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AVC NR. 04 2018 AKTION FÜR VERFOLGTE CHRISTEN UND NOTLEIDENDE Grosses Fest 30 Jahre AVC Schweiz am 25. August 2018 Anmeldung bitte bis 5. August 2018 IRAK Im Blickfeld von Gott und Drohne SÜDSUDAN »Sind die letzten Mangos verzehrt ...« USBEKISTAN Eine Karawane zieht durchs Land NICARAGUA Wenn die Glocken läuten

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Page 1: 04NR. 2018 AVC VERFOLGTE CHRISTEN AKTION FÜR UND … · müssen schnell handeln, denn die Wassermassen ... Wir investieren jetzt, damit Myanmar eine bessere Zukunft hat. Es wird

AVCNR.04 2018 AKTION FÜR

VERFOLGTE CHRISTENUND NOTLEIDENDE

Grosses Fest 30 Jahre AVC Schweizam 25. August 2018

Anmeldung bitte bis 5. August 2018

IRAK Im Blickfeld von Gott und Drohne SÜDSUDAN »Sind die letzten Mangos verzehrt ...«USBEKISTAN Eine Karawane zieht durchs Land NICARAGUA Wenn die Glocken läuten

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2 Editorial

3 IrakIm Blickfeld von Gott und Drohne

4 Südsudan»Sind die letzten Mangos verzehrt ...«

6 MyanmarZukunft für Myanmar

8 Mittelasien Eine Karawane zieht durchs Land

10 NicaraguaWenn die Glocken läuten

12 RumänienWende – mit mehr oder weniger Effekt

13 Verfolgung.jetzt»Ich werde wieder dabei sein«

14 AVC PorträtImpressum

15 AVCEvents für Sie

16 MadagaskarFarbenspiele auf Madagaskar

AVCREPORT

EDITORIAL2

Liebe Leserin, lieber Leser,

in diesem AVCreport werden Sie auf ein Bild stossen, das schockiert. Grundsätzlich sind wir zurückhaltend in der Publikation von solch dramatischen Bildern. Doch die tragische Situation im Südsudan, mit der un-ser Partner vor Ort konfrontiert ist, können und wollen wir Ihnen nicht verschweigen.

Das Bild, das ein Beispiel unter Millionen abbildet, schockiert. Doch es ist nicht schockierender als die Realität, die es spiegelt: das unermessliche Leiden hunderttausender Menschen – von Babys, Kindern, Jungen und Alten. Leidtragende von Krieg, Terror, Dürre und Ernteausfällen. Menschen – die zum Teil dem sicheren Hungertod in die Augen schauen. Als AVC können und wollen wir nicht wegschauen. Unser Auftrag ist, zu helfen und Sie zu motivieren, diese Hilfe mitzutragen.

In unserer Arbeit sind wir immer wieder mit krassem Elend konfrontiert. Das wäre unerträglich, hätten wir nicht die Möglichkeit, zu helfen. Wir können dazu beitra-gen, Menschenleben zu retten und Leben zu verändern.

»Gebt ihr ihnen zu Essen …«, hat Jesus seine sichtlich überforderten Freunde aufgefordert. Es ist nicht bei der Auf- und Überforderung geblieben. Jesus selbst hatte mit einem Wunder die Voraussetzung geschaffen, dass die Jünger seine Anweisung umsetzen konnten.

Ähnlich erleben wir es auch. Mit dem Unterschied, dass wir nicht wie Jesus spontan und aus dem Nichts heraus die Verköstigung der 5000 auftreiben. Er hat uns Freunde wie Sie zur Seite gestellt, die uns darin unterstützen, das »Wunder« zu vollbringen, Menschen bis zur nächsten Ernte über die Runden zu helfen.

Wir danken Ihnen, dass Sie uns in unserer Arbeit unterstützen. Gemeinsam bringen wir Hoffnung zu den Verzweifelten, mit dem Anliegen, dass das Morgen für diese besser wird als das Heute.

Herzliche Grüsse

, Public Relations

TitelbildKrieg, Terror, Dürre, Ernte- ausfälle, HungerEine der MillionenLeidtragendenim Südsudan

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AVCREPORT

NORDIRAK 3

Das von uns ausgerichtete Weihnachtsevent 2016 1 in

einem Flüchtlingscamp in der Nähe von Sulaymaniyah wurde zum Türöffner ins Kurdengebiet im Nordirak.

Im Blickfeld von Gott »Wir helfen euch nach Möglichkeit gern, wenn wir die Freiheit haben, gleichzeitig die Hoff-nung zu vermitteln, die wir in Jesus haben.« Die Reaktio-nen – auch von behördlichen Stellen – lassen aufhorchen: »Wir sind grundsätzlich an Geschichte und Religion interessiert und von Jesus wissen wir noch nicht viel!«

So haben wir im April 2017 in einem nordirakischen Flüchtlingsdorf drei Wohncontainer aufgestellt. Volon-täre helfen humanitär, veranstalten Kinderevents, Filmvorführungen und Alphalive-Kurse, geben Un-terricht in Singen und Englisch, vermitteln biblische Geschichten. Dann und wann schicken wir »unser« medizinisches Fachpersonal vorbei, die ihr Know-how an begabte Einheimische vermitteln. Die islamisch geprägte Region hier scheint offensichtlich in Gottes Blickfeld zu sein. Aber nicht nur in seinem.

Im Blickfeld iranischer Drohnen AVC’ s jüngstes Unter-fangen ist die Installation der von der Schweizer Armee ausgemusterten, ehemals Millionen teuren mobilen Klinik, die von der Schweiz aus auf die Reise geschickt wurde. Unser Missionsleiter und ich begleiten die letzte Etappe des Transports zu ihrem Standort nahe der irani-schen Grenze. In der Region gibt es über 40 Dörfer ohne nahe gelegene medizinische Versorgung für die reguläre Bevölkerung und die hunderten von Flüchtlingen.

Wir fahren voraus. Der LKW mit der tonnenschweren Klinik hinterher. Nach zwei Stunden rauscht der LKW mit über 100 km/h an uns vorbei. Fünfzehn Minuten später bringt ein Funkspruch unser Blut in Wallung: »Der LKW hatte einen Unfall!« Uns graut es beim Ge-danken an den Fahrer – und an unsere mobile Klinik.Wir erreichen die Unfallstelle. Das demolierte Gefährt steckt im Strassengraben fest, ein geplatzter Reifen hatte es aus der Bahn geworfen. Die Bilanz: keine Toten, keine Verletzten, ein LKW mit Totalschaden und – die mobile Klinik hat nicht einen Kratzer abbekommen. Die um Stunden verspätete Ankunft erfolgt dann mitten in der Nacht. Am nächsten Morgen hören wir das Surren einer waffenbestückten 12-Meter-Drohne über uns. Wir werden nervös, worauf unser einheimischer Begleiter den Versuch unternimmt, uns Mut einzuflössen: »No problem, only little bomb!« – »Kein Problem, die trägt nur eine kleine Bombe!« Das ist ja beruhigend. Dank Zeitver-zögerung durch den Unfall haben wir die Klinik im Schutz der Dunkelheit an ihren Bestimmungsort gebracht – im Blickfeld Gottes, aber verborgen für Drohnen.

Prominente Einweihung der Weberei 2 Nach einer »harten« Nacht auf einem Teppich gelangen wir zurück ins Flüchtlingscamp. AVC hat hier eine Teppichwebe-rei errichtet, eine Einkommensquelle für 15 Frauen. Zur Einweihung fahren gleich zwei TV-Sender auf, um Berichte über das Ereignis im ganzen kurdischen Raum (Irak, Iran, Syrien, Türkei) auszustrahlen. Meine evange-listische Kurzpredigt wird dabei tunlichst unterschlagen. Doch die Dankesrede unseres AVC-Missionsleiters geht in den Äther und auch der lauthals vorgetragene Gesang der Kids: »Jesus, Prince of peace, glory, hallelujah!«

1 Filmclip Einsatz in Kurdistan I 6 min. 2 Newsflash TV-Spektakel Weberei-Einweihung im Irak I 1.30 min. QR-code oder www.avc-ch.org/fuer-sie/filme/flucht-vertreibung

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AVCREPORT

SÜDSUDAN4

Sind die letzten verzehrt …

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AVCREPORT

MADAGASKAR 5

»Ich sollte mir dringend eine Pause gönnen, aber ich kann nicht; die Bilder der Leidenden lassen mich nicht los.« Die Bestürzung unseres Mitarbeiters im Südsu-dan ist aus jeder Zeile seiner E-Mails zu spüren. Er ist zutiefst betroffen von dem Besuch einiger Dörfer in der Region um Raja zurückgekehrt.

Katta »Vor Kurzem haben hier die Rebellen gewü-tet, Häuser und Hütten zerstört, wahllos gemordet, Frauen vergewaltigt. Die Bewohner dieses Ortes – vier Stunden von Raja entfernt – sind ohne Nahrung und Medikamente in den Busch geflüchtet, wo sie Wurzeln und Blätter essen, um zu überleben. Zu allem Unglück kommen die aggressiven Stechfliegen hinzu, deren Stich die Menschen erblinden lässt. Auch ich und meine Begleiter haben Stiche abbekommen und leiden jetzt unter schmerzenden Schwellungen. Viele kleine Kinder und ältere Menschen sind inzwischen erblindet.«

Unser Partner sucht nach Medizin, in Raja, in Juba, der Hauptstadt des Südsudan. Vergeblich. Eine Chance würde vielleicht in Uganda bestehen.

Boro Medina Die Stadt, acht Stunden weiter, ist bzw. war eine Hochburg der arabischen Muslime. Unser Mann findet die Stadt fast menschenleer vor – selbst das

Militär ist aus Furcht vor Rebellenangriffen geflohen. »Ängstlich und zaghaft humpeln Zurückgebliebene aus ihren Häusern, Alte, Blinde, unfähig, sich aus eigener Kraft zu helfen. Ich hatte bei einem Lokalpo-litiker vorgesprochen. Der sagte, 500 seien zurückgeblieben, über 100 hätten sie inzwischen begraben. Verhungert oder wegen fehlender medizinischer Hilfe gestorben. Die anderen würden auf ihren unausweichlichen Tod warten.«

»Meine zwölf Kinder sind alle weggelaufen«, klagt eine alte Frau, »ich komme mir vor, als hätte ich nie Kinder gehabt.« Ein Blinder, der hilflos vor seiner Hütte sitzt, hatte 18 Kinder. Alle haben ihn im Elend zurückgelas-sen, um ihre eigene Haut zu retten. Die beiden Alten stehen für viele andere im Ort.

Dringend Hilfe gefragt Mit wenigen Helfern und be-schränkten Mitteln versucht unser Mann im Südsudan, da und dort wenigstens das grösste Elend zu lindern. Sie setzen sich dabei selbst Gefahren von Überfällen durch Rebellen und Stechfliegen aus.

»Bitte helft uns! Wir haben nur wenig Nahrung und Medizin zurücklassen können. Doch das reicht nicht, um bis zur nächsten Ernte überleben zu können! Wir müssen schnell handeln, denn die Wassermassen während der Regenzeit machen ein Durchkommen zu den bedrohten Dörfern schwierig.« Die Eindrücke auf seiner Reise lassen unseren Mitarbeiter nicht los: Der alte Mann in seiner Hütte, blind, hilflos, der seufzt: »Wenn ich eine Mango fallen höre, krieche ich um die Hütte herum, versuche sie zu ertasten. Finde ich eine, esse ich sie, auch wenn sie am Verfaulen ist.« Inzwi-schen hört er keine mehr fallen. Oder die Frau, die kaum hörbar stammelt: »Sind die letzten Mangos ver-zehrt … bleibt uns nur noch das Warten auf den Tod.«

Aber eigentlich wartet sie auf Hilfe. Unsere Hilfe.

AVCREPORT

SÜDSUDAN

Bitte unterstützen Sie unser Engagement im Südsudan. Wir haben bereits erste Gelder gesandt. Unser Ziel ist, das Überleben Tausender bis zur nächsten Ernte in drei Monaten zu sichern.

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MYANMAR6

Unterwegs in Myanmar (auch: Burma) wurde uns schnell bewusst: Die Schere zwischen arm und reich, zwischen gebildet und ungebildet, zwischen privilegiert und unbedeutend geht weit auf. Auch zwischen den Stämmen tun sich Gräben auf, und wer nicht Buddhist ist, hat es schwer. Menschen, die nicht ins regierungskonforme Raster passen, können nicht mit Nachsicht rechnen. Die Projekte von AVC geben Gegensteu-er. Sie eröffnen neue Perspektiven, brin-gen Hoffnung und neues Leben – hier und heute, aber auch bis in die Ewigkeit hinein. Wir investieren jetzt, damit Myanmar eine bessere Zukunft hat.

Es wird Wert gelegt auf Disziplin, die Vermittlung des christlichen Glaubens und gute Schulleistungen. Aber auch Spiel und Spass haben viel Raum. Jedes Kind hat eine Aufgabe zugunsten der Ge-meinschaft, die Grösseren betreuen und unterstützen die Kleineren in Wohngrup-pen. So funktioniert das Waisenheim mit erstaunlich wenig Personal und doch ganz viel Liebe. Jedes Kind, das die schu-lischen Anforderungen erfüllt, kann ein Studium absolvieren. Eine lebensverän-dernde Chance, von der viele »normale« Burmesen nur träumen können.

Seit dem Jahr 2000 führt AVC im Norden von Myanmar mitten im politisch instabilen Ka-chin-Gebiet ein Kinderheim für 170 Voll- und Halbwaisen. Im Kinderheim von Myitkyina finden sie ein liebevolles, sicheres Daheim.

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AVCREPORT

MYANMAR 7

Es war beeindruckend zu sehen,wie aus Ihrer Spende und dem grossartigen Einsatz der Mitarbeiter in Myanmar aus wenig viel wird. Danke für Ihre Unterstützung!

Perspektivenlosigkeit ist bei jun-gen Menschen in Myanmar weit verbreitet. AVC hält dagegen und bringt 1 Million birmanisch-eng-lische Bibeln ins Land – quasi als Sprachlehrbuch, natürlich aber vor allem, um einen geistli-chen Samen zu säen.

Die burmesische Regierung fördert die Drogenabhängigkeit unter bestimmten Volksgruppen, um unbequeme Min-derheiten in Schach zu halten. In der Drogenreha von AVC in Mandalay fin-den süchtige und psychisch angeschla-gene Menschen zu einem Neuanfang.

Im GIFT Training Center und in der Ministry Bible School in Mandalay bildet AVC Pastoren, Leiter und Evangelisten aus. Viele sind in den Stammesgebieten tätig, wo sie ihr betont praxisnahes Training sofort umsetzen können.

Myanmar ist buddhistisch geprägt. Evangelisa-tion und das Einführen und Verteilen von Bibeln in lokalen Landessprachen sind verboten.

Bereits über 100 000 zweisprachige Bibeln konnten nach Myanmar gebracht und im Land verteilt werden.

Nichtchristen und Christen nehmen die kost-baren Bibeln sehr gerne an. Erste Berichte von veränderten Leben machen Mut.

In einem staatlichen Strafvollzugszentrum für schwer kriminelle Kinder und Jugendliche konn-te AVC jedem Insassen eine Bibel überreichen.

Noch keine 10 Jahre alt, aber bereits Schwerver- brecher. Beten wir, dass junge Burmesen wie er Jesus finden – und damit Hoffnung für die Zukunft.

Im neuen AVC-Image-Clip sehen Sie Impressionen aus Bangladesch, Haiti und Myanmar: www.avc-international.org/filme/de/imageclip.mp4oder QR-Code

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AVCREPORT

MITTELASIEN8

»Karawanen« sind laut Wörterbuch »gros-se Reisegesellschaften, die auf Handels-wegen in Nordafrika, im vorderen Orient und in Mittelasien unterwegs waren«. Auch heute zieht eine Art Karawane nonstop durch Raum und Zeit: Die Gemeinschaft der Christen, die Gemeindekarawane.

Mittelasien – Völkervielfalt, Boden- schätze, Schönheit und Kultur Ne-ben dem Balkan und dem Kaukasus gehört Mittelasien zu den grossen Schmelztiegeln der Nationen. Die Bevölkerung besteht mehrheitlich aus Angehörigen von Turkvölkern (Usbeken, Kasachen, Turkmenen, Kirgisen, Uiguren) und Indo-Iranern (Tadschiken). Seit Generationen leben sie mit Minderheiten zusammen: mit Russen, Koreanern, und solchen mit jüdischen und deutschen Wurzeln.

Der Reichtum der Region besteht darü-ber hinaus aus Bodenschätzen wie Gold, Erdöl, Erdgas – und Naturjuwelen wie endlos scheinenden Wüsten und Step-penlandschaften, grünenden Oasen und Hochgebirge mit imposanten Gletscherwelten. Dem Reisenden begegnet eine Fülle an Kulturdenkmälern mit den Handschriften der erwähnten Völker. Usbekische Städte wie Samarkand, Buchara, Chiwa vermitteln den Eindruck von Freiluftmuseen! »Alles, was ich über die Schönheit Samarkands hörte, ist wirklich wahr – nur mit einer einzigen Ausnahme: es ist viel schöner, als ich es mir vorstellen konnte«, soll Alexander der Grosse im 4. Jahrhundert vor Christus geäussert haben.

Mittelasien – Menschen auf dem Herzen Gottes Obwohl diese Länder an der Seidenstrasse ein so reiches politisches und kulturelles Erbe haben, sind sie heute noch weitgehend unbe-kannt. »Ach, du fährst wieder nach Russland« – wie oft habe ich diese Aussage gehört, wenn ich mich auf die Reise gemacht habe. Doch die Länder Mit-telasiens haben ihre eigene Identität wiederentdeckt! Und Gott hat die Völker dort schon

immer im Blick gehabt. Bereits Mitte des ersten Jahr-tausends säten nestorianische Christen die biblische Botschaft aus und gründeten christliche Gemeinden unter kasachischen und uigurischen Stämmen und in der Mongolei – mit Frucht bis heute.

Die Gemeinde von Jesus hat Zukunft! Sie hat die Ver-folgung während der Sowjetzeit überlebt und wächst auch heute unter dem Druck der teilweise rigiden Re-gierungen und sozialer Verfolgung seitens der streng muslimischen Gesellschaft.

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AVCREPORT

MITTELASIEN 9

Die Central Asian Prayer Conference in der kasachi-schen Metropole Almaty, seit zwölf Jahren durchge-führt, ist zu einem wichtigen Impulsgeber für den ge-genwärtigen geistlichen Aufbruch geworden. Rund 1000 geistliche Leiter aus der Region und aus Aserbeidschan, Russland, der Ukraine und China beten und fasten hier jeweils drei Tage in einem starken Geist der Erweckung für ihre Nationen! So bricht sich eine geistliche Bewe-gung Bahn, die auf Gebet gegründet ist und Ausdruck in anhaltender Evangelisation und Gemeindegründungen findet. Eine Gemeindekarawane zieht durchs Land!

AVC – helfende Hand und Partner vor Ort Für uns als AVC ist es ein Vorrecht, an Gottes Wirken in Mittelasien teilzuhaben! Seit der Unabhängigkeit der sogenannten fünf »Stan«-Länder in dieser Region – früher als »so-wjetischer Orient« bekannt – sind wir hier zunehmend engagiert; besonders in Kasachstan, Usbekistan und Tadschikistan. Auch nach Kirgistan und Turkmenistan entwickeln sich Kontakte.

Wie in anderen Missionsgebieten arbeiten wir mit loka-len Pastoren und Evangelisten zusammen und pflegen enge persönliche Kontakte und von Freundschaft und Vertrauen geprägte Partnerschaften. Dabei begegnen uns immer wieder Einzelpersonen, deren Weg von Jesus Christus buchstäblich durchkreuzt wurde.

Kamil (Name geändert) ist einer von ihnen. Er leitet heu-te eine wachsende nationale Gemeindebewegung. Kamil ist Mitte dreissig, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er wuchs in einem streng muslimischen Umfeld auf. Mit 17 Jahren fand er zum Glauben an Jesus. Seine Fami-lie stellte sich quer, und am Tag seiner Taufe warfen ihn seine Eltern aus dem Haus. In den folgenden Jahren fand er Zuflucht in christlichen Familien. Seine Eltern gerieten ins Visier der nationalen Sicherheitsbehörde des Landes. Mehr-mals wurden sie vorgeladen und nach der Tätigkeit ihres Sohnes befragt. Die Aufseher ihres Wohndistrikts beschul-digten seinen Vater, bei der Erziehung seines Sohnes versagt zu haben.

Doch Kamil wuchs trotz des äusseren Drucks in eine innere Freiheit und seine Berufung hinein. Er wurde Jugendleiter, später Gemeindeleiter, und heute koordi-

niert er landesweit strategisch geplante und wachsende Gemeindegründungsprojekte. Auch zusammen mit seiner Frau hat er Gott stark erlebt. Vier Jahre waren sie kinderlos. Und heute sind sie überzeugt, dass ihr glaubensstarkes Gebet wesentlich zur Erfüllung ihres Kinderwunsches beigetragen hat: zu mittlerweile zwei gesunden Kindern!

Musil (Name geändert), betreut eine bisher nicht offiziell registrierte Gemeinde im Untergrund. Er war Moslem und wurde Christ, nachdem seine Frau durch ein Wun-der von ihrer Krankheit geheilt worden war! Die Mit-glieder seiner Gemeinde, rund 200 Personen, können sich nie gleichzeitig treffen, nur spontan und möglichst unauffällig in Dreiergruppen. Diese Beispiele stehen für viele hier. Eine Gemeindekarawane zieht durchs Land!

Der Schlüssel zu verschlossenen Türen

Die Gemeinde von Jesus ist im Aufbruch! Die Impulse, die in Mittelasien wohl am stärksten zur Erfüllung des Missionsauftrags beitragen sind: 1. Zahlreiche Christen weltweit, denen die Region bekannt ist und am Herzen liegt, beten für diesen Aufbruch. 2. Der Heilige Geist wirkt hier übernatürliche Heilungen, Zeichen und Wunder. 3. Die Christen geben in »unverschämtem« Stil ihre Er-fahrungen weiter, wie Jesus ihren Weg durchkreuzt hat!

Dieser Schlüssel passt übrigens auch zu verschlosse-nen Türen in Mitteleuropa.

Improvisiert Taufein einem usbekischen Dorf

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AVCREPORT

NICARAGUA10

Die Proteste gegen Rentenkürzungen in Nicaragua haben sich rasch zu landesweiten Unruhen ausgewei-tet und zahlreiche Todesopfer gefordert. Mit unse-ren Mitarbeitern mitten im Getümmel. Ich habe Gerhard um Einblicke in ihre dramatischen Erlebnisse gebeten.

Gerhard, das Wichtigste zuerst: Wie geht es dir und Ruth? Mir geht es gut, meiner Frau weniger. Die ganzen Ereignisse haben sie psychisch schwer be-lastet. Wir haben zahlreiche schlaflose Nächte hinter uns. Aufgeschreckt durch das Läuten der Kirchenglo-cken, die jeweils die nächtlichen Angriffe auf die Stadt ankündigen. Man wusste nie, wann und wo der Terror losgeht; das zehrt an den Nerven.

Wie habt ihr die Unruhen in Nica-ragua miterlebt? Plötzlich sind Proteste aufgekommen. Das quasi über Nacht in Kraft gesetzte Sozial-versicherungsgesetz hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. Eiskalt hat die Polizei friedliche Demonstranten niedergeschossen, am ersten Tag

rund 20 Personen. Die meisten mit Kopfschuss. Das ist doch glatter Mord! Seitdem geht‘s nicht mehr um die Sozialversicherung, sondern um Gerechtigkeit – unter einer Regierung, die Terror sät.

Wie seid ihr direkt von der Situation betroffen? Gleich vor unserem Haus wurden Strassensperren errichtet. 60 Tage konnten wir das Haus nicht ohne Gefahr verlassen. Der psychische Stress hat unsere Gesundheit angegrif-fen. Vor allem meine Frau konnte nicht mehr schlafen,

Man wusstenie, wann und wo der Terror los-geht; das zehrt an denNerven.

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AVCREPORT

NICARAGUA 11

mit ständigem Stechen in der Brust und Atemnot. Wir versuchten, tagsüber ein wenig Schlaf zu kompensieren. Unser Schlafzimmer zur Strassenseite hin räumten wir, um nicht von einer verirrten Kugel getroffen zu werden.

Ihr habt dann das Land verlassen. Warum? Ich selber habe das Land nie verlassen wollen. Man kann ja nicht gleich, wenn eine Prüfung ansteht, die Flinte ins Korn werfen. Aber ich fasste den Entschluss dazu, als mir klar geworden war, dass meine Frau dem Druck nicht länger standhalten konnte. Denn ich liebe sie. Und dass es ihr gut geht, ist mir wichtiger als alles andere, wichtiger als mein eigenes Leben.

Wie seid ihr aus Jinotepe herausgekommen? Bei mittlerweile 300 Strassensperren in Jinotepe war das menschlich gesehen ein fast unmögliches Unterfan-gen. Trotzdem packten wir das Nötigste zusammen und machten uns nach viel Gebet und mit der Hilfe eines Nachbarn um vier Uhr früh auf den Weg, über-zeugt, dass unser Herr uns beschützen wird. Es war dunkel, und wir passierten eine Strassensperre nach der anderen, ohne dass jemand uns aufgehalten hätte. Unglaublich! Nicht mal am Tag kam man unbehelligt durch, und weit weniger nachts. Jeder wurde kon-trolliert – wir nicht. Das war für unseren Nachbarn schlicht unfassbar. Wir machten ihm klar, dass Beten eben eine Macht sei, weil Gott darauf hört. Auf der gesamten Strecke zu den Bussen ausserhalb der Stadt waren wir uns der Gegenwart von Engeln bewusst. Eine wertvolle Erfahrung für uns: Beten und Glaube ohne Zweifel machen alles möglich.

Mit dem Bus gelangten wir dann auf Umwegen über Stock und Stein landeinwärts nach Managua und zum Flughafen. Uns war alles egal, Hauptsache, wir kommen weg von der belagerten Stadt. In Guatema-la, der Heimat von Ruth, gelandet, wurde meine Frau sofort ins Krankenhaus gebracht. Ruth muss weiterhin Medikamente nehmen. Die Situation in Nicaragua darf ich ihr gegenüber nicht mehr ansprechen.

Wie hat sich die Lage auf eure Schulen ausgewirkt?Die Schule in Masatepe ist bisher (zum Zeitpunkt des Interviews) erst drei Wochen ausgefallen. Das ist aufzuholen. In Santa Teresa dauert der Ausfall leider bereits länger. Gott sei Dank waren die Prüfungen schon, bevor die Unruhen ausbrachen. Sobald sich die Lage beruhigt, werden wir die Kinder zusätzlich zu den regulären Stunden auch nachmittags unterrichten, damit sie das Schuljahr nicht verlieren. Unsere Lehrer haben sich dazu bereit erklärt.

Wie siehst du die nächste Zu-kunft für die Projekte? Bisher sehe ich keine Proble-me für unsere Projekte. Ich bin überzeugt, dass sich Nicaragua positiv verändern wird. Das Volk

von Nicaragua liegt dem Herrn in den Ohren und die christlichen Gemeinden haben um Vergebung für ihr Land gebeten. Ich bin überzeugt, dass Gott das hört und eingreift und diese Krise zu einem geistlichen Aufbruch beitragen wird.

Gab es Situationen, in denen du Angst hattest? Angst? Um mich nicht, aber umso mehr um meine Frau und andere. Zum Beispiel um unsere Lehrer oder meinen Freund, der mit seiner Familie auf dem Fuss-boden schlafen musste, weil die Kugeln nur so durch die Luft schwirrten. Das machte mir Angst. Deshalb waren meine Entscheidungen vorrangig auf die Sicher-heit dieser Leute ausgerichtet. Für mich persönlich bin ich gelassen. Meine Zeit steht in Gottes Händen. Er entscheidet, wann er mich zu sich holt.

Wie hast du Gott in dieser Zeit erlebt? Sehr stark! In meiner Gebets- und Fastenzeit bekam ich viel Zuspruch vom Herrn. Mein Glaube ist heute so stark wie nie zuvor. Dazu trug auch Folgendes bei. Wir hörten, dass Poli-zei und Paramilitärs während der kommenden Nacht unsere Stadt angreifen würden. Wir beteten den ganzen Nachmittag, schrien zu Gott und weinten. Wir empfan-den, dass sich die Himmel öffneten und wir in Liebe und Geborgenheit eingehüllt wurden. Gottes Gegenwart war so stark, dass wir einfach nur weinten. Dann hörten wir die Kirchenglocken, die sich – gefühlt – fast überschlu-gen. Der Angriff kam. Neben dem Glockengeläut und den Schüssen erhob sich plötzlich ein ganz anderes Geräusch: scheppernde Blechschüsseln und Bratpfan-nen. Stadtbewohner, vorwiegend Frauen, Mütter, zogen durch die Strasse, stellten sich wagemutig den Gewehrläufen entgegen, knieten mit erhobenen weissen Fahnen vor den Scharf-schützen nieder. In dieser Nacht wurde niemand getötet! So viel Mut habe ich noch nie erlebt. Heute spricht man bereits von den »Heldinnen von Jinotepe«. Aber ehrlich: Eigentlich war es Gott, der die Gebete erhört hat.

würde sa-gen: »Ein dreifaches Gloria Dios, Gloria Dios, Gloria Dios!!!«

Nicht mit Stein-schleudernDie Regierung Nicaraguas terrorisiert die Bevölkerung mit gröberem Geschütz

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Rumänien. An diesem Land kommt nicht vorbei, wer die Anfänge von AVC aus seiner Erinnerung hervor- kramt: Fahrten hinter den »Eisernen Vorhang«, Be-richte von kühnen Bibelschmugglern, die nur dank Gottes Hilfe der Geheimpolizei Securitate entkommen konnten – und manchmal auch nicht.

Wende in der Politik Nach dem Absturz des Kom-munismus sind die Landesgrenzen und Herzen der Rumänen offen für Gott. Erweckung liegt in der Luft. AVC konzentriert sein Engagement anfänglich auf den Süden, wo besonders geistliche Dürre herrscht, und ruft eine Anzahl von Gemeinden ins Leben. Der Fokus unserer Arbeit hat sich dann in den folgenden Jahr-zehnten verändert, nicht jedoch die Tatsache, dass es hier weiterhin unsere Unterstützung braucht.

Wende zum Wohlstand (?) Die Aufnahme in die EU hat die Hoffnung auf einen materiellen Aufschwung genährt – der allerdings für weite Teile des Landes ausgeblieben ist. Im Süden grassiert heute die Armut in Ermangelung von Industrie und Arbeitsplätzen auf ähnlichem Niveau wie in den 90er Jahren. Qualifizierte verlassen in Scharen ihre Heimat in Richtung Ausland und gut bezahlter Jobs. Auch unsere AVC-Gemeinden sind davon betroffen, verlieren gute Mitarbeiter.

Wende zum Leben! Das hält die Zurückgebliebe-nen nicht davon ab, unverdrossen mit Menschen den Kontakt zu suchen, neue Gemeinden zu gründen und Wachstum zu schüren. Sagte doch Jesus: »Nicht die

Länderverantwortlicher Rumänien

Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.« Und er ist es, der eine nachhaltige Wende zum Leben bringt. So sind allein im vergangenen Jahr 55 Evange-lisationen durchgeführt worden. 66 Menschen wurden getauft. Weil zwar Motivation, aber kaum Geld vor-handen ist, sind die Gemeinden weiterhin auf unsere Unterstützung angewiesen.

»Für mich war klar: Es gibt keinen Gott« »Als unsere erste Tochter geboren wurde und nach drei Monaten starb, war für mich klar: Es gibt keinen Gott. Meine Frau fand zu Jesus, ich zum Alkohol. Einladungen mei-ner Frau und meiner Mutter zum Gottesdienst prallten an mir ab. Vor zwei Jahren stellte der Arzt bei meiner Frau Krebs fest und sagte, sie habe noch drei Mona-te zu leben. Sie wurde zwar operiert – dass sie aber

geheilt wurde, war ein Wunder. Doch ich blieb »blind« für Gott. Mit 35 Jahren – mehr betrunken als nüch-tern – brachte mich dieser an einen Wendepunkt. Bei der Arbeit spürte ich plötzlich einen starken Schmerz. Der Arzt stellte einen Lungenriss fest und gab mir keine Überlebens- chance. Diesmal schrie ich zu Gott, schlief ein und erwachte mit einem

bisher nicht gekannten Frieden und der Überzeugung, dass Gott die Gebete meiner Frau und meiner Mutter gehört und eingegriffen hat. Ich übergab mein Leben Jesus und liess mich taufen. Jesus, danke!«

ist heute gesund und ein engagiertes Mitglied der Gemeinde. Seine persönliche Wende ist überzeugender als die seines Landes.

Armut im Süden Die Bescheidenheit der kleinen Kirche tut nichts zur Sache, hier wird mächtig evangelisiert

AVCREPORT

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AVCREPORT

VERFOLGUNG.JETZT 13

Die Sonne scheint. Menschen unterschiedlichen Alters und Herkunft strömen auf den Platz. Jedem Teilnehmer wird eine Tasche in die Hand gedrückt. Der aufgedruckte Slogan »Wir tragen mit« bringt das An-liegen auf den Punkt: Mittragen. Solidarisieren. Nicht vergessen. Beten. Einstehen. Die Stimme erheben. Für die Verfolgten und gegen Ignoranz. Diese Statements werden auf der Bühne fett unterstrichen – durch die Musik, Tanzeinlagen, Slam-poetry, Podiumsdiskussion, Liveberichte und Videoclips.

Ich höre aufmerksam zu, werde gleichzeitig erschüt-tert und ermutigt. Und herausgefordert, dieses An-liegen täglich mit mir zu tragen und für die verfolgte Gemeinde zu beten. Die Atmosphäre auf dem Bundes-platz berührt mich gleich mehrfach. Die unsägliche Freiheit, auf dem Bundesplatz ohne Störaktionen meine Stimme für Religionsfreiheit und gegen die Unterdrü-ckung von Christen erheben zu können. Die Hoffnung für unser Land, wenn sich Nationalräte für eben diese Rechte einsetzen und öffentlich Stellung nehmen und 1200 Christen ein starkes, vereintes Zeichen setzen. Die atemberaubenden Lebensberichte, die von Gottes Grösse und Kraft zeugen. Die davon berichten, wie Jesus Christen ihnen in ihrer trostlosen Zelle begegnet und sie durchträgt. Die mir Anteil am Leben von über

Leiter Administration AVC Schweiz

100 Millionen Christen geben, die sich trotz aller Bedro-hungen nicht vom Glauben abbringen lassen.

Das erfrischende, kurzweilige Programm lässt die Zeit rasch zerrinnen. Das vielstimmige »Unser Vater« setzt den Schlusspunkt.

Ich breche auf und realisiere: Meine gemischten Gefühle sind weg. Was aber bleibt, ist die Überzeugung, in der Schweiz mit vereinten Kräften etwas gegen Ver-folgung tun zu können. Und – dass ich beim nächsten Event bestimmt wieder dabei sein werde!

Filmclip und Fotogalerie auf: www.verfolgung.jetzt

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ImpressumAVC Aktion für verfolgte Christen und Notleidende

AVC International AVC Deutschland I www.avc-de.org AVC Schweiz I www.avc-ch.org AVC Österreich I www.avc-at.org ACP Italia I www.acp-it.org Nehemia Christliches Hilfswerk e.V. www.nehemia.org

AVC Schweiz Industriestrasse 21 I CH–2553 Safnern b. BielTel. +41 (0)32 356 00 80

I www.avc-ch.orgfacebook.com/avcschweizLeiter Postkonto 25-11156-1Bank UBS, 2501 Biel I BIC: UBSWCHZH80A CHF IBAN CH39 0027 2272 5267 2842 0EUR IBAN CH35 0027 2272 HM13 0090 1

AVC Deutschland/NehemiaRanstädter Strasse 20 I 63667 NiddaTel. +49 (0)6043 98492-0 I Fax +49 (0)6043 98492-99

I www.avc-de.org I www.nehemia.org

facebook.com/avcdeutschlandLeiter

AVC ÖsterreichKarl-Popper-Strasse 16 I A-1100 WienTel +43 2236 360145

I www.avc-at.orgVorsitzender

Der AVC report ist eine Publikation von AVC InternationalVerantwortung Redaktion

I Redaktion und Layout

I Bildnachweis AVC I istockphoto.com I 123rf.com Druck Jordi AG I Aemmenmattstr. 22 I 3123 BelpAbonnement Spenden ab 10 CHF beinhalten automatisch das Abonnement der Zeitschrift.

Zweckgebundene Spenden werden entsprechend verwendet und bei einem Überschuss für ein mög-lichst ähnliches Projekt eingesetzt.

AVC ist durch den Ehrenkodex der SEA einem verantwor-tungsvollen Umgang mit Spenden verpflichtet.

AVCREPORT

Einkommen für Frauen im Irak Einweihung einer Teppichweberei im Frühsommer 2018

Filmpräsentation mit Referat ineiner unserer VeranstaltungenEinsatz in HilfsprojektMitarbeit als AVC-Botschafter

Senden Sie mir ...AVC-report (zweimonatlich)Newsletter (E-Mail zweimonatl.)Rundbrief per Post (zweimonatl.)

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Weltweite Hilfe für Notleidende

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AVC Auftrag und Werte

AVC investiert in Menschen und arbeitet in Kooperation mit nationalen und internationalen Partnern kompe-tent, vertrauenswürdig und zukunftsweisend auf vier Kontinenten.

1. AVC steht verfolgten Christen beiWir geben ihnen eine Stimme und helfen praktisch: mutig entschlossen wirksam.

2. AVC hilft NotleidendenWir leisten bedürfnisorientierte humanitäre Hilfe: schnell unbürokratisch effektiv.

3. AVC macht Jesus Christus bekanntWir verbreiten die christliche Botschaft: engagiert respektvoll mit Herz.

Page 15: 04NR. 2018 AVC VERFOLGTE CHRISTEN AKTION FÜR UND … · müssen schnell handeln, denn die Wassermassen ... Wir investieren jetzt, damit Myanmar eine bessere Zukunft hat. Es wird

AVCREPORT

EVENTS FÜR SIE 15 FILME I INFOS I PREDIGT I AUGUST / SEPTEMBER 2018Tag Datum Zeit Ort Adresse Website / Infoline ReferentSo. 12. Aug. 18 10.00 8405 Winterthur SPM Winterthur-Seen, Hinterdorfstr. 58 www.pfimi-winti.chSa. 18. Aug. 18 18.00 9320 Arbon Gospel Arbon, Pavillon am SeeSo. 19. Aug. 18 9.30 3322 Urtenen-Schönbühl Evangelisches Gemeinschaftswerk, Rosenweg 2 www.egw-schoenbuehl.chSo. 26. Aug. 18 9.45 3360 Herzogenbuchsee Christliche Gemeinde im Oberaargau, Lagerstrasse 41 www.cgo.chSa. 1. Sept. 18 9.00 5000 Aarau TDS Aarau, Frey-Herosé-Str. 9 www.britomu.orgSo. 2. Sept. 18 9.30 8370 Sirnach Freie Evang. Gemeinde Sirnach, Winterthurerstr. 22 www.feg-sirnach.chSo. 2. Sept. 18 9.30 3714 Frutigen Bewegung Plus Frutigen, Künzistegsstr.56 www.bewegungplus-frutigen.chSo. 2. Sept. 18 10.00 4663 Aarburg Christliches Zentrum Hofmatt, Paradieslistrasse 6 www.czh.chSo. 2. Sept. 18 14.00 8302 Kloten Persian Church Switzerland www.pcgswiss.comSa. 8. Sept. 18 10.00 8400 Winterthur Teenie Praisenight »GIVEAWAY« www.praisenight.chSo. 9. Sept. 18 9.30 8215 Hallau Chrischona Hallau, Atlingerstr. 34 www.chrischona-hallau.chSo. 9. Sept. 18 10.00 8117 Fällanden FEG Fällanden, Kirche Wigarten, Wigartenstrasse 6 www.kirchewigarten.chSo. 9. Sept. 18 9.30 8610 Uster Heilsarmee Uster, Apothekerstrasse 10 www.heilsarmee-zh-oberland.chSo. 9. Sept. 18 17.oo 8305 Dietlikon FEG Dietlikon, Eichelwesenstr. 3 www.feg-dietlikon.chSa. 15. Sept. 18 9.00 5000 Aarau TDS Aarau, Frey-Herosé-Str. 9 www.britomu.orgSo. 16. Sept. 18 10.00 8610 Uster Heilsarmee Uster, Apothekerstrasse 10 www.heilsarmee-zh-oberland.chDi. 18. Sept. 18 14.00 3510 Konolfingen BewegungPlus Konolfingen, Burgdorfstrasse 10 www.bewegungplus-konolfingen.chFr. 21. Sept. 18 18.00 6370 Stans FEG Stans, Eichli 9 www.feg-stans.chSa. 22. Sept. 18 18.00 D-78274 Singen Josua-Gemeinde, Freiheitsstrasse 55 www.josuagemeinde-singen.deSo. 23. Sept. 18 10.15 8001 Zürich Equippers Friedenskirche, Hirschengraben 52 www.friedenskirche.chSo. 23. Sept. 18 9.30 3800 Unterseen Pfimi Interlaken, Eichzun 4C, www.beam.to/pfimiSo. 23. Sept. 18 17.00 3800 Interlaken BewegungPlus Interlaken, Aareckstrasse 6 www.bewegungplus-interlaken.chSo. 30. Sept. 18 10.00 8953 Dietikon BewegungPlus Dietikon, Cinema Capitol, Bremgartnerstr. 3 www.bewegungplus-dietikon.chSo. 30. Sept. 18 10.00 3012 Bern Christliches Lebenszentrum, Pavillonweg 13 www.bewegungplus-bern.ch

klare worte. starke taten.

Gern besuchen wir Sie auch in Ihrer Kirche/Gemeinde Für Termine: 032 356 00 80 / [email protected]

2018/2019 (weitere Reisen in Planung)Datum Land/Gebiet Art der Reise / des Einsatzes Kosten Verantwortl. Org.Einsätze

auf Anfrage/nach Bedarf 2018 Griechenland Einsatz unter Flüchtlingen (Sprache: engl.) Anreise + 30 CHF/Tag CHauf Anfrage/nach Bedarf 2018 Bulgarien Einsatz Obdachlose I Kindercamps (Sprache: de/engl.) Anreise + 25 CHF/Tag CHauf Anfrage/nach Bedarf 2018 Nordirak Einsatz in Flüchtlingscamps I mind. 6 Wochen (Spr.: engl.) Anreise + n. Absprache CHauf Anfrage/nach Bedarf 2018 Italien Einsatz an verschiedenen Orten I Details auf der Website Anreise + 25 CHF/Tag IT

zw. 20. Dez. 2018–6. Jan. 2019 Italien Einsätze unter Bedürftigen im Raum Napoli Anreise + 25 EUR/Tag ITzw. 10. Dez. 2018–10. Jan. 2019 (Ost)europa »Aktion Weihnachtspäckli« (5–7 Tage) Einsatz in: Molda-

wien, Albanien, Bulgarien, Rumänien, Serbien, ItalienAnreise + 40 CHF/Tag CH

Im Rahmen von zwei Celebrations geben uns Vertreter aus ver-schiedenen Ländern Einblicke in die Situation vor Ort und die Um-setzung unserer drei Kernaufträge (verfolgten Christen beiste-hen, Notleidenden helfen, Jesus Christus bekannt machen).

Programmvorschau (mehr Details im Flyer) 9.00–10.00 Kaffee und Züpfe 10.00–12.00 Celebration explosive 1 12.00–14.00 Spezialitäten aus aller Welt im Streetfood-Style 14.00–16.00 Celebration explosive 2 ab 16.00 Festwirtschaft mit Kaffee und Kuchen

Parkplätze sind vorhanden. Es empfiehlt sich eine Anreise mit dem ÖV. Anreise zur Bushaltestelle »Safnern Industriestrasse«. Anmelden auf: www.avc-ch.org/anmeldung-30jahre-avc

Missionswoche Hotel Alpina Adelboden I 18.–25. August 2018 Packende Missionsberichte, motivierende Predigten von Pastor aus Minsk und GästenAnmeldung bis 1. August direkt im Hotel +41 33 673 75 75Info/Leitung

I Tel. 079/800 77 35

Höchste Zeit, sich für unser AVC-Fest anzumelden!Grosses Fest 30 Jahre AVC SchweizSamstag, 25. August 2018 ab 9.00–16.00 h mit Open EndIndustriestrasse 21 I 2553 Safnern

Gesucht: Hilfsgüter-SammelstelleIn der Region Oberaargau, Rothrist, Langenthal, Burgdorf. Sie haben ein Herz für benachteiligte Men- schen, verfügen über einen trok- kenen Raum, der leer ist oder ent-

rümpelt werden kann, mit LKW-Zufahrtsmöglichkeit? Sie haben Zeit, in Ihrer Region Kleidersäcke und andere Hilfsgüter entgegenzunehmen und zu stapeln? Melden Sie sich bei uns I Tel. 032 356 00 80. Gern helfen wir Ihnen, eine Sammelstelle einzurichten.

auf Tourin der Schweiz Die Termine findenSie auf der Übersichtauf dieser Seite.

Das Buch ist in Buchhandlungenerhältlich oder aufwww.scm-shop.de

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AVCREPORT

MADAGASKAR

April 2018, , unser unerschrockener geistlicher Matador auf Madagaskar, ist wieder unter-wegs, die gute Nachricht an die Buschleute zu bringen. Engelsgleich – mittels Hubschrauber – fliegen er und sein Team 19 Dörfer an, die auf vier Rädern schlicht nicht erreichbar sind. In der Hälfte dieser Orte haben die Bewohner bisher keine Ahnung von Jesus Christus gehabt. Eine grosse Anzahl trifft eine Entscheidung für ihn. Der Ball liegt jetzt bei unserem einheimischen Mitarbeiter Pastor Edmond, nach seiner Vor- auch eine gute Nacharbeit zu leisten und zu helfen, diese Entscheidungen zu festigen.

PR I Multimedia

klare worte.starke taten.

Farbenspiele auf Madagaskar

Auf Nosy Lava, einer vorgelagerten Insel, haben die Christen den Wunsch geäussert, eine Kirche zu errichten. Die Idee ist gut, doch Baumaterial ist hier nicht zu haben, muss per Hubschrauber vom Festland eingeflogen werden. Eine Kostenfrage.

Die Saison geht zu Ende, in der die Pisten unpassier-bar verschlammt sind und nur der Helikopter Abhilfe schaffen kann. Jean sinniert: »So Gott will, setzen wir nach Pfingsten unseren Evangelisationstrip per Mitsubishi fort. Wir hoffen, dass bis dahin die Pisten getrocknet und befahrbar sind. Und wir werden wieder unsere exzellente, allseits geschätzte Dolmetscherin und einen Arzt von unserer Ambulanz mitnehmen. Der wird dann wieder alle Hände voll zu tun haben.« Die Pisten waren befahrbar, das Auto hat – zumindest vorübergehend – Probleme bereitet, von denen sie sich aber nicht aufhalten liessen.

Zurück Zuhause sinniert Jean nach einem Blick in den Spiegel über den Farbwechsel nach, der auf dem Einsatz stattgefunden hat. Bei ihm ist es ein äusserlicher: Als Bleichgesicht aufgebrochen, und nach Tagen unter in-tensiver Sonneneinstrahlung bei 36° Celsius, schaut ihn jetzt ein knallrotes Gesicht an. Bei vielen der Menschen, die sie im Busch besucht haben, hat sich eine innere Ver-wandlung vollzogen: Die Gesichter sind schwarz geblie-ben, aber im Innern ist es hell geworden.