12 scheibenelemente - user · lösen wir gl. 12-3 nach den dreieckkoordinaten ... die auflösung...

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F. U. Mathiak 12-1 12 Scheibenelemente 12.1 Allgemeines Bei der Vorstellung des Ritzschen Verfahrens wurde bereits darauf hingewiesen, dass es bei zweidimensionalen Randwertproblemen in der Regel unüberwindliche Schwierigkeiten gibt, globale Ansatzfunktionen für unregelmäßige Lösungsgebiete zu finden, die den geometri- schen oder sogar den dynamischen Randbedingungen genügen. Die exakte Integration der dem Problem zugeordneten Differentialgleichung unter Einhaltung der oft komplizierten Randbedingungen gelingt nur in Ausnahmefällen. Bei diesen komplizierten Aufgabenstellungen zeigt sich nun der wahre Vorteil der FE- Me- thode, die jetzt auf zweidimensionale Randwertprobleme zu erweitern ist. Hier wird auch de- ren Näherungscharakter deutlich. Dreieck-Element Viereck-Element Abb. 12-1 Vernetztes ebenes Gebiet, Dreieck- und Viereckelemente Es werden statt der Linienelemente nun Flächenelemente benötigt. Das können Dreieck- oder auch Viereckelemente sein. Da die Vernetzung jedoch weitestgehend willkürlich ist, können bei einer Vernetzung auch Dreieck- und Viereckelemente in Kombination verwendet werden. Dreieckelemente haben den Vorteil, dass mit ihnen krummlinig oder auch polygonal berande- te Gebiete (Abb. 12-1) besser vernetzt werden können als mit Viereckelementen allein. Ge- radlinig berandete Elemente sind außerdem mathematisch relativ einfach zu behandeln.

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Page 1: 12 Scheibenelemente - user · Lösen wir Gl. 12-3 nach den Dreieckkoordinaten ... Die Auflösung nach den unbekannten Koeffizienten ki (i = 1..3) liefert [] [] 3 (e) [] 3 2 1 1 3

F. U. Mathiak 12-1

12 Scheibenelemente 12.1 Allgemeines Bei der Vorstellung des Ritzschen Verfahrens wurde bereits darauf hingewiesen, dass es bei zweidimensionalen Randwertproblemen in der Regel unüberwindliche Schwierigkeiten gibt, globale Ansatzfunktionen für unregelmäßige Lösungsgebiete zu finden, die den geometri-schen oder sogar den dynamischen Randbedingungen genügen. Die exakte Integration der dem Problem zugeordneten Differentialgleichung unter Einhaltung der oft komplizierten Randbedingungen gelingt nur in Ausnahmefällen. Bei diesen komplizierten Aufgabenstellungen zeigt sich nun der wahre Vorteil der FE- Me-thode, die jetzt auf zweidimensionale Randwertprobleme zu erweitern ist. Hier wird auch de-ren Näherungscharakter deutlich.

Dreieck-Element

Viereck-Element

Abb. 12-1 Vernetztes ebenes Gebiet, Dreieck- und Viereckelemente

Es werden statt der Linienelemente nun Flächenelemente benötigt. Das können Dreieck- oder auch Viereckelemente sein. Da die Vernetzung jedoch weitestgehend willkürlich ist, können bei einer Vernetzung auch Dreieck- und Viereckelemente in Kombination verwendet werden. Dreieckelemente haben den Vorteil, dass mit ihnen krummlinig oder auch polygonal berande-te Gebiete (Abb. 12-1) besser vernetzt werden können als mit Viereckelementen allein. Ge-radlinig berandete Elemente sind außerdem mathematisch relativ einfach zu behandeln.

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12-2 Scheibenelemente

In Abhängigkeit von der Art des zweidimensionalen Randwertproblems sind gewisse Stetig-keitsforderungen an die Näherungslösungen und deren Ableitungen zu stellen. Im Fall der Stab- und Balkenelemente bezog sich die Stetigkeitsforderung auf die Elementübergänge am Systemknoten. Bei zweidimensionalen Problemen ist diese Stetigkeit auf die Kontaktlinien der Elemente auszudehnen. C0-Stetigkeit bedeutet bei Flächenelementen also Stetigkeit der Ansatzfunktionen längs gemeinsamer Elementkanten.

12.2 Ein einfaches Dreieckelement

Abb. 12-2 Dreieckelement mit Nachbarelementen

Das Dreieckelement nach Abb. 12-2 besitzt im globalen Koordinatensystem x,y die drei Eck-punkte 1, 2 und 3, die wir mathematisch positiv im Gegenuhrzeigersinn durchnummerieren. Im Allgemeinen sind diese Knotenpunkte in der x-y-Ebene frei verteilt. Ein Punkt P im In-nern des Dreiecks kann entweder durch seine globalen kartesischen Koordinaten x,y oder durch Einführung dimensionsloser lokaler Koordinaten1 321 ,, ζζζ beschrieben werden (Abb.

12-3). Zur Bestimmung der lokalen Koordinaten werden die globalen Koordinaten x,y als Linearkombination der lokalen Koordinaten notiert

332211

332211

yx

ζβ+ζβ+ζβ=ζα+ζα+ζα=

Gl. 12-1

1 die auch als Dreieckkoordinaten bezeichnet werden

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F. U. Mathiak 12-3

Abb. 12-3 Dreieckkoordinaten

Die Koordinatenlinien =ζ k konst. (k = 1, 2, 3) verlaufen parallel zu der dem Punkt k gege-

nüberliegenden Dreieckseite (Abb. 12-3). Im Punkt k ist 1k =ζ , so dass an den Eckpunkten

die Dreieckkoordinaten die Werte (1,0,0), (0,1,0) und (0,0,1) besitzen. Die Beziehungen in Gl. 12-1 sind für alle Punkte innerhalb der Dreieckfläche gültig, insbesondere auch an den Eck-punkten. Das führt auf die Konstanten

)3,2,1i(yx iiii ==β=α Gl. 12-2

und damit

321

332211

332211

1yyyyxxxx

ζ+ζ+ζ=ζ+ζ+ζ=ζ+ζ+ζ=

Gl. 12-3

Lösen wir Gl. 12-3 nach den Dreieckkoordinaten kζ (k = 1, 2, 3) auf, dann sind

( )

233231131221

122112213

233231131221

311331132

233231131221

233223321

yxyxyxyxyxyxy)xx(x)yy()yxyx(yxyxyxyxyxyxyxxx)yy()yxyx(yxyxyxyxyxyxy)xx(x)yy()yxyx(

−+−+−−+−+−

−+−+−−+−+−

−+−+−−+−+−

Gl. 12-4

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12-4 Scheibenelemente

Die lokalen Koordinaten eines beliebigen Zwischenpunktes P(x,y) im Dreieckgebiet erhalten wir durch Auswertung von Gl. 12-4.

Abb. 12-4 Dreieckelement, Interpretation der Dreieckkoordinaten

Die Dreieckkoordinaten 21 ,ζζ und 3ζ in Gl. 12-4 lassen sich noch geometrisch interpretie-

ren. Hat der Punkt P(x,y) den Ortsvektor r, dann liefert unter Beachtung von

[ ]y)xx(x)yy()yxyx(21

yx1yx1yx1

21)()(

21A 23322332

33

22)e(

1 −+−+−==−×−= rrrr 32

( )[ ]yxxx)yy()yxyx(21

yx1yx1yx1

21)()(

21A 31133113

33

11)e(

2 −+−+−==−×−= rrrr 13

[ ]y)xx(x)yy()yxyx(21

yx1yx1yx1

21)()(

21A 1221122122

11)e(

3 −+−+−==−×−= rrrr 21

und

[ ])yxyx()yxyx()yxyx(21AAAA 233231131221

)e(3

)e(2

)e(1

)e( −+−+−=++= Gl. 12-5

Ein Vergleich mit Gl. 12-4 zeigt

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F. U. Mathiak 12-5

)e(

)e(3

3)e(

)e(2

2)e(

)e(1

1 AA

;AA;

AA

=ζ=ζ=ζ Gl. 12-6

weshalb diese lokalen Koordinaten auch Flächenkoordinaten genannt werden. Die drei loka-len Koordinaten können in der Ebene nicht unabhängig voneinander sein, sie genügen der Nebenbedingung (Gl. 12-6)

1321 =ζ+ζ+ζ Gl. 12-7

Zur Vereinfachung der Schreibweise führen wir für die nachfolgenden Untersuchungen die Abkürzungen

213132321

213132321

122133113223321

xxcxxcxxcyybyybyyb

yxyxayxyxayxyxa

+−=+−=+−=−=−=−=−=−=−=

Gl. 12-8

ein. Es gilt (Beweis durch Ausrechnen)

)e(233212213113

3

1ii

3

1ii

A2cbcbcbcbcbcb

0c

0b

=−=−=−

=

=

=

=

Gl. 12-9

Damit lassen sich die Dreieckkoordinaten auch in der Form

)ycxba(A21

)ycxba(A21

)ycxba(A21

333)e(3

222)e(2

111)e(1

++=ζ

++=ζ

++=ζ

Gl. 12-10

schreiben. Wir wollen nun die Verschiebungen innerhalb des Elementes festlegen. Der plana-re Verschiebungsvektor

yx eew )y,x(v)y,x(u)y,x( += Gl. 12-11

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12-6 Scheibenelemente

ordnet jedem Punkt mit den Koordinaten (x,y) die beiden Verschiebungen u(x,y) und v(x,y) zu, für die wir die linearen Ansätze

ykxkk)y,x(vykxkk)y,x(u

654

321

++=++=

Gl. 12-12

mit noch unbekannten Ansatzkoeffizienten ki (i = 1..6) wählen. Diese Ansätze auf Element-ebene erfüllen die geforderte C0-Stetigkeit.

Abb. 12-5 Dreieckelement, Knotenpunktverschiebungen u,v

Die Beziehungen Gl. 12-12 müssen selbstverständlich auch für jeden Knoten des Dreieckele-mentes gelten, also

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

6

5

4

3

2

1

33

22

11

33

22

11

3

2

1

3

2

1

kkkkkk

yx1yx1yx1

yx1yx1yx1

vvvuuu

0

0

Das obige Gleichungssystem ist offensichtlich in x- und y-Richtung entkoppelt. Im Folgenden reicht es deshalb aus, das reduzierte Gleichungssystem

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F. U. Mathiak 12-7

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

⎡⋅

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

⎡=

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

3

2

1

33

22

11

3

2

1

kkk

yx1yx1yx1

uuu

Gl. 12-13

zu betrachten. Die Auflösung nach den unbekannten Koeffizienten ki (i = 1..3) liefert

[ ]

[ ]

[ ]312231123)e(3

321213132)e(2

312212311312332)e(1

u)xx(u)xx(u)xx(A21k

u)yy(u)yy(u)yy(A21k

u)yxyx(u)yxyx(u)yxyx(A21k

−+−+−=

−+−+−=

−+−+−=

Gl. 12-14

wobei )yxyx()yxyx()yxyx(A2 233231131221

)e( −+−+−= der doppelten Dreieckfläche

entspricht. Hinweis: Die Fläche A(e) verschwindet u.a. dann, wenn alle drei Eckpunkte des Elementes auf einer Geraden liegen. Bei der Vernetzung einer Scheibe ist deshalb darauf zu achten, dass spitzwinklige Dreiecke möglichst vermieden werden, weil es sonst zu numerischen Schwie-rigkeiten kommen kann. Die Lösungen 64 kk − erhalten wir, indem wir formal die Knotenverschiebungen ui durch vi

ersetzen. Führen wir die Abkürzungen Gl. 12-8 ein, dann lassen sich die Koeffizienten noch etwas kompakter schreiben

)vcvcvc(A21k)ucucuc(

A21k

)vbvbvb(A21k)ububub(

A21k

)vavava(A21k)uauaua(

A21k

332211)e(6332211)e(3

332211)e(5332211)e(2

332211)e(4332211)e(1

++=++=

++=++=

++=++=

Gl. 12-15

Einsetzen von Gl. 12-15 in den Verschiebungsansatz Gl. 12-12 liefert

[ ]

[ ]y)vcvcvc(x)vbvbvb()vavava(A21)y,x(v

y)ucucuc(x)ububub()uauaua(A21)y,x(u

332211332211332211)e(

332211332211332211)e(

++++++++=

++++++++= Gl. 12-16

und sortiert nach den Knotenverschiebungen

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12-8 Scheibenelemente

[ ]

[ ]333322221111)e(

333322221111)e(

v)ycxba(v)ycxba(v)ycxba(A21)y,x(v

u)ycxba(u)ycxba(u)ycxba(A21)y,x(u

++++++++=

++++++++= Gl. 12-17

Eine besonders einfache Darstellung der Verschiebungsfunktionen Gl. 12-17 gelingt bei Be-achtung von Gl. 12-10

332211321

332211321

vvv),,(vuuu),,(u

ζ+ζ+ζ=ζζζζ+ζ+ζ=ζζζ

Gl. 12-18

Die drei linearen Interpolationsfunktionen

3,2,1i;)ycxba(A21N iiii)e(i =ζ=++= Gl. 12-19

werden Formfunktionen genannt. Am Knoten i besitzen diese Funktionen den Wert Ni = 1 an den beiden anderen Knoten jeweils den Wert Null (Abb. 12-6).

Abb. 12-6 Formfunktion N1

Hinweis: Längs der Dreieckseiten sind die Verschiebungen u(x,y) und v(x,y) lineare Funktio-nen. Damit stimmen aufgrund der Verschiebungskompatibilitäten an den Knoten auch die Verschiebungen längs gemeinsamer Elementkanten überein, womit die geforderte C0-Stetigkeit auch längs der Elementkanten gewährleistet ist. Die Knotenvariablen werden im Elementknotenverschiebungsvektor zusammengestellt

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F. U. Mathiak 12-9

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

3

2

1

3

2

1

vvvuuu

(e)z Gl. 12-20

Da jeder Knoten zwei Verschiebungsfreiheitsgrade besitzt, verfügt unser Dreiknotenelement über insgesamt 6 FG. Die Verschiebungen innerhalb des Elementes interpolieren wir dann mit den Formfunktionen Ni wie folgt

(e)(e)(e) zNu =

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡=⎥

⎤⎢⎣

⎡=

3

2

1

3

2

1

321

321

vvvuuu

NNN000000NNN

vu

Gl. 12-21

In Gl. 12-21 bezeichnet

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡=

321

321

NNN000000NNN(e)N Gl. 12-22

die Matrix der Formfunktionen.

12.2.1 Das Prinzip der virtuellen Verrückung Den auf Elementebene formulierten Verschiebungsansatz Gl. 12-21 setzen wir nun in das Prinzip der virtuellen Verrückung ein. Dazu notieren wir zunächst das elastische Potential Π nur für ein Element. Das vollständige Potential

Extremum)AW( )e(a

n

1e

)e(n

1e

)e( =−=Π=Π ∑∑==

Gl. 12-23

der Scheibe erhalten wir dann durch Summation der Energieausdrücke über alle Elemente. Das elastische Potential wird gebildet aus der auf das Element entfallenden Formänderungs-

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12-10 Scheibenelemente

energie )e(W und der Arbeit der äußeren Kräfte )e(aA . Wir beschäftigen uns in einem ersten

Schritt mit der Berechnung der Formänderungsenergie

∫∫∫∫ ==)e()e( AA

(s))e( dA2hdAWhW (e)

EST(e) εDε Gl. 12-24

eines Elementes. In der obigen Gleichung bezeichnet h die konstante Scheibendicke und

[ ] ⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡∂∂

+∂∂

∂∂

∂∂

==xv

yu

yv

xuγεε xyyyxx

T(e)ε Gl. 12-25

die Verzerrungen, die in bekannter Weise aus dem Verschiebungsfeld berechnet werden, so-wie der symmetrischen Materialmatrix

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

⎡=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−

=

s

xxy

xyx

2

D000DD0DD

2ν100

01ν

0ν1

ν1E

ESD Gl. 12-26

des ebenen Spannungszustandes. Das Zweifachintegral in Gl. 12-24 ist dabei über das Ele-mentgebiet A(e) zu erstrecken.

Abb. 12-7 Scheibenelement mit flächenhafter Belastung px und py

Die Arbeit der äußeren Kräfte wird gebildet aus den flächenhaft verteilten Kräften

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F. U. Mathiak 12-11

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡=

)y,x(p)y,x(p

y

x(e)p Gl. 12-27

die positiv sind, wenn sie in Richtung der globalen Koordinaten (x,y) zeigen, sowie aus den an den Außenrändern des Elementes wirkenden linienhaft verteilten Randkräften

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡=

)s(q)s(q

y

x(e)q Gl. 12-28

Hinweis: Sind weitere äußere Belastungen vorhanden (z.B. Einzelkräfte), dann ist der Aus-druck für die äußere Arbeit entsprechend zu ergänzen. Die Arbeit der äußern Kräfte aus Flächen- und Randlasten ist dann

∫∫∫ +=C

T

A

T)e(a ds)s((s)dA(x,y)(x,y)A

(e)

(e)(e)(e)(e) uqup Gl. 12-29

und für das elastische Potential erhalten wir

∑ ∫∫ ∫∫∫=

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛−−=Π

n

1e A C

T

A

T

)e( (e)

ds)s((s)dA(x,y)(x,y)dA2h (e)(e)(e)(e)(e)

EST(e) uqupεDε Gl. 12-30

Wir approximieren nun auf Elementebene die Verschiebung u(e)(x,y) durch den Näherungsan-satz

(e)(e)(e) zNu =⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡=

)y,x(v)y,x(u

Gl. 12-31

womit das elastische Potential Π in den Näherungswert Π̂ übergeht

∑ ∫∫ ∫∫∫=

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛−−=Π→Π

n

1e A C

T

A

T

)e( (e)

ds)s((s)dA(x,y)(x,y)dA2hˆ (e)(e)(e)(e)(e)

EST(e) uqupεDε Gl. 12-32

Um die Formänderungsenergie auswerten zu können, benötigen wir die Verzerrungen

[ ] ⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡∂∂

+∂∂

∂∂

∂∂

==xv

yu

yv

xuγεε xyyyxx

T(e)ε Gl. 12-33

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12-12 Scheibenelemente

Dazu sind die folgenden Ableitungen der Formfunktionen zu bilden

)vbvbvb(A21v

xN

vx

Nvx

Nxv

)ucucuc(A21u

yN

uy

Nuy

Nyu

)vcvcvc(A21v

yN

vy

Nv

yN

yv

)ububub(A21u

xN

ux

Nux

Nxu

332211)e(33

22

11

332211)e(33

22

11

332211)e(33

22

11

332211)e(33

22

11

++=∂∂

+∂∂

+∂∂

=∂∂

++=∂∂

+∂∂

+∂∂

=∂∂

++=∂∂

+∂∂

+∂∂

=∂∂

++=∂∂

+∂∂

+∂∂

=∂∂

Gl. 12-34

Gl. 12-34 entnehmen wir, dass sämtliche Ableitungen, und damit auch die Verzerrungen, in-nerhalb des Elementes konstant1 sind. Unter Beachtung von Gl. 12-34 lassen sich die Verzer-rungen durch die Knotenverschiebungen ausdrücken

(e)(e)(e) zBε =

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

⎡=

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

=

3

2

1

3

2

1

321321

321

321

)e(

xy

yy

xx

vvvuuu

bbbcccccc000000bbb

A21

γεε

Gl. 12-35

In Gl. 12-35 ist

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

⎡=

321321

321

321

)e(

bbbcccccc000000bbb

A21(e)B Gl. 12-36

die Matrix der Ableitungen der Formfunktionen. Berücksichtigen wir diesen Sachverhalt in Gl. 12-32, dann erhalten wir

Extremum

dsdAdA)(2hˆ

n

1e A C

T

A

T

)e( (e)

=

⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛−−=Π ∑ ∫∫ ∫∫∫

=

(e)(e)(e)(e)(e)(e)(e)(e)ES

T(e)(e) zNqzNpzBDzB Gl. 12-37

Die Variation dieses Funktionals ergibt

1 In der angelsächsischen Literatur wird ein solches Element als constant strain element (CST-Element) be-zeichnet.

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F. U. Mathiak 12-13

0dsdAdAhˆn

1e A CA)e( (e)

=⎟⎟⎠

⎞⎜⎜⎝

⎛−−=Πδ ∑ ∫∫ ∫∫∫

=

(e)(e)T(e)(e)T(e)(e)ES

T(e)(e)T qNpNzBDBδz Gl. 12-38

12.2.1.1 Die Elementsteifigkeitsmatrix Mit der symmetrischen Elementsteifigkeitsmatrix

(e)ES

T(e)(e)ES

T(e)(e)ES

T(e)(e) BDBBDBBDBk )e(

AA

AhdAhdAh)e()e(

=== ∫∫∫∫ Gl. 12-39

und dem Elementlastvektor der rechten Seite

∫∫∫ +=CA

dsdA(e)

(e)(e)T(e)(e)T(e) qNpNr Gl. 12-40

geht Gl. 12-38 über in

[ ] 0ˆn

1e

=−=Πδ ∑=

(e)(e)(e)(e)T rzkδz Gl. 12-41

Wegen der Beliebigkeit von (e)δz ist die obige Beziehung nur dann erfüllt, wenn für jedes Element

(e)(e)(e) rzk = Gl. 12-42

besteht. Die Berechnung des Matrizenproduktes (e)

ES(e)T BDB , auf dessen Wiedergabe wir hier

verzichten wollen, liefert uns die Steifigkeitsmatrix

⎥⎦⎤

⎢⎣⎡ ν−

+ν−

= (e)2

(e)1

(e) kkk2

1)1(A4

Eh2)e(

Gl. 12-43

mit

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12-14 Scheibenelemente

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

ννννννννν

=

23

3222

312121

33323123

2322213222

131211312121

23

3222

312121

33231323

3222123222

312111312121

b.bbbbbbbbcbcbcbccbcbcbccccbcbcbccccc

c.cccccccccbcbcbbcbcbcbbbbcbcbcbbbbbb

sym

k

sym

k

(e)2

(e)1

Gl. 12-44

Eine andere Darstellung der Steifigkeitsmatrix erhalten wir, wenn wir in Gl. 12-26 den rechts stehenden Ausdruck für die Materialmatrix verwenden und dann nach Dx, Dxy und Ds sortie-ren

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡+⎥

⎤⎢⎣

⎡+⎥

⎤⎢⎣

⎡= (e)

11(e)12

(e)T12

(e)22

(e)T12

(e)12

(e)22

(e)11(e)

kkkk

0kk0

k00k

k sxyx)e( DDDA4h Gl. 12-45

Zur Abkürzung wurden in Gl. 12-45 die [ 33× ] Untermatrizen

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

=23

3222

312121

b.symbbbbbbbb

(e)11k

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

=23

3222

312121

c.symcccccccc

(e)22k

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

⎡=

332313

322212

312111

cbcbcbcbcbcbcbcbcb

(e)12k

eingeführt.

12.2.1.2 Der Elementlastvektor aus Flächenlasten Der Flächenlastvektor p(e), der z.B. aus Eigengewicht oder auch aus magnetischen Kräften resultiert, muss innerhalb des Elementgebietes nicht konstant sein.

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F. U. Mathiak 12-15

Abb. 12-8 Knotenwerte bilinearer Flächenlasten

Wir beschränken uns im Folgenden auf bilinear verteilte Flächenlasten entsprechend Abb. 12-8. Sind die Knotenwerte der Flächenlast bekannt, dann interpolieren wir diese Belastung mit den gleichen Formfunktionen wie den Verschiebungszustand selbst, also

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡ζ+ζ+ζζ+ζ+ζ

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡ζζζ

ζζζ=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=3y32y21y1

3x32x21x1

y3

y2

y1

x3

x2

x1

321

321

y3

y2

y1

x3

x2

x1

pppppp

pppppp

000000

pppppp

(e)(e) Np Gl. 12-46

dA

ppppppppp

ppppppppp

dApppppp

000

000

dA)e()e((e) A

23y323y213y1

32y322y212y1

31y321y221y1

23x323x213x1

32x322x212x1

31x321x221x1

3y32y21y1

3x32x21x1

A

3

2

1

3

2

1

A∫∫∫∫∫∫

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

ζ+ζζ+ζζζζ+ζ+ζζζζ+ζζ+ζζ+ζζ+ζζζζ+ζ+ζζζζ+ζζ+ζ

=⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡ζ+ζ+ζζ+ζ+ζ

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

ζζζ

ζζζ

=(e)(e)TpN

Mit der Integrationsvorschrift )!2rqp(

!r!q!pA2dA )e(

A

r3

q2

p1

)e( +++=ζζζ∫∫ (Ableitung s. Anhang)

folgt dann der Elementlastvektor aus Flächenlasten

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12-16 Scheibenelemente

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡=∫∫

y3

y2

y1

x3

x2

x1

)e(

A

pppppp

AdA(e) F0

0FpN (e)(e)T Gl. 12-47

wobei zur Abkürzung

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

⎡=

211121112

121F Gl. 12-48

gesetzt wurde.

12.2.1.3 Der Elementlastvektor aus Randlasten Die Randlasten einer Scheibe werden einem Elementrand zugeordnet (Abb. 12-9). Auch diese Lasten müssen längs des Randes nicht konstant sein. Wir betrachten für die folgenden Ablei-tungen den Rand 01 =ζ mit der Länge 1ll = . Die orientierten Randpunkte auf diesem Rand

sind die Knoten 2 und 3.

Abb. 12-9 Randbelastung eines Scheibenelementes, hier der Rand ζ1 = 0

Längs dieses Randes wirken in globaler x- und y-Richtung (Abb. 12-9) die Linienlasten

(e)

(e)1q ⎥

⎤⎢⎣

⎡ζζζζ

=),(q),(q

32y

32x Gl. 12-49

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F. U. Mathiak 12-17

Mit den Knotenlasten (q12,x;q12,y) am Knoten 2 und (q13,x;q13,y) am Knoten 3 werden auch die Randlasten, in Anlehnung an die Verschiebungen, längs des Randes linear interpoliert

(e)

(e(e

(e)1 Nq ⎥

⎤⎢⎣

⎡ζ+ζζ+ζ

=

⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡ζζ

ζζ=

⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢

=3y,132y,12

3x,132x,12

)

y,13

y,12

x,13

x,12

32

32

)

y,13

y,12

x,13

x,12

qqqq

qqqq

0000

qqqq

Gl. 12-50

Der Anteil der rechten Seite aus dieser Randlast ist dann (ζ1 = 0)

ds

qqqq

0qq

qq0

dsqqqq

00

000000

ds11

23y,1332y,12

32y,1322y,12

23x,1332x,12

32x,1322x,12

3y,132y,12

3x,132x,12

C

3

2

3

2

∫∫ ∫

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

ζ+ζζζζ+ζ

ζ+ζζζζ+ζ

=⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡ζ+ζζ+ζ

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

ζζ

ζζ

=ll

(e)

(e)1

(e)TqN

Die Anwendung der Integrationsregel )!1rq(

!r!qds 1r3

q2

1++

=ζζ∫ ll

(Herleitung s. Anhang) liefert

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

++

++

=∫

y,13y,12

y,13y,12

x,13x,12

x,13x,12

1

C

q2qqq2

0q2qqq2

0

6ds

l(e)1

(e)TqN Gl. 12-51

Für die Außenränder 02 =ζ bzw. 03 =ζ gilt dann entsprechend

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

++

++

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

+

++

+

= ∫∫

0q2qqq2

0q2qqq2

6ds;

qq20

q2qqq2

0q2q

6ds

y,32y,31

y,32y,31

x,32x,31

x,32x,31

3

y,21y,23

y,21y,23

x,21x,23

x,21x,23

2

32

ll

ll

(e)3

(e)T(e)2

(e)T qNqN Gl. 12-52

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12-18 Scheibenelemente

12.2.2 Die Scheibenschnittlasten für das einfache Dreieckelement Für die Dimensionierung eines Tragwerkes sind nicht die Verformungen entscheidend, son-dern vielmehr die infolge der Deformation auftretenden Spannungen. Diese planaren Span-nungen werden zu Resultierenden, den Scheibenschnittlasten, zusammengefasst. Mit dem Spannungs- und Verzerrungsvektor

],γε,ε[],σσ,σ[ xyyyxxT

xyyyxxT == εσ Gl. 12-53

und der symmetrischen Materialmatrix Gl. 12-26 für den isothermen Fall kann das Werk-stoffgesetz für den ebenen Spannungszustand in Matrizenschreibweise wie folgt notiert wer-den

(e)(e)ES

(e)ES

(e) zBDεDσ == Gl. 12-54

Die Schnittlasten selbst ergeben sich dann zu

(e)(e)(e)(e)ES

(e)ES

(e)(e) zSzBDεDσn ===≡ hhh )e( Gl. 12-55

Der Vektor

)e(

xy

yy

xx

nnn

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

=(e)n Gl. 12-56

heißt Schnittkraftvektor und die Matrix

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

⎡==

S3S2S1S3S2S1

x3x2x1xy3xy2xy1

xy3xy2xy1x3x2x1

)e(

DbDbDbDcDcDcDcDcDcDbDbDbDcDcDcDbDbDb

A2hh (e)

ES(e) BDS Gl. 12-57

wird Schnittkraftmatrix genannt. Wir haben nun alle theoretischen Vorarbeiten abgeschlossen und wollen uns deshalb einem praktischen Beispiel zuwenden. Damit verbinden wir auch den Vorteil, programmspezifische

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F. U. Mathiak 12-19

Vorgehensweisen bei der FEM besser verstehen zu können. Als Berechnungsbeispiel wählen wir die in Abb. 12-10 dargestellte quadratische Kragscheibe, für die sämtliche Zustandsgrößen (Verschiebungen, Verzerrungen, Schnittlasten) berechnet werden sollen. Wir vernetzen das Scheibengebiet (Abb. 12-11) mit m = 4 Dreieckelementen. Dabei entstehen n = 6 Systemkno-ten, von denen jeder Knoten 2 FG (ui, vi) besitzt. Die symmetrische Steifigkeitsmatrix des freien ungefesselten Systems hat demnach die Größe 1212× , die allerdings um die Anzahl der vorgegeben Randbedingungen reduziert wird.

Abb. 12-10 Quadratische Kragscheibe Abb. 12-11 Vernetzung

Die Geometrie des Systems wird durch die globalen Knotenkoordinaten festgelegt. Dazu wird eine Knotendatei aufgestellt (Tabelle 1)

Knotennummer x - Koordinate [m] y - Koordinate [m] 1 0 2,00 2 0 1,00 3 0 0 4 2,00 2,00 5 2,00 1,00

n = 6 2,00 0

Tabelle 1 Knotendatei

Die Zuordnung der Elementknoten zu den Systemknoten erfolgt in der Elementdatei. Damit ist die Topologie1 der Elemente in der Ebene festgelegt. Knoten- und Elementdatei werden in kommerziellen Programmsystemen weitestgehend durch Netzgeneratoren erstellt.

1 topo... [zu griech. tópos ›Ort‹ , ›Stelle‹, ›Platz‹]

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12-20 Scheibenelemente

Elementnummer Knoten 1 Knoten 2 Knoten 3

1 2 4 1 2 2 5 4 3 3 5 2

m = 4 3 6 5

Tabelle 2 Elementdatei Die Lösung der Aufgabe erfolgt in Schritten:

1. Eingabe der Systemdaten (preprocessing) 2. Ermittlung der Elementsteifigkeitsmatrizen und Aufbau der Systemsteifigkeitsmatrix 3. Ermittlung der Elementlastvektoren und Aufbau des Systemlastvektors 4. Einbau der Verschiebungsrandbedingungen in die Systemmatrix 5. Lösung des linearen Gleichungssystems (z.B. mit Gauß) 6. Ermittlung der Elementverzerrungen und Elementspannungen 7. Ausgabe der Ergebnisse (postprocessing)

Wir beginnen mit 2.) und wenden uns der Ermittlung der Elementsteifigkeitsmatrizen zu. Da die Scheibe aus einheitlichem Material und konstanter Dicke h besteht und die Elemente (1,3) und (2,4) geometrisch gleich sind, haben wir hier nur zwei unterschiedliche Elementsteifig-keitsmatrizen aufzustellen. Elemente 1, 3

m00,2c;m00.0c;m0,2cm0,1b;m0,1b;m00,0b

321

321

==−=−===

)3(21221

)1( Am00,1)cbcb(5,0A ==−=

(3)(1) k

sym

k =

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−−

−−−−

ν−=

4,4.4,04,00,400,42,18,04,06,24,004,00,10,18,08,006,106,1

)1(A4Eh

2)1(

(3)(1) SS =⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

−−−−−

=125012500250002500

6250062506256250125001250312531250

Elemente 2,4

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F. U. Mathiak 12-21

;m00,2c;m00,2c;m00,0cm00,0b;m00,1b;m00,1b

321

321

=−====−=

)4(21221

)2( Am00,1)cbcb(5,0A ==−=

(4)(2) k

sym

k =

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−

−−−

−−

ν−=

0,4.0,44,404,04,008,08,06,14,02,18,06,16,24,04,0000,10,1

)1(A4Eh

2)2(

(4)(2) SS =⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

−−−−−−

=012501250250025000

6250625000625625125012500031253125

Die vier Elementsteifigkeitsmatrizen )e(k der Größe [ 66× ] sind nun in die Systemsteifig-keitsmatrix K der Größe [ 1212× ] einzubauen. Dazu ist der Zusammenhang zwischen den Freiheitsgraden der Elementknoten und der Systemknoten zu beachten. Während im Element-knotenverschiebungsvektor zuerst die drei u-Verschiebungen und dann die drei v-Verschiebungen angeordnet sind, also ]vvvuuu[ 321321=(e)Tz werden in den

meisten FE-Programmen die System-Knotenverschiebungen ( ii v,u ) knotenweise aufgelistet

[ ]66ii11 vuvuvu KK=Tv

Um eine Verwechslung der Elementknotenverschiebungen mit den Systemknotenverschie-bungen auszuschließen, erhalten die Systemknotenverschiebungen im Vektor v einen Quer-strich. Die Zuordnung von Elementknoten zu Systemknoten kann mittels Zuordnungsmatrizen A(e) erfolgen, die wir bereits bei unserem Beispiel des ebenen Fachwerks kennen gelernt ha-ben: vAz (e)(e) = δvAδz (e)(e) =→ (e)TT(e)T Aδvδz =→ . Die Variation des elasti-

schen Potentials geht dann über in

[ ] [ ] 0ˆn

1e

)e(n

1e

=−=−=Πδ ∑∑==

RvKδvrAvAkAδv (e)T(e)T(e)(e)(e)(e)TT

mit

(e)T(e)(e)

(e)(e)(e)T(e)

rAR

AkA K

=

=

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12-22 Scheibenelemente

Für das Element 1 erhalten wir z.B. die folgende Zuordnungsmatrix A(1), die unmittelbar aus der Elementdatei hergeleitet werden kann.

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

==

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

1

4

2

1

4

2

6

6

5

5

4

4

3

3

2

2

1

1

3

2

1

3

2

1

vvvuuu

vuvuvuvuvuvu

000000000010000010000000000000001000000000000001000001000000000000000100

vvvuuu (1)

(1)

(1)

vA

[ ]16× [ ]126× [ ]112× [ ]16×

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F. U. Mathiak 12-23

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12-24 Scheibenelemente

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F. U. Mathiak 12-25

Bezeichnet n die Anzahl der Systemknoten, dann haben die Zuordnungsmatrizen A(e) für un-ser Dreieckelement die Dimension [ ]n26× . In jeder Zeile j enthalten die A(j,k) genau eine

Eins. Sonst sind sie mit Nullen besetzt. Eine "1" an der Position (j,k) bedeutet eine Kopplung des j-ten Elementfreiheitsgrades mit dem k-ten Systemfreiheitsgrad. Bei einer "0" besteht keine Kopplung. Bilden wir die Matrizenprodukte (e)(e)(e)T AkA , dann erhalten wir die oben dargestellten Teilmatrizen K(e) (e = 1..4). Das Aufstellen der Systemsteifigkeitsmatrizen K(e) unter Zuhilfenahme der Zuordnungsmatri-zen A(e) ist allerdings sehr speicherplatz- und rechenintensiv. Deshalb wird in FE-Programmen die Berechnung der Systemmatrizen mit Hilfe der A(e)

–Matrizen so nicht vorge-nommen. Wesentlich schneller und eleganter ist das Arbeiten mit Indexvektoren. Dazu wer-den zunächst die Unbekannten im Systemverschiebungsvektor v in Uj umbenannt und von j = 1..2n durchnumeriert

[ ][ ]n21n2j21j221

66ii11

UUUUUUvuvuvu

−−==

KK

KKTv

Der Index entspricht dann der Position des Freiheitsgrades im Systemverschiebungsvektor v. Ungerade Indizes (2j-1) entsprechen den u- Verschiebungen, und gerade Indizes (2j) sind den v- Verschiebungen zugeordnet. Zur Aufstellung der Element-Indexvektoren benötigen wir auch hier die Elementdatei. Die Zuordnung von 632 =⋅ Elementfreiheitsgraden zu 1262 =⋅ Systemfreiheitsgraden erfolgt beispielhaft für das Element 1

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

2

8

4

1

7

3

1

4

2

1

4

2

3

2

1

3

2

1

UUUUUU

vvvuuu

vvvuuu

Ausgehend von der entsprechenden Zeile der Elementdatei (hier der 1. Zeile)

[ ]142

lässt sich der Indexvektor

[ ]284173

leicht aufbauen. Die Indexberechnung ist in der Folgezeile dargestellt

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12-26 Scheibenelemente

[ ]142142 ⋅=⋅=⋅=−⋅=−⋅=−⋅= 222121212 284173

Sämtliche Informationen für das Element 1, die in der Zuordnungsmatrix A(1) enthalten sind, sind jetzt auch Bestandteil des Element-Indexvektors.

Abb. 12-12 Einordnung des Elementes 1 in die Systemsteifigkeitsmatrix, Indexvektor

⎥⎦⎤

⎢⎣⎡

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−−−−−−−−−−

−−−−−−−−

−−−−−−

−−−−−−−−

−−−−−−−−

−−−

=m

MN

4.42.10.48.0004.04.000002.16.24.06.1008.00.100000.44.08.82.10.48.002.18.02.1008.06.12.18.84.06.12.102.10.200000.44.04.400002.14.08.0008.06.106.2002.104.00.14.08.002.1004.400.44.0004.00.12.100006.28.06.100008.02.102.10.48.08.82.10.44.0002.10.22.104.06.12.12.58.06.100004.04.0000.48.04.42.100008.00.1004.06.12.16.2

5.1562K

[ ]1212×

Gl. 12-58

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F. U. Mathiak 12-27

Die symmetrische Gesamtsteifigkeitsmatrix (Gl. 12-58) erhalten wir durch Addition aller E-

lementsteifigkeitsmatrizen unter Beachtung des Vorfaktors 32)e(

m/MN5.1562)1(A4

Eh=

ν−.

Diese Matrix ist singulär (det K = 0), da das System noch kinematisch ist. Wir kommen nun zum 3.) Schritt, dem Aufbau der Elementlastvektoren und deren Einbau in den Systembelastungsvektor r. Die Lasten auf Elementebene setzen sich aus den Elementflä-chenlasten und den Elementrandlasten zusammen. Wir beschäftigen uns zuerst mit der Be-rechnung der Elementflächenlasten. Das konstante Eigengewicht als volumenhaft verteilte Belastung, das hier in negativer y-Richtung wirkt, wird zunächst in eine statisch äquivalente Flächenlast umgerechnet

.konstm/MN0,52,025hpppp 20yy3y2y1 =−=⋅−=γ−=≡==

Da die Elementflächen für alle Elemente gleich sind ( 2)e( m1A = ), sind nach Gl. 12-47 auch alle Elementflächenlastvektoren gleich

[ ]MN

667.1667.1667.1000

111000

3pA

ppp000

AdA 0y)e(

0y

0y

0y

)e(

A(e)

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−−

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡=∫∫ L0

0LpN (e)(e)T

Die Elementgewichtskraft py0 A(e) wird damit gleichmäßig (jeweils zu 1/3) auf die Element-knoten verteilt. Es fehlen noch die Randlasten, die in unserem Beispiel nur beim Element 1 auftreten (Abb. 12-13). Bei diesem Element ist der parallel zur globalen x-Achse liegende Rand 1 ( 01 =ζ ) in

negativer y-Richtung belastet (q12,x = q13,x = 0, q12,y = q13,y = -q0). Mit der Lastaufstandslänge m21 =l erhalten wir unter Beachtung von Gl. 12-51

[ ]MN

0.100.10

0000

110000

2q

q2qqq2

0q2qqq2

0

6ds 10

y,13y,12

y,13y,12

x,13x,12

x,13x,12

1

C

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

++

++

=∫ll(e)

1(e)TqN

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12-28 Scheibenelemente

Abb. 12-13 Elementrandlasten, Element 1 am Rand 1 mit q0 belastet. Die resultierende Randlast wird also bei konstanter Linienlast jeweils zur Hälfte auf die an-grenzenden Knoten (hier die Elementknoten 2 und 3) verteilt. Das Einsortieren der Element-knotenlasten in den Systemlastvektor geschieht wieder vorteilhaft mittels der Indexvektoren. Wir erhalten z.B. für das Element 1 den resultieren Elementlastvektor aus Flächen- und Randbelastung zu

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−−

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−

+

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−−

=

667.11667.11667.1

000

0.100.100000

667.1667.1667.1

000

(1)r

Sämtliche Elementknotenlasten sind dann in den Systemknotenlastvektor

[ ][ ]121110987654321

y6x6y5x5y4x4y3x3y2x2y1x1T

FFFFFFFFFFFF

FFFFFFFFFFFF

=

=R

einzusortieren, was z.B. unter Beachtung des Indexvektors folgenden Anteil für das Element 1 liefert:

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F. U. Mathiak 12-29

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

2

8

4

1

7

3

y1

y4

y2

x1

x4

x2

y3

y2

y1

x3

x2

x1

FFFFFF

FFFFFF

FFFFFF

und mit den Werten des Beispiels

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=→

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−−

=

0000667.11

000667.10667.11

0

667.11667.11667.1

000

)1(Rr(1)

Die vollständige rechte Seite ist dann

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

== ∑=

667.100.50

333.130

333.300.50

667.110

FFFFFFFFFFFF

4

1e

12

11

10

9

8

7

6

5

4

3

2

1

(e)RR

Mit dem vollständigen Aufbau der rechten Seite liegt dann das Gleichungssystem

RvK =⋅ Gl. 12-59

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12-30 Scheibenelemente

für das ungefesselte System vor. Im 4. Schritt müssen die Randbedingungen berücksichtigt werden. In unserem Fall sind auf-grund der Einspannung des linken Randes die Systemknoten 1,2,3 in x- und y-Richtung fest-zuhalten. Die diesen Knoten zugeordneten Verschiebungen sind damit alle Null. Als Folge der Fesselungen treten nun zusätzlich unbekannte Lagerreaktionskräfte auf, die im Lastvektor der rechten Seite erscheinen. Um die Verschiebungsrandbedingungen im Gleichungssystem zu berücksichtigen, wird der Systemverschiebungsvektor in zwei Anteile zerlegt, in die ein-geprägten Knotenverschiebungen (Index !) und die freien Knotenverschiebungen (Index F)

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

12

11

10

9

8

7

6

6

5

5

4

4

6

5

4

3

2

1

3

3

2

2

1

1

UUUUUU

vuvuvu

000000

UUUUUU

vuvuvu

F! vv

Durch Umsortieren gehen der Knotenverschiebungsvektor v und die rechte Seite R dann über in

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡=

12

11

10

9

8

7

UUUUUU000000

ˆF

!

vv

v

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡=

12

11

10

9

8

7

R6

R5

R4

R3

R2

R1

RRRRRRRRRRRR

ˆF

R

RR

R

und für Gl. 12-59 erhalten wir entsprechend

RvK ˆˆˆ =⋅ Gl. 12-60

oder

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F. U. Mathiak 12-31

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡=⎥

⎤⎢⎣

⎡⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡F

R

F

!

22T12

1211

RR

vv

KKKKˆˆˆˆ

Gl. 12-61

Ausmultiplizieren von Gl. 12-61 liefert

FF22

!T12

RF12

!11

RvKvK

RvKvK

=⋅+⋅

=⋅+⋅ˆˆ

ˆˆ Gl. 12-62

In der zweiten Zeile von Gl. 12-62 sind nur die freien Knotenverschiebungen unbekannt. Auf-

lösung liefert unter Beachtung von 0v! =

[ ] F-122

!T12

F-122

F rKvKrKv ⋅=⋅−⋅= ˆˆˆ Gl. 12-63

Sind die freien Knotenverschiebungen aus Gl. 12-63 berechnet worden, dann lassen sich aus der 1. Zeile von Gl. 12-62 die Lagerreaktionsgrößen ermitteln

F12

F12

!11

R vKvKvKR ⋅=⋅+⋅= ˆˆˆ Gl. 12-64

Für unser Beispiel erhalten wir mit

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−

−−−−−−

−−−−

=

4.400.44.00006.28.06.1000.48.08.82.10.44.04.06.12.12.58.06.1000.48.04.42.1004.06.12.16.2

5.1562ˆ11K

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−−−

−−−−

−−

=

4.08.002.1004.00.12.1000008.02.102.1002.10.22.1000004.04.000008.00.1

5.1562ˆ12K

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12-32 Scheibenelemente

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−−−−−−

−−−−

=

4.42.10.48.0002.16.24.06.1000.44.08.82.10.48.08.06.12.18.84.06.1000.44.04.40008.06.106.2

5.1562ˆ22K

die freien Knotenverschiebungen

]m[

03E403717.1103E464859.303E214196.1103E118843.003E144921.1203E523655.3

vuvuvu

6

6

5

5

4

4

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−−−−−−−−−

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=Fv Gl. 12-65

Abb. 12-14 Verformte Lage, stark überhöht

Mit Gl. 12-65 und Gl. 12-64 lassen sich dann die Lagerreaktionsgrößen an den Knoten 1-3 berechnen

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F. U. Mathiak 12-33

]MN[

907.5313.19634.12374.1459.21687.20-

RRRRRR

y3

x3

y2

x2

y1

x1

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=RR Gl. 12-66

Im 6. und hier abschließenden Schritt werden aus den Verschiebungen die Elementverzerrun-gen und Scheibenschnittlasten berechnet. Dazu benutzen wir die Definition der Elementver-zerrungen

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

⎡==

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

=

3

2

1

3

2

1

321321

321

321

)e(

xy

yy

xx

vvvuuu

bbbcccccc000000bbb

A21

γεε

(e)(e)(e) zBε

Die Rechnung ergibt exemplarisch für das Element 1 die konstanten Verzerrungen

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

−−

−=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

−−−

⋅=

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

=03E0725.6

003E7618.1

003E144921.12

00

03E523655.30

0.10.100.200.2.200.2000

0000.10.10

121

γεε

xy

yy

xx(1)ε

und die konstanten Scheibenschnittlasten

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

−=

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

−−

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

⎡⋅

===18.1520.201.11

03E0725.60

03E7618.1

4.000012.002.01

96.02.030000hh εDσn (1)

ES(1)(1) [ m/MN ]

Die Richtungen der Hauptlängskräfte ergeben sich aus

45.320.201.11

18.152nn

n22tan

yyxx

xy1 −=

−⋅−

=−

=ϕ °−=ϕ→ 82.732 1

Die Hauptlängskräfte sind dann

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12-34 Scheibenelemente

m/MN20,92sinn2cos2

nn2

nnn

m/MN41,222sinn2cos2

nn2

nnn

1xy1yyxxyyxx

1xy1yyxxyyxx

−=ϕ−ϕ−

−+

=

=ϕ+ϕ−

++

=

ηη

ξξ

An dieser Stelle soll auf eine Besonderheit der FE-Methode hingewiesen werden, die sich auf die Elementierung des Lösungsgebietes bezieht. Hätten wir statt der Vernetzung nach Abb. 12-11 die in Abb. 12-15 rechts stehende Vernetzung gewählt, dann wären, unter Wahrung des globalen Gleichgewichts, die Ergebnisse für die Knotenverschiebungen, Reaktionskräfte und die Elementspannungen anders ausgefallen. Durch die Elementierung wird offensichtlich eine Vorzugsrichtung des Tragverhaltens vorgegeben, der einer (allerdings ungewollten) Anisotro-pie entspricht. Diesem Modellierungsfehler, der bei Dreiecken auftritt, ist besondere Auf-merksamkeit zu widmen. Bei Rechteckelementen tritt dieses Problem nicht auf. Hinweis: Für eine in der Praxis verwertbare Berechnung müsste das Scheibengebiet feiner elementiert werden. Das betrifft insbesondere den Bereich der Einspannung.

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F. U. Mathiak 12-35

]m[

03E403717.1103E464859.303E214196.1103E118843.003E144921.1203E523655.3

vuvuvu

6

6

5

5

4

4

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−−−−−−−−−

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=Fv

]MN[

907.5313.19634.12374.1459.21687.20-

RRRRRR

y3

x3

y2

x2

y1

x1

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=RR

]m[

03E131446.1103E581796.303E714964.1103E037064.003E561985.1303E479884.4

vuvuvu

6

6

5

5

4

4

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−−−−−−−−−

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=Fv

]MN[

862.10511.19858.12978.0279.16489.20-

RRRRRR

y3

x3

y2

x2

y1

x1

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=RR

Abb. 12-15 Mögliche Elementierungen, zugehörige Verschiebungen und Reaktionskräfte

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12-36 Scheibenelemente

Abb. 12-16 Hauptachsentransformation der Scheibenschnittlasten [MN/m]

12.2.3 Quadratische Ansatzfunktionen im Dreieck Soll die Genauigkeit der Ergebnisse gesteigert werden, dann bestehen dazu wieder zwei Mög-lichkeiten

1. Feinere Elementierung im Lösungsgebiet 2. Wahl höherer Ansatzfunktionen

Bevor wir uns dem Punkt 2 näher widmen, sind zur Vorbereitung der folgenden Untersu-chungen noch einige geometrische Vorarbeiten sinnvoll. Wir transformieren zunächst mittels der linearen Transformation

η+ξ−=η−+ξ−+=ηξη−ξ+=η−+ξ−+=ηξ

23113121

23113121

bby)yy()yy(y),(yccx)xx()xx(x),(x

Gl. 12-67

unter Beachtung von Gl. 12-8 das Dreieck D0 aus der allgemeine Lage in das Einheitsdreieck DE. Die Kanten 0=ξ und 0=η besitzen dann jeweils die Kantenlänge 1. Durch Gl. 12-67

wird jede Gerade im x-y-System wieder in eine Gerade ins −η−ξ System übergeführt. Den

drei Eckpunkten P1(x1,y1), P2(x2,y2), P3(x3,y3) im (x,y) Koordinatensystem entsprechen die

Eckpunkte )1,0(P),0,1(P),0,0(P 321 im Koordinatensystem (ξ, η), wobei zu beachten ist, daß

die drei Eckpunkte nicht auf einer Geraden liegen dürfen, da sonst die Jacobi-Matrix singulär wird, und eine Transformation nicht möglich ist.

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F. U. Mathiak 12-37

Abb. 12-17 Lineare Transformation

Lösen wir Gl. 12-67 nach ),( ηξ auf, dann erhalten wir

[ ] [ ]

[ ] [ ]ycxbaA21)yy)(xx()xx)(yy(

A21)y,x(

ycxbaA21)yy)(xx()xx)(yy(

A21)y,x(

333)e(112121)e(

222)e(131113)e(

++=−−+−−=η

++=−−+−−=ξ Gl. 12-68

Das Flächenelement dxdydA = transformiert sich mittels der Jacobi-Determinante (s.h. An-

hang) und mit Gl. 12-9

)e(

22

33

1313

1212 A2bcbc

yyxxyyxx

yx

yx

detJ =−

−=

−−−−

=

η∂∂

η∂∂

ξ∂∂

ξ∂∂

== J Gl. 12-69

zu

ηξ=ηξ= ddA2dddetdxdy )e(J Gl. 12-70

Der Wert der Jacobi-Determinante entspricht damit der doppelten Dreieckfläche A(e) und ist bei Beachtung des Umfahrungssinnes im Gegenuhrzeigersinn immer positiv. Die partiellen Ableitungen der Koordinatenfunktionen ),( ηξ sind

)e(3

)e(12

)e(2

)e(13

)e(3

)e(12

)e(2

)e(13

A2c

A2xx

y;

A2c

A2xx

y

A2b

A2yy

x;

A2b

A2yy

x

=−

=∂η∂

=−

−=∂ξ∂

=−

−=∂η∂

=−

=∂ξ∂

Gl. 12-71

Die partiellen Ableitungen sind konstant und hängen nur von der Geometrie des Dreiecks ab.

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12-38 Scheibenelemente

Abb. 12-18 Pascalsches Dreieck

Wir wählen nun für das Verschiebungsfeld in x-Richtung einen vollständigen quadratischen Ansatz.

265

24321 ykxykxkykxkk)y,x(u +++++= Gl. 12-72

den wir dem Pascalschen Dreieck (Abb. 12-18) entnehmen. Eine vollständige Ansatzfunktion eines Polynoms zweiten Grades enthält genau 6 Terme mit einer entsprechenden Anzahl von freien Koeffizienten. Zur eindeutigen Festlegung dieser Koeffizienten müssen genau 6 Kno-tenwerte vorliegen. Wir ordnen deshalb den Knotenwerten die Werte der Feldfunktionen u(x,y) und v(x,y) an den 3 Eckpunkten und den drei Mittenknoten zu.

Abb. 12-19 6-Knoten-Dreieckelement, Umfahrungssinn

Aus rechentechnischen Gründen ist es von Vorteil, dieses Dreieck in allgemeiner Lage mittels der linearen Transformation Gl. 12-67 in ein Einheitsdreieck zu transformieren

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F. U. Mathiak 12-39

Abb. 12-20 Transformation

Setzen wir die Transformationsbeziehungen Gl. 12-67 in Gl. 12-72 ein, dann erhalten wir eine vollständige quadratische Funktion in den Variablen ξ und η

265

24321),(u ηα+ξηα+ξα+ηα+ξα+α=ηξ Gl. 12-73

Die 6 Koeffizienten iα (i = 1..6) werden aus den Interpolationsbedingungen der quadrati-

schen Funktion Gl. 12-73 im Einheitsdreieck ermittelt. Es muß gelten

6631

5654321

4421

3631

2421

11

u25,05,0u25,025,025,05,05,0u25,05,0uuu

=α+α+α=α+α+α+α+α+α=α+α+α=α+α+α=α+α+α=α

Gl. 12-74

Gl. 12-74 entspricht in symbolischer Schreibweise dem linearen Gleichungssystem

uAα = Gl. 12-75

mit

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12-40 Scheibenelemente

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

4100

2101

41

41

41

21

211

00410

211

100101001011000001

A Gl. 12-76

und [ ][ ]654321

654321

uuuuuu=

αααααα=T

T

Gl. 12-77

Aufgelöst nach α erhalten wir die gesuchten Koeffizienten in Abhängigkeit von den Knoten-verschiebungen

uAα 1−= Gl. 12-78

Die Inverse von A, also

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−−

−−−

−−

=−

400202444004004022400103004013000001

1A Gl. 12-79

enthält offensichtlich nur ganze Zahlen. Setzen wir die soeben ermittelten Koeffizienten αi in den Verschiebungsansatz Gl. 12-73 ein und sortieren nach den Knotenpunktverschiebungen, dann erhalten wir

665544332211 uNuNuNuNuNuN),(u +++++=ηξ Gl. 12-80

In Gl. 12-80 sind N1-N6 die quadratischen Formfunktionen im Einheitsdreieck

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F. U. Mathiak 12-41

)1(4),(N4),(N

)1(4),(N)12(),(N)12(),(N

)221)(1(),(N

6

5

4

3

2

1

η−ξ−η=ηξξη=ηξ

η−ξ−ξ=ηξ−ηη=ηξ−ξξ=ηξ

η−ξ−η−ξ−=ηξ

Gl. 12-81

Die quadratischen Formfunktionen Ni besitzen an den Knoten i den Wert 1 und an allen ver-bleibenden Knoten jeweils den Wert Null (Abb. 12-21 Formfunktionen N1 und N6.

Abb. 12-21 Formfunktionen N1 und N6

Abb. 12-22 Dreieckkoordinaten im Einheitsdreieck

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12-42 Scheibenelemente

Im Einheitsdreieck bestehen zwischen den kartesischen Koordinaten ( ηξ, ) und den Dreieck-

koordinaten ( 321 ,, ζζζ ) besonders einfache Beziehungen, die Abb. 12-22 entnommen werden

können

η=ζξ=ζ

η−ξ−=ζ

3

2

1 1 Gl. 12-82

Damit gehen die Formfunktionen über in

316

325

214

333

222

111

4N4N4N

)12(N)12(N

)12(N

ζζ=ζζ=ζζ=

−ζζ=−ζζ=−ζζ=

Gl. 12-83

wobei in Gl. 12-83 noch 213 1 ζ−ζ−=ζ zu beachten ist. Damit hängen die Formfunktionen

nur noch von 1ζ und 2ζ ab. Die globalen Koordinaten x, y lassen sich dann unter Beachtung

von Die Elementverschiebungen u und v interpolieren wir dann entsprechend Gl. 12-21 wie folgt

)e()e(

6

5

4

3

2

1

6

5

4

3

2

1

654321

654321

vvvvvvuuuuuu

NNNNNN000000000000NNNNNN

zNvu

u(e) =

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡=⎥

⎤⎢⎣

⎡=

Gl. 12-84

Die weitere Vorgehensweise zur Herleitung der Elementmatrizen ist bekannt. Aus Gl. 12-84 werden die Verzerrungen ermittelt, die dann in das Prinzip der virtuellen Verrückungen ein-

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F. U. Mathiak 12-43

gesetzt werden (s.h. Kap. 12.2.1). Aufgrund des quadratischen Verschiebungsansatzes sind die Verzerrungen auf Elementebene linear verteilt. Da jeder Knoten 2 Freiheitsgrade besitzt, ist die Elementsteifigkeitsmatrix von der Dimension [ ]1212× .

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F. U. Mathiak 13-1

13 Ein einfaches Rechteckelement für die Scheibe

Wir betrachten in einem ersten Schritt das 4-Knoten-Element nach Abb. 13-1. Die Knoten-nummerierung P1 – P4 wurde im Gegenuhrzeigersinn vorgenommen. Die Kanten des Recht-ecks R0 mit der Breite 2a(e) und der Höhe 2b(e) sollen in der Ausgangslage parallel zu den glo-balen Koordinatenachsen x und y verlaufen1.

Abb. 13-1 Lineare Transformation

Es sind wieder geometrische Vorarbeiten zu leisten. Zur Vereinfachung der folgenden Unter-suchungen transformieren wir das Rechteck R0 mittels der Transformation

→⎪⎭

⎪⎬⎫

η+=η

ξ+=ξ)e(

S

)e(S

by)(y

ax)(xη=ξ=

dbdydadx

)e(

)e(

Gl. 13-1

in das Grundquadrat QE. Die dimensionslosen Koordinaten

1 was selbstverständlich für kommerzielle FE-Programme eine starke Einschränkung bedeutet

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13-2 Ein einfaches Rechteckelement für die Scheibe

)e(S

)e(S

byy

;a

xx −=η

−=ξ Gl. 13-2

variieren dann im Bereich zwischen 1,1 ≤ηξ≤− womit das Grundquadrat die dimensionslo-

se Kantenlänge "2" besitzt. Die Jacobi-Determinante

)e()e()e()e(

)e(

A41ba

b00a

yx

yx

detJ ===

η∂∂

η∂∂

ξ∂∂

ξ∂∂

== J Gl. 13-3

entspricht einem Viertel der Rechteckfläche A(e). Mit Gl. 13-1 transformiert sich das Flächen-element

ηξ=ηξ=ηξ== dddetddA41dbdadxdydA )e()e()e( J Gl. 13-4

Abb. 13-2 Pascalsches Dreieck, bilinearer Ansatz mit 4 freien Konstanten

Es stellt sich an dieser Stelle wieder die Frage nach geeigneten Ansatzfunktionen für die Zu-standsgrößen u und v. Jeder Knoten besitzt bei Scheibenproblemen mit den Knotenverschie-bungen u und v genau zwei Freiheitsgrade, bei 4 Knoten sind das auf Elementebene insge-samt 8 Freiheitsgrade. In einem Polynomansatz für eine der Verschiebungskomponenten müssten deshalb 4 Freiwerte vorhanden sein. Ein Blick auf das Pascalsche Dreieck zeigt je-doch, dass ein vollständiger linearer Ansatz nur drei und ein vollständig quadratischer Ansatz bereits 6 Freiwerte besitzt. Um auf die erforderlichen vier Koeffizienten zu kommen, wählen wir deshalb im Grundquadrat QE für die Verschiebungsfelder u und v die identischen bilinea-ren Ansätze

ξηβ+ηβ+ξβ+β=ηξξηα+ηα+ξα+α=ηξ

4321

4321

),(v),(u

Gl. 13-5

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F. U. Mathiak 13-3

Diese Ansätze enthalten lediglich den vollständigen linearen Ansatz mit dem gemischten Zu-satzterm ξη . Längs der Koordinatenlinien .konst, =ηξ verlaufen die Verschiebungen linear,

womit C0-Stetigkeit längs der Ränder gesichert ist. Wir beschäftigen uns im Folgenden nur mit der Verschiebung u(ξ,η). Für das Verschiebungs-feld ),(v ηξ gelten identische Ergebnisse. Die 4 Koeffizienten iα (i = 1..4) werden aus den

Interpolationsbedingungen der bilinearen Funktion Gl. 13-5 im Grundquadrat ermittelt. Für die vier Eckpunkte muss gelten

44321

34321

24321

14321

uuuu

=α−α+α−α=α+α+α+α=α−α−α+α=α+α−α−α

Gl. 13-6

Gl. 13-6 entspricht in symbolischer Schreibweise dem linearen Gleichungssystem

uAα = Gl. 13-7

mit

⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢

−−

−−−−

=

1111111111111111

A Gl. 13-8

und [ ][ ]4321

4321

uuuu=

αααα=T

T

Gl. 13-9

Aufgelöst nach α erhalten wir die gesuchten Koeffizienten in Abhängigkeit von den Knoten-verschiebungen

uAα 1−= Gl. 13-10

mit der Inverse

⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢

−−−−

−−=

1111111111111111

41-1A Gl. 13-11

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13-4 Ein einfaches Rechteckelement für die Scheibe

Setzen wir die Koeffizienten αi in den Verschiebungsansatz Gl. 13-5 ein und sortieren nach den Knotenpunktverschiebungen, dann erhalten wir die Darstellung

44332211 u),(Nu),(Nu),(Nu),(N),(u ηξ+ηξ+ηξ+ηξ=ηξ Gl. 13-12

In Gl. 13-12 sind N1-N4 die bilinearen Formfunktionen im Grundquadrat

)1)(1(41),(N

)1)(1(41),(N

)1)(1(41),(N

)1)(1(41),(N

4

3

2

1

η+ξ−=ηξ

η+ξ+=ηξ

η−ξ+=ηξ

η−ξ−=ηξ

Gl. 13-13

Hinweis: Die obigen Formfunktionen lassen sich als Produkte der Lagrangeschen1 Interpola-tionspolynome 1. Grades in ξ bzw. η darstellen (s.h. Anhang).

Abb. 13-3 Formfunktion N1(ξ,η)

Die Formfunktionen Ni besitzen an den Knoten i jeweils den Wert 1, an den übrigen Knoten verschwinden sie (Abb. 13-3). Innerhalb des Elementes werden die Verschiebungen dann wie folgt interpoliert

1 Joseph Louis de, eigtl. Giuseppe Ludovico Lagrangia, frz. Mathematiker und Physiker italien. Herkunft, 1736-1813

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F. U. Mathiak 13-5

(e)(e)(e) zNu =

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡=⎥

⎤⎢⎣

⎡ηξηξ

=

4

3

2

1

4

3

2

1

4321

4321

vvvvuuuu

NNNN00000000NNNN

),v(),u(

Gl. 13-14

Die Matrix N(e) der Formfunktionen können wir noch etwas kompakter schreiben, wenn wir mit

[ ]),(N),(N),(N),(N),( 4321 ηξηξηξηξ=ηξT(e)f Gl. 13-15

den Vektor der Formfunktionen einführen. Dann erhalten wir

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡= T(e)T

TT(e)(e)

f00fN

[ ]82× Gl. 13-16

13.1 Die Elementsteifigkeitsmatrix Um die Formänderungsenergie berechnen zu können, benötigen wir die Verzerrungen

[ ] ⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡∂∂

+∂∂

∂∂

∂∂

==xv

yu

yv

xuγεε xyyyxx

T(e)ε Gl. 13-17

Mit den Differentiationsregeln

η=

ξ=

dd

b1

dyd;

dd

a1

dxd

)e()e( Gl. 13-18

erhalten wir folgende Ableitungen

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13-6 Ein einfaches Rechteckelement für die Scheibe

∑∑

∑∑

∑∑

∑∑

=

=

=

=

==∂∂

==∂∂

==∂∂

==∂∂

4

1ii,i)e(

4

1iiy,i

4

1ii,i)e(

4

1iix,i

4

1ii,i)e(

4

1iiy,i

4

1ii,i)e(

4

1iix,i

vNb1vN

yv

vNa1vN

xv

uNb1uN

yu

uNa1uN

xu

Gl. 13-19

Hinweis: Die in den obigen Gleichungen mit einem Komma abgetrennten Indizes ξ oder η bedeuten hier die partiellen Ableitungen nach einer der Variablen. Unter Beachtung von Gl. 13-19 lassen sich die Verzerrungen durch die Knotenverschiebun-gen ausdrücken.

(e)(e)(e)

ξ,T(e)

η,T(e)

η,T(e)T

Tξ,

T(e)

(e) zBz

ff

f0

0f

ε =

⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

=

(e)(e)

(e)

(e)

xy

yy

xx

a1

b1

b1

a1

γεε

]83[ ×

Gl. 13-20

mit

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

η+−η+η−η−−ξ−αξ+αξ+α−ξ−α−ξ−αξ+αξ+α−ξ−α−

η+−η+η−η−−=

)1(11)1()1()1()1()1()1()1()1()1(0000

0000)1(11)1(

a41

)e()e()e()e(

)e()e()e()e((e)B

Gl. 13-21

sowie )e(

)e()e(

ba

=α und damit

∫ ∫∫∫−=η −=ξ

ηξ==1

1

1

1

)e(

A

dd4

hAdAh)e(

(e)ES

T(e)(e)ES

T(e)(e) BDBBDBk Gl. 13-22

Beachten wir die Materialmatrix des ebenen Spannungszustandes

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F. U. Mathiak 13-7

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

⎡=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−

=

s

xxy

xyx

2

D000DD0DD

2ν100

01ν

0ν1

ν1E

ESD Gl. 13-23

dann ist der Integrand in Gl. 13-22

⎪⎪⎪⎪⎪⎪⎪

⎪⎪⎪⎪⎪⎪⎪

⎪⎪⎪⎪⎪⎪⎪

⎪⎪⎪⎪⎪⎪⎪

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

α

α+

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡+

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

α

α

=

ξξηξ

ξηηη

ξη

ηξ

ηη

ξξ

,,)e(

,,

,,,,)e(

s

,,

,,xy

,,)e(

,,)e(

x

)e(

1D

D

1

D

A4

(e)T(e)(e)T(e)

(e)T(e)(e)T(e)

(e)T(e)

(e)T(e)

(e)T(e)

(e)T(e)

(e)ES

T(e)

ffff

ffff

0ffff0

ff0

0ff

BDB Gl. 13-24

mit )e()e()e( ba4A = . Im Integranden Gl. 13-24 treten nur Funktionen auf, deren Variablen getrennt sind. Damit zerfällt das Zweifachintegral in das Produkt zweier Einfachintegrale. Das Auswerten der Integrale liefert nach Gl. 13-22 die Elementsteifigkeitsmatrix

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

α

α+⎥

⎤⎢⎣

⎡+

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

α

α=(e)11

(e)12

(e)T12

(e)22

(e)T12

(e)12

(e)22

(e)11

(e)

kk

kk

0kk0

k0

0kk

)e(

)e(

sxy)e(

)e(

x 1DD

1

Dh1 Gl. 13-25

Die symmetrische Steifigkeitsmatrix hat die Dimension [ 88× ]. Zur Abkürzung wurden in Gl. 13-25 die [ 44× ] Untermatrizen

⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢

−−−−−−

−−

=

2211221111221122

61(e)

11k

⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢

−−−−

−−−−

=

2112122112212112

61(e)

22k

⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢

−−−−−−

−−

=

1111111111111111

41(e)

12k

eingeführt. Die Arbeit der äußeren Kräfte wird gebildet aus flächenhaft verteilten Kräften

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13-8 Ein einfaches Rechteckelement für die Scheibe

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡=

)y,x(p)y,x(p

y

x(e)p Gl. 13-26

die positiv sind, wenn sie in Richtung der globalen Koordinaten zeigen, sowie an den Außen-rändern des Elementes wirkende linienhaft verteilte Randkräfte

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡=

)s(q)s(q

y

x(e)q Gl. 13-27

Wirken auf die Konstruktion zusätzlich Einzellasten, dann sind diese statisch äquivalent unter Berücksichtigung der Ansatzfunktionen auf die Knoten zu verteilen.

13.2 Der Elementvektor aus Flächenlasten Die Elementflächenlasten interpolieren wir mit den gleichen Formfunktionen wie den Ver-schiebungszustand selbst, also

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡==⎥

⎤⎢⎣

⎡=

4y

3y

2y

1y

4x

3x

2x

1x

4321

4321

y

x

pppppppp

NNNN00000000NNNN

)y,x(p)y,x(p (e)(e)(e) pNp Gl. 13-28

Abb. 13-4 Knotenwerte bilinearer Flächenlasten

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F. U. Mathiak 13-9

Die Werte pxi bzw. pyi sind die Eckwerte der Flächenlasten px(x,y) und py(x,y) an den Knoten i = 1 .. 4, die mittels der Interpolationsfunktionen Ni bilinear im Gebiet des Elementes inter-poliert werden (Abb. 13-4). Der Elementlastvektor aus Flächenlasten ist dann

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡=∫∫

4y

3y

2y

1y

4x

3x

2x

1x

)e(

A

pppppppp

AdA(e) L0

0LpN (e)(e)T Gl. 13-29

wobei zur Abkürzung die symmetrische Matrix

⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢

=

4212242112422124

361L Gl. 13-30

eingeführt wurde. Im Falle des Eigengewichtes ist z.B. mit dpp 00yi γ−== (i = 1..4) nur eine

konstante Flächenlast p0 in negativer y-Richtung vorhanden. Auf jeden Knoten entfällt dann

⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢

⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢

=∫∫1111

4Ap

1111

4212242112422124

36Ap

1111

Ap

pppp

AdA)e(

0)e(

0)e(0

4y

3y

2y

1y

)e(

A(e)

LLpN (e)(e)T Gl. 13-31

ein Viertel der gesamten Flächenlast, was auch sofort einleuchtet.

13.3 Der Elementvektor aus Randlasten Wirken auf das Rechteckelement äußere Randlasten, dann sind diese Lasten eindeutig einem Rand zuzuordnen. Zur Beschreibung der Topologie eines Rechteckelementes ist neben der Zuordnung der Knoten zu einem Viereck zusätzlich die Zuordnung von Knoten zu einem Rand in einer Randdatei erforderlich.

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13-10 Ein einfaches Rechteckelement für die Scheibe

Rand Anfangsknoten Endknoten

1 1 2 2 2 3 3 3 4 4 4 1

Tabelle 13-1 Zuordnung der Knoten zu den Rändern

Die Reihenfolge der Randnummerierung Ri (i = 1..4) erfolgt vereinbarungsgemäß gegen den Uhrzeigersinn. Die Wahl des ersten Randes ist beliebig und wird hier bei 1−=η vorgenom-

men.

Abb. 13-5 Bezeichnung der Ränder

In Tabelle 13-1 ist mit der Wahl des Anfangs- u. Endknotens die Orientierung des Randes festgelegt. Längs eines Randes i (i = 1..4) wirken in globaler x- und y- Richtung die Linien-

lasten (e)iq .

Abb. 13-6 Linear verteilte Randbelastung am Rand R3 (η = 1)

Am Rand R3 ( 1=η ) ist das z.B. die Randlast

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F. U. Mathiak 13-11

(e)

(e)3q ⎥

⎤⎢⎣

⎡=ηξ=ηξ

=)1,(q)1,(q

y3

x3 Gl. 13-32

Mit den Knotenlasten (q33,x; q33,y) am Knoten 3 und (q34,x; q34,y) am Knoten 4 werden auch die Randlasten, in Anlehnung an die Verschiebungen, längs des Randes linear interpoliert. Am Rand R3 ( 1=η ) verbleiben vom Satz der Formfunktionen mit 0NN 21 == nur

)1(21N

)1(21N

4

3

ξ−=

ξ+= Gl. 13-33

und die Interpolationsvorschrift liefert

(e)

(e

(e)3q ⎥

⎤⎢⎣

⎡ξ−+ξ+ξ−+ξ+

=

⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡=

y,34y,33

x,34x,33

)

y,34

y,33

x,34

x,33

43

43

q)1(q)1(q)1(q)1(

21

qqqq

NN0000NN

Gl. 13-34

Der Elementvektor aus Randlasten ist dann mit ξ−= dds

ξ⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡ξ−+ξ+ξ−+ξ+

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−=∫ ∫−=ξ

dq)1(q)1(q)1(q)1(

21

N0N000000N0N0000

adsC y,34y,33

x,34x,331

1

4

3

4

3

)e(

(e)

(e)3

(e)TqN

Die Integration liefert

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

++

++

=∫

y,34y,33

y,34y,33

x,34x,33

x,34x,33

)e(

C

q2qqq2

00

q2qqq2

00

3ads(e)

3(e)TqN Gl. 13-35

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13-12 Ein einfaches Rechteckelement für die Scheibe

Im Falle konstanter Linienlasten x,30x,34x,33 qqq == und y,30y,34y,33 qqq == entfallen auf die

betreffenden Knoten mit

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=∫

y,30

y,30

x,30

x,30

)e(

C

qq

00

qq

00

ads(e)3

(e)TqN Gl. 13-36

jeweils die Hälfte (Randlänge des Randes 3 ist 2a(e)) der resultierenden Linienlast. Entspre-chende Ausdrücke lassen sich für die verbleibenden Ränder herleiten.

13.4 Die Scheibenschnittlasten für das einfache Rechteck-element

Die Schnittlasten selbst ergeben sich wie beim Dreieckelement zu

(e)(e)(e)(e)ES

(e)ES

(e)(e) zSzBDεDσn ===≡ hhh )e( Gl. 13-37

mit der nun von den lokalen Koordinaten ξ und η abhängigen Schnittkraftmatrix

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

η+−η+η−η−−ξ−αξ+αξ+α−ξ−α−ξ−αξ+αξ+α−ξ−α−η+−η+η−η−−ξ−αξ+αξ+α−ξ−α−η+−η+η−η−−

=

)1(D)1(D)1(D)1(D)1(D)1(D)1(D)1(D)1(D)1(D)1(D)1(D)1(D)1(D)1(D)1(D)1(D)1(D)1(D)1(D)1(D)1(D)1(D)1(D

a4h

SSSS)e(

S)e(

S)e(

S)e(

S

)e(x

)e(x

)e(x

)e(xxyxyxyxy

)e(xy

)e(xy

)e(xy

)e(xyxxxx

(e)S

Die Auswertung der Schnittlastmatrix in Elementmitte (ξ = η = 0) ergibt

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

−−ααα−α−ααα−α−−−ααα−α−−−

==η=ξ

SSSS)e(

S)e(

S)e(

S)e(

S

)e(x

)e(x

)e(x

)e(xxyxyxyxy

)e(xy

)e(xy

)e(xy

)e(xyxxxx

DDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD

a4h)0,0((e)S

Beispiel 13-1

Wir erläutern die weitere Vorgehensweise am Beispiel der Stahlbetonscheibe nach Abb. 13-7. Die Scheibe hat die einheitliche Dicke cm10h = . Sie ist links eingespannt (Kragscheibe). Die

Belastung besteht aus dem Eigengewicht ( 3m/MN5,2=γ ) und einer konstanten Linienlast

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F. U. Mathiak 13-13

m/MN1q0 = am oberen Rand. Das Eigengewicht und die Randlasten wirken in negativer y-

Richtung.

Abb. 13-7 Stahlbetonscheibe

Um bei der folgenden Handrechnung mit erträglichem Rechenaufwand auszukommen, ele-mentieren wir die Scheibe entsprechend Abb. 13-8 lediglich durch zwei identische Rechteck-elemente. Die Elementsteifigkeitsmatrix und die Elementlastvektoren müssen dann jeweils nur für ein Element berechnet werden.

Abb. 13-8 Elementierung der Scheibe, 2 gleiche Rechteckelemente, globale Knotennummerierung

Knotennummer x-Koordinate [m] y-Koordinate [m]

1 0,0 2,0 2 0,0 0,0 3 2,5 2,0 4 2,5 0,0 5 5,0 2,0 6 5,0 0,0

Tabelle 13-2 Knotendatei

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13-14 Ein einfaches Rechteckelement für die Scheibe

Elementnummer Knoten 1 Knoten 2 Knoten 3 Knoten 4

1 2 4 3 1 2 4 6 5 3

Tabelle 13-3 Elementdatei

Elementsteifigkeitsmatrizen

Für den ebenen Spannungszustand ist nach Gl. 13-23 ( 2,0,m/MN30000E 2 =ν= )

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

⎡=

⎥⎥⎥

⎢⎢⎢

⎡=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−

=

s

xxy

xyx2

2

D000DD0DD

]m/MN[1250000

03125062500625031250

2ν100

01ν

0ν1

ν1E

ESD

2

x m/MN31250D = ; 2xy m/MN6250D = ; 2

S m/MN12500D =

m00,1bb;m25,1aa )2()1()2()1( ==== ; 25,1m00,1m25,1)2()1( ==α=α

Mit Gl. 13-25 folgen die symmetrischen Elementsteifigkeitsmatrizen

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

==

41,163571,31741,163571,817-41,1135-41,163541,1135-71,817-71,31741,163575,468-25.15675.46825,156-17,135425,156-75,46825,15675,468-92,572-17,135475,46825,156-75,468-25,15608,677-17,104-17,135425,15675,468-25,156-75,46817,104-084,677-92,572-17,1354

)2()1(

sym.

kk

Die Elementlastvektoren für die konstante Flächenlast infolge Eigengewicht in y-Richtung

ermitteln wir nach Gl. 13-31 unter Beachtung von 20 m/MN25.0hp −=γ−= zu

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F. U. Mathiak 13-15

]MN[

3125,03125,03125,03125,00000

11110000

4pA

pppp0000

AdA 0y)e(

0y

0y

0y

0y

)e(

A(e)

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−−−

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

⎥⎦

⎤⎢⎣

⎡=∫∫ L0

0LpN (e)(e)T

Auch die Linienlast hat nur Anteile in (negativer) y-Richtung. Mit q0 = -1 MN/m am oberen Rand entfällt mit Gl. 13-36 auf die Elementknoten 3 und 4 in y-Richtung der Anteil

]MN[

25,125,1

000000

11000000

aq

qq

00

qq

00

ads )e(0

y,30

y,30

x,30

x,30

)e(

C

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−−

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

−=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=∫ (e)3

(e)TqN

Die Transformation der lokalen Elementknotenverschiebungen in globale Systemknotenver-schiebungen erfolgt mittels der Zuordnungsmatrizen A(e).

vA(1)=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

6

6

5

5

4

4

3

3

2

2

1

1

)1()1(

4

3

2

1

4

3

2

1

vuvuvuvuvuvu

000000000010000000100000000010000000000000001000000000000001000000010000000001000000000000000100

vvvvuuuu

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13-16 Ein einfaches Rechteckelement für die Scheibe

vA(2)=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

6

6

5

5

4

4

3

3

2

2

1

1

)2()2(

4

3

2

1

4

3

2

1

vuvuvuvuvuvu

000000100000001000000000100000000000000010000000000000010000000100000000010000000000000001000000

vvvvuuuu

Die Systemsteifigkeitsmatrix (2)(2)(2)T(1)(1)(1)T(2)(1) AkAAkAKKK +=+= ist von der Grö-ßenordnung [12 x 12]. Der Einbau der Elementsteifigkeitsmatrizen in die Systemsteifigkeits-matrix erfolgt mittels der Zuordnungsmatrizen A(1) und A(2). Das Ergebnis ist

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

42.1635.75.468-17.135442.1135-25.156-42.1635

25.15617.104-75.46817.135471.31725.15671.817-75.468-84.327025.156-92.572-75.468-08.677-034.270871.817-75.46871.31725.156-84.2270-084.327075.46808.677-25.15692.572-033.208-034.2708

0000708.31725.15671.817-75.468-42.16350000250.156-92.572-75.468-08.677-75.46817.13540000708.817-75.46871.31725.156-42.1135-25.15642.1635000075.46808.677-25.15692.572-25.156-17.104-75.468-17.1354

sym

K

Im Folgenden werden für die Flächenlasten und die Randlasten die Elementlastvektoren zu-sammengestellt.

]MN[

3125-.0

3125-.0

6250-.0

6250-.0

3125-.0

3125-.0

3125-.0

3125-.0

3125-.0

3125-.00000

0000

3125-.0

3125-.0

3125-.0

3125-.0

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

+

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=γR

]MN[

0025.1-00050,2-

00025,1-0

0025,1-00025,1-00000

00000025,1-00025,1-0

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

+

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=p0R

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F. U. Mathiak 13-17

Systemlastvektor aus Flächenlasten Systemlastvektor aus Randlasten

Resultierender Systemlastvektor ergibt sich durch Summation aus dem Eigengewichtsanteil und der Linienlast zu

]MN[

3125-.0

5625.1-0

6250-.0

1250.3-0

3125-.0

5625.1-0

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=+= p0γ RRR

Mit der vollständigen rechten Seite und der Systemsteifigkeitsmatrix liegt dann das Glei-chungssystem RvK =⋅ vor, allerdings sind noch die Randbedingungen an den Knoten 1 und 2 zu berücksichtigen. Wir verzichten in diesem Beispiel auf den Einbau der Randbedingungen und geben sofort die Lösung an:

]m[

1e-419559-.1e-102434-.1e-422615-.1e-105220.1e-162382-.2e-860193-.1e-166425-.2e-870303.0000

vuvuvuvuvuvu

6

6

5

5

4

4

3

3

2

2

1

1

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=

⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢⎢

=v

Abb. 13-9 Beispiel 13-1, Verformte Struktur

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13-18 Ein einfaches Rechteckelement für die Scheibe

Die Auflagerreaktionskräfte errechnen sich zu

]MN[

1e33387.01e93750.01e41613.01e93749.0

RRRR

y2

x2

y1

x1

⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢

++++−

=

⎥⎥⎥⎥⎥

⎢⎢⎢⎢⎢

=RR

Um die Ergebnisse der Vertikalverschiebung hinsichtlich der Größenordnung zu überprüfen, bietet sich eine Vergleichsrechnung nach der Balkentheorie an. Das für die Gültigkeit dieser Theorie erforderliche Verhältnis von Balkenhöhe h zu Balkenlänge l von 10/1h <l wird

hier jedoch nicht erreicht. Um die Lösung für den querbelasteten Träger nutzen zu können, wird die Last aus Eigengewicht in eine statisch äquivalente Linienlast umgerechnet. Wir er-halten m/MN5,00,21,05,20,2hq =⋅⋅=⋅⋅γ=γ und damit in der Summe

m/MN5,1qqq 0 =+= γ . Das Flächenträgheitsmoment ist 43yy m0667,012/21,0I =⋅= . Für

den eingespannten Balken gilt: m05856,00667,0300008

55,1EI8

qw

4

yy

40

max =⋅⋅⋅

==l

, eine Lösung,

die in der Umgebung der Vertikalverschiebungen der Knoten 5 und 6 nach der Scheibentheo-rie liegt. Allerdings wurde in unserem Beispiel aus rechentechnischen Gründen die Scheibe mit nur zwei Elementen recht grob elementiert. Wir wollen uns noch etwas näher mit dem Lösungsverhalten des Rechteckelementes beschäf-tigen. Dazu ermitteln wir aus Gl. 13-19 die Dehnungen

( ) ( ) ( ) ( )[ ]

( ) ( ) ( ) ( )[ ]4321)e(yy

4321)e(xx

v1v1v1v1b41

yv

u1u1u1u1a41

xu

ξ−+ξ++ξ+−ξ−−=∂∂

η+−η++η−+η−−=∂∂

und die Gleitung

( ) ( ) ( ) ( )[ ]

( ) ( ) ( ) ( )[ ]4321)e(

4321)e(xy

v1v1v1v1a41

u1u1u1u1b41

xv

yu

η+−η++η−+η−−

+ξ−+ξ++ξ+−ξ−−=∂∂

+∂∂

die offensichtlich lineare Funktionen in ξ bzw. η sind. Die Dehnung εxx ist in x-Richtung

konstant und in y-Richtung linear veränderlich. Analoges gilt für die Dehnung εyy.

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F. U. Mathiak 13-19

Abb. 13-10 Verschiebungszustand u3 = 1

Zum Beispiel erhalten wir für den speziellen Verschiebungszustand nach Abb. 13-10 mit

]LE[1u3 = :

)1)(1(41uN),(u 33 η+ξ+==ηξ ; )1(

a41

)e(xx η+=ε ; 0yy =ε ; )1(b41

)e(xy ξ+=γ .

Hinweis: Scheibenelemente mit einem bilinearen Verschiebungsansatz zeigen in beiden Rich-tungen Unstetigkeiten in den Dehnungen und Gleitungen und damit auch im Schnittkraftver-lauf. Um hier zu einer akzeptablen Lösung zu kommen, ist eine feine Elementierung unab-dingbar. Um in beiden Richtungen linear veränderliche Schnittkraftverläufe zu erhalten, ist ein vollständiger quadratischer Verschiebungsansatz erforderlich.

Abb. 13-11 Unstetigkeiten in der Schnittlast nxx bei einem bilinearen Verschiebungsansatz

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13-20 Ein einfaches Rechteckelement für die Scheibe