13 persönliche prinzipien zum gymnasialen unterricht
TRANSCRIPT
13 persönliche Prinzipienfür den gymnasialen Unterricht
Philippe Wampfler, Februar 2015
0.Prinzipien sind weniger wichtig als die
Erfordernisse der Situation.
1.Es gibt keinen »Stoff«. Und keinen Stoffdruck.
2.Das Schulzimmer ist ein Machtraum. Das verpflichtet zu Zurückhaltung.
3.»Von einem Wegweiser erwartet
man schließlich auch nicht, dass er den angezeigten Weg geht.«
Max Scheler in einer Anekdote zugeschrieben.
4.»Der Freiheit der Lehre entspringt
die Freiheit des Lernens. Keine Autorität, keine vorschriftsmäßige Lebensführung und schulmäßige
Studienleitung darf den Studenten beherrschen. Er hat die Freiheit, zu
verkommen.«
Karl Jaspers: Die Idee der Universität. Berlin, 1946, S. 52
5.Digitale Sprüche >
humanistische Sprüche.
5.Abkürzungen sind erlaubt. Oft nötig.
oder Die ersten 95% benötigen gleich viel
Aufwand wie die letzten 5%.
6.Unsicherheit ist ein Antrieb.
Sie zu verstecken ist menschlich.Aber nicht nötig.
phwa.ch/unsicherheit
7.Wir »lernen« nicht fürs Leben, sondern für die
Schule.Fürs Lernen braucht es die
Schule nicht. Aus »lernen« kann lernen
entstehen.
8.Lernen kann nicht mit Noten
bewertet werden. »Lernen« schon.
9.Wer motiviert ist, eignet sich
Handwerk an. Handwerkliches Geschick kann
Motivation erzeugen.
10.Immer selber lernen.
Selber lesen. Selber schreiben.
11.Lernumgebungen mehrmals
verwenden kann wirkungsvoll sein. Aber auch lähmend.
12.Neue Medien ersetzen bewährte
Lernprozesse nicht. Sie ergänzen sie.
13.Die alte Gewohnheit aber, bei allem
Geschehen an Ziele […] zu denken, ist so mächtig, daß der Denker Mühe hat, sich selber die Ziellosigkeit der Welt nicht wieder als Absicht zu denken.
Nietzsche, Der Wille zur Macht II