130924 gewusst wie! fachkräftesicherung in ostbayerns firmen
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Das RKW verbreitet Ergebnisse von stradewari auf Veranstaltungen mit regionalen Partnern. Zielgruppe sind kleine und mittelgroße Unternehmen. Dokumentiert wird ein Diskussionsforum mit Unternehmen in Regensburg zum Thema Personalführung. Den Rahmen bildete eine vom Kompetenzzentrum Fachkräfte und der IHK Regensburg durchgeführte Fachtagung zum Thema Fachkräftesicherung.TRANSCRIPT
Gute Mitarbeiterführung = gute MitarbeiterbindungGewusst wie! Fachkräftesicherung in Ostbayerns Firmen. Fachtagung IHK
Regensburg: 24.09.2013, Dr. Andreas Hinz
1. Aufgaben der Personalführung
2. Herausforderungen des demografischen Wandels
3. Handlungsfelder von Führung: Leistung und Gesundheit,
Kompetenzentwicklung, Kommunikation
4. Schlussfolgerungen
.
AUFBAU DES REFERATS
Gewusst wie! Fachkräftesicherung in Ostbayerns Firmen". Fachtagung 24.09.2013 IHK Regensburg 2
Personalführung:
vermittelt den Beschäftigten Unternehmensziele
plant und organisiert die Arbeit, verteilt Aufgaben
schafft für die Mitarbeitenden (MA) Rahmenbedingungen zur
Erfüllung der Aufgaben
motiviert die Beschäftigten und bindet sie an den Betrieb
Balance zwischen betrieblichen Anforderungen und Belangen der
MA
1. AUFGABEN DER PERSONALFÜHRUNG
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Veränderte Personalwirtschaftliche Bedingungen:
Weniger Nachwuchskräfte, geringere Auswahlmöglichkeiten auf
dem Arbeitsmarkt
Längere Lebensarbeitszeit (Rente mit 67)
Belegschaften altern (Zunahme leistungsgewandelter MA zu
erwarten)
Belegschaften werden „bunter“: Bildung, Alter, Geschlecht, Kultur
2. HERAUSFORDERUNGEN DES DEMOGRAFISCHEN
WANDELS
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Herausforderungen an Führung: MA binden und leistungsfähig
halten
Arbeitgeberattraktivität, um qualifizierte (junge) Fachkräfte zu
gewinnen
Bindung qualifizierter und motivierter MA: berufliche Entwicklungs-
möglichkeiten, Wertschätzung
Soziale Bedürfnisse unterschiedlicher Mitarbeitergruppen berück-
sichtigen (z.B. Zeiten für Kinderbetreuung)
Alters- und alternsgerechter Personaleinsatz und Aufgaben-
verteilung zum Erhalt der Leistungsfähigkeit der MA
Zugleich: hochgesteckte betriebliche Leistungsziele umsetzen:
hohe Qualität, Flexibilität, straffe Organisation
2. HERAUSFORDERUNGEN DES DEMOGRAFISCHEN
WANDELS
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Um MA langfristig an das Unternehmen zu binden und um die
Leistungspotenziale der MA gut zu nutzen, sollte Personal-
führung auf folgenden Handlungsfeldern aktiv sein:
Leistung und Gesundheit
Kompetenzentwicklung
Kommunikation (als Querschnittsaufgabe)
Die Ausführungen fußen auf dem Entwicklungsprojekt:
„Rationalisierungsstrategien im demografischen Wandel“
(www.stradewari.de). Das Projekt wurde vom Bundesministerium für
Bildung und Forschung gefördert.
3. HANDLUNGSFELDER VON FÜHRUNG
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Aufgabenverteilung und Arbeitseinsatz ohne dauerhafte Fehl-
belastungen der MA (körperlich schwere Arbeit, Stress)
Instrumente des gesetzlichen Arbeitsschutzes nutzen: z.B. Gefähr-
dungsbeurteilung (auch psychische Belastungen)
Aufgabenwechsel zum Belastungsausgleich bei Teamarbeit
„Gesunde Führung“: Aufmerksamkeit und Dialogbereitschaft in
Bezug auf Arbeitsbelastungen, gutes Kooperationsklima, Gesund-
heitsförderung unterstützen
Gesundheitsschutz bereits bei jüngeren MA: Leistungs-
fähigkeit für langes Erwerbsleben sichern!
Insbesondere bei älteren MA: Stärken nutzen (Erfahrungen),
Schwächen kompensieren (körperliche Leistungsfähigkeit)
Vor-Ort-Präsenz wichtig: Eingehen auf differenzierte Leistungs-
fähigkeit und Bedürfnisse der MA
3. HANDLUNGSFELDER VON FÜHRUNG:
- LEISTUNG UND GESUNDHEIT -
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Beispiele:
Unterstützung für Vorgesetzte durch Schulungen auf dem Gebiet
„Gesunde Führung“: Ergonomie, Umgang mit „gestressten“ MA,
psychisches Wohlbefinden, Vorbildrolle von Vorgesetzten
Integration („nicht Abschieben“) leistungsgewandelter und älterer
MA bei den Deutschen Gasrußwerken (190 MA):
o Positive Einstellung zum Alter (Leitbild)
o Ziel, dass Beschäftigte bis zum Rentenalter arbeiten können
und wollen
o Altersgemischte Teams, Aufgabenverteilung gemäß Stärken
der älteren MA
o Angemessene Ausgestaltung der Arbeitsplätze
3. HANDLUNGSFELDER VON FÜHRUNG
- LEISTUNG UND GESUNDHEIT -
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Bedeutung der Vorgesetzten im betrieblichen Bildungsgeschehen
steigt.
Lernförderliche Arbeitsgestaltung: „Lernentwöhnung“ verhindern
Unterstützung arbeitsprozessnahen Lernens z.B. im Rahmen von
KVP (kontinuierlichen Verbesserungsprozessen): Optimierungs-
aktivitäten von Gruppen fördern Lernprozesse
Strukturierte MA-Gespräche zur individuellen beruflichen
Weiterentwicklung: Feedback zur Arbeitsleistung, Laufbahn-
gestaltung
Vorgesetzte brauchen dabei Unterstützung: Zeitliche Spielräume
für Weiterbildungsmaßnahmen, Expertise der Personaler,
Schulungen, Handlungshilfen
3. HANDLUNGSFELDER VON FÜHRUNG
- KOMPETENZENTWICKLUNG -
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Beispiel:
Führungsinstrument AKROBAT von Karl Otto Braun (medizinische
Textilien, 750 MA):
Mitarbeitergespräche zur Arbeit und zur beruflichen
Entwicklung
Dabei Berücksichtigung individueller Lebensbedürfnisse
(Lebensphasenorientierung zur MA-Bindung)
Gesprächsschritte: Verständigung über Aufgaben, Kompe-
tenzbeurteilung, Maßnahmen der Personalentwicklung,
Zielvereinbarung, berufliche Entwicklungsperspektiven, auf
Lebensphase bezogene MA-Wünsche
3. HANDLUNGSFELDER VON FÜHRUNG
- KOMPETENZENTWICKLUNG -
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Kommunikation wird wichtiger: Vermittlung zwischen betrieb-
lichen Leistungszielen und Belangen unterschiedlicher MA-
Gruppen:
Führungsverhalten: Wertschätzung und Feedback an MA verbes-
sern Motivation und Bindung an Unternehmen (MA-Gespräche)
„Gesunde Führung“ im Dialog mit MA: Belastungsreduktion,
gesundheitsförderliches Arbeitsverhalten, psychisches Wohl-
befinden, Vorbildrolle Führung
Regelkommunikation über technische, organisatorische und
soziale Belange der Arbeit (z.B. zehnminütige Teamgespräche zu
Schichtbeginn, Visualisierung von Kennzahlen als Orientierung)
Ausreichende Vor-Ort-Präsenz der Führungskräfte (keine zu
große Führungsspanne)
3. HANDLUNGSFELDER VON FÜHRUNG
- KOMMUNIKATION -
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Personalführung muss zu Produktionsanforderungen, Belegschaft,
Wertorientierungen passen („keine Lösungen von der Stange“)
Führungsstile, Personalpolitik und Arbeitsaufgaben auf unter-
schiedliche Beschäftigtengruppen zuschneiden: Mitarbeiterbin-
dung und Sicherung der Leistungsfähigkeit
Gesundheit wichtiges Thema von Führung (körperlich und
psychisch)
„Gute“ Kommunikation: Dialog mit MA über betriebliche und
persönliche Belange
Vor-Ort-Präsenz der Führung
Führungskräfte brauchen betriebliche Unterstützung für ihre
schwierigen Aufgaben: Schulungen, Expertenunterstützung,
Informationsinfrastruktur, Tools
4. SCHLUSSFOLGERUNGEN
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