16.05.2014 dr. matthias schmitt | [email protected] | handel und gewerbe im ländlichen raum...
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11.04.23 Dr. Matthias Schmitt | [email protected] | www.ihk-trier.de
Handel und Gewerbeim ländlichen Raum
Ansatzpunkte für eine unternehmensorientierte Wirtschaftsförderung
2. IGR-Fachtagung „Endogene Wirtschaftsentwicklung und lokale Beschäftigung im ländlichen Raum der Großregion“22. Februar 2013, Otzenhausen
Handel und Gewerbe im ländlichen Raum
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Gliederung
1. Wirtschaftliche Entwicklung des ländlichen Raums in Rheinland-Pfalz
2. Branchen für den ländlichen Raum?!
3. Voraussetzungen für Wachstum und Beschäftigung im ländlichen Raum
4. Herausforderung Nahversorgung: Einzelhandelsstrukturen im ländlichen Raum
Handel und Gewerbe im ländlichen Raum
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Wirtschaftliche Entwicklung des ländlichen Raums in Rheinland-Pfalz
BIP zu Marktpreisen je Erwerbstätigen
0
10000
20000
30000
40000
50000
60000
70000
Jahr
EUR
kreisfreie Städte 49110 55504 57862 61715
Landkreise 42901 49215 52196 55158
Rheinland-Pfalz 45392 51604 54322 57615
1992 2000 2005 2010
Handel und Gewerbe im ländlichen Raum
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Wirtschaftliche Entwicklung des ländlichen Raums in Rheinland-Pfalz
BIP zu Marktpreisen je Erwerbstätigen
85
90
95
100
105
110
Jahr
La
nd
es
we
rt =
10
0
kreisfreie Städte 108,2 107,6 106,5 107,1
Landkreise 94,5 95,4 96,1 95,7
Rheinland-Pfalz 100 100 100 100
1992 2000 2005 2010
Handel und Gewerbe im ländlichen Raum
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Wirtschaftliche Entwicklung des ländlichen Raums in Rheinland-Pfalz
- Gemessen am BIP/Erwerbstätigem schneiden Landkreise mehr als zehn Prozentpunkte schlechter ab als kreisfreie Städte. Bei BIP/Einwohner wären Unterschiede noch wesentlich ausgeprägter.
- Aber: Abstand ist seit 20 Jahren etwa gleich geblieben
- Chancen ländlicher Raum: spezifische (Wachstums-)Branchen, moderne Transport- und Kommunikationsmittel, „kurze“ Wege zwischen Unternehmen – Politik/Verwaltung
- Risiken ländlicher Raum: Rückstand bei Innovationsfähigkeit, Demografische Belastung => Infrastrukturkosten, Synergieeffekte und Skalenvorteile schwieriger nutzbar
Handel und Gewerbe im ländlichen Raum
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Branchen für den ländlichen Raum?!
Ja, es gibt spezifische Branchen mit Wachstumspotenzialen für den ländlichen Raum, z.B:
- (Bio-)Landwirtschaft => Ernährungsgewerbe- Landschafts- und Naturschutz- Energiegewinnung- Holz- und Forstwirtschaft- „Grüner“ Tourismus und Gesundheitstourismus
Aber: - Gehören diese Branchen zu denjenigen mit überdurchschnittlicher
Wertschöpfung?- Kommen die Branchen ohne Subventionen aus?- Bieten die Branchen überdurchschnittlich viele (hoch-)qualifizierte
Arbeitsplätze?- Sind die Branchen durch einen hohen technischen Innovationsgrad
gekennzeichnet?
Handel und Gewerbe im ländlichen Raum
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Wichtigkeit Standortfaktoren: IRT-Unternehmensumfrage 2009
Handel und Gewerbe im ländlichen Raum
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Voraussetzungen für Wachstum und Beschäftigung im ländl. Raum
- Flächendeckende Bereitstellung von Breitbandinfrastruktur=> Voraussetzung für Ansiedlung innovativer Unternehmen, Umsetzung von Telearbeit und Vereinbarkeit Familie & Beruf
- Bedarfsgerechter Ausbau / Erhalt der Verkehrsinfrastruktur
- Versorgungsinfrastruktur durch “dezentrale Konzentration“ zukunftsfest machen
- „Kurze Wege“-Ansatz weiter pflegen zwischen Unternehmen und Politik/Verwaltung
- Unternehmensförderung branchen- und technologieneutral gestalten
- Verfügbarkeit günstiger Gewerbeflächen => interkommunale Kooperation ausbauen
- Preisgünstiges Wohnen und stabiles soziales Umfeld als Standortvorteile
- Starke Bindung region. KMU – Arbeitnehmer (Vorteil Fachkräftesicherung)
Handel und Gewerbe im ländlichen Raum
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Herausforderung Nahversorgung: Einzelhandelsstrukturen im ländl. Raum
Handel und Gewerbe im ländlichen Raum
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Herausforderung Nahversorgung: Einzelhandelsstrukturen im ländl. Raum
- EH ist in Region Trier nach Gesundheitswirtschaft die beschäftigungsintensivste Branche (rd. 13.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte), die ein Umsatzvolumen von ca. 2,5 Mrd. Euro in ca. 3.000 EH-Geschäften erwirtschaftet
EH ist wichtiger - Wirtschaftsfaktor- Arbeitsmarktfaktor- Teil der Versorgungsinfrastruktur
Bestandspflege des EH gerade im ländlichen Raum zentralProblem: Nahversorgungsstrukturen brechen seit Jahrzehnten weg
Großteil der Gemeinden im ländlichen Raum verfügen über keine EH- Nahversorgung mehr, viele nur noch über rudimentäre Strukturen
Handel und Gewerbe im ländlichen Raum
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Herausforderung Nahversorgung: Einzelhandelsstrukturen im ländl. Raum
Strategien zum Erhalt der EH-Nahversorgung: Keine Patentrezepte, aber:
- Verantwortungsvolle kommunale Ansiedlungspolitik
- Interkommunale Abstimmung großfl. EH-Projekte
- Ergebnisorientiertes „Stadtmarketing“
- „moral suasion“ => Bürger für Wichtigkeit des Versorgungseinkaufs vor Ort sensibilisieren
- Frühzeitige Unterstützung bei Gründung / Nachfolge (IHK-Aufgabengebiet)
- Integration von Dienstleistungsangeboten in klass. EH
- Etablierung wirtschaftlich tragfähiger Kleinflächenkonzepte
- Mobile Shops als „Lückenfüller“