Vortrag / Presentation

Ernst KOPPHandelsdelegierter/Commercial Counsellor,

Österreichische Außenhandelsstelle

Warschau/Austrian Chamber of Commerce Warsaw, Polen/Poland

Marktchancen PolenEnergie, Umwelt, Infrastruktur

Handelsdelegierter Dr. Ernst KoppWKÖ, Außenhandelsstelle Warschau

Velden, 17. September 2009

Überblick

• Die polnische Wirtschaft 2009

• Bilaterale Wirtschaftsbeziehungen AUT-PL

• Marktchancen Energie, Umwelt, Infrastruktur

• Unsere Aktivitäten und Unterstützung

• Polen steht relativ gut da…□ BIP Wachstum 2009 etwa 0,5 - 1%□ starke Binnennachfrage (Treiber v.a. Bauwirtschaft), 38 Mio. Konsumenten□ „Konjunkturpaket“ EU-Subventionen: 67 Mrd. EUR 2007-

2013

• …aber die Konjunkturlokomotive fährt gedrosselt…□ deutlicher Rückgang in der Industrieproduktion□ Einbruch im Außenhandel□ Kreditklemme

• … und es gibt Sorgenkinder□ Hohe Volatilität des Zloty, „Asset Deflation“□ Staatsfinanzen unter Druck (Defizit 2009 4,8%, 2010

7%)

Die polnische Wirtschaft 2009

Wirtschaftskennzahlen Polen

Makroindikator/Jahr

2008 2009

BIP-Wachstum real, % +4,8% +0,7%

Wachstum Industrieproduktion, %

+3,6% -0,8%

Bruttoanlageinvestitionen (Maschinenausrüstung), %

+7,9% +0,3%

Privatkonsum, % +5,4% +1,8%

Arbeitslosigkeit Jahresdurchschnitt), %

9,8% 11,3%

Verbraucherpreise, % +4,2% +3,2%

Budgetdefizit (nach ESA), %

-3,9% -4,8%

Staatsversch. (nach ESA), %

44,8% 50,9%

Quelle: Polnisches Statistisches Amt, EIU, eigene Schätzungen

Bilaterale Wirtschaftsbeziehungen PL-AUT

• Dynamisches Exportwachstum seit dem EU-Beitritt, aber Probleme 2009□ Verdoppelung der österr. Ausfuhren nach Polen seit 2004□ 2009 (-15%) wird Wachstum aus 2008 zunichte machen

• Rang 9 im Ranking der österr. Exportdestinationen□ hinter Großbritannien, vor Russland, Spanien;□ drittgrößter MOEL-Markt hinter CZ, HU

• Verstärkte Präsenz österreichischer Unternehmen□ Verdoppelung der österr. Niederlassungen seit 2004 (rd.

550)• Wachsender Marktanteil, großes Potenzial

□ Marktanteil österr. Exporte am polnischen Import ca. 2,2%

□ Markt mit 38 Mio. Einwohnern und großem Nachholbedarf

□ Österreich neuntgrößter Auslandsinvestor

Marktchancen Elektrische Energie• Ausgangslage und Prognose

2008 2020

Energiekonsum 154 TWh 177 TWh (konservativ)

Installierte Kapazität

35.307 MW 42.000 MW

Bis 2020 stillgelegte Kapazität

9.500 MW

Bis 2020 neu in Betrieb genommene Kapazität

16.000 MW

Energieträger Steinkohle: 59,6%Lignit: 35%Gas: 2%Erneuerbare Energiequellen:

3,4%

Steinkohle: 52,4%Lignit: 14,3%Gas: 16,6%Erneuerbare Energiequellen: 16,7%

Quelle: Polnisches Statistisches Amt

Marktchancen Elektrische Energie• „Big Players“

Kunden Kapazität Energie-erzeugung

Gebiet Anteil poln. Staat

Enea 2,3 Mio. 2.820 MW 12,6 TWh/J Westpolen

> 50%

Energa 2,8 Mio. 741 MW 3,0 TWh/J Zentral-, Nordpolen

100%

RWE Stoen 0,9 Mio. -- 6,6 TWh/J Warschau nein

Electrabel n.a. 1.600 MW 6,3 TWh/J Südpolen nein

EDF n.a. 3.100 MW 15,3 TWh/J vorw. Südpolen

nein

Tauron 4 Mio. 5.200 MW 20,8 TWh/J Südpolen 100%

PGE 5 Mio. 10.700 MW 54,0 TWh/J Zentral-, Ostpolen

100%

Vattenfall 1,1 Mio. 900 3,3 TWh/J Schlesien nein

Marktchancen Elektrische Energie

• Herausforderungen in der polnischen Stromwirtschaft (Weitere) Privatisierung großer vertikal integrierter

Staatsunternehmen (PGE, Tauron, Enea) Wachstum des Bedarfes an elektrischer Energie;

zugleich Außerdienststellung veralteter Kraftwerke und Stromnetze

Anpassung der Energiequellen aufgrund der Marktentwicklungen und der Klimaschutzpolitik

Energiesicherheit

Marktchancen Elektrische Energie• Chancen für österreichische Unternehmen

Zulieferungen bei den geplanten Investitionen: „Hardware“, Bauleistungen, Planungsleistungen, Steuerungsausrüstung, Wartungsleistungen

Technologien zur CO2-Reduzierung, weil Steinkohle und Braunkohle noch länger eine wesentliche Rolle spielen

Erneuerbare Energien: Biomasse (Biogas - Landwirtschaft): schlüsselfertige

integrierte Lösungen (von der Idee bis zu Umsetzung)

Wind: Investitionen in Windparks, jedoch bereits großer Wettbewerb

Geothermie, Wasser, Photovoltaik: eher weniger, vereinzelt Chancen

Marktchancen Umwelt• Ausgangslage

PL 95 PL 06 A 95 A 06

Hausmüll, kg/Kopf 285 259 (-9,1%) 438 617 (+40,9%)

Hausmüll deponiert, % 98,2 91,1 46,8 9,6

Hausmüll verbrannt, % 0 0,4 12,3 29,3

Recycling Verpackungsmüll, %

0 (2001)

37 64 68

Verbindung zu Kläranlage, % der Bevölkerung

34 58 74 100

Emissionen NOx, SOx, NH3, 1000t

121 73,6 (-39,2%)

9,8 9,7 (-1%)

Treibhausgase, kg/Kopf 11,4 10,5 (-7,9%)

10,1 11,0 (+8,9%)

Energiesteuern, %/BIP 1,4 2,3 1,4 1,6

Quelle: Eurostat

Marktchancen Umwelt• Chancen für österreichische Unternehmen

Müll: Recyclinganlagen und –technik, gesetzlich

vorgesehene Erhöhung der Wiederverwertungsrate Know-How und Anlagen für Kompostierung und

Müllverbrennung (Entwicklungsplan mit 10 Anlagen) Deponiesanierung, obwohl in den letzten Jahren viel

geschehen ist Abwasser:

Kanalisation und Rohrsanierung Entsorgung (Lagerung, Verbrennung) von

Schlämmen Weiterer Bedarf an Kläranlagen

Luft: bereits viel investiert; evtl. Anpassung der

Filtersysteme an den Stand der Technik

Marktchancen Infrastruktur• Ausgangslage

Polen hat großen Aufholbedarf bei Investitionen in Straße (derzeit nur rund 490km Autobahn – Polen ist

aber mehr als vier Mal so groß wie Österreich; rund 45% aller Straßen befinden sich in schlechtem Zustand)

Schiene (Beispiele: Ausbau/Erneuerung von 1.200km Schienennetz, Erneuerung /Erwerb von rund 320 Waggons, Modernisierung 15 Bahnhöfe, 2. U-Bahnlinie Warschau)

Luftverkehr (Modernisierung und Ausbau der 6 internationalen Flughäfen, Neubau einiger Flughäfen

Mittel vorhanden (EU-Mittel 2007-13 rund 67 Mrd. EUR, Kofinanzierung durch Staat möglich)

Katalysator EURO 2012 (zusätzlich Hotels, Stadien, andere Sportobjekte im Wert von rund 4 Mrd. EUR)

Geplantes Gesamtvolumen der Investitionen bis 2013: 40 Mrd. EUR

Marktchancen Infrastruktur• Chancen für österreichische Unternehmen Straße:

Bauunternehmen (GU) und einschlägige Lieferanten (z.B. Bodenverbesserung, Mautsysteme, Straßenmarkierungen, Notrufsysteme, Verkehrsleitsysteme); Planer – vor allem städtischer Verkehr

Schiene: GU sowie Lieferanten von Eisenbahnschienen und –

weichen, Waggons, Kommunikationslösungen; Entwickler und Immobilienfinanzierer

Luft: GU und einschlägige Lieferanten (z.B. Kommunikation,

Förderbänder, Leitsysteme); Flughafenbetreiber, Monteure, Installateure, Finanzierer

Marktchancen Infrastruktur• Chancen für österreichische Unternehmen (Forts.) Sport:

GU sowie Lieferanten höherwertiger Baustoffe, Sicherheitslösungen, Zutrittskontrolle, Kommunikationslösungen, Stahl- und Fassadenbauer etc.; Technische Planer, Monteure und Installateure (z.B. Rasenheizungen, Back-up Elektrik, SHK)

Tourismus: Einschlägige Lieferanten (Hotelausstattung, Möbel,

Stoffe, Kommunikation etc.); GU, Entwickler, Finanzierer, Tourismusberater, Monteure und Installateure

Aktivitäten der AHSt Warschau

• IO Branchenfokus Bau/Infra, Umwelt/Energie□ Branchenreports, Expertenseminare□ Marktsondierungsreisen, Austria Showcases□ Katalogausstellungen und Messepräsenz (Poleko, BUDMA)□ Kontaktpflege zu öffentlichen Behörden, ausschreibenden

Stellen

• Geschäftsanbahnung und Besuchsreisen□ Planung, Abwicklung, Begleitung

• Seminare, Publikationen□ AWO-Foren (Dienstleistungserbringung, Förderungen,…)□ Seminare (Forderungseintreibung, Arbeitsrecht)□ Newsletter, CEE News, Schlagzeilen -> www.wko.at/awo/pl

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Tel: +48 22 586 44 66Email: warschau@wko.atwww: www.wko.at/awo/pl