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MOBILITY WORLD 2.18 SEITE 13 GEBALLTE LADUNG: DIE TURBOLADERPROFIS SEITE 10 SO GEWINNT MAN IT-FACHKRÄFTE IN DER NIEDERLASSUNG WEISSACH VON M PLAN WERDEN AUS GERÄUSCHEN PERFEKTE FAHRZEUGKLÄNGE SEITE 4 SPITZENSOUND SEITE 8 INTERVIEW MIT „AUTOMOBILWOCHE“-CHEF

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Page 1: 2.18 MOBILITY WORLD - M Plan · traditionell ein Bereich, den die Hersteller bei sich auf dem Werksgelände bear-beitet haben“, erklärt Alexander Kirtzeck, Leiter der jüngsten

MOBILITY WORLD

2.18

SEITE 13 GEBALLTE LADUNG:DIE TURBOLADERPROFIS

SEITE 10 SO GEWINNT MANIT-FACHKRÄFTE

IN DER NIEDERLASSUNG WEISSACH VON M PLAN WERDEN AUS GERÄUSCHEN PERFEKTE FAHRZEUGKLÄNGE SEITE 4

SPITZENSOUND

SEITE 8 INTERVIEW MIT„AUTOMOBILWOCHE“-CHEF

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IMPRESSUM

M View – Beim Unternehmen Gentherm wird Klima gemacht.

M Interview – „Automobilwoche“-Chef Burkhard Riering im Gespräch mit „Mobility World“.

COOL BLEIBEN!

DAS OMINÖSE JAHR 2030

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INHALT

M INSIDE

KLICK, KLACK, KLAPP Die neue Niederlassung Weissach von M Plan realisiert anspruchsvollste Akustikprojekte. Zwei Soundprüf- stände sind das Herzstück des Standortes.

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M INTERVIEW

GEBALLTE LADUNG Rick Wolters von M Plan München und Marko Wiegmann von M Plan Wolfsburg sind die Turbolader-experten des Unternehmens.

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M REPORT

COOL BLEIBEN! Gentherm ist Spezialist für die Klimatisierung von Fahrzeuginnenräumen – und für die thermische Absicherung von Komponenten elektrischer Antriebe.

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M AT WORK

LKW-LOVE Wo die Liebe so hinfällt … Im Fall von Dag Rogge aber gibt es gute Gründe, warum er sich in eine Lkw-Zugmaschine verliebte.

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M VIEW

156 KURVEN beim Bergrennen auf den Pikes Peak im US-Staat Colorado will VW Ende Juni mit einem E-Sportwagen mit Allradantrieb in Angriff nehmen.

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M NUMBERS

„2030 MÜSSEN WIR UNS ALLE GUT ANSCHNALLEN“ Burkhard Riering, Chefredakteur der „Automobilwoche“, über Visionen und falsche Versprechungen in einer Branche im Umbruch.

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Mobility World Ausgabe 02.2018Auflage 17.0008. Jahrgang

Herausgeber:M Plan GmbHSteinmüllerallee 251643 Gummersbachwww.m-plan.com

Verantwortlich für den Inhalt:Bernd Gilgen, Geschäftsführer

Redaktion extern: Büro 504, www.buero504.de

Redaktionsleitung:Katrin Reiners

Druck:Gronenberg Druck & Medienwww.gronenberg.de

Realisierung und Gestaltung:Yellow Tree – Digital.Branding.www.yellowtree.de

Fotografie: Peter Hildebrandt www.working-image.de

19M NEWS

M GAME

NEUES AUS DER WELT VON M PLAN Interview mit Bernd Gilgen im Top Company Guide, M Plan-Standorte Stuttgart und Frankfurt unter neuer Führung – und ein Weber-Grill wird verlost.

M PEOPLE

18IMMER AM LIMIT Wirtschaftsingenieur Patrick Kleigrewe ist Projektleiter bei M Plan in Dortmund – und Fahrer beim Rallye-Cross um die Deutsche Meisterschaft.

M PASSION

UND WER PROGRAMMIERT? Der Fachkräftemangel im Bereich IT erfordert neue Wege beim Mitarbeiterrecruiting – für M Plan sind Superhelden im Einsatz.

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Mitglied im

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M Plan ist ein Unternehmen, das auf exzellent ausgebildeten Nachwuchs in ent- scheidenden Technologiebereichen angewiesen ist, um die großen Themen der Automobilindustrie mitzugestalten: die fortschreitende Digitalisierung, die Elektrifizierung des Antriebs, das autonome Fahren. Gerade im Bereich IT aber herrscht ein „War for Talents“, wie es die Unternehmensberater von McKinsey bereits vor einigen Jahren recht drastisch, aber dennoch treffend beschrieben haben. Unternehmen verschiedenster Branchen ringen im Recruiting um viel zu wenige IT-Fachkräfte für viel zu viele offene Stellen. Dem Fachkräftemangel im IT-Bereich muss man als Unternehmen kreativ begegnen – gerade als mittelstän-discher Entwicklungsdienstleister, der im Werben um qualifizierte Mitarbeiter mit den Großen der Branche konkurriert. Welche Maßnahmen besonders wirk-sam sind, das verrät Ihnen unter anderem unsere Recruiting-Managerin Sabrina Gleichmann ab Seite 10. Viel Spaß beim Lesen. Oder mit den Worten von Captain Kirk: Volle Schubkraft voraus!

HerzlichstIhr

Bernd GilgenGeschäftsführer

WIR SCHREIBEN DAS JAHR 2018 …LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER,jede Generation hat ihre Film- und Fernsehhelden. Mein Held war Captain Kirk, Kommandant von Raumschiff Enterprise. Ein mutiger Mann im Einsatz für das Gute, dessen bester Freund ein Außerirdischer war. Cooler ging es nicht. Wenn im Vorabendprogramm das Intro ertönte, „Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200 …“, dann tauchte ich ein in die Tiefen des Universums und beamte mich an der Seite von Captain James T. Kirk auf fremde Planeten. Hätte mich einige Jahre später ein Technologieunternehmen als neuen Mitarbei-ter gewinnen wollen, dann wäre ein Satz in Bezug auf mögliche Karriere- und Aufstiegschancen ausreichend gewesen: We beam you up!

Mit diesem Spruch kann man heute keinen Mitarbeiter mehr gewinnen. Captain Kirk ist out, leider. Heute retten andere Helden das Universum: zum Beispiel Cap-tain America, Iron Man und Black Widow – auch bekannt als die Heldenvereini-gung „Avengers“. Ich habe die Filme, ehrlich gesagt, nicht gesehen. Aber eben viele meiner jüngeren Mitarbeiter. Und vor allem auch jene jungen Menschen, Hochschulabsolventen oder qualifizierten Fachkräfte, die ich gerne als Mitarbeiter gewinnen möchte. Deshalb haben wir bereits im vergangenen Jahr eine für unse-re Branche eher ungewöhnliche Rekrutierungskampagne gestartet: Fünf Super-helden werben, in Anlehnung an die Avengers-Welt, für unser Unternehmen, für Jobs, Karrierechancen und spannende Herausforderungen bei M Plan.

„Dem Fachkräftemangel im IT-Bereich muss man als Unternehmen besonders

kreativ begegnen.“

Bernd Gilgen, Geschäftsführer M Plan

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KLICK, KLACK, KLAPPDie neue Niederlassung Weissach von M Plan realisiert anspruchsvollste Akustikprojekte.

Zwei Hightech-Sound-Prüfstände sind das Herzstück des Standorts.

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Klingt gut: In Weissach bei Stuttgart hat M Plan eigene Akustikprüf-stände eröffnet. Im Halbfreifeldraum werden komplette Fahrzeuge mit hochsensiblen Mikrofonen akustisch vermessen.

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// In Weissach wäre man schon sehr verwundert, wenn plötzlich die irische Tanztruppe „Riverdance“ durch die Straßen der Gemeinde stepptanzen würde. Oder eine Kolonne Panzer über die Landstraßen des beschaulichen Landstrichs rumpeln würde. Vorbereitet aber wäre man, zumindest bei M Plan. „Uns kann nichts erschüttern“, sagt Ralf Willner, Projektleiter Sounddesign in der jungen Niederlassung Weissach. Und das ist wörtlich zu nehmen: Die neuen Akustikprüf-stände des Entwicklungsdienstleisters wurden so aufwendig konstruiert und gegen äußere Erschütterungen abgesichert, dass kein Ton, keine Schallwelle von drau-ßen nach drinnen dringen kann. Für die Abnahme der neuen Akustikprüfstände Anfang 2018 wurden zwar weder die lautstarken „Riverdance“-Tänzer noch Pan-zer verpflichtet, dafür aber ein vollbeladener 40-Tonnen-Lkw. „Den haben wir um die Halle fahren lassen“, erzählt Ralf Willner. „Gemerkt hat man davon rein gar nichts.“ Damit war der finale Test zur Zertifizierung bestanden.

KULISSE EINES SCIENCE-FICTION-FILMES Jetzt steht Ralf Willner im Inneren von einem der zwei neuen Prüfstände, im so ge-nannten Freifeldraum. Hier können einzelne Bauteile und Fahrzeugkomponenten bis zu einer Größe von einem Kubikmeter auf ihr akustisches Schwingungsverhal-ten überprüft und vermessen werden. Dazu gibt es einen zweiten Prüfstand, einen rund 100 Quadratmeter großen Halbfreifeldraum, in den Fahrzeuge bis zur Größe eines 3,5-Tonners zur Akustikdiagnose einfahren können. Der kleinere, etwa 30 Quadratmeter große Freifeldraum, in dem Willner nun steht: Er könnte als Kulisse für einen Science-Fiction-Film dienen. Mächtige, keilförmige Elemente in Metallic-silber und Beige bedecken nahtlos Wände, Decke und Boden. Von der Decke hängt zudem ein mit Sand gefüllter Ring: eine Art überdimensionaler Hula-Hoop-Reifen, an dem alle möglichen Komponenten schwingungsfrei befestigt werden können. Damit man den Prüfstand überhaupt betreten kann, spannt sich ein Stahlnetz wie ein sanft schwingendes Trampolin über die Keilelemente im Boden. Ralf Willner klatscht nun in die Hände und summt und brummt in verschiedenen Tonhöhen, um die akustischen Eigenschaften des Raumes zu vergegenwärtigen. Es ist faszi-nierend: Egal, wie laut oder leise, schrill oder warm ein Ton ist – er erzeugt nicht die geringste Resonanz. Die Keilelemente im Raum schlucken jede Schallwelle, es gibt keinerlei Reflexion. Im Ingenieursdeutsch spricht man von einem akusti-schen Freifeld. Dieses wurde von einem vereidigten Gutachter nach der Genauig-

keitsklasse 1 zertifiziert, dem höchstmöglichen Level für Akustikprüfstände. Ideale Bedingungen, um Fahrzeugkomponenten, aber auch Bauteile oder Produkte aus anderen Industriebereichen wie zum Beispiel der Medizintechnik hinsichtlich ihrer akustischen Eigenschaften zu analysieren und Funktionsgeräusche „akustisch ab-zusichern“, wie Ralf Willner erläutert. Das bedeutet: ihnen „zu exakt jenem Klang zu verhelfen, der vom Kunden gewünscht ist“.

300 FUNKTIONSGERÄUSCHE IM AUTO Funktionsgeräusche im Fahrzeug gibt es rund 300 verschiedene, vom Türgriff-schnappen über das Blinkerklickklack bis zum Surren des Schiebedachs – Moto-rengeräusche sind da noch nicht mitgerechnet. Und alle Klick-, Klack-, Klapp- und Surrgeräusche sind das Ergebnis aufwendiger Berechnungen, Simulationen und nicht zuletzt vielfältiger Tests im Akustiklabor. Akustische Absicherung und Sound-design sind Disziplinen, die immer wichtiger geworden sind für die Automobilin-dustrie – für den Premiumanspruch vieler Hersteller, für die akustische Differen-zierung von Fahrzeugen verschiedener Marken, die sich technisch gar nicht groß voneinander unterscheiden. Die Gestaltung des Klangs von Motor, Heckklappe und sogar Tankdeckel ist mitentscheidend bei der Entwicklung und Vermarktung von Automobilen. Der perfekte Klang selbst von kleinsten Komponenten ist zu ei-nem mitentscheidenden Komfortmerkmal geworden, das Premiumhersteller vom Wettbewerb abhebt. Damit neue Fahrzeugmodelle keinerlei unerwünschte Ge-räusche machen, investieren die Hersteller immer mehr der Entwicklungs- und Produktionskosten in „Noise Vibration Harshness“ (NVH). Auch für M Plan ist der Bereich Akustik- und Schwingungstechnik zu einem wichtigen Kompetenzbereich geworden – das spiegelt sich auch in der internen Struktur wider. So wurde in der Niederlassung Weissach die Position des Fachteamleiters NVH Engineering geschaffen, die ab Herbst dieses Jahres bereits besetzt ist. „Das Thema Akustik ist traditionell ein Bereich, den die Hersteller bei sich auf dem Werksgelände bear-beitet haben“, erklärt Alexander Kirtzeck, Leiter der jüngsten Niederlassung von M Plan in Weissach. „Doch angesichts von immer mehr neuen Baureihen und Fahrzeugderivaten kommen viele Hersteller an ihre Grenzen – und sind dankbar für einen Partner, der sie bei diesem hochkomplexen Thema fachlich kompetent und vertrauenswürdig unterstützen kann.“

Know-how und Hightech in perfekter Kombination: Ralf Willner, Projektleiter Sounddesign (Foto oben), und Versuchsingenieur Tobias Triefenbach am so genannten Kunstkopf können auch komplette Fahrzeuge im Halbfreifeldraum akustisch vermessen.

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HIGHTECH-INFRASTRUKTUR FÜR DIE KUNDENInsgesamt investierte M Plan 15 Millionen Euro, um dem steigenden Bedarf sei-ner Kunden bei Sounddesignprojekten gerecht zu werden. In zwei Bauabschnit-ten wurde in der Gemeinde Weissach westlich von Stuttgart auf insgesamt rund 10.000 Quadratmetern ein neuer Standort geschaffen. Dazu gehören neben der Halle mit den beiden Akustikprüfständen eine 1500 Quadratmeter große Werkstatt mit zwölf Hightech-Hebebühnen und einer 3D-Achsmessbühne, eine Garage für acht Prototypen-Pkw und ebenfalls vor neugierigen Augen geschützte Lagerflä-chen für Prototypenbauteile. Überhaupt ist der Standort besonders gut gesichert: Hohe Zäune, Zugangsberechtigungen und diverse Sicherheitsextras garantieren, dass noch geheime Prototypen der Kunden genau dies bleiben: geheim. So wur-den unter anderem auch Oberlichter in den Garagen mit speziellen Vorrichtungen versehen, so dass nicht einmal die kleinste Drohne unbefugte Einblicke bekäme.

FEINTUNING IM AKUSTIKLABORRalf Willner führt nun durch den Halbfreifeldraum, ebenfalls mit mächtigen keilför-migen Schallabsorbern ausgestattet, in dem ein Kollege zu Anschauungszwecken seinen Privatwagen geparkt hat. Auf dem Fahrersitz wird ein so genannter Kunst-kopf platziert, ein dem menschlichen Kopf nachempfundenes Aufnahmemodul, mit dem das Soundempfinden der menschlichen Ohren nachgebildet werden kann. So können Sounds und Geräusche aus dem Innenraum des Fahrzeugs vermes-sen und für den Kunden so perfekt getrimmt werden, dass selbst das Zuklappen des Handschuhfachs exakt zum Soundprofil der jeweiligen Marke passt. Damit das schnell, unkompliziert und auch kostensparend realisiert wird, wurden in der neu-en Niederlassung von M Plan neben der Abteilung NVH auch die Bereiche Elektrik/Elektronik, Konstruktion sowie Berechnung/Simulation unter einem Dach vereint. „Alle vier Bereiche arbeiten bei Projekten Hand in Hand“, erklärt Andreas Schmidt, Gruppenleiter der Niederlassung. So würden die „Simulationskollegen“ im Vorfeld zum Beispiel einer Bauteilneuentwicklung verschiedene virtuelle Prototypen am Computer berechnen und die Kollegen der Konstruktion den vielversprechends-ten Vorschlag umsetzen. Der könne dann im Akustiklabor „feingetunt“ werden, im

Ping-Pong-Spiel zwischen den Abteilungen entstünde dann kosten- und zeitspa-rend ein Bauteil, „das hundertprozentig dem Lastenheft des Kunden entspricht“, so Schmidt. So konnte etwa vor kurzem für einen namhaften deutschen Hersteller eine neue Nackenheizung für Sportwagen virtuell entwickelt, analog getestet und vor allem in allen Details akustisch perfekt komponiert und abgesichert werden.

LANGJÄHRIGE ERFAHRUNG ENTSCHEIDENDDamit große Projekte zeitnah realisiert werden, arbeiten mittlerweile rund 80 Mitarbeiter in der neuen Niederlassung – darunter allein 20 Spezialisten im so wichtigen Bereich „Noise Vibration Harshness“. Deren Expertise ist bei den Kun-den von M Plan besonders gefragt, denn erfahrene Akustikexperten sind in der Branche rar. „Unsere Mitarbeiter haben im Durchschnitt sechs Jahre Berufserfah-rung“, erläutert Niederlassungsleiter Alexander Kirtzeck. „Nachhaltige, praktische Erfahrung ist in diesem Bereich essentiell.“ Denn an der Universität allein ist die Praxis im Akustiklabor nicht zu lernen. Die Mitarbeiter in Weissach haben daher die unterschiedlichsten Werdegänge, vom Elektrotechniker über den Bauingenieur bis zum Maschinenbauer sind viele Ausbildungsvarianten dabei. „Entscheidend ist, Praxis zu sammeln“, so Schmidt. Das beste Beispiel, wie man mit gezielten Fortbil-dungen und „Learning by Doing“ zum hochqualifizierten Soundingenieur wird, ist Projektleiter Ralf Willner. Er arbeitete zunächst als Intensivkrankenpfleger im Kran-kenhaus, studierte dann Medientechnik mit den Schwerpunkten Sounddesign und Audiotechnik, war als Toningenieur im Einsatz und leitete Liveübertragungen von Klassikkonzerten, studierte nebenbei Audiotechnologie und bildete sich im Bereich Fahrzeugakustik weiter. Nebenbei spielte der heute 43-Jährige E-Gitarre in einer Band, die sich dem Genre „Free-Style-Metal“ verschrieben hatte und deren Sound er rückblickend als „ganz schöne Dröhnung“ beschreibt. Heute zupft er nurmehr auf der akustischen Gitarre, meist, um seine beiden Kinder im Kitaalter bei Songs wie „Viel Glück und viel Segen“ zu begleiten. „Vielleicht ist das auch ein Ergebnis meines Jobs“, sagt der Jungvater lachend. „Man bekommt ein gutes Gefühl für die leisen Töne.“ //

NEUE NIEDERLASSUNG WEISSACH

Am 1. Januar 2018 nahm die neue Niederlassung von M Plan in Weis-sach offiziell ihre Arbeit auf, nachdem zuvor schon einzelne Akus-tikprojekte realisiert werden konnten. Vor allem die beiden frisch eingeweihten Hightech-Akustikprüfstände auf einem 5000 Quadrat-meter großen Areal sind bei den Kunden von M Plan begehrt: Sie schaffen weitere Kapazitäten zur akustischen Vermessung von Fahr-zeugen bis zur Größe eines Sprinters im sogenannten Halbfreifeld- raum. Im Vollfreifeldraum (siehe Foto) können einzelne Fahrzeug-komponenten vermessen werden, mit tonalen Anregungen bis zu ei-ner unteren Grenzfrequenz von 80 Hz. Im Herbst 2016 war bereits der erste Teil des insgesamt rund 10.000 Quadratmeter großen Standortes bei Stuttgart mit Werkstatt und Büroräumen eröffnet worden, einzel-ne Akustikprojekte konnten in einer angemieteten Halle bearbeitet werden. Im Auftrag namhafter Automobilhersteller werden künftig Großprojekte rund um die Bereiche Fahrzeugakustik, Schwingungen und Vibrationen umgesetzt.

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Prozent betrug die Steigerung des weltweiten Umsatzes mit Halbleiterprodukten für den Automobilbereich im Zeitraum von 2012 bis 2017. Der Grund ist einfach: In modernen Pkw werden immer mehr Mikrochips verbaut. Sie steuern beispielswei-se Klimaanlagen, kontrollieren den Reifendruck oder sorgen dafür, dass bei einem Unfall der Airbag auslöst. Insgesamt betrug der Halbleiterumsatz der Autoindustrie 2017 rund 34 Milliarden US-Dollar. Aufgrund der zunehmenden Digitalisierung und der Entwicklung zum autonomen Fahren dürfte diese Summe in den kommenden Jahren weiter ansteigen.

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Euro kostet der EV3 Junior des britischen Traditionsherstellers Morgan. Es han-delt sich um die Nachwuchsversion des Morgan Threewheelers. Zwischen 1909 und 1953 baute das Unternehmen bereits Fahrzeuge mit nur einem Hinterrad; 2012 belebte Morgan das Dreirad wieder und brachte vor zwei Jahren auch eine Elektrovariante (46 kW/62 PS) mit 20-kWh-Akku und 240 Kilometer Reichwei-te auf den Markt. Die neue, verkleinerte Juniorvariante soll nun auch Kinder für die E-Mobilität begeistern. Das Minidreirad erreicht 16 km/h und ist, wie das Original, mit hölzernem Armaturenbrett und handgenähtem Lederinterieur ausgestattet.

450 Kilogramm wiegt der Elektrokleinwagen des schwe-

dischen Herstellers Uniti One, der ab dem kommen-den Jahr in einer Fabrik in Landskrona vom Band lau-fen soll. Die Karosserie des Leichtgewichtfahrzeugs besteht aus Verbundbiomaterialien und Carbonfa-sern. Dank weitgehend automatisierter Fertigung soll das E-Auto mindestens 75 Prozent weniger CO2 über den gesamten Lebenszyklus emittierten als ein herkömmlicher Kleinwagen. Der Stromer ist mit ei-nem 22-kWh-Akku ausgestattet, hat eine Reichweite von 300 Kilometern und soll nach drei Stunden an der 230-Volt-Steckdose wieder aufgeladen sein. Der Zweisitzer kann ab sofort zum Preis von 14.900 Euro bestellt werden.

Jahre oder älter – dieses Merkmal trifft auf derzeit 22 Prozent der Bewohner in ländli-chen Gebieten in Deutschland zu. Und dieser Anteil von Senioren an der Bevölkerung wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Einer aktuellen Studie der Unterneh-mensberatung Roland Berger zufolge könnte dieser Fakt „den selbstfahrenden Autos einen wesentlichen Schwung verleihen“. Denn: „Ein System aus fahrerlosen Bussen auf festen Routen in Kombination mit ebenfalls automatischen Fahrzeugen für die ‚letzte Meile‘ kann vor allem älteren Menschen helfen, am sozialen Leben weiter teilzuneh-men“, schreiben die Roland-Berger-Experten. Allerdings werde bisher vor allem über autonome Fahrzeuge in Städten und auf Autobahnen diskutiert. Den Prototypen eines automatisiert fahrenden Kleinbusses gibt es übrigens schon. Das Schweizer Unterneh-men Rinspeed stellte vor wenigen Wochen die Studie Snap vor (Foto), die perfekt in das von Roland Berger skizzierte Szenario passen würde.

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Der Chiphunger der Autoindustrie Umsatz mit Halbleiterprodukten für den Automobilbereich weltweit (in Mrd. US-Dollar)

Kurven liegen zwischen Start und Ziel des legendären Bergrennens auf den Pikes Peak im US-Staat Colorado. Die 19,99 Kilometer lange Strecke will VW in diesem Jahr Ende Juni mit dem elektrisch angetriebenen Allradsportwagen „I.D. R Pikes Peak“ in Angriff nehmen. Das auch als „Race to the clouds“ bekannte Rennen wird seit 1916 ausgetragen und führt von 2862 Metern auf eine Höhe von 4302 Metern. VW hatte zuletzt im Jahr 1987 mit einem Bimotor-Golf mit 652 PS an dem Bergrennen teilgenommen. Der Elektroren-ner in diesem Jahr soll einen neuen Rekord für E-Autos auf der Strecke aufstellen. Die bisherige Bestmarke in der Klasse der Elektroprototypen hält seit 2016 der Neuseeländer Rhys Millen mit einer Zeit von 8:57 Minuten, aufgestellt in einem Hyundai.

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„2030 MÜSSEN WIR UNS ALLE GUT ANSCHNALLEN“

Autonomes Fahren, Elektromobilität, Dieselskandal – das sind große Themen

der Autoindustrie. Burkhard Riering, Chefredakteur der „Automobilwoche“,

über Visionen und falsche Versprechungen in einer Branche im Umbruch.

ZUR PERSON

BURKHARD RIERINGist Chefredakteur der „Automobilwoche“. Seit drei Jahren führt der 47-Jährige die Geschicke der führen-den Branchenzeitung mit Sitz in Oberpfaffenhofen bei München, die als meistzitierte Medienmarke der Au-tomobilindustrie gilt. Zuvor war Riering Chefredakteur der „Deutschen Handwerks Zeitung“. Er startete seine Karriere als Wirtschaftsjournalist beim Fachtitel „w&v“ in München, später war er unter anderem Blattmacher bei der „Welt“ in Berlin und Wirtschafskorrespondent der „Welt“ und der „Welt am Sonntag“ in München.

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// Herr Riering, zu den Lieblingswörtern von Automobilvorständen ge-hören Connectivity, Digitalisierung, autonomes Fahren, Elektromobilität. Sind die Verheißungen für die Zukunft realistisch oder Marketing für die Aktionäre?

Burkhard Riering: Die Wahrheit liegt vermutlich in der Mitte. Bisher sehe ich viel Theorie und wenig Praxis, wenn es um diese Themen geht. Nehmen wir nur die Elektromobilität. Seit vielen Jahren heißt es: Die wird kommen. Doch in der Praxis sind wir heute bei einem Marktanteil der Elektroautos von unter einem Prozent. Es steckt viel Wunschdenken in den Versprechen der Industrie. Zwar geht es ein wenig voran mit der Elektromobilität, es kommen einige neue Modelle. Die Frage ist: Ziehen die Kunden mit? In Deutschland sehe ich das derzeit noch nicht, dann eher in China.

Innerstädtisch wohnen viele Menschen in Mietwohnungen ohne Carport und Schnellladesteckdose. Das ist aber die Zielgruppe der Hersteller … Burkhard Riering: Richtig, aber die wird sich so schnell nicht im großen Stil mit Elektroautos eindecken. Da sieht man, dass in der Politik wie bei den Produzenten zum Teil falsche Vorstellungen davon herrschen, wie die Menschen leben. Keiner wird aus dem dritten Stock eines Mietshauses heraus sein Kabel hinunter zum neuen BMW i3 verlegen, um den über Nacht aufzuladen. Da darf man sich nicht wundern, wenn die Kunden skeptisch bleiben. Es gibt kein ganzheitliches Konzept seitens der Politik.

Jüngere Kunden der Smartphonegeneration nennt man auch Digital Natives – wie schätzen Sie die Bedeutung der Digitalisierung für die Autoindustrie ein?Burkhard Riering: Digitalisierung ist ein großes Wort, das vieles meint. Hinsicht-lich neuer Infotainment- und Fahrerassistenzsysteme macht Digitalisierung Sinn. Solche Systeme entsprechen dem Sicherheits- und Komfortbedürfnis der Kunden, damit wird Wertschöpfung betrieben. Wenn wir aber zum autonomen Fahren kommen, der digitalen Königsdisziplin: Hier höre ich viele Sonntagsreden über den fließenden Übergang zum Roboterauto. Das sind schon fast falsche Verspre-chungen, die so nicht eintreten werden.

Warum?Burkhard Riering: Ein Beispiel: Wir hatten in der Redaktion der „Automobilwoche“ ein teilautonom fahrendes Serienmodell für Testfahrten zur Verfügung. Auf der Autobahn setzte der Spurhalteassistent alle drei, vier Kilometer aus, man musste händisch eingreifen. Da merkt man dann schnell, wie groß die Lücke noch ist zwi-schen Theorie und Praxis.

Die konkreten Umsetzungen der Herstellerszenarien liegen meist weit jenseits der Amtszeit der handelnden Personen. 2025, 2030 – das scheinen wichtige Jahre zu sein …Burkhard Riering: Sie haben Recht, man bekommt schon den Eindruck, dass wir uns im Jahr 2030 alle gut anschnallen müssen, da passiert so viel. (lacht) Nein, im Ernst, es wird keine Revolution geben, nach der wir alle plötzlich in elektrisch betriebenen, autonom fahrenden Autos sitzen. Es ist eher eine Evolution, und es wird, was den Entwicklungsstand im Jahr 2025 oder 2030 betrifft, vermutlich an-ders kommen als prognostiziert. Ich sehe nicht, dass im Jahr 2030 intelligente, autonom fahrende Autos den Straßenverkehr beherrschen.

Ist das autonome Fahren nur eine gute Story für die Shareholder?Burkhard Riering: Nein, das autonome Fahren wird kommen. Nur vermutlich an-ders als heute oft versprochen. Wir werden über viele Jahre Mischverkehr haben. Da teilen sich dann Autos mit autonomen oder teilautonomen Fähigkeiten die Straßen mit analogen Modellen. Wenn aber ein autonomes Fahrzeug vom Compu-ter korrekt in eine Parklücke eingeparkt werden soll, da ist doch der Fahrer eines analogen Modells schon in die freie Lücke geflitzt, bevor das autonome Auto über-haupt das Lenkrad einschlägt. Oder nehmen wir den Verkehr auf den Autobahnen: Wenn die autonomen, miteinander vernetzten Fahrzeuge artig hintereinander- fahren, auf der Überholspur aber schnellen die analogen Autos vorbei, weiß ich nicht, ob die Passagiere in den Roboterautos das so toll finden. Wo ich aber positiv gestimmt bin mit Blick auf das Hammerjahr 2030: kleine, autonome People Mover, die auf eigenen Fahrbahnen und genau definierten Touren von A nach B fahren. Das ist für mich autonomes Fahren im Jahr 2030.

Was ist denn für Sie der wichtigste Trend der Automobilindustrie?Burkhard Riering: Das klingt jetzt widersprüchlich, aber für mich ist das autonome Fahren tatsächlich die größte Umwälzung, die wichtigste Dis-ruption, die wir in der mobilen Gesellschaft erleben werden. Wobei das für

kommende Generationen von Autofahrern gilt, da spreche ich eher von 2040. Ein weiteres wichtiges Thema ist übrigens das Verkehrsaufkommen. Das ist das, was die meisten Menschen nervt, und nicht hier und da schlechte Luft. Es fahren zu viele Autos auf den Straßen, und das wird sich mit der Einführung des Roboterau-tos oder des Elektroautos auch nicht ändern. Hier ist die Politik gefragt: Sie arbeitet gerne mit Verboten, aber konstruktive Lösungsansätze fehlen.

Was meinen Sie?Burkhard Riering: Nehmen wir das Beispiel Paris. Die Pariser Verkehrspolitik gilt ja als vorbildlich, seitdem Diesel aus der Innenstadt verbannt werden. Dabei sind davon erst einmal nur Autos mit Abgasnormen betroffen, die vor zwanzig Jahren und mehr eingeführt worden sind. Und dafür lässt sich die Bürgermeisterin von Paris jetzt feiern. Aber selbst wenn das ausgedehnt würde auf neuere Modelle: Wie sollen denn die Menschen zur Arbeit kommen? Mit der Metro? Die ist jetzt schon total überlastet. Mit dem Linienbus durch Paris – viel Spaß. Nein, man muss erst intelligente Mobilitätssysteme entwickeln, bevor man große Verbote ohne ein echtes Konzept dahinter einführt. Die Reihenfolge stimmt nicht.

Einige Hersteller haben zur Zeit noch andere Sorgen: Firmenzentralen werden von Staatsanwälten durchsucht, Gerichtsverfahren drohen. Wie geht die Indus-trie in Ihren Augen mit dem Dieselskandal um?Burkhard Riering: Die Industrie hat über viele Jahre sehr erfolgreich gearbeitet – ohne ein echtes Krisenmanagement betreiben zu müssen. Das ist schlicht nicht erlernt. Man hat viel in den Verbänden in den Hinterzimmern entschieden, weil Politik und Wirtschaft sehr eng beieinander sind in Deutschland. Und nun klopfen plötzlich die Staatsanwälte an die Tür. Damit können viele Unternehmen nicht so umgehen, wie es eigentlich angebracht wäre. Das hat auch mit den handelnden Personen zu tun.

Wen meinen Sie?Burkhard Riering: Generell kann man vielleicht sagen: Ein Vorstand hat vielleicht Maschinenbau oder Ingenieurwesen studiert, war immer gut in seinem Job, ist im Unternehmen aufgestiegen und Vorstand geworden. Und nun muss er kom-munikativ eine ganze Gesellschaft mitnehmen, in einer Antriebsdebatte, die auf einen gesellschaftlich-kulturellen Paradigmenwechsel hinausläuft. Das fällt den handelnden Personen nicht immer leicht. Man muss zudem bedenken: Da geht es um Milliarden Euro. Ein falsches Wort und die Aktie bricht ein, das Unterneh-men leidet. Da kann man nicht immer der öffentlichen Meinung nach dem Mund reden. Dafür habe ich auch Verständnis. Unternehmenskommunikation ist sehr vielschichtig geworden.

Was hätte man besser machen können?Burkhard Riering: Krisenmanagement muss man können. Kann man es nicht, dann muss man sich die Kompetenz ins Haus holen, um einem angeschlagenen Unternehmen auch im Sinne der Öffentlichkeit deutlich besser aus der Affäre zu helfen. Wer zu ignorant der Gesellschaft gegenüber auftritt, der gibt kein gutes Bild ab. Das schadet dem Unternehmen, weil CEO und Unternehmen heute zunehmend gleichgesetzt werden.

Die Kunden von heute aber stört das offenbar wenig, Hersteller wie VW und BMW vermelden Rekordverkaufszahlen. Warum?Burkhard Riering: Die „Automobilwoche“ ist sehr nah am Autohandel, wir reden regelmäßig mit vielen Händlern. Welchen Einfluss der Dieselskandal auf die Kunden hat? Nicht so viel, wie man meinen könnte. Einen Gutteil der Kunden interessiere schlicht nicht, was im Wirtschaftsteil der Medien stehe. Sie wollen einfach ein be-stimmtes Modell eines Anbieters, und das kaufen sie. Die Autos sind ja auch gut, Diesel haben große Vorteile. Das ist Wertarbeit, man bekommt etwas für sein Geld. Das sehen betroffene Dieselfahrer in Deutschland vermutlich anders, die sich jetzt mit juristischen Fragen auseinandersetzen müssen. Das ist bitter – wirkt sich aber nicht auf die Verkaufszahlen aus. Nur Fahrverbote würden den Diesel wirklich stoppen. //

„Welchen Einfluss der Diesel- skandal auf die Kunden hat? Nicht so

viel, wie man meinen könnte.“

Burkhard Riering, Chefredakteur Automobilwoche

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// Es war eines dieser Meetings, an das sich die Teilnehmer noch lange erin-nern werden. Nicht, weil es zum Teil hoch herging und viele Argumente auf dem Tisch lagen. Immerhin ging es um eine neue Kampagne fürs Mitarbeiterre- cruiting – und damit auch um die Zukunft des Unternehmens. Nein, das Meeting war denkwürdig, weil an diesem Tag im Frühjahr 2016 fünf neue Superhelden das Licht der Welt erblickten. Fünf Helden, die künftig für M Plan im Einsatz sein würden: Pete „The Tank“ Snow, Lady Crathadh, Acror, Doc McConnor und Johnny Onehundred. Diese „Masters of Mobility“ gehören seit 2017 tatsächlich zur Beleg-schaft des Entwicklungsdienstleisters M Plan – wenngleich nur virtuell im Inter-net, etwa auf den Social-Media-Kanälen des Unternehmens. Die fünf stehen mit ihren Fähigkeiten – Elektronikexperte Doc McConnor zum Beispiel ist energie-geladen wie eine Hightech-E-Mobil-Batterie – für wichtige Geschäftsfelder des Unternehmens: Sicherheitstechnik, Elektronik und Car-IT, Qualitätsmanagement und Antriebstechnologie. Ihre Aufgabe: neue „Helden“ zu rekrutieren, allerdings ganz reale – neue Fachkräfte, die für M Plan und deren Kunden die Mobilität von morgen mitgestalten. UNGEWÖHNLICHE MARKENBOTSCHAFTERUnd das mit Erfolg. „Unsere Heldenkampagne hilft uns spürbar am heiß um-kämpften Bewerbermarkt“, sagt Sabrina Gleichmann, bei M Plan für das Re- cruiting von Mitarbeitern verantwortlich. „Gerade die Zielgruppe der Young Pro-fessionals kann sich gut mit dieser Superheldenwelt identifizieren, sie kennen alle die „Avengers“-Filme mit Iron Man und Captain America oder ähnliche Science-Fiction-Blockbuster. Dass ein mittelständisches Unternehmen der Auto-motive-Branche mit so ungewöhnlichen und offenbar ziemlich coolen Marken-botschaftern auf sich aufmerksam macht, das kommt merklich gut an.“

Superhelden als Markenbotschafter für einen Entwicklungsdienstleister – das klingt tatsächlich ungewöhnlich. Doch ungewohnte Maßnahmen sind notwen-dig, um sich einer der größten Herausforderungen der Branche zu stellen: dem Fachkräftemangel. Denn nicht die Digitalisierung oder die Vernetzung autonom fahrender Autos sind die größten Aufgaben der Industrie, sondern das Suchen, Finden und vor allem Unter-Vertrag-Nehmen der entsprechenden Mitarbeiter. Im Bereich IT ist das nicht leicht – dabei benötigen Unternehmen fast aller Bran-chen dringend Programmierer, Softwareentwickler und Datensicherheitsexper-ten. Gerade auch die Automobilindustrie – denn wer soll all die Algorithmen programmieren, die für künftige Generationen von Fahrerassistenz- und Info-tainmentsystemen, für Bordcomputer und autonom fahrende Autos essentiell sind? „In Deutschland sind aktuell deutlich zu wenig IT-Experten ausgebildet, um den tatsächlichen Personalbedarf in den Unternehmen zu decken“, sagt Sab-rina Gleichmann von M Plan. „Der Bedarf der Unternehmen ist an den Hoch-schulen leider zeitverzögert angekommen. Und jetzt suchen alle qualifizierte Mitarbeiter für die großen IT-Themen der Zukunft.“

WETTBEWERBSFAKTOR DIGITALKOMPETENZBereits heute stehen rund 90 Prozent aller Innovationen in der Fahrzeugtechnik in direktem Zusammenhang mit der Elektronik. Knapp 90 Prozent der Unterneh-men aller Branchen meinen, dass Digitalkompetenz künftig genauso entschei-dend sein wird wie die fachliche oder soziale Kompetenz der Mitarbeiter. Die Studie „Wettbewerbsfaktor Fachkräfte“ der Unternehmensberatung McKinsey kam schon 2011 zu dem Fazit: „Als Wettbewerbsfaktor gewinnt Arbeit weiter an Bedeutung: Fachkräfte werden knapper, begehrter und damit auch teurer. Das Thema Personal wird zur Chefsache und zum strategischen Wettbewerbsfaktor,

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UND WER PROGRAMMIERT?Der Fachkräftemangel im Bereich IT ist eine der größten Herausforderungen

der Automobilbranche. Neue Wege beim Mitarbeiterrecruiting sind gefragt

– für M Plan zum Beispiel sind Superhelden im Einsatz.

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mit mindestens gleicher Bedeutung wie Finanz- und Produktionsfragen.“ Genau so ist es gekommen – die Personalabteilungen müssen nicht nur bei M Plan kreativ wie Werbeagenturen denken. Nur dass das Produkt, das beworben wird, ein Arbeits-platz ist. Denn die aktuellen Zahlen sprechen für sich: 2017 gab es in Deutschland 55.000 offene Stellen für IT-Fachkräfte, die Zahl war noch einmal um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, ergab eine repräsentative Umfrage des IT-Bran-chenverbands Bitkom. „Wir haben zu wenig Fachkräfte“, so Bitkom-Präsident Achim Berg. Die „Lücke“ zwischen Bedarf und Angebot an potentiellen IT-Mitarbeitern gehe „eher auf statt zu“. Vor allem im Bereich Datenanalyse und Cloud Computing sei der Arbeitsmarkt „wie leergefegt“.

Diese „Lücke“ ist eklatant: Im vorigen Jahr wurden allein in der deutschen IT- und Telekommunikationsbranche (kurz: ITK) rund 45.000 neue Arbeitsplätze geschaffen – laut Achim Berg der „historisch stärkste Beschäftigungszuwachs“ innerhalb eines Jahres. Für 2018 geht der Branchenverband von einem Mehr an 42.000 weiteren Stellen im IT-Sektor aus. Damit wären Ende 2018 rund 1,1 Millionen Menschen in der IT-Branche beschäftigt – wenn denn alle Stellen besetzt wären. 63 Prozent der Unternehmen der ITK-Branche, die freie Stellen für IT-Spezialisten haben, suchen Softwareentwickler. Gefragt ist vor allem Know-how in den Bereichen Big Data, Industrie 4.0 und Cloud Computing. Daneben suchen Unternehmen händeringend Anwendungsbetreuer, IT-Sicherheitsexperten und IT-Berater. 250 MILLIONEN VERNETZTE AUTOS IM JAHR 2020?Gerade das Thema Sicherheit bereitet der Branche Kopfschmerzen. Wenn immer mehr Geschäftsprozesse, Produkte und Anwendungen digitalisiert werden, steigt der Bedarf an Mitarbeitern, die diese Systeme sicher machen, auch gegen Hacker – dies ist gerade für die Automobilindustrie ein wichtiges Thema. Marktforscher sagen voraus, dass im Jahr 2020 bereits 250 Millionen vernetzte Autos unterwegs sein werden. Zuletzt war eine ganze Reihe von Angriffen bekannt geworden, bei denen die Sicherheitssysteme von Fahrzeugmodellen unterschiedlicher Marken geknackt wurden, darunter GM, FiatChrysler und Tesla. FiatChrysler zum Beispiel musste in den USA die Software von 1,4 Millionen Jeepfahrzeugen aktualisieren, weil Hacker über eine Internetsicherheitslücke im Entertainmentsystem bis zur Steuerung des Fahrzeugs vordringen konnten. Laut dem Jobportal Indeed ist der Bedarf an Security-Experten wegen der Digitalisierung besonders groß. Die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen in diesem Bereich ist demnach zwischen 2015 und 2017 um rund 60 Prozent gestiegen. „Die Lücke zwischen Jobangeboten und pas-senden Experten bremst den technologischen Fortschritt in Deutschland, gerade wenn wir an die Herausforderungen der Industrie 4.0 denken“, sagt Frank Hens-gens, Geschäftsführer von Indeed Deutschland. Wichtig sei daher, dass Arbeitgeber ihre Recruiting-Strategie an das mobile Mediennutzungsverhalten dieser gefrag-ten Kandidatengruppe anpassen und Kanäle wählen, die dem entsprechen.

Genau das macht M Plan. „Wir begegnen dem Fachkräftemangel mit einem ziel-gruppenspezifischen Mix an diversen Rekrutierungsaktivitäten“, erklärt Persona-lexpertin Sabrina Gleichmann. „Das Recruiting wächst immer enger mit der Diszi-plin des Marketings zusammen. Ein gezieltes und gutes Personalmarketing spielt eine immer entscheidendere Rolle im Wettbewerb um die besten Talente.“ Die ak-tuelle Superheldenkampagne ist dabei nur ein Baustein. Dazu kommt eine ausge-klügelte Social-Media-Strategie, um potenzielle Jobkandidaten auf den passenden Portalen oder in geeigneten Community-Diensten anzusprechen. Entscheidend sei „eine extrem genaue Segmentierung der Zielgruppe“, so Sabrina Gleichmann. So genannte Young Professionals, also frisch gebackene Hochschulabsolventen, wer-den zum Beispiel schon während des Studiums auf M Plan aufmerksam – etwa

durch Stipendien, durch Gasttutoren aus den Reihen von M Plan oder durch ge-zielte Guerillaaktionen, bei denen zum Beispiel für wenige Tage eine Hochschule mit Superheldenpostern tapeziert wird. Arriviertere Kandidaten werden durch weniger aggressives Marketing angesprochen, durch klassische Anzeigen auf den entsprechenden Jobportalen oder durch Kontakte auf Messen. So präsentiert sich M Plan mittlerweile auch auf der Computermesse CeBit in Hannover im Rahmen der „Job and Career“-Veranstaltung. Auch die aktive Ansprache von Kandidaten in Businessnetzwerken und Lebenslaufdatenbanken und ein anreizbasiertes Emp-fehlungsmanagement nehmen eine immer tragendere Rolle ein.

Dimitar Katarov zum Beispiel wurde über einen Professor seines Studiengangs Fahrzeug- und Flugzeugtechnik an der Hochschule für angewandte Wissenschaf-ten München auf M Plan aufmerksam. Der heutige Diplomingenieur ist zwar kein IT-Experte, dafür aber begeistert er sich für Fahrzeugakustik, einen Bereich, in dem ebenfalls dringend Nachwuchs gesucht wird. Der 27-Jährige wollte unbedingt in dieser Automotive-Disziplin arbeiten. Sie ist ein Schwerpunkt bei M Plan, das Unternehmen gründete dafür jüngst sogar eine eigene Niederlassung in Weissach bei Stuttgart. „Beim Bewerbungsgespräch hatte ich das Gefühl, genau an der rich-tigen Adresse zu sein. Mir war wichtig, nicht für immer bei einem OEM in der gleichen Abteilung zu arbeiten, sondern vielfältige Aufgaben übertragen zu be-kommen.“ Katarov, seit 2015 bei M Plan, in verschiedenen Projekten zum Experten gereift und derzeit bei einem großen Zulieferer im Münchner Raum im Einsatz, gehört heute zu den in der Branche besonders gesuchten Akustikexperten. „FACHKRÄFTE SIND KARRIEREPLANER“Die nächste Herausforderung für Unternehmen ist daher, gewonnene Fachkräfte wie Dimitar Katarov zu binden und zu halten. Um dies zu erreichen, muss man wis- sen, was Fachkräfte wollen. Laut einer Studie der Online-Jobplattform StepStone und der Unternehmensberatung Kienbaum möchten vier von fünf Fachkräften in Deutschland in Unternehmen mit flachen Hierarchien arbeiten. Zugleich wollen sie aber nicht auf klare Vorgaben verzichten. „Fachkräfte sind heute echte Karri-ereplaner. Sie interessieren sich dafür, wie in einem Unternehmen gearbeitet wird. Es geht nicht mehr nur darum, ob sie die richtigen Fähigkeiten für eine Stelle mit-bringen. Sie wollen auch wissen, ob die Arbeitsweise und die Führungskultur in einem Unternehmen zu ihnen passen“, sagt StepStone-Geschäftsführer Sebastian Dettmers.

Die Erfahrung macht man auch bei M Plan. Mit der Rekrutierung von immer mehr IT-Fachkräften wandelt sich auch die Unternehmenskultur. „ITler sind zum Beispiel oft gleich beim Du“, erklärt Sabrina Gleichmann. „Sie arbeiten gerne in einem kreativen Arbeitsumfeld, schätzen flexible Arbeitszeiten und einen großen Gestal-tungsspielraum. Weil dies aber auch ein Stereotyp ist und nicht auf jeden zutrifft, versuchen wir in den Bewerbungsgesprächen zu verstehen, was der jeweilige IT-Experte sich genau von uns wünscht, um ihm dann ein Angebot zu unterbrei-ten.“ Im Fall von M Plan kommt noch ein Vorteil hinzu: Der Entwicklungsdienst-leister kann seinen Fachkräften eine Vielfalt bieten, mit der zum Beispiel große OEMs oder Zulieferer Probleme haben. „Dank der Vielzahl an Niederlassungen und Projekten bei verschiedenen Kunden können unsere Mitarbeiter auf Wunsch sehr viele Facetten der Automobilindustrie kennenlernen, wohingegen man bei einem Autohersteller oft auf Jahre in ein und derselben Abteilung arbeitet. Das ist ein gutes Argument in Bewerbungsgesprächen“, so Sabrina Gleichmann. Und natürlich dies: Man arbeitet, auch wenn sie hauptsächlich für die Personalabtei-lung im Einsatz sind, Seite an Seite mit Lady Crathadh oder Doc McConnor – echten Superhelden. //

„Unsere Heldenkampagne hilft uns spürbar am heißumkämpften

Bewerbermarkt.“

Sabrina Gleichmann, Managerin Recruitment bei M Plan

Einige Zahlen, Daten und Fakten zum Arbeits- markt für IT-Kräfte finden Sie auf Seite 12.

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55.000 offene Stellen für IT-Experten Anzahl zu besetzender IT-Stellen in der Gesamtwirtschaft (jeweils im September).

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ITK-Anbieter 23.500

Offene Stellen für IT-Fach- kräfte in der ITK-Branche:

Software und IT-Services 20.800

Hardware 2000

TK-Dienste700

ITK-Unternehmen und Anwender suchen Spezialisten Offene Stellen nach Anbietern und Anwendern.

DER ARBEITSMARKT FÜR IT-FACHKRÄFTE

Quelle: Studie zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte des Digitalverbands Bitkom aus dem November 2017.

Befragt wurden dafür mehr als 1500 Geschäftsführer und Personalverantwortliche von Unternehmen aller Branchen in Deutschland.

Hohe Nachfrage nach Softwareentwicklern in der Bitkom-Branche Welche IT-Spezialisten werden aktuell gesucht?

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IT-Berater

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Anwenderbranchen: IT-Sicherheitsexperten immer gefragter Welche IT-Spezialisten werden aktuell gesucht?

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ZUM UNTERNEHMEN

FRT GMBHDie FRT GmbH stellt leistungsfähige Oberflächenmessgeräte her, die in Entwicklung, Produktion und Qualitätskontrolle eingesetzt werden. Mit unserer hochwertigen und modernen 3D-Oberflächenmesstechnik lösen wir Ihre aktuellen Messauf-gaben in der Automobilbranche. Im konkreten Anwendungsfall überzeugt der MicroProf® 200 des Herstellers FRT mit seiner Multisensortechnologie. Das Gerät erlaubt den simultanen Einsatz von Punkt-, Flächen- und Schichtdickensensoren sowie Rasterkraftmikroskopie. www.frtmetrology.com

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EIN FRT-GERÄT FÜR ALLE AUTOMOBILANWENDUNGEN

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GEBALLTE LADUNGDas Berufsleben von Rick Wolters von M Plan München und Marko Wiegmann

von M Plan Wolfsburg ist extrem hochtourig – beide sind Turboladerexperten.

Der eine entwickelt die Lader, der andere sichert die bestmögliche Qualität.

// Noch ungefähr neun Monate, dann kommt der große Moment. Dann geht ein neues, sportliches Modell eines großen Herstellers in Serie, unter dessen Haube ein neuer Turbomotor steckt. „Dessen Abgasturbolader ist eine Neuentwicklung, um die ich mich seit 2015 gekümmert habe“, sagt Rick Wolters, 34, SE-Teamleiter (SE = Simultaneous Engineering) bei M Plan in München. Der Lader selbst ist nahe-zu serienreif, an der Peripherie aber arbeitet Wolters derzeit noch unter Hochdruck, denn neun Monate, das ist aus der Perspektive eines Automobilentwicklers sozusa-gen fünf vor zwölf. Höchste Zeit also, dass auch Wärmeabschirmbleche, Ölleitungen, Abgaskrümmerdichtungen und das Befestigungssystem von Wolters auf Serienni-veau gebracht werden. „Damit bin ich noch eine Weile beschäftigt.“ Er ist sicher: „Das wird alles problemlos funktionieren.“

Während Wolters bei M Plan München an neuen Turboladerlösungen tüftelt, küm-mert sich sein Kollege Marko Wiegmann von M Plan Wolfsburg im Prinzip um das Gegenteil: die Zerlegung und Vermessung von Turboladern, um etwaigen Schwach-punkten auf die Spur zu kommen. Wiegmann, 41, ist Fachteamleiter für den Bereich Applikationen und steuert unter anderem eine sechsköpfige Gruppe, die sich mit der so genannten Turboladerbefundung befasst. „Wir untersuchen Turbolader jeg-licher Art, beispielsweise solche, die auf Prüfständen gelaufen sind, in Erprobungs-fahrzeugen eingebaut waren oder aus Kundenmodellen stammen und über den Kundendienst des OEM zu uns kommen.“

Im Durchschnitt landen zwei Turbolader pro Arbeitstag auf dem „Operationstisch“ in der Wolfsburger Niederlassung von M Plan. Dort werden sie in sämtliche Einzel-teile zerlegt, vermessen und fotografiert. Zentrales Arbeitsgerät dabei ist ein Ober-

flächenmessgerät des Herstellers FRT. Die Maschine ermöglicht die berührungslose und zerstörungsfreie Vermessung von Oberflächen und Schichtdicken und kann Rauheiten, Beläge oder Materialverschleiß mit Auflösungen bis in den Nanometer-bereich erfassen. Dadurch wiederum lassen sich Rückschlüsse auf die Haltbarkeit und Robustheit von Turboladerwellen oder Lagerschalen ziehen.

Am Ende einer solchen Befundung steht ein rund 90 Seiten dicker Prüfbericht. Ein-mal pro Woche gibt es einen Termin vor Ort beim OEM, um mit Konstrukteuren, Applikateuren und anderen Fachleuten die Messergebnisse zu begutachten und zu bewerten sowie mögliche Konsequenzen daraus zu besprechen. Übrigens fließen auch Erkenntnisse aus der praktischen Erprobung in diese Runden mit ein, denn ein M-Plan-Kollege ist vor Ort beim OEM mit der weltweiten Turboladererprobung und -absicherung befasst.

Längst bereiten sich die Turboexperten von M Plan auf die Zukunft vor. Da geht es vor allem um neue Materialien, neue Herstellungsverfahren wie etwa 3D-Druck sowie den Einsatz elektrischer Systeme, so genannter E-Booster, im Bereich der Lader. „Für die elektrischen Turbolader sind wir mit unserem OEM-Kunden in en-gem Austausch über die Anforderungen für die Lastenhefte“, sagt Wiegmann. Das Fernziel sei es, einen neuen Turbolader nicht nur bis ins Detail zu vermessen und zu beurteilen, sondern auch mitzuentwickeln. Rick Wolters aus München denkt sogar noch weiter: „Vielleicht sollten wir bei M Plan einen eigenen, zukunftso-rientierten Turbolader entwickeln.“ Ausreichend Know-how und Erfahrung sind jedenfalls vorhanden. //

ZU DEN PERSONEN

RICK WOLTERS,(Foto oben) 34, geboren in den Niederlanden, studierte Fahrzeugtechnik in Arnheim, arbeitete als Diplomant in der Konzernforschung bei Volkswagen, wechselte nach dem Ab-schluss zunächst zum Turboladerhersteller IHI CSI, danach zu BorgWarner. Er arbeitete als technischer Berater für Audi und stieg im Herbst 2014 bei M Plan ein. Seit Januar 2015 ist er in der Niederlassung München mit der Neuentwicklung eines Abgasturboladers für einen großen OEM befasst.

MARKO WIEGMANN,41, lernte zunächst Kfz-Mechaniker, legte anschließend die Prüfung zum Kfz-Handwerksmeister ab und kam im Mai 2011 zu M Plan. Praktisch von Beginn an war er in Projekte eingebunden, in denen es um Turbolader für einen großen OEM ging. Nach zahlreichen internen Schulungen über-nahm er vor zwei Jahren Verantwortung als Fachteamleiter. In dieser Funktion leitet und steuert er heute bei M Plan Wolfsburg insgesamt 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Ein Mitarbeiter der M Plan-Niederlassung Wolfsburg am FRT-Oberflächenmessgerät.

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COOL BLEIBENDas Unternehmen Gentherm ist Spezialist für die individuelle Klimatisierung von Fahrzeug-

innenräumen – und für die thermische Regulierung moderner Fahrzeugbatteriesysteme.

Heiß oder kalt – Gentherm kann beides: Getränkehalter können kühlen oder wärmen, Fahr-zeugsitze ebenso. Auf jedem Platz im Auto lässt sich ein individuelles Mikroklima schaffen.

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// Jeder Sommer hat seinen Soundtrack. Einen Hit, der rund um den Globus in den Radiostationen bis zum Gehtnichtmehr gespielt wird. In den achtziger Jahren zum Beispiel „Lambada“ und „La Bamba“, in den Neunzigern „Macarena“ und „Soca Dance“ – und vergangenes Jahr das unvermeidliche „Despacito“. So ein Hit prägt den Sommer, ob in Reykjavik oder Rendsburg, Rimini oder Rio. Dabei ist der Sommer selbst weltweit sehr verschieden: In Reykjavik freut man sich bei 15 Grad über hochsommerliche Temperaturen, in Rio fröstelt man noch bei 25 Grad. Und das stellt gerade Unternehmen der Automobilindustrie vor große Herausfor-derungen. Denn sie sind – anders als Musikproduzenten – weltweit mit ganz un-terschiedlichen Vorlieben in Sachen Wohlfühlatmosphäre in global vertriebenen Automodellen konfrontiert. Auch wenn im Sommer überall „Despacito“ & Co. im Autoradio läuft – beim Temperaturkomfort herrschen in Rendsburg und Rimini sehr verschiedene Vorstellungen vom idealen Innenraumklima.

EFFEKTIVE KLIMATISIERUNGDas ist das Geschäftsfeld des Unternehmens Gentherm, weltweit Marktführer für automobile Klimakonzepte. Die Sitzheizungen, Sitzbelüftungs- und Sitzklima-systeme sowie Flächen- und Lenkradheizungen sorgen heute in Millionen von Fahrzeugen für Wohlbefinden und Komfort. Die eigens entwickelte „GENTHERM ClimateSense“-Technologie ist die Kombination dieser Systeme und eine innova-tive Lösung für eine neuartige und besonders effiziente Klimatisierungsstrategie im gesamten Fahrzeuginnenraum. Und mit der „GENTHERM TrueTherm“-Tech-nologie halten Getränkehalter und Staufächer Getränke und Snacks perfekt auf Temperatur. Gentherm-Systeme können nahezu jede Fläche und Komponente im Fahrzeuginnenraum beheizen und gegebenenfalls auch kühlen, mit zum Beispiel Litzenheizelementen oder Folienheizelementen.

Heutzutage verbringen Autofahrer mehr Zeit in ihren Fahrzeugen als jemals zuvor. Auf der Fahrt zur Arbeit steht man in Ballungsräumen immer länger im Stau – viele Automobilhersteller entwickeln auch deshalb Systeme fürs autonome Fah-ren, damit die Fahrer die immer längeren Zeitspannen im Auto sinnvoll nutzen können. Schon heute sind Autos längst nicht mehr nur Transportmittel, sondern fungieren auch als Büro, Wohnwagen, Entspannungsoase oder mobiles Café – in der Branche ist bereits vom „Third Place“ die Rede, vom dritten Lebensraum zwischen dem Zuhause und dem Arbeitsplatz. Und da ist ein individuelles Kli-makonzept für jedes Fahrzeug, ja für jeden Sitzplatz im Auto immer wichtiger. Thermischer Komfort aber ist etwas sehr Persönliches und wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Ob man sich bei einer bestimmten Raumtemperatur wohl-fühlt, hängt nicht nur vom Geschlecht und dem Alter ab, sondern auch von der körperlichen Konstitution, von der Kleidung und der individuellen Tagesform. Dazu kommen noch regional und kulturell geprägte Unterschiede beim thermi-schen Komfortempfinden.

IM FOKUS: DER FAHRZEUGSITZDem Fahrzeugsitz kommt dabei eine besondere Rolle zu: Kein anderes Bauteil steht mit den Insassen auf einer so großen Fläche in direktem Kontakt. Unter win-terlichen Bedingungen führt der Mensch zu viel Körperwärme an den Sitz ab und friert folglich. Im Sommer nervt mitunter ein im parkenden Fahrzeug aufgeheizter

Sitz beim Einsteigen mit zusätzlicher Wärme. Hier können thermische Komfort-produkte den Passagier unterstützen und durch Heizung, Kühlung und Belüftung für den notwendigen Ausgleich sorgen. In allen Teilen der Welt: Premiumfahrzeu-ge sollen weltweit und in allen Klimaregionen Kunden begeistern. Deshalb stellt die Sitzklimatisierung eine besondere Herausforderung dar. Gentherm hat in die-ser anspruchsvollen, aber oft nicht im Fokus stehenden Disziplin des Fahrzeug-baus seit Jahren Expertise aufgebaut. Das erste thermoelektrische Produkt des Unternehmens wurde in enger Zusammenarbeit mit Ford entwickelt: das „Climate Control Seat System“ (CCS), das im Lincoln Navigator aus dem Modelljahr 2000 zum ersten Mal zum Einsatz kam. Es war weltweit das erste individuell regelbare Klimasitzsystem mit aktiver Kühlung und Heizung in einem Fahrzeug. Bis heu-te wurden bereits mehr als 30 Millionen thermoelektrische Komponenten von Gentherm zum Einsatz gebracht. Heute arbeitet Gentherm mit allen führenden Automobilherstellern und Erstausrüstern zusammen. „Unsere Technologien sor-gen für mehr Thermokomfort bei Fahrer und Passagieren und steigern die Wert-schöpfung bei unseren OEM-Kunden“, sagt Holger Hildsberg, Director Business Development and Marketing EU bei Gentherm. „Darüber hinaus sorgen sie aber auch für verringerten Schadstoffausstoß, weil die herkömmlichen Klimaanlagen, wie sie heute in den meisten Fahrzeugen zu finden sind, bei Verwendung unse-rer Thermotechnologie entlastet werden können. Unser Ziel ist es, die klassische Klimaanlage mit unseren fortschrittlichen, auf dem Prinzip der Thermoelektrizi-tät beruhenden Heiz- bzw. Kühlsystemen zu ergänzen und dadurch den Ausstoß schädlicher Abgase noch weiter zu reduzieren.“ Die Senkung der CO2-Werte ist heute eines der wichtigsten Themen der Automobilindustrie.

WACHSTUMSMARKT E-MOBILITÄTDas Unternehmen ist noch bei einem weiteren entscheidenden Thema aktiv: der E-Mobilität. Mit der Schaffung des neuen Geschäftsbereichs Energy Systems re-agiert Gentherm auf die Anforderungen, die der Wachstumsmarkt Elektromobi-lität und Hybridfahrzeuge an die Energieversorgung stellt. Hier positioniert sich Gentherm als Lieferant für diverse Subsysteme für Hochvolt- und Niedervoltbatte-rien, um deren maximale Leistung und Ladekapazität sowie eine sichere und in-telligente Zellüberwachung zu gewährleisten. Das Leistungsspektrum von Energy Systems erstreckt sich vom Thermomanagement über die Zellkontaktierung und das Batteriemanagement bis hin zur Batterieverkabelung. Einer der Hauptfakto-ren für die Marktfähigkeit der stark wachsenden Mildhybridtechnologie ist die Leistungsfähigkeit von Lithium-Ionen-Akkus bei unterschiedlichsten Tempera-turbedingungen, aber auch die Lebensdauer des Akkus ganz allgemein. Muss er etwa längere Zeit bei zu geringen Temperaturen arbeiten, verringert sich die Lade- und Leistungskapazität. Ist er hingegen einer Überhitzung ausgesetzt, altert er vorzeitig. Schon bei einer Temperaturabweichung von 10 bis 15 Grad verringert sich die Lebensdauer eines Lithium-Ionen-Akkus um 30 bis 50 Prozent. Da diese Faktoren die Wirtschaftlichkeit des Akkus beeinträchtigen, sollte er unter mög-lichst gleichbleibenden Temperaturbedingungen betrieben werden. Denn auch das ist die Zukunft: dass sich eben auch die Komponenten moderner umwelt-schützender Antriebstechnologien wohlfühlen im Auto – nicht nur die Insassen. Und das im Winter wie im Sommer – und auf jeden Fall unabhängig davon, was gerade aus dem Autoradio tönt. //

ZUM UNTERNEHMEN

GENTHERMist ein weltweit führender Spezialist für dezentrale Klimatisierungskonzepte in Fahr-zeugen. Mit Sitzheizungen, beheizbaren Lenkrädern oder wärmenden Oberflächen sorgt das Unternehmen mit Sitz in Northville im US-Bundesstaat Michigan für ideale Wohlfühlklimata in Premiumautomodellen. Der neue Geschäftsbereich Energy Systems entwickelt zudem Systeme für das Batteriethermomanagement und Lösungen im funk-tionellen Batterieumfeld. Außerdem ist Gentherm in den Bereichen Medizintechnik und Elektronik tätig und mit dem Geschäftsbereich Global Power Technologies weltweit füh-rend in der Ferneinspeisung von Energie und in der Produktion thermoelektrischer Ge-neratoren. Das Unternehmen, dessen Europazentrale im bayerischen Odelzhausen liegt, unterhält weltweit 20 Standorte in 13 Ländern mit heute mehr als 13.000 Mitarbeitern. Neuer CEO ist seit Dezember 2017 Philipp Eyler, der zuvor die Connected-Car-Division von Harman leitete. www.gentherm.com

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Wo die Liebe so hinfällt … Im Fall von Dag Rogge aber gibt es gute Gründe,

warum er sich in eine Lkw-Zugmaschine verliebte.

// Darauf muss man erst einmal kommen: Sich für einen Australien-trip einen Lkw zu kaufen, der sonst als Kieslaster, Kühltransporter oder Betonmischer im Einsatz ist. Doch genau das hat Dag Rogge getan: Er erwarb einen Mercedes Arocs, eine der kräftigsten Zugmaschinen am Markt – und fuhr damit 2015 durch Australien. Das klingt verrückt, hat aber vernünftige Gründe. Denn natürlich war es eigentlich nie Dag Rogges Plan, mit einem Betonmischer durchs Outback zu brettern. Dass er dann aber doch einen Arocs-Lkw in einem Container in Rich-tung Südhalbkugel schickte und selbst hinterherflog, hat mit seinem Beruf zu tun. Dass er aber bis heute, drei Jahre nach der ungewöhn-lichen Tour durch Down Under, immer wieder hinters Lenkrad seiner Zugmaschine rutscht und mit der schweren Maschine durch Nord-rhein-Westfalen kurvt, das ist: pure Liebe. Doch um diese Leidenschaft als Außenstehender zu verstehen, muss man tatsächlich ins Jahr 2015 zurückschauen – und eben über Dag Rogges Beruf reden.

EXPEDITION DURCHS OUTBACKDenn Rogge ist Cheforganisator der Land Rover Experience Tour, je-ner Abenteuerreise also, die ehedem als Camel Trophy startete und seit dem Jahr 2000 vom britischen Automobilhersteller veranstaltet wird. Meist alle zwei Jahre reist der Tross zu einem neuen Ziel, wo auf abseits gelegenen Wegen eine ziemlich spektakuläre Marketingfahrt unternommen wird. Seit 18 Jahren organisiert Dag Rogge mit seinem Team diese Fahrt, ob in Island, auf der Seidenstraße oder wie zuletzt in Peru. 2015 ging die Reise nach Australien – und da stand Rogge vor einem handfesten Problem. Denn im weitflächigen Arnhemland an der Nordküste Australiens, dem Ziel der Reise, leben nur etwa 20.000

Menschen, das sind 0,18 Einwohner pro Quadratmeter – auf einer Fläche von der Größe Portugals. Entsprechend wenig Tankstellen, Supermärkte oder Krankenhäuser gibt es dort. Wie also sollte man Dieselkraftstoff für rund 20 Offroad-Autos, Wasser, Essen, Getränke, Tische, Stühle transportieren? „Die Lösung war einfach: im Lkw“, sagt Dag Rogge.

„VIEL, VIEL IMPROVISATIONSTALENT“Die Wahl fällt auf den damals gerade eingeführten Arocs mit 13 Li-tern Hubraum, 450 PS und drei angetriebenen Achsen. Damit hat Rogge das Chassis – aber noch keinen Lkw. Dafür lässt er innerhalb weniger Wochen – die Realisierung beschreibt er als „ganz eigenes Abenteuer“ mit „viel, viel Improvisationstalent und Überredungsküns-ten“ – einen maßgeschneiderten Aufbau konstruieren. Der sitzt auf einem dreipunktgelagerten Hilfsrahmen, um Verwindungen in der Fahrzeugarchitektur im unebenen Gelände zu verhindern. Für den Innenausbau erfindet Rogge eigens ein Regalsystem auf Rollen, er lässt Tiefkühltruhen, Küche, eine unabhängige Computeranlage sowie einen OP-Platz für Notfälle einbauen – ein Arzt ist immer auf den Tou-ren der Land Rover Experience dabei. Der Lkw wird wegen seiner me-dizinischen Ausstattung offiziell als Krankenwagen registriert. Unter dem Kofferaufbau werden zudem ein unabhängiger 450-Liter-Diesel-tank sowie ein 350-Liter-Wassertank und eine Luftdruckregelanlage zum Befüllen aller Expeditionsfahrzeuge installiert, dazu vorne „die schwerste Elektrosuperwinch, die zu haben war“ – und auf dem Dach eine Klima- und Satellitenanlage. 22 Tonnen bringt das Tourbegleit-fahrzeug schließlich auf die Waage – „doch jedes Gramm Equipment

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TECHNISCHE DATEN Modellbezeichnung: Mercedes-Benz Arocs 3345 AK 6x6Baujahr: 2015Motor: 13-Liter-Sechszylinder DieselLeistung: 450 PS/330 kWKraftübertragung: Zwölfganggetriebe, Allrad Antrieb: HinterradantriebGewicht: 22 Tonnen (inkl. Ausrüstungskoffer)

war nötig“, so Dag Rogge. Die Tour 2015 wird ein voller Erfolg, gerade auch weil das All-inklusive-Mobil dem Experience-Konvoi als Lasten-schlepper und Sicherheitsgarantie hinterherfährt und selbst keine technischen Probleme offenbart, außer einigen plattgefahrenen Reifen und einer verlorenen Hecktraverse 50 Kilometer vor dem Ziel am le-gendären Ayers Rock.

ER FLIEGT AUCH HUBSCHRAUBERSo wurde aus einer Zweckehe – Rogge fährt eigentlich lieber mit kleineren Offroad-Autos durch die entlegensten Gegenden der Welt – eine Liebesbeziehung. „Das kann man gar nicht so genau erklä-ren“, versucht der sonst nie um eine schlagfertige Antwort verlege-ne Autoenthusiast die seltsame Liaison zu erläutern. Der Lastwagen steht heute in Wülfrath bei Düsseldorf, wo Dag Rogge ein eigenes Offroad-Fahrzentrum unterhält. Und immer, wenn es die Zeit erlaubt, setzt der 55-Jährige sich hinters Steuer und fährt durchs Land. „Ohne Ziel und Zeitdruck“, sagt Rogge. „Einfach, weil’s unglaublich Spaß bringt.“ Dabei hätte er durchaus auch andere Fahrzeuge zur Aus-wahl. So besitzt er den ältesten in Deutschland zugelassenen Land Rover, ein Modell der Serie 1 aus dem Jahr 1949. Für die Zulassung musste Rogge extra einen Wohnsitz in England anmelden, damit der deutsche TÜV nicht auf einer Warnblinkanlage in dem historischen Auto bestehen konnte. Dazu kommt ein Jaguar XK 150 Coupé, mit dem Rogge gerne an Oldie-Rallyes teilnimmt, wie etwa der Hamburg-Ber-lin-Klassik. Auch hat er für nahezu jedes sich bewegende Objekt einen Führer- oder Pilotenschein, darunter auch eine Hubschrauberlizenz sowie einen Vertrag mit der Stadt Wülfrath, um im Winter mit einem

Spezialschneepflug städtische Parkplätze räumen zu dürfen. „Ich hab’ Benzin im Blut, immer schon“, sagt Dag Rogge. Das fing im Alter von 18 Jahren an, als er sich einen Strich-Acht von Mercedes zulegte, ein ehemaliges Taxi mit einer Million Kilometern auf dem Zähler, und das lebt er heute, wenn er mit seinem Spezialtruck durchs Bergische Land cruist.

NÄCHSTER STOPP: NAMIBIAOb der Arocs aber noch einmal im Beruf zum Einsatz kommt? Bei der Experience Tour 2017 in Peru jedenfalls musste der Lkw zu Hause bleiben, auf den schmalen Andenstraßen in 5000 Metern Höhe wäre der Wagen an seine Grenzen gekommen. Die nächste Tour aber geht 2019 nach Afrika, in den Kavango-Zambezi-Nationalpark. Einsame Re-gion, staubige Wüsten, wenige Tankstellen und Supermärkte … Wäre das nicht eine Gelegenheit? „Ziehe ich in Betracht“, sagt Dag Rogge knapp. Dabei leuchten seine Augen wie zwei Offroad-Zusatzschein-werfer in einer mondlosen Nacht in der Kalahari-Wüste. //

Dag Rogge liebt wilde Wege abseits der Straßen: Mit seinem Mercedes-Lkw brauste er durch Australien – und rüstete ihn dafür mit Hightech- Kommunikationssystemen aus. Seine Leidenschaft gehört außerdem der Marke Land Rover, von der er ein Modell der Serie 1 besitzt (Foto rechts unten).

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Page 18: 2.18 MOBILITY WORLD - M Plan · traditionell ein Bereich, den die Hersteller bei sich auf dem Werksgelände bear-beitet haben“, erklärt Alexander Kirtzeck, Leiter der jüngsten

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IMMER AM LIMITWirtschaftsingenieur Patrick Kleigrewe ist Projektleiter bei M Plan in Dortmund.

Als Ausgleich zu den komplexen Aufgaben im Beruf tritt er in seiner Freizeit

gern das Gaspedal durch – beim Rallye-Cross um die Deutsche Meisterschaft.

// Von null auf Hattrick – so könnte man den Start von Patrick Kleigrewe als Ral-lye-Cross-Fahrer beschreiben. 2005, da war er 15 Jahre alt, saß er zum ersten Mal in einem Rallye-Cross-Renner: einem Citroen AX GTI, abgespeckt auf lediglich 650 Ki-logramm und mit etwa 100 PS unter der Haube. „Das Auto war einmalig“, erinnert sich der heute 28-Jährige. Mit Gittern statt Scheiben, einem genormten Sicherheits-käfig und einem extrastabilen Aluminiumtank und eben keinem Gramm überflüs-sigem Gewicht an Bord. Motor und Getriebe waren Serienzustand – so wie es das Rallye-Cross-Reglement für die Division I vorschreibt, zu der auch die Jugendklasse gehört. Kleigrewe holte aus dem Wagen das Maximum heraus und durfte sich am Ende seiner ersten Saison deutscher Meister nennen. Vom Fleck weg war er zum Ti-tel gerast. Und es kam noch besser, denn in den beiden Folgejahren triumphierte er erneut. „Dreimal in Folge deutscher Meister, davon hatte ich nicht mal zu träumen gewagt, das kam total unerwartet“, sagt Kleigrewe.

Schon als kleiner Junge, im Alter von drei oder vier Jahren, tummelte er sich regel-mäßig an der Rennstrecke, denn sein Vater war bereits als Rallye-Crosser aktiv. Die Sportart, die von der FIA als eigenständige Disziplin anerkannt ist, gibt es seit 1972 in Deutschland. Gefahren wird mit geschlossenen Rennfahrzeugen auf Rundstre-cken, die laut Regelwerk zwischen 950 und 1400 Meter lang sein müssen und deren Belag meist zwischen Asphalt, Beton sowie Schotter wechselt. Pro Rennen starten mindestens 15 Autos, gefahren werden Sprints, die jeweils zwischen 3000 und 8000 Meter lang sind. „Rallye-Cross, das ist Motorsport auf professionellem Niveau. Das hat nichts mit Altautospektakeln zu tun, bei denen nur noch Schrott übrig bleibt“,

sagt Kleigrewe. Es gibt klare Regeln, spannende Rennen und maximale Sicherheit – von der feuerfesten Unterwäsche für die Fahrer über die Fünfpunktsicherheits- gurte bis zu den Spezialrückleuchten der Rennautos mit mindestens 60 LED. „Mich fasziniert die Vielfalt dieses Sports“, sagt Kleigrewe. „Es geht um technische Raf-finessen ebenso wie um die ständig wechselnden Situationen bei den einzelnen Rennen; es geht um Adrenalin, den Kick beim Start und, sehr wichtig, die tolle Gemeinschaft im Fahrerlager.“ Und auf der Piste kommt es vor allem auf eine op-timale Balance zwischen Attacke und Besonnenheit an. Kleigrewe formuliert es so: „Ich versuche schon, immer am Limit zu fahren. Aber man darf das Auto auch nicht überstrapazieren, schließlich werden mehrere Rennen pro Wochenende gefahren.“

Kleigrewe ist längst ein alter Hase des Rallye-Cross. Vor zehn Jahren startete er in seine erste Saison bei den Senioren. Er trat mit einem VW Käfer an, in dessen Heck ein auf Vergaserbetrieb umgebauter, gut 200 PS starker Golf-Motor steckte (Division II, Klasse bis 1800 ccm Hubraum) – und prompt wurde er deutscher Vizemeister. Bis heute kamen vier weitere Deutsche-Meister-Titel des DRCV (Deutscher Rallye-Cross Verband) hinzu. In der aktuellen Saison, die seit Mitte Mai läuft, startet Kleigrewe gleich in zwei Divisionen. Einmal mit einem Peugeot 106 XSi in der Division I und zudem mit einem Spezialcrosser, also einem Rennbuggy mit frei stehenden Rädern und Monoposto-Karosserie, in der Division III – der Königsklasse des Rallye-Cross. Montagmorgen steigt Patrick Kleigrewe dann wieder in seinen Audi A3 Sportback, um zur Arbeit zu fahren – ohne Helm, Overall und feuerfeste Unterwäsche. Die braucht er dann erst wieder für das nächste Rennwochenende. //

ZUR PERSON

PATRICK KLEIGREWEarbeitet seit Mai 2017 als Projektleiter bei M Plan in Dortmund. Unmittelbar davor hatte der 28-jährige sein Bachelorstudium als Wirtschaftsingenieur in Paderborn abgeschlossen. Bei M Plan war Kleigrewe zunächst in ein Projekt eingebunden, bei dem es um eine neue Getriebemontagelinie ging. Inzwischen leitet er den Aufbau und die Inbetriebnahme einer neuen Montagelinie für Nockenwellen in Brasilien. Sportlichen Ausgleich zu seinem Beruf findet Patrick Kleigrewe beim Rallye-Cross und als Stürmer der Fußballmannschaft des TSV Ostenfelde in der Kreisliga C Münster.

Die zwei Gesichter des Patrick Kleigrewe: mit Helm im Rallye-Cross-Renner, am Schreibtisch von M Plan in Dortmund.

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M GAME

ACHTUNG, HOBBYGRILLER: WEBER-GASGRILL ZU GEWINNEN!

Das sollte das Herz von Grillfreunden entflammen: M Plan verlost einen leistungsstarken Gasgrill von Weber. Das Modell „Spirit E 310 Classic“ ist mit drei Brennern und Aromaschienen ausgestattet und erlaubt eine optimale Temperaturkontrolle mit integriertem Deckelthermometer. Das Zuschalten der weiteren Brenner ist ohne erneutes Zünden möglich – dank eines innovativen Cross-over-Zündsystems mit besonders sicheren Piezo-Zündungen. Interessiert? Einfach auf www.m-plan.com/go/gewinnspiel diese Frage beantworten: In welchem Bundesland liegt die M Plan-Niederlassung, die Anfang des Jahres zwei Hightech-Akustikprüfstände eingeweiht hat?

Kleiner Tipp: die Seiten 4-6 aufmerksam lesen.Einsendeschluss ist der 12.07.2018. Viel Glück.

Der Top Company Guide ist eines der relevantesten Magazine für die Manager der Automobilbranche. Zahlreiche spannende Unternehmen und führende Innovationstreiber geben Einblicke in ihr Portfolio, äußern sich zu Trendthemen der Branche und po-sitionieren sich als attraktiver Geschäftspartner und Arbeitgeber. Auch M Plan fehlt in diesem wichtigen Kompendium nicht. Im Interview spricht Bernd Gilgen

über die Herausforderungen der Automobilbranche und wie das Unternehmen seinen Kunden bei diesen mit Know-how, Innovationskraft und Flexibilität zur Seite steht. Außerdem wirft er einen Blick in die Zu-kunft und skizziert die Kernthemen der Automobilität 2030. Das Interview und den Ausblick auf die Mobi-lität der Zukunft finden Sie auf der Website des Top Company Guide unter www.top-company-guide.de.

M PLAN IM TOP COMPANY GUIDE 2018: INTERVIEW MIT BERND GILGEN

STANDORTE STUTTGART UND FRANKFURTVON M PLAN UNTER NEUER FÜHRUNG

M KONTAKT

M PLAN GmbH

ZentraleOskar-Schindler-Straße 3 50769 KölnFon +49 221 33734-0 [email protected] Sitz der GesellschaftSteinmüllerallee 2 51643 Gummersbach www.m-plan.com Niederlassung DortmundFon +49 231 475470-0 [email protected] Niederlassung DüsseldorfFon +49 211 302346-0 [email protected] Niederlassung FrankfurtFon +49 69 4305219-0 [email protected] Niederlassung KölnFon +49 221 33734-0 [email protected] Niederlassung LeipzigFon +49 341 2710-311 [email protected]

Büro LippstadtFon +49 2941 270-350 [email protected] Niederlassung MünchenFon +49 89 3074812-0 [email protected] Niederlassung OsnabrückFon +49 5402 70-2000 [email protected] Niederlassung StuttgartFon +49 711 814708-0 [email protected] Niederlassung WeissachFon +49 7044 [email protected]

Niederlassung WolfsburgFon +49 5308 5219-0 [email protected] Center of Competence (CoC) ProduktionstechnikBissendorfFon +49 5402 70-1300 [email protected]

M DATES

Eine Übersicht der nächsten Termine finden Sie auf m-plan.com.

KARRIEREVERANSTALTUNGEN

FACHMESSEN AUTOMOTIVE11.–15.06.2018CEBIT, HannoverEuropas Businessfestival für Innovation und Digitalisierung

20.–22.06.2018Power2Drive Europe, MünchenNeue Fachmesse für Ladeinfrastruktur und Elektromobilität

24.08.–02.09.2018Caravan Salon, DüsseldorfDie weltgrößte Messe für Reisemobile und Caravans

11.–15.09.2018Automechanika, FrankfurtDie internationale Leitmesse der Automobilbranche für Ausrüstung, Teile, Zubehör, Management und Services

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Der Standort Stuttgart von M Plan hat einen neuen Niederlassungsleiter. Seit dem 1. Februar 2018 führt Christian Herrgott (Foto oben), 37, die Geschäfte des ba-den-württembergischen Standortes. Er folgt auf Steffen Ratschan, der mit Jahres-beginn zum neuen Regionalleiter Süd von M Plan ernannt worden war. Christian Herrgott ist bereits seit zehn Jahren bei M Plan, wo er 2008 nach seinem Maschi-nenbaustudium an der Universität Stuttgart als Entwicklungsingenieur begann. 2012 wechselte er in den Vertrieb von M Plan, ab 2015 war er Bereichsleiter Ent-wicklungsbegleitende Dienstleistungen. Seine Vision als neuer Niederlassungslei-ter: den Standort Stuttgart mit noch mehr strategischen Projektaufträgen von ak-tuell 185 Automotive-Experten auf etwa 400 Mitarbeiter wachsen zu lassen. In Frankfurt ist bereits seit Dezember 2017 Eva-Christin Belz neue Niederlas-sungsleiterin. Die 34-Jährige war zuvor als Account-Managerin beim Ingenieurs- dienstleister Brunel tätig, davor war sie Abteilungsleiterin bei einem Koblenzer Dienstleistungsunternehmen. Ihre berufliche Karriere begann sie als Kauffrau für Bürokommunikation in einem Autohaus in Siegen, berufsbegleitend studierte sie BWL mit den Schwerpunkten Ökonomie und Management. Ihr Plan für Frank-furt: den Standort „noch bekannter machen, das Team vergrößern und weitere Großkunden gewinnen“.

TRAINEE-PROGRAMM BEI M PLAN: ZWÖLF ERFOLGREICHE ÜBERNAHMENInsgesamt zwölf Kollegen sind ab dem Jahresbeginn bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe der Mobility World nach ihrer Trainee-Zeit bei M Plan übernommen worden. Der Standort Osnabrück freut sich über zwei neue Senior Account Manager, Dortmund und Stuttgart haben je vier und München hat zwei neue Account Manager, die vorher als Trainees bei M Plan arbeiteten.

Disclaimer: Am Gewinnspiel teilnehmen dürfen alle natürlichen Personen. Nicht teilnahmeberechtigt sind gesetzliche Vertreter und Mitarbeiter von M Plan sowie deren Angehörige. Die Teilnahme über die Einschaltung Dritter, z. B. Gewinnspielagenturen, ist ausgeschlossen. Die Gewinne sind nicht übertragbar. Barauszahlungen sind nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Teilnahmebedingungen finden Sie unter: www.m-plan.com/go/gewinnspiel

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NOISE, VIBRATION, HARSHNESS

LADY CRATHADHNOISE, VIBRATION, HARSHNESS

LADY CRATHADH

GERÄUSCHE Z U REDUZIEREN U N D SCHWINGUNGEN Z U MINIMIEREN S I N D I H R E STÄRKEN. M I T SENSIBLER SENSORIK G E Z I E LT SCHWACHSTELLEN

U N D OPTIMIEREN. MODERNES AKUSTIKDESIGN.A N A LY S I E R E N

M PLAN S TA N D O R T E N ÜBERALL DORT, W O D A S HERZ DER AUTOMOBILINDUSTRIE

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