26 skytale, caesar & co. - verschlüsselung in antike und ... · pdf fileder...
TRANSCRIPT
2
=> „Verschiebechiffren“ Schlüssel: Buchstabe, auf den a abgebildet ist 26 verschiedene Verschiebechiffren im 16. Jhdt. wurden kleine „Maschinchen“ erfunden, die Ver- und Entschlüsseln
erleichterten „Monoalphabetischer Chiffre“ / Substitution
mehr Möglichkeiten durch Permutation des gesamten KTA => insgesamt 26! Möglichkeiten ( 4 · 1026) und ebenso viele Verschlüsselungen
bei kleinen Schlüsselmengen (realist. im Bereich bis 1016 Schlüsseln) kann man ihn lösen, indem man alle Möglichkeiten ausprobiert = „vollständige Schlüsselsuche“ oberste Zeile = Geheimtext dann je um ein Zeichen versetzt
bei allen monoalphabet. Chiffren: statistische Analyse / Häufigkeitsanalyse (al Kindi – Orient)
„De bello Gallico“: römische durch griechische Buchstaben ersetzt
5. Der Freimaurer-Code Buchstabe durch Zeichen nach best. Schema ersetzt
6. Die Vigenère-Chiffre um 1500 von mehreren Personen gleichzeitig entwickelt: Johannes Trithemius (1462 –
1516), Giovanni Battista Della Porta (1535 – 1615), Blaise de Vigenère (1523 – 1585) polyalphabetische Verschlüsselung Sender und Empfänger vereinbaren Schlüsselwort, das zur Verschlüsselung so oft
hintereinander geschrieben wird, wie der Text lang ist => Verschlüsselung durch Vigenère-Quadrat (26 Alphabete um je eine Stelle verschoben)
für Verschlüsselung von KTB das GTA verwenden, da mit jeweiligen Schlüsselbuchstaben beginnt
350 Jahre sicher (bis Beginn 20. Jhdt.) → Kenntnis der Länge des Schlüsselwortes
7. Atbasch hebräisch erster gegen letzten; zweiter gegen vorletzten, usw. => a→Z; b→Y 1. hebräischer: Alef; letzter: Taw; 2.: Bet; vorletzter: Schin => ATBASCH
8. Nomenklatoren GTA (meist Geheimzeichen) und Codewörter 16. Jahrhundert; u.a. Von Maria Stuart verwendet
Literatur:
Beutelspacher, Albrecht. Geheimsprachen – Geschichte und Techniken. München: C.H.Beck.32002. Beutelspacher/Neumann/Schwarzpaul. Kryptographie in Theorie und Praxis – Mathematischee Grundlagen
für elektronische Geld, Internetsicherheit und Mobilfunk. Wiesbaden: Vieweg. 2005. Meister, Aloys. Die Anfänge der modernen diplomatischen Geheimschrift. Paderborn: Schöningh. 1902. Singh, Simon. Geheime Botschaften – Die Kunst der Verschlüsselung von der Antike bis in die Zeit des
Internet. München: Carl Hanser. 2000.
1
Universität Passau Historische Hilfswissenschaften HS: Die geheime Nachricht Dozent: Prof. Dr. Thomas Frenz Referent: Daniel Kaul
Sommersemester 200603.05.2006
Skytale, Caesar & Co. - Verschlüsselung in Antike und Mittelalter
1. Verbergen der Existenz der Nachricht „Steganographie“ : steganos – bedeckt; graphein – schreiben Grundidee: nur derjenige, der weiß, dass etwas versteckt ist, weiß, wo er suchen muss Plinius d. Ä.: mit „Milch“ der Thithymallus-Pflanzegeschrieben → Erhitzen: braun; Urin,
Zitronensaft Herodot:
Wachs von Schreibtafel abgekratzt, Nachricht auf Holz geschrieben und dann wieder Wachs drauf → Demaratos: Perser, Xerxes, 480 v. Chr. => Salamis
Histiaeus ließ Sklaven Kopf rasieren, Nachricht einbrennen alte Chinesen schrieben auf Seide, formten sie zu Bällchen, tauchten sie in Wachs und
schluckten sie Giovanni Battista Della Porta: Alaun und Essig mischen, auf Eischale schreiben, sickert
durch, auf hartem Eiweiß darunter sichtbar Kryptographie entwickelt (kryptos: verborgen), um Sinn zu verbergen
2. Die Skytale Plutarch von spartanischen Generälen verwendet 404 v. Chr. Lysander erhält vom gr.Boten aus Persien Gürtel, wickelt ihn um Skytala: Perser
wollen angreifen => abgewehrt Sender und Empfänger hatten Zylinder mit gleichem Durchmesser Band aus Leder / Pergament herum gewickelt; Nachricht der Länge nach darauf
geschrieben, abgewickelt → überbracht, wieder aufgewickelt => lesen „Transposition“ : Verwürfeln von Buchstaben → Buchstaben an andere Stelle des Textes setzen → Transpositionen sind Permutationen der Klartextstellen
3. Der Code des Polybios Polybios (ca. 200 – 120 v. Chr.) Buchstaben in Kästchen geschrieben (5x5-Quadrat) Buchstabe durch Zahl ersetzt; z.B. M=32
4. Der Caesar-Chiffre überliefert aus Caesar-Biographie des Sueton a durch D ersetzt, b durch E usw. GTA ist eine zyklische Verschiebung des KTA um gewisse Stellen
=> jeder Buchstabe des Alphabets durch einen anderen ersetzt