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AUS DEM LEBEN DER UNGARNDEUTSCHEN IN UND UM BONNHARD 3. Jahrgang, Nr. 4-5, Bonnhard, Herbst 2009 Bonnharder Nachrichten 20 Jahre Städtepartnerschaft Bibliotheken der beiden Städte Kontakt zueinander auf. Es wurden Verhandlungen über die Erweiterung der Wirtschaftskontakte geführt, und man schmiedet auch Pläne, eine gemeinsame Publikation erscheinen zu lassen. lohn reiche Personen, die einst auch bei der Unterzeichnung mit dabei waren. Anschließend kam es im Bürger- meisteramt zu einer Festsitzung, wo nicht nur die „Geburtstagskinder“, sondern auch andere Gäste mit dabei waren, so die Vertreter der Partner- stadt Tardoskedd und die Delegation der evangelischen Partnergemeinde aus Erding. In den letzten Jahren brachte man wieder etwas Schwung in die partner- schaftlichen Beziehungen. So wurde z.B. mit Hilfe von Wernau die Jugendtheatergruppe der Vörös- marty-Grundschule ins Leben gerufen, und auch die Bonnharder Nachrichten gestartet. In letzter Zeit konnten sich Unternehmer aus Bonnhard an der Messe „Schwäbischer Fleiß“ beteili- gen, in diesem Jahr nahmen die Runden Geburtstag feiert die Partnerschaft zwischen Bonnhard und Wernau (Baden-Württemberg) in diesem Jahr. Die „Geburts- tagsparty“ stieg Anfang August im Rahmen des Tarka-Festivals und des Sommerfestes.(Der Partnerschafts- vertrag wurde im Oktober 1989 in Bonnhard, im Juni 1990 in Wernau unterzeichnet.) Aus diesem Anlass trafen über 60 Gäste aus unserer ältesten Partnerstadt bei uns ein, unter ihnen waren Vertreter der Stadt sowie die Mitglieder von zwei Ensembles: dem Ungarndeutschen Folkloreensemble und dem Jugend- orchester. In den vergangenen Jahren geschah so Manches in der Partnerschaft, von diesen Ereignissen erzählte die Ausstellung 20 Jahre in Bildern im Kulturhaus. Erschienen waren zahl- Sommerfest 2009 Zum ersten Mal veranstaltete die deutsche Selbstverwaltung am 9. August das Sommerfest mit dem Ziel, damit eine Tradition zu schaffen. Zahlreiche ungarndeutsche Gruppen gaben sich hier ein Stelldichein, zu dem auch befreundete Ensembles anderer Volksgruppen eingeladen waren. Das Fest begann mit einem deutschsprachigen Gottesdienst und einer deutschsprachigen Messe, es folgte ein besuch im Völgység Museum, dann ein Mittagessen im Festzelt. Den Höhepunkt des Tages bedeutete wohl der Umzug der Trachtengruppen sowie der Auftritt dieser Ensembles auf der Freilicht- bühne. Einleitend begrüßte Michael Józan-Jilling, Vorsitzender des Vereins deutscher Selbstverwal- tungen im Komitat Tolnau. Bei dieser Gelegenheit wurde der Stadt Bonnhard auch die Milleniumsfahne des 1000-jährigen Komitates über- reicht. Besonders erfreulich war, dass im Rahmen des vorangehenden Tarka- Festivals (7. und 8. August) das 20- jährige Bestehen der Städtepartner- schaft zwischen Wernau und Bonn- hard begangen wurde und die Gäste auch am Sommerfest mit dabei waren. Großen Erfolg ernteten die Jugendmusikkapelle sowie das ungarndeutsche Folkloreensemble aus Wernau. Da an diesem Wochenende in Ciko ein Heimattreffen stattfand, nahmen auch die Gäste unserer Nachbar- gemeinde aus Dautphetal am Fest teil. Mit einem „Auf Wiedersehen beim nächsten Sommerfest 2011“ verab- schiedeten sich Gastgeber und Gäste voneinander. al

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AUS DEM LEBEN DER UNGARNDEUTSCHEN IN UND UM BONNHARD

3. Jahrgang, Nr. 4-5, Bonnhard, Herbst 2009

Bonnharder Nachrichten

20 Jahre StädtepartnerschaftBibliotheken der beiden StädteKontakt zueinander auf. Es wurdenVerhandlungen über die Erweiterungder Wirtschaftskontakte geführt, undman schmiedet auch Pläne, einegemeinsame Publikation erscheinenzu lassen.

lohn

reiche Personen, die einst auch beider Unterzeichnung mit dabei waren.Anschließend kam es im Bürger-meisteramt zu einer Festsitzung, wonicht nur die „Geburtstagskinder“,sondern auch andere Gäste mit dabeiwaren, so die Vertreter der Partner-stadt Tardoskedd und die Delegationder evangelischen Partnergemeindeaus Erding.

In den letzten Jahren brachte manwieder etwas Schwung in die partner-schaftlichen Beziehungen. So wurdez.B. mit Hilfe von Wernau dieJugendtheatergruppe der Vörös-marty-Grundschule ins Lebengerufen, und auch die BonnharderNachrichten gestartet.

In letzter Zeit konnten sichUnternehmer aus Bonnhard an derMesse „Schwäbischer Fleiß“ beteili-gen, in diesem Jahr nahmen die

Runden Geburtstag feiert diePartnerschaft zwischen Bonnhardund Wernau (Baden-Württemberg)in diesem Jahr. Die „Geburts-tagsparty“ stieg Anfang August imRahmen des Tarka-Festivals und desSommerfestes.(Der Partnerschafts-vertrag wurde im Oktober 1989 inBonnhard, im Juni 1990 in Wernauunterzeichnet.) Aus diesem Anlasstrafen über 60 Gäste aus unsererältesten Partnerstadt bei uns ein,unter ihnen waren Vertreter der Stadtsowie die Mitglieder von zweiEnsembles: dem UngarndeutschenFolkloreensemble und dem Jugend-orchester.

In den vergangenen Jahren geschahso Manches in der Partnerschaft, vondiesen Ereignissen erzählte dieAusstellung 20 Jahre in Bildern imKulturhaus. Erschienen waren zahl-

Sommerfest 2009

Zum ersten Mal veranstaltete diedeutsche Selbstverwaltung am 9.August das Sommerfest mit dem Ziel,damit eine Tradition zu schaffen.Zahlreiche ungarndeutsche Gruppengaben sich hier ein Stelldichein, zudem auch befreundete Ensemblesanderer Volksgruppen eingeladenwaren.

Das Fest begann mit einemdeutschsprachigen Gottesdienst undeiner deutschsprachigen Messe, esfolgte ein besuch im Völgység

Museum, dann ein Mittagessen imFestzelt. Den Höhepunkt des Tagesbedeutete wohl der Umzug derTrachtengruppen sowie der Auftrittdieser Ensembles auf der Freilicht-bühne. Einleitend begrüßte MichaelJózan-Jilling, Vorsitzender desVereins deutscher Selbstverwal-tungen im Komitat Tolnau. Bei dieserGelegenheit wurde der StadtBonnhard auch die Milleniumsfahnedes 1000-jährigen Komitates über-reicht.

Besonders erfreulich war, dass imRahmen des vorangehenden Tarka-Festivals (7. und 8. August) das 20-jährige Bestehen der Städtepartner-schaft zwischen Wernau und Bonn-hard begangen wurde und die Gästeauch am Sommerfest mit dabeiwaren. Großen Erfolg ernteten die Jugendmusikkapelle sowie das

ungarndeutsche Folkloreensembleaus Wernau.

Da an diesem Wochenende in Cikoein Heimattreffen stattfand, nahmenauch die Gäste unserer Nachbar-gemeinde aus Dautphetal am Festteil.

Mit einem „Auf Wiedersehen beimnächsten Sommerfest 2011“ verab-schiedeten sich Gastgeber und Gästevoneinander.

al

Bonnharder Nachrichten • 2

EHRENBÜRGER DER STADT BONYHÁD, 2009

Die Tätigkeit von Leuten, die etwas Herausragendes für Bonnhard tun, wird u.a. anerkannt, indemman ihnen die Ehrenbürgerschaft der Stadt verleiht. Beim Tarka-Festival durften sogar vierPersonen (je zwei aus Wernau und Erding) eine solche Urkunde entgegennehmen.

Armin Elbl: Die Beziehungzwischen dem Bürgermeistervon Wernau und der StadtBonnhard reicht bis zumBeginn der Städtepartner-schaft vor 20 Jahren zurück.Seit dieser Zeit besucht er dieStadt regelmäßig und trägtdamit zur Vertiefung der

Kontakte in Wirtschaft, Kultur und Sport bei.Seine Familie stammt aus Ungarn. Die nachDeutschland vertriebene Familie pflegte dieKontakte zu Ungarn immer, somit war ArminElbl seit Kindheit an mit dem Land vertraut.Herr Elbl wurde 2007 zum Bürgermeister derStadt Wernau gewählt. Dadurch entstand fürihn die Möglichkeit, noch aktiver an derErweiterung der Städtepartnerschaft zwischenBonnhard und Wernau zu arbeiten.

Alfred Freistädter: DieWurzeln des WernauerStadtrates greifen bis nachÚjpetre/Ratzpeter zurück. Biszum heutigen Tag knüpfen ihnverwandtschaftliche Bezie-hungen zu Újpetre, Willandund zu einigen Dörfern imKomitat Branau. Bereits zurZeit des Kalten Krieges machte er Versuche,Kontakte auszubauen und zu pflegen. 1987besuchte er Ungarn mit einer Delegation, dabeilernte er auch Bonnhard kennen. Seit 1988, alsovon Beginn an ist er Mitglied der Partnerschafts-kommission der Stadt.Für mehrere Vereine und Institutionen ausBonnhard ist er der Ansprechpartner. StadtratAlfred Freistädter ist praktisch einer der „Väterder Städtepartnerschaft“. Er war immer vor Ort,wenn jemand Fragen oder Angelegenheitenbezüglich Ungarn zu lösen hatte.

Eva Saller, geb. Frech, erblick-te am 13. Januar 1934 inBonnhard das licht der Welt,hier ging sie zur Grundschule.1946 wurde sie in der evange-lischen Kirche konfirmiert.Noch im selben Jahr wurde siemit ihrer Mutter nach Hessenausgesiedelt. Obwohl sie in

Erding eine Familie gründete, hat sie ihre alteHeimat nie vergessen. 1996 feierte sie goldeneKonfirmation (50. Jahrestag) mit den früherenSchulkamera-den. Seitdem unterstützte sieBekannte und Freunde aus Bonnhard. Seit Jahrenorganisiert sie Spendenaktionen für die Stadt.Mehrmals sammelte sie für das städtischeKrankenhaus und durch die Hilfe des ErdingerRoten Kreuzes auch für das Altersheim HeiligeElisabeth.Auf Initiative von Eva Frech gestalteten sich dieKontakte zwischen den evangelischenKirchengemeinden in Bonnhard und Erding. Ihrebedeutendste Spende ging an die evangelischeKirche für die Renovierung des Kirchenturmes.

Friedrich Falkenstein wurde am6. September 1938 in Ókér(Batschka) geboren. SeineFamilie wurde 1945 nachDeggendorf in Niederbayernausgesiedelt. Hier verbrachte erseine Schuljahre, und studiertein Neuendettelsau, Heidelbergund Erlangen Theologie.1967 wurde er in Nürnberg zum Pfarrer geweiht. Seit1986 war er leitender Pfarrer (Dekan) derGemeinde in Erding. Seit den 90-er Jahren arbeiteteer an der Partnerschaft mit der evangelischenGemeinde aus Bonnhard. Er verschaffte finanzielleUnterstützung zur Renovierung der BonnharderKirche.Durch diese Partnerschaft kommen bis zum heuti-gen Tag viele Ausgesiedelte zurück in ihre alteHeimat. Dank der Bemühungen FriedrichFalkensteins entstand eine richtige Freundschaftzwischen den Gemeinden in Erding und Bonnhard.Obwohl Friedrich Falkenstein 2003 pensioniertwurde, wirkt er nach wie vor zusammen mit seinerFrau Theresia an der Partnerschaft mit.

Fortsetzung auf Seite 4

Bonnharder Nachrichten • 3

Bonnharder in Hochheim und TreuchtlingenAnfang Juli fuhr auf Einladung der Bürgermeisterin von Hochheim am

Main eine vierköpfige Delegation nach Hessen.

Unter der Leitung von János ÁrpádPotápi kam die Delegation derEinladung von BürgermeisterinAngelika Munck zum Weinlesefestnach. Árpád Potápi, Szabolcs Ónodi,Schulleiter des Evangelischen Gym-nasiums, Erika Tamás Gymnasial-lehrerin und Sekretärin Zsófia Vargawurden von Liane Schellheimer, derVorsitzenden des FreundeskreisesBonyhád-Hochheim und dessenMitgliedern herzlich empfangen.Zum Abendessen gab es hessischeSpezialitäten, anschließend erinnerteman sich an die langjährige Partner-schaft und besprach aktuelleAufgaben. Am nächsten Tag nahmendie Gäste am 60. HochheimerWeinlesefest teil.

In der historischen Altstadt,umrahmt von Fachwerkbauten undrund 120 Ständen, wurde das tradi-tionelle Hochheimer Weinfest (u.a.mit Wein, Sekt, kulinarischenLeckerbissen, Kunstgewerbeartikelnusw.) veranstaltet. In den alten

Staffellauf fürStädtepartnerschaften- über die HochheimerFreundesstadt Bonyhád

Nach langen Vorbereitungen trafenam Nachmittag des 3. September umdie 25 Läufer in Bonyhád ein. Es han-delt sich um eine internationaleMannschaft, die von Idstein zumSchwarzen Meer in der Türkei läuft.Das Laufabenteuer wurde von einemder Teilnehmer, von Ottmar Weigel,organisiert. Dies war sein 25. Laufdieser Art durch Europa. In Bonhyádsagte er, es werde wohl der letzte gewe-sen sein, den er organisierte.

Die Ankunft der Gruppe, trotz, dasswir sie erwarteten und sie an derDonaufähre bei Gerjen abholen woll-ten, war eine Riesenüber-raschung.Zusammen mit Zsolt Tamás, demIronman-Weltmeister von Mexiko 2007,und zwei seiner Sportfreunde wolltenwir die Gruppe abholen, doch unter-wegs kam uns ein einsamer Läufer ent-gegen. Obwohl es uns verdächtig war,fuhren wir weiter und sahen dann aucheinen PKW mit EU-Flagge amStraßenrand stehen. Ein heftigesTelefonieren begann, wobei sich her-ausstellte, dass es sich um ein Mitgliedder erwarteten Gruppe handelte. Sie

MIT RANZEN AUS HOCHHEIM INS NEUE SCHULJAHRMit 15 Schulranzen, zum Teil funknagelneuen, zum

Teil kaum gebrauchten, trafen in den erstenSeptembertagen unsere Freunde aus Hochheim beiuns ein. Liane Schellheimer, Vorsitzende desFreundeskreises Bonyhád Hochheim, und GeorgMichel, Vorstandsmitglied des Freundeskreises, sam-melten sie aktiv für die Kinder der Grundschulenunserer Stadt.

In einer kurzen Feier überreichten die beiden Gästedie Schulranzen Krisztián Steiner, dem Direktor derGesamtschulen BONI. Er versprach, sie an bedürftigeKinder in allen drei Grundschulen weiterzuleiten.Zwei Kinder der Grundschule Arany übernahmen dieRanzen symbolisch für alle anderen, die lautInformationen seitdem auch schon stolz mit den

Schulranzen aus Hochheim in die Schule gehen.

Eva Glöckner

Gebäuden der Weingüter undStraußwirtschaften mit gemütlichEcken, zwischen Weinfässern undGeräten des Weinanbaus, präsen-tierten die Winzer den Weinfreun-den ein vielfältiges Angebot vomHochheimer Wein und Sekt.

Am „Kälberplatz“ spielte für dieBesucher ab den frühen Abendstun-den stimmungsvolle Tanz- undUnterhaltungsmusik. Wie jedes Jahrkonnte man auch diesmal den„Bonyháder Stand“ aufsuchen, woGulaschsuppe den Hunger stillte undungarische Weine, vor allem welcheaus Bonyhád, für gute Stimmungsorgten.

Glücklicherweise stimmte dieserTermin mit dem Programm der StadtTreuchtlingen fast überein, denn auchder dortige Bürgermeister WernerBaum lud die Bonnharder zumVolksfest ein. So führte der Weg ausHessen nach Bayern.

Zur bayrischen Stadt Treuchtlingen

Fortsetzung auf Seite 5

4 • Bonnharder Nachrichten

Seit Juli steht ein neuer Direktoran der Spitze der BONI MihályVörösmarty Grundschule. Wirfragten Helmut Herman Bechtelnach seinen bisherigen Erfahrun-gen und den Plänen.

Die ersten Wochen vergingendamit, dass der junge Pädagogeseine Kollegen kennen lernte,Dokumente studierte. Es stellte sichheraus, dass es gemeinsame Vor-stellungen gab, mit denen das neueSchuljahr begonnen wurde.

Man hat vor, neuen Schwung inden deutschsprachigen Unterrichtzu bringen. Das bedeutet, dass imzweisprachigen Unterricht weitereFächer auch deutsch unterrichtetwerden können. So wurde z.B. dasFach Informatik auch mit einbezo-gen. Es wurde auch eine Arbeits-gruppe ins Leben gerufen, in derdie Kollegen regelmäßig ihre Erfah-rungen auf dem Gebiet des zweisprachigen Unterrichts aus-tauschen.

In mehreren Fächern, wie Lite-ratur, Umweltkunde, Geographie,arbeiten die Lehrerinnen undLehrer mit eigenen Materialen. DieArbeitsgruppe wird voraussichtlichauch diese Materialien koor-dinieren und erweitern.

Im Nationalitätenunterrichtmöchte man erreichen, dass dassprachliche Umfeld und derUnterricht einander unterstützendexistieren. Die Vörösmarty-Schulehat da langjährige Traditionen, aufdie man bauen kann, damit dieseUnterrichtsform noch effektiversein kann. Eine dieser Traditionenist die Nationalitätenwoche, die indiesem Schuljahr im November

Um die herausragende Tätigkeit im Dienste des Ungarndeutschtumsanzuerkennen und zu würdigen, gründete der Verband der DeutschenMinderheitenselbstver-waltungen der Tolnau den Niveaupreis „Für dasUngarn-deutschtum in der Tolnau“. 2009 wurden aus dem Komitat zweiUngarndeutsche ausgezeichnet, Ilona Köhler Koch aus Bonnhard undImre Zeyer aus Baderseck. Der Preis wurde am 1. September im Rahmendes Komitatstages in Simontornya überreicht.Ilona Köhler Koch stammt aus einer ungarndeutscher Familie aus Maratz.

Schon in ihrer Kindheit interessierte sie sichfür den deutschen Volkstanz. Früh zeigte sichihr Engagement für die Volkskultur, was sieauch im Gymnasium in Baderseck nicht aufgab. Nach ihrer Heirat kam sie nachBonnhard, wo sie die Leitung der örtlichenKindertanzgruppe übernahm. Daraus ent-wickelte sich der spätere VolkstanzvereinKränzlein, an dessen Spitze sie auch heutesteht. Bei ihrer Tätigkeit wird sie von ihrerganzen Familie unterstützt, sie überwindetalle Hindernisse, opfert Freizeit, Energie, undsogar Geld für das Deutschtum, bzw. die

Tradition-spflege. Ilona Köhler Koch pflegt sehr gute Kontakte zuBonnhards Partnerstädten in Deutschland, sie ist mit ihren Tänzern beizahlreichen Festivals mit dabei, erntet Anerkennung, bringt Preise. Sehrbegeistert organisiert sie auch selber Treffen und Veranstaltungen, sammeltGegenstände, Sitten und Bräuche unserer Volksgruppe.Seit 2003 ist sie Mitglied der Deutschen Selbstverwaltung der StadtBonnhard, von 2006 ist sie deren Vorsitzende, gleichzeitig auch Mitgliedder LdU. Im selben Jahr wurde sie zur stellvertretenden Vorsitzenden desVerbandes Deutscher Selbstverwaltung im Komitat Tolna gewählt. Seit2008 ist sie Vize-Vorsitzende der Sektion Tanz beim Landesrat der ungar-ndeutschen Kulturgruppen. Auch hier schätzt man ihre Arbeit hoch.

Wir wünschen ihr weiterhin viel Erfolg, beste Gesundheit und Gottesreichsten Segen.

Theresia Rónai

Bonnharder in Hochheim undTreuchtlingen

Pläne fürsSchuljahr 2009/2010

Für das Deutschtum im Komitat Tolna

pflegt Bonnhard schon seit vielenJahren gute Kontakte, dochbeschränkten sich diese hauptsächlichauf den Schüleraustausch zwischender Senefelder-Schule und demEvangelischen Gymnasium.

Nachdem Werner Baum im Aprildieses Jahres Gast der interna-tionalen Konferenz „Deutsche imKarpatenbecken“ war, wurde eineKontaktaufnahme zwischen den beiden Städten vereinbart.

Zum ersten Mal war eine offizielleDelegation aus Bonnhard inTreuchtlingen, wo im Rathaus eineweitere Grundlage für dieFreundschaft gelegt wurde.

Fortsetzung aus Seite 3

Werner Baum betonte dieGemeinsamkeiten der beiden Städte(Größe, Einwohnerzahl, geplanterBau des Thermalbades in Bonnhard),János Árpád Potápi sprach über seinepositiven Eindrücke über diebayrische Stadt (seine Tochter warbereits Austauschschülerin), die wun-derschöne Gegend und dieGastfreundschaft der Treuchtlin-gener.

Man stellte für die Gäste ausUngarn ein Programm zusammen,bei dem sie die Gegend kennen ler-nen konnten.

Erika Tamás

Fortsetzung auf Seite 12

Bonnharder Nachrichten • 5

kamen nämlich einige Stunden früher an, als wir rechneten.Der Staffellauf sieht nämlich wie folgt aus. Wichtig ist, dass

jeder einzelne Zentimeter der Strecke laufend hinterlegtwird, doch es können gleichzeitig, geographisch voneinanderentfernt sogar 2-3 Personen laufen. Und das war vorher füruns nicht eindeutig.

Doch die kleine Panne nutzten wir für ein schnellesDuschen und eine kurze Besichtigung des Stadtzentrums.Dabei schlossen sich der Gruppe auch noch weitere Läuferan. Denn Bonyhád war eine Ein- und Aussteigestation, d.h.einige machten von hier mit, andere wiederum verabschiede-ten sich hier von der Gruppe.

Doch schließlich lief die Mannschaft dann pünktlich um19.00 Uhr, wie geplant, am Rathaus ein. Begleitet wurden sieaußer den bereits erwähnten Sportlern auch von über 100Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern.Sogar der stellvertretende Bürgermeister Szilárd Varga liefmit. Begrüßung und Empfang wurden von der DeutschenSelbstverwaltung der Stadt Bonyhád organisiert. Am

Rathaus spielteBlasmusik zuEhren der Läufer,die auch vonzahlreichen Ein-wohnern der Stadterwartet wurden.In kurzen Anspra-chen würdigte man

diese Aktion. Hannelore Andree, stellvertretendeStadtverordnetenvorsteherin in Hochheim und selbstTeilnehmerin des Laufabenteuers, las die Grußworte derBürgermeisterin aus der Freundesstadt vor. Besondersbeeindruckend war, dass sogar zwei Mitglieder desFreundeskreises Bonyhád Hochheim, die Vorsitzende LianeSchellheimer und Vorstandsmitglied Georg Michel, persön-lich mit dabei waren.

Die Läufer führten aber nicht nur Grüße der HochheimerBürgermeisterin Angelika Munck mit, sondern auch dasGrußwort von Angela Merkel, der Bundeskanzlerin derBundesrepublik Deutschland.

Beim gemeinsamen Abendessen mit den Gastgebern (dieLäufer waren nämlich bei Familien untergebracht)begrüßten die Seven Club Singers die müden Sportler miteinigen Songs. Anschließend folgte ein kurzer Diavortragdes Ultratriatlon-Weltmeisters.

Liane Schellheimer überreichte dem Schwesterverein inBonyhád eine Chronik des Freundeskreises BonyhádHochheim mit der Bitte, diese nun in Bonyhád weiterzuführen.

Die Gäste, die dieser Tage ihr endgültiges Ziel in derTürkei erreichen, bekamen eine Flasche Wein und ein Buchüber Bonyhád, damit sie sich später in Ruhe über unsereStadt informieren können, und bei Gelegenheit vielleichtsogar wiederkommen.

al

Wie jedes Jahr Anfang September, baute derFreundeskreis Bonyhád seinen Verkaufsstand auf demHochheimer Wochenmarkt auf. Vorstandsmitglieder undHelfer waren bereits in aller Frühe auf den Beinen undhaben den Stand und die in den letzten Wochen ausUngarn eingetroffenen Produkte aufgebaut.

Mittlerweile ist der ungarische Stand an diesemWochenende ein fester Bestandteil des Wochenmarktesund zieht Besucher aus Nah und Fern an. In diesem Jahrkonnte sich der Freundeskreis über prominenten Besucham Stand freuen. Der auf Wahlkampftour befindlicheWahlkreiskandidat Prof. Dr. Riesenhuber ließ es sichnicht nehmen, von den Angeboten am VerkaufsstandGebrauch zu machen.

Wer also Lust auf frische Produkte aus Ungarn hatte,war rechtzeitig am Stand und hat seinen Bedarf gedeckt.Natürlich war die Nachfrage nach Paprika und Paste,Nudeln, Wein und Honig groß. Die frische ungarischeSalami, Kolbas und Paprika waren gefragt und wurdengerne von den Gästen gekauft. Da das Einkaufsteam indiesem Jahr in größeren Mengen eingekauft hatte, konnten auch alle Besucher an beiden Markttagen mitallen Produkten bedient werden. Zu einem Schwätzchenwar auch immer Gelegenheit, die Vorsitzende LianeSchellheimer und die stellvertretenden VorsitzendenUrsula Stojan und Adam Bösz berichteten von ihrenBesuchen in Ungarn und übermittelten die Grüße aus derFreundschaftsstadt Bonyhád.

Der Reinerlös aus dem Verkauf kommt auch in diesemJahr wieder einem sozialen Zweck in Bonyhád zu gute.Die „Einkäufer“ haben wie immer auf einen Kostenersatzfür Benzin usw. verzichtet, sodass auch in diesem Jahr inBonyhád gezielt geholfen werden kann.

Georg Michel

Staffellauf fürStädtepartnerschaften- über die HochheimerFreundesstadt Bonyhád

PROMINENZ BEIMFREUNDESKREIS BONYHÁD

Fortsetzung aus Seite 3

6 • Bonnharder Nachrichten

Kränzlein beim internationalenFolklorefestival in der Lausitz

Das Folklorefestival in der Lausitz wurde in diesemJahr das 8. Mal veranstaltet. Zu den eingeladenen aus-ländischen Gruppen gehörten dieses Jahr: Weißrussland,Georgien, Kolumbien, Österreich, Tschechien,Slowenien, Rumänien und Ungarn.

Unser Bus fuhr am 24. Juni nach Deutschland. Nacheiner anstrengenden Fahrt sind wir glücklich angekom-men. Während der vier Tage traten wir in drei verschiede-nen Städten auf. Am ersten Tag fand das Programm inBautzen statt. Hier begann das ganze Festival mit einemFestumzug durch die Stadt und mit einer feierlichenEröffnungsveranstaltung im Theater. In den folgendenTagen tanzten wir in Drachhausen und in Crostwitz. Aberdiese fünf Tage bestanden nicht nur aus Tanz, wir hattenauch etwas Freizeit. Es wurden Programme veranstaltet,wie z.B. eine Kahnfahrt durch den Spreewald. Mir gefielder letzte Tag mit dem Finale und mit dem Abendessen inWittichenau am besten. Am nächsten Morgen machtenwir uns wieder auf den Weg nach Hause. Unterwegshaben wir uns noch in Dresden und in Prag umgeschaut.Diese paar Tage sind sehr schnell vergangen. Leider konnten wir die anderen Gruppen nicht besser kennenlernen, weil wir jeden Tag bis spät am Abend auftraten.Wir hatten sehr wenig gemeinsame Programme, mirfehlte das sehr. An diesem Festival wurde die kroatischeMinderheit aus Jena auf uns aufmerksam, so wurden wirfür das nächste Jahr nach Jena eingeladen.

Katalin Endeli

FEIER DES DEUTSCHEN KIRCHENLIEDES

Der Landesrat der ungarn-deutschen Chöre, Kapellen undTanzgruppen sowie die Gemeindeund die MSV Großmanok gaben sichdie Ehre, alle Freunde der ungarn-deutschen Kirchenmusik zum 13.Festkonzert einzuladen. Das Ereignisfand am 12. September in der röm.-kath. Kirche statt. Um dasdeutsche Kirchenlied zu pflegen undden Gläubigen Mut zu machen, inihrer eigenen Kirche ebenfalls dieseLieder anzustimmen, wurde diesesTreffen in Großmanok von acht

Die evangelische Kirchengemeinde in Tomaszów-Maz.ist eine deutsche Restgemeinde, die einst über 10.000Seelen zählte, nun aber nur aus 120 Mitgliedern besteht.Das Schicksal der deutschen Bevölkerung in Polen in derNachkriegszeit war noch schlimmer, als das in Ungarn.Polnisierung, deutsche Besatzung und Diktatur samtGestapo und KZ (der eine Pfarrer gestorben, der andereüberlebte); dann Evakuierung, russische Besatzung mitall den bekannten Folgen, dann Lager in der Nähe derStadt mit vielen Todesopfern – natürlich bis vor Kurzemtotgeschwiegen.

Es ist einfach rührend, wie diese klein gewordeneGemeinde zusammenhält, und das Einkommen der durchdie Autorität des überlebenden Pfarrers zurück erworbe-nen Immobilien für die Finanzierung der ganzenJugendarbeit der polnischen ev. Kirche einsetzt. Wirhaben ihnen die Sehenswürdigkeiten der Umgebunggezeigt, zwei gut gelungene Gemeindeabende miteinan-der verbracht, und auch ihrem Chor zugehört. DieSprachbarriere wurde mithilfe von Deutsch bekämpft,und durch das Dolmetschen des Pfarrersohnes SzymonPawlas, der übrigens ungarische Grammatik an der Univon Warschau unterrichtet.

äh

Besuch aus Tomaszów-Mazoviecki

Kirchenchören veranstaltet. DasEreignis erfüllte diesen Vorsatz rest-los. Das Treffen konnte zustandekommen, weil im vorigen Septemberder Leiter des örtlichen KulturvereinsAttila Székely die Idee hatte, für dieVeranstaltung beim BürgermeisterVerständnis zu erwecken und dieOrganisation vor Ort zu übernehmen.

Die acht Chöre gaben in der Kircheihr Bestes, man musste mit Erstaunenfeststellen, wie gut manche zwei- odervierstimmig gesungenen Lieder in derKirche mit herausragender Akustik

Fortsetzung auf seite 7

Bonnharder Nachrichten • 7

Feier des deutschen KirchenliedesChor Singende Quelle, Mohatsch, Leiterin: Lenke HorváthKlavierbegleitung: Mónika DobosGemischter Chor aus St. Iwan beiOfen/PilisszentivánLeiter: Franz Neubrandt Chor ausÚrkút Chorleiterin: Katalin Pichler FéherHarmonikabegleitung: Franz HeiligVereinter Chor Bonnhard - CikoChorleiterin: Theresia RónaiFrauenchor aus St. Iwan/Pilisszent-ivánChorleiterin: Piroska Neu-brandt

klangen. Dass ein Treffen dieser Artauch dem kulturellen Leben derUngarndeutschen neue Impulsegeben könne, meinten auch die Leiterder örtlichen Institutionen. DieChöre in den betroffenen Komitatenim Süden würden ihr Interesse erstseit einigen Jahren auch demKirchenlied widmen und so sei jederneue Impuls herzlich willkommen,auch wenn inzwischen sehr guteFortschritte erzielt worden seien.Teilnehmer waren:Németh– Gallusz Duo, Großmanok

Bibelwoche in Berlin Im Juni nahmen wir an der 18. Tagung für

Gemeindemitglieder aus Kirchen der GemeinschaftEvangelischer Kirchen in Europa (GEKE) in Berlin teil.Das Ereignis stand unter dem Motto „Erinnern undVersöhnen: Die Kirchen Europas 20 Jahre nach dem Falldes Eisernen Vorhangs“. Die Teilnehmer kamen ausLitauen, Holland, Österreich, Polen,Russland, der Slowakei, Tschechien,Ungarn und Deutschland.

Die Bibelwochen richten sich an evan-gelische Gemeindeglieder undInteressenten aus Deutschland sowiean deutschsprachige Christinnen undChristen Europas. Die Programmebegannen und endeten mit Andachten,am Samstag mit Abendmahlfeier. Dieüberwiegend jüngeren Teilnehmerführten Erfahrungsberichte zumThema vor: So erlebten wir die Wende;Was blieb mir im Gedächtnis. Fast alleberichteten vom Fall der Mauer. WirUngarn wiesen darauf hin, dass dieseine Vorgeschichte hatte. An der öster-reichisch-ungarischen Grenze beiÖdenburg kam es am 19.08.1989 zu einerFriedensdemonstration, dem Paneuropäischen Picknick.

Am Samstag waren wir an der Berliner Mauer. DasGespräch mit Pfarrer Fischer (seine Versöhnungskirchevon 1894 wurde 1985 unter E. Honecker gesprengt), dieFührung an der Gedenkstätte und die Andacht in derheutigen Versöhnungskapelle waren sehr beeindruckend.Heute, wo vieles umgebaut oder erneuert ist, kann sichein Fremder kaum noch vorstellen, was alles die Mauer(13.08.1961 - 09.11.1989) für Millionen von Menschenbedeutete. Als Memento ließ man einige Teile stehen.Die drei ehemaligen Grenzübergangs-brücken werden

Vereinter Chor Saswar/Szászvár undKosart/EgyházaskozárChorleiter und Zitherbegleitung:Tibor Németh Chor aus GroßmanokChorleiterin: Éva Herger

Text und Bilder wurden uns vomLandesratForum zur Verfügunggestellt

(stark gekürzt; den komplettenArtikel finden Sie im LandesratForumOktober auf www.landesratforum.de)

heute im Stadtverkehr genutzt. Bei vielen Straßen sinddort, wo einst die Mauer stand, Gedenksteine ins Pflastereingebaut. Natürlich besichtigten wir auch einigeSehenswürdigkeiten wie Brandenburger Tor, Reichstag(heute Bundestag), Bundeskanzleramt, Platz derRepublik. Einige traurige Minuten erlebten wir an der

Mauer, wo 222 weiße Kreuze vonTodesopfern der Fluchtversuche ste-hen.

Im Berliner Dom durften wir aneinem Gottesdienst mit Abendmahlteilnehmen. Die Domkirche hatteeinen Wettbewerb für zeitgenössischeKomponisten ausgeschrieben. Indiesem Gottesdienst wurden dieprämierten Werke aufgeführt. In soeinem schönen Dom am Gottesdienstteilzunehmen ist ein Erlebnis fürsLeben. Am Nachmittag besichtigtenwir die Innenstadt vom SchlossBellevue bis zur Jannowitz-Brücke beieiner Promenaden-Schifffahrt von derSpree aus. Abends nahm für uns dasProgramm der Bibelwoche mit der

Auswertung ein Ende.

Wir waren an einem schönen Ort untergebracht understklassig versorgt. Unser Dank gilt allen, die uns dieTeilnahme ermöglichten.

Sie sollen aber bitte nicht beleidigt sein, wenn ich geste-he: Als der Airbus des Easy Jets am Montag um 8.30 Uhrin Ferihegy landete, sagten wir erleichtert: „Gott seiDank!“

Maria und Josef Jenei

Fortsetzung aus Seite 6

Bonnharder Nachrichten •8

HEIMATTREFFEN IN CIKÓKurz nach unserem Besuch in

Dautphetal, wo eine Schüler-gruppe und die Fußballmannschafteine erlebnisreiche Woche ver-brachten, empfingen wir unsereHeimatvertriebenen. Man kann esals „Doppeltreffen“ bezeichnen,denn auch eine Delegation aus derPartnergemeinde Dautphetalschloss sich der Reisegruppe an.

Der Bus mit den Gästen rolltelangsam in Ciko ein. Es läuteten dieHeimatglocken, was Tränen in dieAugen lockte. Nach der Begrüßungging es in die Kirche zu einemgemeinsamen Gebet und Gesang.Dann folgte ein fröhlichesGeplauder bei einem GläschenRotwein im Kulturhaus.

Der nächste Tag bot die größteÜberraschung für unsere Gäste:Besuch im Kindergarten und in der

Schule. Der Schuldirektor bereitetedie alten Dokumente (Leistungs-tagebücher) vor. Unsere Gästesuchten darin aufgeregt nach ihrenEltern oder Augehörigen. Es warhöchst interessant!

Der Samstag verlief mit einemSpaziergang im Dorf. Man besuchtedas Elternhaus, wenn es noch stand,unterhielt sich mit den Leuten.

Auch der Sportverein lud dieganze Reisegruppe ein, er feiertenämlich sein 60-jähriges Bestehen.Zum „Geburtstag“ schenkte einDautphetaler Unternehmer derganzen Fußballmannschaft T-Shirts.

Den Samstagabend verbrachtenwir bei einem Kulturprogramm. DieMinderheitenselbstverwal-tung luddie Gäste zu Kaffee und Kuchenein, dann wurde bis in dieMorgenstunden gesungen und

getanzt.Der Sonntag brachte wieder

etwas Außergewöhnliches. Nachdem Gottesdienst nahmen unsereGäste am Sommerfest teil, wo sieeine Kostprobe von unserer Tradi-tionspflege bekamen.

Nach einem Ausflug nach Pécswollten sie auch etwas von derungarischen Volkskunst als Erin-nerung mitnehmen. Deshalb wohn-ten sie in Decs der Vorführungeiner Bauernhochzeit bei.

Das reiche Programm war wohlanstrengend, aber sie sagten: „Werweiß, ob wir noch einmal kommenkönnen?“ Mit diesen Worten verab-schieden sie sich jedes Mal.Hoffentlich sehen wir sie in zweiJahren wieder.

Theresia Rónai

Vor zehn Jahren wurde der Verein fürKismányok/Kleinmanok gegründet, mit dem Ziel, dasDorf zu verschönern und kulturelle Programme zuorganisieren. Jedes Jahr veranstalten wir den sog.Dorftag, der schon am Freitag Nachmittag anfängt. Fürdie Kinder gab es diesmal Sportprogramme,Schaumpartie, das Abendessen war Paprikasch-kartof-feln mit Wurst, und bei Dunkelheit kam dann die„Tapferkeitsprobe“.

Dieses Programm lieben die Kinder sehr. Es kommenauch viele schon aus der Umgebung, z.B. ausVáralja/Waroli, Nagymányok/Großmanok und Bonn-hard. Der zweite Tag ist dann für jeden im Dorf.

Dieses Jahr beschlossen wir, das Treffen ehemaligerKleinmanoker zu organisieren. Unser Führungsteambegann schon im Februar mit der Arbeit. Wirbesprachen und verteilten die Aufgaben, stellten dasProgramm zusammen.

Wir schreiben die Geschichte von jedem Haus imDorf auf (wer früher hier wohnte, wer heute, ob etwasInteressantes geschah). Mit alten Bildern geschmückthängten wir diese Tafeln an jedes Haus. Wir schicktenden ehemaligen Lehrern, Pfarrern, Doktoren persön-liche Einladungen. Wir veranlassten die Dorfbewohner,

Treffen ehemaliger „Klomonoker“

ihre Verwandten und Freunde zu verständigen. Wirgaben auch durch Internet, Radio und ZeitungenAnzeigen auf. Die Zeit verging sehr schnell und unser„großer Tag“ am ersten Augustwochenende stand vorder Tür.

Aus dem Programm:Ankunft und Empfang der Gäste um 10.00 Uhr,

anschließend konnten sie das Heimatmuseum,Verwandte, oder Bekannte besuchen. Auf einerKutsche konnte man eine „Dorfrundfahrt“ machen,beide Kirchen standen offen und erwarteten dieBesucher. Ab 14.00 Uhr kam es auf dem Friedhof zueiner ökumenischen Gedenkfeier, um 15.00 Uhr wurdedie Ausstellung „Traditionen der Schwaben und derSzekler“ eröffnet. Anschließend folgten Unter-haltungsprogramme und der Tag klang mit einem Ballaus. Wir hoffen, dass alle ehemaligen „Kleinmanoker“mit schönen Erinnerungen heimkehrten.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die bei derVorbereitung und Abhaltung des Festes mithalfen (anden Bürgermeister, den Rentnerklub, die Bürgerwacheund an alle Privatpersonen).

Marta Illés

Motto: „Nie schließ deine Tür, Wenn die Vergangenheit wieder anklopft!Wo du auch lebst, vergesse nie, Wo dein Weg begonnen hat.“

Bonnharder Nachrichten • 9

Am 05.09.2009 wurde inNagyvejke/Deutschwekedas Dorffest veranstaltet.An diesem Tag bieten wirallen Besuchern ein kul-turelles Programm mitvielen Unterhaltungs-möglichkeiten. In derRegel haben wir am

Nachtmittag verschiedene Auftritte (Tanzgruppen,Sänger, usw.), die ein sehr amüsantes Programm bieten.In diesem Jahr war es auch so. Am Nachtmittag hattenwir zwei Programmangebote. Der Verein „Szív küldiSzívnek szívesen“ – eine 6-köpfige Sängergruppe ausSzekszárd - sang schöne ungarische Lieder. Der zweitewar der Ungarndeutsche Tanzverein Kränzlein ausBonnhard. Die jungen Tänzer führten uns die schönstenschwäbischen Tänze auf.

Nach dem Programm lud der Bürgermeister alleBesucher auf eine Spezialität, nämlich auf Gulasch ein.Dann folgte der Ball bis in die Morgenstunden.

Zum Glück hatten wir viele Gäste, sowohl ungarische,als auch ausländische, vor allem Deutsche undNiederländer. Sehr nett war außerdem, dass Leute, diefrüher in diesem Dorf lebten, auch mit dabei waren.

Ferenc Pfaff

Am 1. August 2009 fand in Kleindorog einHeimmattreffen statt. Das erste Treffen war im Jahre1992. Die von Kleindorog Verschleppten hatten die Idee,sich jedes Jahr einmal zu treffen. Josef Kresz und seineFrau Rosi Hoffmann (die leider schon gestorben ist)organisierten damals alles mit Hilfe von anderen. Jetztkommen nicht nur die Verschleppten nach Hause, sondern die ehemaligen Kleindoroger, die heute woanders wohnen. Bürgermeister Mihály Klein unterstütztedas Treffen mit Hilfe vieler Sponsoren.Es begann mit einer Messe, die Bischof Michael Mayer,der auch aus Kleindorog stammt, zelebrierte. In derMesse übergab Imre Puskás, Vorsitzender derKomitatsversammlung, die Komitatsflagge. Die Fahnewurde auch vom Bischof geweiht. Das Mittagessen fandauf dem Sportplatz statt. Anschließend konnte man imKeller des Pfarrhauses Weine aus Kleindorog probierenund kaufen. Ein 13-jähriger Junge, dessen GroßelternDoroger waren, spielte mit 25 Leuten simultan Schach.Ehemalige Fußballer spielten gegeneinander ein Spiel.Dann kamen Folkloreprogramme mit Chören undTanzgruppen. Am Abend gab es noch ein Popkonzert mitder Gruppe „Groovhouse“, und einen Ball mit derKapelle Sanzon. Die Gäste und Kleindoroger tanzten undsangen bis in die Morgenstunden.

Dóra Brunner

Für Anfang August organisierte die UngarndeutscheTanzgruppe Maratz ein Dorffest, den „Maratzer Biertag“(Mórágyi Sörnap). Bereits zum fünften Mal konnten dieTeilnehmer aus Nah und Fern an diesem Spektakel teil-nehmen, das viele zusammenbringt. Der Start amFreitagabend war eine Retro-Disco, der Samstagvormit-tag gehörte in erster Linie den Kindern: Spielplatz,Luftburg, Trampolin, Handwerkerbeschäftigungen erwar-teten die Kleinen und etwas Größeren und man konntesogar ein Polizeiauto aus nächster Nähe betrachten. DieÄlteren erwartete eine Gemäldeausstellung im Kultur-haus. Am Kochwettbewerb, bei dem Hühnerpörkölt inden Kesseln brodelte, beteiligten sich sehr vieleMannschaften. Für das Programm am Nachmittag warenim großen Zelt auf dem Schulhof alle Plätze besetzt.Blasmusik, Gesangsolisten und Tanzgruppen folgteneinander auf der Bühne. Das Dorffest klang mit einerWelcome-Party und anschließendem Feuerwerk aus.Die Organisatoren versprachen, dass diese traditionelleVeranstaltung auch im kommenden Jahr fortgesetzt wird.

Csaba Donath

Dorffest in Nagyvejke

Dorffest in Maratz

Heimattreffen in Kleindorog

Der Schutzpatron unserer Kirche ist Sankt

Lorenz. Darum halten wir unser Kirchweihfest

am 10. August, wo Lorenz Namenstag hat.

Bischof Michael Mayer zelebrierte die heilige

Messe. Unsere Kirche ist im diesem Jahr 200

Jahre alt. Am Ende der Messe weichte der

Bischof eine Gedenktafel an der Eingangstür

der Kirche. Am Nachmittag spielte die

Blaskapelle aus Szekszárd ein Konzert vor der

Kirche. Die Bewohner gingen mit ihren Gästen

auf den Sportplatz, wo ein Rummel Platz mit

Schaukeln und Ständen eingerichtet war. Das

Kirchweihfest ist immer ein Höhepunkt in

Kleindorog, wo sich alle gut amüsieren können.

Dora Brunner

Kirchweihfest

Das Kugelhupffest in Waroli am 20. Juni verlieferneut in bester Stimmung. Das Interesse für dieVeranstaltung in der wunderschönen Umgebungdes Parkwaldes war groß. Die bunten Programmelockten viele Besucher ins Freie. Im Angebotstanden Angelwettbewerb, Wanderwettbewerb,Fußballturnier, Kochwettbewerb, Kutschen-fahrten, Handwerkerzelt, Schaumparty, Kost-probe von Kugelhupf und Wein. Die Besucherkonnten auch die Zubereitung des Kugelhupfesvon Váralja an Ort und Stelle anschauen, sogarden Kugelhupfteig selber kneten und feststellen,dass diese Tätigkeit gar nicht so leicht ist. Nichteinmal der Regen am Nachmittag konnte dieZuschauer davon abbringen, hier zu bleiben. Aufder Bühne liefen ja bunte kulturelle Programmeund am Abend haben Konzerte und ein Ball fürHochstimmung gesorgt. Die Veranstaltung botden ganzen Tag über inhaltsreiche Unterhaltung.

ÁF

Bonnharder Nachrichten •10

Kuglupf-Fest Reise nach Hahnheim

Eine 49-köpfigeDelegation ausWaroli machtesich auf den Wegnach Hahnheim inDeutschland, umgemeinsam den10. Jahrestag derGemeindepartner-

schaft zu feiern. Der Besuch fiel auf denZeitpunkt der Kerb, in deren Rahmen es aucheinen Umzug gab. Neun von uns hatten ihreTrachten mit und präsentierten diese. In derFestsitzung gedachte man der zehnjährigen, auchheute sehr aktiven Partnerschaft. Die Festrednerwaren die Bürgermeisterinnen von Hahnheim undWaroli, Hahnheims Ex-Bürgermeister, derVorstand des Partnervereins „Für Váralja“ sowieder ehemalige Landesinnenminister WalterZuber. Während der 4-tägigen Reise gedachteman des kürzlich unerwartet verstorbenenVorsitzenden des Partnervereins Heinz Ofenloch,man stattete Oppenheim einen Besuch ab undbesuchte auch die Burgen und Weinbaugebieteam Rhein, die zum Weltkulturerbe gehören.2010 stattet eine Hahnheimer Delegation Waroli

einen Gegenbesuch ab, wo wir versuchen, all dieGastfreundschaft zu erwidern, die man uns inHahnheim entgegenbrachte.

ÁF

Forgó Festival in ZávodAnfang September wurde inSawed schon zum 7. Mal das sog.Forgó Festival organisiert. Indiesem Jahr standen dieörtlichen Werte, die schön re-novierten alten Bauernhäuser,Gebäude und Denkmäler imMittelpunkt. Am Freitag gab esmehrere Vorstellungen imKulturhaus. Am Samstag folgtewieder ein Kochwettbewerb, wotraditionelle Gerichte gekochtwurden. Auf der Freilichtbühnekonnte man viele traditionelle,aber auch moderne Programmeanschauen. Im Dorf gab es noch

zahlreiche andere Möglichkeitenzur Unterhaltung, z.B.: Hupf-burg für die Kinder, Bogenwer-fen, Töpfern, Bilderausstellung,usw.Der Höhepunkt des Samstagswar, als Imre Puskás, Vorsitz-

ender der Komitatsverwaltung,die Millenniumsfahne des 1000-jährigen Komitates demBürgermeister des Ortes über-reichte.Das Festival bringt jedes Jahrneuen Schwung ins Leben derDorfbewohner. Wir sind stolzauf unsere Gemeinde, und wirhoffen dass sich die Gäste beiuns wohl fühlten. Ich hoffe, dassdieses Ereignis auch in Zukunftvon Jahr zu Jahr wieder organisiert werden kann.

Anita Csépai

Bonnharder Nachrichten • 11

Ultratriathlon 2009Bonnhard war auch dieses Jahrein ausgezeichneter Gastgeber

Mit dem Sieg eines slowenischen Sportlers endete der2. Weltpokal im Impulsiv Doppel-Ultratriathlon inBonyhád. Matej Markovič war nach seinerSilbermedaille vom Vorjahr in Spitzenform, in 22Stunden und 7 Minuten erreichte er das Ziel. Damitverbesserte er den Streckenrekord um 54 Minuten. An2. Stelle lief der Franzose Pascal Jolly ein, seine Zeit:23 Stunden und 44 Minuten. Die Bronzemedaille holtesich sein Landsmann Emmanuel Conraux (24 Stundenund 9 Minuten). Der erfolgreichste ungarischeSportler war László Török-Ilyés aus Szigetszentmiklós,der als Vierter das Ziel erreichte, und zwar mit dembesten Laufergebnis.

Unser Komitat war sogar durch zwei Sportlervertreten. Károly Breuer-Orbán aus Tamási lief alsSechster, der Bonnharder János Fischer als Zwölfterein. Von den insgesamt zwei Frauen erreichte nur dieTschechin Sarka Kolbova das Ziel, sie schaffte das 7,6-km-Schwimmen, 360-km-Radfahren und 84,4-km-Laufen in 34 Stunden und 22 Minuten. Von den 26Sportlern gaben drei das Rennen auf.

Die Teilnehmer waren auch diesmal mit der Arbeitder Organisatoren sehr zufrieden. Die Radstrecke fanden alle sehr schwer, trotzdem meinte alle, dass sieauch nächstes Jahr gerne wieder in Ungarn mitmachenwürden.

Die Organisatoren des Bonnharder Wettkampfes,d.h. die Mitglieder des Sportvereins Easy Star, stelltendem Internationalen Verband für Ultratriathlon denAntrag, im kommenden Jahr eine Weltmeisterschaftveranstalten zu dürfen. Das in Bonyhád bereitszweimal auf sehr hohem Niveau ein Weltopokal orga-nisiert wurde, haben Zsolt Tamás und sein Team dieChance, zwischen dem 24. und 27. Juni 2010 inBonyhád eine WM im Doppelten Ultratriathlon veranstalten zu dürfen.

Réka Máté

Bonnharder in der PartnerstadtTardoskedd

Zu den St.-Stephans-Tagen in Tardoskedd inOberungarn (heute Slowakei), die zwischen dem 21. und24. August bereits zum 11. Mal veranstaltet wurden,waren sogar mehrere traditionspflegende Gruppen ausdem Aus-land eingeladen. Unter ihnen waren der Chordes Vereins der Oberungarn in Bonyhád, der TanzvereinKränzlein so-wie die Tanzgruppe Zelke. Das Publikumbedankte sich mit Riesenapplaus bei unseren Gruppen,die die vielfältige Kultur der unterschiedlichenVolksgruppen in Bonyhád auf hohem Niveau vertraten.Sie nahmen an der Fest-sitzung der Stadtverwaltung teil,wohnten der Eröffnungs-feier des Freilicht- undHeimatmuseums bei und waren auch bei derKranzniederlegung am Denkmal des hl. Ste-phans mitdabei. Die für ihre Gastfreundschaft bekanntenEinwohner von Tardoskedd schenkten den Gästen ausBonyhád ein geschnitztes Holzbild (ein Werk von VinceBuják), das auch mit dem Namen der Partnerstadt versehen wurde. Erzsébet Steib

Das diesjährige Festival Bukovina-Treffen, der Reihenach das 20., am ersten August-wochenende hatte 630Teilnehmer aus Ungarn, Siebenbürgen (heute inRumänien), Polen, der Ukraine und der Slowakei. Mitihrer traditionellen Musik, den Tänzen zauberten dieTrachtengruppen eine ganz besondere Atmosphäre aufdie Bühne und auch in unsere Stadt. Am Samstag findettraditionell das Programm Zu Gast bei den Nachbarnstatt, diesmal waren Kéty, Zomba, Kismányok, Kakasdund Bátaszék die Gastgeber. Am Samstagnachmittagkonnten die Teilnehmer im Szeklerhaus der Eröffnungder Dauerausstellung „Ádám Sebestyén, Chronist derBukovina-Szekler“ beiwohnen. Die Kinder von ÁdámSebestyán übergaben seinen Nachlass demLandesverband der Bukovina-Szekler. Am Samstagabendkam es zu einem internationalen Tanzhaus, wo unter demEnsemble Csurgó auch die Kapellen aus dem Auslandmitwirkten. Zu ihrer Musik konnten die Tanzlustigen bisin die frühen Morgenstunden das Tanzbein schwingen.Der Sonntagnachmittag startete mit dem Trachtenumzug,dem eine farbenprächtige und interessante Gala auf derFreilichtbühne folgte.

Irén Szarvas

Internationales Folklorefestival„Bukovinai Találkozások“

veranstaltet wird. Thema ist die ungarn-deutscheLiteratur, Gast ist voraussichtlich die Dichterin undSchriftstellerin Klara Burghardt. Es werden aber auchWerke anderer Autoren besprochen. Im Rahmen derNationalitätenwoche wird auch der Martinstag ver-anstaltet.

Neu von diesem Schuljahr an ist, dass dieAchtklässler eine Sprachprüfung ablegen können(auch wir berichteten darüber; 2009. Nr. 1). Neu istweiterhin, dass von diesem Schuljahr an der sog.Unterricht auf Kompetenzbasis eingeführt wurde. DerZweck dieser Unterrichtsform ist, dass mit Hilfe neuerMethoden fächerübergreifend unterrichtet wird.

Bonnharder Nachrichten •12

25 Jahre Széchenyi Grundschule

Die Grundschule feiert ihr 25.jähriges Jubiläum, ausdiesem Anlass fiel die Eröffnungsfeier des diesjährigesSchuljahres etwas anders als sonst aus.

Die Erstklässler legten einen Eid ab, dann bekamensie von den Schülern der achten Klasse das Abzeichender Schule angesteckt, so wurden sie offiziell als„Bürger“ der Schule angenommen.

Die einstigen Direktoren, István Bősze und Gyöngyi,Adorján begrüßten Schüler, Lehrer, Eltern und Gäste,und errinnerten sich an die Jahre, wo unter ihrerLeitung in der Schule die Arbeit lief. Die jetzigeDirektorin, Elisabeth Szabó, die seit 2007 an der Spitzeder Schule steht, sprach von den vorliegendenAufgaben.

István Bősze, der von Anfang an bis 1999 die Schulegeleitet hat, wurde mit anderen fünf Kollegen ausge-zeichnet. Die Auszeichnung überreichte ihnenKrisztián Steiner, Rektor der Gesamtschulen BONI.

Im Jubiläumsjahr folgen noch viele Programme:Wettbewerbe, Klassentreffen, Ausflüge usw. DerStartschuss dazu fiel am 18. September.

Erika Kirch-Palkó

sorbischen Minderheit, Baden, Kanufahrt, Segeln,Minigolf, ein Besuch im Dinosaurierpark und etlicheBastelmöglichkeiten. Das größte Erlebnis für dieGymnasiasten war der Besuch im Dresdner Zwinger, inder weltberühmten Gemäldegalerie und in derRüstkammer. Die neu rekonstruierte und 2005übergebene Frauenkirche bedeutete auch einenHöhepunkt der Stadtbesichtigung.Die Schüler konnten ihre Deutschkenntnisse verwen-den und erweitern, da im Schullandheim derzeit auchdeutsche Kinder untergebracht waren. So war dasreiche Programm sowohl für die Kleinen, als auch fürdie Großen in der Gruppe ein Sommererlebnis der feinsten Art.

Ferenc Kovács

Pläne fürs Schuljahr 2009/2010

Das Schüler-Austauschprogramm zwischen denStädten Bautzen und Bonnhard feierte dieses Jahr sein15. Jubiläum. Aus diesem Anlass fuhr eine Delegationaus Bonnhard, u.a. Magdolna Dománszky undElisabeth Szabó nach Bautzen, um mit der dort anwe-senden ungarischen Schülergruppe gemeinsam zufeiern. Der Aufenthalt der Schüler in Bautzen dauertevom 12. bis zum 26. Juli.Die Bonnharder Schülergruppe zählte 36 Personen,begleitet wurde sie von drei Lehrkräften; Erika PalkóKirch aus der Széchenyi, Edit Forray aus derVörösmarty Grundschule und von Ferenc Kovács ausdem Petőfi Sándor Evangelischen Gymnasium.Auf dem Programm standen Ausflüge nach Dresdenund in die Sächsische Schweiz, eine wunderschöneSchifffahrt auf der Elbe, ein Besuch des Museums der

Ferienlager in Bautzen 2009

Fortsetzung aus Seite 4

Zur Person:

Helmut Herman Bechtel (30) stammt väterlicher-seits aus einer ungarndeutschen Familie aus Majesch,seine Vorfahren mütterlicherseits waren Ungarn, bzw.Szekler aus der Bukowina. Das Abitur legte er imevangelischen Gymnasium in Bonnhard ab, studiertein Szeged Deutsch und Ungarisch und macht gegen-wärtig seinen Doktor an der Universität inPécs/Fünfkirchen. In dieser Stadt begann er nach demStudium im Valeria Koch Schulzentrum zu arbeiten.Anschließend unterrichtete er an der FachmittelschuleMór Perczel in Bonnhard. Gerne beschäftigt er sichmit der ungarndeutschen Kultur, regelmäßig schreibter für mehrere deutschsprachige Zeitschriften, istMitglied der Jakob Bleyer Gemeinschaft (Budapest)und des Peter Rosegger Vereins (Fünfkirchen). HelmutHerman Bechtel ist verheiratet und hat eine Tochter.

al

Bonnharder Nachrichten • 13

Hunderte auf dem Rasen

Zum 14. mal wurde in diesem Sommer dasVolleyballtreffen in Bonyhád veran-staltet, ein Riesen-spektakel, der nicht nur in Un-garn, sondern auch in ganzEuropa einmalig ist. Es gibt nämlich kein zweitesEreignis, wo gleichzeitig so viele Volleyball spielen, wiegerade hier.

Aus allen Ecken Ungarns trafen die Sportler ein. Dochleider konnten die Sportfreunde aus Deutschland undPolen nicht kommen. Die Spiele (insgesamt 428 an derZahl) begannen bereits am Freitag und dauerten bisSonntagnachmittag. Die Organisatoren sorgten dafür,dass sich die Teilnehmer bei der großen Hitze auch in denPausen wohl fühlen. Musik, Tanz, Disco, Modenschauund Ähnliches standen im Angebot. Es wurden sogar dieschönsten Volleyballspielerinnen des Treffens gewählt.Die Reihenfolge: 1. Alexandra Darabos (Bonyhád), 2.Edina Kadaravek (Budapest), 3. Szilvia Olgyai(Bonyhád). Auch unsere Sportler schnitten ganz gut ab.

Dieses Ereignis ist ebenfalls eine gute Gelegenheit, dassdie Teilnehmer den guten Ruf unserer Stadt in ganzUngarn verbreiten.

Balázs Vizin

Das Tourinform Büro in Bonnhard wurde am 15. Junieröffnet - sowohl für in- und ausländische Touristen, alsauch für die Einwohner von Bonnhard und Umgebung.Das Büro befindet sich im Museum Völgység. Nach denanfänglichen Schwierigkeiten, die sich aus Unwissenergaben, hatte das Büro von Juli an schon viele Besucher.Zwei Drittel der Interessenten kamen vom Ausland, inerster Linie aus Deutschland und den Niederlanden. Wirhatten aber sogar schon aus den USA Besucher, erzählteMitarbeiterin Ágnes Róth. Das für die Bewohner nochfremde Büro mit den vielen inländischen Besuchernbeweist, dass man auch in einer kleinen Stadt wieBonyhád einen Ort braucht, wo die Touristen ihre„Entdeck-ungsreise“ beginnen können.

Ágnes Róth

Medizinische Geräte aus DeutschlandDie deutsche Selbstverwaltung nahm

über die LdU auch früher schon anPreisausschreibungen des deutschenInnenministeriums teil (BMI). Voreinigen Jahren kamen auf ähnlicheWeise Geräte zum Aufbau einesSignalsystems nach Bonnhard, imRahmen des Projekts „Essen aufRädern“ ein Kleinbus, und im letztenJahr ein Computer. All diese

Ausrüstungsgegenstände sind bei der Pflegezentrale(Gondozási Központ) im Einsatz.

Der Bonnharder Arzt hat 1.450 Patienten. Zu ihrerVersorgung kann er jetzt eine zeitgemäße technischeAusrüstung einsetzen. Er meinte, damit sei er im Besitzaller notwendigen Geräte. In Zukunft müsse er nur für dieModernisierung sorgen.

KKI

Die Deutsche SelbstverwaltungBonnhard erwarb, mit Unter-stützung des Vorsitzenden desSozialausschusses der Landes-selbstverwaltung der Ungarn-deutschen Dr. Mihály Józan-Jilling, im Rahmen eines Preis-ausschreibens (dotiert auf etwa1,5 Millionen Ft.), ein mobilesPräventionspaket, das beim All-gemeinmediziner Dr. Zoltán Rumbus zum Einsatz kommt,der in Bonnhard und in Cikó praktiziert.

Das Paket, finanziert mit Hilfe des deutschenBundesministeriums für Inneres, beinhaltet ein EKG-Gerät, ein Cholesterin- und Blutzuckermessgerät,einen Blutdruckmesser für 24 Stunden und einenDefibrillator. Letzterer wird bei der Wiederbelebung zurBeseitigung von Herzrhythmusstörungen eingesetzt.

Informationen für Touristen

Bonnharder Nachrichten • 14

Das Fleckvieh, ein typisches Doppel-nutzungsvieh, hat sehr gute Eigenschaftenin der Milch- und Fleischproduktion. Eserreicht relativ früh die Reife. Die Milchhat einen hohen Fett- und Eiweißgehalt.Die ersten Simmentaler Kühe, die zur

Zeit von Kaiserin Maria Theresia im 18.Jh. aus Bayern, Württemberg, Nassau undLuxemburg nach Ungarn gelangten,kamen durch die bayerischen undschwäbischen Einsiedler ins königlicheUngarn. Die Rasse verbreitete sich abernicht sehr schnell, denn die damaligeungarische Landwirtschaft war extensiv,schwach entwickelt, weder Fütterung,noch Haltung entsprachen denErwartungen der Tiere.Eine Wende in der Österreich-

Ungarischen Monarchie brachte dieWirtschaftsent-wicklung der zweitenHälfte des 19. Jahrhunderts. Diese verän-derte die Bräuche der Konsumenten. DieNachfrage nach Milch und Milch-produkten stieg an. Um diesenFörderungen nachzugehen, brauchte manKulturrassen, die Modernisierung derLandwirtschaft und eine Milchverar-

beitungsindustrie. 1894 erschienen dieGesetze über Tierzucht, die Züchtungwurde zentral geregelt und kontrolliert.Zur Zucht waren folgende Rassengenehmigt: Simmentaler, das ungarischeGraurind, das Pinzgauer und in denKarpaten die Bullen einer weiteren Rasse.1896 waren in der Internationalen Messe

Wien zehn Kälber des BonyháderFleckrindes ausgestellt. Der Kaiser habe„alle einzeln mit Goldmedaille ausgezeich-net“. Zu dieser Zeit entwickelten sich dietypischen Rassen der einzelnen Regionen(so auch die Bonyháder). Diese musstenstrengen Anforderungen entsprechen.Der Anteil des Ungarischen Fleckviehs

im Rinderbestand stieg zwischen den bei-den Weltkriegen an. Dank der Tätigkeitder Züchter verbesserten sich dieEigenschaften der Tiere, sowohl bei derMilch-, als auch bei der Fleischproduktionwurde das Fleckvieh weltweit anerkannt.

Imre FüllerFortsetzung folgt

Fleckviehzucht in UngarnDer Europäische Verband für Fleckvieh hielt Ende September seinen 28. Kongress inUngarn ab. Im Rahmen dieser Tagung, veranstaltet vom Verband für Fleckviehzucht inUngarn, statteten die Gäste aus 15 Ländern auch Bonnhard und Umgebung einenBesuch ab. Man wählte in der Person von Imre Füller, Verfasser des nachstehendenArtikels, zum ersten Vizevorsitzenden des Verbandes. Aus diesem Anlass stellen wir dieTätigkeit des Ungarischen Verbandes sowie das Fleckrind vor.

15• Bonnharder Nachrichten

Mit insgesamt 224 Aufnahmen beteiligten sichin diesem Jahr 53 Bewerber am 7. Tarka-Fotowettbewerb. Nach Entscheidung der Jurywurden davon 93 Bilder anlässlich desTarkafestivals im Kulturhaus ausgestellt. Dererste Preis ging diesmal an einen BonnharderBewerber, nämlich an Tamás Streicher für seinFoto „Abenddämmerung in Salka“ (Szálkaiszürkület). Den zweiten Platz erwarb AttilaSzabó aus Csíkszereda (R), Drittplacierter warIstván Zsolt Tóth aus Dombóvár. DenSonderpreis des Verbandes für Fleckviehzuchtin Ungarn erhielt an Domokos Incze, ebenfallsaus Csíkszereda, jenen des Verbandes derUngarischen Fotokünstlergruppen bekamenÁgnes Hatvani aus Budapest sowie István Málikaus Gula. Die Organisatoren würden sich sehrfreuen, wenn in Zukunft auch aus denPartnerstädten von Bonyhád Fotos zumWettbewerb eintreffen würden.

máré

Das beste Tarka-Foto 2009

Jedes Jahr wird am ersten Samstag im Juli inKisvejke/Ungarischwecke das Aprikosen-Festival organisiert.Dieses Jahr fand es schon zum 4. Mal statt. Am

ersten Abend wurde ein Schnappswettbewerbveranstaltet. Am Samstag konnte man seineKenntnisse im Marmeladekochen, sowie imKuchenbacken bewerben. Im Programmdurften natürlich auch Musik und Tänze nichtfehlen, die zum Pálinka passen. Die veschiede-nen Tanzgruppen traten auf die Bühne. Denganzen Tag bestand die Möglichkeit, dieSchnapssorten und Marillenkuchen zu kosten.Wer aber das Marmelade kochen lieber zuHause zwischen seinen vier Wänden versuchenwollte, konnte sich das Obst dazu amVeranstalungsort zum günstigen Preis kaufen.

Kornélia Krász

Variationen zu Marillen

PAPRIKASCHKRUMBIERN (Kartoffelpaprikasch/ gedünstete Kartoffeln)

1 kg Kartoffeln (geputzt und länglich geschnitten), 2 EL Schmalz(oder 3 EL Speiseöl), 4-5 kleinere Zwiebeln, 2 Tomaten, 1Paprikaschote (im Winter 3 EL Letscho), 3 EL Paprika (edelsüß),Salz.

Die kleingeschnittenen Zwiebeln in Schmalz, oder Öl rösten,Paprika dazugeben, verrühren, die Kartoffelstücke hineingeben,salzen, kurz weiterrösten. Nach einigen Minuten mit Wasseraufgießen und bei niedriger Hitze kochen. Zeitweise rütteln.Nach etwa 10 Minuten die Paprikaschoten und gewürfelteTomaten hinzugeben und fertigkochen. Man kann je nachGeschmack auch Bauchspeck, geräucherte Salami, oderWürtschen darin mitkochen. Mit Gurkensalat servieren.

Bonnharder Nachrichten • 16

IMPRESSUM

Bonnharder Nachrichten aus dem Leben der Ungarndeutschen in und um Bonnhard

(Mit der freundlichen Unterstützung der Stadt Bonyhádund Völgység-Hegyhát Takarék.)

ZUSAMMENGESTELLT UND HERAUSGEGEBEN:Deutsche Selbstverwaltung Bonnhard

Anschrift/ Adresse7150 Bonyhád, Széchenyi tér 12.

Tel: 06 74/500-244, Fax: 06 74/500-280E-Mail: [email protected]

Fotos: Réka Máté, Amateuraufnahmen, FotoarchivDruck: Völgység Nyomda Bonyhád

HU ISSN 1789-0667

Neue StaatsbürgerinUrsula Wirth erblickte in Deutschland

(Hessen) das Licht der Welt. Hier lernte sieauch ihren Mann, Hans/János Wirth - gebürtigaus Bonn-hard -, kennen. Er wurde 1946 alskleines Kind mit seiner ganzen Familie derHeimat vertrieben. Sehr oft machte dasEhepaar in Bonnhard bei Verwandten Urlaub.Nach der Wende kauften sie sich hier ein Haus,um hier zu leben. Ursula Wirth lernte ganz gutUngarisch, machte neue Bekanntschaften undwirkt auch aktiv im „deutschen Chor“ mit. Vorkurzem stellte sie den Antrag auf die ungarischeStaatsbürgerschaft, die sie auch bekommen hat.Den Staatsbürgerschaftseid legte sie vor kurzemim Bürgermeisteramt ihrer Wahlheimat Bonn-hard ab.

Das Werk des Autors, wohnhaft in Bonnhard,stellten wir in der Juli-Nummer 2007 derBonnharder Nachrichten ausführlich vor. 2009erschien das Buch nun auch indeutscher Sprache unter demTitel Heimatlose Jahre;Zwangsmigration im KomitatTolna, 1944-1948. Übersetztwurde es von Eva Köhler. Auf dem Titelblatt ist das

Aussiedlungsdenkmal inMösch (von László Juhos),auf der Rückseite die StatueMutterschmerz in Bonnhard (von JánosRuppert) zu sehen.Das Buch entstand unter Mitarbeit der

deutschen Selbstverwaltungen von mehrerenGemeinden. Gebunden, 339 Seiten, Druck: SédNyomda Kft, Szekszárd.

Es kann in den Geschäftsstunden im Büro der deutschenSelbstverwaltung gekauft werden.

Péter László:

Heimatlose Jahre

Weinlese-Fest 3. Oktober 2009

Vorschau

OKTOBER23. Nationalfeiertag (Verleihung des Dezső-Boros-Preises, heilige Messe, Umzug mitKranzniederlegung)24. Oktober: Bläsertreffen in GroßmanokNOVEMBER11. Buchpräsentation: 1000 Jahre Fünf-kirchner Bistum (Museum, 16.00 Uhr)14. Kirmes – Martinstag (Kulturhaus)17. Deutschsprachiges Quiz (14.00 Uhr,Städtische Bibliothek)21.-22. Kirmes , Waroli 27. Buchpräsentation: Das 700-jährige Bonn-hard (Museum, 16.00 Uhr)DEZEMBER5. Winterfest – Kulturhaus

17. (geplant) Weihnachtskonzert in der kath.Kirche23. Januar Völgység SchwabenballStädtische Bibliothek:Mittwochs ab 10.00 Uhr: MusikhortAm letzten Dienstag im Monat ab 16.00 Uhr:Märchennachmittag und Handwerker-beschäftigungen