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30 JahreGestaltungsbeirat
30 Jahre Gestaltungsbeirat Salzburg
Entstehungsgeschichte
In den 1970er-Jahren kämpften Bür-gerinitiativen gegen überdimensionierteGroßprojekte und für den Erhalt desGrüngürtels im Süden der Stadt. Als politische Partei stellte die „Salz-burger Bürgerliste“ ab 1982 einenStadtrat, Johannes Voggenhuber. Er übernahm die Abteilungen Raum-planung und Baubehörde und initiiertedas „Salzburg-Projekt“. Dieses umfasste eine Grünlanddeklara-tion, eine neue Verkehrspolitik, Impulsefür die Altstadt und eine „Architektur-reform“. Motor dieser Reform sollte einneuer „Beirat für Stadtgestaltung“ wer-den, der am 14. November 1983 ge-gründet wurde.
Auftrag und Arbeitsweise
Dieser Gestaltungsbeirat begutachtetgroße, für das Stadtbild bedeutendeBauvorhaben und Bebauungspläne außerhalb der Altstadt. Bei Architektur-wettbewerben prüft der Beirat die Auf-
gabenstellung und entsendet ein Mit-glied in die Jury. Er begleitet so überviele Jahre städtebauliche Entwicklun-gen wie z.B. in Lehen, Schallmoos oderNonntal. Er hält sechs Mal im Jahr zwei-tägige Sitzungen ab, die öffentlich zu-gänglich sind. Bauwerber und Planerkönnen ihre Projekte vorstellen und er-halten somit gleich die Stellungnahmedes Gestaltungsbeirates. In einer Pres-sekonferenz erläutert der Beirat seineBeratungsergebnisse.
Politische Zuständigkeit
Nach dem Rücktritt Voggenhubers 1987wurden die Abteilungen Raumplanungund Baubehörde wieder auf zwei poli-tische Zuständigkeiten aufgeteilt. Dietrich Masopust (FPÖ) übernahm denGestaltungsbeirat und besetzte ihn um.1992 erhielten die beiden Vize-Bürger-meister Heinz Schaden (SPÖ) die Bau-behörde und Johann Padutsch (Bürger-liste) die Zuständigkeit für den Gestal-tungsbeirat. 2004 wurden dann beideAbteilungen zusammengelegt.
Der Gestaltungsbeirat wurde 1993 imRaumordnungsgesetz verankert. 2002 stellte die FPÖ angesichts des„Gestaltungschaos à la HeizkraftwerkMitte“ einen Antrag auf Abschaffungdes „Verunstaltungsbeirates“. Die ÖVP schlug Änderungen in der Artder Bestellung und Zusammensetzungvor. Sowohl Stadtsenat als auch Gemeinde-rat lehnten diese Abschaffungs- undReformanträge aber mehrheitlich ab.
Umschlag des Buches „DAS SALZBURG-PROJEKT,Entwurf einer europäischenStadt, Architektur – Politik –Öffentlichkeit“ (Hg.: DietmarSteiner, Buch2, Falter VerlagWien, August 1986) über dieersten Jahre der Architektur-reform. © Falter Verlag Wien
Mitglieder des 1. und 2 Beirates Luigi Snozzi, StadtratJohannes Voggenhuber, Wilhelm Holzbauer, Adolfo Na-talini, Gerhard Garstenauer, 1986 (v.l.n.r.)
Im Vordergrund: Stadtrat Dietrich Masopust mit denMitgliedern des 3. Beirates Johann Georg Gsteu, Gus-tav Peichl, Christoph Hackelsberger (verdeckt) undNorbert Steiner, 1988 (v.l.n.r.)
Seit 30 Jahren bildet der Salzburger Gestaltungsbeirat ein national und international besetztes Gremium zur Architektur-begutachtung für größere Bauprojekte in der Stadt Salzburg. Er wurde europaweit beachtet und vielerorts übernommen.
5. Beirat: Peter Latz, Florian Riegler, MassimilianoFuksas, Marie-Claude Bétrix, Bürgermeister Josef De-chant, Ingeborg Kuhler, Vizebürgermeister HeinzSchaden, Dominique Perrault, 1994 (v.l.n.r.)
7. Beirat: Fritz Lorenz, Max Bächer, Senatsrat GerhardDoblhamer, Stadtrat Johann Padutsch, Hilde Leon,Carl Fingerhuth, Stefano de Martino, 2000 (v.l.n.r.) Fotos: Archiv der Stadt Salzburg
Gestaltungsbeirat 1983 bis 2013185 Sitzungen abgehalten550 Projekte begutachtet190 Wettbewerbe begleitet
Impressum Herausgeber: Stadtgemeinde Salzburg. F.d.I.v.: Dipl.-Ing. Dr. techn. Paul Raspotnig, MA 5-03 Stadtplanung und Verkehr. Grafiken: Ingrid Imser Graphik-Design Straßwalchen. Layout: Wolfgang Stadler, MD 01 Informationszentrum
Die Mitglieder des Gestaltungsbeirates
ItalienItalien
UngarnUngarn
eich
Deutschland
Schweiz
Österreich
Italien
Luxemburg
Belgien
Nieder-lande
Däne-mark
Norwegen
Schweden
F
Polen
Litauen
Lettland
Estland
M
Rumämien
Bulga
land
Al-ba
Ungarn
Tschechien
G
Maze-donien
Serbien u.Montenegro
Bosnien u.Herzego- wina
Kroatien
Slowenien
GENDE:1 Mitglied
2 - 3 Mitglieder
4 5 Mitglieder
m
WienLinz
St.Pölten
Salzburg
GrazInnsbruck
München
KranzbergParis
DietramszellBregenz
DarmstadtRemerschen
BerlinMünsterRotterdam
Helsinki
ZagrebTriest
UdineKaltern
Florenz
Rom
Locarno
Basel
Erlen-bach
Zürich
10. Beirat: Dörte Kuhlmann, Heinz Schöttli, GabrieleG. Kiefer, Peter Riepl, Elke Delugan-Meissl, Much Untertrifaller, 2009 (v.l.n.r.)
8. Beirat: Nathalie de Vries, Julia Bolles-Wilson, MartaSchreieck, Ursula Spannberger, Klaus Kada, 2003(v.l.n.r.)
Mitglieder des aktuellen Beirates: Elsa Prochazka, Walter Angonese, Peter Riepl,Marie-Therese Harnoncourt, Susanne Burger, 2012 (v.l.n.r.) Fotos: © Stadt Salzburg
Gestaltungsbeirat 1983 bis 201354 Mitglieder gesamt 26 davon aus Österreich27 Herkunftsorte
land
A
wina
K
LEGENDE:1 Mitglied
2 - 3 Mitglieder
4 - 5 Mitglieder
mehr Mitglieder
30 JahreGestaltungsbeirat
Herkunftsorte der BeiratsmitgliederRenommierte Mitglieder
Um „die in Salzburg verlorene Bezie-hung zur italienischen Architektur wie-der aufzunehmen“ holte Stadtrat Vog-genhuber einen italienischen Architek-ten in den Gestaltungsbeirat. Bald kamen auch renommierte Exper-ten aus Deutschland und der Schweizhinzu. Seit den 1990er-Jahren verstärk-ten einzelne Vertreter aus Luxemburg,Frankreich, den Niederlanden, Kroatienund Finnland die Mitglieder aus Öster-reich. Die Europakarte zeigt ihre Her-kunftsorte. 1992 wurde erstmals eine Frau in denBeirat bestellt. Seit zehn Jahren wirdparitätisch besetzt und heute bilden dieExpertinnen sogar eine – im internatio-nalen Vergleich fast einzigartige – Mehr-heit im Gestaltungsbeirat.
Ausgewählte Fachleute
Die Tätigkeitsfelder der Mitglieder imGestaltungsbeirat wechselten im Laufeder Geschichte. Zu Beginn unterstützte ein Kunsthisto-riker die Architektur- und Städtebau-fachleute, später auch ein Raumpla-nungsexperte. Architekturkritiker betei-ligten sich fast durchgehend im Beiratund heute ist auch wieder eine Expertinder Landschaftsplanung vertreten. Die fünf Beiratsmitglieder sind für dreiJahre bestellt und dürfen in dieser Zeitkeine Planungsaufträge in Salzburg an-nehmen.
Impressum Herausgeber: Stadtgemeinde Salzburg. F.d.I.v.: Dipl.-Ing. Dr. techn. Paul Raspotnig, MA 5-03 Stadtplanung und Verkehr. Grafiken: Ingrid Imser Graphik-Design Straßwalchen. Layout: Wolfgang Stadler, MD 01 Informationszentrum
Gestaltungsbeiräte in Nachbarländern
Ahaus
Coesfeld
Münster
Telgte
Wesel
GeldernKamp-Lintfort
Moers Mühlheim a.d.RuhrDuisburg
KrefeldWuppertal
Monheim am Rheim
Köln Siegen
Arnsberg
DortmundUnna
Neuss
Dülmen
Aachen
Castrop-Rauxel Lippstadt
Rheda-WiedenbrückGütersloh
Bielefeld
Ahlen
HerfordBünde
Regensburg
Landshut
Aschau i. Chiemgau
Passau
Freising
Ingolstadt
Nürnberg
Bamberg
Landsberg am Lech
Neu-UlmPfullingen
Tübingen
HerrenbergNürtingen
OstfildernPforzheim
Karlsruhe
Mannheim
Architekten-kammer
Biberach
Ravensburg
Lörrach Konstanz
Würzburg
Nagold
Baden-Baden
TrierMAINZ
WIESBADEN
Darmstadt
Fulda
Eschwege
Kassel
Marburg ArnstadtJena
ERFURTWeimar DRESDEN
Leipzig
Halle an der Saale
Dessau-Roßlau
Göttingen
Wolfsburg POTSDAM
Frankfurt (Oder)
BERLIN
Stralsund
Rostock
Wismar
Lübeck
KIEL
Eckernförde
Flensburg
Bremerhaven
SALZBURGSALZBURG
Salzburg-Umgebung
Hallein
Bischofshofen
Tamsweg
GRAZ
Spielfeld
St.Johann/Saggautal
Gamlitz
Villach
St.Johann/PongauZell am SeeMittersill
INNSBRUCK
Wörgl Saalfelden
Oberndorf
Vöcklabruck
Wels
Steyr
LINZ
Gmunden
Altmünster
KlausDornbirn
KLAGENFURT
Velden am Wörthersee
EISENSTADT
WIEN
Mödling
Klosterneuburg Krems
Amstetten
Waidhofen an der Ybbs
Meran
Bozen
Wolfurt
Vandans
BludenzNüziders
ThüringenLudesch
BludeschGöfis
Feldkirch
HohenemsLustenau
Rankweil
LauterachLochau
ZwischenwasserRöthis
Eichenberg
BREGENZ
BERN
Biel
BASELRiehen
Bettingen
Liestal
Zofingen
AARAU
BadenWinterthur
ST.GALLEN
Kreuzlingen
SCHAFFENHAUSEN
ZUG
LUZERN Küssnacht
Altdorf
ThurgauDietikon
Opfikon
Schlieren
WetzikonUster
MeilenGossau
ZÜRICH
StadtGemeindeArchitektenkammer
DEUTSCHLAND
StadtGemeinde / MarktBezirk
ÖSTERREICH
StadtGemeindeBezirk / SIA
SCHWEIZ
StadtLand
SÜDTIROL
LEGENDE:
ÖST ERR E I CHÖST ERR E I CH
DEUT SCHLANDDEUT SCHLAND
SCHWE I ZSCHWE I Z SÜDT I ROLSÜDT I ROL
Im deutschsprachigen Raum gründetensich in den letzten 30 Jahren mehr als150 Gestaltungsbeiräte. Manche bestan-den schon früher, übernahmen aber spä-ter das „Salzburger Modell“. In Österreichgibt es in Bezug auf die Bevölkerungszahldie meisten Gestaltungsbeiräte.
StadtGemeindeArchitektenkammer
DEUTSCHLAND
StadtGemeinde / MarktBezirk
ÖSTERREICH
StadtGemeindeBezirk / SIA
SCHWEIZ
StadtLand
SÜDTIROL
LEGENDE:
30 JahreGestaltungsbeirat
Impressum Herausgeber: Stadtgemeinde Salzburg. F.d.I.v.: Dipl.-Ing. Dr. techn. Paul Raspotnig, MA 5-03 Stadtplanung und Verkehr. Grafiken: Ingrid Imser Graphik-Design Straßwalchen. Layout: Wolfgang Stadler, MD 01 Informationszentrum
Beiratsprojekt in Krems: Sanierung des denkmalge-schützten Wallseerhofes und Neubau von 12 Wohnun-gen, Mag. arch. Gernot Rausch, 2009 Foto: © Stadt Krems
Gestaltungsbeiräte in Österreich
Historischer Siegeszug
In Österreich trat das „Salzburger Mo-dell“ eines Gestaltungsbeirates vorallem in den westlichen und nördlichenBundesländern seinen Siegeszug an.Wichtige Nachfolger Salzburgs bei derVerbreitung der Gestaltungsbeiratsideewaren die Städte Linz (1988), Wels(1992), Krems (1993) sowie in Vorarl-berg die Stadt Feldkirch (1992) unddie Marktgemeinden Lustenau (1986)und Lauterach (1991). Heute könnenin Österreich etwas mehr als 50 Gestal-tungsbeiräte gezählt werden.
Spitzenreiter Vorarlberg
Mit 20 Gestaltungsbeiräten sowohl fürStädte, Märkte und auch kleinste Ge-meinden führt das Bundesland Vorarl-berg die Statistik an. Danach folgt dasLand Salzburg mit elf Beiräten. Nach-dem 2012 Graz und in diesem JahrInnsbruck einen Gestaltungsbeirat ein-setzten, verbleibt unter den Landes-hauptstädten nur mehr St. Pölten ohneeinen Beirat. Eine Sonderstellungnimmt die Bundeshauptstadt Wien mitihrem eigenen Modell, dem „Fachbeiratfür Stadtplanung und Stadtgestaltung“,seit 1930 ein.
Hunderte Fachleute
In den letzten drei Jahrzehnten warenin österreichischen Gestaltungsbeirätenin etwa 450 Fachleute tätig. Im Durch-schnitt bilden drei, in einigen Fällenvier externe Mitglieder einen Beirat.Diesem gehören mancherorts auchFachleute aus der Verwaltung oder imseltenen Fall auch der Bürgermeisteran. Die Städte und Gemeinden be-schäftigen fast ausschließlich österrei-chische Fachleute. Da diese zumüberwiegenden Teil dort nicht ortsan-sässig sind, können sie Politik und Ver-waltung in baukulturellen Fragen freiund unbefangen beraten.
Gestaltungsbeirat Innsbruck: Bettina Anna Brunner (1.Reihe rechts), Heike Langenbach (2. Reihe Mitte), Da-niele Marques (3. Reihe rechts), Ernst Beneder (4. Rei-he links), 2013 Foto: © Stadt Innsbruck
Gestaltungsbeirat Linz: Carsten Roth, Gunter Ames-berger (Stadt Linz), Wolf-Dieter Albrecht (Stadt Linz),Peter Lorenz, Albert Wimmer, Bgm. Franz Dobusch,2013 (v.l.n.r.) Foto: © Stadt Linz
Mit der Etablierung des Gestaltungs-beirates in der Stadt Krems wurde ein in Salzburg erfolgreich eingesetztes Pla-nungsinstrument übernommen.
Bürgermeister Dr. Reinhard Resch,Krems
30 JahreGestaltungsbeirat
Beiratsprojekt in Linz: Wissensturm, Volkshochschule
und Stadtbibliothek, ArchitektenKneidinger und Stögmüller, 2007
Foto: © Stadt Linz
Beiratsprojekt in Krems: Atriumsiedlung „Am Hundssteig“,23 Wohnhäuser, Mag. arch. Ernst Linsberger, 2004 Foto: © Büro Linsberger
Der Salzburger Gestaltungsbeirat warimpulsgebend für das Entstehen desInnsbrucker Gestaltungsbeirates.
Stadtrat Mag. Gerhard Fritz, Innsbruck
Beiratsprojekt in Linz: Linz AG, Architekturbüro Gah-nal-Ifsits-Larch (Wien), Rajek Barosch Landschaftsar-chitektur (Wien), 3 Bauetappen 1998 / 2005 / 2012
Foto: © Stadt Linz
Impressum Herausgeber: Stadtgemeinde Salzburg. F.d.I.v.: Dipl.-Ing. Dr. techn. Paul Raspotnig, MA 5-03 Stadtplanung und Verkehr. Grafiken: Ingrid Imser Graphik-Design Straßwalchen. Layout: Wolfgang Stadler, MD 01 Informationszentrum
Gestaltungsbeiräte in Deutschland
Boom der Beiräte
So titelte das „Deutsche Architekten-blatt“ 2011 und kommentierte die ste-tig steigende Zahl an Gestaltungsbei-räten in der Bundesrepublik Deutsch-land. Und tatsächlich gibt es heute inden 16 Bundesländern mehr als 80Beiräte, die mit dem Salzburger Gestal-tungsbeirat vergleichbar sind. Sie heißen mancherorts zwar „Architek-tenbeirat“, „Baukollegium“ oder „Ge-staltungsforum“, der Name „Gestal-tungsbeirat“ setzt sich jedoch bei denNeugründungen durch.
Vorbild Regensburg
Die bayrische Stadt Regensburg gestal-tete 1998 ihren Gestaltungsbeirat nachden Regeln der Beiräte in Salzburg undLinz. Der Regensburger Beirat erfülltmittlerweile in Deutschland eine Vor-bildfunktion und ist laut Oberbürger-meister zu einem „Marketinginstrumentfür die Stadt“ geworden. Seine Mitglieder beschäftigen sich auchmit Bauvorhaben in der UNESCO-Welt-erbe-Altstadt von Regensburg.
Spitzenreiter Nordrhein-Westfalen
Das westlichste Bundesland Nordrhein-Westfalen ist mit rund 30 BeirätenSpitzenreiter in Deutschland. Es folgen die südlichen BundesländerBaden-Württemberg und Bayern. Aber auch im Norden finden sich Ge-staltungsbeiräte wie z.B. in den Hanse-städten Stralsund, Wismar, Rostockoder Lübeck.
Gestaltungs- und Welterbebeirat Lübeck: Jórunn Rag-narsdóttir, Kunibert Wachten, Thomas Will, JürgenBöge, Zvonko Turkali, 2013 (v.l.n.r.) Foto: © Stadt Lübeck
Gestaltungsbeirat Regensburg: Paul Kahlfeld, Christi-ne Schimpfermann, Carola Schäfers, Ingrid Burgstaller,Uta Stock-Gruber, Victor López Cotelo, 1993 (v.l.n.r.)
30 JahreGestaltungsbeirat
Beiratsprojekt in Regensburg: neues Wohn- und Ge-schäftshaus in historischer Umgebung, Planung: betaPlanungsteam mit Planungsgruppe DPW, 2007
Beiratsprojekt in Lübeck: Neubau eines internationa-len Studentenwohnheimes mit 105 Heimplätzen, Ar-chitekt Klaus Mai, 2005 Foto: © Stadt Lübeck
Beiratsprojekt in Stralsund: Hotel Kontorhaus am Querkanal, 2004 Foto: © Volker Zahn
Salzburg als Vorreiter aller Gestaltungs-beiräte kann auf eine lange Traditionzurückblicken.
Carola SchäfersGestaltungsbeirat Regensburg
In Salzburg spürt man das Qualitäts-bewusstsein, das das heutige Bauenprägt und das baukulturelle Erbe ver-antwortungsvoll fortschreibt.
Hans-Dieter CollinetArchitektenbeirat Aachen
Foto: © Stadt Regensburg
Foto: © Stadt Regensburg
Als 1999 von der Stadt Stralsund der Gestaltungs-beirat eingesetzt wurde, war selbstverständ-lich der Salzbur-ger das große Vorbild.
Inken BallerGestaltungsbei-rat Stralsund
Impressum Herausgeber: Stadtgemeinde Salzburg. F.d.I.v.: Dipl.-Ing. Dr. techn. Paul Raspotnig, MA 5-03 Stadtplanung und Verkehr. Grafiken: Ingrid Imser Graphik-Design Straßwalchen. Layout: Wolfgang Stadler, MD 01 Informationszentrum
Beiratsprojekt in Baden: Sanierung der Neuen AargauerBank, intensive Auseinander-setzung der Stadtbildkommissionmit Detailfragen zur Farb- und Fassadengestaltung, 2004 © Stadt Baden
Gestaltungsbeiräte Schweiz und Südtirol
Schweizer Stadtbildkommissionen
Zwar ist in der Schweiz die Bezeichnung„Gestaltungsbeirat“ nicht gebräuchlich,doch sind in den 26 Kantonen rundzwei Dutzend vergleichbare Beiräte imEinsatz. Manche Gemeinden setzen zu-sätzlich zur amtlichen Baukommisionein „Baukollegium“, einen „Fachaus-schuss“ oder eine „Stadtbildkommis-sion“ ein. In diese werden unabhängigeFachleute aus dem In- und Ausland,aber auch fachkundige Bürger bestellt.
Eine gelebte Bürgerbeteiligung hat inder Schweiz Tradition und zuweilenwerden wichtige städtebauliche Projek-te einer Volksabstimmung unterzogen.Zu den ältesten Kommissionen zählendie Beiräte in Zürich (1896), Basel(1911) oder in der Kleinstadt Baden(1976). Die meisten Kommissionenwurden aber erst in den letzten 30 Jah-ren gegründet.
Südtiroler Baukultur und Landschaft
Die Südtiroler Landesregierung gründe-te 2005 einen „Beirat für Baukulturund Landschaft“ nach Salzburger Vor-bild. Dieser ist als Serviceleistung fürBürger und Baubehörden konzipiertund tritt nur aufgrund einer freiwilligenAnfrage in Aktion. Er besteht aus dreirenommierten Experten aus Österreich,Italien und der Schweiz. Seit 2007 ermöglicht das SüdtirolerRaumordnungsgesetz den Gemeinden,Gestaltungsbeiräte einzusetzen. Bisherkonnte sich lediglich Salzburgs Partner-stadt Meran dazu entschließen und wirdim Herbst 2013 ihren Beirat bestellen.
Beiratsprojekt in Baden (CH): Bauen vor historischerKulisse: Neubau Geschäftshaus „Falken“ am Randeder Altstadt, 2006 © Stadt Baden
Baukollegium Zürich: Christa Reicher (1.v.l.), AndréOdermatt (2.v.l.), Daniel Niggli (3.v.r.), Patrick Gmür(2.v.r.), Matthias Ackermann (1.v.r.), 2012 © Stadt Zürich
30 JahreGestaltungsbeirat
Beiratsprojekt in Südtirol: Wiederaufbau einer Hofstelle in der Gemeinde Rasen-Antholz, begutachtet 2009 © Amt für Landschaftsschutz der Autonomen Provinz Südtirol
Aus der über 100-jährigen Geschichteund Erfahrung des Baukollegiums inZürich ist uns die wertvolle Arbeit einesBeirats wohlbekannt.
Stadtrat Dr. André Odermatt, Zürich
Der Salzburger Gestaltungsbeirat war,ist und wird weiterhin ein Vorbild, einwichtiger Bezug für uns sein.
Dr. Arch. Adriano OggianoLandesbeirat für Baukultur und Land-schaft in Südtirol
Beiratsprojekt in Südtirol: Abbruch und Neubau eines
Wohngebäudes in der Gemeinde Auer, begutachtet 2010
© Amt für Landschaftsschutz der Autonomen Provinz Südtirol
Impressum Herausgeber: Stadtgemeinde Salzburg. F.d.I.v.: Dipl.-Ing. Dr. techn. Paul Raspotnig, MA 5-03 Stadtplanung und Verkehr. Grafiken: Ingrid Imser Graphik-Design Straßwalchen. Layout: Wolfgang Stadler, MD 01 Informationszentrum