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1 „Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung in Kindertagesstätten und Kindertagespflege“ 30.09.2009 Dokumentation Fachtag Braunschweig „Die Vielfalt unter uns“ Moderation: Angela Plentz / Referentinnen: Birgit Merkel, Petra Wagner Eine Fortbildung des Trägerverbunds: gefördert durch:

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Page 1: 30.09.2009 Dokumentation Fachtag Braunschweig „Die ... · Ziel/e: Ich- und Bezugsgruppenidentität stärken Respekt für Vielfalt entwickeln ... Humor – um erste Hürden zu überwinden,

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„Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung in Kindertagesstätten und Kindertagespflege“

30.09.2009

Dokumentation Fachtag Braunschweig „Die Vielfalt unter uns“

Moderation: Angela Plentz / Referentinnen: Birgit Merkel, Petra Wagner

Eine Fortbildung des Trägerverbunds: gefördert durch:

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0 Begrüßung durch die Trägervertreter Zum Fachtag kamen 63 Interessierte. Unter ihnen waren 35 Mitarbeiter/innen der am Projekt beteiligten Kindergärten/ Familienzentren und 13 Tagesmütter und Kinderfrauen. Das eingeladene Fachpublikum erhielt die Möglichkeit eines Einblickes in die Umsetzung des Ansatzes vorurteilsbewusster Bildung und Erziehung in den Arbeitsfeldern Kindertagesstätte und Kindertagespflege.

Herr Lampe (Stiftung Remenhof) und Herr Bitterberg (Arbeiterwohlfahrt, BV Braunschweig) eröffneten den Fachnachmittag.

1 Referat: Vorurteilbewusste Elternarbeit in Kita und Kindertagespflege Referentin: Birgit Merkel (Hannover) Inhalte: 1.Familienwirklichkeiten 2.Gesetzliche Grundlagen 3.Erziehungspartnerschaft 4.Ziele der vorurteilbewussten Bildung und Erziehung 5.Handlungsmaxime für Erzieherinnen und Tagesmütter

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2 Markt der Möglichkeiten Im Sitzungssaal präsentierten sich die Einrichtungen und Tagespflegepersonen mit für die vorurteilsbewusste Praxis entwickelten Materialien und Dokumenten. Aus der Kindertagespflege

Handlungsfeld:

Gestaltung der Lernumgebung Ziel:

Stärkung der Ich-Identität und Bezugsgruppenidentität

Handlungsfeld:

Gestaltung der Lernumgebung

Vorurteilsbewusste Interaktion mit Kindern

Vorurteilsbewusste Interaktion mit Eltern Ziel:

Stärkung der Ich-Identität und Bezugsgruppenidentität

Respekt für Vielfalt entwickeln

Familienbild

„Bewegungsvielfalt“

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Kita Triangel

Handlungsfeld/er:

Gestaltung der Lernumgebung

Vorurteilsbewusste Interaktion mit Kindern Ziel/e:

Ich- und Bezugsgruppenidentität stärken

Respekt für Vielfalt entwickeln

KiFaZ Muldeweg

Handlungsfeld/er:

Gestaltung der Lernumgebung

Vorurteilsbewusste Interaktion mit Kindern

Ziel/e:

Ich- und Bezugsgruppenidentität stärken

Kita Schefflerstraße/ Kita

Handlungsfeld/er:

Gestaltung der Lernumgebung

Vorurteilsbewusste Interaktion mit Kindern

Ziel/e:

Ich- und Bezugsgruppenidentität stärken

Respekt für Vielfalt entwickeln

„Gut behütet“

Portfolioarbeit

Sprachförderung anhand von Merkmalen der Kinder

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Kita Schefflerstraße/ Offene Ganztagsschule

Handlungsfeld/er:

Gestaltung der Lernumgebung

Vorurteilsbewusste Interaktion mit Kindern

Ziel/e:

Ich- und Bezugsgruppenidentität stärken

Respekt für Vielfalt entwickeln Kita Schefflerstraße/ Kita Handlungsfeld/er:

Gestaltung der Lernumgebung

Vorurteilsbewusste Interaktion mit Kindern

Vorurteilsbewusste Interaktion mit Eltern Ziel/e:

Ich- und Bezugsgruppenidentität stärken

Respekt für Vielfalt entwickeln Weitere Praxisbeispiele

„Hier ist mein Zuhause.“

Projektarbeit zum kulturellen Hintergrund

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Zeit des Austausches

Ende des offiziellen Programmes

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3 Cafè International Alle am Programm Kinderwelten teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen wurden entsprechend der durch sie betreuten Altersgruppe in 7 Arbeitsgruppen aufgeteilt. Es gab 7 Fragestationen. Jede Gruppe hatte an jedem Tisch 10 Minuten Zeit sich zu der entsprechenden Fragestellung auszutauschen und wanderte dann weiter. Aus Zeitgründen wurde diese Arbeit verkürzt, so dass jede Gruppe 6 Fragen beantworten konnte. Im Anschluss sind die Antworten zu den Fragestellungen dokumentiert:

1 Welche Lernumgebung biete ich Kindern, damit sie eine positive Ich-Identität entwickeln?

Erfolgserlebnisse durch Bewegung

Selbstständiges Tun

Rituale (geben Halt)

Individuellen Bedürfnissen gerecht werden

Fotos, persönliches Wiederfinden von „mir“

„ Brücke“ herstellen zwischen Betreuung und Elternhaus

Besuche im Elternhaus

Motivation durch „Du kannst“ Briefe

Überall wieder zu findende Bilder der Kinder

Ausstellung der Babyfotos

Unterschiede sichtbar/ erlebbar machen

Rituale aus Unterschieden übernehmen

Entsprechende Gestaltung von Spielmaterialien

Ständige Eigenreflexion/ eigene Haltung überprüfen/ Austausch mit anderen

Gesehen werden/ wahrgenommen werden

Persönliches Eigentum darf mitgebracht werden und hat festen Platz

Feste Sitzordnung und „Geschirrzuteilung“

Strukturierte Raumaufteilung

Rituale

Individuelles Eingehen auf das Kind

Selbstbestimmtes Handeln ermöglichen

Fotos vom Kind/ der Gruppe/ der Familie

Ansprechende Lernumgebung: o Verlässliche Bezugspersonen o Feste Tagesstruktur o Plätze für persönliche/ private Dinge o Selbstgestaltete Räume

Rituale

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Wiedererkennung schaffen (z.B. Fotos)

Kinder dürfen Wünsche äußern

Wertschätzender Umgang mit Bildern/ Gebasteltem

Tischmanieren

Portfolioarbeiten

Eigentumsfächer

Gruppencollagen

Babyfotos/ Haustierfotos

Hausbesuche

Zahn- und Körperpflege

Spiegel

Selbstportrait

Fotos

Bilderbücher

Spiegel

Singen

Körperumrisse/ Handabdrücke etc.

Freundliches, positives Umgehen mit dem Kind

Viel loben/ Wertschätzung

Eigene Schätze mitbringen dürfen (auch eigenes Bett)

Eigene Trinkbecher

Rituale im Alltag

Versprochenes einhalten

Kinder ernst nehmen, auf Bedürfnisse eingehen

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2 Wie unterstütze ich die Kinder Respekt für Vielfalt zu entwickeln?

Respekt vor den Wünschen der anderen

Unterschiede feststellen, benennen – nicht werten

Verhaltensmöglichkeiten lernen

Indem ich sie vorlebe

Information – Bilderbücher (z.B. Tiere)

Unterschiedliche Bekleidung

Verschiedene Spielpuppen (Nationalitäten)

Vielfalt in der Natur

Essen

Sprache (Gedichte, Lieder)

Gegenseitige Achtung der verschiedenen Lebensweisen

Religion

Anerkennung von Stärken und Schwächen

Vielfalt transparent machen durch: o Fotos o Lieder o Spiele o Ernährung o Bücher

o Projektarbeit o Ausflüge/ Besuche o Feste feiern/ Religion o Mehrsprachigkeit o Kinder mit Einschränkungen

vertraut machen

Vorbildfunktion/ Wertschätzung o Erzieher/in – Kinder o Erzieher/in – Eltern, Familie, Kolleginnen, Kollegen

Gemischtgeschlechtliches Kollegium

Essgewohnheiten

Sachgerechte Information

Rituale/ Bräuche

Verantwortung

Durch Spiele und Angebote Kinder mit Vielfalt vertraut machen und ihnen damit den Zugang dazu eröffnen, dass jedes Kind besonders ist und dass sie so wie sie sind angenommen und willkommen sind

Kindern Möglichkeit zur Begegnung geben

Bücher

Lieder

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Gespräche

Rollenspiele

Garten pflegen und ernten

Blumenvielfalt: sehen, riechen – nicht pflücken

Insekten, Spinnen andere Tiere – Achtung haben

Den anderen ausreden lassen

Programm Faustlos

Keine Wörter/ Schimpfwörter benutzen, die andere verletzen

Respekt vor fremdem Eigentum

Warten lernen

Über Vielfalt sprechen und erleben

Vielfalt wahrnehmen

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3 Was hilft mir konstruktiv mit Unterschieden umzugehen?

Unterschiede erkennen/beachten

Respektvoller Umgang mit Unterschieden – Wertschätzung bewirkt Öffnung der Eltern

Wahrnehmungen den Eltern mitteilen und nachfragen/ Abgleichen mit den Wahrnehmungen der Eltern

Elternabend zum Thema Wahrnehmung (z.B.) um Eltern ins Gespräch zu kriegen oder ins Nachdenken zu bekommen

Jedes Kind ist besonders und damit auch unterschiedlich

Unterschiede als Chance für individuelle Entwicklung der jeweiligen Kinder

Elterngespräche – Sicht der Eltern kennen lernen und unterschiedliche Meinungen als Gespächsanlass aufgreifen (auch wenn eigene Sicht sehr konträr ist)

Profil der Kindertagespflege – helfend bei konzeptionellen Elterngesprächen

Fotos mit Unterschieden (Hauttonnuancen) als Anlass für Gespräche mit den Kindern

Erleben von Unterschieden (Alter) im Stadtgebiet – z.B. Kinder geraten ins Gespräch mit alten Leuten oder Menschen mit sichtbaren körperlichen Einschränkungen/ Behinderungen

Offenheit der Kinder ist eine Chance für Begegnungen und Gespräche – wichtig dies zu erhalten, auch im sexuellen Bereich

Kindern den Zugang zu Unterschieden ermöglichen

Erlebte Unterschiede mit Eltern besprechen/ erklären

Vorbildfunktion – ebenfalls über Gefühle sprechen, eigene Beispiele mit einbringen

Respekt vor dem Leben

Fotos, Bilderbücher

Unterschiede erkennen, benennen, erklären

Gegensätze aufzeigen (Unterschiede äußere Merkmale z.B. Haarstruktur, Hautfarbe)

Unterschiede nicht bewerten, sondern anerkennen

Vorsichtig, sensibel mit den Eltern ins Gespräch gehen – Ich- Botschaften – den gemeinsamen Blick auf das Kind lenken

Kinder ernst nehmen und ansprechen (auch mit Kleinstkindern)

Von den Eltern viel über die Familie erfahren und Eltern in Austausch bringen

Sich selber theoretisch weiter bringen – Fortbildungen

Unterschiede sammeln

Unterschiede für Angebote nutzen (Orient trifft Okzident, Weihnachten – Bayram)

Bilderbücher, zählen, Lieder – in verschiedenen Sprachen – in Familiensprachen der Gruppenkinder

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Esskulturen sichtbar machen o Bsp. Sprache: Eltern singen/ lesen vor, Kinder können bei Aussprache

helfen, Erzieherinnen entwickeln eigene Lautschrift

In einem Angebot - Kinder unterstützen sich gegenseitig

Bewusst machen von Unterschieden – fördert Akzeptanz der Kinder untereinander

Mit Kindern die aus vorurteilsbeladenen Elternhäusern kommen beginnen einen Umdenkprozess zu fördern

Genau beobachten, wahrnehmen

Thematisieren – aufnehmen/ aktiv werden

Blick auf die Stärken der Eltern und Kinder

Feingefühl – Persönlichkeit des Kindes achten – empathisch werden/ sein

Eigene Vorurteile wahrnehmen, bewusst machen und reflektieren

Unterschiede erkennen und in Angeboten/ Projekten berücksichtigen/ erarbeiten und aufarbeiten

Spielmaterialien – werden sie den Kindern gerecht?

Familiensprachen sichtbar machen

Ansprechpartner „Experten“ für Fachfragen: Büro für Migrationsfragen Stützpädagogik Fachbücher Fortbildungen

Einbeziehung der Eltern - Transparenz

Mehrsprachige Kolleginnen

Humor – um erste Hürden zu überwinden, Barrieren abzubauen

Atmosphäre schaffen in der Unterschiede benennbar sind

Kennen der Elternhäuser: o Wer gehört zur Familie? o Beruf? o Urlaubsziele – Erlebnisse erzählen

aber nicht bewerten o Persönliche Offenheit – eigene

Erfahrungen/ Erlebnisse/ Gefühle mit einbringen (Vorbildfunktion)

Gute Kontakte herstellen (persönlich, Vertrauensbasis)

Unterschiede benennen und als Ansatzpunkt für Austausch nehmen (ggf. auch bei Konflikten)

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4 Was tue ich, damit Kinder ihre Bezugsgruppe/n (Familie, Kultur, Freunde) in der Einrichtung/ in meiner KTP- Stelle/ meiner KTP-Familie wiederfinden?

Tischset mit Familienfotos

Wohnort suche (Fotos)

Fotos von Familien im Eigentumsfach

Fotos der Kinder in Bereichen wie Garderobe, Waschraum, Geburtstagskalender, Eigentumsfächer

Schlafplatz mit Familienfotos

Tabelle von Vielfältigkeit/ Unterschiedlichkeit

Gruppenfoto

Babyfotos von sich (Ratespiel)

Handabdrücke

Tagesanwesenheit durch Fotos

Fotos der Haustiere

Messtabelle mit Fotos

Fotomemory

Kuscheltiere der kleinen Kinder (Krippe)

Ausstellung der eigenen Werke

Elternpostbaum

Geburtstagshaus/ Geburtstagseisenbahn

„Gut behütet“ in der Gruppe

Eigentumskiste (mit Inhalt, was kein anderer benutzen darf)

Eigene Trinkbecher und Bettwäsche

Familienbaum mit Fotos

Portfolio

Rucksack von zu Hause mit Eigenbedarf

Eigenes Spielzeug von zu Hause

Hospitation in der Kindertagespflege- Stelle (bei Eingewöhnung)

Kindertagespflege – Gespräche über Familie und Geschwister

Darstellung der Gruppe durch Symbole

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5 Wie kann ich in meinem pädagogischen Alltag die Grundsätze der vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung umsetzen? (Grundsätze: Ich-Identität, Respekt für Vielfalt, Kritisch werden, Ungerechtigkeiten widerstehen)- auf Blatt daneben

Vorurteile erkennen, begegnen nun darauf angemessen reagieren

Gleich wertige Beteiligung der Kinder am Finden von Lösungen

Ich-Werden unterstützen z.B. durch Fotos von Kindern

Gemeinsamkeiten und Unterschiede deutlich und erlebbar machen – Gleichberechtigung berücksichtigen

Herkunftsfamilie in KTP oder Kita „mitbringen“

Sensibel werden für Vorurteile

„Hausaufgaben“ für Eltern – Dinge basteln, die das Kind mitbringen kann

Kindliche „Werke“ sichtbar machen

Bilinguale Erziehung fördern: z.B. mit Bilderbüchern, Liedern, Atlanten, Gerichte, Rollenspiele, verkleiden

Gemeinsamkeiten und Unterschiede bildlich darstellen – z.B. die Kinder darstellen lassen wie sie aussehen, was sie gern mögen, machen

Darstellung woher das Kind kommt

Eltern mit einbeziehen: z.B. zur Übersetzung von Liedern und Fingerspielen

Verwendung von verschiedenen Sprachen im „Morgenkreis“

„Ausländische“ Feste feiern

Unterschiede deutlich machen, durch Z.B. gemeinsames Betrachten der Kinder anhand von Fotos – auch Gemeinsamkeiten

Muttersprache der Kinder in KTP oder Kita mit einbringen – Angebote machen/ anbieten

Unterschiedlichkeit zeigen – verschiedene Gerichte, verschiedene Einkaufsläden

Unterschiede erklären und für alle Kinder sichtbar machen, sich ausprobieren

Grundsätze verinnerlichen immer wieder bewusst und sichtbar machen

Respektvoll mit den Kindern umgehen

Fotos der Kinder zur Ich- Identität an verschiedenen Materialien sichtbar machen

Unterschiedlichkeit sichtbar und erfahrbar machen, z.B. verschiedene Gerichte zur Verfügung stellen anhand des kulturellen Hintergrundes

Beeinträchtigungen berücksichtigen, sensibel damit umgehen – anderen Kindern erklären und mit einbeziehen

Elternarbeit

Rollenspiele

Erfolgserlebnisse schaffen z.B. beim Sport, beim Werken

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Konfliktschlichtung (Mediation)

Eigene Fehler (der Pädagogin) eingestehen

Rollentausch – sich in andere hineinversetzen

Eltern bewusst machen, dass Vielfalt gut ist

Eltern verschiedener kultureller Hintergründe einbeziehen und z.B. deren Feste feiern

Kulturelle Unterschiede erfragen und im Alltag mit berücksichtigen, z.B. beim Essen

Alltägliche Unterschiede sichtbar machen und erklären

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6 Womit gelingt es mir Eltern in den vorurteilsbewussten Bildungs- und Erziehungsprozess einzubinden?

Thematische Elternabende anbieten zu vorurteilsbehafteten Themen: o Gemeinsames Essen o Über Urlaub berichten

Eltern auffordern familientypische Dinge mitzubringen

„Tür und Angel“ Gespräche zum Kontaktaufbau

Sprache/ Familien

Gemeinsamen Besuch von Festen anbieten

Austausch/ Interesse an Traditionen/ Ritualen/ Regeln

Gegenseitige Akzeptanz

Gruppenfrühstück – jede Familie bringt etwas mit

Eltern ansprechen – im Dialog bleiben

In Aktivitäten einbeziehen

Kuchen backen lassen

Austausch, um Besonderheiten der Kinder zu erfahren (Essen, Vorlieben)

Interesse an den Eltern zeigen (Wie geht es Ihnen?)

Hospitationen anbieten

Aktiv in den Alltag einbeziehen o Bemerkungen: viele Angebote

werden nicht angenommen

Eine Woche lang an verschiedenen Tagen zum Frühstück Eltern einbeziehen

Eltern auf Arbeitsstellen besuchen

Eltern- Kind – Nachmittage( Oma und Opa)

Eltern untereinander Kontakt ermöglichen

Familienfotos ansehen

Familienalben zeigen

Verschiedenheit als Normalität vorleben

Rezepte von Eltern für gemeinsames Essen

Gemeinsame Feste (Lieder, Speisen, Spiele)

Eltern einbeziehen (Backen, kochen)

Elterninformationen anbieten, Meinungen erfragen

Ängste, Unwissenheit wahrnehmen – durch gemeinsame Aktionen abbauen

Landestypische Dinge (Foto, Kleidung, Geschirr, Gebetsteppich usw.)

Toleranz vorleben in allen Bereichen

Feste und Feierlichkeiten gemeinsam gestalten

Elternabende

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Um Unterstützung der Eltern im pädagogischen Alltag bitten – Eltern ansprechen

Elterngespräche/ Entwicklungsgespräche

Übersetzer einbeziehen/ Einverständnis

Wertschätzung der unterschiedlichen Familiensituationen/ Lebenslagen

Kulturelle Besonderheiten erfragen/ Informationen zusammentragen/ akzeptieren – respektieren

Eltern/ Familien in Raumgestaltung einbeziehen

Intensive Zusammenarbeit leben

Elterncafè/ Eltern Raum geben zum Austausch

Zwanglose Möglichkeiten des Austausches anbieten

Elterngespräche anbieten, Verhalten, Leistungsstand o Konkrete Lösungsansätze anbieten

Eltern Verantwortung übergeben

Interessen der Kinder aufnehmen – daran anknüpfen und vertreten

Mit Eltern diskutieren

Erzieher/innen als „Anwalt“ der Kinder

Eltern Raum geben für Austausch

Normen, Werte, Kultur der Einrichtung gegenüber den Eltern vertreten

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7 Welche Rückmeldungen von Eltern sind mir in Bezug auf vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung begegnet?

„Danke, dass Ihr auf Essgewohnheiten Rücksicht nehmt.“

Fotos die überall hängen

Dass Kinder individuell gesehen werden.

Vorschularbeit wird nicht angeboten

Schwimmkurs für Kinder mit Migrationshintergrund

Sprachförderung

Ablehnung und Verunsicherung bei Eltern durch Aufnahme eines entwicklungsverzögerten Kindes

Gespräche über traditionelle Verhaltensweisen

Eltern begrüßen die Aktionen zur vorurteilsbewussten Erziehung

Familienbilder wurden geschätzt

Beschwerde einer Mutter, dass sich die Eltern und die Kinder auf türkisch unterhalten

Collagen über Haustiere, Zimmer etc. wurden hergestellt und ausgehängt – positive Rückmeldung der Eltern

Werke der Kinder und Fotos von Ausflügen ausgehängt – positive Rückmeldung

Beschwerden deutscher Eltern über Ramadanfest in der Kita

Negative und positive Rückmeldungen

Babyfotos, Haustiere, Messlatte – Interesse bei Eltern geweckt

Negative Rückmeldung zum Ramadanfest – Angst Kinder „laufen zum Islam über“

Berücksichtigung verschiedener Sprachen wird positiv erlebt – Kinder erzählen in Muttersprache

Essenswünsche werden berücksichtigt

Ich- Identität: ablehnende Haltung – zu theoretisch, Einlassen auf das Thema

Positive Haltung gegenüber: selbstständigem Entscheiden, Wertschätzung

Positive Rückmeldung bezogen auf die Hautfarbe (Kinder fassen andere an)

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Gruppenresümees aus dem Fachtag Gruppe 1 (Schulkinder) Trotz unterschiedlicher Arbeitsstrukturen verbindet uns ein gemeinsames Ziel: Liebevolles, respektvolles Miteinander! Gruppe 2 (3-6 Jahre):

- Wir machen schon sehr viel und setzen sehr viel um. - Fachaustasch ist wichtig - Deutliche Unterschiede ob Stadt oder Dorf bei Eltern als auch bei Kindern - Wichtig! Kleinere Gruppen! Mehr Zeit!

Gruppe 3 (3-6 Jahre):

- Inspiration für die tägliche Arbeit - Anregungen bekommen - Eigene Vorurteile wieder zu erkennen - Es ist leichter mit den Kindern zu arbeiten als mit den Eltern.

Gruppe 4 (3-6 Jahre):

- Kinder in ihrer Ich- Findung stärken - Jeden akzeptieren so wie er ist. - Arbeit transparent machen – aufgeschlossen sein

Gruppe 5 (0-3 Jahre):

- Unterschiede wahrnehmen – Unterschiede schätzen – Vielfalt leben! Gruppe 6 (0-3 Jahre):

- Vergessene Ideen neu umsetzen. Gruppe 7 (0-3 Jahre):

- Ich – Identität zu stärken bei Kindern im Alter von 0-3 Jahren - Integration der Eltern in die Gestaltung der Betreuung ist wichtig. - Permanente Selbstreflektion

4 Schlusswort Petra Wagner fand als Schlussrednerin aufmunternde und bestärkende Worte, um in der Arbeit der vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung aktiv zu bleiben. Sie machte deutlich, dass der Ansatz viel Engagement jedes/r Einzelnen braucht und nur dann gelingen kann, wenn die Träger und politisch Verantwortlichen diesen Ansatz als Möglichkeit einer inklusiven Bildung unterstützen und verstehen. So haben die Mitarbeiterinnen nicht nur gegenüber den Eltern Pionierarbeit zu leisten, sondern haben auch gegenüber den sozialpolitischen und Trägervertretern zu erklären, weshalb diese Arbeit so wichtig ist und welche Ressourcen sie benötigt. Es war zu spüren, dass dieser Austausch den Beteiligten Mut gemacht und Inspiration gegeben hat, die vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung immer weiter in pädagogische Arbeit einfließen zu lassen.