373 seiten, 284 abbildungen, 23 tabellen. broschur: dm 54,- trepel m., ,neuroanatomie: struktur und...

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Buchbesprechung Trepel, M.: Neuroanatomie: Struktur und Funktion. 2. Auflage, 373 Seiten, 284 Abbildungen, 23 Tabellen. Broschur: DM 54,-. Urban & Schwarzenberg, Mtinchen-Wien-Baltimore 1999. ISBN 3-437-41296-5 Die neue Auflage dieses Neuroanatomie-Lehrbuches erscheint hiermit 4 Jahre nach der ersten Auflage. Der formale Aufbau des Buches hat sich nicht ge~indert. Einige inhaltliche Erweiterun- gen, etwa die Entwicklung des Nervensystems und eine am Ende des Buches befindliche tabellarische l)bersicht fiber Neurotrans- mitter sowie ein etwas abgegndertes Layout sind hinzugekom- men. Die klare Struktur und gut nachvollziehbare Systematik dieses Lehrbuches erleichtert den Studierenden den Umgang mit dem Stolf sowie das Lernen. Auch die h~iufigen klinischen Bezfi- ge tragen ihren Teil dazu bei, von vornherein ein tieferes und umfassenderes Verstgndnis struktureller und funktioneller Neu- roanatomie zu erm6glichen. Studierende k6nnen so einfacher mit den abstrakten morphologischen und topographischen Kon- zepten des ZNS vertraut gemacht werden. Die Zusammenfassun- gen am Ende der Kapitel sind gut geeignet, um den Stoff auch kurzfristig effektiv zu wiederholen. Im ersten Kapitel werden Grundlagen, Begriffe, Definitionen und die Entwicklung des Nervensystems besprochen. Anstelle yon histologischen und elektronenmikroskopischen Abbildungen sind hier leider nur schematische Zeichnungen zu finden. Statt- dessen findet man in den folgenden Kapiteln illustrative Beispiele yon Kernspintomographie Bildern. Das periphere Ner- vensystem und das Rfickenmark folgen dem ersten Abschnitt und sind ebenfalls eigenen Kapiteln zugeordnet. Hiernach geht es mit den verschiedenen Abschnitten in aufsteigender Riehtung vom Hirnstamm tiber Mittelhirn und Kleinhirn sowie Zwischen- hirn bis zum Groghirn weiter. Die vier abschlieBenden Kapitel Liquor, Ventrikelsystem und Hirnhfiute, die Blutversorgung des Gehirns, das vegetative Nervensystem und die Sinnesorgane wer- den noch abgerundet yon einem Kapitel fiber Fallbeispiele sowie Wiederholungsfragen. Positiv bemerkt werden mug, dab jedem Kapitel eine Liste weiterffihrender Literatur nachgesteUt ist. Auch wenn viele Stu- dierende solchen Literatur-Empfehlungen nicht nachgehen soll- ten und zahlreiche andere Lehrbticher derartigen Ballast bereits abgeworfen haben, so erm6glicht eine solche Zusammenstellung den Blick tiber den knapp bemessenen Wissenshorizont eines Lehrbuches zu werfen und den Interessierten aufzuzeigen, wo sie sich weiter informieren k6nnen. Aufgrund der insgesamt positiven Bewertung dieses Buches und guten Resonanz von Seiten der Studierenden wird sehr wahrscheinlich auch an einer weiteren Auflage gearbeitet, wel- che genaue, die Verschaltungen berticksichtigende, schematische Darstellungen der physiologischen Reflexe und Schutzreflexe des visuellen und auditiven Systems sowie des Gleichgewichts- systems hinzugeffigt werden k6nnteu. Besonders die einheitliche und kompakte zeichnerische Zusammenstellung dieser Reflexe kann ftir den klinischen Abschnitt, insbesondere die Lokalisa- tionsdiagnostik yon Ver~inderungen und Defekten der Reflexe in der Neurologie und Neurochirurgie, viel wert sein. Die vorliegende Neuauflage der Neuroanatomie yon Trepel l~iBt sich den Studierenden der Humanmedizin, Biowissenschaf- ten und allen an der Neuroanatomie Interessierten guten Gewis- sens empfehlen. Oliver Schmitt, Ltibeck 170

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Buchbesprechung

Trepel, M.: Neuroanatomie: Struktur und Funktion. 2. Auflage, 373 Seiten, 284 Abbildungen, 23 Tabellen. Broschur: DM 54,-. Urban & Schwarzenberg, Mtinchen-Wien-Baltimore 1999. ISBN 3-437-41296-5

Die neue Auflage dieses Neuroanatomie-Lehrbuches erscheint hiermit 4 Jahre nach der ersten Auflage. Der formale Aufbau des Buches hat sich nicht ge~indert. Einige inhaltliche Erweiterun- gen, etwa die Entwicklung des Nervensystems und eine am Ende des Buches befindliche tabellarische l)bersicht fiber Neurotrans- mitter sowie ein etwas abgegndertes Layout sind hinzugekom- men. Die klare Struktur und gut nachvollziehbare Systematik dieses Lehrbuches erleichtert den Studierenden den Umgang mit dem Stolf sowie das Lernen. Auch die h~iufigen klinischen Bezfi- ge tragen ihren Teil dazu bei, von vornherein ein tieferes und umfassenderes Verstgndnis struktureller und funktioneller Neu- roanatomie zu erm6glichen. Studierende k6nnen so einfacher mit den abstrakten morphologischen und topographischen Kon- zepten des ZNS vertraut gemacht werden. Die Zusammenfassun- gen am Ende der Kapitel sind gut geeignet, um den Stoff auch kurzfristig effektiv zu wiederholen.

Im ersten Kapitel werden Grundlagen, Begriffe, Definitionen und die Entwicklung des Nervensystems besprochen. Anstelle yon histologischen und elektronenmikroskopischen Abbildungen sind hier leider nur schematische Zeichnungen zu finden. Statt- dessen findet man in den folgenden Kapiteln illustrative Beispiele yon Kernspintomographie Bildern. Das periphere Ner- vensystem und das Rfickenmark folgen dem ersten Abschnitt und sind ebenfalls eigenen Kapiteln zugeordnet. Hiernach geht es mit den verschiedenen Abschnitten in aufsteigender Riehtung

vom Hirnstamm tiber Mittelhirn und Kleinhirn sowie Zwischen- hirn bis zum Groghirn weiter. Die vier abschlieBenden Kapitel Liquor, Ventrikelsystem und Hirnhfiute, die Blutversorgung des Gehirns, das vegetative Nervensystem und die Sinnesorgane wer- den noch abgerundet yon einem Kapitel fiber Fallbeispiele sowie Wiederholungsfragen.

Positiv bemerkt werden mug, dab jedem Kapitel eine Liste weiterffihrender Literatur nachgesteUt ist. Auch wenn viele Stu- dierende solchen Literatur-Empfehlungen nicht nachgehen soll- ten und zahlreiche andere Lehrbticher derartigen Ballast bereits abgeworfen haben, so erm6glicht eine solche Zusammenstellung den Blick tiber den knapp bemessenen Wissenshorizont eines Lehrbuches zu werfen und den Interessierten aufzuzeigen, wo sie sich weiter informieren k6nnen.

Aufgrund der insgesamt positiven Bewertung dieses Buches und guten Resonanz von Seiten der Studierenden wird sehr wahrscheinlich auch an einer weiteren Auflage gearbeitet, wel- che genaue, die Verschaltungen berticksichtigende, schematische Darstellungen der physiologischen Reflexe und Schutzreflexe des visuellen und auditiven Systems sowie des Gleichgewichts- systems hinzugeffigt werden k6nnteu. Besonders die einheitliche und kompakte zeichnerische Zusammenstellung dieser Reflexe kann ftir den klinischen Abschnitt, insbesondere die Lokalisa- tionsdiagnostik yon Ver~inderungen und Defekten der Reflexe in der Neurologie und Neurochirurgie, viel wert sein.

Die vorliegende Neuauflage der Neuroanatomie yon Trepel l~iBt sich den Studierenden der Humanmedizin, Biowissenschaf- ten und allen an der Neuroanatomie Interessierten guten Gewis- sens empfehlen.

Oliver Schmitt, Ltibeck

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