5 merkmale eines qualitätsmanagementsystems...
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5 Merkmale eines Qualitätsmanagementsystems sind:
a. Management: (Vision und Mission: Ziele, Strategien, Führungsstil, klare Grundsätze, Kultur, glaubhaftes Vorbild, klare Strukturen und Anweisungen)
b. Kundenorientierung: Kunden, z.B. Schüler, Gesellschaft, Wirtschaft (Marktanalyse, Bedürfnisse, Erwartungen, schnelle Problembehebung)
c. Mitarbeiterorientierung: (Entwicklung, Schulung, Kommunikation, Einbindung, Unter- stützung, Einbindung der Mitarbeiter)
d. Kontinuierliche Verbesserung: (Fehlerbehebung, Vorbeugemaßnahmen, Eigen- verantwortung, lernende Organisation, Jahresziele)
e. Prozessbeschreibung als Regelkreis: (Prozessabläufe und deren Dokumentation in einem Handbuch: Wer, was, wie, wann, wo,.. ) mit dem Schwerpunkt der Nachhaltigkeitsprüfung
f. Ergebnis, Analyse, Messung: (Bewertung, Kennzahlen, Trends, Rückmeldung, abgeleitete neue Ziele und Maßnahmen)
6 Das Qualitätsmanagementhandbuch
Ein Qualitätsmanagementsystem (QMS) hat in beruflichen Schulen die Aufgabe, alles zu tun, was Qualität definiert, erreicht und verbessert. Das QMS regelt die Aufbau-und Ablauforganisation, die im Qualitätsmanagement- Handbuch (QMH) niedergeschrieben sind. Das QMH ist die „Betriebsanleitung“, in der festgelegt wird, wer was, wie, wann mit welchen Mitteln durchzuführen hat und ob die Ergebnisse den Qualitätsvorgaben entsprechen.
Aufbau eines QMH:
Allgem. Broschüre (Schulprofil, Leitziele, Teil Schulphilosophie, Organisation,
grundsätzliche Struktur und Arbeitsweise)
Prozessan- Darstellung der Prozessabläufe mit weisungen Texten, Arbeitsschritten,
Flussdiagrammen
Dokumente Q-Aufzeichnungen, z.B. ausgefüllte (Formulare, Checklisten,..) Formblätter und Checklisten,
die in eine festgelegte Ablage kommen, z.B.
„Ordner Konferenzen“
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Die Hauptgliederung der gesamten Abläufe kann nach der Einteilung Führungsprozesse, Kernprozesse und Hilfsprozesse erfolgen.
Zusammenwirken der Normelemente aus der ISO 9001:2000 im schulischen Bereich:
Die Summe der Teile bildet noch kein Ganzes (Laotse). Wie bei einem Puzzle ergibt erst das richtige Anordnen und ineinander greifen der Einzelteile das gewünschten Bild. Die Qualität der schulischen Arbeit ergibt sich aus den verschiedenen Elementen, Bereichen und Ebenen des Systems Schule. Die Qualität der Unterrichts- und Erziehungsarbeit steht in starker Wechselwirkung mit den oben in der Grafik dargestellten Bereichen, wie bei kommunizierenden Röhren. Qualität ergibt sich aus einer Vielzahl von Einzelfaktoren, die sich gegenseitig beeinflussen. Bevor eine Überprüfung oder eine Evaluation erfolgen kann, müssen Qualitäsmanagementsysteme (QMS) mit den obigen Elementen aufgebaut werden, um so die Voraussetzung zu schaffen, dass vorgegebene Forderungen erfüllt und Ziele erreicht werden können. Qualitätssicherung erfordert wesentlich mehr als nur Tests, Evaluation und Standards.
Qualitäts-planung,Schulent-wicklung
Schulung und Fortbildung
Personal-management
Infrastrukturund
Arbeitsum-gebung
Analyse,Bewertung
Maßnahmen
StändigeVerbesserung
Kommu-nikation
undInformation
Organisationund
Verantwor-tung
Schulprofil,Schulpolitik,
Leitziele
Unterrichts-und
Erziehungs-arbeit
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Ziel ist es, die Qualität der Unterrichtsarbeit ständig zu steigern. Dabei sind die Fundamente der fachlichen, pädagogischen und methodischen Kompetenz maßgebend für die Unterrichtsqualität. Der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) muss vom gesamten Kollegium und der Schulleitung bewirkt werden, um die Schule positiv zu entwickeln. Diese Zusammenhänge sollen durch folgende Darstellung verdeutlicht werden:
Positives Act Plan Bild
Study D o
Kontinuierlicher Verbesserungs- prozess (KVP) : Steigerung der Qualität im Team mit Schulleitung als Vorbild Aktivitäten, Kooperation, Projekte, Koordination
Qualitätsmanagement: Vision und Mission für Schulorganisation, Unterrichts- und Erziehungsarbeit
Fachliche Pädagogische Methodische Kompetenz Kompetenz Kompetenz
Die fachliche, pädagogische und methodische Kompetenz sind das Fundament für eine gute Unterrichts- und Erziehungsarbeit. Darauf aufbauend bietet ein Qualitätsmanage-mentsystem die erforderliche Struktur, um durch einen ständigen, kontinuierlichen Verbesserungsprozess die Qualität zu steigern. Diese ständige Qualitätssteigerung ist nur zu leisten, wenn das gesamte Kollegium und die Schulleitung nach einheitlichen Leitzielen arbeiten und bei deren Umsetzung aktiv mithelfen.
Somit ergibt sich ein neues Verständnis einer Schule: „Schulleitung verwaltet die Schule und Lehrer leisten Dienst durch Unterrichtsarbeit“ wird abgelöst durch: „Schulleitung managt die Schule und ist Vorbild, Lehrer sind engagiert, unterrichten, erziehen und fördern, gestalten ihre Schule und entwickeln diese weiter.“
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7 Inhalte der Norm ISO 9001:2000
Die Inhaltspunkte der Norm ISO 9001 und deren Übertragung in die Schulprozesse werden in folgender Tabelle gegenübergestellt.
ISO 9001 Übertragung auf die Schule
4 Qualitätsmanagementsystem 4 Qualitätsmanagementsystem4.1 Allgemeine Anforderungen Darstellung der beruflichen Schule,
Leitziele der beruflichen Schule und Grundsätze,Qualitätsphilosophie der beruflichen Schule
4.2 Dokumentationsanforderungen Erstellen, Pflegen und Aktualisieren der Dokumente
5 Verantwortung der Leitung 5 Verantwortung der Schulleitung5.1 Verpflichtung der Leitung Verpflichtung der Schulleitung 5.2 Kundenorientierung Orientierung an Schülern, Eltern,
Ausbildungsbetrieben und Gesellschaft 5.3 Qualitätspolitik Vermittlung und Aktualisierung der
Qualitätspolitik, Bewertung und Anpassung der Qualitätspolitik
5.4 Planung Festlegung von Qualitätszielen, Umsetzung der Ziele, Leistungsfähigkeit des QMS
5.5 Verantwortung, Befugnis und Kommunikation
Organisationsstruktur der beruflichen Schule,Qualitätsbeauftragte(r) der Schulleitung, Interne Kommunikation
5.6 Managementbewertung Durchführung eines jährlichen Review
6 Management von Ressourcen 6 Personalmanagement 6.1 Bereitstellung von Ressourcen 6.1 Personalbedarf 6.2 Personelle Ressourcen 6.2 Einweisung und Schulung
6.3 Infrastruktur 6.4 Schulgebäude, Säle, Funktions- räume, Sicherheit, Haustechnik
6.4 Arbeitsumgebung 6.4 Arbeitsumgebung (Ausstattung, Medien, Wartung, Entsorgung, EDV)