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66. Jahrgang · Nr. 1 · Januar 2015 Botenlohn 10 Cent Gegründet 1949 von Nicolaus Henningsen Herausgegeben vom Heimatverein Grosshansdorf-Schmalenbeck e.V. – Neujahrsspaziergang in der Feldmark –

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Page 1: – Neujahrsspaziergang in der FeldmarkDer Waldreiter · Januar 2015 3 Ein geschichtsträchtiges Jahr geht dem Ende entgegen. Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg, vor 75 Jahren

66. Jahrgang · Nr. 1 · Januar 2015 Botenlohn 10 Cent

Gegründet 1949von Nicolaus HenningsenHerausgegeben vomHeimatverein Grosshansdorf-Schmalenbeck e.V.

– Neujahrsspaziergang in der Feldmark –

Page 2: – Neujahrsspaziergang in der FeldmarkDer Waldreiter · Januar 2015 3 Ein geschichtsträchtiges Jahr geht dem Ende entgegen. Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg, vor 75 Jahren

Der Waldreiter · Januar 20152

26 | HAMBURG NORDOST MAGAZIN

Schon lange besteht die Idee, einenRing mit der Silhouette der Stadt Ah-rensburg anzufertigen, so die Gold-schmiedin Heike Gödeke. Die 700Jahrfeier der Stadt, und das 85 jährigeBestehen der Goldschmiede sind An-lass genug, dieses Projekt in die Tatumzusetzen. Die Skizzen und Entwür-fe sind gemacht. Der Ring wird ca. 10mm breit. Ringsherum Motive aus Ah-rensburg in ihrer Silhouette, innen einAHRENSBURG-Schriftzug. Die Ringewerden in limitierter Auflage durch-nummeriert herausgegeben. 148 € in925/- Silber (aber auch jede andere

gewünschte Legierung wird gefertigt.)10 € pro verkauften Ring werden ge-spendet zum Erhalt der Gottesbuden.Wenn ein Brillant in der Taufschale desSchlosskirchenengels, im Ring ge-fasst ist, kostet der Ring 198 € undes werden 20 € gespendet. So möch-te die Goldschmiede ihren Dank unddie Verbundenheit zu Ahrensburg zumAusdruck bringen.Ahrensburgs Bürgermeister MichaelSarach zeigt sich begeistert von derIdee – so ein Ring würde sich gut alsGeschenk für besondere Anlässe eig-nen.

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3Der Waldreiter · Januar 2015

Ein geschichtsträchtiges Jahr geht dem Ende entgegen. Vor 100 Jahren begann

der Erste Welt krieg, vor 75 Jahren der Zweite Weltkrieg und vor 25 Jahren fiel die Mauer in Berlin. Die Menschen konnten wieder ungehindert zueinander kommen. Für dieses hohe Gut, welches Men schen durch fried liche Demonstrationen wieder-erlangt haben, können wir nur unermess-lich dankbar sein. Auch im Hinblick auf die heutige politische Lage in der Welt mit Kriegen, großem Leid und Verzweiflung der Menschen, den vielen Flüchtlingen, den kleinen und großen Krisen.

Dass wir wieder ein Jahr in Frieden le-ben durften – und dies schon seit fast 70 Jahren – sollte uns Ansporn genug sein, je-den Tag mit aller Kraft daran zu arbeiten, dass wir solche Zeiten, solch ein unsägli-ches Leid nicht miterleben müssen.

2014 war ein Jahr mit kurzem Winter, einem frühen und langen Frühjahr, einem warmen Sommer und einem schö-nen Herbst. Die Ernte war gut, die Bauern konnten zufrieden sein und

wir Übrigen hatten viel Gelegenheit, un-sere Freizeit in der Natur zu verbringen. So blieben die Energiekosten niedrig, unser Geldbeutel wurde geschont. Wir können also dankbar auf ein gutes, erfolgreiches Jahr zurückblicken.

Mit Zuversicht wollen wir in das neue Jahr gehen und hoffen, dass es so wird, wie das vergangene! Wir hoffen, dass die Menschen in den Kriegs- und Krisenge-bieten sich auf etwas Anderes besinnen, sich mit Toleranz begegnen, sich gegen-seitig achten und helfen und versuchen, in Frieden zusammenzuleben.

Der Heimatverein Großhansdorf-Schmalenbeck

wünscht Ihnen, Ihren Familien und allen Menschen ein gutes

neues Jahr 2015!

Peter Berndt, 1. Vorsitzender

Joachim Wergin, 2. Vorsitzender

Gedanken zum JahreswechselSc

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Der Waldreiter · Januar 20154

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5Der Waldreiter · Januar 2015

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Inhalt

Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . S. 43Termin-Übersicht . . . . . . . . . . . . . S. 44Notdienste . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 45Geburtstage / neue Mitglieder . . . . S. 7

Veranstaltungen:Wanderungen / Veranstaltungen . . . S. 5-7Kulturring . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 7Senioren Union . . . . . . . . . . . . . . S. 9

Berichte:Rückblick auf Veranstaltungen 2014 . S. 10Soziale Einrichtungen im Ort . . . . . . S. 11Zarrentin – der Zauber eines

Weihnachtsmarktes . . . . . . . . . S. 13Tennisspieler mit Kegelkugel . . . . . S. 16Bilder der Adventsfeier . . . . . . . . . S. 17

rätsel:Bilderrätsel Nr. 130 / Sudoku . . . . . . S. 19

Gedichte:Nachglühen . . . . . . . . . . . . . . . . S. 42Ist es nicht / Kommen und geh'n . . . S. 43

artikel:Gedanken zum Jahreswechsel . . . . . S. 3Gelübde . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 20Jersbek im Ersten Weltkrieg, Teil 2 . . S. 21Das Naturschutzgebiet Stellmoor-

Ahrensburger Tunneltal . . . . . . . S. 29›Zwei Boxkämpfer jagen Eva

quer durch Sylt‹ . . . . . . . . . . . . . S. 38Mutschmanns besondere Krankheit . S. 41

Plattdüütsch runn

Een goodet nee’et Johr wünscht die Platt-düütsch Runn. Wi dropt us wedder an’n 28.01.2015 üm halbig Acht in’t DRK-Huus Papenwisch 30. Wi stellt de Froog »Wat wünscht du di för dit Johr«? Wi freid us ook up di, kum man eenfach vörbi, büsst von Harten willkomen. Schullt sonst no Frogen geewen, Utkunft gifft Peter Berndt 04532-2803917

tageswanderung

Als erstes im neuen Jahr ist wieder eine Grünkohlwande-rung angesagt. Wir treffen uns am sonnabend, 24. Ja-nuar, um 9 Uhr am Bahnhof Kiekut und fahren mit Pkw in

die Hahnheide. Von dort wandern wir zum Gasthof stahmer in Hohenfelde, Wander-strecke Hin- und Rückweg ca. 16 km.

Wer nicht wandern kann oder möch-te, finde sich um 11:45 Uhr am Gasthof Stahmer ein. Das Essen kostet 15,50 €, auf Wunsch kann auch etwas Anderes geges-sen werden. Es wird um Anmeldung ge-beten, dabei bitte andere Essenswünsche mitteilen. Wergin, Telefon 66140

neujahrsempfang der Gemeinde

Zum Neujahrsempfang der Gemeinde Großhansdorf laden Bürgervorsteher Jens Heinrich und Bürgermeister Janhinnerk Voß alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein. Der Neujahrsempfang findet statt am sonntag, 11. Januar 2015, um 11:00 Uhr im Waldreitersaal, Barkholt 64.

neujahrskonzert der Feuerwehr

Das Orchester der Freiwilligen Feuerwehr Großhansdorf lädt Sie am 11. Januar 2015 um 16 uhr zum Neujahrskonzert bei Kaf-fee und Kuchen in den Waldreitersaal ein.

Leider wird dies auch der letzte musika-lische Akt von Herrn Dominik Fakler sein, dem Dirigenten des Orchesters. Dieser muss das Orchester aus beruflichen Grün-den verlassen. Nutzen Sie die Gelegenheit und genießen Sie noch einmal sein Kön-nen und seine Darbietung der verschiede-nen Musikstücke. Einlass ist ab 15:30 Uhr. Das Orchester freut sich auf Sie!

Katja Schöning

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7Der Waldreiter · Januar 2015

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enDer Vorstand des Heimatvereins gratuliert herzlich :zum 85. Geburtstag am 16. Januar: Herrn Prof. Dieter Diemel

zum 85. Geburtstag am 20. Januar: Herrn Ewald Richter zum 85. Geburtstag am 23. Januar: Frau Gudrun Neumann

zum 75. Geburtstag am 4. Januar: Frau Ingrid Reschauer zum 75. Geburtstag am 30. Januar: Herrn Rudolf Klinke

Als neue Mitglieder im Heimatverein begrüssen wir sehr herzlich:

Andrea Theis · Karin Schneider

schmalenbecker abendmusik

In der Evangelisch-Lutheri-schen Auferstehungskirche, Alte Landstraße 20:

Do. 1. Januar, 17 Uhr: 269. schmalenbecker abend-musik Jazz am neujahrstag Stefan Henatsch, Trompete; Waldemar Saez-Eggers, Klavier; Medita-tion: Pastor Dr. Christoph Schroeder

Sa. 24. Januar, 10-18 Uhr: 23. Großhansdorfer Chorwerkstatt Haydn: »Kleine Orgelsolomesse« Leitung: Clemens RaschWer hat Lust mitzusingen? Anmeldungen bis 22.01.2015 im Kirchenbüro Tel. 04102-697423

So. 25. Januar, 10 Uhr: Kantaten-Gottesdienst Joseph Haydn: »Kleine Orgelsolomesse«Solisten, Großhansdorfer Kantorei und Teilnehmer der Chorwerkstatt; Leitung: Clemens Rasch; Predigt: Dr. Christoph Schroeder

Kulturring im Januar

Der Kulturring beginnt das neue Jahr am 14. Januar mit einer Sonderveranstal-

tung, nämlich dem Kabarettabend ›schnee von morgen‹ von und mit Frank lüdecke. Die Großhansdorfer kennen den Künstler schon, und so wissen sie auch, dass man sich von dem so freundlich dreinschauen-den Mann nicht täuschen lassen darf. Sei-

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ne Pointen sind bissig, und sie treffen im-mer ins Schwarze. Diesmal hat er sich das Bedürfnis des modernen Menschen nach totaler Vernetzung vorgenommen. Immer und überall möchte er ›up to date‹ sein, nicht bedenkend, dass das Neueste von heute der ›Schnee von morgen‹ ist.

Am 28. Januar kommen die Hamburger Kammerspiele mit dem ›Ghetto swinger‹ in den Waldreitersaal. Dabei handelt es sich um die Lebensgeschichte des Halbju-den Coco Schumann, der sich in der Nazi-

zeit als Musiker den Swing-Kids anschließt. Wegen ihres Lebensstils und ihrer Musik geraten sie in die Fänge der Nazis und kommen ins KZ. Coco Schumann überlebt die schlimme Zeit, und dazu trägt nicht zuletzt die Musik bei, die die Gruppe auch dort macht. Sie ist ihr Lebenselixier. Helen Schneider führt als Erzählerin durch das Stück, aber natürlich besticht sie hier, wo es um die Bedeutung der Musik geht, auch durch ihren Gesang.

Ingrid Wergin

Zunächst möchten wir Ihnen alles Gute für das neue Jahr 2015 wünschen! Unse-

re erste Veranstaltung in diesem Jahr fin-det, wie bereits im letzten Waldreiter mit Einzelheiten angekündigt, am Mittwoch, 21. Januar 2015, statt. Es handelt sich um den traditionellen arztvortrag in der Lun-genClinic Großhansdorf, Wöhrendamm 80. Frau Christiane Maaß von der Gemein-schaftspraxis Christiane Maaß und Dr. med. Renate Stolberg in Ahrensburg, wird über die Volkskrankheit Diabetes mellitus sprechen. Sollten Sie sich kurzfristig ent-scheiden, zu diesem Vortrag zu kommen, bitten wir Sie, sich bis zum 13.01.2015 bei dem Ehepaar Peters unter der Telefon-

nummer 04534-291084 anzumelden und gleichzeitig mitzuteilen, ob Sie an dem Kaffeetrinken teilnehmen möchten. Gäste sind natürlich wie immer herzlich willkom-men.

Vorschau: Am Dienstag, 17. Februar 2015, findet um 15 Uhr im Rosenhof 2 unse-re jährliche Mitgliederversammlung statt, dieses Jahr wieder mit Wahlen. Überlegen Sie sich doch bitte einmal, ob es Sie reizen würde, ehrenamtlich im Vorstand der Se-nioren-Union mitzuarbeiten. Wir suchen dringend ›junge Senioren‹, die bereit sind, uns zu unterstützen bzw. abzulösen.

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Der Waldreiter · Januar 201510

Nachstehend sind alle Veranstaltungen in dem gerade zu Ende gegangenen

Jahr 2014 aufgelistet. Wie immer hat das Jahr mit einer Tageswanderung begonnen und mit dem Punsch beim Konzert des Feuerwehrorchesters am Heiligabend ge-endet.24. Januar 2014

Wanderung zum Grünkohlessen in die Hahnheide nach Hohenfelde

29. Januar 2014 Erste ›Plattdüütsch Runn‹ des Jahres

19. März 2014 Erster Spaziergang des Jahres. Die Spaziergänge sind im Juni aufgegeben worden.

29. März 2014 Die 26. Waldreinigung

30. März 2014 Naturkundliche Führung in den Forst Beimoor

12. april 2014 Busfahrt auf die Halbinsel Eiderstedt

13. april 2014 Erste Radtour der ›Heißen Reifen‹

26. april 2014 Mitgliederversammlung des Heimat-vereins

18. Mai 2014 Jazz-Frühschoppen

23. Mai 2014 Fahrt mit dem Alsterdampfer zum Ja-panischen Kirschblütenfest

24.-26. Mai 2014 3-Tages-Tour der ›Heißen Reifen‹ nach Otterndorf

16.-20. Juni 2014 6-Tages-Tour der ›Heißen Reifen‹ bei Bremen und Bremerhaven

15.-17. august 2014 Wattwanderwochenende nach Nor-deroog

rückblick auf die Veranstaltungen des Heimatvereins im Jahr 2014

31. august bis 9. september 2014 Wanderwoche in der Schwäbischen Alb

2. september 2014 Plattdeutsche Ver-anstaltung mit Klaus Irmscher

12.-21. september 2014 Festwoche 700 Jahre Schmalenbeck mit vier Veranstaltungen des Heimat-vereins

27. september und 4. Oktober 2014 Besichtigung der Elbphilharmonie

30. Oktober 2014 Vortrag ›Schöne alte Bäume‹ zusam-men mit dem HB Stormarn

22. november 2014 Teilnahme an der Seniorenmesse

6. Dezember 2014 Busfahrt zum Adventsmarkt Zarrentin

7. Dezember 2014 Adventsfeier des Heimatvereins

24. Dezember 2014 Weihnachtspunsch nach dem Feuer-wehrkonzert

Dazu kommen folgende Veranstaltungen: 10 Tageswanderungen 6 Halbtagswanderungen 4 Spaziergänge 2 Naturkundliche Wanderungen 5 Radtouren der ›Heißen Reifen‹ 7 Nachmittagsradtouren 10 Abende der Plattdüütsch RunnDas sind 69 Veranstaltungen, die der Vor-stand und andere engagierte Mitglieder des Heimatvereins durchgeführt haben. Der Vorstand ist 2014 zu vier Sitzungen zu-sammengekommen.

Joachim Wergin

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11Der Waldreiter · Januar 2015

Am 3. Dezember 2014 ist die neue Kin-dertagesstätte am Neuen Postweg

der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Seit Anfang November ist die in moderner Bauweise errichtete Anlage in Betrieb, sie kann bis zu 20 Kinder aufnehmen. Zurzeit werden dort 12 Kinder in zwei Gruppen be-treut. Die neue Kindertagesstätte ist die sechste Einrichtung in Großhansdorf.

Am gleichen Tag wurde nach längerer Planungszeit eine Zweigstelle der Ahrens-burger Tafel am Bahnhof Kiekut, Barkholt 61, eröffnet. Dort war vorher jahrelang

der Bahnhofskiosk. Jetzt können hier künftig etwa 80 Bedürftige aus Groß-hansdorf, Asylbewerber und Wohngeldempfän-ger mit Grundnahrungs-mitteln versorgt werden. Die Ausgabe erfolgt mitt-wochs zwischen 16 und

soziale einrichtungen in Großhansdorf

17 Uhr. In der Ausgabestelle sind jetzt am Anfang sieben Hilfskräfte tätig. Miete und andere Nebenkosten trägt die Gemeinde Großhansdorf.

Aus über 90 Läden im Umkreis bezieht die Tafel Lebensmittel. Inzwischen gibt es neben der Zentrale in Ahrensburg fünf Zweigstellen. Bürgermeister Voß bedank-te sich bei dem Leiter des Tafelvereins Herrn Johannes Kelp und den ehrenamtli-chen Helfern für deren Engagement. Auch in dem als reich geltenden Großhansdorf nehmen Bedürftigkeit bei Flüchtlingen so-

wie Altersarmut zu.Zum Dritten hat am

8. Dezember der ›Freun-deskreis Flüchtlinge‹ zu einem Gespräch ins Rat-haus geladen, dem zahl-reiche Großhansdorfer gefolgt sind. Um Frau Lore Grube, die sich seit Jahren um Aussiedler und Flüchtlinge kümmert, und Frau Karin Iding hat sich ein Kreis von Unter-stützern gefunden. Auch hier werden weitere Hel-fer gebraucht. Zurzeit gibt es 37 Asylbewerber, die der Gemeinde zuge-

Johannes Kelp, Vorsitzender der Tafel, mit dem Fahrer Fred Seidel

Der Freundeskreis Flüchtlinge BerI

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Der Waldreiter · Januar 201512

wiesen worden sind, und im neuen Jahr ist mit großem Zuwachs zu rechnen. Mit Pa-tenschaften sollen Hilfen geleistet werden bei der Eingliederung und Eingewöhnung. Wichtig ist auch Sprachunterricht.

Bürgermeister Voß hat die Flüchtlings-hilfe zur Chefsache gemacht für die Be-

schaffung von Wohnraum und die Unter-stützung des Freundeskreises Flüchtlinge. Zusammen mit vielen Kommunen des Kreises ist auch Bürgermeister Janhinnerk Voß der Meinung, dass die Unterstützung vom Kreis nicht ausreichend ist.

Joachim Wergin

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Erst formtder Menschsein Zuhause,dann formtdas Haus

den Menschen.(Zitat)

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13Der Waldreiter · Januar 2015

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Nicht spektakulär, aber anhei-melnd-gemütlich in einer wun-

derschönen historischen Kulisse – das ist der Zarrentiner Weihnachts-markt. Auf dem Weg dorthin gon-delten wir, die 30 Mitglieder und Gäste des Heimatvereins, mit dem Bus am Nikolaustag auf schmalen Straßen durch die schöne lauenbur-gische Landschaft. Wir mochten es gemütlich. Über die Autobahn wär’s schneller gegangen, aber so genos-sen wir die Ausblicke in die Wiesen, Felder und Wälder, die im milden Licht der Dezembersonne lagen. Vie-le kannten Zarrentin und den Schaalsee schon und folgten so auch dem Reiz eines Wiedersehens. Über Mölln und das hüb-sche Auf und Ab der von den eiszeitlichen Hügeln geformten Landschaft erreichte unser Bus bei Seedorf den durch Kiefern und Buchen schimmernden Schaalsee.

Entlang an diesem 14 Kilometer lan-gen und mit 72 Metern tiefsten Klarwas-sersee Norddeutschlands schaukelten wir der ehemaligen DDR-Grenze hinter Marienstedt entgegen. Hier war bis zum November 1989 die Welt zu Ende. Die An-näherung an die ehemalige Grenze, die hier einst die kleine Straße hinter einem kurvenreichen Anstieg absperrte, entlock-te Joachim Wergin ein paar biographische Anmerkungen. Er tat hier ab 1952 als bun-desdeutscher Zöllner Dienst, der vor allem langweilig gewesen sei, denn hier war reinweg nichts los. Zuvor habe es noch einen regen und meist unbehelligten Ver-kehr zwischen den Leuten von Hüben und Drüben gegeben. Aber ab 1952 richtete die DDR drüben ein Sperrgebiet von 5 Kilome-ter Tiefe und eine ›Schutzzone‹ von 500 Metern ein, die den ›kleinen Grenzverkehr‹ unterbanden.

Am rechten Straßenrand passierte der Bus ein großes Schild: »Hier waren

Deutschland und Europa bis zum 18. No-vember 1989 um 8:30 Uhr geteilt«. Kurz hinter der Grenze war ein Stopp verabre-det. Wer Lust hatte, konnte aussteigen und von hier zu Fuß entlang am Kirchen-see, einer Ausbuchung des Schaalsees, zum Weihnachtsmarkt am Kloster laufen.

Von unserem Weg aus konnten wir am gegenüberliegenden Ufer des Kirchensees

Zarrentin – der Zauber eines Weihnachtsmarktes

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einen Damm erkennen mit einer Holzbrü-cke über einen Durchlass. In den Jahren 1912/13 veranlasste der Apotheker Barth die Aufschüttung dieses Dammes, der den Kirchensee vom Schaalsee abtrennte.

Der Weg darüber erschloss die Halbinsel Strangen damals touristisch und zum Vor-teil des Apothekers, der auf der Halbinsel ein Fähr- und Gasthaus besaß. Die Zarren-tiner Bürger spöttelten damals: »Barth

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15Der Waldreiter · Januar 2015

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smit sin Geld in’n Schaalsee«. Viele Ham-burger verbrachten hier ihr Wochenende, idyllische Wochenendhäuser entstanden. Nach der Abriegelung durch die Grenzan-lagen war das Gebiet ›Strangen‹ nördlich des Kirchensees bis zur Wende 1989 für die Zarrentiner unzugänglich. Die Brücke und alle Gebäude dort riss man im Zuge der Grenzsicherung ab. Die Fundamentreste sind dort noch zu sehen.

Als die Grenze fiel, baute die Freiwillige Feuerwehr Großhansdorf in einer groß-artigen Aktion der Hilfsbereitschaft eine Holzbrücke über den Durchlass im Damm. So konnten die Stadtbewohner ›ihren‹ Strangen endlich zurückerobern.

Die Kirche und der erhaltene Ostflü-gel des Zisterzienserinnen-Klosters von 1246 liegen hoch über dem See. Ein kur-zer Anstieg nach unserem 10-minütigen Fußmarsch, und schon standen wir mit-ten im bunten Treiben und den locken-den Düften des Weihnachtsmarktes. Wir hatten gute zweieinhalb Stunden Zeit zu schauen, zu bummeln und Kulturelles und Kulinarisches zu genießen. Das kleine Landstädtchen am großen See gab sich ganz mecklenburgisch-traditionell. Viele Stände boten Erzeugnisse aus der Region und den umliegenden Orten des Biosphä-renreservats. Viel Handwerkliches, viele Bio-Produkte, viele Leckereien, mehr von hier als von irgendwo. Unterhalb der Kir-che ließ ein farbfrohes, klassisches Ket-

tenkarussell Kinder durch die Luft fliegen. Unter den backsteinernen Kreuzgewölben des restaurierten Ostflügels drängten sich die Menschen vor den Ständen. Das Non-nenkloster war ebenso klein wie die Kirche. Und darinnen war es warm, während es draußen dunkler und kälter wurde.

Am Spinnrad in einer Ecke saß eine freundliche Frau. Sie spann ihr Garn und erzählte dabei einem kleinen Mädchen

das Märchen von der armen Müllerstoch-ter, das aus Stroh Gold spinnen sollte. Die lauschte ihr mit großen Augen. Wer Lust hatte, konnte in der auch dort unterge-brachten Bücherei einer plattdeutschen Lesung des Pastors zuhören. In der Kirche fanden Chorkonzerte statt. Das kleine Kirchenschiff konnte gar nicht so viele Menschen aufnehmen, wie sich dafür begeisterten. Zum Abschluss intonierten einige Bläser mit ihren schimmernden Ins-trumenten für alle, die draußen geblieben waren, traditionelle Weihnachtsstücke. Manch einer in der dunklen Menge vor der Kirche summte sie für sich mit.

Gegen 17 Uhr fuhren wir zurück, dieses Mal über die Autobahn. Außer den paar Einkäufen, die der eine oder die andere mitnahm, war es vor allem der Eindruck von dem besonders stimmungsvollen Weihnachtsmarkt, den wir mit nach Hau-se nahmen. Wie schön kann doch Tradition sein!

Peter Tischer

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Der Waldreiter · Januar 201516

16 Spieler der TT(Tischtennis)-Hobby-gruppe in der TTG207, die sonst mit

der kleinen Zelluloidkugel trainieren, nah-men jetzt die 2.850 Gramm schwere Kegel-kugel in die Hand, um im Anschluss an das vorweihnachtliche Grünkohlessen einmal andere Muskelgruppen zu trainieren. Seit fast drei Jahren besteht diese Gruppe in der TTG und neue Mitglieder sind herzlich willkommen. Immer dienstags um 19:30 Uhr in der großen Turnhalle in Schmalen-beck ruft Bernd Modersohn an die Plat-ten. So zwischen 40 und Mitte 60 sind die Spieler, deren Vorkenntnisse sehr unter-schiedlich waren. Etwas Garagen-TT in der Jugend reicht aus, um hier in eine lustige Freizeitgestaltung einzusteigen. Hast du Lust, einmal in der Woche den Schläger zu schwingen und gemeinsamen Spaß mit anderen zu haben, dann komme einfach

tischtennisspieler üben mit 2,8-kg-Ball

vorbei. Trainer Modersohn überrascht immer wieder mit lockeren Trainingsva-rianten, die sehr zur Kurzweiligkeit der zweistündigen Session beitragen. Und es finden sich neue Freunde, um sich auch neben dem Training zu anderen Freizeitak-tivitäten zu treffen.

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17Der Waldreiter · Januar 2015

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Bilder der adventsfeier des Heimatvereins vom 7. DezemberFo

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19Der Waldreiter · Januar 2015

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in Bauernhaus in Großhansdorf? Ja – Sie werden sicherlich auch schon entdeckt haben, dass es noch eini-ge alte reetgedeckte Häuser in un-

serem Ort gibt. Doch dieses hier hat eine andere Geschichte, davon später mehr … Es liegt gar nicht so versteckt, diesen Blick kann man von der Straße aus erhaschen.

Wissen Sie nun, wo dieses Bauernhaus steht? Dann melden Sie sich beim Schrift-leiter oder beim Verlag (siehe Impressum auf der vorletzten Sei-te). Wenn Sie nur den Anrufbeantworter hö-ren, nennen Sie bitte ebenfalls Ihre Adresse und Telefonnummer. Aus den Anrufern mit der richtigen Lö-sung wird am Diens-tag nach Erscheinen des Waldreiters vom Schrift leiter und Ver-lag der/die Gewin ner/in ausgelost. Er/sie er-hält eine Freikarte zu einer Schma len becker Abend musik nach Wahl und wird beim nächsten Bilderrätsel bekannt gegeben.

Bilderrätsel 130: Wie gut kennen sie Ihr Großhansdorf?

Das letzte Bilderrätsel vom November zeigte das Isländer-Gestüt Goodemoor, ganz am Ende der Straße ›An der Heege‹. Ja, das gehört auch noch zu Großhansdorf, die meisten von Ihnen sind dort sicherlich noch nie gewesen. Richtig geraten hatte (kein Wunder, denn sie wohnt dort) und ausgelost wurde Ursula Frenzel. Herzli-chen Glückwunsch!

Richard Krumm

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Der Waldreiter · Januar 201520

oder: alle Jahre wieder, gute Vorsätze für das neue Jahr.

Gestern Abend hatten wir unseren letzten Stammtisch im alten Jahr, das

ist für uns immer etwas ganz Besonde-res. Wenn wir mit dem Kartenspiel fertig sind, haben wir sozusagen ein Ritual, dann fängt bei uns das mit den Gelübden an, was wir im nächsten Jahr alles besser ma-chen wollen.

Also, Peter will das Rauchen aufge-ben, »Tabak kommt mir nicht mehr ins Haus«. Hein will nicht mehr anderen Frau-en nachgucken. Er hält sich im neuen Job nur noch an seine Gerda, sagt er, mit der er über dreißig Jahre verheiratet ist. Ja, und Hermann will gegen das Cholesterin etwas unternehmen. Gestern Abend hat er noch einen großen Teller Grünkohl mit allem Drum und Dran gegessen. Danach hat er uns allen einen Klaren eingeschenkt. Im kommenden Jahr wird ›trocken‹ ge-lebt, sagt er, doch dazu muss er sich Mut antrinken. »Auf unser Gelübde«, sagt er. »Und auf unseren alten Freund Samuel!« antworten wir. »Prost«, haben wir gerufen und »Samuel soll leben!«

Aber wer ist nun Samuel? Das ist un-ser bester Freund. Er ist ein alter Englän-der, der in London gelebt hat, aber das ist schon über 300 Jahre her. Und Samuel hat den allerbesten Dreh gefunden, wie man mit den Gelübden umgehen kann. Samuel mochte so gern ins Theater gehen, davon konnte er nicht genug kriegen. Und das hat seine Frau geärgert, sie konnte darüber sehr böse werden, wenn er all das schöne Geld für Komödie und die Frauen dort ausgab. Da hat sie ihm einmal so sehr zu-gesetzt, dass er noch am selben Abend in sein Tagebuch geschrieben hat – also das hat Hermann uns mal vorgelesen, die Stel-le, wo das mit dem Gelübde vorkommt – da hat Samuel geschrieben: »Habe nun-mehr das Gelübde abgelegt, nicht mehr ins Theater zu gehen!«

Aber das hat er natürlich nicht durch-gehalten und ist doch wieder ins Theater gegangen. Und was hat er da in sein Tage-buch geschrieben? »Gelübde gebrochen, aber sofort erneuert!« – Siehst du, so kann man das gut aushalten mit den Gelübden. Prost auf den alten Samuel! Aus ›Reimer Bull – Wiehnachten so oder so‹, Quickborn-Verlag, Hamburg, 1998; ins Hochdeutsche übertragen von Joachim Wergin

Gelübde

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21Der Waldreiter · Januar 2015

Mit Quecke, Brennesseln und Holzschuhen zum sieg? · teil 2

Jersbek 1917 – ein Stormarner Dorf im 1. Weltkrieg1917 – ein Epochenjahr der Weltgeschichte

Bereits drei Tage später ergeht ein zwei-seitiger Erlass des Ministers, in dem

angesichts der schlechten Ernte von Heu und Futtergetreide die Erträge neben der menschlichen Ernährung vor allem für die Spanntiere verwendet werden müssten. Die Viehhalter müssten dementsprechend ihre Viehbestände zum Winter überprüfen. »Viele Wirtschaften werden Vieh, in ers-ter Linie Schlachtvieh abstoßen müssen«, heißt es. Das gelte aber auch für Jungvieh. Der Gemeindevorsteher wird angewiesen, bis zum 10. Oktober mitzuteilen, ob und wieviel Jungvieh für Futterstellen notwen-dig ist oder aus der Gemeinde abgegeben werden muss. Es lässt sich leicht vorstellen, dass diese Anordnung für manchen Jers-beker Landwirt auch existenzgefährdend war.

Aber damit nicht genug. Da auch Kar-toffeln für Futterzwecke kaum zur Ver-fügung stehen und das Verfüttern von Brot- und Futtergetreide verboten, eine Überwachung aber kaum möglich ist, »bleibt nur übrig, eine beschleunigte He-rabsetzung unseres Schweinebestandes herbeizuführen«, und zwar sofort. »Jeder Tag stellt in dieser Hinsicht einen Gewinn dar. […] Ich halte es dabei für geboten, daß die Landwirte über die Notwendigkeit der Verringerung der Schweinebestände für die siegreiche Beendigung des Krieges ein-gehend aufgeklärt werden«, schreibt der Landrat.

»Der Verlust an Pferden bei dem Feld-heere infolge Entkräftung hat in besorg-niserregender Weise zugenommen und rückt die Gefahr verstärkter Pferdeaus-hebungen im Inland immer mehr voran«, heißt es in einem geheimen Rundschrei-

ben des Kriegsernährungsamtes vom 26.11.1917. Bereits am 27. Oktober war ein Verzeichnis aller noch vorhandenen Luxus-pferde angefordert worden. Einen Monat später wird vom stellvertretenden Ober-kommando das Halten von Luxuspferden vom 1. Januar 1918 an verboten, »mit Rück-sicht auf den Pferdemangel und die Futter-vorräte, die nur noch für Pferde verfügbar sind, welche in der Kriegswirtschaft voll arbeiten«.

Missernten haben die ohnehin schon angespannte Ernährungslage weiter ver-schärft. Dementsprechend sind alle Le-bensmittel und andere Versorgungsgüter streng rationiert. Dazu kommt eine gravie-rende Brennstoffknappheit bei sibirischer Kälte im Februar 1917. »Vom 1. bis 21. März mußte der Unterricht wegen Kohlenman-gels ausgesetzt werden. Die Kälte im Fe-bruar war eine enorme. Bei Schulbeginn (morgens 1/2 9 Uhr) konnten verschiedene Male -18 -20 Grad C abgelesen werden«, notiert Lehrer Redlefsen. »Unser Brenn-material besteht nur noch aus Tannenspit-zen, die ich mit den Knaben der 1. Klasse im Walde gesammelt habe, und die nun auch von den größeren Jungen zerkleinert wer-den müssen.«

Amtsvorsteher Heitmann und Gemein-devorsteher Buck hatten keine leichte Aufgabe bei der Durchführung der Be-wirtschaftungsgesetze, zumal fast täglich neue Anweisungen kamen. Natürlich wur-den Lebensmittel nur über Lebensmittel-marken und an in Kundenlisten registrier-te Verbraucher abgegeben. Selbstversor-ger mussten ihren Bedarf nachweisen und unterlagen strengen Kontrollen. So muss die Zahl der geplanten Hausschlachtun-gen rechtzeitig angemeldet und anschlie-ßend beantragt und genehmigt werden. Aus dem Verzeichnis der zur Ablieferung gelangten Schweine im Amtsbezirk Jers-bek geht auch hervor, dass Einzelne ihren ar

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Verpflichtungen nicht nachgekommen sind. Der Kommissionär Wilhelm Stapel-feldt in Bargteheide führt genau Buch: Am 3. Dezember werden 192 Schweine à 76 Pfund abgeliefert. Zwischen ihm und dem Gemeindevorsteher gibt es einen re-gen Schriftverkehr. Häufig werden auch fehlende Lieferungen unter Androhung von Enteignung angemahnt. Am 27. Ok-tober fehlten beispielsweise von den 22 aus Jersbek anzuliefernden Rindern noch 4 und am 10. Dezember wurden nur 6 von 8 geliefert. Für die Zeit vom 16.12.1917 bis 31.01.1918 wird Jersbek zu einer Lieferung von 7 Rindern verpflichtet.

Selbstverständlich werden neben Fleisch auch Fisch, Butter, Schmalz, Kartof-feln, Käse und Milch bewirtschaftet. Mit der »Bekanntmachung über die Regelung des Brot- und Mehlverbrauchs« im Kreis Stormarn wurde festgelegt, wie schwer ein Roggen- und Weizenbrot sein dürfen und dass einer Person 200 Gramm Mehl

pro Tag zusteht, dazu pro Woche 1 Brot, 3 Pfund Kartoffeln, 30 Gramm Butter, 75 Gramm Fleisch und pro Monat 1 Ei. Selbst-versorger durften nur gegen Vorlage einer vom Kreis ausgestellten Mahlkarte mah-len. Dabei durften sie jetzt nur noch 8 1/2

kg Brotgetreide pro Person und Monat verbrauchen statt bisher 9 kg. Der Rest soll durch Kartoffelstreckung ersetzt werden.

Die Gemeinde hatte ein Verzeichnis der Kartoffelerzeuger zu erstellen. Der Eigenbedarf wird im Oktober 1917 pro Haushaltsangehörigen auf 6,08 Zentner (einschließlich 58 Pfund zur Brotstreckung) festgesetzt. Dadurch sollte auch der Aus-fuhr von Kartoffeln aus dem Kreis auf dem Schleichwege Einhalt geboten werden. Für die Zeit vom 1. September 1917 bis 15. März 1918 muss Jersbek für 630 Legehüh-ner 5.040 Eier abliefern, das sind 8 Eier pro Huhn. Die Eier werden vom Kreiseier-sammler Emil Offen aus Bargteheide bei Gemeindevorsteher Buck abgeholt, der sie seinerseits einsammelt oder einsammeln lassen muss. Buck hat jeden Sonnabend die Eiermenge an den Verteilungsaus-schuss für Brotgetreide, Brot und Mehl nach Bad Oldesloe zu melden.

Eine wichtige Rolle für die Finanzierung des Krieges spielten die Goldsammlungen und Kriegsanleihen bei der Bevölkerung. In täglichen Anzeigen forderten die Zeitun-gen die Bevölkerung auf, Gold und Geld für das Vaterland zu geben. »Söhne zückt das Schwert! Eltern gebt Euer Geld! Schlagt beide gemeinsam den Feind!« hieß es, und mit dem Dichter Ernst Moritz Arndt forderte man: »Bleib Eisen, Männern und Frauen hold, Laß Knechte Gold begehren!« Woraus sich die Schlussfolgerung »Alles Gold den Goldankaufsstellen!« ergab.

Bis in das Jahr 1918 hinein wurden ins-gesamt 9 Kriegsanleihen aufgelegt. Sie waren Schuldverschreibungen des Staates mit einer Laufzeit bis 1924, die in der Hoff-nung auf den Sieg ausgegeben wurden und eine sichere Kapitalanlage sein soll-

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ten. Im Oldesloer Landboten warb Direktor Bangert am 6. Oktober 1917: »Die Kriegs-anleihe ist und bleibt eine gute Kapitalan-lage. Also heraus mit dem Geld aus Kasten und Strumpf und hin zur Zeichenstelle. Verlangt das Vaterland Euer Blut, verlangt es ein Auge oder Bein von Euch oder Euer ganzes Leben? Nein, nur das verfluchte Geld. Ist Euch das denn lieber als Euer Le-ben?«

Per Rundschreiben vom 18. September 1917 fordert der Landrat von den Gemein-den die Zeichnung der 7. Kriegsanleihe als vaterländische Pflicht und liefert auch gleich eine Beschlussvorlage für die Ge-meindevertretung mit. Besonders pikant ist der Hinweis, dass die Landesbank be-reit sei, den Gemeinden Darlehen zum Zinssatz von 5 % zur Verfügung zu stellen, wenn die Mittel der Gemeinde zur Zeit nicht ausreichten. Das Ganze wird verbun-den mit der unmissverständlichen Auffor-derung um Rückmeldung. Die Jersbeker Gemeindevertretung und viele Jersbeker zeichneten dann auch Anleihen, bei der 7. Kriegsanleihe 1917 allein 10.000 Mark. Leh-rer Redlefsen berichtet am 5. Oktober 1916, dass auch die Kinder der Schule 2.950 Mark gezeichnet hätten (Abb. 5).

Die schule im Dienst des KriegesIm Verlauf des Krieges wird der Jugend eine wachsende Bedeutung für den Kampf an der Heimatfront beigemessen. Zugleich nimmt die militärische Vorbereitung der Jugendlichen zu. In Bad Oldesloe werden Jugendkompagnien gebildet und auch die Schule spielt eine immer größere Rolle, einmal als Durchhalteschmiede und zum anderen für die Durchführung der vielen Sammlungen. So richten sich die unzäh-ligen Aufrufe zum Sammeln in der Regel immer zugleich auch an die Lehrer.

Der bekannte Heimatdichter Ludwig Frahm wird zum Beispiel im Sommer 1917 zum »Brennessel-Beauftragten« des Krei-ses Stormarn ernannt. Neben dem Kreis-

Eiersammler gibt es jetzt also auch den Kreis-Brennessel-Beauftragten. Der aus Timmerhorn stammende Lehrer und Hei-matforscher – einst Junglehrer in Jersbek – soll als »Vertrauensmann für die Gewin-nung von Nesselfasern« die Jugend akti-vieren und tut das dann auch im Landbo-ten mit dem folgenden Gedicht:Ik weet, man lett sik von de NettelnNich gern an blote Fingern ketteln; […]Doch weet ik dat noch en jedermannInt Feld licht hunnert Stengels schnieden kann.Bringt he von jeden Feldgang man so’n Hull’,So is in korte Tied en Zentner vull,Un sünd in jedem Ort man twintig Hann’, So kümmt en grotes Föder bald tostann’,Nich lang besinn’, fang morgen man gliek an,Wat Stormarn up dit Flach ok lewern kann,Un kettelt se ok’n beten an de Hand, Bedenk: Wi doht dat för dat Vaderland!In der Jersbeker Schulchronik finden diese Sammlungen breiten Niederschlag:

»6. Sept. 1916: Die von unseren Schul-kindern gesammelten Brennesseln erga-ben abgestriebt und getrocknet ein Ge-wicht von 100 kg. Um auch unseren Teil zur Hebung der Ölknappheit beizutragen, haben wir ein Stück unseres Spielplatzes mit Sonnenblumen bepflanzt. Die Pflan-zen gedeihen gut und versprechen eine lohnende Ernte.

Nov. 1916: Für die hier in der Schule ein-gerichtete Sammelstelle wurden 1025 kg Kastanien und 100 kg getrocknete Mehl-beeren eingeliefert. Während die Kasta-nien zu Futterstoffen Verwendung finden, gedenkt man aus den Mehlbeeren ein Pro-dukt herzustellen, das den jetzt sehr fühl-baren Kaffeemangel beseitigen soll.

25. Okt.: In diesem Jahr konnten von unserer Schule 7.000 Pfund Kastanien für Kriegswohlfahrtszwecke abgeliefert wer-de. Sie wurden mit 5 Mark per 100 Pfund bezahlt. Einige Kinder hatten sich durch fleißiges Sammeln mehr als 55 M verdient. (Kastanien wurden jetzt auch zur Gewin-nung von Speiseöl genutzt.) An getrock- ar

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Der Waldreiter · Januar 201524

neten, entblätterten und ausgesuchten Nesselstengel konnte unsere Schule 262 Pfund an die Nesselfaser-Verwertungsge-sellschaft absenden.«

Wichtig waren die verschiedenen Sammlungen außer für die Versorgung der Bevölkerung vor allem auch für die Ver-sorgung der Pferde. Dabei kam man auf immer neue Ideen. Am 25. Oktober 1917 wurden Preise für künstlich getrocknetes Kartoffelkraut und getrocknete Rüben-blätter bekanntgegeben. Eine wichtige Rolle spielte auch das sogenannte Laub-heu. Dazu lesen wir am 16. August 1918 in der Jersbeker Schulchronik:

»Während des vergangenen Sommers haben die sämtlichen Schulen des ganzen deutschen Reiches eifrig Laubheu gewon-nen. Zu diesem Zweck werden die Blätter und grünen Triebe von den Zweigen ge-streift und in bedachten Räumen getrock-net. Alsdann kommt dieses Laubheu in Sä-cken verpackt noch einmal auf die eigens dazu hergerichtete Darre in Bad Oldesloe, wird alsdann gemahlen, mit Melasse ver-mengt und schließlich in Gestalt von Fut-terkuchen den Frontpferden in Ermange-lung des Korns als Kraftfutter verabreicht. Das Ernten geschieht sowohl in der schul-freien Zeit als auch in geschlossenen Klas-sen an Unterrichtstagen unter Aufsicht des Lehrers. Daß dadurch die Unterrichts-erfolge bedeutend herabgedrückt werden, ist leider unvermeidlich, zumal seit dem 25. April unsere beiden Klassen (96 Kinder) nur noch eine Lehrkraft haben.«

In diesem Zusammenhang ist folgende Meldung vom Juli 1917 von Interesse: »Das stellv. Generalkommando schreibt uns: Die Sicherstellung unserer Volksernährung, das Bedürfnis der Landwirtschaft nach Arbeitskräften steht in den kommenden Wochen im Vordergrund. Dem haben die Schulbehörden […] durch Verlegung (und Verlängerung) der Sommer- und Herbst-ferien Rechnung getragen. […] Lehrer und Schüler wetteifern im Hilfsdienst.

Der Jugend muß klar zum Bewußtsein kommen, daß in diesem Jahr die Ferien nicht ihr gehören, sondern dem Vaterlan-de und seiner Landwirtschaft. Auch über die Ferien hinaus sind die Schulbehörden bereit, weitgehend Urlaub zu erteilen und auf die Tatsache der Beschäftigung im Vaterländischen Hilfsdienst bei der Ver-setzung gebührend Rücksicht zu nehmen. So kann und wird unsere Jungmannschaft auch auf den Feldern freudig ihre Pflicht tun« (OL 9.7.17).

Doch weiter in der Schulchronik: »Jers-bek hat bis jetzt 6282 Pfund getrocknetes Laubheu abliefern können. Der Preis für 100 Pfund beträgt 18 MARK Da aber beim Fuhrlohn (50 Pf. für den Zntr. u. KlMark) etwas übrig ist, konnte ich den Kindern 25 M für den Zntr. zahlen. So ist die Laubge-winnung für fleißige Sammler ein gar loh-nender Nebenverdienst.« (Bis September steigerte die Schule die Menge auf 9.202 Pfd. Laubheu und 1194 Pfd. Frischlaub und 1.000 Pfd. Vogelbeeren zu 10 Pf. das Pfund.)

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Ein besonders ausgefallenes Sam-melprodukt waren Queckenwurzeln. So schreibt der Landrat an den Gemeinde-vorsteher: »Bezugnehmend auf meine Bekanntmachung betr. Anmeldung und Ablieferung von Queckenwurzeln für die Heeresverwaltung ersuche ich Sie, im va-terländischen Interesse dafür einzutreten, daß die Anmeldungen baldmöglichst er-folgen.« Und die beauftragte Firma fügt hinzu: »Es ist gesunde Ware, wie sie das Feld hergibt, möglichst ohne Erdklumpen und ohne größere Mengen fremder Be-standteile zu liefern. […] Wir zahlen pro Zentner […] Mk 3.00 und für Ihre Bemü-

hungen Ihnen eine Vergütung von 25 Pfg. pro Zentner.«

Im »vaterländischen Inter-esse« wurden die 96 Jersbeker Schulkinder auch auf die politi-sche Linie eingeschworen, wie die Schulchronik beweist:

»5. Juni 1916: Zur Feier des Seesieges unserer Flotte an der dänischen Küste fand heute eine Schulfeier statt. In einer Anspra-che wurde namentlich von […] der Bedeutung unseres Kaisers für den Ausbau der Flotte ge-sprochen.

10. Juni 1916: Die anläßlich der ›Reichsbuchwoche‹ von unserer Schule veranstaltete Bücher-sammlung zugunsten unserer Feldgrauen ergab 153 Bücher, ein schönes Zeichen, daß trotz der schweren und teuren Zeiten auch in unserer Gemeinde die Opferfreudigkeit zum Wohle un-serer Soldaten noch nicht nach-gelassen hat.

15. Okt. 1916: Zum bleiben-den Andenken an diese schwere aber große Zeit haben wir heute auf dem großen Spielplatz eine Kriegs-Blutbuche gepflanzt. Ei-nen großen Stein dazu mit der

Inschrift ›1916‹ will Herr LandM. Fr. Krohn, Langereihe, unentgeltlich liefern.

(Anmerkung: Diese Blutbuche schien eine böse Vorahnung zu haben, denn 1918 fügt Lehrer Redlefsen hinzu: »Da die Blut-buche ausgegangen ist, habe ich sie durch eine Eiche ersetzt.«)

Dez. 1916: Zu Weihnachten hat unsere Schule an jeden Jersbeker Krieger ein klei-nes Weihnachtspaket gesandt, im ganzen über 60. Sie enthielten Wurst oder Speck, Zigarren, Briefpapier und je einen kleinen Tannenzweig. Das Porto haben die Kinder sich durch das Sammeln von Kastanien und Mehlbeeren verdient. Bei der Weih-

Abb. 4: Jersbeks Gemeindevorsteher Hermann Buck mit Ehefrau

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Der Waldreiter · Januar 201526

nachtsfeier wurde eine Sammlung frei-williger Geldspenden für unsere Jersbeker Feldgrauen durchgeführt und ergab 45,20 MARK.

2. Sept. 1917: In altgewohnter Weise wurde heute der Sedantag gefeiert. Herr Schumacher (Anmerkung: Nach Verwun-dung Vertretungslehrer für die 2. Klasse, d.Vf.) hielt eine Ansprache, in der er einen Vergleich zwischen 1870/71 und dem jetzi-gen Weltkriege ausführte. Die Kinder de-klamierten passende Gedichte (Deutsch-land halte aus! – Wir halten durch – Zum 1. August 1917 – Des deutschen Knaben Tischgebet) und sangen patriotische Lie-der.

Am 30. Oktober 17 fand in der Schule eine Lutherfeier statt, auf der der 1. Leh-rer eine Ansprache hielt, in der er haupt-sächlich die Bedeutung Luthers für die damalige und die jetzige Zeit ausführte[…]. Anläßlich dieses Tages wurden an 3 Kinder kleine Bücher von unserem Heimatdichter L. Frahm als Anerkennung für Fleiß, gutes Betragen und gute Leistungen verliehen.«

»Am Sonntag, den 23. Dez. 1917, feierte unsere Schule auf dem hiesigen Fasanen-hof das Weihnachtsfest. […] Das Fest be-gann mit einer Ansprache des Lehrers und verlief in allen Teilen ausgezeichnet. Bei den Aufführungen der Kinder – die alle ei-

nen gemischt weihnachtlich-patriotischen Inhalt hatten, – wurde mit dem Beifall nicht gekargt. Das Einüben sämtlicher Vor-tragsstücke war dem Hausfleiß der Schüler überlassen und wurde nur gelegentlich in der Schule (Gedicht- und Zeichenstunden) korrigiert, sodaß die Schularbeit keine Ein-buße erlitt.«

Als der Krieg zu Ende ist, gibt es keine Ansprache, keine Feier, keine Eintragung. Seit dem 2. September 1918 – dem Sedan-tag, der diesmal aber nicht genannt wird! – ist der Lehrer Redlefsen zum »Heeres-dienst zum Inf.-Reg. 163, 2. Ers. Komp. Neu-münster eingezogen.« Er nimmt an einem »Ausbildungskursus für Reserveoffiziere teil« und unterzeichnet in der Schulchro-nik am 20.9. mit »Redlefsen, z.Z. Utffz. d. Res. u. Offz.-Asp.« Das Ende der Kampf-handlungen und die Stimmung in der Be-völkerung finden keine Erwähnung.

schuhe aus Jersbek1917 ist die gesamte deutsche Wirtschaft auf Kriegsproduktion ausgerichtet. Für den privaten Verbrauch wird kaum noch etwas hergestellt. Lederwaren, warme Kleidung und andere Gebrauchsgüter des Alltags gibt es längst nicht mehr zu kau-fen. Dafür erscheinen immer neue Ersatz-produkte. Bindfäden werden aus Zellulose

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27Der Waldreiter · Januar 2015

hergestellt, es gibt Seifenersatz und die Er-furter »Strumpfmühle« erwirbt ein Patent zur Herstellung von Strümpfen aus alten Wollsachen und Lumpen. Auf der Leipziger Kriegsmesse schlägt die Stunde der Ersatz-stoffe: Aluminium, Kupfer, Gummi, Leder und Webstoffe müssen durch Holz und Papier ersetzt werde. Die Sensation ist ein Unterrock aus Papier (Chronik S. 211). Schu-he sind Mangelware. Die Kinder laufen mit Beginn des Frühjahrs vielfach barfuß, die Schuster versuchen, defekte Schuhe mit Holzsohlen zu flicken. Diebstähle sind an der Tagesordnung: Ob Enten, Gänse, Holz oder Treibriemen der Lasbeker Mühle, al-les findet einen Liebhaber. Und als in der

Abb. 5: Flugblatt

Nähe von Sprenge ein Wagen-schutzleder gestohlen wurde, konnte der Täter zwar ermittelt werden, aber aus dem Leder wa-ren bereits fünf Paar Holzpantof-feln angefertigt worden und fünf weitere bestellt.

Große Nachfrage nach Pan-toffeln und Holzschuhen be-stand auch bei dem Jersbeker Pantoffelmacher Karl Kirchhof im Hause »Buntjack« in der Lan-gereihe. Er vertrieb seine Produk-te im örtlichen Kaufmannsladen, aber auch mit der Schubkarre in den umliegenden Dörfern. Das Erlenholz für die Herstellung be-zog er vom Gut, das Oberleder für die Lederkappe so lange es ging aus Hamburg. So blieb es später in der Regel bei Holzschuhen, die in den Städten den Industriear-beitern zugeteilt wurden. Die ersten Schuhe aus Jersbek.

Aber die allgemeine Not und Schuhknappheit blieb, denn Schuhe jeder Art wurden nur nach öffentlich beglaubigter Be-scheinigung und Bedürftigkeit ausgegeben und meist nur im Tausch gegen die aufgebrauch-

ten, die natürlich wieder verwendet wur-den. Hilfe zur Selbsthilfe war gefragt, und hier hatte die Gräfin von Reventlow eine besondere Idee, wie wir am 23.10.1917 im Oldesloer Landboten lesen können:

»Auf Veranlassung der Gräfin v. Re-ventlow wurde im Schlosse zu Jersbek ein Schuhnähkursus für Damen abgehalten, der sich der regen Beteiligung von etwa 30 Teilnehmerinnen erfreute. Die unter der Leitung von Frau Holländer-Jersbek hergestellten Arbeiten sind äußerst be-achtenswert. Haus- und Morgenschuhe für Erwachsene und Kinder wurden aus alten Kleidungsstücken und sonstigen Abfällen genäht, zerrissene Schuhe in ar

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durchaus brauchbarer Weise geflickt und zurecht genäht. Welche Aufmerksamkeit man dem Kursus entgegenbrachte, be-weist, daß Teilnehmerinnen aus Bargfeld, Nienwohld, Neritz, Elmenhorst, Lange-reihe und Jersbek erschienen waren. Frau Holländer hatte ihre Ausbildung in Sege-berg erhalten und in allgemein anerkann-ter Tüchtigkeit sich der Sache gewidmet.« Die zweiten Schuhe aus Jersbek.

Mit diesem Selbsthilfeprojekt handelte die Gräfin ganz im Sinne des Landrats von Bonin, der unermüdlich an die Bevölkerung appellierte, die Maßnahmen der Behörden zu unterstützen, denn es gelte, auch hinter der Front mit größter Hingebung durchzu-halten. Im November wurde die Initiative aus Jersbek durch sogenannte Schuhfür-sorgekurse in Bad Oldesloe fortgesetzt.

In diesem Zusammenhang sei auch der »Einheitsschuh« erwähnt, der zur Streckung der Ledervorräte im ganzen Deutschen Reich hergestellt wird und in drei Formen zum Verkauf kommt: »Als Schnürstiefel, dessen Schaft aus Gewebe mit einer schmalen Ledereinfassung her-gestellt und dessen Unterboden mit einer geschnittenen Vollholzsohle und Metall-bewehrung versehen ist; als Schnürstie-fel, dessen Schaft aus Gewebe mit einer schmalen Ledereinfassung und mit einer gedrehten oder gefrästen Vollholzsohle und Metallbewehrung hergestellt ist; end-lich als Schnürhalbschuh und Schnürstie-fel, dessen Schaft aus Gewebe mit schma-ler Ledereinfassung hergestellt ist und dessen Unterboden aus einer Brandsohle, durchgehender Untersohle, die zum Teil aus Leder, zum Teil aus Ersatzmaterialien besteht und mit einer aus Holzstäben her-gestellten Schutzsohle auf der Lauffläche versehen ist.«

Man sieht, die Modellpalette ist nicht sehr weit gespannt und war sicher von den Jersbeker Schuhspezialisten leicht nachzuvollziehen, wenn sie denn das nöti-ge Material hatten. Der Text im Landboten

fährt fort: »Dieses Kriegsschuhwerk soll für Männer, Frauen, Knaben und Mädchen hergestellt werden. Zur Ersparnis von Ma-terial wurde die Schafthöhe für die bei-den ersten Kriegsschuhwaren auf 12 bis 13 Zentimeter, für die dritte für Herren auf etwa 13 Zentimeter, für Damen auf etwa 15 Zentimeter begrenzt. Ferner wurde be-stimmt, daß mindestens zwei Drittel der Erzeugung in Damenschuhwaren in Halb-schuhen hergestellt werden muß.«

Die Produktion sollte vornehmlich von der Schuhindustrie durchgeführt werden, wobei man hoffte, dass das Publikum »sich bald an den neuen Einheitsstiefel gewöhnen werde.« In Jersbek hätten diese »vornehmen« Schuhe wohl nicht viele Ab-nehmer gefunden. Hier waren praktische Schuhe gefragt, wie sie im Schuhnähkurs und von Karl Kirchhof hergestellt wurden. Trotzdem sei die Frage erlaubt, wer die so genau vorgeschriebene Schafthöhe nach-geprüft hätte, wenn der Einheitsschuh auch auf dem Lande, etwa von Karl Kirch-hof hergestellt worden wäre. Vielleicht hätte man dann bald einen Kreis-Schuh-schafthöhen-Vertrauensmann gebraucht.

Helmuth Peets

entnommen dem Jahrbuch 2014 Stormarn

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Sudoku-Lösung vom September:

»Wenn die Welt kalt und ungemütlich ist, zünde einfach eine Kerze an,

sie wird dir Licht und Wärme schenken.«

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lage und schutzstatus

Im Jahr 2014 feiert die Stadt Ahrensburg ihren 700. Geburtstag. In einer Reihe

von verschiedenen Veranstaltungen wie Vorträgen, Ausstellungen und Feiern wer-den den Bürgern und Gästen die Stadt und ihre Geschichte erlebbar gemacht. Im Mittelpunkt steht dabei das bekannte Ahrensburger Wasserschloss und dessen wechselvolle Geschichte. Den historischen Hintergrund dazu liefert auch die ehemali-ge mittelalterliche Burg Arnesfelde im Na-turschutzgebiet Stellmoor-Ahrenburger Tunneltal (NSG ATT). Es ist ein Kleinod der Stadt mit einer Größe von rund 339 ha und macht damit fast 10 % der Stadtfläche von Ahrensburg (35,29 km2) aus. Gemeinsam mit dem auf Hamburger Gebiet gelegenen Naturschutzgebiet Stellmoorer Tunneltal (217 ha) und dem die Landesgrenze Ham-burg und Schleswig-Holstein übergreifen-de NSG Höltigbaum (548 ha) bildet es eine naturräumliche und geologische Einheit. Bei der Betrachtung der Abb. 1 ist die glazi-ale Rinne von Ahrensburg in südwestlicher Richtung gut durch den geologischen Bo-denaufbau erkennbar.

Mit rund 7 km Länge und einer Breite von 0,2 bis 2,0 km auf Ahrensburger Ge-biet ist das Tunneltal Herzstück des NSG ATT. Nach der Landesverordnung (von 1982) dient das NSG der Erhaltung eines beispielhaften, eiszeitlichen Tunneltals in Norddeutschland und der Vielfalt eiszeitli-cher Bildungen innerhalb und im Randbe-reich des Tales einschließlich einer großen Zahl von Sumpf- und Wasserpflanzengesell-schaften mit Übergängen zu Bruchwäldern und Eichen-Birkenwäldern. Die Natur ist in ihrer Gesamtheit zu erhalten und, soweit erforderlich, zu entwickeln und wiederher-zustellen.

Neben dem Schutz als Naturschutz-gebiet ist das Gebiet bereits wesentlich länger, nämlich seit dem Jahr 1977 als Gra-

Das naturschutzgebiet stellmoor-ahrensburger tunneltal

bungsschutzgebiet ausgewiesen. Das Vor-kommen besonders schutzwürdiger Bioto-pe und Arten führte im Jahr 2004 dazu, das NSG dem Schutz der EU FFH-Richtlinie als sog. Flora-Fauna-Habitat zu unterstellen.

Bei Betrachtung der Abb. 2 ist die enge Einbindung des NSG ATT in die umgeben-de Landschaft zu erkennen. Im Westen wird das Gebiet durch die Eisenbahnver-bindung Hamburg-Lübeck begrenzt, im Norden durch die U-Bahn (U 1, sog. Wald-dörfer-Bahn), und im Osten und Süden ist im Laufe der Jahre eine geschlossene Bebauung entstanden. Lediglich in süd-östlicher Richtung ist zu den Teilflächen »Brauner Hirsch« und »Dänenteich« eine Verbindung in die Feldmark und in süd-licher Richtung an der Landesgrenze die Verbindung zum Hamburger NSG Stell-moorer Tunneltal gegeben. Daneben wird das NSG ATT durch vier Straßen mit erheb-licher Verkehrsbedeutung durchschnitten. Beim Vergleich der Fläche des NSG ATT auf den Abb. 1 und 2 ist die Veränderung der Landschaft in den vergangenen rund 100 Jahren augenscheinlich.

Geologie und archäologieDer Schutzgebietskomplex von über 1200 ha bildet die Formenvielfalt der eis-zeitlichen Entstehungsgeschichte heute noch nachvollziehbar ab. Gegen Ende der Weichsel-Kaltzeit wurde Ahrensburg von skandinavischen Gletschern überzo-gen. Sie reichten in südlicher Richtung bis Volksdorf und Rahlstedt. Forschungen ha-ben ergeben, dass die Eisdecke eine Stär-ke von ca. 300 m hatte. Als die Gletscher der letzten Eiszeit dann vor etwa 14.000 Jahren in unserer Region abschmolzen, bildeten die ablaufenden Schmelzwasser-ströme in und unter dem mächtigen Eis-körper in südlicher Richtung zum Elbe-Ur-stromtal mächtige Abflussrinnen, die sich ar

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Abb. 1: Das Gebiet des Naturschutzgebietes Stellmoor-Ahrensburger Tunneltal mit der glazialen Rinne von Ahrensburg in Richtung Rahlstedt, dargestellt auf der Geologischen Karte von Preußen aus dem Jahre 1912 (Blattschnitt der TK 25 Nr. 2327)

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teilweise tief in den Boden eingruben. Von der abschmelzenden Ahrensburger Glet-scherzunge blieben nur im Tunneltal noch Eisreste (sog. Toteis) erhalten, die sich im Laufe der Zeit zu mächtige Seen entwickel-ten. Der größte See reichte seinerzeit vom U-Bahnhof Ost bis zum Hof Stellmoor. Das Land wurde von einer kälteunempfindli-chen Flora neu besiedelt. Die Tundra war Lebensraum für Rentiere. Vor etwa 3.000 Jahren – in der Holozän-Warmzeit – verlan-deten dann die Seen und entwickelten sich zu Niedertorfmooren.

Beim Hof Stellmoor bildete sich eine neue Wasserscheide aus. Der Hopfenbach floss jetzt in Richtung Norden und der Stellmoorer Quellfluss entwässerte wei-terhin in südliche Richtung. Das mächtige Gletschereis hat im Laufe der Zeit die Ge-ländefläche wiederholt umgeformt. Teile der Erdschichten wurden vom Gletscher aufgenommen und zu Grundmoränen umgebildet. An anderen Stellen wurde der Untergrund vor dem Eisrand zu Hügeln aufgestaucht – den sog. Endmoränen –, die heute noch im Gelände zu entdecken sind. Im Bereich des U-Bahnhofs Ahrens-burg-Ost ist ein bedeutender Oser ent-standen, der landschaftsprägend erhalten ist. Weitere Spuren sind zahlreiche noch erkennbare Drumline (durch Eis geformte schildförmige Hügel) und sog. Solle, das sind kleine, rundlich mit Wasser oder Ver-moderungsstoffen gefüllte Hohlformen in der Landschaft vorhanden. Sie werden als Einsenkungstrichter oder abgeschmolze-ne Blöcke von Toteis erklärt.

Dieser Lebensraum wurde durch den Ahrensburger Bürger Alfred Rust (1900-1983) zu archäologischen Forschungen genutzt. Rust gilt als Entdecker der Ren-tierkulturen in Nordeuropa im Tunneltal. Nach einer handwerklichen Lehre folgten Studien der Archäologie, Biologie und Kunst an der Volkshochschule in Harnburg. 1931 gelang ihm die Entdeckung eines alt-steinzeillichen Rentierjägerlagers bei Mei-

endorf im Stellmoorer Tunneltal (südl. des ATT).

Durch spätere Grabungen in den Jahren 1933-34 in den Ablagerungen eines verlan-deten Tümpels gelang der erste Nachweis, dass bereits vor 14.000 Jahren der eiszeit-liche Mensch auch in Nordeuropa gelebt hat. In späteren Jahren wurden weitere Grabungen und Entdeckungen im Gebiet gemacht. So wurde durch Grabungen am Pinnberg (im Norden des NSG ATT) der Nachweis von mittelsteinzeitlichen Wohn-plätzen am Pinnberg erbracht.

Nach 1945 erbrachte Rust durch weite-re Ausgrabungen den Nachweis weiterer Wohnplätze der eiszeitlichen Rentierjäger. Dr. h. c. habil. Alfred Rust wurden im Laufe seines Lebens auf Grund seiner wissen-schaftlichen Arbeiten zahlreiche Ehrungen zuteil, unter anderem wurde ihm 1965 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Ahrensburg angetragen. Die geologische Entwicklung und die archäologische Bedeutung des Gebietes ist in zahlreichen wissenschaftli-chen und auch populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen ausführlich dokumen-tiert worden. Die von Rust eingeführten zeitlichen Begriffe wie die »Hamburger Kultur« (vor 14.000 Jahren und die »Ah-rensburger Kultur« (vor etwa 12.000 Jah-ren) sind heute noch in der Wissenschaft international gültig und belegen die Be-deutung dieses geschützten Naturraumes.

Flora und FaunaDer geologische Aufbau und die im Laufe der Zeit erfolgten Veränderungen schufen sehr vielfältige und kleinräumige Lebens-räume; so konnten 33 Biotoptypen und FFH-Lebensraumtypen (LRT) nachgewie-sen werden, die besonders schutzwürdig sind. Sie sind auch die Grundlage für un-terschiedliche Entwicklung von Flora und Fauna. Eine Übersicht über die verschiede-nen Biotope vermittelt die Abb. 2. Hier ist auch der WaId-Komplex des Forst Hagen zu erkennen, der weniger naturnah eine ar

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Der Waldreiter · Januar 201532

Abb. 2: Das NSG Stellmoor-Ahrensburger Tunneltal mit seinen Biotoptypen und Möglichkeiten der touristi-schen Nutzung. Veröffentlicht mit freundlicher Erlaubnis des LLUR des Landes Schleswig-Holstein

wichtige Pufferfunktion für das eigent-liche Tunneltal erfüllt. Der Wald wird in einem langjährigen forstwirtschaftlichen Umgestaltungsprozess durch Waldverjün-gungsmaßnahmen zu einem ökologisch wertvollen Mischwald entwickelt.

Im Rahmen der Folgekartierung/Moni-toring Lebensraumtypen in FFH-Gebieten in Schleswig-Holstein im Jahr 2013 wird durch die NLU-Projektgesellschaft mbH & Co. KG zur aktuellen Vegetationsstruktur des NSG ausgeführt:

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Während in den westlichen und nörd-lichen Abschnitten des NSG ATT waldfreie Flächen einen relativ großen Anteil ausma-chen (Westteil ca. 50 %, Nordteil ca. 30 %), sind Zentrum, Süden und Osten dicht bewal-det. Im nördlichen Abschnitt dieses Teilge-biets haben sich lichte, artenreiche Birken-Bruchwälder (Betuletum pubescentis) mit Übergängen zum Erlen-Bruchwald (Carici elongatae-Alnetum) entwickelt. In den Bir-ken-Bruchwäldern besitzen die bestands-bildenden Moor-Birken (Betula pubescens) häufig eine reduzierte Vitalität und bereits im Sommer nur wenig Laubwerk. Es herr-schen sehr unterschiedliche Standortsver-hältnisse vor. In stark versumpften Senken und Wasserlöchern (vermutlich ehemalige Torfstiche) treten typische Wasserpflanzen in Erscheinung. In den weniger durchnäss-ten Bereichen dominiert das Pfeifengras (Molinia caerulea). Dieses wird häufig von Torfmoos-Teppichen (Sphagnum spec.) un-terwandert. Zwei größere Weiher von 0,7

und 0,45 ha Fläche werden zweiseitig von Moor- und Bruchwäldern und zweiseitig von Grünland umgeben. Die Weiher sind fast vollständig mit Wasserlinsen bedeckt.

Die Birken-Bruchwälder gehen im Süd-westen des Tunneltals in nährstoffreichere Erlen-Bruchwälder (Carici elongatae-Alne-tum) über; in denen die Schwarz-Erle (AInus glutinosa) die herrschende Baumart ist. In den Erlen-Brüchen tritt die Sumpf-Segge (Carex acutiformis) häufig faziesbildend auf. In den waldfreien Moorflächen haben sich dichte Schilf-Röhrichte (Phragmitetum australis) entwickelt.

Insbesondere an der Bahntrasse Ham-burg-Lübeck im nordwestlichen Teil des Tunneltals sind noch kleinflächige Woll-gras-Bestände (Eriophorum angustifolium), Pfeifengras-Stadien (Molinia caerulea) und Torfmoos-Teppiche (Sphagnum spec.) er-

Abb. 3: Beispiel eines archäologischen Hinweisschildes im NSG ATT auf die

Burganlage Arnesfelde (Foto R. de Vries)

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halten geblieben. Diese Flächen werden, um einer Verbuschung entgegenzuwirken, regelmäßig gemäht. Im nordöstlichen Teil kommen mehrere schmale Streifen Wald-meister-Buchenwald vor. Die Krautschicht ist mäßig bis gut entwickelt.

Das Feuchtgrünland entlang der Bahn-trasse Harnburg-Lübeck unterliegt im nörd-lichen Bereich des Tunneltals nur einer ex-tensiven Nutzung oder liegt brach. Es haben sich häufig überflutete Nasswiesen und mit Sumpfseggen-Riedern (Carex acutiformis-Gesellschaft) verzahnte Hochstaudenreiche Nasswiesen mit Orchideen-Vorkommen (Dactylorhiza majalis) entwickelt. Kleinflä-chig kommen auch vom Pfeifengras (Moli-nia caerulea) beherrschte Wiesen mit einge-streuten Braunseggen-Riedern (Caricetum fuscae) vor. Auf nicht mehr gemähten Flä-chen haben sich feuchte Hochstaudenflu-ren mit Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)und Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluvi-atile) oder Schilf-Röhrichte (Phragmitetum australis) ausgebreitet.

In der versumpften Talsenke befinden sich kleinflächige, bewaldete Erhebungen. Hervorheben ist der Pinnberg mit einer vor-geschichtlichen Rentierjägersiedlung. Auf dem Pinnberg wächst heute ein Birken-Ei-chenwald (Betulo-Quercetum), in dem sich in der Krautschicht vor allem der Adlerfarn (Pteridium aquilinum) und das Wald-Geiss-blatt (Lonicera periclymenum) ausgebreitet haben.

Auf den Erhebungen der ehemaligen Burg Arnesfelde und ihren Vorburgen sto-cken heute durch Wallanlagen und häu-figen Tritt gestörte Buchen-Eichenwälder (Fago-Quercetum) und ein angepflanzter Rosskastanien-Bestand (Aesculus hippo-castanum). Südlich der Burgruine stockt auf einer Geländeerhebung im Moor ein Birken-Eichenwald (Betulo-Quercetum) mit flächendeckendem Adlerfarn (Pteridium aquilinum). Unmittelbar an der Bahntrasse Hamburg-Lübeck liegt ein Buchen-Eichen-wald (Fago-Quercetum) mit mächtigen Altbäumen. Die übrigen, höher gelegenen Wälder im Niedermoorbereich sind mit ein-heimischen Gehölzen aufgeforstet worden.

Auf den höher gelegenen randlichen Bereichen im nördlichen Teil des Tunneltals befinden sich wechselfeuchte Grünlandge-sellschaften, die nur noch extensiv bewirt-schaftet werden.

Die angrenzenden Terrassenkanten sind mit Buchen-Eichenwäldern (Fago-Quer-cetum) oder Flattergras-Buchenwäldern (Milio-Fagetum) mit zum Teil mächtigem Altholzbestand bewaldet.

Westlich des Sumpfgebietes schließt sich ein großes Waldgebiet an, in dem neben heimischen Buchen (Fagus sylvatica) und Stiel-Eichen (Quercus robur) auch nicht bo-denständige Nadelhölzer und Rot-Eichen (Quercus rubra) aufgeforstet worden sind. Die noch naturnah ausgebildeten Buchen-Eichenwälder (Fago-Quercetum) und Flat-

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tergras-Buchen-Wälder (Milio-Fagetum) ohne aufgeforstete Nadelhölzer sind eben-falls forstlich geprägt.

Im südlichen, nicht mehr vernässten Teil des Ahrensburger Tunneltals liegen exten-siv bewirtschaftete Fuchsschwanz-Wiesen (Alopecurus pratensis). Die höher gelege-nen, trockenen Flächen werden in diesem Bereich ackerbaulich genutzt.

Im westlichen Abschnitt der Gelände-senke am »Braunen Hirsch« hat sich ein von Hänge-Birke (Betula pendula) und Moor-Birke (B. pubescens) beherrschter Wald mit stark ausgebildeter Strauchschicht entwi-ckelt. Dieser Birkenwald wird in östlicher Richtung zunehmend feuchter, so dass die Hänge-Birke ausfällt und die Strauchschicht von dichten Grauweiden-Gebüschen (Salix cinerea) beherrscht wird. In der Krautschicht bestimmen Bruchwaldarten wie Gewöhn-licher Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris) und Wolfstrapp (Lycopus europaeus) das Bild und in der Moosschicht kennzeichnen

Torfmoos-Teppiche (Sphagnum cf. palustre) die nährstoffarmen Standortsverhältnisse.

Auf etwas trockeneren Böden wächst ein junger Feuchter Eichen-Birkenwald (Betulo-Quercetum molinietosum), der von Hänge-Birken (Betula pendula) und einigen jungen Stiel-Eichen (Quercus robur) geprägt wird. Die Krautschicht wird vom Pfeifengras (Molinia caerulea) beherrscht. Kleinflächig haben sich auch vom Schmal-blättrigen Wollgras (Eriophorum angustifo-lium) eingenommene, lichte Moor-Birken-Bestände (Betula pubescens) entwickelt. Im gesamten Waldgebiet sind Rhododendren angepflanzt worden.

Am nördlichen Rand des Sumpfgebietes stockt ein bereits etwas älterer und trocke-ner Eichen-Birkenwald (Betulo-Quercetum)

Abb. 4: Der Alfred-Rust-Wanderweg als schwim-mender Steg durch das Verlandungsmoor vom

Kuhlmoorweg (Nordgrenze des NSG ATT) bis zum Burghügel der ehemaligen Burg Arnesfelde

in südlicher Richtung (Foto: R. de Vries)

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mit vielen Ebereschen (Sorbus aucuparia) und nur schwach ausgebildeter Kraut-schicht.

Am südlichen Rand des Gebietes liegt eine vom Knäuelgras (Dactylis glomerata) und Wolligem Honiggras (Holcus lanatus) dominierte Extensivwiese mit einem frisch angelegten Tümpel. Im nördlichen Bereich des Gebietes befinden sich Wechselfeuchte Wiesen, die teilweise in Flutrasen überge-hen.

In dem durch Entwässerungsgräben trockengelegten Dänenteich wächst eine Weidelgras-Weissklee-Weide (Lolio-Cyno-suretum). In feuchteren Bereichen bildet der Kriechende Hahnenfuß (Ranunculus re-pens) dichte Teppiche. Im südlichen Teil des ehemaligen Dänenteiches ist ein Wildacker eingesät worden.

Am nördlichen Rand des Gebietes steht eine ältere Fichten-Aufforstung (Picea abi-es), die in einen lichten Sumpfwald mit Schwarz-Erlen (Alnus glutinosa) und Moor-Birken (Betula pubescens) übergeht.

Die nachfolgend aufgeführte Pflan-zenarten der Roten Liste Schleswig-Hol-steins (MIERWALD & ROMAHN 2006) und sonstige bemerkenswerte Arten wurden im Gebiet zum Zeitpunkt der Kartierung nachgewiesen. Angabe der jeweiligen Ge-fährdungseinstufung: 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, R = extrem selten, V= Vorwarnliste, * = der-zeit nicht gefährdet.

Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus) (RL 3 in SH)

Sumpf-Sternmiere (Stellaria palustris) (RL 3 in SH und in D)

Wasserfeder (Hottonia palustris) (RL 3 in D)

Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae) (RL 3 in D)

Krebsschere (Stratiotes aloides) (RL 3 in SH und in D)

Gewöhnlicher Wasserschlauch (Utricu-laria vulgaris) (RL 3 in SH und in D)

Igel-Segge (Carex echinata) (RL 3 in SH)

Sumpffarn (Thelypteris palustris) (RL 3 in SH und in D)

Schlangenwurz (Calla palustris) (RL 3 in SH und RL 3 in D)

Knöterich-Laichkraut (Potamogeton polygonifolius) (RL 2 in SH und RL 3 in D)

Gewöhnliche Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica) (RL * in SH)

Wiesen-Segge (Carex nigra) (RL V in SH)Die abwechslungsreiche Vegetation und die dauernde Verfügbarkeit von Wasser in kleinen und größeren Gewässern bilden einen hervorragenden Lebensraum für Reptilien und Amphibien. Im NSG ATT sind durch Fangzaunanlagen und Beobachtung nachgewiesen:

Ringelnatter (Natrix natrix) Blindschleiche (Anguis fragilis) Teichmolch (Triturus vulgaris) Kammmolch (Triturus cristatus) Erdkröte (Bufo bufo) Grasfrosch (Rana temporaria) Moorfrosch (Rana arvalis) Teichfrosch (Rana esculenta)

Folgende Säugetiere sind im NSG ATT be-obachtet oder nachgewiesen worden:

Igel (Erinaceus europaeus) Spitzmäuse (Soricidae spec.) Maulwürfe (Talpa europaea) Fledermäuse (Chiorptera spec.) Wildkaninchen (Oryctolagus

cuniculus) Feldhase (Lepus capensis) Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) Wühlmäuse (Microtidae spec.) Langschwanzmäuse

(Muridae spec.) Mauswiesel (Mustela nivalis) Baummarder (Martes martes) Steinmarder (Martes foina) Wildschweine (Sus scrofa) Rehe (Capreolus capreolus)

Eine neue umfassende Vogelartenliste ist derzeit noch in Arbeit und Abstimmung mit allen Beobachtern unter Nutzung der neuen Möglichkeiten der bundesweiten

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ornithologischen Datenbank »ornitho.de« des Dachverbandes Deutscher Avifaunis-ten (DDA).

Seit fünf Jahren brüten an drei Stellen im Gebiet max. 3 Brutpaare des Kranichs (Grus grus), die in den Jahren auch erfolg-reich ihre Jungen aufziehen konnten. Das Brutvorkommen des Waldlaubsängers (Phylloscopus sibilatrix) ist leider seit 3 Jah-ren auch hier erloschen. Mindestens 4 Brut-paare des Kolkraben (Corvus corax) brüten regelmäßig im NSG ATT. Der Brutbestand der Kanadagans (Branta canadensis) redu-zierte sich in diesem Jahr auf 1 Brutpaar. Die Graugänse (Anser anser) haben sich in den vergangenen Jahren erheblich ausge-weitet. Der Brutvogelbestand wird auf ca. 40 Brutpaare geschätzt.

BesuchsmöglichkeitenDas NSG ATT ist durch ein umfassendes und gut ausgebautes Wegenetz für Besu-cher (Wanderer und Radfahrer) erschlos-sen. Für Reiter sind im Forst Hagen Reit-wege ausgewiesen. Eine umfangreiche Beschilderung gibt eine gute Orientierung und Informationen und Hinweise auf be-achtenswerte Besonderheiten. An den Zugängen sind Hinweistafeln aufgestellt, die auf die im NSG ATT zu beachtenden

Bestimmungen hinweisen und auch Park-möglichkeiten für PKW bieten. Daneben ist das Gebiet mit 25 Informationstafeln des landesweiten Besucherinformati-onssystem ausgestattet, die wichtige und wertvolle Informationen vermitteln. Wegen der besonderen archäologischen Bedeutung des Gebietes ist ein archäo-logischer Rundgang eingerichtet, der mit Hinweistafeln und Findlingen auf diese Denkmale hinweist (Abb.4). Es sind 2 Falt-prospekte: »Alfred-Rust-Wanderweg« und »Stellmoor-Ahrensburger Tunneltal – Na-tura 2000« verfügbar, die dem Besucher umfassend informieren und einen Besuch zu einem nachhaltigen Erlebnis machen. Der »Alfred-Rust-Wanderweg« führt auf einem schwimmenden Holzsteg in der Länge von 325 m direkt durch das Niede-rungsmoor von der Nordgrenze bis zum Hügel der ehemaligen Burg Arnesfelde. Abb. 4 vermittelt einen Eindruck des sehr interessanten Biotops, das in dieser Aus-prägung sonst nicht zu erleben ist.

Rolf de Vries

entnommen dem Jahrbuch 2015 Stormarn

GroßhansdorfEilbergweg 5cTel. [email protected]

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Eine Erinnerung an unseren Mitbürger Hans Reimann. Er starb vor 45 Jahren in Schmalenbeck. Die Redaktion sucht Bücher oder sonstige Unterlagen über ihn und würde sich freuen, wenn Material kurzfris-tig überlassen werden könnte.

»Ich gedenke, meinen Lebensabend mit Bücherlesen und Naturgenuss zu

verbringen«, sprach Hans Reimann und tauschte 1951 den Starnberger See gegen Schmalenbeck ein. Hier wohnte er mit sei-ner Frau Wilma am stillen Ihlendieksweg 20a, bis er 1969 starb.

Seine geliebte Dichterklause, wo sich die Literatur nur so stapelte, ist längst ei-nem größe ren Hanghaus gewichen. Aber seine letzte Ruhestätte sicherte er sich auf dem Waldfried hof an den ›Rauhen Ber-gen‹. Dort, wo es noch geräumig war, woll-te er sich im Grabe her umdrehen können, wenn etwas mit unserer schönen Sprache schiefgehen sollte. Und nun ist es passiert:

Die Zeitungen melden: Abiturienten machen in ihren Aufsätzen Fehler, dass es einem die Schuhe auszieht. Die Hochschu-le Aachen sieht sich genötigt, Nachhilfe-kurse in Deutsch für deutsche Studenten einzurichten. Und Professoren stöhnen: Manche Doktorarbeit dürfte allein schon wegen mangelhafter Rechtschreibung gar nicht erst angenommen wer den. Was wird, wenn erst die ›Da da da‹-Generation herangewachsen ist? Thomas Mann schrieb: »Hans Reimann ist einer unserer strengsten Deutschlehrer!« Den also hat-ten wir Schmalenbecker zum stillen Teilha-ber unseres kleinen Walddorfs. Aber Hans Reimann war mitnichten ein verbohrter Fremdworthasser und Eindeutscher, der wie ein Oberlehrer mit erhobenem Zei-gefinger durch die literarische Landschaft strich. Dagegen sprach schon sein umwer-fender Humor, sein satirisches Mundwerk und seine Vergangenheit als schriftstel-

lernder Kabarettist. Und so ist auch sein ›Vergnügliches Handbuch der deutschen Sprache‹ (Econ Verlag) zur spannenden Lektüre geraten. In 25.000 Exemplaren säte er seine Wissenschaften über alle Liebhaber der zigtausend Voka beln aus, von denen wir leben, ein Philologe dem Wortsinn nach und nicht nur ein Stu dierter.

Könnten Sie das gesamte ABC in einem Satz unterbringen? Er konnte: »Zwei Box-kämpfer jagen Eva quer durch Sylt« oder: »Jeder wackere Bayer ver tilgt bequem zwo Pfund Kalbshaxe«.

Indem er dem Sprachspaß ebensoviel Aufmerksamkeit widmete wie tiefgründi-ger Her kunftsforschung, dem spezifisch Reim-männischen ebenso wie den ver-korksten Redens arten, bringt er uns Seite für Seite Sprachmusik und Erzählkunst bei, ohne dass wir uns im Geringsten in die Grammatikstunde der Schulzeit zurück-

›Zwei Boxkämpfer jagen eva quer durch sylt‹

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versetzt fühlen. Nach 371 Seiten ist man gehörig klüger und fängt gleich wieder von vorn zu lesen an. Hans Reimann war ein Original, wie es nur ein eingeborener Sachse sein kann. Wegen sei ner herrlichen Bosheiten trat er von einem Fettnäpf-chen ins andere. Gleich zu Beginn sei ner Allround-Karriere legte er sich mit seinem Ex-Landesvater Friedrich August III. von Sachsen an. Dessen Hausjuristen hatten ihm verbieten lassen, aus seinem längst berühmt gewordenen Anekdotenbuch ›Der Geenj‹ auf seinen Rezitationsaben-den vorzutragen. Er hielt sich nicht an die einstweilige Verfügung, wurde verhaftet und wanderte ins Gefäng nis. Er trieb sei-nen Ulk mit Hedwig Courths-Mahlers un-säglichen Märchen und schrieb ›Die Dinte wider das Blut‹, eine Parodie auf den ras-sistischen Fetzen von Arthur Dinter ›Die Sünde wider das Blut‹.

Schon sein Vater hatte ihm prophezeit: »Mach nur so weiter! Du wirst noch dein Blaues Wunder erleben!« Hier am Ihlen-dieksweg 20a schrieb er dann auch sein ›Blaues Wunder‹ nieder, die 566 Seiten lan-ge Lebensbeichte eines Humoristen.

Was er noch angerichtet hat? Als Zeit-schriftengründer hat er die satirischen Blätter ›Der Drache‹ (Leipzig) und ›Das Stachelschwein‹ (Frankfurt) angerichtet. Mit Max Brod zusam men hat er den ›Bra-ven Soldaten Schwejk‹ dramatisiert, mit Heinrich Spoerl zusammen die ›Feuerzan-genbowle‹ und ›Wenn wir alle Engel wä-ren‹. Und dann – obschon im Unru hestand befindlich – schrieb er von Schmalenbeck aus noch 17 Jahresbände seiner ›Lite-razzia‹, in denen er aktuelle Bucherschei-nungen kritisch würdigte, wie anders als unter richtend und amüsant – wiederum eine Fundgrube des Wissens. Unermüdlich spießte er – ganz gestrenger Deutschleh-rer – die falsche Schreibweise der Redens-art auf ›aus aller Herren Länder‹ statt ›…Ländern‹. Denn es meint schließlich ›aus den Ländern aller Herren‹. Dativ! Dativ!

schimpfte er. Aber achten Sie einmal heute aufs Schriftliche und Mündliche in Presse und Fernsehen! Immer wieder ver-gessen die Schreiber und Sprecher in dieser Satzform das ›n‹.

Als ich ihn einmal besuchte und einlud, für eine Hamburger Zeitschrift einen kur-zen Deutschkurs zu schreiben, traf ich ihn im Rollstuhl sitzend. Er war seinem Hobby treu ge blieben: taktlose Reden zu führen und unüberlegt zu handeln, wie er selbst seine Art be schrieb: »Ich habe mal wieder unüberlegt gehandelt«, kommentiert er seinen ›Zustand‹ und im Bad so viel heißes Wasser nachlaufen lassen, bis ich gleich drei Schlaganfälle hinter einander erlitt. Aber das Köpfchen funktioniert noch und ist außer Gefahr.« Wir tranken einen Pic-colo auf die Wiedererlangung seiner Ge-sundheit. Aber es hat nicht viel geholfen, obwohl ein Nachbar sich rührend um den Gelähmten bemühte, indem er mit ihm Spazierengehen immer und immer wieder übte.

Hans Reimann starb – fast 80-jährig – an einem Freitag, dem 13. (Juni 1969), und ein Freund rief ihm nach: »Non omnia pos-sumus omnes. Wir können nicht alle alles. Doch du konntest es. Wenigstens fast alles. Möge dir, wie es in deiner surrealistischen Geschichte von Oswin, dem ertrunkenen Hering, heißt, die Erde leicht sein!«

Seine Weltanschauung hatte er in die denkbar knappeste Form gebracht: Gibt es Gott? Geb's Gott!

Heinz Tischer

»Liebe ist ein Kelch voller Zaubertrank, in dem wir baden.« – Thorsten Holt –

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Mutter Natur hat die Männer in Vielem schlechter ausgestattet als das an-

geblich schwächere Geschlecht. Protest? Na gut, zumindest in Manchem. Was sie sich dabei gedacht hat, ist nicht überlie-fert, aber es ist nun einmal so.

Aber bei einer Sache sind die Männer besser dran. Sie bekommen nämlich kaum Zellulitis – auch nicht, wenn sie alt sind. In Mutschmanns ganz altem Lexikon steht das gar nicht drin, nur ›Zellulose‹, aber das ist ja etwas anderes. Und im neueren steht, pardon: »Veränderungen des Unter-hautgewebes, bes. bei Frauen, im Hüft- u. Oberschenkelbereich, so genannte ›Oran-genhaut.‹« (Solch ein Lexikon – rückwärts und auf Platt ›Nokixel‹ – ist immer noch eine von Mutschmanns Info-Quellen. ›Old school‹ also, very old school! Internet hat er noch nicht, und wenn es nach Frau Mutschmann geht, kommt das auch nicht in die Tüte bzw. ins Haus.) Die Zellutitis wird jetzt meist ›Cellulite‹ genannt, viel-leicht, weil es ja keine Entzündung ist, sei-ner Kenntnis nach. Steht aber noch nicht in seinem ›Nokixel‹.

Damit hat Mutschmann also gottseidank nichts zu tun. Aber er hat leider eine ganz ähnlich klingende Erkran-kung oder Schwäche, und damit hat er leider sehr viel zu tun! Sie begann schon recht früh und hat in der letzten Zeit leider stark zugenommen. Es hat mit seinem Ge-

dächtnis zu tun, das inzwischen so löcherig ist wie sein alter Gartenpullover. Und weil er Vieles so schlecht behalten kann, hat er es sich angewöhnt, Wichtiges auf kleine Zettel zu schreiben.

So braucht er nun jedes Mal drei Din-ge, wenn er ans Telefon geht: Brille, Zettel und Schreiber. Dann kann er sich wichtige Termine, Namen und andere Infos notie-ren und ist entspann ter bei den Gesprä-chen. Nur muss er zusehen, dass er das nachträglich auch entziffern kann, weil er das so schnell mitgeschrieben hat. – Und er notiert u.a. die unzuverlässigen Aus-künfte der ErrO-Waage, dazu auch Tipps aus Radio und Fernsehen, die er dann in den Kalender oder später in sein Tageheft überträgt. Aber das kann dauern, und die Zettel häufen sich dann, mehr und mehr und mehr! Und es kommt dann vor, dass er auf Zettel stößt, die ihre Halbwert zeit deutlich überschritten haben, deren einst so wichtig gewesene Notizen ihm nun gar nichts mehr zu sagen haben.

Sein Zwilling – natürlich ebenfalls da-von betroffen – ist für Benennungen usw. zuständig, weil er das besser kann. Der nannte diese Krankheit ›Zettelitis‹, obgleich es sich ja um keine Entzündung handelt … Sohnemann – ebenfalls Zwil-ling – schickte Paps vor Kurzem etwas noch einmal, weil der es wieder einmal verloren oder verkramt hatte. Und er sag-

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Mutschmanns besondere Krankheit

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te am Telefon, er hätte es am liebsten in fünf Kopien geschickt. Wieso denn das? Na ja, Paps könnte sie dann auf die fünf Stel-len verteilen, an denen er hauptsächlich zu

nachglühen

Zwischen schwarzen kalten Wolken am späten Dezemberhimmel eine helle warme Stelle noch schön leuchtendUnd ich denke mir dabei dieses letzte Nachglühen es stammt sicher noch von der Weihnachtsbäckerei

Dieter Klawan

suchen pflegt … Der unerbittliche Humor der Jugend!

Nun ist es Mutschmann aber mit der ›Zettelitis‹ selbst zu viel geworden! Er will jetzt ernsthaft versuchen, künftig ohne diese kleinen Dinger auszukommen, die ihm so viel Ärger und Mühe bereiten. Die-sen guten Vorsatz hat er sich nun für die-ses neue Jahr fest vor genommen. Da will er ganz konsequent und sehr tapfer sein, ja!

Und damit er das auf keinen Fall ver-gisst, hat er das gleich auf einen dieser kleinen Zettel geschrieben …

Dieter Klawan

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Inserentenverzeichnis

Allianz Generalvertretung, St. Leist . . . . . S. 44

Bentien, Steinmetz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 47

Bradtke, Betreuungsagentur . . . . . . . . . . S. 16

Cropp, Immobilien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 4

Dörrhöfer, Steuerberatung . . . . . . . . . . . . S. 34

DRK-Sozialstation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 6

Dupierry, Restaurator . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 12

Evang.-Freikirchliche Gemeinde. . . . . . . . S. 46

Evang.-Luth. Kirchengemeinde. . . . . . . . . S. 46

Faber, Sanitär-Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 18

Freie evangelische Gemeinde . . . . . . . . . . S. 46

Goedecke, Bestattungen . . . . . . . . . . . . . . S. 45

Gödeke, Goldschmied . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 2

Greßmann & Timmermann, Bestattg. . . S. 47

Hähnsen, Malerei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 12

Hanse Kontor, Immobilien . . . . . . . . . . . . . S. 20

Höwler, Steuerberater. . . . . . . . . . . . . . . . . S. 4

Illing, Taxenservice . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 12

Katholische Kirchengemeinde . . . . . . . . . S. 46

Kiesler, Immobilien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 48

Köhnke, Kleintierpraxis . . . . . . . . . . . . . . . . S. 38

Krohn, Heizung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 41

Liebetanz, Taxenbetrieb . . . . . . . . . . . . . . . S. 24

Peters, Vorwerk-Service . . . . . . . . . . . . . . . S. 2

Plath-Wille + Ebert, Kanzlei . . . . . . . . . . . . S. 18

Ridder, Immobilien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 16

Rieper, Schreibwaren . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 37

Rosenhof, Seniorenwohnanlage . . . . . . . S. 8

Schelzig, Steuerberater . . . . . . . . . . . . . . . . S. 6

Schmidt & Jahn, Rollläden + Markisen . . S. 9

Steffen, Baugeschäft . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 26

Union Reiseteam. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 8

Varain, Rechtsanwalt & Notar . . . . . . . . . S. 22

Ist es nicht

Wir sprechen so oft von Vergangenheit und Zukunft und haben uns daran gewöhnt es so zu nennen mit der ZeitAber ist es nicht so dass es genau genommen nur Gegenwart gibt die vergangene und die zukünftige Und ist es nicht ein einziges langes Band von Zeit von Ewigkeit zu Ewigkeit oder Alpha bis Omega wie man es nannte in der Vergangenheit pardon in vergangener Gegenwart genau genommen

Kommen und geh'n

Die Tage kommen, die Tage geh'n.Woher sie kommen, ist nicht zu versteh'n.Und wohin sie kommen, kann niemand seh'n.Das macht beklommen, doch bleibt so steh'n.

Dieter Klawan

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termin-Übersicht

S. 7 Do. 01.01.15, 17:00 Uhr, Auferste-hungskirche: Neujahrskonzert

S. 5 so. 11.01.15, 11:00 Uhr, Waldreiter-saal: Neujahrsempfang

S. 5 so. 11.01.15, 16:00 Uhr, Waldreiter-saal: Neujahrskonzert Feuerwehr

S. 7 Mi. 14.01.15, 20:00 Uhr, Waldreiter-saal: Theater ›Schnee von morgen‹

S. 9 Mi. 21.01.15, 15:00 Uhr, LungenClinic: Sen. Union Vortr. ›Diabetes mellitus‹

S. 5 sa. 24.01.15, 9:00 Uhr, U-Kiekut: Wanderung mit Grünkohlessen

S. 7 sa. 24.01.15, 10:00 Uhr, Auferste-hungskirche: Chorwerkstatt

S. 7 so. 25.01.15, 10:00 Uhr, Auferste-hungskirche: Kantaten-Gottesdienst

S. 5 Mi. 28.01.15, 19:30 Uhr, DRK-Huus: Plattdüütsch Runn

S. 9 Mi. 28.01.15, 20:00 Uhr, Waldreiter-saal: Theater ›Ghetto Swinger‹

Vermittlung durch:Steffen Leist e.K., GeneralvertretungWöhrendamm 52, D-22927 Groß[email protected]. 0 41 02.67 86 58, Fax 0 41 02.69 16 92Tel. 0 40.5 47 39 30, Fax 0 40.54 73 93 33

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A = Accent Apotheke Tel. 46 75 80 Große Str. 28-30, Ahrensburg B = Adler Apotheke Tel. 5 22 74 Hagener Allee 16, AhrensburgC = Apotheke am Rondeel Tel. 82 37 50 Am Rondeel 9, AhrensburgD = Apotheke am U-Bahnhof Tel. 69 91-0 Eilbergweg 9, GroßhansdorfE = Apoth. i. Gesundheitszentr. Tel. 888 972 Hamburger Str. 23, AhrensburgF = easyApotheke Ahrensburg Tel. 80 39 10 Rathausplatz 10, Ahrensburg G = Flora-Apotheke Tel. 88 53-0 Hamburger Straße 11, Ahrensburg

H = Rantzau Apotheke Tel. 70 74-0 Manhagener Allee 9, AhrensburgJ = Rathaus Apotheke Tel. 5 47 62 Rathausplatz 35, AhrensburgK = Rosen Apotheke Tel. 5 27 21 Manhagener Allee 46, AhrensburgL = Schloss Apotheke Tel. 5 41 11 Große Straße 2, AhrensburgM = Walddörfer Apotheke Tel. 6 11 78 Ahrensfelder Weg 1, GroßhansdorfN = West Apotheke Tel. 5 35 57 Wulfsdorfer Weg 93, Ahrensburg

Den ärztlichen notdienst am Wochenende und an Feiertagen erreichen Sie unter Tel. 01805-11 92 92 oder die Parkklinik Manhagen von 10-14 und 17-20 Uhr unter 04102-697 471.

Die Notdienst-Nummer für Sprechstunden der Zahnärzte am Samstag und Sonntag von 10 bis 11 Uhr lautet: 04532-26 70 70.

Der notdienst der apotheken wird neu organisiert, Infos folgen

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Herausgeber: Heimatverein Großhansdorf-Schma-len beck e.V., www.heimatverein-gross hansdorf.de 1. Vorsitzender: Peter Berndt, Kayhuder Straße 18 i, 23863 Bargfeld-Stegen, Telefon (04532) 280 39 17, [email protected] · Verlag, anzeigen, Druck und Vertrieb: TypoGrafik, Richard Krumm, Grenz eck 11 a, 22927 Großhansdorf, Tel. (04102) 697 336, Fax (04102) 697 339, Krumm@ typografik-rk.de, Auf lage 4.100 Stück · Anzeigen entwürfe des Verlages sind urheberrechtlich geschützt, Übernahme nur nach vorheriger Absprache · schriftleiter: Jo achim Wergin, Alter Achterkamp 87, 22927 Großhansdorf, Tel. + Fax (04102) 66140 · erscheinungsweise: monatlich, 11 mal im Jahr · Botenlohn je Exemplar 0,10 EUR · Gül-tige anzeigenpreisliste Nr. 4 vom 1. Januar 2010 · Die

abgedruckten Artikel im »Waldreiter« stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Ver-lages dar. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Schriftleitung.

erscheinungstag für die ausgabe Februar 2015: 30. Januar; redaktionsschluss: 19. Januar.

Beiträge für den Heimatverein überweisen Sie bitte an die Raiffeisenbank Südstormarn Mölln eG (BLZ 200 691 77) Kto.-Nr. 200 050, IBAN: DE94 2006 9177 0000 2000 50, BIC: GENODEF1GRS oder an die Sparkasse Holstein (BLZ 213 522 40) Kto.-Nr. 310 000 378, IBAN: DE83 2135 2240 0310 0003 78, BIC: NOLADE21HOL. Der Jahresbeitrag beträgt für Ehe-paare und Familien mit minderjährigen Kindern 10,– €, Einzelbeitrag 7,– €.

Impressum

anonyme alkoholiker (aa) und angehö-rige bzw. Freunde von alkoholikern (aI-anon) treffen sich jeden Mittwoch von 19:00-21:00 Uhr im DRK-Gebäude, Papen-wisch 30.

Betreuungsgruppe der alzheimer Gesell-schaft stormarn e.V. dienstags 9:30-12:00 Uhr, Gemeindehaus, Alte Landstraße 20. Infos: Frau Helma Schuhmacher, Tel. 57417

sprechstunden der Gleichstellungsbeauf-tragten Frau Christa Ammann: Jeden 1. + 3. Do. von 16-18 Uhr, Rathaus Barkholt 64

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