abada-capoeira stuttgart · 7 maculel^e und samba de roda55. 1 einleitung dieses heft soll einen...
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Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 4Begleit-CD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Was ist Capoeira? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6ABADA-Capoeira . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
2 Musik in der Capoeira 6Roda . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Instrumente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Gesang und Chor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
3 Angola (CD 1-9) 8Ladainha & Louvacao . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Mundo enganador . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9Uma vez perguntei a seu Pastinha... . . . . . . . . 10
Traditionelle Corridos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13Oh sim, sim, sim, oh nao, nao, nao . . . . . . . . . 14A manteiga derramou . . . . . . . . . . . . . . . . 15Sai sai Catarina . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Camugere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Dona Maria, como vai voce? . . . . . . . . . . . . 18Tim, Tim, Tim, la vai viola . . . . . . . . . . . . . 20Paranaue, Parana . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
4 Benguela (CD 10-17) 23Balanca o corpo sinha . . . . . . . . . . . . . . . . 24Mestre Bimba apareceu . . . . . . . . . . . . . . . 25Oh dende, dende mare . . . . . . . . . . . . . . . 27Na mare baixa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Areia do mar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30Quando gunga me chama . . . . . . . . . . . . . . 32Dende de Mare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34Vaga-lume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
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5 Sao Bento (CD 18-27) 38Sao Bento Medio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38Quadras . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
A iuna e mandingueira . . . . . . . . . . . . . . . 39Capenga ontem teve aqui . . . . . . . . . . . . . . 40
Corridos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41O Areia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42Planta cana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43Quem vem la, sou eu . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Sao Bento Grande . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46Dende o dende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47Besouro Manganga . . . . . . . . . . . . . . . . . 49Viva Bimba . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51Vem ca . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53La laue . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
6 Iuna, Santa Maria und Amazonas 55
7 Maculele und Samba de Roda 55
1 Einleitung
Dieses Heft soll einen Einstieg in die musikalische Seite der Ca-poeira erleichtern und fordern. Es wird eine kleine Auswahl anLiedern vorgestellt, die bei uns haufig gesungen werden, und diewir fur einen guten Einstieg halten, um das Singen im Capoeira zulernen. Dazu geben wir Erklarungen, die dazu beitragen sollen, diemusikalischen, historischen und kulturellen Aspekte der Capoeirazu verstehen. Wer im Internet sucht, wird hunderte von Liedernfinden. Eine solche Vielfalt konnen und wollen wir mit diesem Heftnicht erreichen. Letztendlich lernt man Capoeira in all seiner Viel-falt nicht durch Lesen, sondern nur durch viel Training, Spielenund einer aktiven Teilnahme in Rodas.
Begleit-CD
Im Weiteren sind die portugiesischen Liedtexte aufgefuhrt, mitUbersetzungen und Erklarungen, wo solche verfugbar waren. Zudiesem Heft gibt es eine Begleit-CD, auf der Aufnahmen der hieraufgefuhrten Lieder in selber Reihenfolge gespeichert sind. Diesekonnen sehr hilfreich beim Lernen der Lieder, besonders fur dieMelodie, sein. Die Aufnahmen haben jedoch nicht immer eine gu-te Qualitat. Zu beachten ist auch, dass viele Lieder, besondersCorridos, auf unterschiedliche Art gesungen werden konnen. ZumBeispiel kann die Melodie, die Reihenfolge der Strophen, einzelneWorter oder ganze Strophen vom Sanger variiert werden. Deshalbweichen die hier aufgefuhrten Liedtexte an manchen Stellen vonden Tonaufnahmen auf der CD ab. Davon sollte man sich nichtirritieren lassen. Je nach Belieben kann entweder versucht wer-den, zu verstehen oder bei Fortgeschrittenen nachzufragen, wasder Sanger auf einer Aufnahme singt, und es dann genauso zu sin-gen, oder aber die Lieder einfach mit der passenden Melodie unddem passenden Rhythmus streng nach Text im Liedheft zu singen.
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Auch ist zu beachten, dass die Berimbaurhythmen auf der CDnicht immer die passenden, in der Kapiteluberschrift angegebenensind. Dies resultiert schlicht daraus, dass viele Lieder auf unter-schiedliche Rhythmen gesungen werden konnen und manche Auf-nahmen nicht mit passendem Rhythmus vorhanden waren.Zu jedem Lied ist der Coro in hervorgehobener Schrift aufgefuhrt.Aus Platzgrunden ist der Coro nur ein mal aufgefuhrt. Die dar-auf folgenden Abschnitte sind die Strophen des Liedes; nach jederStrophe wird der Coro gesungen.Manche Lieder haben mehrere Coros. Das heißt, es wird nichtimmer nur ein Coro wiederholt. In diesem Fall wird der neue Coroeinmal hervorgehoben, die darauf folgenden Strophen werden vomChor mit dieser Variante des Coros beantwortet.Viele Feinheiten eines Liedes, wie etwa Moglichkeiten fur den Sanger,dem Lied mehr Charakter und Abwechslung zu verleihen, konnennicht schriftlich wiedergegeben werden. Fur solche Falle bleibt nurdie Aufforderung: durch Rodas und Aufnahmen von Liedern vonanderen Capoeiristas lernen und selbst improvisieren.
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Was ist Capoeira?
Capoeira ist ein brasilianischer Kampfsport, der die Elemente Tanz,Kampf, Musik, Rhythmus, Akrobatik und Kultur zu einem an-spruchsvollen Spiel vereint. Unterschiedliche Capoeiragruppen spie-len unterschiedliche Rhythmen und Formen der Capoeira. Hier sollnur auf die bei ABADA-Capoeira meist-gespielten Rhythmen undSpiele eingegangen werden. Dazu zahlen wir Sao Bento Medio, SaoBento Grande, Benguela und Angola. Weitere Rhythmen mit dendazu gehorigen Spielen sind zum Beispiel Iuna, Amazonas undSanta Maria.
ABADA-Capoeira
Die Abkurzung ABADA steht fur Associacao Brasileira de Apoioe Desenvolvimento da Arte-Capoeira und heißt ubersetzt
”Brasi-
lianische Vereinigung zur Unterstutzung und Forderung der Kunstder Capoeira“. Die Organisation ABADA-Capoeira wurde 1988 inRio de Janeiro von Mestre Camisa gegrundet. Mestre Camisa (JoseTadeu Carneiro Cardoso) entwickelte seine eigene Trainingsphilo-sophie und Methodik, indem er den innovativen Konzepten seinesMeisters, dem beruhmten Mestre Bimba, folgte und sie weiterent-wickelte. Ein Grundsatz von ABADA-Capoeira ist es, Capoeirazu verbessern, zu verbreiten und zu einer weltweit angesehenenKunst zu machen, ohne dabei deren ursprunglichen Charakter zuverlieren.
2 Musik in der Capoeira
Roda
Roda bedeutet “Kreis” auf Portugiesisch. Die Roda bildet dasHerzstuck der Capoeira; sie ist die Umgebung, in der Capoeiragespielt wird. Sie besteht aus der Batteria (den Instrumenten),
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dem Sanger und dem Chor. Diese Formen einen Kreis nach be-stimmten Regeln, in dessen Mitte Capoeira gespielt wird.
Instrumente
Die Batteria besteht meistens aus drei Berimbaus unterschiedli-cher Klangart (Gunga, Medio, Viola), der Atabaque (Trommel),dem Pandeiro (ahnlich dem Tambourin) und dem Agogo. Es be-steht eine Hierarchie der Instrumente, an deren Spitze die Gungasteht. Sie gibt den Rhythmus vor und bestimmt damit auch, wel-ches Spiel in der Roda gespielt wird. Aus diesem Grunde wirddie Gunga meist vom erfahrensten Capoeirista der Roda gespielt.Zu der gespielten Musik klatscht der Chor, außer wenn Angolagespielt wird.
Gesang und Chor
Im Sao Bento Medio, Sao Bento Grande, Benguela und Ango-la werden zur Musik der Instrumente Lieder gesungen. Im Iuna,Amazonas und Santa Maria dagegen nicht. Ein Sanger gibt einLied vor, das vom gespielten Rhythmus abhangt. Lieder erzahlenmeist von der Geschichte der Capoeira und der Sklaverei oder vonwichtigen Personen. Der Sanger kann mit der Auswahl des Liedesauch auf die aktuelle Situation in der Roda Bezug nehmen. Einfester Bestandteil von Capoeiraliedern ist der Coro, bei dem alleAnwesenden der Roda als Chor den Refrain des Liedes singen.1
Das Erlernen und Singen von Liedern ist fur nicht-brasilianischeAnfanger oft schwierig, auch aufgrund der Tatsache, dass die Lie-der in portugiesischer Sprache verfasst sind. Dies war die wesent-liche Motivation fur dieses Heft.
1Der Teil des Liedes, der vom Chor gesungen wird, muss nicht unbedingtin Refrain-Form sein, siehe z. B. bei der Louvacao im Angola.
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3 Angola (CD 1-9)
Der Angola-Rhythmus wird meist langsam gespielt. Dazu werdentraditionelle Lieder gesungen. Es wird nicht geklatscht und derChor sitzt. Begonnen wird die Roda meist mit einem Ladainha,gefolgt von der Louvacao.
Ladainha & Louvacao
Ladainhas sind kurze Geschichten und werden nur vom Sangergesungen, d. h. es gibt keinen Refrain. Sie folgen meist einemfestgelegten Melodieschema. Gleichzeitig kommt es stark auf denSanger an, wie ein Lied wiedergegeben wird. Dieser kann Textstel-len wiederholen und streut meist Phrasen wie colega velho “alterFreund”, camaradinha “Freundchen” oder ai meu deus “oh meinGott” zwischen den Zeilen ein. Begonnen werden Ladainhas miteinem lauten Ie, das Aufmerksamkeit herstellen soll. Auf das La-dainha folgt die Louvacao. Die Lovacao folgt folgendem Muster:
Sanger: Ie, XYZ.Chor: Ie, XYZ, camara (“Kamerad”).
Dieses Schema wird mehrmals wiederholt, wobei XYZ vom Sangervariiert wird. Typische Varianten fur XYZ sind:
• Viva meu deus (“Es lebe mein Gott”)
• Viva meu mestre (“Es lebe mein Meister”)
• Viva Bahia (“Es lebe Bahia”)
• Galo cantou (“Der Hahn krahte”)
• Cocoroco (“Kikeriki”)
Nach der Louvacao folgt meist eine Reihe traditioneller Corridos.
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Mundo enganador
Autor: Boa Voz
Todo mundo quer ser bomTodo mundo quer ser bomMas ruim ninguem quer serTodo mundo quer matarMas ninguem nao quer morrerJa nao sei como se viveNesse mundo enganadorFala muito e faladorQuem fala pouco e manhosoCome muito e gulosoCome pouco e sovinoSe bater e desordeiroSe apanha ele e mofinoTrabalho tem marimbondoFazer casa no capimVem o vento leva elaMarimbondo leva fimCaveira quem te matouFoi a lıngua meu senhorEu sempre te dei conselhoTu pensava ser ruimE eu sempre lhe avisandoInveja matou Caim,camara
Ie e hora, e hora
Ie e hora, e hora, camara
...
Jeder will gut seinJeder will gut seinAber schlecht will niemand seinJeder will totenAber niemand will sterbenIch weiß schon nicht mehr, wie
man leben soll,in dieser trugerischen WeltWer viel redet, ist ein SchwatzerWer wenig redet, ist verschlagenWer viel isst, der ist gefraßigWer wenig isst, der ist knauserigWenn man schlagt, ist man ein Un-
ruhestifterWenn man einsteckt, ein FeiglingArbeit hat die Hornisse,ihr Haus am Verschlag zu bauenKommt der Wind und nimmt sie
mit,ist’s vorbei mit der HornisseDer Totenkopf, der Dich getotet
hat,war die Zunge mein HerrIch gab Dir immer RatDu hast es nicht geschatztUnd ich habe Dir immer gesagtDer Neid totete den BosewichtKamerad
Ie es ist Zeit, es ist Zeit
Ie es ist Zeit, es ist Zeit, Ka-merad
...
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Uma vez perguntei a seu Pastinha...
Autor: Toni Vargas
Uma vez, perguntei a Seu Pas-tinha
O que e a capoeira?E ele, velho Mestre respeitado,Ficou um tempo calado,Revirando a sua almaDepois respondeu com calma,Em forma de ladainha:A capoeiraE um jogo, e um brinquedo,E se respeitar o medo,E dosar bem a coragemE uma luta,E manha de mandingueiro,E o vento no veleiro,Um lamento na senzala
E um corpo arrepiado,E um berimbau bem tocado,Um riso de menininhoA capoeiraE o voo de um passarinho,O bote da cobra coral...Sentir na bocaTodo o gosto do perigo,E sorrir para o inimigoE apertar a sua maoE o grito de ZumbiEcoando no quilombo,E se levantar do tombo
Antes de tocar no chaoE o odio,E a esperanca que nasce,Um tapa sutil (explodiu) na
faceQue foi arder no coracaoEnfim,E aceitar o desafioCom vontade de lutarA capoeiraE um pequeno barquinhoSolto nas ondas do mar
Ie viva meu deus
Ie viva meu deus, camara
...
Einst fragte ich PastinhaWas ist die Capoeira?Und er, ein alter, anerkannter
Meister,Blieb einen Moment leiseUnd durchwuhlte seinen GeistDanach antwortete er ruhigIn Form einer Ladainha:Die CapoeiraIst ein Spiel, ist ein Spielzeug,Ist, die Angst zu respektieren,Ist, den Mut gut zu dosieren,Ist ein Kampf,
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Ist die List des Mandingueiro,Ist der Wind auf dem Segelboot,Ist ein Klagen in der Sklavenhutte
Ist, eine Gansehaut zu bekommen,Ist eine Berimbau, die gut gespielt
wird,Ein Lachen eines JungenDie CapoeiraIst der Flug eines Vogelchens,Der Biss der Korallenschlange...Den Geschmack der AngstIm Munde zu schmecken,Ist, den Feind anzulachelnUnd seine Hand zu schutteln,Ist Zumbis Schrei,Der durch das Quilombo hallt,Ist, den Sturz aufzufangenBevor man auf den Boden fallt,Ist der Hass,Ist die Hoffnung, die entsteht,Eine dezente Ohrfeige,Die im Herzen brenntLetztendlich,Ist sie, die Herausforderung anzu-
nehmen,Mit KampfeslustDie CapoeiraIst ein kleines Botchen,Das in den Wellen des Meeres
treibt
Ie es lebe mein Gott
Ie es lebe mein Gott, Kame-rad
...
MESTRE PASTINHA, mit
burgerlichem Namen”Vicente Fer-
reira Pastinha (* 5. April 1889 in
Salvador da Bahia, Brasilien; † 13.
November 1981 ebenda) ist als Be-
grunder der Capoeira de Angola be-
kannt [der traditionelleren Form der
Capoeira]. Pastinha hat ganz maß-
geblich zur Entwicklung dieser Stil-
richtung beigetragen zu einer Zeit,
in der Capoeira noch durch das Ge-
setz verboten war.“; Ein MANDIN-
GUEIRO ist ein erfahrener und rei-
fer Capoeirista, der gefahrlich und
doch schon spielt und dabei so ab-
geklart ist, sich nicht tauschen zu
lassen. Das Wort kann auch be-
nutzt werden, um einen Capoeirista
zu bezeichnen, der mit sehr aus-
drucksstarken Bewegungen spielt;
”Als QUILOMBO bezeichnete man
zur Zeit der portugiesischen Herr-
schaft eine Niederlassung geflohe-
ner schwarzer Sklaven in Brasili-
en.“; PALMARES war das großte
Quilombo in Brasilien. Es wurde
1605 errichtet und widerstand bis zu
seiner Vernichtung 1694 mehreren
Angriffen durch die hollandischen
und portugiesischen Kolonialmachte;
ZUMBI (* 1655; † 20. November
1695), auch bekannt als Zumbi von
Palmares, war der letzte Anfuhrer
von Palmares; Quellen: Wikipedia,
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http://fedra1983.blogspot.de.
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Traditionelle Corridos
Corridos sind Lieder, bei denen sich Sanger und Chor schnellim Singen abwechseln. Hierbei ist das Zusammenspiel zwischenSanger und Chor sehr wichtig, weil unter Umstanden auch dieLieder schnell wechseln konnen. Mann kann sich dieses Zusam-menspiel wie Frage und Antwort vorstellen. Der Sanger stellt dieFrage, der Chor gibt die Antwort. Frage und Antwort bilden einemusikalische Einheit und bedingen sich gegenseitig. Obwohl dieseLieder sehr einfach erscheinen, weil sie einfache und kurze Tex-te und Melodien haben, kann es aufgrund der Schnelligkeit undEintonigkeit der Melodie sehr schwer sein, diese zu singen. DerSanger muss hier unter Umstanden viel improvisieren.
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Oh sim, sim, sim, oh nao, nao, nao
Autor:
Oh sim, sim, sim,oh nao, nao, nao
Oh nao, nao, nao,oh nao, nao, nao
Mas hoje tem, amanha naoMas hoje tem, amanha nao
Se o meu Mestre diz que sim,quero ver dizer que nao
Oh ja, ja, jaoh nein, nein, nein
Oh nein, nein, neinoh nein, nein, nein
Heute gibt’s was, morgen nichtHeute gibt’s was, morgen nicht
Wenn mein Meister ja sagt,will ich mal sehen, dass wer nein
sagt.
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A manteiga derramou
Autor:
Vou dizer a meu sinhoQue a manteiga derramou
Vou dizer a meu sinhoQue a manteiga derramou
E a manteiga nao e minhaE a manteiga e de ioio
A manteiga e de ioioCaiu na agua e se molhou
A manteiga e do patraoCaiu no chao e derramou
A manteiga nao e minhaE pra filha de ioio...
Ich werde meinem Herren sa-gen,
Dass die Butter zerflossen ist
Die Butter ist nicht meineDie Butter gehort dem Sohn des
Herren
Die Butter gehort dem Sohn desHerren
Sie fiel ins Wasser und wurde nass
Die Butter gehort dem ChefSie fiel zu Boden und zerlief
Die Butter ist nicht meineSie ist fur die Enkeltochter des
Herren
Diese Geschichte erzahlt von einem
Sklaven, der die Verantwortung fur
eine zerlaufene Butter von sich wei-
sen will; SINHO (von senhor) be-
zeichnet hier den Besitzer des Skla-
ven, den Sklavenhalter; IOIO und
IAIA sind Begriffe, die von den Skla-
ven benutzt wurden, um im ersten
Fall den Sohn und im zweiten Fall
die Tochter des Sklavenhalters zu be-
zeichnen.
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Sai sai Catarina
Autor:
Sai sai Catarina
Sai sai Catarina
Saia do mar venha ver Idalina
Saia do mar venha ver, venhaver
Oh Catarina, meu amor
Saia do mar, saia do mar
Geh, Geh, CatarinaGeh aus dem Meer und komm, um
Idalina zu sehen
Geh, Geh, Catarina
Geh’ aus dem Meer und komm, umIdalina zu sehen
Geh’ aus dem Meer und kommsieh’, komm sieh’
Oh Catarina, mein Schatz
Geh’ aus dem Meer, geh’ aus demMeer
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Camugere
Autor:
Camugere como vai, como ta?
Camugere
Como vai voismice?
Como vai de saude?
Eu vim so pra saber.
Como ta, como ta?
Como vai a famılia?
Eu vim aqui pra lhe ver.
Camugere wie geht’s, wie steht’s?
Camugere
Wie geht es Dir/Ihnen?
Wie steht es mit der Gesundheit?
Ich komme nur, um das zu wissen.
Wie geht es, wie geht es?
Wie geht es der Familie?
Ich bin gekommen, um Dich zu se-hen.
CAMUGERE ist der Name eines
Quilombos (siehe das Lied”Uma vez
perguntei a seu Pastinha...“). Das
Wort wird von manchen Capoeiri-
stas wie eine Grußformel verwendet.
Dementsprechend wird das Lied oft
am Anfang einer Roda gesungen, um
zum Beispiel Gaste willkommen zu
heißen.
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Dona Maria, como vai voce?
Autor:
E vai voce,vai voce?
Dona Maria,como vai voce?
E pega na vassoura,como vai voce.
E mais joga bonito,que eu quero aprender.
E vai voce,e vai voce?
O joga bonito,que eu quero aprender.
Como vai voce,como vai voce
Como ta voce,eu quero saber.
Como ta como passou,como vai voce.
Joga bonito,que o Mestre quer ver.
Joga com calma,que eu quero aprender.
Esse jogo e Capoeira,nao e karate.
Wie geht’s Dir,wie geht’s Dir?
Frau Maria,wie geht es Dir/Ihnen?
Schnapp’ Dir den Besen,wie geht es Dir?
Spiel’ schon,weil ich es lernen will.
Wie geht’s Dir,wie geht’s Dir?
Spiel’ schon,Weil ich es lernen will.
Wie geht es Dir,wie geht es Dir?
Wie es Dir geht,will ich wissen.
Wie geht’s, wie lauft’s,wie geht es Dir?
Spiel’ schon,weil der Meister es sehen will.
Spiel’ mit Ruhe,weil ich lernen will.
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Dieses Spiel ist Capoeira,und nicht Karate.
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Tim, Tim, Tim, la vai viola
Autor:
Tim, Tim, Tim, la vai violaViola meu bem viola
Tim, Tim, Tim, la vai viola
O viola meu bem viola
O le le la vai viola
Iee la vai viola
E tim tim tim la vai viola
Viola, violinha, viola
Gunga, medio e viola
Jogo de dentro, jogo de fora
Segura menino esse corpo demola
Jogo bonito, esse jogo de angola
O jogo de benguela, o jogo deangola
Tim, tim, tim, spielt die ViolaViola, meine gute Viola
Tim, tim, tim, spielt die Viola
O Viola, meine gute Viola
O le le spielt die Viola
Iee spielt die Viola
E tim tim tim spielt die Viola
Viola, violinha, viola
Gunga, medio und viola
Enges Spiel, weites Spiel
Junge, spann’ Deinen beweglichenKorper an
Schones Spiel, dieses Angola-Spiel
Das Benguela-Spiel, das Angola-Spiel
TIM (gesprochen tschng) bezeichnet
das Gerausch der kleinsten Berim-
bau, der Viola.
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Paranaue, Parana
Autor:
Paranaue, Paranaue, Parana
Paranaue, Paranaue, Pa-rana
Parana, Parana-ue, ParanaParana, Parana-ue, Parana
Vou me embora, vou me emboraAmanha eu vou pra la, Parana
Vou me embora, vou me emboraComo ja disse que vou, Parana
Eu aqui nao sou querido, Pa-rana
mais na minha terra eu so, Pa-rana
Vou me embora pra Bahia, Pa-rana
Eu aqui nao fico nao, Parana
Vou dizer minha mulher, Pa-rana
Capoeira que venceu [a guerra],Parana
Ela [= a guerra] quis bater pefirme, Parana
Isso nao aconteceu, Parana
Paranaue, Paranaue, Parana
Paranaue, Paranaue, Parana
Parana, Parana-ue, ParanaParana, Parana-ue, Parana
Ich gehe fort, ich gehe fortMorgen gehe dorthin, Parana
Ich gehe fort, ich gehe fortwie ich schon sagte, ich gehe, Pa-
rana
Hier mag man mich nicht, Paranaaber bei mir zuhause schon, Pa-
rana
Ich gehe fort nach Bahia, ParanaHier bleibe ich nicht, Parana
Ich werde meiner Frau sagen, Pa-rana
Capoeira hat gesiegt [im Krieg],Parana
Er [= der Krieg] wollte aufstamp-fen, Parana
Doch das ist nicht passiert, Parana
Von diesem Lied existieren viele Ver-
sionen. Die ursprungliche Bedeutung
geht dabei manchmal verloren. Si-
cher ist: der PARANA ist ein Fluss
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an der Grenze zwischen Brasilien
und Paraguay, wo im Tripel-Allianz-
Krieg (Argentinien, Brasilien und
Uruguay gegen Paraguay) auch Skla-
ven kampften, da ihnen, sofern sie
den Krieg uberleben wurden, Frei-
heit versprochen wurde. Es wird be-
hauptet, dass die uberlebenden Skla-
ven bei der Ruckkehr nach dem Sieg
uber Paraguay dieses Lied sangen
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4 Benguela (CD 10-17)
Benguela ist ein meist langsam gespielter Rhytmus. Lieder, diehauptsachlich im Benguela gesungen werden, zeichnen sich durchihre Melodie aus. Dies ist bedingt durch lange Strophen und Re-frains, die oft aus vier Versen bestehen. Weil diese Lieder meistenslangsam und melodiebetont sind, ist es fur Anfanger empfehlens-wert, mit solchen Liedern das Singen zu uben.
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Balanca o corpo sinha
Autor: Pelezinho
Balanca o corpo sinhaBalanca o corpo sinhoPoe mandinga no jogo iaiaPoe mandinga no jogo ioio
Berimbau ta tocando benguelaTa chamando voce pra jogarTa tocando com fundamentoFaz a roda se encorporar
Na vida se levar rasteiraMas tem que saber levantarCapoeira que e bamba nao caiSe ele cai, ele volta a jogar
A roda tem que ter dendeE energia nao pode faltarO meu corpo vive de energiaQue me aquece e me faz respirar
Schwing’ den Korper, DameSchwing’ den Korper, HerrSpiel’ mit Mandinga, iaiaSpiel’ mit Mandinga, ioio
Die Berimbau spielt BenguelaSie ruft Dich zum SpielenSie spielt mit BasisSie bildet die Roda heraus
Im Leben bekommt man RasteirasAber man muss wissen, wie man
wieder aufstehtEin guter Capoeirista fallt nicht
hinWenn er fallt, spielt er weiter
Die Roda muss Dende habenUnd Energie darf nicht fehlenMein Korper lebt von EnergieDie mich erwarmt und mich zum
Atmen bringt
Zu MANDINGA siehe das Lied
”Uma vez perguntei a seu Pastin-
ha...“; Eine RASTEIRA ist ein fur
die Capoeira sehr typischer Wurf, ein
Fußfeger; zu DENDE siehe das Lied
”Dende de Mare“.
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Mestre Bimba apareceu
Autor: Pretinho
E,Lalae laelaLalae laelaLe le le le la la
Berimbau chamou pro jogoPandeiro que respondeuO atabaque ja entrouMestre Bimba apareceu
Capoeira comecouComo roda tradicionalEra luta e defesaDo negro no canavial
Manoel dos Reis MachadoEstivador na beira do caisEncorporou jogo de AngolaE o Batuque e muito mais
E no cais Bimba criouA capoeira RegionalEspalhando pelo mundoEssa arte nacional
E,Lalae laelaLalae laelaLe le le le la la
Die Berimbau rief zum Spielen
Das Pandeiro antworteteDas Atabaque ist schon eingestie-
genMeister Bimba erschien
Capoeira begannAls traditionelle RodaSie war Kampf und VerteidigungDes Schwarzen auf der Zuckerrohr-
plantage
Manoel dos Reis MachadoHafenarbeiter am Ufer des HafensEr vereinte das Angola-SpielUnd den Batuque und noch viel
mehr
Und am Hafen kreierte BimbaDie Capoeira RegionalBrachte sie in die ganze WeltDiese nationale Kunst
”MANUEL DOS REIS MACHADO
(* 23. November 1899 in Salvador
da Bahia, Brasilien; † 5. Februar
1974 in Goiania), auch MESTRE
BIMBA genannt, war ein brasilia-
nischer Capoeira-Meister und Be-
grunder des Stils CAPOEIRA RE-
GIONAL.“; BATUQUE ist”eine
altere brasilianische Kampfkunst. Ei-
ne Variante bestand darin, dass ein
Kampfer in der Mitte einer Ro-
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da stand, wahrend sein Gegner ver-
suchte, ihn aus dem Gleichgewicht
zu bringen und auf den Boden zu
werfen. In einer anderen Variante
versuchten die Kampfer, den Geg-
ner mit Bein- und Armschlagen au-
ßer Gefecht zu setzen. Diese Kampf-
art hat große Ahnlichkeiten mit der
Capoeira Regional. Der Vater von
Mestre Bimba, dem Mitbegrunder
der Capoeira Regional war ein an-
gesehener Batuqueiro-Meister. Der
Batuque hatte einen gewissen Ein-
fluss auf die brasilianische Capoeira-
Bewegung.“; Quelle: Wikipedia.
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Oh dende, dende mare
Autor: Pelezinho
Oh dende, dende mareOh dende, dende mare
Pescador ja foi pro marFoi de encontro a mareFoi buscar o peixe bomConforme a baiana quer
Baiana prepare o peixePescador ja vai pro marPoe tempero na moquecaDende nao pode faltar
Eh que Totonho de mareFoi um grande jogadorA onda balanca o barcoComo o Totonho balancou
Puxa puxa leva levaPuxa rede la do marMas se for bom pescadorO peixe nao vai faltar
E noite de lua cheiaPescador volta do marVai ter festa na aldeiaCapoeira vai jogar
Der Fischer ist schon auf dem MeerEr ist schon in See gestochenUm guten Fisch zu suchen
So, wie es die Baiana will
Die Baiana prapariert den FischDer Fischer fahrt schon aufs MeerSie wurzt die MoquecaDende darf nicht fehlen
Totonho de mareWar ein großer SpielerDie Welle schaukelt das SchiffSo wie Totonho sich schwang
Zieh’, zieh’, heb’, heb’Zieh’ das Netz aus dem MeerWenn er ein guter Fischer ist,Wird es an Fisch nicht fehlen
Es ist eine VollmondnachtDer Fischer kehrt vom Meer
zuruckEs wird ein Fest in der Hutte ge-
benCapoeira wird er spielen
Eine BAIANA ist eine Frau aus Ba-
hia. Bahia ist ein Bundesstaat im
Nordosten Brasiliens, wo viele Men-
schen afrikanischer Abstammung le-
ben und der gemeinhin als Zentrum
der Capoeira angesehen wird; MO-
QUECA ist ein brasilianischer Ein-
topf mit Fisch oder Garnelen; Zu
DENDE siehe das Lied”Dende de
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Mare“; Antonio Laurindo das Neves
(* 17. September 1894 auf der Ilha de
Mare (Salvador da Bahia), Brasilien;
† 18. Oktober 1974), auch bekannt
als Mestre TOTONHO DE MARE,
war ein bekannter Meister des Ca-
poeira Angola.
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Na mare baixa
Autor: Zinho, Macaco Preto
Na mare baixaNa mare cheiaNo balanco do marEu sou capoeira
A vida tem altos e baixosComo o movimento da marejaA capoeira e meu barcoNessa mare de peleja
Na partida fiquei perdidoQuando o navio deixou o portoBerimbau ficou comigoNessa mare de desgosto
Com a saudade e solidaoMas vivo no mar da calmariaSaudade no coracaoSolidao no dia a dia
Mas vou levando minha vidaSem desistir nem enfraquecerO destino que me digaO que na vida eu vou ser
Como dizia o ditadoMas eu vou dizer dessa maneiraO mar nao ta pra peixeMas eu tou pra capoeira
In der EbbeIn der FlutIn den Wogen des MeeresBin ich Capoeira
Das Leben hat Hohen und TiefenWie die Bewegungen des MeeresCapoeira ist mein BootIn diesem Meer des Kampfes
Bei der Abfahrt war ich verlorenAls das Schiff den Hafen verließDie Berimbau blieb bei mirIn diesem Meer des Kummers
Mit der Sehnsucht und EinsamkeitLebe ich im windstillen MeerSehnsucht im HerzenEinsamkeit Tag fur Tag
Aber ich werde mein Leben fuhrenOhne aufzugeben oder schwach zu
werdenDas Schicksal sagt mirWas ich im Leben sein werde
Wie das Sprichwort gehtSo werde ich es sagenDas Meer ist nicht fur den FischAber ich bin fur die Capoeira
O MAR NAO TA PRA PEIXE ist
ein brasilianisches Sprichwort, das
benutzt wird, um auszusagen, dass
eine Situation nicht gut ist.
29
Areia do mar
Autor: Pato
Areia do mar, areia do maro que voce tempara me contar
A onda que quebra na praiaquebrava no casco do navionavio que trouxe de angolanegros para o Brasil
Vagando sobre o marchegava o tumbeirotrazendo negros de batalhade espirito querreiro
Dia dois de fevereiroBahia me chamoulavagem do Bonfimcidade de Salvador
Me conta de Pastinhae de Bimba por favorSeu Pastinha na marinhaMestre Bimba estivador
Areia que leva e trazhistorias de algibeiravou visitar o Pero Vazaprender a historia da capoeira
Meeressand, Meeressand
was hast Dumir zu erzahlen
Die Welle, die am Strand brichtbrach am Rumpf des Schiffesdes Schiffes, das brachte aus Ango-
laSchwarze nach Brasilien
Durch das Meer treibendkam das Sklavenschiff anund brachte schwarze Kampfermit Kampfgeist
Zweiter FebruarBahia hat mich gerufenLavagem do Bonfimdie Stadt Salvador
Erzahl mir von Pastinhaund von Bimba bittePastinha bei der MarineMeister Bimba Hafenarbeiter
Sand, der nimmt und gibtGeschichten aus dem Nahkastchenich werde den Pero Vaz besuchenum die Geschichte der Capoeira zu
lernen
Am 2. FEBRUAR findet in Salva-
dor da Bahia, das religiose Volks-
fest Festa de Iemanja statt. Iemanja
ist die Konigin des Meeres im Can-
30
domble, einer afrobrasilianischen Re-
ligion; Die LAVAGEM DO BON-
FIM (Waschung des Bonfim) ist ein
jahrliches, kirchliches Großereignis
in Salvador da Bahia; Der PERO
VAZ ist ein Ort in Salvador da Ba-
hia, der nach Pero Vaz de Caminha
(* vermutlich 1445 in Porto; † 15. De-
zember 1500 in Kalikut, Indien) be-
nannt ist. Er”war als Schreiber des
Seefahrers Pedro Alvares Cabral we-
sentlich an der sogenannten Entde-
ckung Brasiliens im Jahre 1500 be-
teiligt“. Quelle: Wikipedia.
31
Quando gunga me chama
Autor: Falamansa
E quando gunga me chamaque eu vou
E quando gunga me chamaque eu vou jogar
Mas e o toque do gunga que meembala
e me faz voltar no tempo dascantigas
relembrando as historias dosmestres antigos
que pra capoeira dedicaramsuas vidas
Tudo que o Mestre te fala pro-cure entender
eu sei que e bom para mim, ebom pra voce
ele fala do sentimento pra sercapoeira
que ela te guia, te ensina pra vi-da inteira
E quando voce me pergunta, eunao sei te contar
e uma coisa que vem la de den-tro e nao da pra explicar
berimbau tocando na roda queda pra sentir
e so quem e capoeira pode des-
cobrir
O gunga ele quebra na roda pormal energia
o gunga ele chora na roda porquem foi um dia
berimbau tocando aqui e nomundo inteiro
e pra quem e capoeira e o mel-hor companheiro
Wenn die Gunga mich ruft,dann gehe ich
Wenn die Gunga mich ruft,dann gehe ich spielen
Es ist das Spiel der Gunga, dasmich in den Schlaf wiegt
und mich in die Zeit der Liederzuruckbringt
mich an die Geschichten der altenMeister erinnernd
die ihr Leben der Capoeira gewid-met haben
Versuche alles zu verstehen, wasder Meister Dir sagt
ich weiß, dass es gut fur mich ist,gut fur Dich ist
er spricht vom Gefuhl Capoeiristazu sein
dass sie Dich leitet, Dich lehrt dasganze Leben
32
Wenn Du mich fragst, kann ich esDir nicht sagen
es ist etwas, das von Innen kommtund man nicht erklaren kann
die Berimbau spielt in der Roda,was man fuhlen kann
und nur wer Capoeirista ist kannes entdecken
Die Gunga, sie bricht in der Rodawegen schlechter Energie
die Gunga, sie weint in der Ro-da wegen dem, der uns verlassenhat
die Berimbau spielt hier und in derganzen Welt
und fur wen Capoeira der besteFreund ist
33
Dende de Mare
Autor: Garrafao
O dende, dendeO dende, mas eO dende, dendeO dende de mare
Camaradinha, eu viviaNa mare de azarMas a mare da vidaNao da pra adivinhar
Em sua propria razaoVoce tem que ter feSe seu barco forRemar contra a mare
A mare desciaPra areia surgirA mare subiaPra areia sumir
Se eu morrer um diaImploro a voceSepulte minha almaNa mare dende
Das dende, dendeDas dende, ja es istDas dende, dendeDas dende der Gezeiten
Mein Freund, ich habe gelebt
In den Gezeiten des PechsAber die Gezeiten des LebensKann man nicht vorhersehen
Nur an Deine VernunftMusst Du glaubenWenn Dein BootGegen den Strom fahrt
Die Ebbe kommtSodass der Sand auftauchtDie Flut kommtSodass der Sand verschwindet
Wenn ich eines Tages sterbe– Ich bitte Dich –Dann beerdige meine SeeleIn den dende Gezeiten
MARE DE AZAR hat die
ubertragene Bedeutung”Pech-
strahne“; DENDE”ist der Name
einer Palme und gleichzeitig dessen
Kern, welche von Afrikanern nach
Brasilien gebracht wurde. Man fin-
det sie hauptsachlich im Nordos-
ten Brasiliens, besonders in Bahia.
Dende ist reich an Nahrstoffen und
wird benutzt, um das dende-Ol her-
zustellen, welches fur viele traditio-
nelle Gerichte verwendet wird. In
Brasilien glauben Angehorige der
34
Religion Candomble, dass es eine
besondere Wichtigkeit fur Orunmila
(auch bekannt als Ifa), den Gott der
Weissagung, hat. Wenn wir nun im
Capoeira sagen, dass etwas dende
hat, dann meinen wir damit, dass es
dieselben starken, kraftvollen, reich-
haltigen und mystischen Eigenschaf-
ten wie dende hat.“ ubersetzt von
http://capoeirasongbook.com/glossary/
35
Vaga-lume
Autor: Garrafao
Estava no meio do mato, longedo caminho, tao perdido
quando vi um luzeirinho no es-curo que estava flutuando
Nem sabia o que seria o luzei-rinho, amigo o inimigo
Mas entao eu percebi que o quetemia era so um vaga-lume
Vaga-lume, vaga-lume, por fa-vor mostre o caminho, meajude
Vaga-lume, reluzante, nao medeixe, se pegar vao me matar
Vaga-lume, vaga-lume, porfavor mostre o caminho,me ajude
Vaga-lume, reluzante, naome deixe, se pegar vao mematar
Sim, fui negro, escravo, preso,ferrado, morei num cativeiro
Mas sou filho da Nzinga de Ma-tamba e por isso nao sou fraco
O senhor foi quem matou o meuamor por sua cor com a chi-
bataCom a faca que me deu pra cor-
tar cana, confesso - eu fiz jus-tica
Fugi pro mato procurando am-paro no Quilombo de Palma-res
Me juntar com o grande GangaZumba, lutar contra a malda-de
Vaga-lume, vaga-lume, eu vivi aminha vida no escuro
Vaga-lume, vaga-lume, eu te si-go e te confio o meu futuro
Ich war tief im Wald, weitab vomWeg, so verloren
Als ich ein kleines schwebendesLichtlein sah
Ich wusste nicht, was das Lichtleinwar, ob Freund oder Feind
Aber dann erkannte ich, dass das,was ich vorher furchtete, nur einGluhwurmchen war
Gluhwurmchen, Gluhwurmchen,bitte zeig mir den Weg, hilf mir
Leuchtendes Gluhwurmchen, ver-lass mich nicht, wenn sie michkriegen, dann toten sie mich
36
Gluhwurmchen, Gluhwurmchen,bitte zeig mir den Weg, hilfmir
Leuchtendes Gluhwurmchen,verlass mich nicht, wenn siemich kriegen, dann toten siemich
Ja, ich war schwarz, Sklave, gefan-gen, in Ketten, lebte in einemKerker
Aber ich bin Sohn von Nzingade Matamba, also bin ich nichtschwach
Der Meister totete meine Liebewegen ihrer Hautfarbe mit derPeitsche
Mit dem Messer, das er mir gab,um Zuckerrohr zu schlagen, ichgebe es zu – habe ich Gerechtig-keit geubt
Ich floh in die Walder, um in Qui-lombo dos Palmares Schutz zusuchen
Um mich mit dem großen GangaZumba zusammenzutun, gegendas Bose zu kampfen
Gluhwurmchen, Gluhwurmchen,ich habe mein Leben im Dun-keln gelebt
Gluhwurmchen, Gluhwurmchen,ich folge dir und vertraue dirmeine Zukunft an
”NZINGA VON MATAMBA (*
1583; † 17. Dezember 1663) war eine
afrikanische Konigin, die uber das
Konigreich Ndongo und das benach-
barte Konigreich Matamba herrsch-
te. Ihr christlicher Name war Ana de
Sousa. Sie wurde vor allem dadurch
bekannt, dass sie den portugiesischen
Invasoren uber einen langeren Zeit-
raum erfolgreich Widerstand leis-
ten konnte.“; zu PALMARES siehe
”Uma vez perguntei a seu Pastin-
ha...“;”GANGA ZUMBA war der
erste Anfuhrer von Palmares“ und
Onkel von Zumbi (siehe”Uma vez
perguntei a seu Pastinha...“); Quel-
len: Wikipedia
37
5 Sao Bento (CD 18-27)
Sao Bento Medio
Sao Bento Medio ist ein mittelschneller Rhythmus bei dem meisttraditionelle Corridos und sogenannte Quadras “Vierzeiler” gesun-gen werden. Quadras sind eine von Mestre Bimba entwickelte Lied-form, bei der ein kurzer Auftakt vom Sanger gesungen wird, aufden eine Louvacao folgt. Insofern sind Quadras eine Abwandlungder Ladainha. Besonders haufig beginnt die Louvacao mit dem fol-genden Text:
Sanger: Ie, agua de beber. (“Ie, Wasser zum Trinken”)Chor: Ie, agua de beber, camara.
Quadras
Auch in der Quadra stehen dem Sanger die Variaionen der Lou-vacao frei. Einige Beispiele sind:
• Aruande
• Ferro de bater (“Eisen zum Schlagen”)
• Galo cantou (“Der Hahn krahte”)
• Cocoroco (“Kikeriki”)
• Viva meu deus (“Es lebe mein Gott”)
• Viva meu mestre (“Es lebe mein Meister”)
• Viva Bahia (“Es lebe Bahia”)
38
A iuna e mandingueira
Autor: Mestre Bimba
A iuna e mandingueiraA iuna e mandingueiraQuando ta no bebedorSabida foi ligeiraMas a Capoeira matou, Camara
Agua de beber
Ieee, Agua de beber, Ca-mara
Der Iuna-Vogel ist cleverDer Iuna-Vogel ist cleverWenn er an/auf der Wasserfontane
istGerissen, wendig war erAber Capoeira totete ihn, Kame-
rad
Wasser zum Trinken
Ieee, Wasser zum Trinken,Kamerad
39
Capenga ontem teve aqui
Autor: Mestre Bimba
Capenga ontem teve aquiCapenga ontem teve aquiDeu dois mil reis a papaiTres mil reis a mamaeCafe, acucar a vovoDeu dois vintem a mimSim senhor, meu camaraQuando eu entrar, voce entraQuando eu sair, voce saiPassar bem, passar malMas tudo no mundo e passar,
haha
Agua de beber
Ieee, Agua de beber, Ca-mara
Gestern war ein Kruppel hierGestern war ein Kruppel hierEr gab Papa 2000 reisMama 3000 reisGroßmutter Kaffee, ZuckerMir gab er zwei ZwanzigerJa Herr, mein KameradWenn ich reingehe, gehst Du reinWenn ich rausgehe, gehst Du rausOb es Dir gut geht oder schlechtAber alles im Leben vergeht, haha
Wasser zum Trinken
Ieee, Wasser zum Trinken,Camara
REIS ist der Plural von real, einer
alten Wahrung Brasiliens.
40
Corridos
Neben den traditionellen Corridos aus dem Angola werden im SaoBento Medio und Grande auch viele neue Lieder gesungen, diefur diesen Rhythmus geschrieben sind. Einige dieser neuen Lie-der halten sich an die traditionelle Form des Corridos. Anderehaben dagegen langere Refrains und Strophen, als bei den “klassi-schen” Corridos ublich. Daher ist die folgende Kategorie allein ausGrunden der Einfachheit als “Corridos” betitelt. Es werden hier“moderne” Lieder aufgefuhrt, die in unserer Gruppe sowohl imSao Bento Medio als auch im Sao Bento Grande haufig gesungenwerden und die es lohnt zu kennen.
41
O Areia
Autor:
O areia, o areia
O areia, o areia
O areia, o areia
O areia, o areia
Abre meus caminhos
Areia
Que eu quero passar
Sou pequenininho
Filho de Iemanja
O Sand, o Sand
O Sand, o Sand
O Sand, o Sand
O Sand, o Sand
Mach’ den Weg frei
Sand
Weil ich vorbeigehen will
Ich bin klein
Sohn von Iemanja
zu IEMANJA siehe das Lied”Areia
do mar“
42
Planta cana
Autor: Esquilo
Planta cana
Canavieiro
Pra depois cortar
Pra nao ir pro tronco
Tem que trabalhar
No velho engenho da moendaA cana vai virar meladoA custa do suor do negroA custa do trabalho escravoPlanta cana
Pra depois cortar
Pra nao ir pro tronco
Tem que trabalhar
A cana adocaa boca do feitorEnquanto o negro escravizadoProva o gosto da dorPlanta cana
Pra depois cortar
Pra nao ir pro tronco
Tem que trabalhar
Dentro do canavialNegro plantava pra colherE no tempo da colheitaDancava o maculelePlanta cana
Pra depois cortar
Pra nao ir pro tronco
Tem que trabalhar
Er pflanzt Zuckerrohr
Zuckerrohrplantagenarbeiter
Um es danach zu schneiden
Um nicht zum Stamm zu mussen
Muss er arbeiten
In der alten ZuckerrohrfarmWird das Zuckerrohr zu Zuckersi-
rupAuf Kosten des Schweißes des
SchwarzenAuf Kosten der Arbeit des SklavenEr pflanzt Zuckerrohr
Um es danach zu schneiden
43
Um nicht zum Stamm zu mussen
Muss er arbeiten
Der Zucker versußtDen Mund des VorarbeitersWahrend der versklavte SchwarzeDen Geschmack des Schmerzes
kostetEr pflanzt Zuckerrohr
Um es danach zu schneiden
Um nicht zum Stamm zu mussen
Muss er arbeiten
Im ZuckerrohrfeldPflanzte der Schwarze, um zu ern-
tenUnd wahrend der ErnteTanzte er MaculeleEr pflanzt Zuckerrohr
Um es danach zu schneiden
Um nicht zum Stamm zu mussen
Muss er arbeiten
Viele afrikanische Sklaven mussten
auf brasilianischen ZUCKERROHR-
PLANTAGEN arbeiten; Mit TRON-
CO”Stamm“ ist hier ein Baum-
stumpf gemeint, an dem Sklaven
durch Auspeitschen bestraft wurden
44
Quem vem la, sou eu
Autor:
Quem vem la, sou euQuem vem la, sou euBerimbau bateuCapoeira sou eu
Quem vem la, sou euQuem vem la, sou euBerimbau bateuCapoeira sou eu
Eu venho de longeVenho da BahiaJogo capoeiraCapoeira sou eu
E sou eu, sou eu
Quem vem la
Sou eu, Brevenuto
Montado a cavalo
Fumando charuto
(Sou eu Capoeira)
Wer da kommt, bin ichWer da kommt, bin ichDie Berimbau ertontCapoeira bin ich
Wer da kommt, bin ichWer da kommt, bin ichDie Berimbau ertontCapoeira bin ich
Ich komme von weit herIch komme aus BahiaIch spiele CapoeiraCapoeira bin ich
Ich bin es, ich bin es
Wer da kommt
Ich bin es, Brevenuto
Auf dem Pferde reitend
Zigarre rauchend
(Ich bin es, Capoeira)
45
Sao Bento Grande
Sao Bento Grande ist der schnellste Rhythmus. Gesungen werdenCorridos, Quadras und Sao-Bento-Lieder. Letztere zeichnen sichdurch langere Strophen, ahnlich den Benguela-Liedern, und eineenergiegeladene Melodie und Singweise aus.
46
Dende o dende
Autor: Kwanza
Dende o dendeDende o dende
Dende o dendeDende o dende
Sem dende nao tem temperoNao tem funge pro senhorFuba de milho amareloNao e fuba de bombo
Tem dende na capoeiraNa defesa e no ataqueTem dende no berimbauE tem dende na atabaque
Capoeira que nao treinaComo quer se graduar?Esse jogo de dendeA corda nao vai jogar
Sinha so vai cozinharSe tiver oleo de palmaPra fazer um bom manjarTodo mundo bate palma
Moleque foi la na pracaBuscar dende pra sinhaO dende ele nao achouCapoeira foi jogar
Ohne Dende fehlt die Wurzegibt es keinen Funge fur den HerrnGelbes Maismehlist kein Maniokmehl
In der Capoeira steckt Dendein der Verteidigung und im AngriffIn der Berimbau steckt DendeUnd im Atabaque steckt Dende
Ein Capoeirista, der nicht trai-niert,
wie will er sich entwickeln?Dieses Spiel des Dendewird die Kordel [allein] nicht spie-
len
Die Herrin kocht nur dann,wenn sie Palmol [Dende] hatFur ein gutes Essenklatschen alle Beifall
Der Junge war auf dem Markt-platz,
um Dende fur die Herrin zu holenDas Dende fand er nichtAlso ging er Capoeira spielen
Dende o dendeDende o dende
DENDE”ist der Name einer Pal-
me und gleichzeitig dessen Kern,
welche von Afrikanern nach Brasili-
en gebracht wurde. Man findet sie
47
hauptsachlich im Nordosten Brasili-
ens, besonders in Bahia. Dende ist
reich an Nahrstoffen und wird be-
nutzt, um das dende-Ol herzustel-
len, welches fur viele traditionelle
Gerichte verwendet wird. In Brasi-
lien glauben Angehorige der Reli-
gion Candomble, dass es eine be-
sondere Wichtigkeit fur Orunmila
(auch bekannt als Ifa), den Gott der
Weissagung, hat. Wenn wir nun im
Capoeira sagen, dass etwas dende
hat, dann meinen wir damit, dass es
dieselben starken, kraftvollen, reich-
haltigen und mystischen Eigenschaf-
ten wie dende hat.“ ubersetzt von
http://capoeirasongbook.com/glossary/;
FUNGE ist ein angolanischer”Mais-
brei aus Maismehl und Wasser“.
Quelle: http://gingado.de/dende-o-
dende/.
48
Besouro Manganga
Autor: Perninha
Besouro MangangaBesouro Manganga
Besouro MangangaBesouro Manganga
Cidade de Santo AmaroTerra do MaculeleViu os Mestres Popo e VavaE viu Besouro a nascer
Besouro Cordao de OuroManoel Henrique PereiraDesordeiro pra polıciaUma lenda pra Capoeira
A lenda diz que MangangaTambem sabia voarTransformando em besouroPra da polıcia escapar
Mataram Besouro PretoNao foi tiro nem navalhaCom uma faca de tucumNa velha Maracangalha
Die Stadt Santo AmaroOrt des Maculelesah die Meister Popo und Vavaund Besouros Geburt
Besouro Cordao de OuroManoel Henrique PereiraUnruhestifter fur die PolizeiEine Legende in der Capoeira
Eine Legende sagt, dass Mangangaauch fliegen konnte,sich in einen Kafer verwandelte,um der Polizei zu entkommen
Sie toteten Besouro Pretoweder durch einen Schuss, noch
durch ein MesserMit einem Tucum-Messerim alten Maracangalha
BESOURO MANGANGA (auch
BESOURO CORDAO DE OURO
oder BESOURO PRETO”Schwarzer
Kafer“, eigentlich MANOEL HEN-
RIQUE PEREIRA; * 1897 (Geburts-
jahr umstritten); † 24. Juli 1924 in
MARACANGALHA im Stadtbezirk
Santo Amaro, Bahia, Brasilien) war
ein Capoeirista in SANTO AMA-
RO nahe Salvador da Bahıa, Brasi-
lien; Mestre POPO (eigentlich Pau-
lino Aluisio de Andrade) und Me-
stre VAVA do Maculele spielten eine
wichtige Rolle bei der Bewahrung
des Maculele und dessen Integration
in die Capoeira in der ersten Halfte
49
des 20. Jahrhunderts; TUCUM ist
eine Palmenart; Quelle: Wikipedia.
50
Viva Bimba
Autor: Macaco Preto, Tarubi
Viva Bimba e eViva Bimba e a
Lutador renomadoHoje nao tem igualJogador de AngolaMestre na Regional
Defendeu sua arteCombatendo no ringueAdotou o SalomaoPois a faca nao atinge
No engenho de BrotasNordeste de AmaralinaE na Roca do LoboBimba viveu sua sina
Fez da Santa MariaHino da RegionalFez do toque de IunaO seu adeus final
Manoel foi pro ceuBimba ficou na historiaOnde tocar o berimbauReinara sua gloria
Angesehener Kampfer,wie es ihn heute nicht mehr gibtAngola-Spieler
Meister im Regional
Er verteidigte seine Kunstindem er im Ring kampfteEr ubernahm Salomaoalso trifft das Messer nicht
Im Engenho de Brotas,Nordeste de Amaralinaund im Roca do Loboerfullte Bimba seine Bestimmung
Er machte aus Santa Mariadie Hymne des RegionalEr machte aus Iunaseinen letzten Abschied
Manoel ging gen HimmelBimba ging in die Geschichte einWo immer die Berimbau spielt,wird sein Vermachtnis herrschen
”MANUEL DOS REIS MACHADO
(* 23. November 1899 in Salvador da
Bahia, Brasilien; † 5. Februar 1974
in Goiania), auch MESTRE BIM-
BA genannt, war ein brasilianischer
Capoeira-Meister und Begrunder des
Stils CAPOEIRA REGIONAL.“ Ca-
poeira REGIONAL wird oft im Ge-
gensatz zum traditionellen Stil AN-
GOLA gesehen. Da Capoeira in den
1920er Jahren noch verboten war,
51
nannte er seinen neuen Stil zunachst
Luta Regional Baiana”Regionaler
Bahianischer Kampf“. Quelle: Wi-
kipedia; Mestre Bimba wahlte als
Logo fur seine Akademie ein Zei-
chen, das ahnlich wie das Cinco
SALOMAO (Zeichen des judischen
Konig Salomon) aussieht. Das Cin-
co Salomao wird als Schutzzeichen
des Capoeiristas angesehen. Es soll
gegen MESSER, Schwerter und Pis-
tolenkugeln schutzen. Quelle: abeira-
mar.tv/grupo estudo/cap7 livronestor.pdf;
ENGENHO DE BROTAS, NOR-
DESTE DE AMARALINA und
ROCA DO LOBO sind Viertel in
Salvador da Bahia; SANTA MARIA
ist ein Capoeirarhythmus. Mestre
Bimba fand Santa Maria de Ango-
la sei der schonste Capoeirarhyth-
mus, sodass er ihn zur Hymne sei-
nes Capoeirastils Regional machte.
Quelle: capoeira-music.net; IUNA
ist ein Capoeirarhythmus, der von
Mestre Bimba kreiert wurde. Er
soll die Balz des Iuna-Vogels imi-
tieren, wobei das Mannchen singt
und das Weibchen antwortet. Quel-
le: capoeira-music.net.
52
Vem ca
Autor: Garrafao
Menino nao fica na ruaCapoeira e melhor pra voceNas rodas tem tanta malıcia,
mandingaE muito mais pra aprender pra
voce
Vem ca, vem ca, vem caVem ca pra jogar capoeiraVem ca, vem ca, vem caVem ca pra tocar berimbau
Capoeira e antiga arteCapoeira tem muito valorSem ela eu nao viveria, meninoMeu mestre me sempre falou
Vem ca pra jogar capoeiraVem ca pra tocar berimbauAgogo, atabaque, pandeiro, pra
cantarE bater na palma da mao
La no ceu tem tres estrelasTodas tres em carrerinhaUma e pra mim, uma e pra voce,
meninaE a outra vai ficar sozinha
Junge, bleib nicht auf der Straße
Capoeira ist besser fur dichIn den Rodas gibt es viel Malıcia,
MandingaUnd noch viel mehr fur dich zu ler-
nen
Komm her, komm her, kommher
Komm her, um Capoeira zuspielen
Komm her, komm her, kommher
Komm her, um Berimbau zuspielen
Capoeira ist eine alte KunstCapoeira ist viel wertOhne sie wurde ich nicht leben,
JungeHat mein Meister mir immer ge-
sagt
Komm her, um Capoeira zu spie-len
Komm her, um Berimbau zu spie-len,
Agogo, Atabaque, Pandeiro, zumSingen
Und in die Hande zu klatschen
Am Himmel sind drei SterneAlle drei in einer ReiheEiner ist fur mich, einer ist fur
dich, MadchenUnd der andere bleibt alleine
53
La laue
Autor:
Bem-te-vi voou, voouBem-te-vi voou, voouDeixa voar
La laue laue laue lauaLa laue laue laue laua
Que som, o que arte e essade luta e brincadeiraQue roda maravilhosa e essae o [nome do grupo]Em cada som, em cada toque,
em cada ginga,tem um estilo de jogoEm cada som, em cada toque,
em cada ginga,tem um estilo de jogoLaue laue laua...
Der Schwefeltyrann fliegt, er fliegtDer Schwefeltyrann fliegt, er fliegtLass ihn fliegen
La laue laue laue lauaLa laue laue laue laua
Welcher Klang, ja welche Kunst istdas
des Kampfes und des SpielsWelch’ wunderbare Roda ist dasEs ist [Name der Gruppe]
In jedem Ton, in jedem Rhythmus,in jeder Ginga,
steckt ein Stil des SpielsIn jedem Ton, in jedem Rhythmus,
in jeder Ginga,steckt ein Stil des SpielsLaue laue laua...
Der BEM-TE-VI”Schwefeltyrann“
ist eine Vogelart.
54
6 Iuna, Santa Maria und Amazonas
Im Iuna, Santa Maria und Amazonas wird nicht gesungen.Iuna ist ein Rhythmus, der von Mestre Bimba kreiert wurde. Ersoll die Balz des Iuna-Vogels imitieren, wobei das Mannchen singtund das Weibchen antwortet. Beim Santa Maria wird ein Caxixi(die “Rassel” der Berimbau) in die Mitte der Roda gelegt, das vonden Spielern mit dem Mund akrobatisch aufgehoben werden muss.Amazonas ist das Spiel der Tiere. Hier mussen die CapoeiristasTiere imitieren und deren Bewegungen nutzen, um miteinanderzu spielen. Typische Tiere, die imitiert werden, sind:
o macaco der Affea ra der Froscho cachorro der Hundo jacarezinho der Mohrenkaiman (Krokodil)a cobra die Schlangea aranha die Spinneo siri der Krebsa girafa die Giraffea lagarta die Raupeo escorpiao der Skorpiono lebrao der Haseo cavalo das Pferd
7 Maculele und Samba de Roda
Maculele ist ein Rhythmus zu dem ein Kampftanz mit Stocken,und von erfahrenen Personen mit Macheten, ausgeubt wird. DerRhythmus wird nur von Atabaques und Agogo gespielt. Meist spie-len drei Atabaques unterschiedlicher Klangart: Rum, Rumpi, undLe. Außerdem wird dazu gesungen; es gibt jedoch nicht unbedingteine Roda. Oft werden beim Maculele Lieder mit indianischen und
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afrikanischen Texten gesungen, da dessen Ursprung dort vermutetwird.
Samba de Roda ist eine der vielen Variationen des Samba-Tanzes.Er kann in einer Capoeiraroda getanzt werden. Es spielen Berim-baus, Atabaque, Pandeiro und Agogo. Es wird anders geklatschtals im Capoeira. Es gibt einen Sanger und einen Chor.
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