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about about Das Kundenmagazin von ABB Deutschland 4 | 15 Hidden Champions | 06 Der Mittelstand ist gut für Weltklasseleistungen Produkte und Innovationen | 30 Neuheiten aus dem Angebot von ABB Impulse | 36 Weichenstellungen für die Energiewende Im Verborgenen glänzen

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Page 1: about von ABB Deutschland · 2019. 12. 12. · ABB about 4 |15 5 Nachrichten Mannheim. Zum 15-jährigen Jubiläum der Partnerschaft von ABB mit Special Olym-pics Deutschland versteigert

aboutaboutDas Kundenmagazin

von ABB Deutschland

4 |15

Hidden Champions | 06

Der Mittelstand ist gut für Weltklasseleistungen

Produkte und Innovationen | 30

Neuheiten aus dem Angebot von ABB

Impulse | 36

Weichenstellungen für die Energiewende

Im Verborgenen glänzen

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2 ABB about 4 |15

Inhalt

Anfang September haben wir die

nächste Stufe unserer Next-Level-Stra-

tegie bekannt gegeben. Damit werden wir

für Sie die Zusammenarbeit mit ABB wei-

ter vereinfachen und verbessern.

Eine der wichtigsten Änderungen, die

wir Anfang 2016 umsetzen, ist die Neu-

organisation unserer Geschäftsfelder. Ab

1. Januar gibt es vier Divisionen: Strom-

netze, Elektrifizierungsprodukte, Prozess-

automation sowie Industrieautomation und

Antriebe. Damit reduzieren wir die Schnitt-

stellen, können unsere Angebote besser

bündeln, wir können Sie zielgerichteter

bedienen und Ihnen so zu zusätzlicher

Wertschöpfung verhelfen.

Die neue Division Stromnetze wird der

weltweit führende Anbieter bei Energie-

und Automatisierungslösungen für das

Netz sein. Unsere Aktivitäten der Mittel-

und Niederspannungsprodukte haben wir

in der zweiten neuen Division Elektrifizie-

rungsprodukte zusammengefasst. In der

Division Prozessautomation bündeln wir

unsere gesamten Leittechnik-Aktivitäten

für Industriekunden und Energieversor-

ger. Die Division Industrieautomation und

Antriebe bietet Ihnen mit Industrierobo-

tern, Motoren, Generatoren, Antrieben

und Leistungselektronik ein komplettes

Portfolio für die Fabrikautomatisierung.

Ich bin davon überzeugt, dass wir mit

der Neuausrichtung noch flexibler und

schneller auf Ihre Bedürfnisse eingehen

können. Ihre Anregungen nehmen wir ger-

ne entgegen. Schreiben Sie uns.

Ich wünsche Ihnen eine anregende

Lektüre und freue mich auf die weitere

Zusammenarbeit.

Ihr

Hans-Georg KrabbeVorstandsvorsitzender

ABB Deutschland

about 4 |15

06Im Verborgenen glänzen

Die mittelständischen Weltmarkt führer sind

oft unbekannter als ihre herausragenden

Produkte. Sie heißen Hidden Champions.

Unser Titelbild

Ein eleganter Anzug, den Siegerpokal

hinter dem Rücken versteckt – dieses

Motiv symbolisiert die Spitzenklasse und

die Bescheidenheit der unbekannten

Leistungsträger.

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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

Im Netz Per QR-Code direkt zum Digital-Magazin

Lesen Sie die about auch digital unter

new.abb.com/de/kundenmagazin

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3ABB about 4 |15

Inhalt

Fokus06 Im Verborgenen glänzen

Stetige Innovationen, hoher Wettbewerbsdruck

und überragende Leistungsbereitschaft machen

Weltmarktführer

11 „Die Ambition, der Beste zu sein“Professor Hermann Simon im Interview über das

Phänomen der Hidden Champions

Energietechnik13 Schalten im luftleeren Raum

Vakuumkammern für die Mittelspannung

14 Energie aus der NordseeABB übergibt Offshore-Netzanbindung DolWin1

16 System für die ZukunftMüllverbrennungsanlage migriert auf Symphony Plus

17 Trafos für alle SpannungenRahmenvertrag mit Netze BW

Prozessautomatisierung18 Täuschend echt trainieren

Simulatoren nutzen das Original-Leitsystem

21 Rekordverdächtiger Service nach BrandEinsatz vor Ort und im Labor

22 Win-win für Umwelt und BilanzBei Gelita amortisieren sich ABB-Antriebe

nach einem Jahr

18

26

Täuschend echt trainieren

Zur Schulung von Bedienern, die komplexe

Produktionsanlagen steuern müssen, nutzen

Simulatoren das Original-Leitsystem.

Wo dosierte Kräfte sinnvoll walten

Vier IRB 6640 und ein IRB 6650S fertigen bei

Main Automation bis zu 21 Rotorvarianten in

beliebiger Reihenfolge – und das fehlerfrei.

Fertigungsautomatisierung24 Das große Los bei kleinen Losen

Eine flexible Roboterschweißzelle macht das

Laserschneiden bei Kleinserien effizient

26 Wo dosierte Kräfte sinnvoll waltenABB-Roboter reagieren automatisch auf beliebig

wechselnde Produktvarianten

28 Kompakt und leistungsstarkRota verwendet Smissline TP bei Spezialmaschinen für

die Pharmaindustrie

Produkte30 Neuheiten aus dem Angebot von ABB

Impulse36 Weichenstellungen für die Energiewende

ABB-Vorstandsmitglied Martin Schumacher im Interview

04 Nachrichten 38 Blickpunkt39 Leserservice, Impressum

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Nachrichten

Zürich. Eine innovative ABB-Technologie

feierte Weltpremiere in den Schaltanlagen

des Elektrizitätswerks Zürich (ewz): Seit

August wird in dessen neuem Umspann-

werk erstmals ein neues ökoeffi zientes Gas-

gemisch als Alternative zum bisherigen Iso-

lationsmedium SF6 (Schwefelhexafl uorid)

eingesetzt. Das neue Gemisch basiert auf

Fluorketonen. Diese Verbindung hat ABB

gemeinsam mit dem Technologieunterneh-

men 3M entwickelt. Ihr Treibhauspotenzial

ist um fast 100 % geringer als das von SF6.

Sie ist dabei aber genauso leistungsfähig

und zuverlässig wie ihr Vorgänger. ABB lie-

ferte für das neue 3x50-MVA-Umspannwerk

des ewz Schaltfelder, die 170 kV und 24 kV

schalten können. Speziell dafür entwickelt,

sind sie die weltweit ersten Hoch- und Mit-

telspannungsschaltanlagen, die mit dem

neuen Gasgemisch isoliert sind. Zudem

benötigen sie in dem 15 m unter der Erde

gelegenen Umspannwerk fast 70 % weniger

Platz als die vorherige, luftisolierte Schalt-

anlage aus dem Jahr 1949.

Weitere Infos: http://bit.ly/1KOn5OO

Mannheim. Drei neue Rekorde brach der

Sonnenflieger Solar Impulse 2 auf der

schwierigsten Etappe seiner Weltumrun-

dung. Auf der Strecke von Japan nach

Hawaii, die Pilot André Borschberg Ende

Juni bewältigte, war das Solarflugzeug

insgesamt 117 Stunden und 52 Minuten

in der Luft. In dieser Zeit legte es eine Stre-

cke von 7.200 km zurück. Damit stellte

André Borschberg nicht nur neue Rekor-

de für die längste Strecke und den längs-

ten Flug mit einem Solarflugzeug auf. Er

brach zudem den Rekord des amerikani-

schen Abenteurers Steve Fossett für den

längsten Nonstop-Soloflug ohne Auftan-

ken. Die Batterien des Solarflugzeugs erlit-

ten auf dieser Etappe jedoch irreversible

Schäden durch Überhitzung, die zunächst

Ohne Treibhausgas

Sonnenflieger bricht Rekordebehoben werden müssen. Anfang April

2016 wird der Sonnenflieger seine Welt-

umrundung in Richtung USA fortsetzen,

um dann über den Atlantik nach Euro-

pa und schließlich zum Ausgangspunkt

in Abu Dhabi zurückzufliegen.

Weitere Infos: new.abb.com/de/betterworld

Die 170-kV- und 24-kV-Schaltanlagen im Umspannwerk des ewz sind die weltweit ersten, die mit dem neuen Gasgemisch von ABB isoliert sind.

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Nachrichten

Mannheim. Zum 15-jährigen Jubiläum der

Partnerschaft von ABB mit Special Olym-

pics Deutschland versteigert ABB Ende

des Jahres die bunte Bank aus Kabel-

bindern, die Athleten und Besucher bei

den Special Olympics Winterspielen in

Inzell im März zu bauen begonnen hat-

ten. „Die Teilnahme war so überwälti-

gend, dass die erste Sitzbank bei den

Spielen bereits fertiggestellt wurde“, freut

sich ABB-Projektleiterin Uta Windel. Die

nächste Bank machte Station auf der Han-

nover Messe. Auf dem ABB-Stand der

Fachmesse SPS im November in Nürn-

berg soll sie zu einer Sitzgruppe mit Tisch

wachsen. Die Versteigerung zugunsten

von Special Olympics Deutschland läuft

online und startet voraussichtlich Anfang

Erfolgreich installiert

Bank unterm Hammer

Zu Gast bei ABB auf der Hannover Messe: die Kabelbinderbank von Special Olympics.

kurz notiert

Auftragsplus

bei ABB

In einem weiterhin anspruchsvollen

wirtschaftlichen Umfeld setzte sich

die positive Entwicklung bei ABB

Deutschland fort. Der Auftragsein-

gang im ersten Halbjahr 2015 stieg

gegenüber dem Vorjahreszeitraum

um 25 %; die Um sätze legten um 9 %

zu. In Verbindung mit einer gestiege-

nen Profitabilität einzelner Bereiche

führte dies zu einem An stieg des

operativen Ergebnisses (EBITA).

Ausgezeichnete

about

Das ABB-Kundenmagazin about

wurde bei den diesjährigen FOX

AWARDS mit dem Corporate Media

Effizienz Award in Silber ausgezeich-

net. Der FOX AWARD SILBER ist

das Prüfsiegel für ein hervorragen-

des Kommunikationskonzept und

bestätigt der Publikation eine weit

überdurchschnittliche Wirkungskraft.

Neuer Katalog –

print und digital

Produkte für die elektrische Aus-

rüstung und Automatisierung stellt

ABB Stotz-Kontakt im neuen Kata-

log „Niederspannungsprodukte

2015 – 2017“ vor. In der zugehörigen

Preisliste lassen sich die Produkte

über Bestellnummer oder Typ

bequem finden. Zusätzliche Informa-

tionen im Web werden in Katalog und

Preisliste verlinkt. Die Verknüpfungen

zu Koordinationstabellen sowie zu

CAE-/ECAD-Daten und Kalkulations-

tools erleichtern die Entscheidung

für das richtige Produkt. Den Katalog

und die Preisliste gibt es digital oder

zur Bestellung als Printversion unter

www.abb.de/stotzkatalog. Alle Infor-

mationen und Tools sind zugänglich

unter www.abb.de/stotz-kontakt.

Zürich. 45 km vor der deutschen Küs-

te hat ABB mit DolWin beta die weltweit

leistungsstärkste Offshore-Konverterplatt-

form installiert – ein Meilenstein im Projekt

DolWin2, das ABB für den Übertragungs-

netzbetreiber TenneT realisiert. Die Platt-

form wandelt auf einer Spannungsebene

von 320 kV den auf See generierten Wech-

selstrom um, bevor er mittels Hochspan-

nungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ)

effizient zum Festland transportiert wird.

Mit einer Kapazität von 916 MW kann

DolWin2 über eine Million Haushalte mit

umweltfreundlicher Energie versorgen. Bei

ihrer Installation wurden die Stahlbeine der

Plattform zunächst mit Wasser befüllt, um

diese auf den Meeresboden abzusenken.

Für eine dauerhafte Stabilisierung wurde

das Wasser anschließend durch schwe-

reren Kies ersetzt. „Die Installation einer

derart gigantischen Plattform zählt zu den

schwierigsten Vorgängen bei der Lieferung

einer Offshore-Netzanbindung“, sagt Clau-

dio Facchin, Leiter der Division Energie-

technik-Systeme bei ABB. „Wir freuen uns

sehr, dass wir diesen wichtigen Projekt-

meilenstein reibungslos erreicht haben.“

Dezember. Detailierte Informationen zur

Versteigerung gibt es demnächst unter

www.abb.de/specialolympics/15jahre.

DolWin beta auf dem Weg zum Installations ort in der deutschen Nordsee.

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Im Verborgenen glänzen

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Fokus

Wenig bekannte, mittel-

ständische Weltmarkt-

führer – das ist die kurze

Definition für Hidden

Champions. Die Zusam-

menarbeit mit ihnen

zeichnet sich durch hohe

Ansprüche an Produkte,

Flexibilität und Innova-

tionsgeist aus. Dabei ist

von Vorteil, dass ABB

die gleiche DNA wie sie

in sich trägt – die frühe

BBC war mit ihren Dampf-

turbinen selbst ein Hidden

Champion.

Sie heißen Herrenknecht, Des-

ma, Flexi, Schuler oder PB Swiss

Tools – schon einmal gehört?

Wahrscheinlich eher nicht. Die

Unternehmen sind Weltmarktführer und

agieren doch häufig ohne große Öffent-

lichkeit. Im Erfolgsphänomen des deutsch-

sprachigen Mittelstands stellen sie eine

besonders interessante Facette dar: die

Hidden Champions.

Sie alle zeichnet aus, dass ihre Produk-

te und Leistungen viel bekannter als sie

selbst sind. Oder wer hätte gewusst, dass

die Genannten den Weltmarkt für Tunnel-

bohrgeräte, Maschinen zur Direktansoh-

lung von Schuhen, Hunderollleinen, Pres-

sen und ergonomische Schraubendreher

anführen?

„Die Hidden Champions werden durch

drei Kriterien definiert: Sie müssen weltweit

einer der Top 3 in ihrem Markt oder Num-

mer 1 auf ihrem Kontinent sein, weniger

als fünf Milliarden Euro Umsatz machen

und im Publikum relativ unbekannt sein“,

sagt Professor Hermann Simon, Chair-

man von Simon-Kucher & Partners, der

das Phänomen Hidden Champions als

erster systematisch untersucht hat. „In

Kurzform: Hidden Champions sind wenig

bekannte, mittelständische Weltmarktfüh-

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rer.“ Weltweit gibt es knapp 3.000 sol-

cher Eliteunternehmen des Mittelstands.

Überwältigende 1.500 von ihnen sind in

Deutschland beheimatet, etwas über 100

gibt es in der Schweiz. Hermann Simon

hat ermittelt, dass Hidden Champions ein

Phänomen darstellen, das es in so großer

Breite außer in Deutschland nur noch in

der Schweiz und in Österreich gibt. In die-

sen drei Ländern existieren ungefähr 15

Hidden Champions pro eine Million Ein-

wohner; in Frankreich, den Vereinigten

Staaten und Japan liegt dieser Wert nur

zwischen eins und zwei. Für die Hidden

Champions sind laut Hermann Simon die

Ambition auf Marktführerschaft, Fokussie-

rung und Globalisierung die drei wesent-

lichen Aspekte (siehe Interview auf Sei-

te 11).

Kompetenz seit JahrhundertenFür den Erfolg der Hidden Champions

im deutschsprachigen Mitteleuropa sind

auch historische Gründe verantwortlich:

„Eine wichtige Rolle spielt, dass Deutsch-

land bis 1918 kein Nationalstaat, sondern

eine Ansammlung kleiner Länder war. Ein

Unternehmer, der wachsen wollte, muss-

te also sehr schnell internationalisieren“,

sagt Hermann Simon. Ein zweiter Grund

seien historische Kompetenzen. So gab es

im Schwarzwald seit Jahrhunderten eine

Uhrenindustrie. Anders als in der Schweiz

sei diese verschwunden, aber eine sehr

leistungsfähige Medizintechnikbranche

mit heute 450 Firmen daraus entstan-

den. Die feinmechanischen Kompeten-

zen aus der Uhrmacherei wurden in eine

neue, stark wachsende Branche einge-

bracht. Die Schweizer sind in der histo-

risch gewachsenen Uhrenindustrie bei der

Stange geblieben. „Ähnliche Beispiele gibt

es zu Dutzenden. So sind die 39 Mess-

technikfirmen in Göttingen letztlich Spin-

offs der dortigen mathematischen Fakul-

tät, die über Jahrhunderte hinweg weltweit

führend war“, sagt Hermann Simon.

Wettbewerb steckt anJenseits der historischen Gründe beruht

die Leistungsstärke der Hidden Cham-

pions auf günstigen äußeren Bedingun-

gen. Unter ihnen spielt das duale Berufs-

bildungssystem eine entscheidende Rolle.

Denn weil die Hidden Champions überwie-

gend komplexe Produkte in hoher Qua-

lität herstellen, benötigen sie bestens

qualifizierte Mitarbeiter. Hermann Simon

hat festgestellt, dass die Fluktuation bei

den Hidden Champions bei 2,7 % liegt.

Das ist etwa ein Drittel der durchschnitt-

lichen Fluktuation in Deutschland und der

Schweiz. Für das häufig regional geball-

te Auftreten der Hidden Champions sind

Ansteckungseffekte verantwortlich. Wenn

viele führende Firmen in einer Region sit-

zen, führt der enge Wettbewerb zwischen

diesen starken Konkurrenten zur Weltklas-

se – ähnlich wie im Sport.

BBC setzt auf DampfturbineDie Hidden Champions stellen an

ABB hohe Ansprüche hinsichtlich Pro-

dukten, Flexibilität und Innovationsgeist.

Das sind Leistungen, die nicht nur für den

Geschäftserfolg des heutigen Konzerns

unabdingbar sind, sondern die er auch in

seiner DNA aus Gründungszeiten in sich

trägt – die damalige BBC war selbst ein

Hidden Champion. Ausgangspunkt war im

Jahr 1900 die Gründung einer Aktienge-

sellschaft mit dem Briten Charles Parsons,

der eine neuartige, mit heißem Dampf

angetriebene, mehrstufige Überdrucktur-

bine für thermische Kraftwerke ent wickelt

Das duale Berufsbil-

dungssystem spielt eine

entscheidende Rolle für

die Leistungsstärke der

Hidden Champions.

Tunneln, pressen, schraubenHerrenknecht AGWenn es irgendwo einen Tun-

nel zu bohren gilt, kommt fast

immer das Unternehmen aus

Schwanau am Oberrhein zum

Zug, das in 35 Jahren auf unge-

fähr 5.100 Mitarbeiter gewach-

sen ist und mittlerweile 1,1 Mrd.

Euro Umsatz im Jahr macht.

Schuler AG1839 als Schlosserei gegründet

und seit 2013 Teil der Andritz-

Gruppe, hat das Unternehmen

mit Sitz in Göppingen heute

5.400 Mitarbeiter und macht mit

innovativer Umformtechnik für

die metallverarbeitende Industrie

jährlich 1,2 Mrd. Euro Umsatz.

PB Swiss Tools AGDas Familienunternehmen inves-

tiert ein Fünftel seines Umsatzes

in die Entwicklung und produ-

ziert mit 150 Mitarbeitern jähr-

lich 10 Mio. Werkzeuge sowie

medizinische Instrumente – aus-

schließlich an zwei Standorten

im Schweizer Emmental.

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hatte. Zunächst in der gemeinsamen AG,

von 1912 an komplett auf eigenen Bei-

nen, baute die BBC Dampfturbinen, deren

Marktanteile rasch wuchsen. Bis 1902

fertigte die BBC bereits 17 Dampfturbi-

nen; unter ihnen war auch das Modell,

das damals mit 3 MW Leistung einen

Weltrekord aufstellte. Im Geschäftsjahr

1899/1900 erreichte die Exportquote der

knapp zehn Jahre alten BBC 75 %, was

57 % der schweizerischen Gesamtausfuhr

an elektrischen Maschinen darstellte. Und

bereits vier Jahre nach der Produktion der

ersten Dampfturbine erwirtschaftete die

BBC in diesem Segment die Hälfte des

Umsatzes – Zahlen, die einen erfolgreichen

Hidden Champion ausweisen.

Vier für den Gotthard-Basistunnel Ein Unternehmen versinnbildlicht die

Leistungsstärke und die Rolle der Hidden

Champions in besonderer Weise: Her-

renknecht – dessen riesenhafte Tunnel-

bohrgeräte naturgemäß im Verborgenen

glänzen. Die Produkte des Mittelständlers

zählen zu den imposantesten Maschinen,

die jemals konstruiert wurden. Mit ihnen

erreichte Herrenknecht in den vergange-

nen Jahren vielfach den ersten Platz in

der Rangliste deutscher Hidden Cham-

pions. Der Bau des Gotthard-Basistun-

nels, der mit zwei Röhren von 57 km der

längste Eisenbahntunnel der Welt sein

wird, ist eines der spektakulärsten Pro-

jekte, an denen Herrenknecht beteiligt ist.

Vier Maschinen mit jeweils 9,58 m Durch-

messer, 2.700 t Gewicht und 3.500 kW

Leistung haben sich dafür durch die Alpen

gebohrt. Herrenknecht und ABB verbin-

det eine langjährige Geschäftsbeziehung.

„Wir beliefern Herrenknecht vor allem mit

Leistungsschaltern vom Typ Tmax und

Tmax XT sowie mit Softstarterpaketen“,

sagt Ron Kimmig, Vertriebsmitarbeiter bei

ABB Stotz-Kontakt. „Herrenknecht hat

keine technischen Einzelvorgaben von Sei-

Hidden Champions

Mitarbeiter

Sektoren

Kennzahlen*

Innovationsleistungen*

1.500

53%der Produktinnovationen

sind Marktneuheiten*

Dienstleistung

Elektroindustrie

Maschinenbau

sonstige

Industrie

14%

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Umsatzwachstum pro Jahr11%

Exportquote64%

Marktanteil34%

11%

25%

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500…999

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12%

9%

73%

externe Forschungskooperationen60%

Marketing- und Organisationsinnovationen60%

kontinuierliche FuE75%

0% 50% 100%

0% 50% 100%

Quelle: ZEW Mannheim, 2015 *Durchschnittswerte der Hidden Champions

gibt es in Deutschland. In der Industrie und bei unter-

nehmensorientierten Dienstleistungen machen sie 0,6%

aller Unternehmen mit mehr als fünf Beschäftigten aus.

Den längsten Eisenbahn-

tunnel der Welt haben

Maschinen mit 9,58 m

Durchmesser, 2.700 t

Gewicht und 3.500 kW

Leistung gebohrt.

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ten seiner Endkunden. Die Ingenieure kon-

struieren gemäß einer hauseigenen Stan-

dardisierung und setzen die Produkte ein,

die ihre Ansprüche am besten erfüllen.“

Ikonen aus dem EmmentalMit Schuler als weltweit größtem Pres-

senhersteller zählt ein weiterer mittelstän-

discher Technologie- und Weltmarkt-

führer zum Kundenkreis von ABB. Der

Umformspezialist bietet neben Pressen

auch Automationslösungen, Werkzeu-

ge, Prozesstechnologie sowie Service

für die metallverarbeitende Industrie und

den automobilen Leichtbau. Seit über zehn

Jahren setzt Schuler Frequenzumrichter

von ABB ein. Sie steuern den Antrieb der

größeren Pressenmodelle für die Automo-

bilindustrie, die außerhalb der normalen

Serie produziert werden.

Beim Unternehmen PB Swiss Tools

übertrifft der Bekanntheitsgrad der Pro-

dukte den des dahinter stehenden Hidden

Champions. Nachdem man zunächst

Schraubendreher mit Holzgriff fertigte, fiel

im Jahr 1953 die epochale Entscheidung

zur Anschaffung einer der damals noch

kaum eingesetzten Spritzgussmaschinen

– zum Preis eines halben Jahresumsatzes.

Das Risiko lohnte sich: Der strapazierfähi-

ge Schraubendreher mit dem ergonomi-

schen, roten Griff und zeitlich unbegrenzter

Garantie wurde rasch zum Exportschlager

und gilt als eine Ikone Schweizer Indus-

triedesigns. An den beiden Fertigungs-

standorten von PB Swiss Tools im Emmen-

tal arbeiten 18 Industrieroboter von ABB,

die insbesondere zum Entladen der Spritz-

gussmaschinen benötigt werden.

Automation als WeltneuheitBereits seit 30 Jahren arbeiten Desma

und ABB erfolgreich zusammen. Der welt-

weit führende Hersteller von Direktansoh-

lungsmaschinen für Schuhe hat während

dieser Zeit 1.200 Industrieroboter von ABB

integriert. „Auf der Schuhmesse in Pirma-

sens zeigte Desma 1985 erstmals einen

unserer Industrieroboter. Die Automation

in der Schuhproduktion war damals eine

Weltneuheit“, erläutert Marc Leidner, Lei-

ter Business Line Gießerei/Schmieden und

Kunststofftechnik bei der ABB Automation

GmbH. Bei den heutigen Maschinen rauen

die Roboter das Schuhleder auf, damit der

PU-Schaum gut haftet. Zudem bringen die

Roboter ein Trennmittel in die Gussform

ein, damit sich die vom Spritzgussaggre-

gat eingebrachte und ausgehärtete Soh-

le gut herauslösen lässt. Desma produ-

ziert in Deutschland und beliefert Kunden

weltweit, insbesondere in Asien, Südame-

rika, Russland und Europa. „Es hat sich

als Vorteil erwiesen, dass ABB so interna-

tional ist, wie es die Kunden von Desma

sind“, sagt Marc Leidner. „Zudem hat sich

im Laufe der vergangenen Jahre ein Ver-

trauensverhältnis ausgebildet, weil wir die

Anforderungen in diesem Industrie sektor

mittlerweile gut kennen.“ Bei der Entwick-

lung der Steuerung IRC5 hat sich ABB

bereits in einer frühen Phase mit Desma

abgestimmt und spezielle Marktanforde-

rungen der Schuhindustrie einfließen las-

sen. Daraus resultierte eine einfache Pro-

grammiermöglichkeit für die Interaktion

von Mensch und Maschine sowie eine

leicht verständliche Benutzeroberfläche

für eine intuitive Steuerung über den Bild-

schirm. „Generell ist die Zusammenarbeit

mit einem Hidden Champion sehr span-

nend, sowohl wegen der meist innovati-

ven Projekte als auch wegen der hohen

Schlagzahl, die so ein Unternehmen vor-

gibt“, sagt Marc Leidner. „Als größerer

Partner besteht die Herausforderung für

ABB darin, dieses Tempo bei technischen

Fragen und Entscheidungen mitzugehen,

um dem Kunden rasch optimale Lösun-

gen anbieten zu können.“

Weitere Infos: [email protected]

[email protected]

[email protected]

„Als größerer Partner

besteht die Herausforde-

rung darin, dieses Tempo

mitzugehen.“

Seit 1985 hat Desma 1.200 ABB-Industrieroboter in Schuhmaschinen zur Direktansohlung inte griert. Christian Decker (3.v.l.), Technischer Geschäftsführer von Desma, erhält den Award für 30 Jahre Zusammenarbeit von Rainer Benz, Local Business Unit Manager Robotics ABB Deutschland.

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Fokus

„Die Ambition, der Beste zu sein“Professor Hermann Simon hat das ökonomische Phänomen der

Hidden Champions als Erster erforscht. Im Interview erläutert er,

nach welcher Erfolgsformel die Hidden Champions ihre Spitzen-

leistungen erbringen und mit welchen Mitteln die Elite des Mittel-

standes in Deutschland und der Schweiz ihre Position auch in

Zeiten der Globalisierung bewahren wird.

about: Mit welchen Qualitäten errei-chen Hidden Champions ihre guten Ergebnisse?

Professor Hermann Simon: Es kommt

vor allem auf drei Dinge an. Erstens, die

Ambition, der Beste in seinem Markt zu

sein – und zwar weltweit. Das ist der

Anspruch auf Marktführerschaft. Zweitens

Fokussierung! Denn nur durch Fokussie-

rung wird man Weltklasse. Fokus, etwa auf

Hunderollleinen, macht aber einen Markt

klein. Wie macht man ihn groß? Und hier

kommt der dritte Faktor ins Spiel, nämlich

die Globalisierung! Global betrachtet sind

alle Märkte groß, jedenfalls relativ zu den

Möglichkeiten von Mittelständlern. Um bei

den Hunderollleinen zu bleiben. Flexi, mit

70 % globalem Marktanteil in 100 Ländern

die klare Nummer 1, sagt: „Wir machen

nur eins, aber das machen wir besser als

alle anderen.“

Welche Rolle spielen Hidden Cham-pions für die Wettbewerbsstärke der Volkswirtschaft?

Eine entscheidende! Sie tragen etwa ein

Viertel zum Export Deutschlands und der

Schweiz bei. Sie sind wesentlich innova-

tiver als Großunternehmen. Das zeigt sich

an der Zahl der Patente pro 1.000 Mitar-

beiter: Bei den Hidden Champions sind es

31, bei Großunternehmen sechs. Nimmt

man den Weltmarktanteil als schärfstes

Kriterium für die Wettbewerbsstärke, dann

fällt die Antwort ebenfalls eindeutig aus:

Viele Hidden Champions haben Weltmarkt-

anteile von 60, 70 oder 80 %.

Den Großteil ihrer Umsätze erzielen die Hidden Champions bereits heute außerhalb Europas. Für die Zukunft erwartet Professor Hermann Simon, dass das Geschäft noch internationaler wird.

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12 ABB about 4 |15

Fokus

den hoch. Diese Gegebenheit wird aber

gleichzeitig zum Leistungstreiber. Mir sag-

te ein Hidden-Champion-Chef, er wolle

nur die 30 besten Unternehmen der Welt

als Kunden. Seine Begründung: „Diese

Kunden sind nie zufrieden, fordern immer

neue Verbesserungen. Das wird für uns

zum Leistungstreiber. Solange ich die-

se Top-Kunden bediene, kann mir nichts

passieren.“

Welche Mentalitätsunterschiede zwi-schen Großunternehmen und Hidden Champions sind zu berücksichtigen?

Einer der wichtigsten Unterschiede

besteht in der Art der Führung. Die Füh-

rung der Hidden Champions ist ambiva-

lent, nämlich autoritär in den Grundwer-

ten, jedoch partizipativ und flexibel in den

Details der Ausführung. Bei den Grund-

werten, den Prinzipien, den Prioritäten gibt

es keine Diskussion; sie werden von oben

„diktiert“. Hingegen hat der Mitarbeiter in

der Ausführung wesentlich mehr Freiheit

als in Großunternehmen. Es ist nicht alles

geregelt; es gibt weniger Handbücher oder

Ähnliches. Das setzt natürlich Mitarbeiter

voraus, die entsprechende Kompetenzen

besitzen und bereit sind, Verantwortung

zu übernehmen.

In welcher Weise wird sich das Geschäft der Hidden Champions in den kommen-den Jahren wandeln?

Das Geschäft der Hidden Champions

wird vor allem noch globaler und interna-

tionaler werden. Den Großteil ihrer Umsät-

ze erzielen die Hidden Champions bereits

heute außerhalb Europas. Seit etwa 2011

beschäftigen sie mehr Mitarbeiter im Aus-

land als im Heimatmarkt. In den vergange-

nen Jahren hat eine Erweiterung der F&E-

Kapazitäten in Richtung Schwellenländer

stattgefunden. Hingegen steht die Inter-

nationalisierung des Managements erst

am Anfang. Derzeit dürften erst etwa 2 %

der deutschen Hidden Champions einen

nicht deutschen CEO haben. Bei den

deutschen Großunternehmen sind es etwa

20 %. Natürlich werden einige der heu-

tigen Hidden Champions ihre marktfüh-

rende Stellung verlieren, aber die meisten

dürften an der Spitze bleiben. Ihre Kompe-

tenzen sind so spezifisch und gleichzeitig

sind die Märkte so klein, dass sie – anders

als etwa der Markt für autonom fahrende

Autos – für die Googles und Apples die-

ser Welt eher uninteressant sind.

Welche besonderen Anforderungen stellt die immer stärkere Globalisierung an die Hidden Champions in Mitteleuropa?

Die Internationalisierung des Führungs-

personals ist eine große Herausforderung

für die Hidden Champions. Oft liegt hier

und nicht im Kapital der begrenzende

Faktor einer schnelleren Globalisierung.

In dieser Hinsicht sind Großunternehmen

ohne Zweifel weiter. Sie können aus einem

großen Pool von international erfahrenen

Managern schöpfen. Die Hidden Cham-

pions müssen diese Ressource erst ent-

wickeln. Das dauert. Umgekehrt ergeben

sich daraus Chancen für ambitionierte

Nachwuchskräfte. Bei den Hidden Cham-

pions wächst man sehr schnell in die Ver-

antwortung hinein – vor allem auch im

internationalen Umfeld.

Inwiefern läuft die stärkere Globalisie-rung dem Wunsch von Hidden Cham-pions zuwider, genau das – nämlich „ver-steckt“ – zu bleiben?

Hier ist in den vergangenen Jahren eine

größere Offenheit festzustellen. Natürlich

bleiben viele Produkte der Hidden Cham-

pions dem Verbraucher verborgen, da sie

im Inneren eines Motors, eines Kraftwerks

oder eines Gebäudes verschwinden. Aber

mit der Größe nimmt die Sichtbarkeit zu.

Das gilt erst recht, wenn ein Unternehmen

an die Börse geht oder übernommen wird.

Zudem macht es der verschärfte Wett-

bewerb um Talente notwendig, verstärkt

Personalmarketing zu betreiben.

Welche Risiken beinhaltet die Fokussie-rung auf ein Spezialfeld?

Durch die Fokussierung auf einen Markt

wird ein Unternehmen natürlich von die-

sem Markt abhängig. Definiert man den

Markt vom Bedürfnis her – das meines

Erachtens einzig sinnvolle Vorgehen –,

dann verschwinden allerdings nicht so vie-

le Märkte. Und bei dem zweiten Risiko,

nämlich der Gefahr, von der Konkurrenz

verdrängt zu werden, hilft die Fokussie-

rung. Denn sie führt dazu, dass ein Unter-

nehmen seinen Markt mit aller Kraft ver-

teidigen muss.

Welche besonderen Bedürfnisse haben Hidden Champions?

Sowohl auf der Lieferanten- als auch

der Kundenseite beobachte ich sehr

langfristige Beziehungen. Die Komplexi-

tät erfordert eine dauerhafte Zusammen-

arbeit. Anbieter und Kunde müssen ihre

Geschäfte jeweils sehr gut kennen. Und

natürlich sind die Anforderungen der Kun-

„Die Komplexität erfordert

eine dauerhafte Zusam-

menarbeit. Anbieter

und Kunde müssen ihre

Geschäfte jeweils sehr gut

kennen.“

Kenner der Hidden ChampionsProfessor Hermann Simon hat vor über

25 Jahren die systematische Forschung

zu Hidden Champions begründet und

ist führend auf diesem Themengebiet.

Er lehrte an den Universitäten Mainz

und Bielefeld, war Gastprofessor am

Massachusetts Institute of Technology

(MIT), an der Harvard Business School,

der London Business School sowie am

INSEAD in Fontainebleau und ist heute

Chairman von Simon-Kucher & Partners.

Hermann Simon schreibt zudem als

regelmäßiger Kolumnist im manager

magazin. Im Jahr 2012 erschien sein

Buch „Hidden Champions – Aufbruch

nach Globalia“. Fo

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Energietechnik

Die Stromunterbrechung im Vaku-

um ist das weltweit am häufigs-

ten eingesetzte Schaltprinzip in

der Mittelspannung. Ob Schalt-

anlagen, Leistungsschalter, Schütze, Stu-

fen transformatoren oder Freiluftschalter

auf Strommasten – Vakuumschaltkam-

mern werden in vielen verschiedenen

Geräten verwendet und bieten hohe

Zuverlässigkeit sowie größtmögliche

Sicherheit. Ihre Aufgabe besteht darin, in

Mittelspannungsanwendungen Betriebs-

ströme zu unterbrechen und Kurzschluss-

ströme abzuschalten. Dass sie über ihre

gesamte Lebensdauer – sie sind für bis zu

eine Million Schaltzyklen ausgelegt – war-

tungsfrei sind, macht ihren Betrieb beson-

ders kostengünstig.

Weltweit sind mehr als vier Millionen

Vakuumschaltkammern aus dem Hause

ABB im Einsatz. Das Portfolio umfasst

Kammern für Spannungen von 7,2 kV bis

40,5 kV und für Kurzschlussströme bis

63 kA. Sie finden nicht nur in ABB-Produk-

ten Verwendung, sondern werden auch an

Kunden vertrieben, die damit ihre eigenen

Schaltgeräte bauen. Da die Technologie

permanent weiterentwickelt wird, entste-

hen immer wieder neue Einsatzmöglich-

keiten. Im vergangenen Jahr stellte ABB

den neuen Generatorleistungsschalter

VD4G-50 vor. Damit die Vakuumschalt-

kammern in diesem Gerät eingesetzt wer-

den dürfen, müssen sie Prüfungen nach

neuesten Standards für Generatorschal-

ter bestehen und ihre Funktionsfähigkeit

auch unter härtesten Bedingungen, zum

Beispiel besonders langen Lichtbogen-

zeiten, unter Beweis stellen.

Das ehemalige Unternehmen Calor

Emag, das heute zur ABB AG gehört,

fertigte 1982 die ersten Vakuum schalt-

kammern, die als ideale Lösung für die

Mittelspannung gelten. Das Vakuum

als Schaltmedium ermöglicht die Kon-

struktion deutlich kompakterer Schalt-

Die Vormontage der Vakuumschaltkammern erfolgt unter Reinraumbedingungen.

Schalten im luftleeren RaumVakuumkammern für die Mittelspannung

einheiten im Vergleich zu den zuvor gän-

gigen Technologien. Heute finden sich

Vakuumschaltkammern in nahezu allen

Mittelspannungsanwen dungen. Dem-

entsprechend hoch sind die produzier-

ten Stückzahlen: Derzeit fertigt ABB über

400.000 Vakuumschaltkammern pro Jahr

– dank der kontinuierlichen Verbesse-

rung der Produktionstechnologien und

-prozesse.

2014 baute ABB die Fertigung am

Standort Ratingen aus und erhöhte ihre

Kapazität auf 500.000 Stück pro Jahr.

Zudem integrierte das Unternehmen kri-

tische Prozesse externer Lieferanten in die

eigene Produktion. Endmontage und Rou-

tineprüfungen wie Vakuummessung und

Hochspannungskonditionierung erfolgen

vollständig automatisiert.

Weitere Infos: [email protected]

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Energietechnik

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Energie aus der Nordsee

75 km vor der deutschen Nordseeküste werden auf der Konverterplattform 800 MW Strom aus umliegenden Windparks in Gleichstrom umgewandelt.

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15ABB about 4 |15

Energietechnik

ABB hat die Offshore-Netzanbindung DolWin1 Ende Juli an

den deutsch-niederländischen Übertragungsnetzbetreiber

TenneT übergeben. Das ist ein wichtiger Meilenstein, der den

Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland weiter erhöht.

Rückblick: Die Installation von

DolWin alpha war spekta-

kulär. Mithi l fe des größten

Schwimmkrans der Welt wur-

de die 9.000 t schwere Konverterplatt-

form an ihrem Standort 75 km vor der

deutschen Küste in der Nordsee posi-

tioniert. In diesem Sommer hat ABB die

800 MW starke Netzanbindung, die Off-

shore-Windparks mit Hochspannungs-

Gleichstrom-Übertragungs-(HGÜ-)Tech-

nologie an das Übertragungsnetz an Land

anschließt, an den Auftraggeber TenneT

übergeben.

Die Offshore-Konverterstation, ein rie-

siger, leuchtend gelber Stahlkoloss, ist

über Drehstrom-Seekabel mit den Wind-

parks Borkum West II und Borkum Riff-

grund I verbunden. Auf DolWin alpha wird

der Wechselstrom aus den Windparks in

Gleichstrom umgewandelt und mit einer

Spannung von +/- 320  kV über eine

165 km lange Strecke mit Gleichstrom-

See- und -Landkabelsystemen zum Netz-

anschlusspunkt, dem Umspannwerk

Dörpen-West im norddeutschen Heede,

transportiert. Dort wird er in der Konver-

terstation in Wechselstrom zurückgewan-

delt und ins Netz eingespeist.

Umweltfreundlich erzeugter StromMit dem Netzanschluss DolWin1 kön-

nen 800 MW umweltfreundlich erzeugten

Stroms übertragen werden. Das reicht

aus, um etwa eine Million Haushalte zu

versorgen. Damit unterstützt die Netz-

anbindung die Pläne für die Energiewen-

de in Deutschland, die bis 2020 einen

Ausbau der Stromerzeugung aus Off-

shore-Wind auf 6,5 GW und bis 2030

auf 15 GW vorsehen: „Wir sind stolz

darauf, ein weiteres unserer technolo-

gisch anspruchsvollen Offshore-Pro-

jekte fertiggestellt zu haben und dem

Ausbauziel der Bundesregierung wieder

einen großen Schritt näher gekommen

zu sein“, sagt Wilfried Breuer, Mitglied

der TenneT-Geschäftsführung.

ABB setzte bei diesem Projekt ihre

selbstgeführte (oder auch VSC – Voltage

Sourced Converter) HGÜ-Technolo-

gie HVDC Light ein und verantwortete

Planung, Konstruktion, Lieferung und

In stallation sowohl der Konvertersta-

tionen auf See und an Land als auch

der See- und Landkabelsysteme. „Die

Übergabe der Offshore-Netzanbindung

DolWin1 an TenneT ist ein wichtiger Mei-

lenstein. DolWin1 wird erheblich zum

Ziel Deutschlands beitragen, den Anteil

erneuerbarer Energien am Energiemix zu

steigern“, sagt Claudio Facchin, Leiter

der Division Energietechnik-Systeme von

ABB. „Wir haben die HGÜ-Technologie

in Pionierarbeit entwickelt und sind auf

diesem Gebiet weltweit führend. Unse-

re Technologie wird heute genutzt, um

Millionen von Menschen zuverlässig und

effizient mit umweltfreundlicher Energie

zu versorgen.“

Höhere VersorgungssicherheitMit der HGÜ lassen sich große Strom-

leistungen effizient, zuverlässig und ver-

lustarm über weite Entfernungen mit

Freileitungen, Erd- und Seekabeln über-

tragen. Sie ist ideal für die Integration ver-

brauchsferner erneuerbarer Energiequel-

DolWin1 wird künftig

eine Million Haushalte mit

umweltfreundlicher Ener-

gie versorgen.

len wie Offshore-Windparks, Solaranlagen

in der Wüste oder Wasserkraftwerken im

Gebirge. Auch für grenzüberschreitende

Netzverbindungen, die Interkonnektoren,

wird diese Technik zunehmend eingesetzt

– das stärkt Stromnetze und erhöht die

Versorgungssicherheit.

ABB hat die HGÜ-Technologie vor

über 60 Jahren in Pionierarbeit entwickelt

und bis heute rund 100 HGÜ-Projekte

mit einer installierten Leistung von insge-

samt über 120.000 MW realisiert – das

entspricht etwa der Hälfte der weltweit

installierten Basis. In den 1990er-Jahren

entwickelte ABB die Technologie weiter

und führte die VSC-Technologie HVDC

Light ein. Auf diesem Gebiet gilt ABB als

führender Anbieter: Mit DolWin1 hat das

Unternehmen 16 von 22 VSC-HGÜ-Pro-

jekten realisiert, die derzeit weltweit im

kommerziellen Betrieb sind.

Weitere Infos: [email protected]

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System für die ZukunftMüllverbrennungsanlage migriert auf Symphony Plus

Die HVC Group wandelt Rest-

und Biomüll aus den niederlän-

dischen Provinzen Nord- und

Südholland, Flevoland sowie

Friesland in Elektrizität, Wärme und Gas

um. In Alkmaar werden pro Jahr 660.000 t

Haus- und Gewerbeabfälle angeliefert und

verbrannt. Mithilfe von zwei Dampfturbi-

nen, die jeweils über eine Leistung von

50 MW verfügen, wird aus thermischer

Energie Strom für mehr als 100.000 Men-

schen sowie Fernwärme für einen Indus-

triepark und ein Wohn gebiet in der Nähe

des Kraftwerks gewonnen.

In mehreren Schritten ersetzt ABB das

bisherige Leitsystem Contronic E der Müll-

verbrennungsanlage Alkmaar durch das

zeitgemäße Symphony Plus Melody. „Uns

verbindet eine langjährige, vertrauens-

volle Partnerschaft mit ABB“, sagt Hans

Deken, Projektleiter bei der HVC Group.

„Wir haben bereits in der Vergangenheit

mehrere Projekte gemeinsam abgewickelt,

bei denen wir erfreulicherweise jeweils nur

kurze Stillstandszeiten in Kauf nehmen

mussten.“ Drei Verbrennungs linien wur-

den bereits umgerüstet. Das Automati-

sierungsupgrade für die rest lichen elek-

trischen und thermischen Anlagen ist im

Rahmen einer Gesamtanlagen revision für

Anfang 2016 geplant. Die Leistungen von

ABB umfassen neben den Planungen für

die Automatisierungsfunktionen und der

Montage auch alle Baustellenarbeiten wie

Verkabelung, Funktionskontrolle, Inbe-

triebnahme und Optimierung.

Die besondere Herausforderung des

letzten, noch ausstehenden Migrations-

schritts liegt in der extrem kurzen Umbau-

zeit. Da hierfür ein Stillstand der gesam-

ten Müllverbrennungsanlage notwendig

ist, steht lediglich ein Zeitfenster von einer

Woche zur Verfügung. In diesem Zeitraum

müssen die Ein- und Ausgangskomponen-

ten sowie die Verarbeitungseinheiten von

über 1.400 Messungen, Kontakten und

Antrieben ausgetauscht werden. Um die

zugesicherten Termine einzuhalten, führt

ABB im eigenen Prüffeld in Minden vorab

eine umfangreiche Testreihe, den soge-

nannten Factory Acceptance Test (FAT),

mit anschließender Abnahme durch die

HVC Group durch.

Im Zuge des letzten Migrationsschritts

wird in Alkmaar erstmals auch eine der

beiden Dampfturbinen mit ABB-Leittech-

nik ausgestattet. Hier kommt der Tur-

binenregler Turbotrol  10, ebenfalls in

Melody-Ausführung, zum Einsatz, um

einen optimalen Betrieb zu gewährleis-

ten. Die Generatorspannung regelt zukünf-

tig eine Unitrol-Installation.

Mit der Migration auf Symphony Plus

Melody hat sich die HVC Group für ein

durchgängiges Leitsystem sowohl an den

Verbrennungslinien als auch an der Turbine

und an weiteren Nebenanlagen entschie-

den. Die gesamte Automatisierung wird

von einer gemeinsamen Warte mit einem

einheitlichen Bediensystem kon trolliert

und gesteuert. Mit dem Symphony Plus

Composer steht zudem ein hocheffizien-

tes Engineering-Tool für die systemweite

Konfiguration und Wartung zur Verfügung.

„Die Migration sichert den leittechnischen

Betrieb unserer Müllverbrennungsanlage

in Alkmaar für mindestens weitere zehn

bis 15 Jahre“, sagt Hans Deken. „Mit dem

neuen, übergreifenden Leitsystem profitie-

ren wir in hohem Maße von den Vorteilen

einer State-of-the-art-Automatisierung.“

Weitere Infos: [email protected]

Anfang 2016 schließt die Müllverbrennungsanlage in Alkmaar die Migration auf Symphony Plus ab.

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Energietechnik

Um Wohn- und Gewerbe-

gebiete zuverlässig mit elek-

tr ischer Energie zu versor-

gen, betreibt die Netze BW

GmbH, eine Tochtergesellschaft des

Energieversorgers EnBW, in ihrem über

30.000 km langen Mittelspannungsnetz

mehr als 30.000 lokale Umspannsta-

tionen. Herzstück dieser im Volksmund

„Trafohäuschen“ genannten Stationen

sind Verteiltransformatoren. Bei einer

Lebensdauer von mindestens 30 Jah-

ren muss rein statistisch betrachtet pro

Jahr eine hohe dreistell ige Zahl an Tra-

fos ausgetauscht werden. Hinzu kom-

men Anschaffungen für neu zu erschlie-

ßende Versorgungsgebiete.

Mindestens drei Jahre LaufzeitIm Sommer 2014 schloss die Netze

BW in Stuttgart mit mehreren Unter-

nehmen mittelfristige Rahmenverträge

über die Lieferung solcher Verteiltrans-

formatoren ab. Auf ABB entfällt dabei

rund die Hälfte der Bestellungen wäh-

rend der Vertragslaufzeit: jährlich unge-

fähr 300 Trafos der Leistungsklasse bis

400 kVA, etwa 500 Stück für 400 kVA

sowie circa 200 in der Leistungsklasse

von mehr als 400 kVA. Der Rahmen-

vertrag läuft über einen Zeitraum von

drei Jahren mit einer Option auf zwei

weitere Jahre. Insgesamt wird ABB

eine vierstel l ige Zahl an Vertei ltrafos

liefern. Der Auftragswert pro Jahr l iegt

im einstelligen Mill ionen bereich. Einge-

setzt werden die Trafos im gesamten

Gebiet der Netze BW zwischen Wert-

heim im Norden und Waldshut an der

Schweizer Grenze im Süden sowie bei

Beteil igungsgesellschaften der EnBW

außerhalb des Kernlands im Südwes-

ten, etwa bei den Stadtwerken Düs-

seldorf. Die Trafos wandeln den Strom

sowohl von 10 kV als auch von 20 kV

in Niederspannung für den Haus- und

Gewerbeanschluss um. Die unter-

schiedlichen Spannungen erklären sich

aus der Geschichte der EnBW: Das

Unternehmen ist erst vor 15 Jahren

durch den Zusammenschluss von vier

regional tätigen Stromversorgern im

badischen wie im württembergischen

Teil des Landes entstanden. Diese hat-

Die Netze BW baut ihre Verteilnetze kontinuierlich aus, wobei die Netzanbindung von erneuerbaren Energien eine besondere Rolle spielt.

Trafos für alle SpannungenRahmenvertrag mit Netze BW

ten bei der Energieverteilung in die Flä-

che traditio nell unterschiedliche Span-

nungsgrößen eingesetzt.

Aufwendige QualifizierungDie Verteiltrafos produziert ABB an

seinem Standort im polnischen Lodz.

Diesen hatte die Netze BW bereits

vor der Ausschreibung in einem auf-

wendigen Qual i f i z ierungsver fahren

vor Ort auditiert. Im Mittelpunkt hat-

ten das Qualitäts-, das Prozess- und

das Umweltmanagement gestanden.

Eine Probelieferung mit anschließen-

dem Probebetr ieb hatte zur techni-

schen Freigabe als zugelassener Lie-

ferant geführt. „Das war eine exzellente

Zusammenarbeit über die Landesgren-

zen hinweg – technisch wie ökono-

misch“, sagt Michael Freyler, bei ABB

Key Account Manager unter anderem

für die EnBW. Seit Abschluss des Rah-

menvertrags hat ABB bereits mehre-

re hundert Transformatoren geliefert.

Weitere Infos: [email protected]

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Prozessautomatisierung

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Täuschend echt trainieren

Teil eines der größten Erdgas-projekte in Europa: die Gas-verarbeitungsanlage, die den Rohstoff des norwegischen Felds Ormen Lange aufbereitet.

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Prozessautomatisierung

Simulatoren werden immer beliebter: Mit-

arbeiter können damit eng an der Praxis

orientierte Erfahrungen sammeln – ohne

Risiken für den Produktionsbetrieb. Der

ABB-Simulator 800xA bewährt sich in

der Erdgasförderung ebenso wie in der

Industrie und stellt seine Vorteile auch bei

Freelance-Anwendungen unter Beweis.

Was in der Luftfahrt lange

Tradition hat – der erste

Flugsimulator wurde 1909

gebaut – hält in Industrie-

betrieben immer mehr Einzug. Strenge

Sicherheitsanforderungen und komple-

xe Prozesse sind wesentliche Gründe für

diesen Trend. ABB bietet mit dem Simu-

lator 800xA eine Lösung, die sich über

den gesamten Lebenszyklus eines Auto-

matisierungssystems hinweg bewährt. Der

Simulator lässt sich problemlos den Ver-

änderungen der Anlage anpassen.

Simulatoren sind sowohl beim Engineer-

ing, Design und Testen des Systems als

auch bei der Überprüfung und Modifika-

tion der Steuerlogik nützlich, bevor die

Anlage in Betrieb geht. Insbesondere eig-

nen sie sich für Schulungszwecke: Bedie-

ner können sich mithilfe des Simulators an

einer identischen Leitsystem-Bedienober-

fläche mit der Anlage vertraut machen.

Sie lernen etwa, das Sicherheitssystem

zu steuern oder auf Störungen zu reagie-

ren – und das in Echtzeit.

Drei Wochen früher in BetriebDadurch, dass Anlagen mit Simu-

latoren vorab erprobt werden und die

Bediener ausführl ich üben können,

lassen sich Anlagen meist früher als

geplant in Betrieb nehmen. Der Simu-

lator 800xA trug maßgeblich dazu bei,

dass die Produktion im Gasfeld Ormen

Lange, einem der größten Erdgasprojek-

te Europas, im Jahr 2007 drei Wochen

früher als geplant anlaufen konnte. Von

dem Gasfeld, das etwa 3.000 m unter

dem Meeresboden vor der norwegi-

schen Küste liegt, wird das gewonnene

Gas durch zwei Mehrphasen-Pipelines

zu einer Onshore-Verarbeitungsanlage

ans Festland transportiert. Dort wird es

getrocknet und verdichtet. Die Gasverar-

beitungsanlage, die Anlagen unter Was-

ser und der Gasfluss durch die Pipeline

werden von ABB-Prozessleit-, Sicher-

heits- und Informationsmanagement-

systemen überwacht und gesteuert. Der

Simulator 800xA sorgte für täuschend

echte Bedingungen: Er nutzte die Pro-

zessgrafiken und die Steuerlogik des

Sicherheits- und Automatisierungssys-

tems (SAS) der Anlage, um eine iden-

tische Bedienumgebung und Prozess-

steuerung bereitzustellen.

Ein weiterer Pluspunkt: Modifikationen

und Optimierungen lassen sich am Simu-

lator durchspielen, bevor an der Anlage

teuere Installationen vorgenommen wer-

den. So spielt der Simulator 800xA eine

wesentliche Rolle bei der Weiterentwick-

lung der Förderung im Feld Ormen Lan-

ge, da er das Design, das Engineering,

die Korrektur und das Testen neuer Pro-

zesse und Teilsysteme vor der Integra-

tion in das Leitsystem ermöglicht.

Individuelle Simulation mit Freelance Die Vorteile, die Betrieben durch den

Einsatz des Simulators 800xA entstehen,

stellen sich auch bei komplexen Systemen

unter Einsatz von Freelance ein, wie das

Beispiel der SKW Stickstoffwerke Pieste-

ritz GmbH zeigt. Der größte Hersteller für

Ammoniak und Harnstoff in Deutschland

mit Sitz in der Lutherstadt Wittenberg nutzt

das ABB-Leitsystem 800xA mit Freelance-

Controllern. Von Operator Training Simu-

latoren (OTS) wie dem Simulator 800xA

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Prozessautomatisierung

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ist SKW Piesteritz überzeugt: „Aufgrund

der positiven Erfahrungen mit dem OTS

in unseren Ammoniakanlagen war dessen

Einführung für die Harnstoffanlagen ein

logischer Schritt“, sagt Eberhard Hinder,

Zen tralbereichsleiter Personal wesen und

Organisation bei SKW Piesteritz.

Die Verantwortlichen schilderten ABB

auf der Hannover Messe im April 2013 ihre

Vorstellungen: Sie wünschten sich Simu-

lationen, die zwei Harnstoffanlagen sowie

deren Prozesswasseraufbereitung und die

sich anschließende Kristallisation exakt

abbilden würden. In beiden Anlagen über-

nehmen Freelance-Controller die aktive

Automatisierung. Aufgrund der Komplexi-

tät der Anlagen und der aus ihr resultieren-

den hohen Anforderungen an die Bediener

ist hier die 800xA-Benutzeroberfläche im

Einsatz. Da die Harnstoffanlagen erheb-

liche Unterschiede aufweisen, benötigte

SKW Piesteritz zwei separate Simulations-

modelle. „Eine passende Lösung hatten

wir nicht in der Schublade“, erklärt Frank

Karliczek, Key Account Manager bei ABB.

„Doch wir sind auf die Kundenwünsche

eingegangen und haben mit dem Simu-

lator 800xA und Freelance eine maßge-

schneiderte Lösung entwickelt, die alle

Anforderungen erfüllt.“ Die Messe mar-

kierte des Beginn des Projekts; insgesamt

dauerte die Umsetzung zwei Jahre.

Know-how-Verlust entgegenwirkenSKW Piesteritz will den Simulator 800xA

dazu nutzen, das Anlagenregime zu opti-

mieren, da sich damit gefahrlos Anlagen-

zustände testen lassen. Besonders wichtig

ist dem Unternehmen jedoch die Schulung

der Bediener, da in den nächsten Jahren

viele langjährige Mitarbeiter aus dem Unter-

nehmen ausscheiden werden. Mithilfe der

Simulatoren will SKW Piesteritz dem Know-

how-Verlust entgegenwirken und neue Mit-

arbeiter so schnell wie möglich einarbeiten.

„Unser Ziel ist es, sowohl die Messwarten-

fahrer auszubilden und zu trainieren als auch

die Kenntnisse von erfahrenen Mitarbeitern

zu vertiefen“, sagt Eberhard Hinder.

Die Herausforderung bestehe nicht nur

darin, Anlagen ökonomisch zu fahren, son-

dern auch darin, sie bei Störungen schnellst-

möglich wieder zum Laufen zu bringen. Das

lässt sich bei SKW Piesteritz am besten an

Simulatoren erlernen, da in der realen Anla-

ge Situationen wie An- und Abfahren oder

Emergency-Shutdowns selten vorkommen,

meist nur zu den planmäßig ein bis zwei im

Jahr stattfi ndenden Instandsetzungs- und

Modernisierungsmaßnahmen. Um die Trai-

nings zu beschleunigen, würden die Simula-

toren noch mit einer Fast-forward-Funktion

ausgestattet, erzählt Volker Albert, Business

Manager Consult IT bei ABB: „Mit ihr ist es

möglich, Prozesse bis zu fünf Mal schneller

ablaufen zu lassen als in einer realen Anla-

ge.“ Mithilfe der Simulatoren lässt sich die

Einarbeitungszeit für neue Mitarbeiter ver-

kürzen. „Das senkt letztendlich auch die

Kosten“, sagt Eberhard Hinder.

So nah an der Realität wie möglichUm optimale Trainings zu gewährleis-

ten, entschied sich SKW Piesteritz dafür,

die Simulation mit dem in der realen Anla-

ge verwendeten ABB-Leitsystem umzu-

setzen. So hat der Nutzer die Bedienober-

fläche, die ihm von der täglichen Arbeit her

vertraut ist. „Entscheidend für eine nahe-

zu perfekte Simulation des Leitsystems

und der Prozessstationen war, dass wir

eine zu fast 100 % automatische Über-

nahme der Daten aus dem Produktions-

system in das Simulationssystem erreicht

haben“, erläutert Volker Albert. So sind

zwei Simulatoren beteiligt: Die eigent-

liche Prozesssimulation der Harnstoff-

produktion, gebaut vom niederländischen

OTS-Spezialisten Protomation, mit dem

SKW Piesteritz eine gute Zusammenarbeit

pflegt, und die Automatisierung mit der

ABB-Lösung 800xA mit Freelance-Con-

trollern. „Die Abbildung der realen Anlage

ist hervorragend umgesetzt worden und

es ist ein Instrument entstanden, mit dem

wir unser Ziel, so realitätsnah wie mög-

lich ausbilden und trainieren zu können,

voll erreicht haben“, sagt Eberhard Hinder.

Weitere Infos: [email protected]

„Mit der Fast-forward-

Funktion lässt sich die

Simulation bis zu fünf Mal

schneller durchspielen.“

Der größte Hersteller von Harnstoff und Ammoniak in Deutschland: SKW Piesteritz in Wittenberg.

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21ABB about 4 |15

Prozessautomatisierung

Die Papierfabrik Palm im rhein-

land-pfälzischen Wörth besitzt

eine der leistungsfähigsten

Papiermaschinen für Wellpap-

penrohpapiere weltweit. Ende August

2014 brachte ein Brand im elektrischen

Schaltraum die Produktion vollständig

zum Erliegen. Das Feuer zerstörte meh-

rere Schaltfelder einer Niederspannungs-

schaltanlage und kontaminierte alle ABB-

Frequenzumrichter, die im Schaltraum

installiert waren, mit Ruß und Rauchgasen.

Betroffen waren ungefähr 120 Umrichter-

module ACS600 sowie 200 Einzelumrich-

ter der Typen ACS600 und ACS800.

„Wir haben mit der Papierfabrik Palm

einen langfristigen Servicevertrag, der

eine 24/7-Rufbereitschaft beinhaltet“,

sagt Frank Simon, Leiter Service Drives

& Motors bei ABB. „Es stellte sich jedoch

schnell heraus, dass das Ausmaß des

Schadens weit mehr als einen gewöhn-

lichen Serviceeinsatz erforderte.“ Ange-

sichts der verheerenden Brandschä-

den veranschlagten die ABB- Experten

vier Wochen für Reinigung, Repara-

tur, Test und Wiederinbetriebnahme der

Frequenzumrichter.

Ein derart langer Produktionsausfall

hätte für die Papierfabrik Palm jedoch

erhebliche finanzielle Folgen bedeutet.

Daher setzten die ABB-Experten alles

daran, den Einsatz in Wörth so schnell

wie möglich durchzuführen. „Wir haben

uns dazu entschieden, die komplette

Field-Service-Mannschaft für Antriebe im

Südwesten für Ausbau, Reinigung und

Wiedereinbau der Umrichter vor Ort ein-

zusetzen“, sagt Johannes Püschner, Lei-

ter ABB Field Service und Koordinator des

Gesamtprojekts. „In der Servicewerkstatt

in Ladenburg haben wir ebenfalls alle Res-

sourcen für Palm aktiviert.“

Die Mitarbeiter des Field Service bauten

die Frequenzumrichter vor Ort aus und rei-

nigten sie. Anschließend wurden die Gerä-

te nach Ladenburg gebracht, um sie zu

reparieren und einem finalen Leistungs-

test zu unterziehen. Im letzten Schritt bau-

te der Field Service die Geräte im Werk

Wörth wieder ein und nahm sie in Betrieb.

Der Einsatz des Field Service um

Johannes Püschner und der Servicewerk-

statt Drives unter der Leitung von Michael

Schönberger dauerte schließlich nur zwei

Wochen. Diese deutlich kürzere Projekt-

Dank des ABB Field Service konnte die Papierfabrik Palm ihre Produktion deutlich schneller als erwartet wieder aufnehmen.

Rekordverdächtiger Service nach BrandEinsatz vor Ort und im Labor

zeit machte zum einen das große Engage-

ment der ABB-Mitarbeiter, zum anderen

die exzellente Materialverfügbarkeit der

benötigten Ersatzteile im ABB-Service-

lager in Helsinki möglich. Parallel zu den

Arbeiten an den Umrichtern bauten Exper-

ten des Service Schaltanlagen fünf neue

Duplex-Felder ein und stellten die beschä-

digte Niederspannungsschaltanlage wie-

der her.

Das schnelle Wiederanfahren der Pro-

duktion nach dem Brand bewahrte die

Papierfabrik Palm vor noch größeren wirt-

schaftlichen Schäden. „Der ausgespro-

chen hohen Flexibilität und dem beson-

deren Engagement der ABB-Mannschaft

haben wir sehr viel zu verdanken“, wür-

digte Geschäftsführer Wolfgang Palm das

erfolgreiche Projekt. „Alle Beteiligten kön-

nen sehr stolz auf diese außergewöhn liche

Leistung sein.“

Weitere Infos: [email protected]

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Win-win für Umwelt und BilanzIm Werk Memmingen spart Gelita mit zwei ABB-Antriebs-

paketen rund 60 % Energie bei Gebläsemotoren ein. Die

Investition in die energiesparende Technik amortisiert sich

dadurch bereits nach einem Jahr.

Kollagene Proteine sind vielseitig

einsetzbar und daher wesent-

licher Bestandteil von Produk-

ten des täglichen Bedarfs. Oft

fast unsichtbar finden sie sich in Lebens-

mitteln wie Süßwaren oder Milchproduk-

ten, in Arzneimitteln und in medizinischen

Produkten für die Erste Hilfe. Auch in tech-

nischen Anwendungen werden sie ein-

gesetzt, zum Beispiel in fotografischen

Edeldruckverfahren.

Die Gelita AG mit Stammsitz in Eber-

bach in Baden-Württemberg ist weltweit

führend in der Entwicklung und Herstel-

lung von Gelatine und anderen hochent-

wickelten kollagenen Proteinen. Rund

2.500 Beschäftigte produzieren an mehr

als 20 Standorten kollagene Proteine. Zu

den Kunden zählen Unternehmen aus

allen Branchen, vorrangig aus der Lebens-

mittel- und Pharmaindustrie, dem Bereich

Health & Nutrition sowie der Fotobranche.

Gelita ist stets auf der Suche nach

Lösungen, um die Auswirkungen sei-

ner Geschäftsaktivitäten auf die Umwelt

zu reduzieren. So sind alle Produktions-

stätten in Deutschland nach ISO 50001

zertifiziert und mit einem energiesparen-

den Managementsystem ausgestattet.

Um zusätzliche Energieeinsparpotenziale

im Werk Memmingen nutzen zu können,

wurde ABB damit beauftragt, Energie-

audits für die Antriebe von zwei Biofiltern

durchzuführen.

In Memmingen produziert Gelita Roh-

ware für das Stammwerk in Eberbach, das

weltweit der größte Produzent von kol-

lagenen Proteinen und Blattgelatine ist.

Die Abluft, die bei dem Verarbeitungs-

prozess entsteht, wird durch die Biofilter

des Werks so effektiv gereinigt, dass es zu

keiner Geruchsbelästigung der Anwohner

kommt. Ein Unterdruckgebläse in jedem

Biofilter saugt dabei die Luft aus den Räu-

men ab und bläst sie in ein mit Holzhack-

schnitzeln gefülltes Filterbett.

Einsparpotenziale durch EnergieauditABB sollte das Energieeinsparpoten-

zial und den verminderten CO2-Ausstoß

durch den Austausch der bestehenden

pol umschaltbaren Gebläsemotoren durch

eine moderne drehzahlgeregelte IE4-

Antriebslösung bestimmen. Dazu führte

der Vertrieb Service Drives Germany ein

Energieaudit der Unterdruckgebläse der

Biofilter 1 und 3 durch.

Um Energieverbrauch und Energie-

kosten der polumschaltbaren Motoren

gegenüber drehzahlgeregelten Lüfteran-

trieben auf der Basis des ABB-Synchron-

reluktanzmotors zu vergleichen, wurde

das Softwaretool FanSave genutzt. Die

Kalkulation ergab, dass durch den Ein-

satz des ABB-Antriebspakets allein beim

Biofilter 1 ungefähr 326 MWh Strom pro

Jahr würden eingespart werden können.

Die Amortisationszeit für die Investition

liegt damit unter einem Jahr. Die Antriebs-

lösung aus Synchronreluktanzmotor und

Frequenzumrichter spart bei dem Unter-

druckgebläse Energie auf zweifache Wei-

se ein, nämlich durch Drehzahlregelung

anstelle des polumschaltbaren Motors

und durch den Einsatz des hocheffizien-

ten Synchronreluktanzmotors.

Effizient und wartungsfreundlichDie beiden IE4-Antriebspakete für die

Biofilter 1 und 3 bestehen aus einem Syn-

chronreluktanzmotor mit einer Leistung

von 110 kW (400 V) bei einer Nenndreh-

zahl von 1.500 U/min sowie einem ABB

Industrial Single Drive ACS880 mit DTC

(direkte Drehmomentregelung) und spe-

zieller Software. Mit seiner Rotortechnik

bietet der magnetlose Synchronreluk-

tanzmotor eine ähnliche Leistung wie ein

Permanentmagnetmotor, ist aber so war-

tungsfreundlich wie ein Asynchronmotor.

Der Austausch des Motors erfolgte

beim Biofilter 1 im Jahr 2013 und beim

Biofilter 3 im Folgejahr. Der Umbau dau-

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Prozessautomatisierung

Ein Hidden Champion: Nur wenige wissen, dass Gelita – hier das Werk in Memmingen – der weltweit führende Hersteller von Gelatine ist.

Die neue Antriebslösung

erzielt bemerkenswerte

Energieeinsparungen:

beim Biofilter 1 von

61,2 % und beim

Biofilter 3 von 58,8 %.

erte jeweils gut drei Tage. Ein ABB-Ser-

viceingenieur nahm den ersten Frequenz-

umrichter in rund 1,5 Stunden in Betrieb.

Aufgrund der Bedienerfreundlichkeit des

ACS880 führte Gelita die Inbetriebnahme

des zweiten Frequenzumrichters selbst

durch – nach Aussage des Kunden war

dies sehr einfach und unkompliziert.

60 % EnergieeinsparungMessungen des Kunden vor und nach

dem Umbau bestätigen die hohe Energie-

effizienz der neuen Antriebslösung. Dem-

nach werden bemerkenswerte Energie-

einsparungen erzielt: beim Biofilter 1 von

61,2 %, was einem Return on Invest von

0,94 Jahren entspricht, und beim Bio-

filter 3 von 58,8 % (Return on Invest:

1,19 Jahre). Der Einsatz der IE4-Antriebs-

pakete erlaubt es Gelita also nicht nur,

die Umweltperformance seines Werks in

Memmingen weiter zu verbessern, son-

dern spart dem Standort auch viel Geld.

Weitere Infos: [email protected]

Seit ihrer Einführung 2011 hat sich

die Synchronreluktanzmotor-Techno-

logie von ABB in zahlreichen dreh-

zahlgeregelten Anwendungen wie

Pumpen, Lüftern, Kompressoren

und Extrudern bewährt. Die Motoren

überzeugen durch ihre hohe Effizienz

und Zuverlässigkeit. Der neue IE4-

Synchronreluktanzmotor für direkten

Netzbetrieb weitet den Einsatz dieser

Technologie auf Anwendungen mit

fester Motordrehzahl aus.

Energieeffizient

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In der Standard-Schweißzelle FlexArc RX1 arbeiten ein Schweißroboter IRB 2600ID und ein Positionierer IRBP R-600.

Das große Los bei kleinen LosenDie LST-Laserschneidtechnik GmbH ist auf der Suche

nach einer flexiblen Roboterschweißzelle für Kleinserien

bei ABB fündig geworden. Dank der Offline-Program-

mierung mit RobotStudio hat die Zelle einen sehr hohen

Nutzungsgrad.

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Fertigungsautomatisierung

Vorsprung durch Weiterentwick-

lung“ lautet der Slogan von LST

in Abwandlung einer aus der

Automobilindustrie bekannten

Zeile. Seinem Slogan folgend, hat sich das

1988 in der ostwestfälischen Gemeinde

Hövelhof gegründete Familienunterneh-

men als ein marktführender Dienstleister

in der Laserbearbeitung auf dem europä-

ischen Markt etabliert. LST produziert

heute an insgesamt vier Standorten. Über

300 Beschäftigte bearbeiten mit 40 Laser-

anlagen, zehn Abkantpressen und diversen

anderen Maschinen Aufträge von Kunden

aus den Bereichen Agrartechnik, Maschi-

nenbau, Automobilbau sowie Medizin- und

Labortechnik. Ein wichtiges Standbein des

Unternehmens ist die Herstellung von Bau-

teilen für Schienenfahrzeuge.

Ein Erfolgsfaktor von LST besteht da rin,

sich neuen Marktentwicklungen immer

frühzeitig anzupassen und kontinuierlich

in innovative Technologien zu investieren.

Für die Anschaffung einer neuen roboter-

gestützten Schweißzelle im Jahr 2014 aus-

schlaggebend war der Trend zu kleineren

Losgrößen.

Die vorhandene Roboterschweißzelle

eines Fremdherstellers konnte die Anfor-

derungen an eine hohe Flexibilität nicht

erfüllen. Dietmar Diwo, Abteilungsleiter

Baugruppenfertigung bei LST, sagt: „Als

Lohnfertiger wissen wir nie, welcher Auf-

trag morgen kommt, und müssen des-

halb sehr fl exibel sein. Bei der Suche nach

einer geeigneten Lösung sind wir auf die

Schweißzelle von ABB gestoßen. Ihr Kon-

zept entsprach genau unseren Vorgaben.

Sie war zudem schnell lieferbar und auch

das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte.“

Die Lieferung von ABB bestand aus

einer Standard-Schweißzelle FlexArc RX1,

einem Schweißroboter IRB 2600ID, einem

Positionierer IRBP R-600, einer Brenner-

servicestation TSC, einer Stromquelle von

SKS und der Offline-Programmiersoft-

ware RobotStudio. Für LST war es wich-

tig, einen speziellen Aufnahmerahmen mit

einem selbst konstruierten Vorrichtungs-

system in die Zelle integrieren zu können.

Jede Vorrichtung lässt sich nun mit nur

zwei Bolzen am Positionierer fixieren und

exakt positionieren. Daraus ergeben sich

kurze Rüstzeiten von ungefähr 15 Minuten.

Hoher Nutzungsgrad Für einen hohen Nutzungsgrad der

Anlage sorgt vor allem RobotStudio, die

Offline-Programmiersoftware von ABB.

RobotStudio basiert auf dem Virtual Con-

troller. Dabei handelt es sich um eine exak-

te Kopie der Originalsoftware, die den

Roboter in Produktionsprozessen steu-

ert. So sind realistische Simulationen am

PC möglich, denn zum Einsatz kommen

die Daten und Konfigurationen, die auch in

der realen Produktion verwendet werden.

Bei RobotStudio wird das Schweißpro-

gramm mithilfe eines virtuellen Roboters

erstellt, also eines Modells, das dieselben

räumlichen und dynamischen Eigenschaf-

ten wie ein echter Roboter besitzt und von

derselben Software gesteuert wird. Das

Softwaretool modelliert den Roboter in

einer virtuellen 3D-Umgebung, in der mög-

liche Kollisionen oder räumliche Beschrän-

kungen im Voraus erkannt werden können.

Der vollständige Schweißprozess lässt sich

damit detailgetreu simulieren; die Arbeits-

abläufe lassen sich schon im Vorfeld für

eine hohe Prozesssicherheit optimieren.

„Wir können mit RobotStudio parallel zu

einem laufenden Schweißprozess schon

den nächsten Prozess offline zu ungefähr

95 % programmieren. Der Programmierer

sieht in dem virtuellen Umfeld die Aufnah-

mevorrichtung mit dem in ihr befestigten

Bauteil und programmiert die Roboterbe-

wegungen. Die in der Simulation ermittel-

ten Parameter werden dann eins zu eins

in die Anlage übertragen. Das Programm

wird in die Schweißzelle eingespielt und

kurz feinjustiert: Dann wird der neue Auf-

trag gestartet“, erläutert Diwo. Die Offline-

Programmierung wird auf der Basis von

CAD-Daten in einem Büroraum durchge-

führt, der an die Konstruktionsabteilung

von LST angrenzt.

Runde SacheDietmar Diwo erklärt: „Es ist noch recht

ungewöhnlich, eine Roboterzelle für Klein-

serien einzusetzen. Das flexible Konzept

mit den Vorrichtungen funktioniert aber

wunderbar. Der Roboter schweißt außer-

dem schneller, als es jeder Mensch kann.

Auch in puncto Schweißqualität kann der

Roboter aufgrund seiner Positioniergenau-

igkeit überzeugen.“ LST versucht deshalb

verstärkt, auch bereits laufende Projekte

mit der flexiblen Zelle umzusetzen.

Diwo ergänzt: „Die Betreuung, Program-

mierung und Schulung durch ABB haben

uns sehr gut gefallen. Das war eine runde

Sache.“ Wenn die Auslastung stimmt, wird

voraussichtlich eine zweite FlexArc-Robo-

terzelle folgen. Sie soll dann direkt neben

die bewährte Zelle gestellt werden – der

Platz für diese Weiterentwicklung des Vor-

sprungs ist bereits vorhanden.

Weitere Infos: [email protected]

In RobotStudio von ABB lassen sich die Schweißprozesse realistisch simulieren.

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Fertigungsautomatisierung

Wo dosierte Kräfte sinnvoll walten

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Fertigungsautomatisierung

Rotoren für Aufzugsmotoren gibt es nicht von der Stange. Stattdessen müssen sie

in vielfältigen spezifischen Ausstattungsvarianten hergestellt werden. Gut, wenn

dann die Fertigungslinie die Varianten automatisch identifiziert und fehlerfrei bear-

beitet. In einer von der Main-Automation GmbH für die ThyssenKrupp Aufzugs-

werke GmbH gebauten Anlage erledigen vier IRB 6640 und ein IRB 6650S von

ABB diesen anspruchsvollen Job.

Moderne Aufzugsanlagen sind

mit wartungsfreien und effi-

zient arbeitenden Antrie-

ben ausgestattet. Bei der

Thyssen Krupp Aufzugswerke GmbH

(TKAW) werden, je nach Auslegung einer

Aufzugsanlage, die passenden Antriebe

oder Aufzugsmaschinen gefertigt. Zum

Großteil kommen hier sogenannte Syn-

chronmaschinen zum Einsatz, die im

Wesentlichen aus einem passiven Teil,

dem Stator, und einem aktiven Teil, einer

gelagerten Rotor-Welle-Einheit, bestehen.

Je nach Bauart und Ausführung des

Motors werden in der Montage verschie-

dene, mit Permanentmagneten bestückte

Rotoren benötigt, die sich in ihrer Baulän-

ge und ihrem Durchmesser unterscheiden

und mit unterschiedlichen Magnetschalen

bestückt werden müssen. Die sich daraus

ergebende Variantenvielfalt an zu fertigen-

den Rotoren soll auf zwei redundanten

Fertigungslinien bei TKAW möglichst effizi-

ent und kostengünstig produziert werden.

„Um dieser Anforderung zu entspre-

chen, hat unser Team für ThyssenKrupp

eine Produktionsanlage konzipiert, die auf

zwei identischen Linien bis zu 21 Varian-

ten des Rotors in beliebiger Reihenfolge

fertigt. Sogar Losgröße eins ist kein Pro-

blem“, sagt Bernhard Fries, Projektleiter

bei Main-Automation.

Anspruchsvoller KlebeprozessIn beiden Linien sind je zwei Indus-

trieroboter des Typs IRB 6640 am Werk.

Ein Roboter handhabt die zu klebenden

Rotornaben, der andere die zugehörigen

Montage hilfen, welche für den Magnet-

Fügevorgang benötigt werden. Zunächst

werden die mit Magneten bestück-

ten Montagehilfen unter einem Applika-

tor mit einer definierten Menge Klebstoff

benetzt. In einer Fügestation werden dann

die Ma gnete auf die zuvor für den Kle-

beprozess vorbereiteten Rotornaben auf-

gebracht. Die fertig aufgebauten Rotoren

Projektleiter Bernhard Fries und sein Team haben eine anspruchsvolle Aufgabe gelöst.

„Die Produktionsanlage

fertigt auf zwei identi-

schen Linien bis zu 21

Varianten des Rotors in

beliebiger Reihenfolge.

Sogar Losgröße eins ist

kein Problem.“

werden anschließend einer Reinigung und

Lackierung unterzogen.

Am Ende der Produktion wartet ein auf

einer Linearachse montierter IRB 6650S

auf die in beiden Linien gefertigten Roto-

ren und lagert diese in ein großzügig

dimensioniertes Rotorenlager ein. Über

eine kleine Ausförderstrecke können die

benötigten Rotoren für die Endmontage

des Motors angefordert und ausgelagert

werden.

Rotoren per Laser identifiziertDer IRB 6640 glänzt in der Fertigungs-

anlage nicht nur durch seine Präzision,

sondern vor allem durch seine Flexibili-

tät. Noch vor der eigentlichen Rotorenfer-

tigung vermisst der Roboter zunächst die

Rotornaben mittels eines am Handflansch

montierten Laserscanners. Anschließend

vergleicht das Programm die Messwer-

te mit den in der Bibliothek hinterlegten

Daten und identifiziert den Rotor eindeu-

tig. Die Identifikation durch den Roboter ist

sehr sicher und vermeidet Fehler. Zudem

ist die Programmierung komfortabel und

schnell. Weil in der Bibliothek die Spezifi-

kationen für den Komplettrotor hinterlegt

sind, weiß die Anlage nach der Identifika-

tion des Typs durch den Roboter genau,

welche Vorrichtungen, Stoff- oder Mate-

rialmengen und Verarbeitungszeiten zu

wählen sind.

„In diesem Projekt hat alles gepasst.

Die Technik stimmt und die Zusammen-

arbeit mit ABB war immer konstruktiv

– auch dann, wenn wir gemeinsam einmal

schwierigere Fragen zu bearbeiten hat-

ten“, sagt Bernhard Fries. „Wir haben die

Anlage gemeinsam mit ABB voll im Zeit-

plan errichtet. Im Herbst 2014 wurde sie

bei ThyssenKrupp in Betrieb genommen.“

Weitere Infos: [email protected]

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Kompakt und leistungsstarkBis zu 24.000 Ampullen verschließen die Spezialmaschinen

der Rota Verpackungstechnik GmbH in einer Stunde. Für die

Steuerung dieser Spitzenleistung setzt Rota auf Produkte von

ABB. Zentrales Bauelement der Schaltschränke ist das Steck-

system Smissline TP, das Rota zum ersten Mal im industriellen

Maschinenbau verwendet.

In Hunderten soeben ver-schweißten Ampullen spiegelt sich die Umgebung.

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Fertigungsautomatisierung

Die Rota Verpackungstechnik

GmbH im südbadischen Wehr

stellt Maschinen zur Automa-

tisierung und Prozessoptimie-

rung in der Pharmaindustrie her. Das Sor-

timent umfasst Spezialmaschinen zum

Füllen von Ampullen, Flaschen und Fer-

tigspritzen aus Glas oder Kunststoff, zum

Verschließen von Gefäßen, zur visuellen

Prüfung und zum Etikettieren. Derzeit

hat das wachsende Unternehmen knapp

100 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz von

Rota beträgt ungefähr 15 Millionen Euro.

Das Unternehmen exportiert 90 % seiner

Maschinen in circa 70 Länder.

Der Maschinenbau für die Pharmabran-

che zeichnet sich durch hohe Flexibilitäts-

ansprüche aus. „In der Pharmaindustrie

kommen häufig neue Regeln, beispiels-

weise von der FDA, also der US-amerika-

nischen Food and Drug Administration“,

sagt Sebastian Gierth, einer der beiden

Leiter des Teams Elektrik bei Rota. „Für

uns bedeutet das, dass insbesondere die

Software unserer Maschinen jederzeit up

to date sein muss. Im Jahr 2013 haben

wir deshalb unsere Maschinen auf der

Software-Seite mit einer neuen Technik

versehen und in dem Zuge bei der Hard-

ware stärker als bisher auf ABB-Produk-

te gesetzt.“

Geringer Platzbedarf „Rota hat gefordert, die Komponen-

ten im Schaltschrank so platzsparend

wie möglich unterzubekommen“, sagt

Christian Weiß, Vertriebsmitarbeiter von

ABB Stotz-Kontakt. „Dafür konnten wir

eine optimale Lösung anbieten, denn vie-

le der ABB-Komponenten zeichnen sich

durch ihre kompakte Bauart aus.“ Hin-

tergrund der Forderungen: „Jeder Meter

im Sterilbereich kostet unsere Pharma-

kunden bares Geld; deshalb müssen die

Schaltschränke so klein wie möglich sein

– und da sind die kleiner bauenden ABB-

Komponenten von Vorteil“, sagt Sebas-

tian Gierth.

50 % schnellerer EinbauHinzu kommt, dass Rota mit Smissline

TP von ABB ein zeit- und platzsparen-

des Stecksystem verwendet. Es erlaubt

das lastfreie Auf- und Entstecken von

Geräten unter Spannung – ohne zusätz-

liche persönliche Schutzausrüstung. Die

Schutzgeräte werden bei Smissline TP

direkt aufgesteckt und können gemischt-

polig angebracht werden. Zudem erlaubt

Smissline TP die Nutzung nur eines Kabel-

kanals für die Einspeise- und Abgangs-

verdrahtung. „Durch den Einsatz von

Smissline sind wir bis zu 50 % schneller

als im Vergleich zur herkömmlichen Mon-

tage“, sagt Dirk Strittmatter, der andere

Leiter des Teams Elektrik bei Rota.

„Die optimale Einspeisefähigkeit des

Systems reicht bis 200 A“, sagt Christian

Weiß. „Diese Anschlussleistung ist für die

überwiegende Zahl der Anwendungen im

Maschinenbau vollkommen ausreichend.

Dagegen sind Systeme mit bis zu mehr

als 400 A oft völlig überdimensioniert und

unnötig teuer – wir sprechen manchmal

humorvoll von ‚Kupferbergwerken‘, die

ungenutzt im Schrank hängen.“

Investition rechnet sichDie schnellste Rota-Verarbeitungs linie

bewältigt bis zu 24.000 Ampullen pro Stun-

de. „Bei Wirkstoffkosten von zehn bis 80

Euro pro Ampulle würden dem Pharmaun-

ternehmen bereits bei einer halbstündigen

Störung Millionenverluste entstehen“, sagt

Dirk Strittmatter. Der Einsatz von Smissline

TP ist deshalb nicht nur wegen des tech-

nischen Vorteils, sondern auch unter Kos-

tengesichtspunkten sinnvoll. „Die höhere

Investition in Smissline rechnet sich wegen

der wesentlich schnelleren Montage, aber

auch unter dem Aspekt der schnelleren

Wiederverfügbarkeit bei Störungen“, sagt

Sebastian Gierth.

Aus einer HandAuch bei der Sicherheit vertraut Rota

mit der Prozess-Zuhaltevorrichtung Dalton

M31 auf eine Komponente von ABB. Bei

dem Verpackungsspezialisten kommen

damit ABB-Produkte und -Lösungen der

Schutz- und Steuerungstechnik, Vertei-

lung, Antriebstechnik und Sicherheitstech-

nik zum Einsatz. „Für uns ist es wichtig,

dass wir unsere Kunden aus einer Hand

bedienen“, sagt Christian Weiß. „Wenn alle

technischen und organisatorischen Fragen

gebündelt geklärt werden können, entste-

hen vielfältige Synergieeffekte.“

Weitere Infos: [email protected]

Platzsparend: Viele ABB-Komponenten zeichnen sich durch ihre kompakte Bauart aus. Gasbrenndüsen verschließen die Ampullen.

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Produkte

Vorteile – Anbindung an das existierende

Infrastruktur-Management-

System über Modbus TCP

– Zeitersparnis von bis zu 45 %

gegenüber konventionellen Auf-

bauzeiten

– Verringerter Planungsaufwand

durch Stücklisten und Verdrah-

tungspläne

– Wechseln von Leitungsschutz-

schaltern im laufenden Server-

betrieb

– Keine zusätzliche Personen-

schutzausrüstung notwendig

Intelligente EnergieverteilungVorkonfigurierte Remote Power Panels für mehr Effizienz

und Flexibilität im Rechenzentrum

Niederspannung

aufwand. Eine Typenprüfung für die

gewählte Schalt gerätekombination

nach IEC 61439-2 stellt ABB kostenfrei

zur Verfügung. Die Inbetriebnahme der

speicherprogrammierbaren Steuerung

erfolgt per SD-Karte. Die benötigten Ge-

rätekonfigurationen sind per Download

erhältlich.

Weitere Infos: [email protected]

Wartung bei laufendem ServerbetriebDie vorkonfigurierten Remote Power

Panels (RPP) von ABB sind eine kom-

pakte und umfassende Lösung für die

Niederspannungsunterverteilung, die

den Anforderungen an Effizienz und

Flexibilität in Rechenzentren entspricht.

Mit ihnen lassen sich etwa 80 % aller

Anwendungsfälle in Datenzentren

abdecken, sodass der Anwender bei

Planung, Inbetriebnahme und War-

tung Zeit und Ressourcen spart. Die

RPP beinhalten vertikal eingebaute

Smissline-TP-Stecksockelleisten, die

die Aufnahme von bis zu 240 Siche-

rungsautomaten ermöglichen. Dieses

berührungssichere Stecksystem erlaubt

zudem das Wechseln von Komponenten

bei laufendem Betrieb der Server. Das

integrierte Stromkreis-Überwachungs-

system Circuit Monitoring System (CMS)

realisiert die detaillierte Stromüberwa-

chung von bis zu 240 Abgängen ohne

zusätzlichen Platzbedarf. Die Sensoren

werden direkt auf den Leitungsschutz-

schaltern angebracht und per Bus-Kabel

angeschlossen; eine sternförmige und

umständliche Verdrahtung entfällt.

Auto matisch generierte, detaillierte

Stücklisten und Verdrahtungspläne

verringern den notwendigen Planungs-

Neuheiten ABB bietet ein breites Spektrum an innovativen Produkten.

Auf den folgenden Seiten stellen wir einige Highlights

unserer neuesten Entwicklungen vor – maßgeschneiderte

Lösungen für anspruchsvolle Aufgaben.

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Produkte

Konstantes AuslöseverhaltenDer UMC100.3 bietet umfassenden

elektronischen Motorschutz, selbst

wenn Steuerung oder Feldbussysteme

ausfallen. Das präzise elektronische

Messsystem ermöglicht eine opti-

male Auslastung der Motoren. Das

konstante Auslöseverhalten wird

durch die hohe Langzeitstabilität der

Auslöseeigenschaften gewährleistet.

Ein umfassendes Diagnosesystem

erleichtert zudem die Fehlersuche

und -behebung. Bei einer Störung

hält der UMC das System am Laufen

und reduziert die Ausfallzeiten. Die

Motorsteuerung mit dem Controller

hängt nicht von einer bestimmten

Kommunikationsumgebung ab, da die

Kommunikation über spezielle Schnitt-

stellen erfolgt. Dies hat den Vorteil, dass

eine einzelne Version der Motorsteue-

rung für jede Art von Kommunikation

über alle relevanten Feldbussysteme

und Ethernet-Netzwerke geeignet ist.

Weitere Infos: [email protected]

Komplexität reduzieren und Zeit sparen Die Lichtvorhänge und -gitter vom

Typ Orion sind aktive optoelektro-

nische Schutzeinrichtungen (AOPD)

und sichern Arbeitsbereiche ab. Als

Nachfolger der Focus-Reihe werden der

Lichtvorhang Orion1 zur Finger- und

Handdetektion, das Lichtgitter Orion2

zur Körperdetektion mit einer Reichwei-

te von bis zu 50 m und das Lichtgitter

Orion3, das aus einer aktiven und einer

passiven Einheit besteht, ebenfalls

zur Körperdetektion eingesetzt. Alle

Modelle sind in den Versionen Base

und Extended erhältlich. Der Anschluss

erfolgt über M12-Steckverbinder an

der Unterseite des Profils. Die LEDs auf

dem Display von Sender und Empfänger

helfen dem Benutzer dabei, den AOPD-

Status zu steuern und zu prüfen. Das

Display informiert den Benutzer auch

über die eingestellten Konfigurationen.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Sicherung der Verfügbarkeit von

Anlagen

– Umfassender elektronischer

Motorschutz

– Modulares System, das indivi-

duell erweitert werden kann

Vorteile – Einfache Diagnose mit umfassen-

der Anzeige

– Anschluss der lokalen Reset-

Taste direkt an die Lichtgitter/

-vorhänge

– Kaskaden-Konfi guration für

bis zu drei Einheiten: ein Master,

zwei Slaves

Betrieb rund um die UhrHöchstleistungs steue -

rung und -schutz mit

UMC100.3

Die nächste GenerationLichtvorhänge und -gitter

vom Typ Orion wenden

Gefahr ab

Niederspannung Niederspannung

Vorteile – Bidirektionale Kommunikation

– Kompaktes Gehäuse

– Schnelle Reaktionszeit

– Schnelle Inbetriebnahme

– Gemeinsame Schnittstelle mit

Pluto

Mehr Kom-munikationGateway realisiert

Sercos III und EtherCAT

für Sicherheits-SPS Pluto

Niederspannung

Schnelle ProtokolleABB erweitert das Sortiment an Gate -

ways für den beidseitigen Informations-

fluss zwischen der Sicherheitssteuerung

Pluto und anderen Feldbussystemen:

Das GATE-EC und das GATE-S3

machen es möglich, mit den Protokollen

EtherCAT und Sercos III zu kommu-

nizieren. Beide Protokolle basieren

auf Ethernet-Technologie und gelten

als sehr schnell. Daher kommen sie

überwiegend in Motion-Applikatio nen

zum Einsatz. Das GATE-EC und das

GATE-S3 sind jeweils 22 mm breit

und können auf einer DIN-Hutschiene

montiert werden. Beide lassen sich

an beliebiger Stelle an den Pluto-Bus

anschließen und verfügen zur Konfi-

guration und Beobachtung über eine

gemeinsame Schnittstelle mit Pluto.

Bei Service- und Programmierarbeiten

kann der Anwender das gleiche Kabel

und das Software-Tool Pluto Manager

einsetzen.

Weitere Infos: [email protected]

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Produkte

Function Package garantiert eine von

der Robotergeschwindigkeit unabhän-

gige, hohe Nahtqualität. Die Steuerung

passt den Materialfluss automatisch an

die Robotergeschwindigkeit an. Über

die grafische Benutzeroberfläche des

Programmierhandgeräts FlexPendant

lassen sich alle prozessrelevanten Daten

visualisieren.

Weitere Infos: [email protected]

Alles aus einer HandMit dem Integrated Dispensing Function

Package bietet ABB eine integrierte

Gesamtlösung für den robotergestützten

Materialauftrag – bestens geeignet für

Klebe- und Abdichttechnologien, die in

modernen Produktionsprozessen mit

vielen unterschiedlichen Materialien

immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Das Funktionspaket beinhaltet verschie-

dene Dosiereinheiten, Applikatoren,

Pumpen und Temperiereinheiten. Sein

Hauptvorteil besteht darin, dass sich alle

Komponenten mit der bewährten IRC5-

Robotersteuerung kontrollieren lassen.

So ist ein präziser Materialauftrag bis

96 ml/s bei einer Robotergeschwindig-

keit von bis zu 1.000 mm/s möglich.

Zudem lässt sich ein Vision-System für

die Positions- und Qualitätskontrolle

hinzufügen. Das Integrated Dispensing

Vorteile – Eine Steuerung für alle Kompo-

nenten

– Große Auswahl an Einzelkompo-

nenten wie Applikatoren oder

Dosierern

– Bis zu drei Mal höhere Prozess-

geschwindigkeit

– Visualisierung aller Prozessdaten

auf dem FlexPendant

– Auftrag von Ein- oder Zwei-

Komponenten-Kleber

Präzise und schnellIntegrated Dispensing Function Package

ermöglicht einfachen Materialauftrag

Robotics

Flexible Spulenanschlussklemmen Die AF..ZB..S-Schütze von ABB

kommen in Abteilen und Führerstän-

den von Fern- und Regionalbahnen,

U-Bahnen und Straßenbahnen zum

Einsatz, die häufig in Tunnels oder

auf Untergrundstrecken verkehren.

Mit ihnen lässt sich eine Vielzahl von

Bahnanwendungen realisieren – von der

Beleuchtung über Heizung, Bremsen,

Klimatisierung und Belüftung bis hin

zur Türsteuerung. Die Schütze erfül-

len alle relevanten Bahnnormen im

Hinblick auf Rüttel- und Stoßfestigkeit

sowie auf Brand- und Rauchverhalten.

Bereits seit 2009 verfügt ABB über die

Vorteile – Sehr breite Spannungsbereiche

– Geringer Montageaufwand

– Geringer Platzbedarf

– Sparsam im Betrieb

Sicher verdrahtetAF..ZB..S-Schütze in Federzugtechnik

sind ideal für Bahnanwendungen

Niederspannung

IRIS-Zertifizierung (International Railway

Industry Standard) des Verbandes der

europäischen Eisenbahnindustrie. Die

sehr breiten Steuerspannungsbereiche

der Schütze erfordern nur wenige un-

terschiedliche Typen und sorgen so für

Vorteile in der Logistik. Flexible Spulen-

anschlussklemmen für die Verdrahtung

von oben, von unten oder von vorne

machen die Montage komfortabel. Die

geringe Leistungsaufnahme der Spule

spart Energie; die reduzierte Baugröße

und das geringe Gewicht ermöglichen

einen kompakten Einbau. Selbst bei

höheren Umgebungstemperaturen kann

auf Abstände zwischen den Geräten

verzichtet werden. Ebenso ist bei elek-

trischer oder mechanischer Verriegelung

kein zusätzlicher Abstand zwischen den

Schützen erforderlich.

Weitere Infos: [email protected]

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Produkte

Autarkes Kühlsystem Der neue PVS980 für die Außenauf-

stellung erweitert das ABB-Angebot an

Solarwechselrichtern. Mit einer hohen

Leistung von bis zu 2.000 kVA und einer

erhöhten DC-Eingangsspannung von bis

zu 1.500 VDC repräsentiert er die neue

Generation von Zentralwechselrichtern

in einem kostengünstigen Paket.

Der wartungs arme PVS980 verfügt

über ein innovatives Kühlsystem: Die

Phasenwechsel- und die Thermosiphon-

Technologie verhindern, dass Außenluft

in die kritischen Teile des Wechselrich-

ters gelangen kann. Mit Schutzart IP65

arbeitet der hocheffiziente Wechselrich-

ter bei Kälte wie bei extremer Hitze und

100 % Luftfeuchtigkeit zuverlässig. Das

Ergebnis ist ein überall einsetzbares

Gerät ohne Abstriche beim Wirkungs-

grad oder bei der Qualität.

Weitere Infos: [email protected]

Das Turbinenkonzept Der Turbotrol 10 optimiert die Tur binen-

regelung und sorgt für ein wirt schaft -

liches Anfahrverhalten sowie einen

materialschonenden Betrieb. Die einheit-

liche Hardwareplattform basiert auf dem

Leitsystem Symphony Plus Melody und

verfügt über ein system weites Bus-Netz-

werk. Dadurch sind keine verdrahteten

Schnittstellen zwischen Kessel und

Turbine notwendig. Zudem lassen sich

alle Archiv- und Management funktionen

des Hauptsystems uneingeschränkt

auch für Turbinendaten nutzen. Die

Kosten für Ersatzteile und der Aufwand

für die Ausbildung von Operator- und

Wartungspersonal verringern sich. Das

durchgängige Engineering und die

ein heitliche Bedienoberfläche für Kessel-

und Turbinenleittechnik bieten einen

schnellen, systemweiten Zugriff.

Weitere Infos: [email protected]

SchlagwettergeschütztMit Nennleistungen von 0,55 bis 710 kW

und Baugrößen von IEC 80 bis IEC 450

stehen die neuen Graugussmotoren

von ABB jetzt in schlagwettergeschütz-

ter Version zur Verfügung. Sie sind

eine Weiterentwicklung der bisherigen

explosionsgeschützten Motoren und

bieten zuverlässige Leistung in einigen

der anspruchsvollsten Anwendungen

und Betriebsumgebungen. Die Motoren

haben ein Gehäuse mit Schutzart

IP66 für maximalen Schutz vor dem

Eindringen von Wasser, Staub und

flüchtigen Stoffen sowie eine Isolation

der Klasse F; Klasse H ist optional

verfügbar. Eine spezielle Korrosions-

schutzlackierung von Rotor und Stator

verhindert das Eindringen von Feuch-

tigkeit in das Statorpaket und in die

Wicklung. Die Motoren sind zwei- bis

achtpolig lieferbar; höhere Polzahlen

oder pol umschaltbare Motoren sind auf

Anfrage erhältlich.

Weitere Infos: [email protected] – Niedrigere Gesamtanlagenkosten

– Flexible Netzunterstützungs merk-

male für weltweiten Einsatz

– Wartungsarm und leicht zu instal-

lieren

Vorteile – Ein System für Kessel und

Turbine

– Kurze Installationszeit

– Wirtschaftlichkeit durch

optimierte Regelung

– Höchste Sicherheit durch

SIL3-Zertifi zierung

Vorteile – Hochwertige Konstruktion,

Lackierungen und Dichtungen

– Für Frequenzumrichterbetrieb

ausgelegt

– Labyrinth-Wellendichtungen

– Applikationsspezifi sche Optionen

Für Multi-MW-AnlagenNeuer Hochleistungs-

wechselrichter PVS980

mit 1.500 VDC

Optimierte RegelungTurbinenleitsystem Turbo-

trol 10 mit einheitlicher

Hardwareplattform

Zuverlässig unter TageExplosionsgeschützter

Motor für anspruchsvolle

Umgebungen

Photovoltaik Strom- und WärmeerzeugungAntriebstechnik

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34 ABB about 4 |15

Produkte

Kabel sicher durch Brandschutzwände führenDie Metalladapter mit intumeszierendem Material von PMA erlauben es in Verbin-

dung mit einem Kabelschutzsystem, Kabel durch Brandschutzwände zu führen

– ohne Einschränkungen bei der Sicherheit. Die Adapter sind in den Größen M16

bis M63 erhältlich, lassen sich einfach montieren sowie flexibel in verschiedenen

Einbaukonstellationen und Umgebungen anwenden. Im Brandfall schottet das

intumeszierende Material einen Bereich für mindestens 30 Minuten vom Feuer

ab – bestätigt durch Prüfung nach Norm EN 45545-3. Weitere Vorteile und Flexi-

bilität bietet der Metalladapter im Zusammenspiel mit dem Durchführungssystem

und der Kabelverschraubung der PMA-Partner Roxtec und Pflitsch: Die PMA-

Roxtec-Lösung basiert auf dem seit Jahrzehnten in der Bahnindustrie bewährten

Roxtec-Durchführungssystem sowie einem speziell entwickelten PMA-Adapter

mit intumeszierendem Material und kombiniert somit zwei Standards in der

Bahntechnik für die Sicherheit im Brandfall. Die PMA-Pflitsch-Lösung basiert auf

der bewährten Pflitsch-Kabelverschraubung zusammen mit einem PMA-Adapter

inklusive feuerfester Zugentlastung. Im Brandfall gewährleistet diese Lösung für

bis zu 15 Minuten eine sichere Abschottung gegenüber Feuer, Rauch und Gas.

Weitere Infos: [email protected]

Schnelle Evakuierung im BrandfallUm im Brandfall sicher evakuieren

zu können, muss die Stromversor gung

lebensrettender Maschinen gewähr-

leistet sein. Die rechtliche Not wen-

dig keit einer solchen Sicher heits-

stromversorgung ergibt sich aus dem

Bauordnungsrecht. Der Venter von

ABB Kaufel erfüllt alle gesetzlichen

Anforderungen und stellt die durch-

gängige Stromversorgung sicher. Er

besteht aus einer Stromrichter anlage

sowie einer Batterie als Energiespei-

cher. Der Wechselrichter ist mit einer

Überlastfähigkeit von 300 bis 400 % für

eine Zeit von fünf Sekunden ausge-

stattet. Mit seinen Merkmalen sorgt

das Stromversorgungssystem für eine

Vorteile – Zuverlässige Stromversorgung

bei Netzausfall

– Nennleistung von 5,7 bis 28 kVA

– Erfüllung der gesetzlichen Anfor-

derungen an die Sicherheits-

stromversorgung im Sinne des

Bauordnungsrechts

– Enorme Kosten- und Zeit-

ersparnis

Vorteile – Sichere Kabelführung durch

Brandschutzwände dank

intumeszierendem Material

– Höchste Brandschutzeinstufung

E30 gemäß EN 45545-3

– Flexible Anpassung an unter-

schiedlichste Einbaukonstel-

lationen und Umgebungen

– Ideales Zusammenspiel mit dem

Durchführungssystem und der

Kabelverschraubung der PMA-

Partner Roxtec und Pfl itsch

Garantierte EnergieVenter – die verlässliche Stromquelle für

Sicherheitszwecke in Extremsituationen

Rauchfrei im ZugFire Barrier Adapter von PMA verhindert

Durchbruch von Feuer

Stromversorgungssysteme

Kabelschutzsysteme

zuverlässige Energieversorgung bei le-

bensrettenden maschinellen Rauch- und

Wärmeabführungen sowie bei Rauch-

schutzdruckanlagen.

Weitere Infos: [email protected]

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Produkte

Verifi ziert sich selbst Der FCB400, eine Erweiterung der

Coriolis-Durchflussmessgerätefamilie,

ist etwa 50 % leichter und kleiner als

vergleichbare Geräte. Er zeichnet sich

durch niedrigen Druckverlust aus. Die

Geräte der FCB400-Serie verfügen über

eine neue Standard-Elektronikplattform,

die dem Anwender bis zu fünf Kommu-

nikationsausgänge bietet. Mithilfe der

Sensor-und Applikations-Technologie

Sensor Memory speichert der FCB400

alle Kalibrierdaten, Messstellenpara-

meter und Zählerstände. Ebenfalls neu

ist die integrierte Verifikationsfunk tion

VeriMass für die Selbstdiagnose. Ein

Erosionsmonitor diagnostiziert Verän-

derungen am Messrohr automatisch.

Der Verifikationsbericht dokumentiert

regelmäßige Prüfungen entsprechend

gültiger Normen; Wartungs- und Re-

kalibrierungszyklen können verlängert

werden.

Weitere Infos: [email protected]

Vier-Tasten-PrinzipSämtliche Messinstrumente, Stellungs-

regler, Schreiber und sonstigen Regler

sowie die analytische Messtechnik

von ABB für Druck-, Temperatur- und

Durchflussmessungen verfügen über

ein einheitliches Bedienkonzept. Alle

Eingaben erfolgen über vier Tasten, die

sich hinter einer Glasscheibe befinden

(through the glass = TTG). Anwender

müssen die Geräte für die Bedienung

nicht öffnen, sodass die volle Schutzart

erhalten bleibt. Die bewährte Klartext-

bedienung entwickelt ABB kontinuierlich

weiter: Die Easy-Setup-Funktion fragt

bei der Inbetriebnahme die notwendigen

Parameter automatisch ab. Fehlparame-

trierungen gehören der Vergangenheit

an, da die Geräte eine Parametrierung

außerhalb ihres spezifischen Mess-

bereichs erkennen und zurückweisen.

Weitere Infos: [email protected]

Höhere Verfügbarkeit und RedundanzDie neue Version des Prozessleitsystems

Freelance wartet dank der Lite-Ausfüh-

rungen der Controller-Hardware und

der Software Freelance Operations

mit einer verbesserten Skalierbarkeit

auf. Eine kleinere CPU-Variante verfügt

über drei statt vier Ethernet-Anschlüsse

für die Kommunikation über Modbus

TCP/IP und das Fernwirkprotokoll

nach IEC 60870-5-104 sowie für die

Systembus-Redundanz. Zusätzlich gibt

es erweiterte Redundanzoptionen mit

neuen Profibus-Mastermodulen. Das

CAN-Bus-Modul für den Controller

AC 900F ermöglicht den Anschluss von

Freelance Rack E/As und unterstützt

dadurch Anlagenmodernisierungen noch

besser. Der integrierte Standard-Plug-in

der S700 Profibus Remote E/A macht

die Installation besonders einfach.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile – Extrem klein, leicht und kompakt

– Besonders niedriger Druckverlust

– Sehr breites Einsatzspektrum

durch spezielle Applikationssoft-

warepakete

– Automatische Selbstkonfi guration

Vorteile – Gleiches Look-and-feel aller

Instrumente

– Menüführung in elf Sprachen

– Verringerter Schulungsaufwand

– Höhere Wartungseffi zienz

– Implementierung der Status-

anzeige auf den Displays gemäß

NAMUR-Empfehlungen

Vorteile – Geringer Platzbedarf und auf

jedem PC anwendbar

– Ideal geeignet für kleinere

Produktionsanlagen

– Höhere Verfügbarkeit

– Unterstützung für bis zu 20 Jahre

alte Freelance-Hardware

Messung mit KöpfchenFCB400 ist das neueste

Mitglied der Coriolis-

Familie

Immer gleich gutEinheitliche Bedienung

aller Feldinstrumente im

Bereich der Messtechnik

Kompakt und skalierbarNeue Version des Leit-

systems Freelance kommt

mit vielen Verbesserungen

Messtechnik Messtechnik Leittechnik

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Weichenstellungen für die Energiewende

Im Interview erläutert Martin Schumacher, im Vorstand der

deutschen ABB zuständig für die Energietechnik, welche

Chancen sich aus der im Sommer getroffenen politischen Ver-

einbarung der Berliner Koalitionsspitzen für die Energiewende

ergeben und wie ABB diesen Herausforderungen begegnet.

ABB-Vorstandsmitglied Martin Schumacher begrüßt das Eckpunktepapier der Berliner Koalitionsspitzen, weil es die richtigen Prioritäten setzt.

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Impulse

about: Die Energiewende hin zu Energie aus Wind, Sonne und anderen sogenann-ten Erneuerbaren ist längst kein deut-sches Phänomen mehr. Welche Bedeu-tung hat die Energiewende international und welche Herausforderungen bringt das konkret für Deutschland mit sich?

Martin Schumacher: Die Erneuer baren

sind weltweit auf dem Vormarsch und hat-

ten Ende 2014 zum Beispiel in den OECD-

Ländern bereits einen Anteil von etwa

10 % an der elektrisch erzeugten Ener-

gie, in Deutschland sogar über 27 %. Mit

der Energiewende ändern sich mittelfris-

tig die Standorte der Stromerzeugung.

In Deutschland heißt dies schon heute:

Windkraft schwerpunktmäßig im Nor-

den, Solarenergie schwerpunktmäßig im

Süden. Dabei muss mit dem konventio-

nell erzeugten Strom immer stärker auf

die volatilen Erneuerbaren reagiert wer-

den – er wird erstmals gezielt aus dem

Markt genommen oder absehbar in Reser-

ven überführt. Ohne Veränderungen in den

Stromnetzen sind diese Entwicklungen

nicht möglich.

Was bedeutet die Berliner Vereinbarung der Koalitionsspitzen vom Sommer für die Umsetzung der deutschen Energie-wende und für ABB? Wir haben das Eckpunktepapier begrüßt,

denn es setzt aus unserer Sicht die richti-

gen Prioritäten. Im zukünftigen Strommarkt

stehen Flexibilitätsoptionen auf der Erzeu-

gungs- und der Nachfrageseite im Vorder-

grund. Die zentrale Überschrift lautet hier:

Wettbewerb und Innovation einen Schub

verleihen. Darauf freuen wir uns als Tech-

nologieunternehmen, das viele Lösungen

anbietet – von Ladesystemen für Elektro-

mobilität über Leittechnikpakete für die

Erzeugung oder auch für die Bündelung

zu virtuellen Kraftwerken bis hin zu Spei-

chern. Und: Der bürgerfreundliche Netz-

ausbau und damit der Aspekt der Akzep-

tanz ist adressiert worden. Auf diese Weise

wird die große Bedeutung der Stromnetze

in Deutschland und Europa für die Energie-

wende unterstrichen.

Welche konkreten Auswirkungen haben die politischen Vereinbarungen für den Aus- und Umbau der deutschen Übertragungsnetze?

Auch die Politik hat die Netzengpäs-

se von Norden nach Süden erkannt. ABB

hat sich lange für Hochspannungs-Gleich-

strom-Übertragung (HGÜ) als effizientem

Transportmittel großer Strommengen ein-

gesetzt und sieht sich im Netzentwick-

lungsplan und nun auch im Eckpunkte-

papier bestätigt. Wir finden es richtig, dass

es jetzt in der Bundesfachplanung weite-

re Optionen für Gleichstromtransport gibt:

Konkret geht es um Erdkabel, die künftig

nicht mehr nur als Ausnahme gegenüber

Freileitungen eingesetzt werden können.

Der Technologiebeitrag von ABB hierzu

ist das weltweit einzige kunststoff isolierte

525-kV-Gleichstromkabel, das wir im ver-

gangenen Jahr vorgestellt haben.

Wie wird ABB den Herausforderungen in den nationalen und internationalen Märkten für Energietechnik begegnen?

ABB zielt in seiner globalen Next-

Level-Strategie auf deutlich stärkeren

Markt fokus und eine agilere Organisa-

tion. Eine der wichtigsten Änderungen,

die wir Anfang 2016 umsetzen werden, ist

die Schaffung der neuen Division Strom-

netze. Diese neue Division wird der welt-

weit führende Anbieter im Bereich Ener-

gie- und Automatisierungslösungen für

das Netz sein – mit einem umfassenden

Portfolio von Produkten, Systemen und

Dienstleistungen.

Welche Vorteile hat das für die Kunden? ABB wird aus der Division Stromnet-

ze auch in Zukunft Spitzentechnologien

und Lösungen liefern, um den rasanten

Entwicklungen in der Stromübertragung

und -verteilung sowie den damit verbun-

denen Herausforderungen und Chancen

optimal zu begegnen. Die Bildung dieser

neuen Division gibt uns die Möglichkeit,

unsere Kunden noch besser zu unterstüt-

zen und ihnen aus einer Hand einen noch

größeren Mehrwert zu liefern.

„Die Division Stromnetze

wird Spitzentechnologien

und Lösungen liefern,

um den rasanten Ent-

wicklungen in der

Strom übertragung und

-verteilung zu begegnen.“

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Blickpunkt

Unterirdischer

Stromtransport

525-kV-VPE-Gleichstromkabel Für das Gelingen der Energiewende kann

es ein zentraler Baustein werden: das

kunststoffi solierte (VPE) Kabelsystem

für 525 kV. Bis zu 2,6 GW können damit

übertragen werden – erstmalig in etwa so

viel wie mit einem Freileitungssystem und

genug, um eine Großstadt wie München

zu versorgen. Das neue Gleichstromkabel

kann damit auch für die in Deutschland

geplanten HGÜ-Korridore von 400 bis

800 km Länge, die künftig Leistungs-

schwankungen aufgrund der variierenden

Einspeisung erneuerbarer Energien groß-

räumig ausgleichen und das Stromnetz

stärken sollen, eine Lösung sein. Das

VPE-Kabel ist deutlich leichter und die

Kabelmuffen sind vorgefertigt; daher sin-

ken im Vergleich zu den bisher auf dieser

Spannungsebene verfügbaren masse-

imprägnierten Kabeln die Transport- und

Logistikkosten.

Weitere Infos: [email protected]

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Leserservice

Messen &

Veranstaltungen

FMB – Zuliefermesse Maschinen-bau4. bis 6. November 2015, Bad Salz-

uflen

www.fmb-messe.de

VIK Jahrestagung9. bis 10. November 2015, Berlin

www.vik.de/jahrestagung-2015.html

ETG Congress 2015 – Die Energiewende17. bis 18. November 2015, Bonn

http://bit.ly/1VwfZl2

SPS IPC Drives24. bis 26. November 2015,

Nürnberg

www.mesago.de/sps

Seminare & Workshops

Inbetriebnahme der zentralen Kau-fel-Sicherheitsbeleuchtungsanlage18. November und 14. Dezember

2015, Berlin

Anmeldung: [email protected]

DOC Akademie (EV 1) 19. bis 20. November 2015, Heidel-

berg

Anmeldung: [email protected]

A331– AC 400 Konfigurieren und Programmieren mit S100 und S800 E/A26. bis 30. Oktober 2015, Frankfurt

N352 – AC 870P/Melody Wartung, System- und Netzwerkdiagnose9. bis 13. November 2015, Frankfurt

T308 – System 800xA Wartung und Systemdiagnose AC 800M9. bis 13. November 2015, Frankfurt

T565 – Freelance Aufbaukurs Konfi-gurieren Leitebene16. bis 18. November 2015, Laden-

burg

T315F – System 800xA Engineering Part 1 – Function Designer14. bis 18. Dezember 2015, Frankfurt

Die Seminartermine 2016 für den Be-

reich Prozessleitsysteme sind bereits

online verfügbar.

Informationen und Anmeldung: www.abb.de/abbuniversity

Social-Media-Highlights

AC versus DC – Tesla versus EdisonWelche Spannung für Strom-

netze besser geeignet ist,

diskutierte man schon im

19. Jahrhundert. Die ganze

Geschichte lesen Sie im Blog.

Energie effizient nutzenOb sparsame Elektromotoren

oder leistungsstarke Frequenz-

umrichter – mehr zu ressour-

censchonenden Tech no logien

auf ABB-Conversations.

ABB Termine: eine AuswahlImpressum

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Das Kundenmagazin von ABB Deutschland

HerausgeberABB AG, Klaus Treichel,

Kallstadter Straße 1, 68309 Mannheim

Redaktionsleitung Rainer Hofmann, Stierstädter Straße 5,

60488 Frankfurt am Main

RealisierungPublik. Agentur für Kommunikation GmbH,

Rheinuferstr. 9, 67061 Ludwigshafen

Gesamtauflage: 30.000

Service für Informationen, Kritik und [email protected]

Adressänderungen und [email protected]

Tel.: +49 621 33839-38

Mo. – Fr. 9.30 bis 12.00 Uhr und

13.30 bis 16.00 Uhr

Vervielfältigung und Veröffentlichung, auch in Auszügen,

nur mit Genehmigung der ABB AG.

Disclaimer: Die Informationen in dieser Publikation

enthalten lediglich allgemeine Beschreibungen bzw.

Leistungsmerkmale, die im konkreten Anwendungsfall

nicht immer in der beschriebenen Form zutreffen.

Durch Weiterentwicklung der Produkte können sich

die Merkmale auch ohne weitere Ankündigung ändern.

Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie

bei Vertragsschluss ausdrücklich vereinbart werden.

Contact Center

Ihr Kontakt zu ABB:

0621 381 3333Wir stehen Ihnen an Werktagen von

8:00 bis 17:00 Uhr persönlich zur

Verfügung.

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Kann der ABB Industrial Drive einen Elefanten sicher durch einen Porzellanladen manövrieren?

Sicher.

Die direkte Drehmomentregelung ist das hochentwickeltste Verfahren zur Motorregelung. Aber wie präzise und schnell ist sie wirklich? Der Industrial Drive ACS880 muss einen sechs Tonnen schweren Elefanten auffangen und hat nach dem Lösen der mechanischen Bremse nur wenige Millisekunden Reaktionszeit. Schauen Sie sich unter www.abb.de/acs880-challenge den Test an.

SPS/IPC/DRIVES Nürnberg24. – 26. November 2015Halle 4, Stand 4-420