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FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLEHRSTUHL FÜR INTERNATIONALE UNTERNEHMENSRECHNUNGPROF. DR. BERNHARD PELLENS
Accounting IIKonzernrechnungslegung und sonstige
RechnungslegungsinstrumenteDienstags von 08.30 – 10.00 Uhr (HZO 70)
2Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Der Lehrstuhl stellt sich vor
Lehrstuhlinhaber Habilitanden
Doktoranden
Sekretariat
Prof. Dr. Bernhard Pellens Dr. Peter Küting Dr. André SchmidtVanessa Junga
Chenzhi Wu
Nico Lempsch
Marco Muschallik
Jannik Kocian
Jan Steinius-Gaukel
Katrin Ahlich Denisa Lleshaj
Aurin Gaida
3Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Wer macht was im Wintersemester 2019/20?
Betreuung von Praktika & Prüfungsangelegenheiten
Marco MuschallikGD 02/5180234/[email protected]
Jan Steinius-GaukelGD 02/5130234/[email protected]
Abschlussarbeiten
Anerkennungen
Katrin AhlichGD 02/5170234/[email protected]
Stipendien & Empfehlungsschreiben
Allgemeine Informationen
Vanessa JungaGD 02/3590234/[email protected]
Nico LempschGD 02/5200234/[email protected]
4Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Praktika- und Stellenangebote: IUR-Emailverteiler
• Ein Angebot des Lehrstuhls, mit dem Studierende und Absolventen bei Ihrer Suche nach interessanten Praktika- und Stellenangeboten unterstützt werden sollen.
• Studierende, die sich in den Verteiler eintragen, bekommen Praktika- und Stellenangebote, die von den Unternehmen an unseren Lehrstuhl herangetragen werden, unverzüglich weitergeleitet.
• Alle Studierenden und Absolventen des Schwerpunktfaches Internationale Unternehmensrechnung können sich mit einer formlosen E-Mail an folgende E-Mail-Adresse in den Verteiler eintragen:
5Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Anerkennungen und Empfehlungsschreiben
• Hinweise zur Möglichkeit der Erstellung von Gutachten/Empfeh-lungsschreiben sowie zur Anerken-nung von Prüfungsleistungen finden Sie auf unserer Website unter:
www.iur.rub.de
→ Gutachten/Anrechnungen
• Bei Fragen zur Anerkennung von Leistungen können Sie die Sprechstunde von Frau Katrin Ahlich(Mi. 14-16 Uhr) besuchen.
• Bei Fragen zu Gutachten/Empfeh-lungsschreiben richten Sie sich bitte an Herrn Nico Lempsch.
6Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Abschlussarbeiten im Fach IUR
• Möglichkeiten zum Schreiben einer Bachelor- oder Masterarbeit – Erarbeitung eines eigenen Themas (Exposé)– Bewerbung auf ein vom Lehrstuhl vorgegebenes Thema
• Informationsveranstaltung
Kurz vor dem Beginn eines jeden Semesters (ca. März 2020) findet eineInformationsveranstaltung zur Klärung der genauen Formalitäten hinsichtlichBewerbung und Themenfindung statt. Diese wird gemeinsam mit dem Lehr-stuhl von Herrn Prof. Dr. Paul organisiert.
Der Termin für diese Informationsveranstaltung wird rechtzeitig auf unserer Homepage bekannt gegeben.
• Weitere Informationen finden Sie unter:
www.iur.rub.de→ Lehre → Abschlussarbeiten
• Ansprechpartner: Jan Steinius-Gaukel, M.Sc.
7Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Wertorientierte Unternehmensführung (5 ECTS)Vorlesung (2 SWS) - Jedes Semester (gemeinsam mit Prof. Kaya, Knauer und Müller)
Jahresabschluss (5 ECTS)Vorlesung mit Übung (3 SWS) - Einmal jährlich im Sommersemester
Pflichtmodule
Wahlmodule
Accounting I – Bilanzansatz und Bewertung (5 ECTS)Vorlesung und Übung (4 SWS) - Einmal jährlich im Sommersemester
Hausarbeitsseminar zu Accounting I (5 ECTS)Blockveranstaltung - Einmal jährlich im Wintersemester
Veranstaltungen des Lehrstuhls IUR im Bachelor (I)
Unternehmensanalyse (5 ECTS)Vorlesung und Übung (3 SWS) - Einmal jährlich im Wintersemester
8Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Veranstaltungen des Lehrstuhls IUR im Bachelor (II)
Wahlmodule (Fortsetzung)
Accounting II - Konzernrechnungslegung und sonstige Rechnungslegungsinstrumente (5 ECTS)Vorlesung und Übung (4 SWS) - Einmal jährlich im Wintersemester
Praxisseminar zu Accounting II (5 ECTS): Prof. Dr. Bernd StibiVorlesung und Übung (4 SWS) - Einmal jährlich im Wintersemester
Hausarbeitsseminar zu Accounting II (5 ECTS)Blockveranstaltung - Einmal jährlich im Sommersemester
Ausgewählte Kapitel des Accounting (5 ECTS)Blockveranstaltung - Einmal jährlich im Wintersemester
9Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
• Tongji-Universität in Shanghai ist eine renommierte Universitäten mit über 50.000 Studierenden
• Offizielle Partnerschaft mit der RUB seit 1980
Tongji-Universität/CDHK
• Intensive Kooperation der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft mit dem Chinesisch-Deutschen Hochschulkolleg (CDHK) der Tongji-Universität
• Vorlesungen auf Englisch, Deutsch (und Chinesisch)
10Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
• Für Bachelor- und Masterstudierende: Summer School
• Dreiwöchiges Programm jeden Sommer • Erwerb von 5 ECTS (nur für Bachelorstudierende!) möglich; Bewerbung
(voraussichtlich bis Anfang Mai 2020) direkt über die TU Berlin (Informationen auf der Homepage des ifu)
• Für Masterstudierende: Auslandssemester
• Sommer- und Wintersemester• Erwerb von ECTS am CDHK (Deutsch) und an der School of Economics and
Management (SEM) (Englisch) möglich• Bewerbung für das SoSe 2020: bis zum 24.10.2019 bei Prof. Dr. Bernhard
Pellens/Dr. Martin Seidler (Motivationsschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse/Notenübersicht, bisherige Auslandserfahrung)
• Allgemeine Informationen auf der Homepage des CDHK (http://cdhk.tongji.edu.cn/de/) und des ifu (http://www.ifu.rub.de/).
Auslandsprogramme am CDHK/Tongji-Universität
Maike Schuh
Head of Group Accounting
Evonik Industries AG
Kritische Würdigung der HGB- und IFRS-
Goodwill-Bilanzierung
Dienstag, 10.12.2019
8:30-10.00 Uhr, HZO 70
12Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Modul „Accounting II“ (I)
Voraussetzungen
• Kenntnisse aus dem Pflichtmodul der Grundlagenphase „Jahresabschluss“ werden vorausgesetzt und Kenntnisse aus dem Pflichtmodul „Wertorientierte Unterneh-mensführung“ und „Accounting I“ sind sehr hilfreich!
Konzeption
• Wahlpflichtmodul der Profilierungsphase für den Studiengang B.Sc. in Management and Economics (5 ECTS)
• Bestandteil der Spezialisierungen „Accounting, Finance and Taxation“ sowie „International Economics“
13Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Modul „Accounting II“ (II)
Aufbau und Klausur
• Die Vorlesung findet dienstags in der Zeit von 08.30 – 10.00 Uhr im HZO 70 statt.
• Die Übung findet ab dem 15. November 2019 freitags in der Zeit von 14.00 –15.30 Uhr im HZO 60 statt. In der Übung werden verschiedene Themen der Vorlesung anhand von Aufgaben wiederholt und vertieft.
• Die Übung ergänzt die Vorlesung und erleichtert die Klausurvorbereitung. Zusätzliche ECTS-Punkte können nicht erworben werden.
• Die an den jeweiligen Terminen zu besprechenden Aufgaben werden rechtzeitig in Moodle eingestellt.
• Klausurtermin: Dienstag, 18. Februar 2020, 14.15 – 15.45 Uhr
• Die Klausur dauert 90 Minuten und bezieht sich die Inhalte von Vorlesung und Übung.
14Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
• Die Unterlagen zur Vorlesung sowie zu den Übungen werden im Laufe des Semesters sukzessive in Moodle zum Download bereit gestellt.
Das Passwort wird in der ersten Veranstaltung bekannt gegeben und kann
auch über den Passwortverteiler der Fachschaft angefordert werden(www.fsi-wiwi.de)
Betreuung der Veranstaltung
Beratung erfolgt bei:
Katrin Ahlich, M.Sc. (GD 02/517, [email protected], Tel.: 0234/32-25519)
Aurin Gaida, M.Sc. (GD 02/517, [email protected], Tel.: 0234/32-25519)
15Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Literatur
Die Vorlesung basiert auf dem Lehrbuch:
Pellens/Fülbier/Gassen/Sellhorn (2017): Internationale Rechnungslegung, 10. Auflage,Stuttgart 2017
16Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Gliederung der Veranstaltung
1 Einführung
2 Arbeitsschritte zur Erstellung eines Konzernabschlusses
2.1 Aufstellungspflicht2.2 Konsolidierungskreis (i.e.S.)2.3 Vereinheitlichung von Ansatz und Bewertung2.4 Währungsumrechnung2.5 Summenabschluss
3 Konsolidierungsmethoden und Equity-Bewertung
3.1 Kapitalkonsolidierung und Goodwillbilanzierung3.2 Schuldenkonsolidierung, Aufwands- und Ertragskonsolidierung,
Zwischenergebniseliminierung 3.3 Joint Arrangements und assoziierte Unternehmen
4 Bestandteile eines Konzernabschlusses
4.1 Bilanz, (Gesamt-)Ergebnis-, Eigenkapitalveränderungs- und Kapitalflussrechnung4.2 Segmentreporting und Earnings per Share4.3 Lagebericht (§315 HGB)
17Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Literatur zur heutigen Veranstaltung
Pellens/Fülbier/Gassen/Sellhorn (2017): Internationale Rechnungslegung,
10. Auflage, Stuttgart 2017
• Kapitel 2: Institutionelle Grundlagen der internationalen Rechnungslegung
• Kapitel 3: Konzeptionelle Grundlagen der IFRS• Kapitel 4: Institutionelle Grundlagen der internationalen
Rechnungslegung
• Kapitel 5: Abschlussbestandteile und Aufstellungsgrundsätze
18Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Lernziele
Nach dem ersten Kapitel sollten Sie wissen, …
• welche Abschlüsse deutsche Unternehmen aufzustellen haben;
• welche Funktionen diese Abschlüsse jeweils erfüllen sollen;
• wie das International Accounting Standards Board (IASB) organisiert ist und wie neue Standards entwickelt werden;
• warum die EU ein sog. Endorsement-Verfahren etabliert hat;
• was die konzeptionellen Rahmenbedingungen der IFRS sind;
• wie das Enforcement der IFRS in Deutschland geregelt ist.
19Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Rechnungslegung ...
... nach Handelsrecht(§§242 ff. HGB)
... nach Steuerrecht(§§140 f. AO)
Einzelabschlussfür alle Kaufleute(§§242 ff. HGB)
Konzernabschlussfür bestimmte
Mutterunternehmen(§§290 ff. HGB)
Steuerliche Gewinnermittlungfür alle Kaufleute
Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die Steuerbilanz(§5 Abs. 1 EStG)
Der Gesetzgeber verpflichtet Unternehmen zur Aufstellung von Einzel- und Konzernabschluss
20Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Zahlungs- bzw.Einkommensbemessung
Dokumentation Informationsvermittlung
Beweissicherung z.B. für- Insolvenzmessung- Auseinandersetzung
Gewinnermittlung zum Zweck der Gewinnverteilung
Mindest-ausschüttung
Höchstaus-schüttung
Gesell-schafter-
schutz
Gläubiger-schutz
Kapital-geber
Manage-ment
Dritte
EK-G
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FK-G
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Dispositionshilfe für Investitionen
Rechenschafts-legung
Zweck(e)
Zwecke des handelsrechtlichen Einzelabschlusses
21Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Unternehmensverbindungen lassen sich in Abhängigkeit von der Beeinflussung rechtlicher und wirtschaftlicher Selbständigkeit gliedern:
Unternehmensverbindungen
Formen von Unternehmensverbindungen
Rechtl. Selbständigkeit,wirtschaftliche Selb-
ständigkeit eingeschränkt
Rechtl. Selbständigkeit,wirtschaftliche
Unselbständigkeit
Rechtl. Unselbständigkeit,wirtschaftliche
Unselbständigkeit
Franchising
Strategische Allianz
Kartell
Assoziierungsverhältnis
Gemeinschafts-unternehmen/Joint Venture
Konzern Fusion
22Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Konzernrechnungslegung
Fiskus
Beschaffungsmarkt
KapitalmarktArbeitsmarkt
Absatzmarkt
K o n z e r n
Tochterunternehmen
Mutterunternehmen
Tochterunternehmen
Beherrschung
Einzelabschluss nach
jeweiligem Landesrecht
der Gesellschaft
Konzern-
abschluss
23Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Aktiva Passiva
Sachanlagevermögen 500
Vorräte 200
Kasse 300
Bilanzsumme 1.000
Eigenkapital 400
Jahresüberschuss 100
Fremdkapital 500
Bilanzsumme 1.000
Jahresabschluss des Einzelunternehmens M-AG zum 31.12.2018
Bilanz der M-AG 2018 (in Mio. €)
Einführendes Beispiel zur K-RL (I)
24Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Umsatzerlöse 1.900Materialaufwand 1.150Löhne und Gehälter 0.670Zinsen 0.050Abschreibungen (AfA) 30Mieten 0.100
Jahresüberschuss 0.100
Gewinn- und Verlustrechnung der M-AG 2018 (in Mio. €)
Einführendes Beispiel zur K-RL (II)
25Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
K o n z e r n
T GmbH
M AG
Beherrschung
durch EK-
Mehrheit
Einzelabschlüsse nach
jeweiligem Landesrecht
der Gesellschaft Konzern-
abschluss
Einführendes Beispiel zur K-RL (III)
Zum 01.01.2019: Ausgründung der gesamten Produktionstätigkeit auf eine rechtlich selbständige 100%-tige Tochtergesellschaft (T-GmbH).
26Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Ausgründungsbedingungen (in Mio. €) zum 01.01.2019:
Sachanlagen: 300 T-GmbH (abnutzbar, Abschreibung linear)200 M-AG (nicht abnutzbar)
Vorräte: 200 T-GmbH (Kreditverkauf, 5 % Zinsen p.a.)
Kasse: 300 M-AG
Löhne & Gehälter: 70 M-AG (Verwaltung)600 T-GmbH (Produktion)
Ende 2019 investiert die T-GmbH 200 fremdfinanziert in das Sachanlagevermögen.
Einführendes Beispiel zur K-RL (IV)
27Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Bilanz der M-AG01.01.2019
Aktiva PassivaSAV 200 EK 500FAV 300Ford. 200 FK 500Kasse 300
GuV der M-AG2019
A E
L+G 70 Mieten 100Zinsen 50 Zinsen 10
JÜ -10
GuV der T-GmbH2019
A EMA 1.150 Umsatz 1.900L+G 600Zinsen 10AfA 30
JÜ 110
Bilanz der M-AG31.12.2019
Aktiva PassivaSAV 200 EK 500FAV 300 JÜ -10Ford. 200Kasse 290 FK 500
Bilanz der T-GmbH31.12.2019
Aktiva PassivaSAV 470 EK 300Vorr. 200 JÜ 110Kasse 140
FK 400
Bilanz der T-GmbH01.01.2019
Aktiva PassivaSAV 300 EK 300
Vorr. 200 FK 200
Einführendes Beispiel zur K-RL (V)
28Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Konzernverflechtungen
Kapitalverflechtungen Lieferverflechtungen
Eigenkapital-ströme
Fremdkapital-ströme
Kapitalkon-solidierung
Schuldenkon-solidierung
Liefer- undLeistungsströme
KonzerninterneGewinne/Verluste
Zwischenerfolgs-eliminierung
Aufwands- undErtragskonsolidierung
Konsolidierungsmaßnahmen
Bildung eines Summenabschlusses aus den Einzelabschlüssen aller Konzerngesellschaften durch Horizontaladdition und anschließender Bereinigung aller konzerninternen Geschäftsvorfälle.
Einführendes Beispiel zur K-RL (VI)
Konzernabschluss des M-Konzerns zum 31.12.2019
29Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Position
Bilanz M-AG
Bilanz T-GmbH
-Bilanz Korrekturen
Konzern-bilanz
S H
Aktiva SAV FAV Vorräte Ford. Kasse
200 300
200 290
470
200
140
670 300 200 200 430
Passiva EK JÜ FK
500 -10 500
300 110 400
800 100 900
Konzernbilanz des M-Konzerns zum 31.12.2019
Einführendes Beispiel zur K-RL (VII)
30Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Position GuV (M)
GuV (T)
-GuV Korrekturen
Konzern-GuV
S H
Umsatz Mieten Zinsen
100 10
1.900 1.900 100 10
MA L+G Zinsen AfA JÜ
70 50
-10
1.150 600 10 30
110
1.150 670 60 30
100
Konzern-GuV des M-Konzerns zum 31.12.2019
Einführendes Beispiel zur K-RL (VIII)
31Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Vergleich Jahres- und Konzernabschluss der RWE AG 2018 (I)
Bilanz im HGB-JA (Aktiva): Bilanz im IFRS-KA (Aktiva):
Jahresabschluss 2018 der RWE AG, S. 2RWE Geschäftsbericht 2018, S. 90
32Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Vergleich Jahres- und Konzernabschluss der RWE AG 2018 (II)
Jahresabschluss 2018 der RWE AG, S. 2 RWE Geschäftsbericht 2018, S. 90
Bilanz im HGB-JA (Passiva): Bilanz im IFRS-KA (Passiva):
33Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Jahresabschluss 2018 der RWE AG, S. 3
RWE Geschäftsbericht 2018, S. 88
Vergleich Jahres- und Konzernabschluss der RWE AG 2018 (III)
GuV im HGB-JA: GuV im IFRS-KA:
34Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Zwecke des Konzernabschlusses (I)
Information
Kapital-geber
Manage-ment
DritteEK
-Ge
ber
FK-G
eber
Selb
st-
info
rmat
ion
Ku
nd
en
, Li
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ran
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, A
rbe
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r,
Öff
en
tlic
hke
it
Dispositionshilfe für Investitionen
Rechenschafts-legung
Funktion(en)
35Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
• Der Konzernabschluss unterscheidet sich je nach Konzernintensität ganz erheblich vom Einzelabschluss des Mutterunternehmens.
• Der Konzernabschluss hat de jure keine Ausschüttungsfunktion für die
Dividendenhöhe bzw. Gewinnausschüttung des Mutterunternehmens & Gewinnbesteuerung,
obwohl die Dividendenhöhe des Mutterunternehmens de facto an der Finanz-und Ertragslage des Konzerns ausgerichtet wird.
• Eine Ausschüttungsfunktion kommt ihm insofern zu, dass er zur Manage-mentvergütung im Mutter- und Tochterunternehmens herangezogen wird.
• Bei Banken und Versicherungen ist der Konzernabschluss u.a. für die Höhedes regulatorischen Eigenkapitals entscheidend.
• Insbesondere große deutsche Mutterunternehmen veröffentlichen im Geschäftsbericht meist nur den Konzernabschluss. Der Einzelabschluss wird –wenn überhaupt – stark verkürzt publiziert.
Zwecke des Konzernabschlusses (II)
36Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Regeln zur Erstellung von Konzernabschlüssen (I)
• … werden durch den Gesetzgeber (Legislative = Bundestag / EU-Parlament) in den …
– §§290 ff. HGB (aufbauend auf der EU-Bilanzrichtlinie) verbindlich festgeschrieben und durch das DRSC ausgelegt sowie
– für kapitalmarktorientierte Mutterunternehmen vom privaten Verein IASB mit den IFRS/IAS erstellt und von der EU „akkreditiert“.
• DRSC = Deutsches Rechnungslegungs Standards Committee(www.drsc.de)
• IASB = International Accounting Standards Board (www.ifrs.org)
37Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Kapitalgesellschaften Sonstige Rechtsformen
kapitalmarkt-orientiert
nicht kapital-marktorientiert
Mitgliedstaatenwahlrechte nach EU-Verordnung (Art. 5)
IFRS-Pflicht
IFRS-Pflicht
IFRS-Wahlrecht(§315e HGB)
Konzern-abschluss
Einzel-abschluss
IFRS-Wahlrecht(§315e HGB)
Für Rechtsfolgen: HGB-Pflicht
Gilt
nu
r fü
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imm
te U
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. §2
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a, 3
40
iH
GB
, §§
9, 1
1 P
ub
lG)
kapitalmarkt-orientiert
nicht kapital-marktorientiert
EU-Verordnung von 2002 und Reaktion des Deutschen Gesetzgebers –Bilanzrechtsreformgesetz (BilReG) vom 29.10.2004
Regeln zur Erstellung von Konzernabschlüssen (II)
Für Offenlegungszwecke:zusätzlich IFRS-Wahlrecht
(§325 Abs. 2a HGB)
Für Rechtsfolgen: HGB-Pflicht
Für Offenlegungszwecke:zusätzlich IFRS-Wahlrecht
(§325 Abs. 2a HGB)
39Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
International Financial Reporting Standards (IFRS)
• Die IFRS werden entwickelt und veröffentlicht durch das privatwirtschaftliche International Accounting Standards Board (IASB) mit Sitz in London.
• Die jeweiligen IASB-Standards werden vom EU-Gesetzgeber einzeln in EU-Recht transformiert (Endorsement-Verfahren) und über die IAS-Verordnung von 2002 als Verordnungen zwingender Bestandteil der nationalen EU-Rechtsordnungen.
• Das Rahmenkonzept der IFRS enthält konzeptionelle Grundlagen, die durch einzelne, detaillierte Standards ausgestaltet werden.
• An die Stelle der Kommentierungen bzw. Rechtsprechung im GoB-System treten in der IFRS-Welt die Interpretationen des sog. IFRS InterpretationsCommittee (vormals: IFRIC).
40Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
DRSC
ASB
FASB
International FinancialReporting StandardsFoundation (IFRSF)
(22 Treuhänder)
InternationalAccounting Standards
Board (IASB) (aktuell 14 Mitglieder)
IFRS InterpretationsCommittee (IFRIC)
(14 Mitglieder)
Working Groups
IFRS Advisory Council
Accounting Standards Advisory Forum (ASAF)
Nationale Standardsetter
LegendeErnennung:Reporting:Mitgliedschaft:Beratung:
Monitoring Board
HGB-FA
IFRS-FA
Standing consultativegroups und andere
SMEImplementation Group (SMEIG)(25 Mitglieder)
Organisationsstruktur der IFRS Foundation
41Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
1. Schritt: Problembereich wird auf die Agenda genommen
Im Zuge der Agenda Consultation und/oder des Research Programme identi-fizierte Rechnungslegungsprobleme werden mit den zentralen Gremien (IFRS Trustees, Advisory Council, ASAF) diskutiert und auf die Agenda genommen.
2. Schritt: Informationssammlung und weitere Vorarbeiten
Advisory Committees werden (aus Experten verschiedener Interessengruppen) zur Entwicklung von Lösungsideen eingesetzt. Advisory Committee studiert das Problem und skizziert mögliche Lösungsansätze.
3a. Schritt (fakultativ): Erstellung eines Discussion Document (DD)
Veröffentlichung eines ersten Diskussionspaiers durch das IASB, das mögliche Lösungsvorschläge enthält. Außenstehende sind zur Kommentierung aufgerufen.
3b. Schritt: Auswertung und Beratung
Eingehende Stellungnahmen werden ausgewertet und diskutiert.
Standardsetzungsverfahren für einzelne IFRS-Bilanzierungsregeln (Due Process) (1)
42Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
4. Schritt: Herausgabe eines Exposure Draft (ED)
IASB veröffentlicht einen Standardentwurf, der den vom IASB favorisierten Lösungsansatz inkl. der Entscheidungsgründe beinhaltet. Die interessierte Öffentlichkeit ist wiederholt zur Kommentierung aufgerufen.
5. Schritt: Auswertung und Beratung
Ansichten aus schriftlichen Stellungnahmen werden diskutiert und der ED wird ggf. modifiziert.
6. Schritt: Herausgabe eines IFRS
IASB verabschiedet einen neuen IFRS, der nach einer Übergangszeit verbind-lich wird. Die Gründe für die Entscheidung (Basis for Conclusions) und die durch den neuen Standard verursachten Auswirkungen auf andere Verlaut-barungen (Amendments) werden i.d.R. im Anhang des Standards mit ver-öffentlicht. Die IFRS sind grundsätzlich alle nach der gleichen Struktur (Ziel-setzung, Anwendungsbereich, Erst- und Folgebilanzierung, vorgeschriebene Anhangangaben, Anhang/-hänge) erstellt.
Standardsetzungsverfahren für einzelne IFRS-Bilanzierungsregeln (Due Process) (2)
43Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Problem (I): Fehlende rechtliche Verbindlichkeit der IFRS
• EU-Verordnung vom 19.07.2002: Kapitalmarktorientierte Unternehmen sind verpflichtet, ab 01.01.2005 einen Konzernabschluss nach internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen aufzustellen.
Problem (II): IASB ist eine privatrechtliche Organisation und daher ohne legislative Kompetenz
• Vor Umsetzung in europäisches Recht werden die IFRS daher in einemEU-Anerkennungsverfahren (sog. endorsement mechanism) aufÜbereinstimmung mit den einschlägigen EU-Richtlinien überprüft.
Endorsement Notwendigkeit
44Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
EU-KommissionVorsitz des Regelungsausschusses
EU-Rat /EU-Parlament
Ablehnung
• Annahme/Ablehnung eines bestimmten IFRS
• Beschreibung und Vereinbarkeit mit geltenden EU-RL
• Prüfung der Eignung als EU-Norm
Vo
rsch
lag
(Dra
ftR
egu
lati
on
)
• Entscheidung mitqualifizierter Mehrheit (Ablehnung mit ¾ Mehrheit)
• Weiterleitung an Rat & Parlament, die eine Kontrollfunktion innehaben
Regelungsausschuss mit Mitgliedstaatenvertretern
Accounting Regulatory Committee (ARC)
Ste
llun
gnah
me
European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG)
Technical Expert Group (TEG) and Supervisory Board
IASB
Interessen-vertretung
IFRS / IFRIC
Keine Ablehnung
Vorbereitung des Vorschlags und fachliche Begleitung
IFRS/IFRIC EU-VO
Proaktive Aktivitäten
EndorsementAnerkennungsverfahren
46Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Derzeit vom IASB verabschiedete(und weitgehend endorsed) IFRS (I)
Aktueller TitelIAS 1 Darstellung des Abschlusses
IAS 2 Vorräte
IAS 7 Kapitalflussrechnung
IAS 8 Rechnungslegungsmethoden, Änderung von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und Fehlern
IAS 10 Ereignisse nach der Berichtsperiode
IAS 12 Ertragsteuern
IAS 16 Sachanlagen
IAS 17 Leasingverhältnisse (zum 01.01.2019 durch IFRS 16 ersetzt)
IAS 19 Leistungen an Arbeitnehmer
IAS 20 Bilanzierung und Darstellung von Zuwendungen der öffentlichen Hand
IAS 21 Auswirkungen von Wechselkursänderungen
IAS 23 Fremdkapitalkosten
IAS 24 Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und PersonenIAS 26 Bilanzierung und Berichterstattung von Altersversorgungsplänen
IAS 27 Einzelabschlüsse
IAS 28 Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
IAS 29 Rechnungslegung in Hochinflationsländern
IAS 32 Finanzinstrumente: Darstellung
IAS 33 Ergebnis je Aktie
IAS 34 Zwischenberichterstattung
IAS 36 Wertminderung von Vermögenswerten
47Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Derzeit vom IASB verabschiedete(und weitgehend endorsed) IFRS (II)
Aktueller TitelIAS 37 Rückstellungen, Eventualverbindlichkeiten und Eventualforderungen
IAS 38 Immaterielle Vermögenswerte
IAS 39 Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung (zum 01.01.2018 durch IFRS 9 ersetzt)
IAS 40 Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
IAS 41 Landwirtschaft
IFRS 1 Erstmalige Anwendung der International Financial Reporting Standards
IFRS 2 Anteilsbasierte Vergütung
IFRS 3 Unternehmenszusammenschlüsse
IFRS 4 Versicherungsverträge (soll zum 01.01.2022 durch IFRS 17 ersetzt werden)
IFRS 5 Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte und aufgegebene Geschäftsbereiche
IFRS 6 Exploration und Evaluierung von Bodenschätzen
IFRS 7 Finanzinstrumente: Angaben
IFRS 8 Geschäftssegmente
IFRS 9 Finanzinstrumente (hat IAS 39 zum 01.01.2018 ersetzt; ausgenommen Hedge Accounting)
IFRS 10 Konzernabschlüsse
IFRS 11 Gemeinschaftliche Vereinbarungen
IFRS 12 Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen
IFRS 13 Bewertung zum beizulegenden Zeitwert
IFRS 14 Regulatorische Abgrenzungsposten (wird nicht endorsed)
IFRS 15 Umsatzerlöse aus Kundenverträgen (hat zum 01.01.2018 IAS 18 und IAS 11 ersetzt)
IFRS 16 Leasing (hat zum 01.01.2019 IAS 17 ersetzt)
IFRS 17 Versicherungsverträge (noch nicht endorsed; soll zum 01.01.2022 IFRS 4 ersetzen)
48Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Derzeit gültige Interpretationen des IFRSIC
• SIC-7: Einführung des Euro• SIC-10: Beihilfen der öffentlichen Hand – Kein spezifischer Zusammenhang mit betrieblichen Tätigkeiten• SIC-15: Operating-Leasingverhältnisse – Anreize (zum 01.01.2019 durch IFRS 16 ersetzt)• SIC-25: Ertragsteuern – Änderungen im Steuerstatus eines Unternehmens oder seiner Anteilseigner• SIC-27: Beurteilung des wirtschaftlichen Gehalts von Transaktionen in der rechtlichen Form von
Leasingverhältnissen (zum 01.01.2019 durch IFRS 16 ersetzt)• SIC-29: Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen: Angaben• SIC-32: Immaterielle Vermögenswerte – Kosten von Internetseiten• IFRIC 1: Änderungen bestehender Rückstellungen für Entsorgungs-, Wiederherstellungs- und ähnliche
Verpflichtungen• IFRIC 2: Geschäftsanteile an Genossenschaften und ähnliche Instrumente• IFRIC 4: Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält• IFRIC 5: Rechte auf Anteile an Fonds für Entsorgung, Rekultivierung und Umweltsanierung• IFRIC 6: Verbindlichkeiten, die sich aus einer Teilnahme an einem spezifischen Markt ergeben: Elektroaltgeräte• IFRIC 7: Anwendung des Anpassungsansatzes unter IAS 29: Rechnungslegung in Hochinflationsländern• IFRIC 10: Zwischenberichterstattung und Wertminderung• IFRIC 12: Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen• IFRIC 14: IAS 19: Die Begrenzung eines leistungsorientierten Vermögenswerts – Mindestdotierungsverpflichtungen• IFRIC 16: Absicherung einer Nettoinvestition in einen ausländischen Geschäftsbetrieb• IFRIC 17: Sachdividenden an Eigentümer • IFRIC 19: Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente• IFRIC 20: Abraumkosten in der Produktionsphase einer über Tagebau erschlossenen Mine• IFRIC 21: Abgaben• IFRIC 22: Transaktionen in fremder Währung und im Voraus gezahlte Gegenleistungen• IFRIC 23: Unsicherheit bezüglich der ertragsteuerlichen Behandlung
49Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Zielsetzung der IFRS-Rechnungslegung
• Bereitstellung von Informationen über die Vermögens-, Finanz- und Ertrags-lage eines Unternehmens, die insb. für Investoren nützlich zur Entscheidungs-findung sind (RK 1.2).
− Bilanz soll Informationen über die Vermögens- (Aktivseite) und Finanzlage (Passivseite) bieten;
− Gesamtergebnisrechnung spiegelt die Ertragskraft wider;
− Kapitalfluss-/Cashflow-Rechnung stellt die Liquiditätslage dar;
• Zudem sollen die Adressaten in die Lage versetzt werden, die vom Manage-ment des Unternehmens geleistete Arbeit und den Ressourcenumgang zu beurteilen (Rechenschaft) (RK 1.3-1.4).
50Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Adressaten der IFRS-Rechnungslegung
Prinzipiell sollen IFRS-Abschlüsse einem möglichst breiten Kreis von Nutzern Anteilseigner, Kreditgeber, Lieferanten, Kunden, Arbeitnehmer, Finanzanalysten, allgemeine Öffentlichkeit) zur Entscheidungsfindung dienen (RK 1.10).
Allerdings:
Fokussierung auf die Informationsbedürfnisse der Eigen- und Fremdkapitalgeber (RK 1.2):
Zu veröffentlichende Informationen sollen für die Entscheidungsfindung der (potentiellen) Kapitalgeber hinsichtlich Höhe, zeitlichem Anfall und Unsicherheit künftiger Cashflows nützlich sein.
51Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Die konzeptionellen Rahmenbedingungen der IFRS-Rechnungslegung sind im IASB-Framework (Rahmenkonzept) festgelegt.
Zielsetzung:
• Eindeutige Ausrichtung auf Informationsfunktion(keine Zahlungsbemessungsfunktion, keine steuerliche Maßgeblichkeit!):
„[…] provide financial information about the reporting entity that is useful to existing and potential investors, lenders and other creditors in making decisions relating to providing resources to the entity. Those decisions involve decisions about: buying, selling or holding equity and debt instruments; providing or settling loans and other forms of credit; or exercising rights to vote on, or otherwise influence, management’s actions that affect the use of the entity’s economic resources.“ (RK 1.2)
Grundsatz der fair presentation von zentraler Bedeutung (strittig: sog. „overriding principle“)
Fundamentalgrundsätze: Relevanz und glaubwürdige Darstellung
Konzeptioneller Rahmen der IFRS (I)
52Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Zielsetzung:
Nebenbedingungen:
Basisannahme:
Entscheidungsnützliche Informationen
Primärgrundsätze:
Verständlichkeit
Relevanz
ZeitnäheVergleichbarkeit
Wesentlichkeit
Unternehmensfortführung
Sekundärgrundsätze:
Nachprüfbarkeit
Glaubwürdige
Darstellung
Kosten/Nutzen-Postulat
Konzeptioneller Rahmen der IFRS (II)
RK 2.5
RK 2.23
RK 2.39
RK 3.9
53Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Stellenwert der Verlautbarungen des IASBR
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Fundament: Fair Presentation (overriding principle)
Standards (IFRS/IAS)
nicht-integrale IASB-Leitlinien und Anhänge (AG/IG/IE/BC/DO)
Interpretationen (IFRIC/SIC)
IAS 1.15 ff.
IAS 8.7
IAS 8.12
House of IFRS
IAS 8.11
1.Etage
2.Etage
E.G.
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Fallanalogien zu Standards und Interpretationen
Verlautbarungen anderer Standardsetter, sofern konsistent mit IAS 8.11
Einzelne Ansatz- und Bewertungskriterien des Rahmenkonzepts als Deduktionsgrundlage
Anerkannte Branchen-praktiken und Literatur-
meinungen, sofern konsistent mit IAS 8.11
3.Etage
Vorwort zu den IAS Rahmenkonzept4.Etage
IAS 8.9
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Bestandteile eines IFRS-Konzernabschlusses (I)
• IFRS differenzieren grundsätzlich nicht zwischen Einzel- und Konzernabschluss ➔ Konzernabschluss steht aber im Vordergrund!
• Folgende Rechenwerke bzw. verbale Angaben sind nach IAS 1.10 Bestandteile eines vollständigen (informationsorientierten) Jahres-/Konzernabschlusses:
• Bilanz (statement of financial position)
• Gesamtergebnisrechnung (statement of comprehensive income), bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung und Sonstigem Ergebnis (statement of profit or lossand other comprehensive income)
• Eigenkapitalveränderungsrechnung (statement of changes in equity)
• Kapitalflussrechnung (statement of cashflows)
• Anhang (notes)
• sowie: weitere Rechnungen und erläuternde Angaben, sofern sie integraler Bestandteil des Jahresabschlusses sind
• ... dazu zählt mitunter die Segmentberichterstattung, deren verpflichtende Aufstellung für kapitalmarktorientierte Unternehmen in IFRS 8 geregelt wird (ferner: IAS 33 „Ergebnis je Aktie“)
55Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Bestandteile eines IFRS-Konzernabschlusses (II)
Anfangsbestand Eigenkapital
Transaktionen mit Anteilseignern
+ Zugänge Eigenkapital- Abgänge Eigenkapital
+ Gesamtergebnis
Endbestand Eigenkapital
Kapitalflussrechnung
Anlagever-mögen
Umlauf-vermögen
davon: liquide Mittel
Eigen-kapital
Fremd-kapital
GuV-wirksame Erträge- GuV-wirk. AufwendungenGewinn oder Verlust+ / - sonstiges Ergebnis (OCI)Gesamtergebnis
Anfangsbestand liquide Mittel+ Einzahlungen- Auszahlungen
Endbestand liquide Mittel
Bilanz Eigenkapitalverän-derungsrechnung
Gesamtergebnis--rechnung
Anhangangaben Darstellung wahlweisein einem oder in
zwei Rechenwerken
56Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Die Gesamtergebnisrechnung (statement of comprehensive income) erweitert die bisherige Gewinn- und Verlustrechnung um die sog. „sonstigen“ Ergebnis-bestandteile (other comprehensive income (OCI)):
– Enthält alle Veränderungen des Eigenkapitals, die nicht aus Transaktionen mit den Anteilseignern erwachse (Kapitalerhöhungen und -herabsetzungen und Dividendenzahlungen)
– Darstellung in einem Rechenwerk (das den Gewinn/Verlust lediglich als eine Zwischensumme oberhalb des Gesamtergebnisses ausweist) oder in zwei Rechenwerken (wobei das erste mit dem Gewinn/Verlust endet und das zweite diesen zum Gesamtergebnis überleitet)
Gesamtergebnisrechnung nach IAS 1 (rev. 2011)Grundlagen
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Erträge
- Aufwendungen
Gewinn/Verlust
+/- Sonstiges Ergebnis
Gesamtergebnis
Gesamtergebnis
(ein Rechenwerk)
Gesamtergebnis
(zwei Rechenwerke)
Erträge
- Aufwendungen
Gewinn/Verlust
a
Gewinn/Verlust
+/- Sonstiges Ergebnis
Gesamtergebnis
Gewinn- und
Verlustrechnungoder
Gesamtergebnisrechnung nach IAS 1 (rev. 2011)Darstellungsformen
58Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
fair value-Änderungen aus Änderungen des own credit risk bei Inanspruchnahme der fair value-Option für finanzielle Verbindlichkeiten (IFRS 9)
fair value-Änderungen von Eigenkapitalinstrumenten bei Inanspruchnahme der Option zur GuV-neutralen fair value-Bewertung (IFRS 9)
Recyclingfähige OCI-Komponenten von at equity bilanzierten Beteiligungen (IAS 28)
Gewinne und Verluste aus dem effektiven Teil von cash flow hedgesund net investment hedges (IAS 39 und IFRS 9)
fair value-Änderungen finanzieller Vermögenswerte: Geschäftsmodell „Halten und Verkaufen“ (IFRS 9)
Bestimmte Währungsumrechnungsdifferenzen (IAS 21)
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste bei Wahl der dritten Option (IAS 19)
Veränderungen der Neubewertungsrücklage bei der fair value-Bilanzierung von Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und Vermögenswerten aus Exploration und Evaluierung (IAS 16, IAS 38, IFRS 6) (bei Ausübung des Wahlrechts)
Other Comprehensive Income I
Other Comprehensive Income II
Eventuell latente Steuern aus den OCI I-Komponenten (IAS 12)
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Gesamtergebnisrechnung nach IAS 1 (rev. 2011)Bestandteile des OCI
Recyclingfähige OCI-Komponenten aufgegebener Geschäftsbereiche (IFRS 5)
Nicht-recyclingfähige OCI-Komponenten von at equity-bilanzierten Beteiligungen (IAS 28)
Eventuell latente Steuern aus den OCI II-Komponenten (IAS 12)
Nicht-recyclingfähige OCI-Komponenten aufgegebener Geschäftsbereiche (IFRS 5)
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Gesamtergebnisrechnung (I): Beispiel RWE (2018)
RWE Geschäftsbericht 2018, S. 88
60Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Gesamtergebnisrechnung (II): Beispiel RWE (2018)
RWE Geschäftsbericht 2018, S. 89
61Accounting II | Wintersemester 2019/2020 Prof. Dr. Bernhard Pellens | Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung
Die Beschäftigung mit der HGB-Rechnungslegung und HGB- bzw. IFRS-Konzern-Rechnungslegung ist wichtig, zumal
➢ (Konzern-)Jahresabschlüsse für interne Zwecke (Controlling), aber insbesondere für externe Zwecke (Kapitalmarktkommunikation) von elementarer Bedeutung sind,
➢ die IAS/IFRS qua (IAS-)Verordnung (auch) für deutsche kapitalmarkt-orientierte (Mutter-)Unternehmen verpflichtend anzuwenden sind,
➢ womit eine künftige Tätigkeit in einem Konzern ohne entsprechende Kenntnisse der IFRS nur schwer vorstellbar erscheint.
Fazit
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• Bestimmte Mutterunternehmen haben neben dem Einzelabschluss einen Konzernabschluss aufzustellen.
• Der Konzernabschluss dient ausschließlich der Informationsfunktion.
• Neue Standards werden anhand eines Standardsetzungsverfahrens entwickelt, welches sechs Schritte bis zur Herausgabe eines (finalen) Standards umfasst.
• Die Verlautbarungen des IASB weisen im Falle von Regelungslücken einen unterschiedlichen Verbindlichkeitsgrad auf und sind entsprechend dieser Hierarchie bei Bilanzierungsproblemen heranzuziehen.
• Da das IASB als privatrechtliche Organisation keine legislative Kompetenz besitzt, sieht die EU ein Anerkennungsverfahren vor, das neue Standards zu durchlaufen haben, bevor sie auf EU-Ebene (rechts-)verbindlich werden.
Checkliste: Was Sie nun wissen sollten...