adhd a name – what´s in the name ????? dr. petra gössinger pädagogische hochschule nÖ...
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ADHD a name –
what´s in the name ?????
Dr. Petra Gössinger
Pädagogische Hochschule NÖQualitätszirkel Legasthenie
Agenda
BegriffsübersichtUrsachen von ADHDMöglichkeiten der FrüherkennungSelbstkontrolleExekutivfunktionen
a name for …
AD(H)S
HKSAD(H)D
POS
a name for …
Unaufmerksamkeit Steuerungsproblematik, Impulsivität motorische Überaktivität
in einem unangemessen Ausmaß vorhanden
nicht dem Entwicklungsstand des Kindes angemessen
ICD-10 DIAGNOSENICD-10 DIAGNOSEN
Aktivitäts- undAufmerksamkeitsstörung
Aktivitäts- undAufmerksamkeitsstörung
Unaufmerk-samkeit
Unaufmerk-samkeit HyperaktivitätHyperaktivität ImpulsivitätImpulsivität+ +
+Hyperkinetische
Störung des SozialverhaltensHyperkinetische
Störung des SozialverhaltensStörung des SozialverhaltensStörung des Sozialverhaltens
DSM-IV DIAGNOSENDSM-IV DIAGNOSEN
ADHS: MischtypusADHS: MischtypusUnaufmerksamkeitUnaufmerksamkeit Hyperaktivität/ImpulsivitätHyperaktivität/Impulsivität+ADHS: vorwiegend
unaufmerksamer TypusADHS: vorwiegend
unaufmerksamer TypusUnaufmerksamkeitUnaufmerksamkeit
ADHS: vorwiegend hyperaktiv/impulsiver Typus
ADHS: vorwiegend hyperaktiv/impulsiver Typus
Hyperaktivität/ImpulsivitätHyperaktivität/Impulsivität
Subtypen
a name for...
Unterbrechungen beim Spiel dazwischenreden Handlungen unvorhersehbar Spontane Fürsorglichkeit Interessierte Offenheit Graphomotorische
Ungeschicklichkeit
but also for…but also for…Aufgeschlossenheit
Begeisterungsfähigkeit
Energiegeladenheit
Humor, Witz
Kinder mit ADHS können äußerst intelligent sein
but also for…
Ästhetisches Empfinden
Verborgene Talente
Leistungsinseln der Kompetenz Zupackendes
Mitarbeiten bei interessanten
Aufträgen
PrävalenzratenEpidemiologische StudienThompson (1996): 10% der Eltern von
Vorschulkindernüberaktiv unruhigschwierig zu erziehenniedrige Frustrationstoleranz
Cambpell (1997)
Die verlässlichste, auf derzeitigen DSM-IV Kriterien basierende Prävalenzschätzung beträgt 2-5%.
Diagnostik
Dilemma im VorschulalterNormal entwickelte Klein- und
Vorschulkinder haben tendenziell - hohen Bewegungsdrang– Schwierigkeit zu warten– Handlungsbögen werden nicht abgeschlossen– ruhig sitzen zumeist nicht möglich
Gängige Diagnoseschemata bieten kaum Hilfe
Probleme der Früherkennung von ADHD
• ICD-10 Diagnose erst ab sieben Jahren• DSM-IV Diagnose erst ab sechs Jahren • verlangen frühe Auffälligkeit • Probleme bei Kindergarteneintritt
sozialen Situation zeigt erhöhte Erziehungsbedürfnisse
Diagnose
Vorsicht bei zu schneller EtikettierungVorsicht bei Hinweis „wird sich schon
auswachsen“
sichere Diagnoseausführliche Anamnesepediatrische, neurologische Untersuchungklinisch-psychologische Abklärung
Ursachenforschung
nach Barkley (2005)Neurobiologisch stark genetisch bedingte
Störung • Neurochemie• Hirnaktivität
– Hirnströme– Durchblutung– Glukosestoffwechsel
• NeuroanatomieGenetische Ursachen
Psychosoziale Einflüsse
Mythen – woran es nicht liegt
nach Barkley (2005)• Ernährung• Hormonkonzentration• Mangel an Vitaminen/Mineralstoffen• Fernsehkonsum• Erziehungsfehler • chaotisches Familienleben
that´s life
Erziehungsfehler sind nicht die Hauptursache!
Früherkennung eröffnet wichtige präventive Schritte
• Vermeidung der Entwicklung von Sekundärsymptomatiken
• Entwicklung von Vermeidungsstrategien• Negativer Teufelskreislauf von
Enttäuschung und Frustration• Anbahnung und Nutzung funktionaler
neuronaler Netzwerke um z.B. Impulskontrolle zu verbessern
• Unterstützung der Bezugspersonen
Merkmale im 1. Jahr
nach Brandau (2006)
• unerschöpfliche Energie• beruhigt sich im Wachzustand schwer• Überempfindlichkeit bei Berührungen,
Gerüchen, Geräuschen, Kleidungsstücken• heikle Esser• kurzer unruhiger Schlaf• lässt sich schwer halten, liebkosen• früh krabbeln• aktiv und kommunikativ
Merkmale im 2. Jahr
• dauernd in Bewegung• außergewöhnlich neugierig• setzen überraschender Aktionen• furchtlos, wagemutig• anstrengend• erhöhtes Unfallrisiko• reagieren schwer auf Signale
Merkmale im 3. Jahr
• Lust an heftigen Bewegungen• exzessive Wutanfälle• affektlabil• motorisch sehr geschickt• Zerstörung von Spielsachen• hohe Ablenkbarkeit• verwandeln in kurzer Zeit den Raum in
Chaos
Aufgabe der Fachkräfte
bei Eintritt in den Kindergarten• auf der Beobachtungsebene bleiben• Stigmatisierungen vermeiden• unterstützen anstatt wiederholter Appelle• positive Aspekte und Zukunftsszenarien
hervorheben• informieren• Hilfe von außen holen
Entwicklung von Selbstkontrolle
• Hirnreifungermöglicht eine immer bessere
SelbstkontrolleAufbau einer Hemmungskontrolle
Abbremsen und Innehalten von Verhaltensweisen und Gedanken
Hemmungskontrolle
Brandau 2006:Hemmungskontrolle hat 3
Funktionen- Hemmung einer Reaktionstendenz– Unterbrechung des unpassenden oder
schädlichen Verhaltens– Bremsen von ablenkenden Reizen
oder Gedanken
Hemmungskontrolle
• Hemmung einer Reaktionstendenz– je früher die Hemmung eintritt, desto
besser steuerbar– Übungen um Handlungen im Fluss zu
unterbrechen– Reaktionshemmung fällt leichter,
wenn Handlungsbogen bekannt ist
Hemmungskontrolle
• Unterbrechung des unpassenden oder schädlichen Verhaltens– Interventionssignale– Wahrnehmung durch das Kind
Hemmungskontrolle
• Bremsen von ablenkenden Reizen oder Gedanken– Assoziationen leiten– Aufbereitung der Umwelt– ablenkende Reize so gering wie
möglich halten
Exekutivfunktionen
Brandau 2006• Nonverbales Arbeitsgedächtnis• Verbales Arbeitsgedächtnis• Regulation von Gefühlen• Roten Faden behalten
Exekutivfunktionen
• Nonverbales Arbeitsgedächtnis– aktuelle Daten mit alten Erinnerungen
vergleichen– Lernen aus Fehlern wird möglich– Zeitfenster
zweijähriges Kind – 2-3 StundenKind – 1-2 TageJugendlicher – 3-4 TageErwachsener – 8-12- Wochen
Exekutivfunktionen
• Verbales Arbeitsgedächtnis– Verinnerlichung von Sprache– handlungsbegleitendes Sprechen
ab dem 3. Lj
– begleitende Selbstgespäche3.-5. Lj
– innere Sprache10. Lj
Exekutivfunktionen
• Regulation von Gefühlen– spontan entstehende Affekte zu
unterdrücken und anzupassen– positive und negative Gefühle soziale
akzeptiert ausleben– konsistente Muster unverzichtbar
Exekutivfunktionen
• Roten Faden behalten– durch gedankliche Vorwegnahme
zielgerichtete Aktionen ausführen– bei der „Sache“ bleiben– soziale Reize lenken ab
BARKLEY (2005)ADHD kann als starke Abhängigkeit der Aufmerksamkeitssteuerung und der Impulskontrolle interpretiert werden.
Motivationsfaktoren spielen eine entscheidende Rolle
Ausblick workshop
• Präsentation einer kurzen Filmsequenz
• PEP - THOP• IEP – individual educational report• Verhaltensmanagement bei Kindern
von 3-6- Jahren• gemeinsames Erarbeiten von
Spielangeboten
Take home message
Aspekte der frühen Förderung von Kindern mit ADHD
• Förderung des Kindes zur Erlangung besserer Selbststeuerung
• kompetente Unterstützung der Eltern/BetreuerInnen zum ehestmöglichen Zeitpunkt
• adäquate Gestaltung der Lebensumwelt des Kindes
frühe Diagnose und Intervention durch Fachkräfte
DANKE für Ihre Aufmerksamkeit!