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Apotheker und §odswosserfobrikqnt
Als mit dem Hofdel«et vom 23.Jämrcr1783 der freie Verkauf von Gesund-heitswässern in Österreich jedem
gestattet wurde, stieg der Verbrauch
an Mineralwässern rasant an. Beson-
ders Säuerlinge wie das Selterswas-
ser waren sehr beliebt und wurden
auch zum Spritzen von Wein undFruchtsäften verwendet. Das brachte
mehrere Personen auf die Idee, diese
Mineralwässer künstlich nachzubau-
en. In Österreich waren es besonders
die Apotheker Anton Fierlinger und
Rudolf Schiffner, die sich mit der
Erzeugung dieser Wässer beschäftig-
ten. Dr. Anton Fierlinger produzierte
bereits ab etwa 1802 Sodawasser, in-dem er nati.irliche Gärungskohlensäure
in Tiinkwasser einleitete. Allmählichkam der Gebrauch von technisch
gewonnenem Kohlenstoffdioxid auf,
und mittels spezieller Geräte konntebald jeder Apotheker innerhalb seines
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Apolheker Rudolf 5chiffner grün-dete die Erste Wiener Hochquellen-Sodqwqsserfobrik.
Betriebes künstliche Mineralwässer
selbst herstellen. Eine Methode die
von Schiffner genutzt wurde.
Mag. Rudolf Schiffner (1818 - 1900),
Besitzer der Apotheke ,,Ztm gutenHirten" in Wien 2, war Mitglied des
Gremialausschusses, Gemeinderat,Leiter der Gremialbibliothek, Begrün-der des Chemisch-pharmazeutischen
Laboratoriums der Apotheker und ab
1861 Direktor und von 1870 bis 1892
Oberdirektor des Allgemeinen öster-
reichischen Apothekervereins. Bereits
vor 1860 stellte er in seiner Apothekekohlensaures Gaswasser her und fülltees in Siphonflaschen ab. Und 1862,
kurz nachdem Emanuel Biach in The-resienfeld als E,rster in Österreich eine
,,Fabrik moussirender Getränke" er-
richtet hatte, gründete Schiffner in der
Ferdinandstraße 29 die ,,Erste WienerHochquellen- S odawas serfabrik".
Als um 1890 herum die Industrie in
der Lage war, billige, flüssige Koh-lensäure in Stahlflaschen zu liefern,nahm die Sodawassererzeugung rapid
ztt. Daratf anspielend war im,,Neu-en WienerJournal" 1896 zu lesen,
dass Rudolf Schiffner der erste war,
der in Wien das beliebte Sodawasser
herstellte:,,Schiffner, ein vorzüglicherChemiker, mit außerordentlichem
Scharfblicke und großer kaufmänni-scher Begabung, erkannte, dass ein
derartiger Genussartikel in Wien baldzum allgemeinen Bedürfnisse werden
müsse und sehr bedeutende finanzielleErfolge demjenigen verspreche, der das
Sodawasser nach englischem Muster inWien selbst erzeugt."
Üb.igens: Viele Apotheker stellten da-mals auch kohlensäurehaltige Erfrisch-ungsgetränke in den Apotheken her.
EtwaJohn Stith Pemberton und
Caleb Bradham, deren 1,887 brw.7893erfundene Limonaden heute weltbe-kannt sind. Erraten, es handelt sich umCoca-Cola und um Pepsi-Cola. Aberdas ist wieder eine andere Geschich-te...
LiternturSchniderschitsch, Ä.: N{incrairvässcr in den österrei-
. hisihcr Apothel,c'i rväl:rrnd rle. lE.Jrlrrl'un,[, rr..Pharnrrrzrurisch< Posr 1928/5+:l-
Pleischi. A.: Kinren natiirliche llincralwa-.ser durthkünstlicl:e ersetzt werdcnl (Wien 18{2)
Firrlinger, A.: Betlueme Ä::t, krhlensaurc mincralisclrclVasser racharnac.hen. 1n: Annalcn dcr Phvsik. Band1 (l lrll' I 7ue)
Arnt.l,latt zur k. k. pririlegirrcrr Linzer-Zcirurrg. I R.i 7.Nr. i2, nre h S. 83 Jie .\uktirrJigrng de r krinsrli.lrrnl\ Iinc.rrlwltr:er lrrrps;r /1rtxrk..go,rgli.1r/
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Mog. phorm.Fronz Bibobelreut die Biblio-thek der Österrei-chischen Apotheker-kommer
50 ÖAZ lA | 29. August 2016 | www.apoverlao.at
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