01 hochdorf inside ausgabe 01 sommer/herbst 2014
Post on 24-Jul-2016
220 Views
Preview:
DESCRIPTION
TRANSCRIPT
Ausgabe 1 Sommer/Herbst 2014
MILCHPULVER
So funktioniert der Schweizer
Milchpulvermarkt
EarlyNutrition
Die ersten 1 000 Tage bestimmen die Zukunft
LIMITED EDITION
Erfolgsstory FEMTORP®
Bratapfelmousse
REISEHUNGER
Felice Fauxpas stolpert über
Chinas Esskultur
HOCHDORF
News undKurzmeldungen
ERNÄHRUNG
Milchnachfrage steigt weltweit
Vitamin D im Rampenlicht
Sie halten die Erstausgabe von «HOCHDORF Inside» in Ihren Händen. Künftig wollen wir Sie zweimal jährlich zu einem HOCHDORF «Insider» machen.
Wir präsentieren Ihnen die Erstausgabe unseres Kundenmagazins «HOCHDORF Inside». Der Name bringt zum Ausdruck, was Sie
auf den nächsten Seiten erwartet: neue Einblicke, Informationen und Reportagen aus der Welt der Milch derivate, der Babynahrung sowie der Cereals & Ingredients.
Weniger ist mehr Ganz im Sinne von «Weniger ist mehr» wollen wir Sie mit den wenigen Texten über unser Umfeld informieren und Sie gleichzeitig unterhalten. Künftig planen wir jeweils eine Ausgabe «HOCHDORF Inside» Ende Februar und eine zweite Ende August.
In dieser Ausgabe erklären wir Ihnen den schweizerischen Milchmarkt aus der Sicht von uns MilchpulverProduzenten. Spannend sind auch die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Bildung unseres Nahrungsstoffwechsels in den ersten 1 000 Tagen unseres Lebens. Weiter erwartet Sie ein interessanter Einblick ins Foodmarketing, sprich über den Sinn und Zweck von Special Editions.
Glückliche FehltritteErnährung ist ein weltumspannendes Thema. In Sachen Essgewohnheiten und Tischmanieren sind wir jedoch stark von unserem sozialen Umfeld geprägt. Exklusiv für HOCHDORF berichtet Felice Fauxpas in der Rubrik «Reisehunger» über seine gastronomischen Erlebnisse auf seinen Reisen rund um die Welt.
Print oder digital – Sie wählenLesen Sie die Artikel lieber digital? Kein Problem! Besuchen Sie unsere Website www.hochdorf.com.
Hier finden Sie den Link zur digitalen Version. Melden Sie sich bei uns, wenn Sie künftig «HOCHDORF Inside» nur noch in elektronischer Form erhalten möchten.
Wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen und Kommentare zur ersten Ausgabe von «HOCHDORF Inside» und wünschen Ihnen einen schönen Spätsommer. n
Monique Inderbitzin und Christoph HugRedaktionsteam «HOCHDORF Inside»
monique.inderbitzin@hochdorf.comchristoph.hug@hochdorf.com
ERSTAUSGABE «HOCHDORF INSIDE»
Milchderivate Baby Care
hochdorf.com
Cereals & Ingredients Exklusiv auf Hochdorf online
Die Kundenzeitung der HOCHDORF-Gruppe
i
i
i
ii
Seite 2 bis 3 Seite 4 bis 5 Seite 6 bis 7
Seite 8
Unsere Online-Aus-gabe finden Sie auf hochdorf.com
Ausgabe 1 Sommer/Herbst 2014
Der Schweizer Milchmarkt ist im Wandel. Es entstanden neue Organisationen, Richt-linien und Reglemente mit Einfluss auch
auf den Markt für Milchpulver. Dieser Artikel versucht, die aktuelle Marktbegebenheiten zu erklären.
Kuh Klara schert sich nicht um Marktgegebenheiten. Sie liefert zuverlässig ihre tägliche Milch – einmal etwas mehr, ein andermal etwas weniger; einmal mit etwas mehr Fettanteil, ein andermal mit etwas weniger. Sie gibt weder A, B noch CMilch, sondern einfach Milch. So egal Klara die verschiedenen Milchsegmente sind, so wichtig sind sie für uns als Hersteller verschiedener Milchpulver. Sie beeinflussen unsere Produktion wie auch unsere Strategie – und führen zwischendurch auch einmal zu roten Köpfen in der Milchbranche. Letzteres ganz im Gegensatz zur Kuh Klara: Sie (wieder)käut stoisch die feinen Kräuter und produziert beste Schweizer Milch.
Wichtiger Player im MilchpulvermarktKlara interessiert sich auch nicht dafür, was aus ihrem wertvollen Rohstoff hergestellt wird und wofür diese Produkte weiter eingesetzt werden. Wir von der HOCHDORFGruppe verarbeiten beispielsweise rund 10 Prozent der Schweizer Milchmenge zu verschiedenen MilchpulverProdukten und Rahm. Damit gehören wir mit Emmi und Cremo zu den drei wichtigsten Teilnehmerinnen im Schweizer Markt für Milchpulver. Wir konzentrieren uns aber als einziges dieser Unternehmen auf den Milchpulvermarkt als solchen. Die Herstellung verschiedener milchbasierter Pulver ist eine unserer Kernkompetenzen.
Hin zu einem Experten für SpezialpulverFangen wir aber nochmals von vorne an. In der Schweiz produzieren rund 550 000 Kühe in etwa 3,4 Mrd. Kilogramm Milch pro Jahr. Dieser wertvolle Rohstoff wird unter anderem zu Milchpulvern, Frisch milchprodukten, Käse und Butter verarbeitet. Die HOCHDORFGruppe bezieht Milch von ihren Direktlieferanten und von verschiedenen Milchproduzentenorganisationen. Diese fliesst aber nicht regelmässig. Ab etwa Mitte März bis etwa Mitte Mai herrscht in den Verarbeitungsbetrieben Hochbetrieb. Die Kühe geben nicht zuletzt wegen des frischen, gehaltvollen Grases mehr Milch. Zudem sind noch alle Tiere im Tal, weil die Alpen unter einer Schneedecke ruhen. Diese Zeit ist auch für HOCHDORF alljährlich eine Herausforderung. Mensch und Maschine laufen auf Volllast. Es ist aber nicht mehr so wie früher. Die HOCHDORFGruppe verändert sich zu einem Milchverarbeiter, der seine Anlagen ganzjährig mit wertschöpfungsstarken Produkten auslastet. Deshalb forcieren wir seit 2006 den Bereich Babynahrung und steigen nun in die Herstellung von Laktose und Molkeproteinen ein. Wir trocknen damit auch vermehrt Spezialitäten, die keine oder wenig Frischmilch enthalten. Aber die HOCHDORFGruppe wird auch zukünftig ihren Anteil an der zeitgerechten Verarbeitung der Frühlingmilchmenge beitragen.
A-, B- und C-MilchDie Aufteilung der Milch in die drei Segmente A, B und CMilch hat nichts mit der Qualität zu tun, sondern mit den Vermarktungsmöglichkeiten. In der milchreichen Zeit kann nicht die gesamte Menge in der Schweiz verkauft werden. Damit diese Milch auf dem internationalen Markt abgesetzt werden kann, muss sie zu konkurrenzfähigen Preisen eingekauft werden können. Wenn das Milchfett in der Schweiz vermarktet wird, erhält der Milchproduzent den BMilchpreis.
Falls die gesamte Milch exportiert wird – zum Beispiel als Vollmilchpulver – gilt der CMilchpreis. Nach dem Ende der Kontingentierung bildete sich in der Branche die Branchenorganisation Milch (BOM). Sie definierte die Milchsegmentierung. In diesem Gremium sitzen Milchproduzentenorganisationen, Milchverarbeiter und Detailhändler am Tisch. Sie haben sich unter anderem auf ein Preisberechnungsmodell geeinigt, welches einen unverbindlichen Richtpreis für die A, B und CMilch festlegt. Die Milchverarbeiter halten sich üblicherweise an diese Preise, weil sie ansonsten wegen der gegenseitigen Konkurrenz keine oder zu wenig Milch erhalten würden.
Wichtiges Milchpulver Das von HOCHDORF hergestellte Milchpulver wird zumeist für die weiterverarbeitende Nahrungsmittelindustrie produziert. Am häufigsten findet unser Milchpulver den Weg in Schweizer Schokolade. Die Schokoladenindustrie ist ein wichtiger Absatzkanal
für die Schweizer Milch. Das von ihr verwendete Walzenvollmilchpulver ist mit ein Grund für die feine Schweizer Milchschokolade. 2012 wurden beispielsweise 17 243 Tonnen Schweizer Vollmilchpulver in Schokolade verarbeitet. Das ergibt in etwa die stattliche Milchmenge von 140 000 Tonnen Vollmilch. Um diese zu produzieren, sind rund 20 000 «Klaras» notwendig. Bei einem durchschnittlichen Bestand von rund 24 Milchkühen pro Landwirt bezahlt die Schokoladenindustrie an etwa 850 durchschnittliche
Milchproduzentenbetriebe das Milchgeld. Für diese Menge wird der vertraglich vereinbarte AMilchpreis bezahlt.
Die Schokoladenindustrie kann für den Export ihrer Schokolade Ausfuhrbeitragsunterstützung, sogenannte SchoggigesetzMittel beim Bund beantragen. Diese Mittel gleichen den Preisunterschied bei Milchpulver (bzw. bei Milch) zwischen dem In und dem Ausland aus. Sie werden aber nicht nur für exportierte Schokolade bezahlt. Zahlreiche Nahrungsmittel mit Schweizer Milch und/oder Getreide erhalten auf diese Weise eine Rohstoffvergünstigung.
Marktpreisstützung durch MilchproduzentenIn diesem Frühjahr gründeten die grössten Milchvermarktungs und Produzentenorganisationen sowie die SMP (Schweizerische Milchproduzentenorganisation) die Lactofama AG. Dieses Unternehmen befasst sich einzig mit dem saisonalen Export von Milchfett, das den Inlandbedarf übersteigt, und stützt die
„ “
MILCHPULVER
So funktioniert der Schweizer Milchpulvermarkt
Die HOCHDORF-Gruppe verändert sich hin zu einem Milchverarbeiter von wertschöpfungsstarken Produkten.
Die rund 550 000 Schweizer Kühe produzieren zuverlässig rund 3,4 Mrd. kg Milch jährlich, die weiterverarbeitetwerden muss – auch in der Hochsaison.
Milchderivate
Die Kundenzeitung der HOCHDORF-Gruppe
“
MILCHPULVER
Verkauf in internationale Märkte(B und CMilch)
Verkauf an SchweizerNahrungsmittelhersteller(AMilch)
i
i
i
ii
entsprechende Milchmenge. In diesem Frühjahr hat HOCHDORF beispielsweise dank der Preisstützung der Lactofama AG erfolgreich Vollmilchpulver exportiert.
Kontrolle durch TSMEine weitere wichtige Organisation in der Milchbranche ist die Treuhandstelle Milch (TSM). Sie kontrolliert beispielsweise im Auftrag der BOM die Einhaltung der MilchSegmentierung bei den Verarbeitungsbetrieben. In diesem Zusammenhang wird auch die HOCHDORFGruppe von der TSM kontrolliert.
Wertschöpfungsstarke Produkte auch im ExportÜber die gesamte Jahresproduktion gesehen sind die Frühjahrsmonate milchreicher als andere Monate; die davon betroffene Milchmenge ist aber insgesamt relativ klein. Und doch muss auch diese Milch zu sinnvollen und wertschöpfungsstarken Produkten
verarbeitet werden. Die HOCHDORFGruppe leistet mit der Verarbeitung und dem Export dieser Milch einen wichtigen Anteil, dass die gesamte Milch verarbeitet werden kann.
Dank der saisonal höher anfallenden Milchmenge können sich auch Türen für den internationalen Milchmarkt öffnen. Beispielsweise produzieren wir für das holländische Unternehmen Hoogwegt das Produkt «Pico», ein sogenanntes «fatfilled powder», bei dem das teure Milchfett durch preiswerteres Pflanzenfett ersetzt wird. Dieses Produkt wird in vielen Ländern Westafrikas und im arabischen Raum verkauft – beispielsweise an das lokale Bäckereigewerbe.
Alles einfach – oder nicht?So weit, so gut. Auf dem Weg zum Milchpulverprodukt steht zu Beginn der Wertschöpfungskette die Kuh Klara bzw. der Milchproduzent. Die Produzentenorganisationen sammeln die Milch ein und ver
kaufen sie an die Milchverarbeiter. Wir trocknen die Milch dann zu verschiedenen Milchpulverprodukten, die in der Schweiz verkauft und auch exportiert werden. Je nach Markt gelten verschiedene Richtpreise (A, B oder C), welche die BOM vorgibt.
Das tönt im Grundsatz relativ einfach und klar, in der konkreten Umsetzung kann es aber manchmal schon etwas kompliziert werden.
Und Kuh Klara? Sie geniesst jetzt noch ein paar Tage die saftigen Gräser auf der Alp, bevor sie wieder ins Tal zurückkehrt, und produziert, zuverlässig, wie sie ist:Milch – für dich, für mich, für alle. n
Werner SchweizerGeschäftsführer
HOCHDORF Swiss Milk AGwerner.schweizer@hochdorf.com
A-Segment:Milchprodukte mit Grenzschutz für den Inlandmarkt und Milchprodukte mit Rohstoff preis ausgleich (Schoggigesetz, Verkäsungs zulage, Branchenlösung).
B-Segment:Exportiert wird das Milcheiweiss z.B. in Formvon Magermilchpulver. Das Milchfett wird inder Schweiz vermarktet. Milch für besondereProjekte wie z.B Importabwehr.
C-Segment:Milchprodukte, welche ohneBeihilfe (wie Schoggigesetz oder Verkäsungs zulage) auschliesslich exportiert werden.
BOM (Branchenorganisation Milch): In diesem Gremium sitzen Milchproduzentenorga-nisationen, Milchverarbeiter und Detailhändler an einem Tisch. Sie haben sich unter anderem auf ein Preisberechnungsmodell geeinigt, welches einen Richtpreis für die A-, B- und C-Milch definiert.
Lactofama AG: Dieses 2014 gegründete Unternehmen befasst sich einzig mit dem saisonalen Export von Milchfett, das den Inlandbedarf übersteigt.
SMP (Schweizerische Milchproduzenten): Dachverband der Schweizer Milchproduzenten.
TSM (Treuhandstelle Milch): Die Kernkompetenz der TSM ist der treuhänderi-sche Umgang mit Daten. Sie erfasst z.B. die agrar-rechtlichen Vollzugsdaten im Auftrag des Bundes-amtes für Landwirtschaft. Sie kontrolliert aber auch im Auftrag der BOM die Segmentierung der A-, B- und C-Milch.
VMI (Vereinigung der Schweizerischen Milch-industrie): In der VMI sind die industriellen Milchverarbeitungs-unternehmen organisiert. Alle Mitglieder zusammen verarbeiten mehr als die Hälfte der schweizerischen Milchmenge zu einer vielfältigen Produktpalette.
Das Milch-ABC der VermarktungskanäleSo funktioniert der Schweizer Milchpulvermarkt
23 500 Milchproduzenten mit 550 000 Kühen
Produzentenorganisationen
Direktlieferanten
HOCHDORF-Gruppe
Weitere Milchpulverhersteller: Emmi Cremo
2│3
Relevante Verbände im Milchmarkt
Ausgabe 1 Sommer/Herbst 2014
Das Thema Fettleibigkeit ist in aller Munde. Vermehrt trifft dieses Problem auch auf Babys und Kinder zu. Die Wissenschaft
erkennt heute einen Zusammenhang zwischen frühkindlicher Ernährung und späterer Adipositas. Führende Forschungsarbeit auf diesem Gebiet leistet das von der EU geförderte Projekt «EarlyNutrition». Es erforscht die Zusammenhän-ge der Ernährung in den ersten 1000 Tagen unse-res Lebens.
Babyspeck ist wichtig – die Frage ist aber: Wo endet das normale Mass, und wo beginnt der Kampf gegen «Übergewicht»? Was auffällt, ist, dass sich immer häufiger bereits die Kleinsten mit überflüssigen Pfunden durch ihren Alltag plagen. Gemäss Statistik sind bereits 22 Prozent der sieben bis elfjährigen Schweizer Kinder übergewichtig. In Europa wird ein Gefälle zwischen Nord und Südeuropa beobachtet (siehe Abbildung). In Italien gelten zum Beispiel 36 Prozent der genannten Gruppe als übergewichtig – in Deutschland sind es nur gerade 16 Prozent.
Auf anderen Kontinenten sind die Zahlen ähnlich. In Mexiko leiden 28 Prozent der Knaben an Fettleibigkeit, in Libyen sind es 26 Prozent, in Indien noch 21 Prozent. Selbst China mit seinen 6 Prozent kämpft mit steigenden Zahlen. Die Folge von zu viel Fett ist ein erhöhtes Risiko für Diabetes, Skelettdeformationen oder HerzKreislaufErkrankungen. Deshalb hat
die WHO (Weltgesundheitsorganisation) Fettleibigkeit bei Kindern zum globalen Problem erklärt.
Dieser Umstand ermöglichte das internationale Forschungsprojekt «EarlyNutrition». Es hat zum Ziel, die frühkindliche Ernährungsprägung der ersten 1000 Tage eines Kindes von dessen Zeugung an zu erforschen. Seit dem Projektstart im Jahre 2012 wurden bereits einige wichtige Zusammenhänge entdeckt. Man weiss heute, dass der menschliche Nahrungsstoffwechsel in der Schwangerschaft und in den ersten beiden Lebensjahren geprägt und geformt wird. Entsprechend kann er in den ersten 1000 Tagen auch von aussen beeinflusst werden – entweder über die Ernährung der Mutter und/oder nach der Geburt über die passende resp. unpassende Baby und Kleinkindernahrung.
Neuausrichtung ist möglichDeshalb untersucht das Projekt «EarlyNutrition» sowohl Faktoren auf Seiten der Mutter während der Schwangerschaft – wie etwa Lebensstil, Ernährung und Körpergewicht – als auch die Prägungsmechanismen der frühkindlichen Ernährung. Das Ziel besteht darin, Möglichkeiten zu finden, negative Einflüsse auf das Kind zu verhindern. Eine der Lösungen besteht darin, bei Kleinkindern in den ersten beiden
Lebensjahren eine übermässige Gewichtszunahme zu vermeiden. Sonst gewöhnt sich in dieser Zeit der Stoffwechsel an die hohe Energieaufnahme und entwickelt ein falsches Hungergefühl. Vorbeugende Massnahmen wie das Stillen sind weitaus effektiver, als später in den Stoffwechsel eingreifen zu müssen.
Orientierungshilfe für Forschung, Entwicklung und MarketingDie Resultate aus dem Projekt «EarlyNutrition» sowie der damit verbundene weltweite Wissenstransfer beeinflussen die Weiterentwicklung der Ernährung
während der Schwangerschaft und die Weiterentwicklung von Säuglingsmilchen sowie von Kleinkinder und Juniornahrung. Unsere Forschungs und Entwicklungsabteilung orientiert sich an solchen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Deshalb sind der Besuch internationaler Symposien und der Kontakt zu Per sonen in der Forschung sehr wertvoll. Heute gehen
Ernährungsexperten nämlich davon aus, dass die Produkte unserer Branche die Stoffwechselprogrammierung weitaus positiver beeinflussen können, als bisher angenommen.
Babynahrung – Balanceakt zwischen Kalorien und NährwertDas Ziel unserer Anstrengungen ist es, zeitgemässe Nahrung für Mutter und Kind anzubieten. Für die Entwicklung von Babynahrung bedeutet dies aktuell, Rezepturen zu entwickeln, welche eine hohe Eiweissqualität aufweisen. Mit Ausnahme von Spezialmilchen
Forschungsprojekt «EarlyNutrition»: wichtig für die Produkte der Zukunft
Je früher ein Kind Freude an gesunder Ernährung und Bewegung entwickelt, desto weniger Probleme mit Über-gewicht wird es später haben.
DIE ERSTEN 1 000 TAGE BESTIMMEN DIE ZUKUNFT
Heute gehen Ernährungsexperten davon aus, dass die Produkte unserer Branche die Stoffwechsel programmierung weitaus positiver beeinflussen können, als bisher angenommen.
Baby Care
„ “Forschungsprojekt
«EarlyNutrition»
Unter der Leitung der EU untersuchen Wissen-
schaftlerinnen und Wissenschaftler aus zwölf
EU-Staaten, Norwegen, den Vereinigten Staaten
und Australien die frühkindliche Ernährungs-
prägung in den ersten 1000 Lebenstagen eines
Kindes, d. h. von dessen Zeugung bis zum
vollendeten zweiten Lebensjahr.
Mehr Informationen unter www.project-earlynutrition.eu
i
i
i
ii
Die Kundenzeitung der HOCHDORF-Gruppe
12
12
1015
20
18
18
18
18
17
17
16
19
34 36
3533
31
27
2622
4│5
Fakten zum Thema Übergewicht
Seit 1980 verdoppelte sich weltweit der Anteil der Menschen mit Übergewicht.
2008 galten laut WHO rund 1,4 Milliarden Menschen (älter als 20 Jahre) als übergewichtig.
65 Prozent der Weltbevölkerung leben heute in Ländern, in welchen mehr Menschen an
Übergewicht als anUnterernährung sterben.
2011 waren 40 Millionen Kinder unter 5 Jahren übergewichtig.
EINLAGE
EARLY NUTRITION
Que
lle: w
ww
.wor
ldob
esity
.org
, Sta
nd A
pril
2014
Que
lle: E
TH Z
üric
h,
Wis
sens
taus
ch M
OSE
B
Globale StatistikÜbergewicht bei Kindern
Prozentualer Anteilübergewichtiger Kinder in Europa
i
i
i
ii
besitzen unsere HOCHDORF Babynahrungen und Folgemilchen, welche für den EURaum bestimmt sind, schon heute einen niedrigeren Gehalt an dick machenden Proteinen und Eiweiss höchster Güte.
Junior- und «Mama»-Milchen helfen gegen Fehlernährung Weltweit ernähren sich viele Kinder zu energiereich und gleichzeitig zu vitaminarm. Die herkömmliche protein und fettreiche Kuhmilch ist nicht für jedes Kind die beste Lösung. Auch die StandardMagermilch ist eine unbefriedigende Alternative, weil sie in Regionen mit einseitigem Nahrungsmittelangebot den kindlichen Nährstoffbedarf zu wenig abdeckt.
Deshalb gewinnt die Juniormilch an Bedeutung, indem sie als Nahrungsergänzung in Ländern mit entsprechendem Mangel für Abhilfe sorgt. Denn das in ihr enthaltene Eisen, Vitamin A, Vitamin D und auch Jod sowie spezielle Fettsäuren sind wichtige Elemente für die geistige und körperliche Entwicklung von Säuglingen und Kleinkindern. Während herkömmliche Kinderdiäten oft zu viel Eiweiss und zu wenig hochwertige Fette oder Vitamine enthalten, können Juniormilchen sogar an die regionalen Gegebenheiten angepasst werden.
Dasselbe gilt für «Mama»Milchen. In der Schwangerschaft haben werdende Mütter einen erhöhten Vitamin und Energiebedarf. Die zusätzlich eingenommenen Kalorien sollen wertvoll sein, damit der kindliche Stoffwechsel nicht in die falsche Richtung gelenkt wird. Im Gegensatz zu den handelsüblichen NahrungsmittelErgänzungsprodukten unterliegen «Mama»Milchen denselben strengen Vorschriften wie die Baby und Juniormilchen. Sie enthalten neben hochwertigen Mineralien und Vitaminen gesunde Ballaststoffe – und anstelle von Zucker wertvolle Laktose.
Vermehrt regional angepasste «Mama»- und BabynahrungJeder Mensch lebt in einem Umfeld, welches seine Ernährungsgewohnheiten und damit auch seinen Stoffwechsel prägt. Die Forschungsergebnisse von «EarlyNutrition» zeigen uns, dass es die «Mama» und Babynahrung für alle nicht gibt. Regionale Anpassungen an Rezepturen wird es zukünftig immer öfter geben. Wir sind entsprechend bestrebt, auf die spezifischen Bedürfnisse zugeschnittene Produkte anzubieten. Dabei gilt es, die geografischernährungsphysiologischen Unterschiede zu berücksichtigen.
SchlussfolgerungZwei Punkte sind wichtig. Erstens: Mit einer ausgewogenen Ernährung gibt die werdende Mutter ihrem Baby die besten Startvoraussetzungen. Zweitens: In den ersten zwei Jahren nach der Geburt soll das Baby nicht übermässig an Gewicht zulegen. Eine ausgewogene Ernährung – bei entsprechendem Nahrungsmittelangebot – bildet dafür die Grundlage. Falls Eltern auf «Mama» und Babynahrung zurückgreifen, unterstützen unsere Produkte diese beiden für die Zukunft des Babys wichtigen Punkte – dank entsprechender Forschung immer besser. n
Janny VedderNutrition Marketing Manager
HOCHDORF Nutricare AGjanny.vedder@hochdorf.com
Interview mit Dr. med. J. Spalinger
Dr. med. J. Spalinger ist Kinderarzt und Spezialarzt für Erkran-kungen des kindlichen Magen-Darm-Traktes und für Ernährung. Seit über 20 Jahren ist er am Kinderspital Luzern tätig.
Herr Dr. Spalinger, die Forschung beobachtet eine Zunahme von übergewichtigen Babys und Kleinkindern. Können Sie das aus Ihrer täglichen Arbeit bestätigen?Dr. med. J. Spalinger: Die Zunahme des Übergewichts und der Fettleibigkeit, v.a. bei Kleinkindern, ist ein Phänomen, welches wir auch am Kinderspital Luzern beobachten und das Anlass zur Sorge gibt. Vielfach sind sich die Familien nicht bewusst, dass Übergewicht im Kleinkindesalter das Risiko der Fettleibigkeit im Erwachsenenalter drastisch erhöht.
In welcher Form informiert man heute schwergewichtige Eltern über die Möglichkeit, Adipositas beim Baby/Kleinkind zu vermeiden?Dr. med. J. Spalinger: Die Information sollte bereits während der Schwangerschaft erfolgen, denn die Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft hat einen wichtigen Einfluss auf die spätere Entstehung von Übergewicht. Als Kinderärzte unterstützen wir die Mütter, ihre Säuglinge möglichst zu stillen, informieren gemeinsam mit den Mütter/Väterberatungsstellen über die Bedeutung und Einführung der Beikost und verfolgen regelmässig die Gewichtszunahme und das Wachstum der Kinder.
Wie sind Ihre Erfahrungen, was die metabolische Umprogrammierung bei Kleinkindern betrifft?Dr. med. J. Spalinger: Eine metabolische Umprogrammierung ist leider kaum möglich, da die Programmierung während der Schwangerschaft bereits zu einem grossen Teil stattgefunden hat. Wir wissen allerdings, dass die Art und Zusammensetzung der Ernährung in den ersten 12 Monaten, d.h. im Säuglingsalter, wesentlich zur Entstehung von Übergewicht beitragen kann. Stillen gilt als beste Prävention! Kann ein Säugling nicht gestillt werden, stehen hochwertige Säuglingsmilchen zur Verfügung. Nach neusten Erkenntnissen haben sowohl die Höhe des Eiweissgehalts als auch die Eiweissqualität dieser Säuglingsmilchen einen Einfluss auf die Gewichtszunahme im ersten Lebensjahr. Mit Schoppen ernährte Kinder zeigen eine grössere Gewichtszunahme im ersten Lebensjahr als gestillte. Ein höheres Gewicht im Säuglingsalter erhöht das Risiko von Übergewicht im späteren Leben. In verschiedenen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass durch eine leichte Reduktion des Eiweissgehalts im Säuglingsschoppen die Gewichtszunahme im ersten Lebensjahr geringer ist und jener der gestillten Säuglingen angleicht. Dies bedeutet, dass sich das Risiko für Übergewicht im späteren Leben durch eine leichte Eiweissreduktion im Säuglingsschoppen möglicherweise reduzieren lässt.
Herr Dr. Spalinger, wir danken Ihnen herzlich für das interessante Gespräch.
GIRLS BOYS
33,2% USA 35,1% 20,0% MEXIKO 28,1% 4,5% CHINA 5,9% 18,3% INDIEN 20,6% 9,1% PAKISTAN 7,6% 14,0% IRAN 14,4% 36,6% LIBYEN 26,0% 20,0% ALGERIEN 13,4% 27,0% NIGERIA 18,6%
Ausgabe 1 Sommer/Herbst 2014
N icht von ungefähr ist unsere erste Limited Edition mit echten Apfelstücken ein Erfolg. Als Dessertklassiker entspricht sie dem
Marktbedürfnis nach Natürlichkeit, Regionalität und Tradition.
Die neue Lust auf Altbewährtes und Ursprüngliches boomt. TVSendeformate wie Landfrauenküche sorgen für hohe Quoten. Zeitschriften wie «LandLiebe» erobern mit Rezeptklassikern und Gartentipps die Herzen der Leserschaft. Promis steigen am Wochenende statt in Designerbekleidung neuerdings in die Gummistiefel und präsentieren den Journalisten stolz auf ihrem Landsitz ihre Bioprodukte – Am Montag kehren sie wieder zurück ins urbane Leben. Denn für immer aufs Land ziehen wollen die wenigsten.
Heimische Küche liegt im TrendWir besinnen uns wieder auf unsere Wurzeln. Wir kochen mit Kräutern und Minigemüse von unserem Stadtbalkon, servieren Gerichte aus Grossmutters Küche und besuchen laut Umfragen gerne Gaststätten mit regionalen Spezialitäten im Angebot. Karin Bucher, MarketingManagerin HOCHDORF Nutrifood AG, bestätigt: «Anhand branchenspezifischer Datenbanken und Fachmagazine stellen wir fest, dass sich die Gesellschaft ‹back to the roots› bewegt. Einheimische Gerichte gewinnen an Beliebtheit. Der Konsument besinnt sich wieder auf das
Einfache und Natürliche.»
Produktentwicklung – Der Handel gibt den Zeitplan vorDie Entwicklung neuer Dessertmousses bis zur Marktreife ist eine hochkomplexe Aufgabe. Zahlreiche Faktoren beeinflussen die Rezeptur. Beispielsweise zeigen Marktanalysen, in welche Geschmacksrichtung das neue Dessertprodukt gehen könnte. Darauf folgen Abklärungen wie etwa Produkteigenschaften, Rohstoffbeschaffung und Produktionsabläufe. Es folgt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn in der Regel entscheiden die Einkäufer des Grosshandels jeweils halbjährlich über die Aufnahme neuer Produkte in ihr Sortiment.
Zum Erfolg mit klassischem RezeptSeit bald einem Jahr in Deutschland und Schweden eingeführt, zeichnet sich ab, dass unsere erste Limited Edition ein grosser Markterfolg wird. Die Umsatzzahlen der ersten Monate sprechen klar dafür. Barbara Hoes, Geschäftsführerin von HOCHDORF Deutschland, freut sich: «Die Verkaufszahlen der ersten Monate haben unsere Erwartungen deutlich übertroffen. Die Kunden scheinen den Duft nach gebratenen Äpfeln und Zimt zu schätzen, denn bei uns ist
der Bratapfel ein absoluter Dessertklassiker.» Grossen Anklang finden gemäss Barbara Hoes auch die getrockneten Apfelstücke in der Bratapfelmousse.
HOCHDORF Nutrifood arbeitete zum ersten Mal mit getrockneten Fruchtstücken in einer Mousse. Vor der Produktion mussten einige produktspezifische Fragen gelöst werden wie zum Beispiel die Halt barkeit
der getrockneten Äpfel (je höher der Wassergehalt, desto geringer die Haltbarkeit). Oder technische Vorgaben wie die Siebgrösse des Mischers. Sie spielten eine entscheidende Rolle für die Qualität der FEMTORP® Bratapfelmousse. Bei der Verwendung zu grosser Apfelstücke wurde das Produkt zwar aromatischer, doch lagen die Fruchtstücke, statt sich gleichmässig mit dem Pulver zu vermischen, am Boden der Verpackung.
Limited Editions – wichtiges Marketinginstrument Heute erwarten die Gäste von der Gastronomie eine Qualitätsküche mit wechselnder, saisongerechter Speise und Dessertkarte. Unter diesem Aspekt sind die FEMTROP® Limited Editions die perfekte Antwort auf das Bedürfnis nach einer abwechslungsreichen Sortimentsgestaltung mit einem Basissortiment sowie
Erfolgsstory FEMTORP® Bratapfelmousse
Mit Rosinen und Zimtstangen dekoriert, wird die FEMTORP® Bratapfelmousse zu einem richtigen Hingucker. Zusätzlich kann die Mousse mit einem Schuss Calvados und Schlagrahm verfeinert werden.
Cereals & Ingredients
Einheimische Gerichte gewinnen an Beliebtheit.Der Konsument besinnt sich wieder auf das Einfache und Natürliche.„ “
Trend Herbst/Winter Bereich Instant-Glace und
Instant-Desserts
- Traditionelle Rezepte aus Grossmutters Küche
- Natürliche Dessertaromen (wie selbst gemacht)
- Einfaches Handling, unkomplizierte Zubereitung
- Möglichst naturbelassen, E-Nummern-frei
- Zucker- und kalorienarme Produkte
Quellen: Mintel GNPD April 2014; Julian Mellentin, New Nutrition
i
i
i
ii
Die Kundenzeitung der HOCHDORF-Gruppe
Entwicklungsprozess der Bratapfelmousse
Roman Müller: Leiter Produkt- und Applika-tionsentwicklung bei HOCHDORF Nutrifood AG
Was waren die grössten Herausforderungen bei der Entwicklung der Bratapfelmousse?Roman Müller: Knackpunkt waren die Fruchtstücke. Um perfekte Ergebnisse zu erzielen, arbeitete ich sehr eng mit Fachleuten aus der Produktion und Verpackungsindustrie zusammen. Denn die Grösse der Apfelstücke beeinflusst die Haltbarkeit des Produkts, das Verpackungsvolumen sowie die Durchmischung der Zutaten. Zu leichte Stücke schwimmen obenauf, zu schwere sinken auf den Boden der Verpackung.
Wie entwickelst du ein neues Produkt?Roman Müller: Als Entwickler erstelle ich zuerst eine theoretische Basisrezeptur. Danach evaluiere ich zusammen mit der Einkaufsabteilung die möglichen Rohstofflieferanten. Wie sind die Lieferkonditionen, die Mindestbestellmengen, die Lieferfristen, die Rohstoffpreise? Wir müssen berechnen können, ob
die Idee überhaupt wirtschaftlich ist. Erst dann folgt die praktische Arbeit.
Wie sieht denn der praktische Teil deiner Arbeit aus?Roman Müller: Ich erstelle Handmischungen und teste das Resultat zuerst mit internen, später mit externen Probanden der entsprechenden Zielmärkte. Jedes Land hat seine Präferenzen. Im Norden mögen sie es möglichst süss. Bei uns sehr luftig.
Sind wir mit der Rezeptur zufrieden, folgen Haltbarkeitstests, um das genaue Ablaufdatum definieren zu können. Verläuft alles gut, starten wir mit der Erstproduktion, die wir genau analysieren. Bis jetzt klappten die Erstproduktionen immer reibungslos.
Ist mit der Erstproduktion deine Arbeit abgeschlossen?Roman Müller: (lacht) Oh nein! Ein wichtiger Teil meiner Arbeit gilt auch der Verpackungsgestaltung. Ich muss das Schüttgewicht für die Beutelgrösse bestimmen, die Reichhaltigkeit der Portionen und Nährwertangaben berechnen, die Zutatenliste erstellen sowie in Zusammenarbeit mit verschiedenen internen Schnittstellen das Verpackungsdesign nach den rechtlichen Anforderungen ausarbeiten.
Roman Müllerstudierte an der ETH Zürich Lebensmitteltechnologie und arbeitet seit 2001 bei der HOCHDORF Nutrifood AG als Leiter Produkt- und Applikationsentwicklung
regelmässigen Produktneuheiten, die für Spontan und Zusatzkäufe sorgen.
Karin Bucher, Marketing Manager der HOCHDORF Nutrifood AG, erklärt: «Unsere Kunden können ihr Sortiment durch die Limited Editions noch abwechslungsreicher gestalten. Mit Innovationen im Angebot erhalten sie ein weiteres Profilierungsinstrument, um sich vom Mitbewerber abzuheben. Limited Editions sind zudem perfekte Türöffner für die Neukundengewinnung oder um auch einmal eine andere Klientel anzusprechen.»
Limited Edition auf ewig?Mittels Limited Editions können wir elegant den Lebenszyklus und weitere Informationen eines Produktes evaluieren. Nimmt der Markt das neue Produkt auf? Kann es auch länger als eine Saison bestehen? Wie ergänzt es unser Portfolio? All diese Fragen gilt es für uns zu beantworten.
Wenn die Nachfrage und die Zahlen stimmen, ist nicht ausgeschlossen, dass ein als Limited Edition lanciertes Produkt ins Ganzjahressortiment aufgenommen oder aber in der nächsten Saison wieder angeboten
wird. Wer weiss? Die Bratapfelmousse entwickelt sich gerade zum Dauerbrenner und hat das Potenzial dazu. Die nächsten Limited Editions sind übrigens in der Pipeline und werden in den nächsten Wochen produziert. n
Michel Burla Geschäftsführer
HOCHDORF Nutrifood AGmichel.burla@hochdorf.com
6│7
FEMTORP® Dessertspezialitäten
Unsere FEMTORP® Desserts sind convenience- gerechte Dessertpulver mit bester Schweizer Milch und
ausgewählten Zutaten für Grossverbraucher und -küchen sowie für Bäckereien und Konditoreien.
FEMTORP® Desserts gibt es in ca. 18 verschiedenen Sorten. Aktuell sind sie in Deutschland und Schweden
erhältlich.
Zubereitung: Einfach den Beutelinhalt in kaltes Trinkwasser einrühren. Danach mit dem Mixer auf der höchsten Stufe drei bis fünf Minuten aufschlagen und
vor dem Servieren kühl stellen.
Die Mousses eignen sich als Desserts oder zum Füllen von Torten und Biskuits oder als Glace und
können je nach Geschmack verfeinert werden, z. B. mit Schlagrahm, frischen Früchten usw.
Haben Sie Ideen für neue Mousse-Geschmacks-richtungen? Oder Anregungen zu Rezepten? Melden Sie
Ihre Ideen per E-Mail an nutrifood@hochdorf.com.
Mehr Informationen und Rezeptideen finden Sie unter www.femtorp.com
FEMTORP® Bratapfelmousse
Anteil FEMTORP® Bratapfelmousse am Gesamtvolumen der FEMTORP® Früchtemousses
(in verkauften Verpackungen)
*hochgerechnet auf 12 Monate
i
i
i
ii
“
LIMITED EDITION
Interview mit Roman Müller
15%
12%
9%
18%
21%
25%
Die Kundenzeitung der HOCHDORF-Gruppe
Ausgabe Nr. 1 – August 2014
1. Jahrgang
Auflage: 2 600 (deutsch)
500 (englisch)
REDAKTION
Michel Burla, Christoph Hug,
Monique Inderbitzin, Werner
Schweizer, Janny Vedder
LEKTORAT
SWS Medien AG Print,
Sursee
FOTOS
Stock-Bilder
DESIGN/KONZEPT/LAYOUT
W4 Marketing AG, Zürich
Illustrationen: Marian Schönfeld
PRODUKTION
SWS Medien AG Print, Sursee
REDAKTIONSLEITUNG
Dr. Christoph Hug, Leiter
Unternehmenskommunikation
Siedereistrasse 9, Postfach 691
CH-6280 Hochdorf
Telefon 041 914 65 62
Fax 041 914 66 66
christoph.hug@hochdorf.com
©HOCHDORF Holding AG
Auszüge oder Publikationen
sind nur mit dem Einverständnis
der Redaktionsleitung erlaubt.
Impressum
Hochdorf Holding AGSiedereistrasse 9
Postfach 691CH-6281 Hochdorf
Tel: +41 41 914 65 65Fax: +41 41 914 66 66
REISEHUNGER
Leer essen am runden Tisch
Vor einigen Wochen reiste ich zum ersten Mal nach Shanghai. Dort wurde ich von meinen chinesischen Gastgebern in eines
der besten Restaurants eingeladen. Meine west-liche Kinderstube sorgte an diesem Abend wohl einige Male ungewollt für Stirnrunzeln.
Den ersten Fehler beging ich schon beim Betreten des Lokals. Um später nicht das Essen unterbrechen zu müssen, suchte ich extra, bevor wir zu Tisch gingen, die Toilette im Erdgeschoss auf. Im Nachhinein war mir klar, weshalb meine Gastgeber mich absolut ungläubig anschauten. In China gehört es nämlich zum guten Ton, sich einen Tisch in den oberen Stockwerken in einem der vielen kleinen Einzelzimmern zu reservieren. Denn man speist und geschäftet gerne unter sich. Womit auch jedes Separée sein eigenes stilles Örtchen besitzt! Als ich fragte, weshalb in diesem Lokal alle Tische rund seien, dachten wohl meine Gastgeber kurz über meine Intelligenz nach. Denn in China gibt es traditionell nur runde Esstische. Ecken und Kanten sind beim Essen verpönt. Sie stören die Harmonie.
Im Gegensatz zu uns essen die Chinesen unglaublich vielfältig. Daher waren für mich Speisen wie
frittierte Skorpione, Seegurken oder die Kuhmagensuppe absolut neu – und auch etwas suspekt. Sicherheitshalber wollte ich mir etwas Harmloses bestellen. Doch es kam nie so weit. In China kennt man keine Einzelgerichte. Jeder bestellt für jeden, alle teilen mit allen. Entsprechend kamen verschiedenste Speisen in riesigen Mengen auf den Tisch. Mir wurden einige Delikatessen angeboten, von denen ich bis heute nicht weiss, was es genau war.
Um meine Gastgeber nicht zu beleidigen, ass ich restlos sauber auf, was mir angeboten wurde. Ein fataler Fehler. Da meine Tischgenossen wohl dachten, ich sei ein unanständiger Nimmersatt und sofort wieder nachbestellten, was ich leer ass, litt ich die halbe Nacht unter Völlegefühl. Ich realisierte schlichtweg zu spät, dass es für meine Gastgeber eine Blamage gewesen wäre, hätte ich alles aufgegessen. In China gehört es zum guten Ton, dass das Essen einen gewissen Mengenpegel nicht unterschreitet.
In China wird sehr gerne und genussvoll gegessen. Dies zeigt sich im gelegentlichen Schlürfen, Rülpsen oder Sprechen mit vollem Mund. Im Gegensatz zu Europa verstossen Essgeräusche nicht gegen die Tischsitten. Auch nicht das Rauchen während der Mahlzeit. Als ich mir jedoch die Nase putzte,
weil mich der viele Rauch kitzelte, verstummte die fröhlich schmatzende Tischrunde abrupt. Meine Handlung sorgte für peinliches Schweigen. Chinesen empfinden dies als absolut grausliches NoGo. Die Nase wird hier niemals am Tisch geputzt, sondern höchstens diskret auf dem WC.
Glücklicherweise war mein Geschäftspartner schon einige Male in Europa und konnte diese und weitere Untaten meinerseits wie zum Beispiel das Hineinstecken der EssStäbe in den Reis begradigen, sodass ich nicht gänzlich mein Gesicht verlor und als taktlos galt. Den Letzteres tut man in China nur bei Beerdigungen.
Bald werde ich wieder auf Reisen sein. Ich bin gespannt, was für fremde Sitten mich dort erwarten, und hoffe, dass ich durch die vielen Fettnäpfchen, in die ich in Shanghai getreten bin, etwas dazugelernt habe. n
top related