1. fachtag frühförderung und kita · für eltern, die keine möglichkeit haben, zu uns zu kommen,...
Post on 17-Sep-2018
215 Views
Preview:
TRANSCRIPT
1. Fachtag
Frühförderung und Kita
präventiv-vernetzt-nahEine Kooperation von Eine Kooperation von
Ev. Kindertagesstätten und
Frühförderung Johannes- Falk-Haus
im Ev. Kirchenkreis Herford
Donnerstag, 25. April 2013
Veranstaltungsort: Schule Johannes-Falk-Haus
Rathausstr. 2, 32120 Hiddenhausen
Über 30 Jahre Erfahrung in der Begleitung und Förderung von Kindern
Frühförderstelle Frühförderstelle des Ev. Kirchenkreises Herford
Johannes-Falk-Haus!
W e r w i r s i n dFrühförderstelle Unsere Frühförderstelle befindetsich in Bünde-Bustedt. Hier findet immer der Erstkontakt statt. Für Eltern, die keine Möglichkeit haben, zu uns zu kommen, bieten wir die Aufnahme auch im ElternhausElternhausoder im Kindergarten des Kindes an.
Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige EntwicklungIn Absprache mit derSchule des Johannes-Falk-Hauses nutzen wir die Schwimmhalle,die Reithalle, die Turnhalle und den Trampolinraum
Wir bieten heilpädagogische und individuelle Fördermaßnahmen für alle Kinder im Kreis Herford an. Für die Familien entstehen keine Kosten, diese werden vom Kreis Herford getragen.
Immer dann, wenn ein Kind in seiner körperlichen, kognitiven, sprachlichen, emotionalen und/oder sozialen Entwicklung spezielleBegleitung benötigt, bieten wir individuelle Fördermaßnahmen an.Begleitung benötigt, bieten wir individuelle Fördermaßnahmen an.
Wir eröffnen Raum und Zeit, zeigen Sensibilität, Empathie undKompetenz, um die Gefühle von Ihnen als Eltern, ihre Sorgenund Ängste die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Die Maßnahmen der Frühförderung umfassen den Zeitraum der ersten LebensjahreUnd können sich bis zur Einschulung erstrecken.
Wir arbeiten einerseits mobil, d.h. wir machen Hausfrühförderung: Die Frühfördermaßnahme findet dabei in der dem Kind vertrauten häuslichen Umgebung in der Familie statt. So können wir unser Unterstützungs- und Beratungsangebot gezielt auf ihre reale Lebenssituation abstimmen und auf Veränderungen schneller reagieren.
Zusätzlich arbeiten wir ambulant. In unserer Einrichtung können wir die Zusätzlich arbeiten wir ambulant. In unserer Einrichtung können wir die Kinder in Einzelsituationen im Beisein der Bezugspersonen in unseren Bewegungs- und Therapieräumen fördern und somit ihre Erfahrungs-und Erlebniswelt erweitern.
Den Familien, deren Kinder tagsüber in einer KITA betreut werden, bieten wir neben Hausbesuchen auch die Förderung in den entsprechenden Einrichtungen an. Dabei ist ein regelmäßiger Austausch zwischen Pädagogen, Eltern und unseren Mitarbeiterinnen unerlässlich. Ist es für die Förderung des Kindes vorteilhaft, so nutzen wir gerne die Räumlichkeiten der Kindertagesstätten.
Wir bieten an:
heilpädagogische/solitäre Frühförderung
=> 1x pro Woche für 60 Minuten
Wir bieten zu der Einzelförderung auch nochaus verschiedenen Bereichen Kleingruppenangebote an.
Therapeutisches Reiten: Reiten ist eine ganzheitliche Therapie. Ziele im Rahmen des therapeutischen Reitens sind u.a.:Aufbau von Vertrauen, Abbau von Ängsten und Frustrationen,Aufbau von Selbstwertgefühl und sensorischen Integration Aufbau von Selbstwertgefühl und sensorischen Integration
Wassergewöhnung: Das Element Wasser übt auf Kinder eine faszinierende Wirkung aus und ermöglicht ihnen,
vielfältige Körper-, Sinnes- und Umwelterfahrungen zu machen.
Musiktherapie:Die Musiktherapie mit Kindern beinhaltet und verbindet die Elemente Musik und Spiel und lädt die Kinder ein, diese für sich kreativ zu nutzen.
Psychomotorik:Psychomotorik vermittelt, Spaß und Bewegungsfreude. Bewegungssicherheit sowie Körperkoordination und –empfinden sind die Grundlage für Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl.
Unser interdisziplinäres TeamDipl. HeilpädagoginDipl. PsychologinDipl. PädagoginDipl. SozialpädagoginDipl. SozialpädagoginPhysiotherapeutinErgotherapeutinMotopädin
Was uns wichtig ist
Individueller Förder- und BehandlungsplanBehandlungsplan
Stärken des Kindes
Ganzheitlichkeit
Das Kind soll spielend Spielen lernen
Unsere Förderziele
• Das vorhandenen Potenzial beim Kind und der Familie zu fördern
• Vorbeugung von Beeinträchtigungen • Aufarbeitung von Entwicklungsrückständen• Stärkung und Weiterentwicklung der
PersönlichkeitPersönlichkeit• Zuwachs an Handlungsfähigkeit• Abbau des Störungsbewusstseins• Gewinn an Lebensqualität• Integration in die Gesellschaft• Eltern mit einbeziehen
Besonderes Kind in Kita
Erzieherin
informiert
Info an Eltern:
Angebot der Angebot der FF in Anspruch
zu nehmen
Eltern machen Termin bei uns in
der FF
Telefon:
052231834298
Beratungs-gespräch mit Testung ET6-6 R
Antragstellung beim Kreis Herford
Wichtige Zusammenarbeit
SPZ
Eltern
Großeltern
Jugendamt
Vereine Geschwister
Kindergärten
med. therapeutische Hilf SystemeSozialamt
Kinderärzten
Vereine
Hilfsmittelversorgung
Antrag Frühförderung
Die Leistungen der Frühförderung sind einkommens- und
vermögensunabhängig. Für die Familien entstehen keine
Kosten. Diese werden vom Kreis
Je frühzeitiger Kinder eine gezielte
Förderung erfahren, desto größer ist
die Chance, die Entwicklung des Kindes
zu unterstützen oder
Entwicklungsverzögerungen durch
geeignete Maßnahmen und Hilfen
günstig zu beeinflussen
Kosten. Diese werden vom Kreis Herford getragen
Kontaktieren Sie uns gerne.Rufen Sie uns an!Wir freuen uns auf ihren Besuch!
Wir sind für Sie da:Mo bis Do 8:00 – 15:30 Uhr Freitag 8:00 – 13:30 UhrFreitag 8:00 – 13:30 UhrTel.: 05223/1834298Fax: 05223/1835165
E-Mail: fruehfoerderstelle@kirchenkreis-herford.de
www.fruehfoerderung-herford.de
Termine nach Vereinbarung!
W 1: Konflikte spielend und wirksam l ösenAngelika Oehlmann Heilpädagogin/ Systemische Familientherapeutin
Rita Hattwig Heilpädagogin/ Systemische Familientherapeutin
Eva Neumann Diplom Psychologin
Je reizvoller und/oder unruhiger der Alltag, desto wichtig er sind Rituale.
Möglichkeiten i m Alltag
Gemeinsame Unternehmungen, Mahlzeiten, Spaziergänge, Spiel, Geschichten, Lieder,
Tagesstrukturierung
Früh genug aufstehen (harmonisches Aufwecken), Lieblingstasse(Teller), fester Sitzplatz, Körperpflege
anreichern (mit Ritual wie Singen, bestimmte Reihenfolgen, Massagen), Begrüßungs-und Abschiedsrituale,anreichern (mit Ritual wie Singen, bestimmte Reihenfolgen, Massagen), Begrüßungs-und Abschiedsrituale,
Jahres-und Festrituale (vertiefen Beziehungen)
Foto- Memory (Familienmitglieder/Szenen = Betrachtung, Austausch, Spaß)
Offenes Schlafzimmer (einmal, zweimal im Monat das Elternbett zum erzählen, lesen etc. nutzen).
Das Eins-Eins-Ritual : Das Kind hat eine Zeitspanne mit Elternteil nur für sich.
Der Freie Tag : für Elternteil, für Unternehmung mit Freundin, lange baden/duschen…etc.
Gemeinsame Stunde : Zeit für die Paarbeziehung.
Körperkontakt : Nasenkuss, Kitzel-runde, „Handsalat“.
Rituale verändern sich je nach Alter des Kindes und Bedürfnis der Familie. Sie haben eine fest gefügte
Struktur, evtl. Anfangs-und Schlusselemente.
Kinder stärken• Emotionale Bezogenheit und zugewandte Erziehung, Vertrauen (Sicherheit, Antworten,
kindgemäßen Lebensraum, Orientierung)
• Erfolgserlebnisse (Entwicklungsanreize, Modelle)
• Selbstwirksamkeit (angemessene Aufgaben und Herausforderungen).
• „Innere Bilder“ (lt.Hirnforscher Hüther) stehen für das kindliche Selbst, seine
Beziehungen, die umgebene Welt und die Fähigkeit, das Leben nach eigenen
Vorstellungen gestalten zu können. Selbstwirksamkeit und Selbstmotivation resultieren Vorstellungen gestalten zu können. Selbstwirksamkeit und Selbstmotivation resultieren
aus dem Bedürfnis nach Neuem und Lösungen, erweitern Handlungs-und Erfahrens-
Spielräume. Soziale Unterstützung mit hohem Anspruch an Achtsamkeit und Liebe
ermöglicht Kompetenzen bei Übergangsprozessen (Geburt, Tod, Krankheit
Behinderung), sozialen Brüchen (Arbeitslosigkeit, zunehmende Mobilität), (Geburt, Tod,
Krankheit, Behinderung, Armut etc.), Wechsel von Institutionen sowie in belastender
Lebenssituation und bewirkt nachfolgende Erholung.
Motorische Unruhe / ADHS
Der Unterschied zwischen positiver und negativer motorischer Unruhe:
• Bei der negativen motorischen Unruhe sind die Kinder ziellos und fahrig.
Weitere Auffälligkeiten, sind z.B.:
• - überschießende, plan- und ziellos wirkende Bewegungsaktivitäten
• - schnell wechselnde Tätigkeiten ohne etwas zu Ende zu bringen
• - Schwierigkeiten sich bei einer Tätigkeit länger zu konzentrieren
• - unruhiger Schlaf
• - verbreitet Unruhe, stört in der Gruppe
• - hat Schwierigkeiten abzuwarten
Zeigen sich diese Verhaltensweisen über einen längeren Zeitraum kann dieses ein Anzeichen für
Hyperaktivität sein. In der Fachliteratur gibt es hierfür auch die Begriffe: Hyperkinetisches Syndrom oder
ADHS.
Eine Diagnose zu stellen ist nur nach genauen Untersuchungen nur durch Fachleute möglich!!!
Hilfen und Maßnahmen
- hyperaktive Kinder brauchen viel Geduld, Liebe, Zuwendung
- sich nicht durch genervte Mitmenschen aus der Ruhe bringen lassen
- vertrauensvolles Klima schaffen
- das Kind mit allen Schwächen annehmen, damit es sich in seinen Wünschen ernst
genommen fühlt
- Grenzen setzen- Grenzen setzen
- Phasen arrangieren, in denen das Kind Dampf ablassen kann
- Entlastung durch ausreichende Bewegung schaffen
- einen strukturierten Tagesablauf schaffen, an dem das Kind sich orientieren kann
- Kinder können lernen mit ihrer motorischen Unruhe umzugehen
- Bewegungsdrang positiv nutzen (Sportangebote)
- Fachleute kontaktieren
Warum verhält sich ein Kind auffällig?In den meisten Fällen kommen mehrere Ursachen zusammen.Befindet ein Kind sich ohnehin schon in einer schwierigen Entwicklungsphase z.B. Schuleintritt,
beginnende Pubertät und kommen dann noch schwierige äußere Umstände hinzu, wie z.B.:- Geburt eines Geschwisterkindes- Umzug der Familie- Trennung - Erkrankung- Verlust- Krisen in der Familiekann dieses zum Entstehen von Problemverhalten führen.
Das Problemverhalten hat für das Kind eine bestimmte Funktion.Das Problemverhalten hat für das Kind eine bestimmte Funktion.Es soll helfen:- die eigenen Probleme zu lösen- Angst zu verringern- Aufmerksamkeit und Zuwendung zu sichern- unangenehme Gefühle zu verdrängen
Hilfe und Unterstützung
Am besten nicht warten bis man am Ende der eigenen Kraft und Geduld ist. Wenn Eltern sich sorgen oder erhebliche Schwierigkeiten im Alltag haben, besteht die Möglichkeit sich an Erziehungs- und Beratungsstellen zu wenden. Wenn dieses nicht ausreicht sollte eine Familientherapie oder eine therapeutische Behandlung in Anspruch genommen werden.
Tipps und Anregungen• Wenn ein Kind völlig außer Rand und Band gerät, ist es am besten, Sie schicken es auf sein
Zimmer. Der Zweck ist, das Kind etwa fünf Minuten räumlich von seinem Problem zu
trennen. Es ist eine Zeitspanne, in der das Kind sich beruhigen kann. Weigert es sich, so
begleiten sie es. Dem Kind sollte nicht vorgeschrieben werden was in dieser Zeit passiert,
außer das Kind ist destruktiv, dann sollten Sie strengere Maßnahmen ergreifen. Ignorieren
Sie Brüllen und Flehen. Viele Kinder nehmen von sich aus eine Auszeit, weil sie merken,
dass sie ihnen hilft sich zu beruhigen.
• Suchen Sie nach dem Wutanfall ein liebevolles Gespräch, in dem Sie die Problematik • Suchen Sie nach dem Wutanfall ein liebevolles Gespräch, in dem Sie die Problematik
benennen. Während des Wutanfalls erreichen Argumente das Kind nicht.
• Loben Sie immer wieder, wenn das Kind einen Konflikt gelöst hat oder bereit ist einen
Kompromiss einzugehen. Positives Verhalten sollte durch Lob verstärkt werden.
• Zeigen Sie eigene Gefühle und benennen Sie diese (Wut, Traurigkeit), aber machen Sie
deutlich, wie man konstruktiv damit umgeht.
• Je mehr ein Kind sich in andere Menschen und Lebewesen einfühlen kann, desto weniger
wird destruktives Verhalten gezeigt.
• Sport ist eine gute Möglichkeit Aggressionen auszuleben, ohne sich zu verletzen.
• Suchen Sie eventuell einen Kinderarzt auf, es könnte eine Krankheit dahinter stecken
W2 Raus mit der Sprache Komm wir spielen SpracheCornelia Martmüller Dipl. Sozialpädagogin
Friedegard Penshorn Dipl. SozialpädagoginBirgit Wätring-Mertens Dipl. MusiktherapeutinMareike Kammeier Heilerziehungspflegerin
Birte Pamperin Ergotherapeutin
Sprachentwicklung – KurzfassungPränatal: -empfangen der Sprachmelodie – Prosodie 0-3 Mon.: -vorsprachliche Entwicklungsphase= Erwerb grundlegenderFähigkeiten-Hören als Grundfähigkeit-Schreien zur Kontaktaufnahme und zum Training vom Sprechapparat3-6 Mon.: -erste Lallphase = angeborener Anteil der Sprachentwicklung-Experimente mit Artikulationsorgan, Stimme, Atmung-Experimente mit Artikulationsorgan, Stimme, Atmung-Erfassen der Bedeutung von Sprache über Stimmklang und Satzmelodie-Reaktion auf Name (6 Monate)6-10 Mon.: -zweite Lallphase-Lallen von Silben u. Silbenverdopplungen-Lautproduktion durch sprachloche Anregung aus dem Umfeld-Beginn Sprachverständnis: Personen, Namen Gegenstände, Fragen - Reaktion erfolgt10-12 Mon.: -Ende vorsprachliche Entwicklung-Lallmonologe und lange Silbenketten-Lautäußerungen haben Bedeutung: Zusammenhang seiner Sprache u. Reaktion des Umfeldes
werden erkannt
1-1,5 Jahre: -Worte lernen über Bedeutung des Lallens-Erste Worte - sichtbar, konkrete Dinge in Kindersprache-Schlüsselwortstrategie-Deuten von Gestik u. Mimik des Sprechers-Laute werden gezielt artikuliert – erst die Vokale, dann Lippenlaute m,n,p,b-Ein-Wort- Äußerungen (überwiegend Substantive, wenig Verben, keine Adjektive)1,5-2 Jahre: -Wortschatzexplosion-Zwei- Wort- Sätze-Artikulation von w,f,t,d,l,h-Sprachverständnis ist weiter als die aktive Sprache-Erste Fragealter2-2,5 Jahre : -ungeformte Mehrwortsätze-Wortneuschöpfungen-Sprache ist relativ deutlich, Letzte Rachenlaute k,g,ch,r-Sprachverständnis für das Kinder Niveau ist entwickelt-Sprachverständnis für das Kinder Niveau ist entwickelt2,5-3 Jahre: -zweite Fragealter, Erwerb der Fragepronomen-Sprachverständnis kaum eingeschränkt – Regeln der Sprache festigen sich-Konsonantenverbindungen u. Zischlaute sind noch schwierig-Erste komplette Sätze -Erste Nebensätze 3-4 Jahre: -Lautsystem ist komplett - Konsonant r gelernt-Wortschatz wächst stetig-Satzbau wird korrekter-Vorstellung von Zeit – ausdrücken von Zeitformen noch schwer4-6 Jahre: -Sprachentwicklung im Wesentlichen abgeschlossen-Zählen bis 10-Komplexe Sätze-Zeitformen werden verwendet-Grammatikalisch mit 6 J. fehlerfrei-Wortschatz erweitert sich fortlaufend
Kinder erwerben Sprache nicht isoliert. Der Spracherwerb erfolgt immer in Wechselwirkung mit allen
anderen Entwicklungsbereichen. Zusätzlich ist Kommunikation auf allen Ebenen die Grundlage
für den Erwerb von Sprache.
Ganzheitliche Sprachförderung - Was bedeutet das?
Hören : Das Hören (sowohl das periphere Hören als auch die zentrale Hörverarbeitung) ist Grundlage
für die Sprachentwicklung. Hörstörungen und Störungen in der auditiven Verarbeitung und
Wahrnehmung können Ursache für eine Störung bzw. Verzögerung in Sprachentwicklung sein.
Sensorische Integration und Sinneswahrnehmung : Im semantischen Lexikon werden (neue)
Wörter umso besser gespeichert und sind umso besser abrufbar, mit je mehr Sinnen sie Wörter umso besser gespeichert und sind umso besser abrufbar, mit je mehr Sinnen sie
wahrgenommen worden sind. Neue Wörter und Begriffe wollen „begriffen“ und erfahren werden
(Senso)-Motorik : Erst selbst Erfahrenes, selbst Begriffenes hinterlässt im Gehirn Spuren und kann in
der Folge sprachlich ausgedrückt werden.
Beteiligt-Sein : Je mehr das Kind beteiligt ist, und es ein Thema interessiert, desto besser lernt es.
Raumerfahrung ermöglichen : Kinder, die selber wenig Raumerfahrung gemacht haben, zeigen
häufig Probleme mit der Verwendung von Präpositionen (z.B. vor, über, unter, neben, an, ...).
Rhythmus und Betonung : Sprache ist voll von Rhythmus, Betonung und Melodie. Diese Elemente
geben oft wichtige Hinweise auf den Inhalt einer Äußerung und sind unter anderem Grundlage für
grammatische Regeln (Pluralbildung, Wortstellung im Satz, Satzarten).
Ich-Bewusstsein : Schon oberflächlich betrachtet, ist die Trennung von Ich, Du und Welt Grundlage,
damit Kinder sprachlich auf der Ebene der Grammatik verschiedene Personalformen (ich, du, er, sie,
es) verwenden. Ich-Bewusstsein ist auch notwendig für den Erwerb des Satzbaues.
Emotionale Entwicklung : Die wohl wichtigste Funktion von Sprache ist die Fähigkeit, eigene
Gefühle, Gedanken und Wünsche einer anderen Person mitteilen zu können und zu erkennen.
Spielentwicklung : vom Funktionsspiel zum Symbolspiel. Grundlage der Sprachentwicklung ist die
Erkenntnis, dass Wörter symbolisch für Objekte (Nomen), Zustände und Handlungen (Verben) und
Eigenschaften (Adjektive) verwendet werden können. Voraussetzung für den Spracherwerb ist also
ein Symbolverständnis.
Sprachförderndes Verhalten :
Blickkontakt, gutes sprachliches Vorbild: ganze Sätze und deutliche Aussprache
Inhalt des Gesagten wichtig – weniger die Form; nicht nachsprechen lassen
Zuhören können und aussprechen lassen, Sprachliche Äußerungen des Kindes aufgreifen
Freude an Sprache, aktionsbegleitendes Sprechen,
korrektives Feedback, Abwarten und Zeit lassen ,Sprachanregende Situationen schaffen
W3 Lieben Lernen BegreifenAlltagsmaterialien mal nicht alltäglich
Gisela Bahr Dipl. Sozialpädagogin, Tina Husemann Ergotherapeutin, Stefanie Rammert Motopädin, Barbara Kiel-
Lachenmaier Physiotherapeutin, Birgit Schröder Physiotherapeutin, Maike Busch Physiotherapeutin
Angesichts der großen und bunten Vielfalt der neuen Spielmaterialien stellen sich viele die Frage: Ist das Spiel mit
Alltagsmaterialien für die Kinder nicht langweilig? Die Überraschung ist groß, wenn der Einzelne die
unerschöpfliche Verwendungsmöglichkeiten der Alltagsmaterialien in Spielsituationen sieht.
Alltagsmaterialien sind leicht zu beschaffen und in jedem Haushalt verfügbar. So ist man nicht unbedingt an die
Turnhalle gebunden, sondern kann diese in jedem beliebigen Raum sowie auch in der freien Natur zum Spielen
und Bewegen nutzen.
Spielen mit Alltagsmaterialien hat einen besonderen Reiz, weil alle die gleichen Lernvoraussetzungen haben. Es gibt
keinen „Profi“, alle müssen sich erst einmal mit dem ungewöhnlichen Material auseinandersetzen, es gibt kein
„richtig“ oder „falsch“. Der fehlende Leistungsdruck ermöglicht den Kindern mit Freude, Motivation, Offenheit und „richtig“ oder „falsch“. Der fehlende Leistungsdruck ermöglicht den Kindern mit Freude, Motivation, Offenheit und
Selbstbewusstsein eine Spielsituation selber unter dem Motto „Learning by doing“ zu gestalten. Ebenso wecken
diese alternativen Sportgeräte Fantasie und Kreativität. Da keine feste Zuordnungen oder normierte Bewegungen
existieren, fördern diese Freiräume Fantasie, Spontanität und Kreativität. Man sollte den Kindern Raum und Zeit
geben zu experimentieren. Dadurch erleben die Kinder die Wirkkräfte der Gegenstände und die Wechselwirkung
mit der Umgebung.
„Gebt mir Raum und lasst mir Zeit!“
Den Kindern wird die Chance zur frühkindlichen Bildung gegeben, da Alltagsmaterialien konkret und handfest sind, sie
möchten ergriffen und erfahren werden. Dadurch kommt es zu einer elementaren Erlebnisvielfalt mit einem
Gegenstand, mit dem man ständig neue Aktionen ausführen kann.
Alltagsmaterialien kosten meist nicht viel oder gar nichts. Sie stellen den Bezug zu der Kindheit der Eltern her und
ermöglichen dem Kind, dieselben Spiele der Eltern und Vorfahren mit Umweltmaterialien in der heutigen Zeit neu
zu erfahren. Sie üben Anreize aus (Papa=Zollstock; Mama=Wäscheklammern) und dürfen kaputt gehen.
Es lassen sich damit gut Nachahmung, Bewegungsspiele und Wettspiele initiieren, die dann in der häuslichen Umgebung nachgespielt und erweitert werden können.
Aluminiumfolie, Autoreifen, Autoschläuche
Baustellenabsperrband, Besen, Bettbezüge, Bierdeckel, Bierkästen, Blechdosen, Bücher, Bürsten, Bohnen, Blätter,
Coladosen, Chiffontücher
Decken, Drainageröhren
Eierkartons, Eier, Eicheln
Fadenrolle, Fadenspiele, Fahrradschläuche, Feuerwehrschlauch, Filmdöschen, Fliegenklatsche, Flaschenbürste
Garnrolle, Gartenschlauch, Gummiband
Handtuchrollen, Handtücher, Heizrohrisolationsschläuche
JoghurtbecherJoghurtbecher
Kleidung, Klopapier, Klopapierrolle, Kopfkissen, Kopfkissenbezüge, Korken, Kochlöffel, Kastanien
Leiter, Löffel, Luftmatratzen, Luftballons
Margarinedosen, Matratzen, Meterstab, Muscheln
Netze
Plastikkanister, Plastikplanen, Plastiktüte, Pappteller, Pergamentpapier, Papprollen
Regenschirm
Schachteln, Schaumstoffsteine, Schuhe, Schuhkartons, Seifenblasen, Spülmittelflaschen, Stofftunnel, Stühle, Seile, er
Taschenlampe, Tennisbälle, Teppichfliesen, Teppichröhren, Tonnen
Wäscheklammern, Waschmitteltonnen, Watte, Wollknäuel
Zeitungspapier, Zollstöcke
W4 Graphomotorik „Action-time“ für Kinder
Geschickt, gezielt genau, spielerische Angebote für die
HandmotorikMaren Schomburg Ergotherapeutin, Leonie von Bar Ergotherapeutin, Jolanta Pettke Physiotherapeutin,
Simone Tiemann Ergotherpeutin1. Entwicklung der Handmotorik von 0-7 Jahren1. Monat: bestehender Greifreflex, überwiegend Faustschluss, unkoordiniert es Öffnen der Hände2. Monat: Hände locker gefaustet, Hand öffnet sich bei Berührungen3. Monat: Hände überwiegend geöffnet, Baby greift unkoordiniert Spielzeug, das man ihm hinhält, lässt
dieses unbeabsichtigt wieder los4. Monat: erstes gewolltes Zusammenführen der Hände über die Körpermitte, Spiel mit den Händen5. Monat: aktives und gezieltes Ergreifen von Gegenständen im pallmaren Griff6. Monat: Greifen kleinerer Gegenstände mit gestrecktem Daumen, Zeige-und Mittelfinger8. Monat: hantiert mit 2 Gegenständen gleichzeitig, kann 2 Gegenstände nacheinander mit einer Hand
greifengreifen9. Monat: Hände werden einzeln und zusammen bewegt, Pinzettengriff
10. Monat: Zangengriff
15. – 18. Monat: kann mit Zeigefinger differenzierte Bewegungen ausführen (kratzen, bohren)• 1,5-2 Jahre: Bevorzugung einer Hand ist zu erkennen, Stift im Pfötchengriff oder Fausthaltung,
kritzelt oft sehr dynamisch hin und her, undosiert - Löcher im Blatt• 2-2,5 Jahre: bevorzugte Hand wird immer deutlicher, haltende und führende Hand erkennbar,
Zeichnen von Spiralen• 2,5-3 Jahre: hält Stift zwischen den Fingern, Finger rutschen langsam vom Stiftende zur Stiftspitze,
Handgelenk und Arm werden noch in der Luft gehalten, geschlossener Kreis• 4-4,5 Jahre: Dreipunktgriff, Arm und Handgelenk liegen auf, Kopffüßler• 4,5-5 Jahre: Haus, Baum, Schiff, Mensch aus mindestens 6 Teilen• 5-5,5 Jahre: Vorname in Druckbuchstaben• 6-6,5 Jahre: lernt Schreiben- am leichtesten die Druckschrift• 7 Jahre: Erlernen der Schreibschrift
Bis 5 Jahre dürfen Kinder das Blatt beim Malen drehen, dann sollte es ohne drehen möglich sein.
2. Verschiedene Störungen und Fördermöglichkeiten
2.1. Taktile und kinästhetische Wahrnehmung, Tonusregulation
Ein hypotones Kind hat insgesamt einen niedrigeren Muskeltonus (Grundmuskelanspannung), geringe Körperaufrichtung/ Hand-und Fingerkraft gering, klagen über Schmerzen und schnelles Ermüden beim Malen. Ein hypertones Kind hat insgesamt einen erhöhten Muskeltonus, Körperhaltung verkrampft, drücken beim Malen stark auf, wenig isolierte Fingerbewegungen. In der taktilen und kinästhetischen Wahrnehmung spricht man auch von unterinformierten und überinformierten Kindern. Ein unterinformiertes Kind unterinformierten und überinformierten Kindern. Ein unterinformiertes Kind verfügt über einen unzureichend, unausgewogenen Krafteinsatz, die Lage von Körper, Gelenken und Fingerstellung zum Raum und Rest vom Körper ist dem Kind unklar. Ein überinformiertes Kind ist taktil überempfindlich, sprich sehr kitzelig, schmerzempfindlich und lehnt die Berührung bestimmter Materialen ab. Fördermöglichkeiten
• grobmotorische Übungen: Tanzbär, Katze, großer Zauberlehrling• mit einem Klistierball Wattebäusche in ein Ziel schießen• Tier füttern (Tennisball wird eingeschnitten)• mit Wäscheklammern etwas im Bewegungsparcours aufhängen
2.2. Körpermittelinienkreuzung, Hand -Hand-Koordination
Probleme bei der Körpermittelinienkreuzung• Position zum Gegenstand wird verändert (z.B. wird der Rumpf zur Seite bewegt Position des Gegenstandes wird verändert (Blatt wird beim Malen zur Seite gelegt oder gedreht)• der Gegenstand wird von einer Hand in die Hand gegeben
Probleme bei der Hand-Hand-KoordinationEs werden nicht beide Hände gleichzeitig genutzt, keine eindeutige Ausprägung der Arbeits- und Haltehand z.B. wird das Blatt beim Malen nicht festgehalten
Fördermöglichkeiten Körpermittelinienkreuzung• mittig Kindern Gegenstände angeben z.B. Stifte, Besteck• Hände des Kindes bei Aktivitäten führen• Alltagshandlungen durchführen bei denen die Körpermittelinie gekreuzt wird:
Bewegungsübungen zur Körpermittelinienkreuzung (z.B. Knie- und Armklatschen überkreuz, eine große liegende Acht in der Luft malen), Balancieren, Schlagzeug spielen, Zaubern, Teig rühren, Pizza belegen, Perlen über die Mittelinie auffädeln, großflächiges Malen z.B. einen Regenbogen (siehe auch Buch „Von Kindern und Kreuzen“)
Fördermöglichkeiten Hand-Hand-Koordination• Floß über den Fluss ziehen• Obstsalat herstellen• Erdnussflips, Marshmallows fischen mit Essstäbchen • Hamburgerspiel mit Pinzetten • Murmelbilder• Trampolina
2.3. Auge-Hand-Koordination und visuelle Wahrnehmung
Auge-Hand-Koordination=Zusammenarbeit der Augenbewegungen mit der Handmotorik.Figur-Grundwahrnehmung und die Formkonstanz sind wichtig um später einen Buchstaben im Gewirr eines Wortes zu erkennen und sich typische Merkmale der verschiedenen Buchstaben zu merken und wiederzuerkennen. Raum-Lage-Wahrnehmung=die Lage von zwei oder drei Gegenständen in Bezug zu sich selbst und in Bezug zueinander erkennen Fördermöglichkeiten• Fliegenklatschenspiel• Torschießen • Trommel mit Bohnen, Erbsen oder Reis befühlen und hin und her bewegen
2.4. Handgeschicklichkeit, FingerdifferenzierungBeim Umgang mit Besteck oder dem Malen und Schreiben mit Stiften ist es nötig, das Handgelenk isoliert bewegen zu können, ohne dass der gesamte Arm die Bewegungen mit ausführt. Die einzelnen Finger sollten bewegen zu können, ohne dass der gesamte Arm die Bewegungen mit ausführt. Die einzelnen Finger sollten sich geschickt und auch einzeln bewegen können, dies ist z.B. notwendig zum Greifen von kleinen Gegenständen und dem Halten des Stiftes.Fördermöglichkeiten• Fingerspiele • Gesellschaftsspiele: Turn an sort, Fridolin der Wunderdrache, Socken Zocken• Bilder aus Fingerabdrücken wie Käfer, Schildkröte, Fisch, Schmetterling• Nagelbrett mit Gummis, auf dem Muster erstellt werden
2.5 Stiftführung, Dreipunktgriff Unter dem Dreipunktgriff wird die optimale Haltung der Schreibhand verstanden, wobei der Stift mit drei Fingern gehalten wird. Die Spitzen von Daumen und Zeigefinger umfassen das Schreibwerkzeug, der Mittelfinger dient als „Ablage“.Fördermöglichkeiten• Bilder Ausmalen ist eine wichtige Übung• Bewegungen beim Malen führen mit einem Gardinenring• Seil im Dreipunktgriff ziehen (eine Schlage verschlingt einen Regenwurm)• Schneckenmalspiel
W5 Alle Sinne sind schon wachStefanie Kolbe Dipl. Pädagogin, Ursula Kostellnik Heilpädagogin, Susanne Henke Heilpädagogin,
Ingrid Kauschke Physiotherapeutin
• Was ist Wahrnehmung?
• Wahrnehmung ist der Prozess der Informationsaufnahme von Reizen aus der Umwelt und dem Körper (vgl. Klöck/
• Schorer 2011, S.30) und deren Weiterleitung und Verarbeitung
• Auf die Aufnahme und Verarbeitung des Reizes folgt eine Reaktion, die wiederum zu einer neuen Wahrnehmung führt
• Vestibuläres System (Klöck/ Schorer 2011, S.25)
• · Der Gleichgewichtssinn• · Sinnesorgan ist das Gleichgewichtsorgan,
Innenohr• · Bereiche der vestibulären Wahrnehmung:• Orientierung im Raum/ Wahrnehmung linearer• Beschleunigung/ Wahrnehmung von• Drehbeschleunigung
neuen Wahrnehmung führt• (ebenda)• Basissinne oder körpernahe Sinne
• Taktiles System
• Kinästhetisches System (Klöck/ Schorer 2011, S.24)
• · Auch Tiefensensibilität genannt• · Sinnesorgan sind die Propriozeptoren• · Bereiche der kinästhetischen Wahrnehmung
sind:• Der Stellungssinn/ Der Bewegungssinn/• Der Kraftsinn/ Der Spannungssinn
• Drehbeschleunigung• Gustatorisches System (Klöck/ Schorer 2011,
S.25)
• · Sinnesorgan ist die Zunge• · Kann Geschmacksqualitäten unterscheiden
(salzig,• süß, sauer, bitter)• Olfaktorische System (Klöck/ Schorer 2011,
S.26)
• · Sinnesorgan ist die Nase• · Weckt Erinnerungen, warnt vor Gefahren
Auditive Wahrnehmung (Fernsinne)Wahrnehmendes Sinnesorgan ist das Ohr (Klöck/Schorer 2011, S.61f)
meint das Hören , ebenso wie das Erfassen des Gehörten und die Verarbeitungwird unterteilt in 4 Bereiche :
1. Lautlokalisation (woher kommt der Ton)2. Lautdifferenzierung (Unterscheidung z.B: b und p)3. Lautinterpretation (Glocke oder Telefon)4. Speicherung (merken mehrerer Sachen)
auditive Wahrnehmungsstörung oder -schwäche meint, dass akustische Informationen (z.B. Sprache oder Töne) nicht über Gehörtes aufgenommen und nur schlecht verarbeitet wird (ebenda)
Störungsbilder der auditiven WahrnehmungStörungsbilder der auditiven Wahrnehmung• Vergisst gestellte Aufgaben (Klöck/Schorer 2011, S.61f)• Wenig Interesse an Versen, Reimen, Geschichten• Schwierigkeiten Erlebnisse, Geschichten nachzuerzählen• Laute herauszuhören, Konsonanten zu unterscheiden• Zahlenfolgen zu merken• Einfache Anweisungen werden missverstanden, können nicht ausgeführt werden• Nebengeräusche lenken ab• Geräuschempfindlich• Ermüdet leicht, Konzentrationsprobleme• Rhythmisches Mitklatschen klappt nicht (ebenda)
Visuelle Wahrnehmung (Fernsinne)Wahrnehmendes Sinnesorgan sind die Augen (Klöck/Schorer 2011, S.45f)
visuelle Reize zu erkennen, zu unterscheiden und durch Erfahrungen zu interpretierenInterpretation findet im Gehirn statt
Dinge in der Nähe oder der Ferne können gesehen werden ebenso wie Farben, Formen, Gegenstände und Tiefen
wichtig für das Erlernen von Lesen, Schreiben und RechnenStörungsbilder der visuellen Wahrnehmung (Klöck/Schorer 2011, S.46)1. Visumotorische Koordination
Häufig tollpatschig, ungelenke BewegungenGreifen häufig daneben, RichtungswechselTreppen steigen, Rutschen, Schaukeln, Klettern wird gemieden, mit großer Angst durchgeführtGraphomotorische Übungen werden gemieden2. Figuren-Grund-Wahrnehmung2. Figuren-Grund-Wahrnehmung
Schwierigkeiten Figuren oder Formen aus einem Hintergrund zu filtern und zu erkennenHäufige KonzentrationsproblemeSchnelles Ermüden3. Wahrnehmungskonstanz
Schwierigkeiten Paare zu finden, geometrische Formen zu erkennen oder Buchstaben wiederzuerkennen
4. Raumlage-Wahrnehmung
Schwierigkeiten mit oben, unten, hinter, vorUnsicherheiten bei rhythmischen Abläufen, Gebrauch von PräpositionenKann sich in bekannter Umgebung schwer zurecht findenUnsicherheit bei der Umsetzung von Arbeitsblättern, verdrehen von Buchstaben oder Zahlen (6 und 9)
(ebenda)
Störungsbilder der visuellen Wahrnehmung (Klöck/Schorer 2011, S.46)
1. Visumotorische Koordination
Häufig tollpatschig, ungelenke Bewegungen, Greifen häufig daneben, Richtungswechsel
Treppen steigen, Rutschen, Schaukeln, Klettern wird gemieden, mit großer Angst durchgeführt
Graphomotorische Übungen werden gemieden
2. Figuren-Grund-Wahrnehmung
Schwierigkeiten Figuren oder Formen aus einem Hintergrund zu filtern und zu erkennenSchwierigkeiten Figuren oder Formen aus einem Hintergrund zu filtern und zu erkennen
Häufige Konzentrationsprobleme, schnelles Ermüden
3. Wahrnehmungskonstanz
Schwierigkeiten Paare zu finden, geometrische Formen zu erkennen oder Buchstaben
wiederzuerkennen
4. Rauml-Lage-Wahrnehmung
Schwierigkeiten mit oben, unten, hinter, vor, Unsicherheiten bei rhythmischen Abläufen, Gebrauch
von Präpositionen, kann sich in unbekannter Umgebung schwer zurecht finden
Unsicherheit bei der Umsetzung von Arbeitsblättern, verdrehen von Buchstaben oder Zahlen (6 und 9)
(ebenda)
Taktile Wahrnehmung (Basissinne)Wahrnehmende Sinnesorgan ist die Haut (Klöck/Schorer 2011, S.31)
Erste Sinnessystem das sich entwickeltBereits bei der Geburt voll entwickelt
Bereiche der taktilen Wahrnehmung sind:
Die Berührungswahrnehmung/ Erkundungswahrnehmung/ Temperaturwahrnehmung/Schmerzwahrnehmung
Störungsbilder der taktilen Wahrnehmung
Überempfindlichkeit auf taktile Reize, Meidung von KörperkontaktSuche nach starken ReizenSuche nach starken ReizenGefahren können nur schlecht eingeschätzt werdenSchwierigkeiten den Körper zu malen mit allen KörperteilenStarker oder nur sehr schwacher Druck mit dem Stift (ebenda)
Literatur:
Klöck, Irene/ Schorer, Caroline: Übungssammlung Frühförderung. Kinder von 0-6 heilpädagogisch fördern. 2. Auflage. München: Ernst Reinhardt Verlag, 2011
Workshop 6: „Late Talker“
Melanie Begemann und Sandra Wessel, „Rederei“ Praxis für Sprachtherapie
Risikofaktoren und mögliche Folgen einer Sprachentwicklungsstörung
•Als kritische Phase für den Spracherwerb werden die ersten zwei bis drei Lebensjahre bezeichnet.
Das bedeutet, dass ein Kind mit ca. 2;6 auf Grund angeborener sprachlicher/kognitiver Vorausläuferfähigkeiten das Regelwerk seiner Muttersprache erworben haben sollte.
Hat ein Kind mit ca. 2;0 Jahren keinen aktiven Wortschatzumfang von ca. 50 Wörtern und nutzt noch keine Zweiwortsätze bezeichnet man es Late-Talker.
Nur sehr wenige Kinder sind in der Lage, diese Defizite ohne therapeutische Intervention aufzuholen (Late-Bloomer).
Nur sehr wenige Kinder sind in der Lage, diese Defizite ohne therapeutische Intervention aufzuholen (Late-Bloomer).
Die weitaus größere Anzahl der Kinder entwickelt im weiteren Verlauf eine Sprachentwicklungsstörung (SES), die sowohl sprachliche als auch kognitive Defizite beinhalten kann.
Betroffen sind auch die Kinder, die im Vorschulalter zunächst scheinbar ihre sprachlichen Defizite kompensieren.
Eine SES zeigt sich u. a. in Form von semantisch-lexikalischen Störungen (rezeptiver und produktiver Wortschatz, betrifft alle Wortarten) und morpho-syntaktischen Störungen (Dysgrammatismus).
Da sich Kognition und Sprachentwicklung im Sinne eines Reißverschlussprinzips gegenseitig bedingen, führt eine SES neben Einschränkungen der Sprache auch zu Einschränkungen der
kognitiven Entwicklung und der Intelligenz:
Einerseits kann es zum sog. „Schereneffekt“ kommen, d.h. dass normal entwickelte Kinder den SES-Kindern in den Bereichen Problemlösen, Gedächtnis, eigenständiges Denken und Schlussfolgern weit voraus sind.
Andererseits kommt es zum sog. „abrutschenden IQ“: In mehreren Studien wurde belegt, dass der IQ von SES-Kindern nicht nur im Vergleich zu normal sprechenden Kindern sondern generell mit der Zeit sinkt.
Wahrscheinliche Folgen der SES sind weiterhin schulische Lerndefizite im Bereich Lesen und Schreiben (LRS) und im Bereich Mathematik (Dyskalkulie).
Die oben genannten Folgen münden oft in einer negativen sozialen Spirale, an deren Anfang die SES steht und an deren Ende es überproportional häufig zu emotionalen Störungen kommen kann.
Es gibt es eine Anzahl von sprachlichen und nicht sprachlichen Risikofaktoren, in deren Folge es zu Störungen der Sprachentwicklung kommen kann. Beispielhaft seien hier aufgeführt:
Nicht sprachliche Risikofaktoren:
� Frühgeburt: Geburtstermin vor der 36. SSW� Familiäre Häufung von Sprachstörungen� Verzögerte sensomotorische Entwicklung� Eingeschränkte Vorausläuferfähigkeiten (z.B. Imitationsverhalten)� Gestörte persönlich-soziale Entwicklung (z.B. Trennungsängste)� Eingeschränkte kognitive Leistungen (z.B. nicht entwickelte Theory of Mind)� Kein Symbolspiel im 2. Lebensjahr� Hörstörungen� Geschlecht
Sprachliche Risikofaktoren:
Wenig Lallen Kein kanonisches Lallen (analog zum Betonungssystem der deutschen Sprache)Wortschatz <50 Wörter mit 2;0 Jahren, dabei geht es jedoch nicht nur um die Quantität sondern auch
um die Qualtität (Anfangsbetonung der Zweisilber, Verwendung der Murmelsilbe, resultative Verben)
Wortbildungsregeln werden nicht angewandt (z.B. Pluralbildung)Fehlende Funktionswörter (besonders „auch“)
Mit zunehmendem Alter wird es für Kinder, die (zu) spät in den Spracherwerb einsteigen immer schwieriger sich das Regelwerk der Sprache anzueignen. Die gravierenden Folgen einer manifesten SES wurden oben bereits angedeutet. Eine Intervention (Frühförderung, Ergo, Physio und/oder Logo), die so früh wie möglich beginnt und interdisziplinär agiert, ist somit dringend notwendig.
top related