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1Prof. Dr. Stephan Leimgruber
0. Zusammenfassung von Kap.11
Es gibt verschiedene Mikrostrukturen des Lernens im Unterricht
Sie bringen Abwechslung und Lebendigkeit Sie bevorzugen je eine andere Fähigkeit der Schülerinnen
und Schüler Ausschlaggebend für Lernerfolg ist das didaktische
Arrangement, die „Lernlandschaft“ Wechsel in der Sozialform und des Lernortes sind wichtig Letztlich ist Schüler Lernender (Subjektorientierung).
Medien können eine Bereicherung sein Das gelungene, gewaltfreie Unterrichtsgespräch hat
Vorrang. Die Lehrperson initiiert die Lernprozesse und
verantwortet die Atmosphäre
2Prof. Dr. Stephan Leimgruber
12.Lernumgebungen und Kunst der UnterrichtsvorbereitungNeue und alte Untrerrichtsformen –12.1 Zur Stundenvorbereitung (nach Wolfgang
Klafki) gehören
12.2 Die didaktische Analyse und weitere Fragen zur Unterrichtsvorbereitung
12.3 Vermehrt kognitive Elemente für die Stundengestaltung
12.4 Meditative, kreative und spielerische Elemente
12.5 Handlungsbezogene Lernformen – Beispiel Exkursiondidaktik
12.6 Zusammenfassung
3Prof. Dr. Stephan Leimgruber
Literatur
HANS Schmid, Unterrichtsvorbereitung-eine Kunst, München 2007.
Matthias Bahr, Religionsunterricht professionell planen und gestalten, in: Georg Hilger/S.Leimgruber/H.-G. Ziebertz, Religionsdidaktik, Teil IV, S.485-567.
Adam, Gottfried/Lachmann, Rainer, Methodisches
Kompendium für den RU, Aufbaukurs, Göttingen 2002.
Hans Mendl, Religionsdidaktik kompakt, München 2011, 185-220.
4Prof. Dr. Stephan Leimgruber
12.1 Zur Stundenvorbereitung
nach Wolfgang KlafkiZur Stundenvorbereitung gehören folgende 5
Fragen:
1. Welche Bedeutung hat der Stundeninhalt für die Klasse? (z.B. Thema: Leid, Schöpfung, Jesus Christus, Gott, Partnerschaft)
2. Worin liegt die Bedeutung des Themas für die Zukunft der Schüler?
3. Welche Struktur(en) weisen die Inhalte auf?4. Welches elementare Problem erschließt das
betreffende Lernziel?5. Wie wird der Inhalt den Schülern einer bestimmten
Klasse besonders interessant?
5Prof. Dr. Stephan Leimgruber
12.2 Unterrichtsvorbereitung II
1. Wie ist das Thema im Lehrplan verankert?2. Mit welchen anderen Fächern, Themen ist es
vernetzt? Fächerübergreifende Kooperationen?
3. Wer sind meine Schülerinnen und Schüler?4. Wo stehen sie in der Entwicklung des Lebens
und Glaubens?5. Welche tieferen Fragen beschäftigen die
Schüler?6. Welche Unterthemen gehören zum
Hauptthema?
6Prof. Dr. Stephan Leimgruber
Stundenvorbereitung III
1. Welche theologischen Grundaussagen sind zu betrachten?
2. Gibt es Zusammenhänge mit dem Kirchenjahr?3. Auf welchen biblischen Fundamenten beruht die
thematische Aussage?4. Gibt es Zusammenhänge mit aktuellen Vorgängen in
Kirche und Gesellschaft ?5. Welche historischen Hintergründe sind zu erwähnen?6. Welche Relevanz hat das Thema für die Zukunft des
Glaubens?7. Wie kann ich die Stunde aufbauen?
Artikulationsschema
7Prof. Dr. Stephan Leimgruber
12.3 Vermehrt kognitive Elemente im Unterricht
Textarbeit I
a) Texte bearbeiten und verarbeitenMit Texten und kognitiven Lernschritten arbeiten, um klares
Wissen Grund zu legen (Grundwissen aufbauen) (Traditionelle Lernform)
Ziele: Verstehen und integrierenWege Schüler vorbereiten und zur Sammlung führen Die Kunst des Erzählens (kurze Sätze, aktiv, anschaulich, frei) Bewusstes Lesen, Hören und Wahrnehmen der Texte Handlungsablauf reproduzieren (Skizze auf Folie, Wandtafel) Schüler aktiv werden lassen: Persönliche Begegnung mit Texten (markieren, unterstreichen) Unterrichtsgespräch im Plenum
8Prof. Dr. Stephan Leimgruber
Textarbeit II
Kreatives Verarbeiten von Texten Nach den zugrundeliegenden Erfahrungen
fragenFragen an den Text stellen und Schüler
provozierenMit den Schülererfahrungen korrelierenSchüler identifizieren sich mit Personen und
bilden sich ihre Meinung (Szenisches Spiel, Rollenspiel, Standbild)
Zusammenfassender Kommentar und Interpretation des Textes
9Prof. Dr. Stephan Leimgruber
b) Religiöse Zeugnisse erschließen
Um was geht es? Dokumente aus anderen Religionen sollen näher gebracht
werdenVgl.: John Hall, England, Religious educationBeispiele: Kreuzesdarstellung, Buddhastatue, Muezzin-Ruf,
weitere religiöse Symbole. Das kann in vier Phasen geschehen:
A) Phase der Aufmerksamkeit und inneren Beteiligung B) Phase der Exploration, Entdeckung, Erforschung der
Zeugnisse C) Phase der Kontextualisierung: Das religiöse Zeugnis ist
aus seiner Tradition zu verstehen D) Phase der Reflexion: mit eigener Religion in Bezug
setzen (Irl)
10Prof. Dr. Stephan Leimgruber
Shiva-Gottheit
11Prof. Dr. Stephan Leimgruber
Monstranz an Fronleichnam oder anderen Festen
12Prof. Dr. Stephan Leimgruber
c) Wie kann im RU Kommunikation gefördert werden?
Grundaufgabe des RU ist die Beteiligung aller! Kommunikative Kompetenz ist schichtspezifisch
ausgebildet Aktives Zuhören mit Blickkontakt und Empathie Ich-Botschaften aussenden (mit Fotos, Textkarten,
Bildern, Bibelzitaten) Vier Aspekte einer Mitteilung: Beziehung, Appell,
Selbstoffenbarung, Inhalte Spiegeln als Gesprächsförderung: Erzählen von
Erlebnissen, Stellungnahme, Beobachtungen Feedbackkultur: Jeder Mensch lernt besser, wenn seine
Lernfortschritte anerkennt werden. (Vgl. J. Sautermeister, Beßer lernen durch Feedback, in: K. Hilpert/S.Leimgruber (Hg.), Theologie im Durchblick, Freiburg 2008, 286-295)
13Prof. Dr. Stephan Leimgruber
12.4 Meditative, kreative und spielerische Elemente in der Stundengestaltung
Gegenstandsmeditationen Brot Wein Kreuz Stein
Sprechspiele: • Der gesprochene Text wird mit Gesten begleitet (Vater unser)
Bewegung und meditativer Tanz (Jugendarbeit)• „Du hast mein Klagen in Tanzen verwandelt“ (Ps 30,12)
Kreis- und Reigentanz: • Gehen mit gefassten Händen
Ausdruckstanz: • Freier Tanz (z.B. zu Jesus Christ Superstar; innerhalb einer Wort-Gottesdienst-Feier;
im RU)
14Prof. Dr. Stephan Leimgruber
Musik und Lied im RU
Die ganze Person wird emotional und kreativ angesprochen. Beispiele: Psalmen: Zither, Harfe,
Vgl. Carl Orff (1895-1982) Carmina Burana; Orffsches Instrument
Musikalische Früherziehung: Verknüpfung von Ton, Bewegung und Sprache
Sensibilisierung: Fenster öffnen, Vögel hören Praxisideen: Geräusch, Tonleiter, Klangbild, Refrain,
Lied (Abschnittweise erarbeiten), Kanon, Xylophon, Glockenspiele, Schlagzeuge, Trommeln
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Didaktische Möglichkeiten von Musik und Lied
Religiöse Elemente in den Songs suchenDadurch werden affektive, emotionale Lernziele
angegangenz. B. Sakropop, Filmmusik, Musicals (Jesus Christ)
Klassische Musik: Weihnachtsoratorium, PassionenMusik zu Meditation zum Malen und andere
AusdrucksgestaltungEinfaches GitarrenspielLiedkatechese als Auslegung des Liedtextes (z.B. nun
danket alle Gott, mit Herzen Mund und Händen)
16Prof. Dr. Stephan Leimgruber
Handlungsbezogene LernformenBeispiel Exkursionsdidaktik
Gedenkorte, Museum, Kirchen, Moscheen, Ausflug, Event, Taizé, Assisi, WJT am Beispiel Exkursionsdidaktik:
Ort und Zeit festlegen: Gemeinschaftserfahrung, Kenntnis, Horizonterweiterung
Rekognoszieren - Vorexkursion - Fächerübergreifendes Lernen (Geschichte, Erdkunde, Deutsch, Sport, Mathematik
Vorschriften, Absprachen, Begleitpersonal, Elterninformation
Schüler einbeziehen in Vorbereitung durch Infos und Aufgaben
Lernen vor Ort: Wahrnehmen, meditieren, reflektieren, integrieren
Nacharbeit als Einordnen, Dokumentieren, weiterfragen
17Prof. Dr. Stephan Leimgruber
12.6 Zusammenfassung
Der RU braucht alte und neue Lernformen, um Wissen zu vermitteln, aufzubauen und zu ermöglichen, anzueignen
Textarbeit ist eine prioritäre Lernform, die aber allzu lange das Monopol im RU hatte
Sie wird zunehmend ergänzt durch ganzheitlichere, soziale und affektiv ansprechende Lernformen (Pestalozzi)
Der RU auf der Sekundarstufe ist zuerst eine geistige Auseinandersetzung mit den Schülerinnen und Schülern, aber ebenso wichtig sind Begegnungserfahrungen, Erlebnisse und soziales Tun (Compassion)
Entscheidend für die Unterrichtsvorbereitung ist die Phantasie der Religionslehrer und das Gespür, was in jeder Situation passend ist (Viabilität).
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13. Medien im RU
13.0 Definitionen von alten und neuen Medien13.1 Was sind Medien? 13.2 Welche Funktionen haben sie?13.3 Der Religionslehrer als primäres „Medium“13.4 Die neuen Medien13.5 Medienbildung und Medienkompetenz13.6 Kriterien für den Mediengebrauch13.7 E-Learning13.8 Medien und GewaltZusammenfassung
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Literatur
S.Leimgruber, Woran lernen wir? Medien im RU, in: G.Hilger/S.L./ H.-G. Ziebertz, Religionsdidaktik. Ein Leitfaden… München 7.Aufl. 2011,242-253.
Mertin, Andreas (2000): Internet im Religionsunterricht, Göttingen.
Pirner, Manfred L. /Breuer Thomas (Hg.) (2004): Medien Bildung Religion, Frankfurt a.M.
Pirner, Manfred L. (2002): Film/Fernsehen/Video. In: Gottfried Adam/Lachmann Rainer (Hg.), Methodisches Kompendium für den RU 2, Göttingen 309-321.
Sacher Werner (³2007): Medienerziehung und didaktische Mediennutzung, in:Apel, Hans-Jürgen/Ders. (Hg.) Studienbuch Schulpädagogik, Göttingen, 404-418.
Rüdiger Funiok, Medienethik, Stuttgart 2008.
Vier Revolutionen
Industrialisierung: von England her kommend: Maschinen, Zug, Auto, 18. 19. Jahrhundert
Linguistic turn (1926)Iconic turn (1980)Digitale Revolution:
Personale Computer und Internet zur Information und Kommunikation
20Prof. Dr. Stephan Leimgruber
21Prof. Dr. Stephan Leimgruber
Mediatisierung von Alltag, Beruf, Uni und Gesellschaft(allgemeines)
Es gibt neue Medien: SMS, E-Mail, Handy, PC Es gibt mehr Angebote: DVD, CD-Rom Präsenz wird am Internetauftritt gemessen. Wer dort nicht
vertreten ist, existiert quasi nicht. Kommunikation wird schneller und globaler. Medienleute sind „Lautsprecher“ und genießen hohe
Anerkennung Medienunternehmer denken und handeln nach ökonomischen
Gesichtspunkten. Es existieren nur wenige Normen! Werbung ist allgegenwärtig Medien prägen Erscheinungsbild von Firmen und Menschen Mediennutzung & Medienkonsum steigen Medien verändern das Leben!(Johannes Paul II. Bringen sie eine neue Lernkultur? Wo liegt unsere Verantwortung?
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13.0 Definitionen
Alte herkömmliche, traditionelle, klassische, audiovisuelle Medien
in der Regel lehrerzentriertWandtafel, Tageslichtschreiber, Religionsbuch,
Schülerheft, Arbeitsmappe, Portfolio, Lehrerbuch, TV, Kino, Bilder, Bilder der Kunst, Fotografien, Filme, Kurzfilme, DVD, Telefon, Radio, Karikaturen
Neue, digitale MedienComputer, Internet, NaVIGATIONSGERÄT; Handy,Handykamera, E-Mail, SMS
23Prof. Dr. Stephan Leimgruber
13.1 Wesen und fünf Funktio-nen der Medien
Medien sind Ver-mittler, Hilfen im RUTransporteure von Informationen in vielfältiger Weise
(News)Bildungsfunktion – durch Bereitstellen von
Lernangebote. Medien bringen die Welt in die StubeMedien sind Unterhalter (just for fun): Hier zeigt sich das
Problem der geschönten Darstellung der Welt, der Ablenkung und der Aggressionssteigerung
Medien sind erstrangige Werbeträger, die Konsumenten suchen und lenken
Medien habe eine kommunikative und interaktive Funktion. Sie geben die Möglichkit der Selbstdarstellung und des Gesprächs
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Alte und Neue Medien
Alte, traditionelle und lehrerzentrierte MedienAlte, traditionellelehrerzentrierte
Medien
Religionsbuch,Religionsheft
Tafel und KreideBilder bild-
orientierte MedienKarikaturen
Hörorientierte MedienCD,
Bild und TonDVD
Overheaddprojektor Folien
PinnwandBilder der Kunst
Karikaturen,
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Neue interaktive Medien
Labtop Beamer
Chatrooms Internet
CD ROMs
PC
Interaktiv
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13.2 Was sind Medien?
Medien sind „Mittler, (Technische Hilfsmittel)durch die in kommunikativen Zusammenhängen bestimmte Zeichen mit technischer Unterstützungübertragen, gespeichert und wiedergegeben werdenund die in symbolischer Form präsentiert werden.“
(Tulodziecki,Mediendidaktik 3.A. 1997, 37).
Medien transportieren symbolische Botschaften,
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11.3 Der Religionslehrer als primäres „Medium“
Aufgabe der Lehrpersonen ist es, Lernprozesse zu initiieren,
die Medien auszuwählen,dabei Lehrplan und SchülerInnen zu berücksichtigen,
Die Medien zu visionieren, angemessen einzusetzen und ansprechend ins Spiel zu
bringen. Lehrperson wirkt ebenfalls auf SchülerInnenReligionslehrerinnen und –lehrer planen Lernprozesse;
sie beobachten Lehrpläne und überlegen aufgrund von Lernzielen und zu erreichenden Kompetenzen
Religionslehrerinnen und –lehrer evaluieren Medieneinsätze durch nachträgliche Besprechungen
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13.4 Die neuen Medien
Die neuen Medien haben auf das Alltagsverhalten und die zwischenmenschliche Kommunikation eingewirkt.
Die Neuen Medien haben Zugang zu ungeahnten Wissensbeständen eröffnet.
Durch die Medien ist die Kommunikation ausgeweitet und beschleunigt worden
Ihre Kennzeichen sind global, flexibel und zeitunabhängig.
Sie haben die Wirklichkeitserfahrung verändert. Eine zweite, nämlich virtuelle Wirklichkeit hat sich zusätzlich zur „Realität“ gebildet.
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Ergebnisse aus der didaktischen Medienforschung
- Für erfolgreiches Behalten gibt nicht so sehr ein möglichst vielfältiger Medieneinsatz Gewähr, sondern vielmehr Tiefe und Gründlichkeit der präsentierten Informationen sowie die aktivierenden Verarbeitungsmaßnahmen im Unterricht.
- Die Anschaulichkeit einer Medienpräsentation gibt noch keine Garantie für besseres Lernen, denn jede Darstellung impliziert ein Zeichensystem, das erst erlernt werden muss, wenn ein Verstehen zustande kommen soll.
- Der Einsatz von DVD, Beamer oder Internet allein bietet noch keine Gewähr für ein nachhaltiges Lernen. Entscheidend für das Einprägen ist vielmehr die Mühe,
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Printmedien (Schulbuch, Arbeitsblätter) häufig eine stärkere Lernbereitschaft als die neuen Medien hervorrufen. Offensichtlich muss ein Medium zuerst bei den Schülern implementiert werden und gewohnt sein, bis es seine volle „Fruchtbarkeit“ entfalten kann.
- Eine möglichst realistische, detailgetreue Darstellung begünstigt nicht unbedingt den erfolgreichen Lernprozess, denn diese erschwert oft die Konzentration auf das Wesentliche und Elementare, das die Realität modellhaft abbildet bzw. konstruiert.
- Eine duale Codierung (bestehend aus Schrift und Bild) gewährt günstige Behaltenseffekte, weil damit ein Gehalt doppelt (im visuellen und sprachlichen) Gedächtnis verankert wird. Sie wirkt jedenfalls nachhaltiger als eine Vermittlung, die nur aus Worten oder Bildern besteht
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13.5 Medienbildung und Medienkompetenz
Medienkompetenz ist ein dynamischer prozessualer Begriff, der unterschiedlich definiert wird: Dazu gehören:
Technischer Fertigkeiten, die einen sachgerechten, selbstbestimmten, kreativen und sozialverantwortlichen Umgang mit den Medien erst ermöglichen
die Fähigkeit zur Wahrnehmung virtueller Systeme, Baustrukturen und Welten (Medienästhetik).
Fähigkeit symbolische, religiöse und transzendente Dimensionen in bestimmten Formaten zu deuten
die Fähigkeit zur Auswahl, Einschätzung und kritischen Bewertung
die Fähigkeit, Medienbeiträge selbst zu produzieren und in kooperativen Medienprojekten aktiv zu partizipieren
32Prof. Dr. Stephan Leimgruber
Mediennutzung (Umfrageergebnisse)
Teilnehmer: 50 Studenten (40 weiblich, 10 männlich) (2001)
Durchschnittliche PC-Nutzung pro Tag: 35 MinutenInternet: 18 MinutenEigene E-Mail-Adresse 90 %Durchschnittliche Fernsehzeit pro Tag: 80 Minuten Musik/ Radio hören pro Tag: 1,8 StundenVideos pro Woche: 82 MinutenZeitung pro Tag: 26 Minuten
33Prof. Dr. Stephan Leimgruber
Umfrage 2001
Zeitschriften pro Woche: 1,8 Stunden
[1] Focus, Spiegel, Stern, Bunte, Allegra, Fit, Jetzt, BisFachzeitschriften pro Woche[1]: 1,1,
StundenBücher lesen pro Woche: 4
StundenKino pro Semester: 7-malKonzert-/ Theater pro Semester: 3,4-mal
34Prof. Dr. Stephan Leimgruber
2010
Besprechen Sie die Veränderungen!
35Prof. Dr. Stephan Leimgruber
13.6 Kriterien des Medieneinsatzes für EB
Situationsorientierung und LebensweltorientierungTeilnehmerorientierungErfahrungsbezugFördert das Medium die geistige und psychosoziale
Entwicklung der Teilnehmenden
36Prof. Dr. Stephan Leimgruber
13.7 E - Learning
1. Begriffe
2. Formen
3. Chancen + Vorteile
4. Probleme
5. Ausblick
37Prof. Dr. Stephan Leimgruber
13.7.1. Begriffe
Elektronisches Lernen = virtuelles Lernen = online Lernen
CBT = Computer Based Training =
computergestütztes, internetgestütztes Lernen
Zugang durch ein Passwort
38Prof. Dr. Stephan Leimgruber
2. Formen
Formen
Geringfügig Integriert Vollständig
39Prof. Dr. Stephan Leimgruber
13.7.2. Formen
Geringfügiges E-Learning:
Integrierte Nutzung des E-L.:
•Inhaltsverzeichnis + Literatur im Netz
•Möglichkeit von E-Mail-Rückfragen
• Inhalte werden ins Netz gestellt und Diskussionsforen (chatrooms) betreut
• Dazu Begleitangebote, Übungen im Netz
40Prof. Dr. Stephan Leimgruber
2. Formen
Vollständiges E-Learning:
• Der gesamte Kurs findet online statt• Kursinhalte, Rückfragen, Kontrolle im Netz Bsp.: „net-bite.emp.pased.uni-muenchen.de“
41Prof. Dr. Stephan Leimgruber
13.7.3. Chancen und Vorteile
Zeitunabhängiges Lernen
Ortsunabhängiges Lernen
Lernumgebung ist selbst zu wählen und zu gestalten
Lerntempo kann eigens bestimmt werden
Permanente Möglichkeit der Fragen und Beratung
Dozent kann zurücktreten im Lernprozess und die
Trainerrolle (Begleitung, Beratung) einnehmen
Er / Sie wird teilweise durch Lernprogramm vertreten
42Prof. Dr. Stephan Leimgruber
Nachteile
Soziales Lernen oder solitäres Lernen?
Lernatmosphäre und Motivation fehlen oft
Hohe Teilnehmerfluktuation
Phänomene der Trittbrettfahrer
Soziale Beziehungen entwickeln sich langsamer,
weil die Kommunikation auf das Nötigste
beschränkt wird
43Prof. Dr. Stephan Leimgruber
13.7.4. Probleme
PPP sind weniger verständlich als Lehrbücher und
Vorlesungen
Hohe Erwartung an die persönliche Beratung
Die Lernkontrolle muss angemessen sein
Ein konstruktivistischer Ansatz muss möglich sein
E-Learning sollte in Lerngemeinschaften
eingebettet sein
Anonymität von E-Learning
44Prof. Dr. Stephan Leimgruber
13.8. Mediengewalt
der Konsum von Mediengewalt die Wahrscheinlichkeit aggressiven Verhaltens, aggressiver Kognition (z.B. normative Überzeugungen) und aggressiver Affekte bei Kindern und Jugendlichen sowohl kurzfristig als auch langfristig erhöht, während Prosozialität bzw. Hilfsbereitschaft und das Einfühlungsvermögen und Mitleid hingegen deutlich abnehmen;
die Ausstattung von Kindern mit Mediengeräten bereits deutlich die Gefahr schulischer Leistungseinbußen erhöht (oft ist bei niedrigem Bildungshintergrund, eine größere Medienausstattung und ein höherer Medienkonsum feststellbar) und dass
erhöhte Medienzeiten der Kinder – insbesondere die Nutzung gewalthaltiger Angebote – mit schlechterer Schulleistung einhergehen. Hiervon sind insbesondere Jungen betroffen, da diese bereits im Grundschulalter mit Mediengeräten ausgestattet sind, höhere Nutzungszeiten als Mädchen aufweisen und gewaltbetonte Filme und Spiele stärker präferieren.
45Prof. Dr. Stephan Leimgruber
es durch Computerspiele zu einer Zunahme an physiologischer Erregung kommt, was wiederum Voraussetzung für entsprechend ungehemmtes Verhalten ist;
das Spielen von gewalthaltigen elektronischen Spielen ein starker Risikofaktor für Gewaltkriminalität ist;
die Bereitschaft zur Gewalt über die Jahre mit zunehmendem Konsum von medialer Gewalt ansteigt;
sowohl mediale wie reale Erfahrungen von aggressiven Emotionen wie Hass und Wut, verbunden mit dem Rachemotiv, die Hauptrisikofaktoren für Schülergewalt und Gewaltkriminalität darstellen und dass
aggressivere Menschen sich vermehrt gewalthaltigen Medien zuwenden und dies wieder zu verstärkt aggressiven Verhalten führt, d.h. Medienselektion und Medienwirkung verstärken sich gegenseitig im Sinne einer Abwärtsspirale
46Prof. Dr. Stephan Leimgruber
Ethische Kompetenz
Das Problem des sogenannten „Digital Divide“ oder der digitalen Trennung, gemäß der nur ein Teil der Bevölkerung mit der Entwicklung der Medien mithalten kann, während der andere Teil ohne die Nutzung dieser Medien auskommen muss und deshalb große Nachteile erfährt, nämlich weniger und langsamere Informiertheit, begrenzte Teilnahmemöglichkeiten an gesellschaftlichen Vorgängen.
Der „gläserne Mensch“, der überall und zu jeder Zeit beobachtet und gescannt werden kann. Seine Wege der Kommunikation sind nachvollziehbar und seine Anmeldungen im Netz kontrollierbar. Diese weitgehende Transparenz der kommunikativen Wege berührt die Intimsphäre des Menschen und lässt Eingriffe in die Würde des Menschen zu.
Die Medien haben dem Problem der Gewalt eine neue Dimension gegeben. Sie können Gewaltausübung sichtbar machen und neue Formen der Gewalt als evident erweisen. Dazu kommt das hohe Suchtpotenzial.
Zahlreiche weitere ethische Probleme, etwa die Verbreitung von pornographischen Darstellungen, von Kinderpornographie oder die „Hass-Seiten“ fundamentalistischer Gruppierungen müssten eigens bearbeitet werden.
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13.8 Zusammenfassung
Medien können RU bereichernMedien haben EigengesetzlichkeitMedien erfordern Medienkompetenz und
angemessenen Einsatz im RUPladoyer für sparsamen „meditaitven“ Einsatz von
Medien
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