10 11/2016 - lak...ungs- und pl egegeld und die fusin der familienhilfe liech-tenstein im jahr 2013...
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10 11/2016
Um den Bedarf an Heimplätzen zu decken, müsste die Schweiz gemäss aktueller Studien in den kommenden 25 bis 30 Jahren rund 20 Milliarden Franken in den Bau neuer Pl egeheime in-vestieren und benötigt ausser-dem ca. 60’000 zusätzliche Pl e-gekräfte. In Österreich warnen
Experten seit Jahren vor einem «Altenpl ege-Super-GAU», wenn nicht sofort entsprechende Mass-nahmen ergriffen würden. Doch wie dramatisch ist die Situation in Liechtenstein? Droht hier ebenfalls ein massiver Engpass an Heimplätzen und Personal? «Es besteht absolut kein Grund,
in Panik zu verfallen. Wir sind im Land aktuell ganz ausge-zeichnet aufgestellt», gibt Kurt Salzgeber, stellvertretender Vor-sitzender der LAK-Geschäftslei-tung und Leiter des Hauses St. Mamertus, Entwarnung. Liechtenstein habe schon vor vie-len Jahren die richtigen strategi-
schen Entscheidungen getroffen, betont Salzgeber im Gespräch mit der «lie:zeit»: «Bei uns gibt es zum Beispiel seit geraumer Zeit keine klassischen Altersheime mehr, sondern ausschliesslich Pl egeheime für Menschen mit mittelschwerer und schwerer Pl egebedürftigkeit.» Und wes-
Altenpfl ege steht auf gesunden Beinen
Während die Nachbarländer schon heute über fehlende Pl egeheimplätze und einen Mangel an Pl egepersonal klagen, ist die Lage in Liechtenstein alles andere als prekär.
«Wir sind im Land strategisch gut aufgestellt und in der Lage, auf Veränderungen in nützlicher
Zeit adäquat zu reagieren», betont Kurt Salzgeber von der Liechtensteinischen Alters- und
Krankenhilfe (LAK). Text: Michael Benvenuti
Die Altenpfl ege in Liechtenstein steht zwar auf gesunden Beinen, aber nur «mit Hilfe von Krücken». Wally Lorez Pauritsch vom Fitnesscenter Salutaris in Schaan, Landstrasse 168, bietet Möglichkeiten, um die Hilfen der Altenpfl ege lange nicht in Anspruch nehmen zu müssen.
Trainieren und im Alter selbständig leben
Viele wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass mit geeignetem Training die Selbständigkeit bis ins hohe Alter bei-behalten werden kann und man erst spät auf die segensreichen Einrichtungen der Altenpfl ege zurückgreifen muss. Zufrie-dene Liechtensteiner Kunden im Salutaris beweisen, dass mit wenig Aufwand viel erreicht werden kann.
Wer regelmässig trainiert und aktiv bleibt steigert seine Lebensqualität und erlebt das Alter mit mehr Freude. Der tägliche Spaziergang tut zwar gut, fördert aber nicht die wichtige Erhaltung von Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit.
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1111/2016
halb? «Ganz einfach: Weil die jetzige Generation bei uns im Land weder in ein Altersheim will noch eines braucht», erklärt Salzgeber. «Wir Liechtensteiner sind aktuell ein Volk der Wohn-eigentümer. Der Liechtensteiner bleibt so lange in seinen eigenen vier Wänden, bis es nicht mehr anders geht.»
Erfolgreiches FL-Modell
Das 2010 eingeführte Betreu-ungs- und Pl egegeld und die Fusion der Familienhilfe Liech-tenstein im Jahr 2013 hätten sich ebenfalls bestens bewährt. «Die neu aufgestellte Familienhilfe hat sich ausgezeichnet entwi-ckelt. Ihr Angebot ist unentbehr-lich für das Land.» Ebenso wie das Betreuungs- und Pl egegeld: «Dadurch wird den Angehörigen die Möglichkeit eingeräumt, Be-treuung und Pl ege zuhause selbst nach den eigenen Vorstel-lungen zu organisieren.» Dieses Zusammenspiel aus Pl egehei-men, professioneller Spitex und f lexiblen Finanzierungsmög-lichkeiten entspreche auch dem Wunsch der Liechtensteiner, ist Salzgeber überzeugt. Er wehrt sich deshalb dagegen, Modelle aus dem Ausland, selbst wenn sie dort funktionieren, 1:1 zu über-nehmen. «Wir können nicht ein-fach ein Modell eines anderen Landes mit anderer Kultur und anderem sozialen Gefüge über unser Land stülpen. Es gilt mit Augenmass und unter Berück-sichtigung aller landestypischen Faktoren das ‹liechtensteinische Modell› erfolgreich weiterzuent-wickeln.»
Und wie sieht es mit dem viel zitierten Mangel an Pl egefach-kräften aus? «Fehlanzeige», sagt Salzgeber: «Alle unsere Pl ege-heime sind gemäss heutigem
Leistungsanspruch sehr gut ausgestattet.» Auch hier half die frühzeitige Weichenstellung: Die LAK gilt seit vielen Jahren in der Region Rheintal und Ost-schweiz als einer der grössten Ausbildner im Pl egebereich – momentan sind 45 Ausbildungs-stellen besetzt. Gleichzeitig wird der Wiedereinstieg in den Pl ege-beruf proaktiv gefördert.
Lage aufmerksam beobachten
Ausserdem verfügt die LAK über einen ausgezeichneten Ruf als Arbeitgeberin, nicht erst seit
2014 und dem ersten Rang beim Swiss-Arbeitgeber-Award. Die Arbeitsplatzqualität ist sehr entscheidend bei der Wahl des Arbeitgebers und deshalb ein wesentlicher Faktor beim Perso-nalmarketing. Nichtsdestotrotz werde die Situation sehr auf-merksam beobachtet und alle Anstrengungen unternommen, den Mitarbeitenden die nötige Unterstützung zukommen zu lassen, um diese sehr verantwor-tungsvollen und herausfordern-den Aufgaben zu meistern, ver-sichert Salzgeber.
Ärztekammer sieht keinen Mangel an Fachärzten mit Schwerpunkt Geriatrie
Der demographische Wandel in Liechtenstein führt zwar zu einer stetigen
Zunahme älterer Personen, wodurch auch die Anzahl der älteren, oft-mals polymorbiden Patienten steigt. «Die Krankheitsbilder selbst werden jedoch vom Anstieg dieser Bevölkerungsgruppe nicht beeinl usst», wie die Ärztekammer erklärt. Obwohl Liechtenstein aktuell keine Ärzte mit
Schwerpunkt Geriatrie und auch keine Gerontopsychiater besitze, sei-
en die niedergelassenen Ärzte fachlich absolut in der Lage, ältere und
polymorbide Patienten adäquat zu behandeln. Trotzdem wäre es für die Ärztekammer «sicherlich wünschenswert, dass sich in Zukunft auch Inter-
nisten mit Schwerpunkt Geriatrie und Gerontopsychiater in Liechtenstein
niederlassen, um die Behandlung der älteren Bevölkerungsschicht zu er-
gänzen, akute Notwendigkeit besteht jedoch aus fachlicher Sicht nicht».
«Wir Liechtensteiner sind aktuell ein Volk der Wohneigentümer. Der Liechtensteiner
bleibt so lange in seinen eigenen vier Wänden, bis es nicht mehr anders geht.»
Kurt Salzgeber, stv. Vorsitzender der LAK-Geschäftsleitung
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12 11/2016
Aktuell verfügt Liechtenstein mit den vier LAK-Häusern und dem Alters- und Pl egeheim in Balzers über 281 Heimplätze, mit der für Herbst 2018 geplanten In-betriebnahme des LAK-Hauses St. Peter und Paul in Mauren kom-men weitere 60 Plätze hinzu. Damit sollte der Platzbedarf bis 2025 gedeckt sein. «Sollte», denn keiner weiss das auf den Punkt genau. «Eine Bedarfsplanung über mehrere Jahre ist immer mit der notwendigen Vorsicht zu interpretieren», sagt Kurt Salzge-ber, stellvertretender Vorsitzen-der der LAK-Geschäftsleitung und Leiter des Hauses St. Mamer-tus. Es gebe zwar recht verlässli-che Zahlen zur demograi schen Entwicklung in Liechtenstein, das reiche aber nicht aus, um eine präzise Vorhersage zu tref-fen, erklärt Salzgeber: «Die Welt verändert sich heute so schnell, die medizinischen Fortschrit-te sind enorm. Angenommen, in fünf Jahren wird ein Mittel gegen Demenz erfunden – das würde die Situation massiv ver-ändern.»
Es hätten aber noch viele andere Faktoren und Marktteilnehmer entscheidenden Einl uss auf den künftigen Bedarf an Pl egeheim-plätzen, betont Salzgeber: «Das Angebot der LAK steht dabei immer in direkter Abhängigkeit
zu weiteren ambulanten und stationären Leistungserbringern wie Familienhilfe, Landesspital, Lebenshilfe Balzers, HPZ, Verein für betreutes Wohnen und pri-vate Spitex-Anbieter.» Alle diese Faktoren gelte es sehr aufmerk-sam zu zu beobachten, sagt Salz-geber. Nur so sei es möglich, eine möglichst verlässliche Prognose zu stellen.
Vier Heime, oder nur eines?
Regelmässig wird im Auftrag der Regierung und in Zusammenar-beit aller relevanten Institutio-nen des Landes der mittelfristige Bedarf an ambulanter und stati-onärer Pl ege ermittelt und die entsprechenden Empfehlungen formuliert. 2012 wurde die erste «Bedarfsplanung ambulante und stationäre Pl ege» abgeschlossen, 2015 erfolgte eine Überprüfung und Aktualisierung. Aufgrund der gestiegenen Bedarfszahlen wurde die Prognose entspre-chend angepasst:
1. Szenario «Proportional»: Die-ses Szenario beruht auf der An-nahme, dass sich der Bedarf an Pl egeplätzen in Liechtenstein proportional zur Zahl der 65- bis 79- und der 80-Jährigen und Älteren entwickelt. Ge-mäss dieser Rechnung wären bis 2050 neben dem bereits in Bau bei ndlichen St. Peter und Paul in Mauren nochmals 4 Heime mit je 60 Plätzen not-wendig, sowie – vorüberge-hend zum Decken der Bedarfs-spitze um das Jahr 2050 – gut 50 zusätzliche Plätze.
2. Szenario «Unterproporti-
onal»: Dieses Szenario geht davon aus, dass deutlich weni-ger Plätze notwendig sind als beim ersten (2025: –15 %; 2050: –25 %« 2075: –35 %). Bei dieser Rechnung wäre neben dem St. Peter und Paul nur 1 weiteres Heim mit 60 Plätzen notwen-dig und vorübergehend zum Decken der Bedarfsspitze um 2050 zusätzliche 80 Plätze.
Informationen
der Senioren-
kommission Vaduz
Vorsitzende der
Seniorenkommission:
Hannelore Eller
Tel: +423 232 36 41
E-Mail: h.eller@hotmail.com
Seniorentreff: jeden 1. Mon-
tag im Monat im Vereins-
raum im Haus St. Florin von
14:00 - 17:00 Uhr (Inge Oehri
232 12 02).
Seniorentreff: jeden 2.
Mittwoch im Monat im Res-
taurant Au Vaduz von 14:00
- 17:00 Uhr (Arthur Walser
232 23 92).
«Vaduz erleben» ist ein
Besichtigungsprogramm für
Senioren/-innen. Im Frühjahr
und im Herbst werden an je
drei Mittwochnachmittagen
Besichtigungen organi-
siert. Es wird jeweils in den
Landeszeitungen publiziert,
wann und wo der Treffpunkt
ist.
Seniorenausl ug der Ge-
meinde Vaduz: Ende Som-
mer werden die Senioren/-
innen von der Gemeinde
Vaduz persönlich zu einem
Tagesausl ug eingeladen.
Weitere Kommissions-
mitglieder sind:
Susanna Kranz-Reuteler
Hanny Büchel
Hans Lorenz
Johann Ott
Blick in die Glaskugel
Braucht Liechtenstein
bis 2050 tatsächlich
vier neue Pl egeheime oder würde doch eines
reichen? Eine exakte
Prognose ist heute nicht
möglich, weil zu viele
Faktoren ungewiss und
nicht beeinl ussbar sind. Text: Michael Benvenuti
1311/2016
LAK-Haus St. Peter
und Paul in Mauren
Mit dem neuen LAK-Haus St. Peter und Paul wird in Mauren ein Pl ege-heim mit insgesamt 4 Wohnbereichen
und insgesamt 60 Betten geschaffen.
Der Spatenstich fand Mitte Juni 2016
statt, die Inbetriebnahme des Hauses
ist für Herbst 2018 geplant.
LAK-Haus St. Martin
in Eschen
Das Haus St. Martin gliedert
sich in zwei Wohnbereiche und
bietet insgesamt 56 Pl ege- und Betreuungsplätze (52
Einzelzimmer und 2 Ehepaar-
zimmer) für die stationäre
Langzeitpl ege inkl. Betreuung und Pl ege von Menschen mit Demenz.
LAK-Haus St. Florin in Vaduz
Das Haus St. Florin gliedert sich in vier
Wohnbereiche und bietet insgesamt 60
Pl ege- und Betreuungsplätze. Für das Leistungsangebot der stationären Lang-
zeitpl ege (inkl. Betreuung und Pl ege von Menschen mit Demenz) sind davon 49
Einzelzimmer bereitgestellt. Die Station für
Übergangs-, Ferien- und Tagespl ege hat 11 Einzelzimmer mit den entsprechenden
Aufenthaltsräumen zur Verfügung.
LAK-Haus St. Laurentius
in Schaan
Das Haus St. Laurentius gliedert sich in
drei Wohnbereiche mit Einzelzimmer und
bietet insgesamt 48 Pl ege- und Betreu-ungsplätze für die stationäre Langzeit-
pl ege inkl. Betreuung und Pl ege von Menschen mit Demenz.
LAK-Haus St. Mamertus in Triesen und
Pfl egewohngruppe St. Theodul in TriesenbergDas Haus St. Mamertus gliedert sich in fünf Wohnbereiche und
bietet zusammen mit der Pl egewohngruppe St. Theodul in Trie-senberg 73 Pl ege- und Betreuungsplätze. Für das Leistungs-angebot der stationären Langzeitpl ege (inkl. Betreuung und Pl ege von Menschen mit Demenz) sind davon 55 Einzelzimmer bereitgestellt. Die Station für sozialpsychiatrische Betreuung
und Pl ege hat 18 Einzelzimmer mit den entsprechenden Auf-enthalts- und Beschäftigungsräumen zur Verfügung.
Alters- und Pfl egeheim Schlossgarten in Balzers
Das Alters- und Pl egeheim Schlossgar-ten bietet 44 Plätze und verfügt nebst dem stationären Pl egeangebot für die Bewohner auch über eine Tagesstation
für Menschen mit Demenz. Zur Entlas-
tung der Angehörigen ist die Tages-
station auch offen für Menschen mit
Demenz, die zu Hause umsorgt werden.
Eschen
Schaan
Vaduz
Triesen
Triesenberg
Balzers
Mauren
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