2014 06-18 solidago erfahrungen unteres birsufer rita rufener
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Bekämpfung invasiver Neophyten
am unteren Birslauf
Ein Projekt der Solidago Naturschutz GmbH
Praktische Naturschutzarbeiten und Arbeitsintegration
• Ausgangslage
• Projektziele
• Umsetzung
• Datenerhebung
• Resultate
• Erfolg?
• Zukunft
• Empfehlungen
Ablauf der Präsentation
2
Ausgangslage (2010)
Invasive Neophyten verdrängen
die einheimische Artenvielfalt an
den Birsufern
Japanischer Stauden-Knöterich
Kanadische
Goldrute
Drüsiges Springkraut
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• Sicherheitsinspektorat BUD, BL:
Kantonale Neobiota-Strategie ausgearbeitet,
Umsetzung frühestens ab 2013
= > vorher keine Finanzierung (ausser kant. NSG)
• Projektkosten: Stiftungen
= > Schwierigkeit: Kantonsaufgabe!
• Beteiligung Gemeinden: Entsorgungskosten
Ausgangslage (2010)
Biopower-Anlage Pratteln
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Projektziele
• Erhaltung und Förderung der einheimischen
Pflanzenartenvielfalt an der Birs
• Bestände von invasiven Neophyten
=> möglichst eliminieren
=> wenigstens schwächen
=> weitere Ausbreitung stoppen
• Erfahrungswerte
Arbeitsaufwand, Kosten, Erfolg
=> hilfreich für zukünftige Massnahmen
(Planung, Budgetierung, Umsetzung)
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• Ort: Birsufer Aesch (Angenstein) bis Basel, 11.4 Km
• Arten: Japan-Knöterich, Goldruten, Springkraut
• Methode: Ausgraben inkl. Wurzeln und Rhizome
• Entsorgung: Biogasanlage (Zerstörung aller Zellen)
• Dauer: 3 Jahre (2011 – 2013)
• 2 Durchgänge: im Mai/Juni sowie August/September
Umsetzung
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Staudenknöterich (Japan-, Sachalin- und Hybride)
Aufbau Sprosssystem
(Biomasse ohne Wurzeln)
Ausläufersystem (Rhizome)
Grafiken aus «Biologische Invasionen», Ingo Kowarik, 2010
Reynoutria bzw. Fallopia
R. japonica, R. sachalinensis, R. x bohemica
35%
65%
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Rhizome vom Staudenknöterich
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Verpacken vor Ort
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Aesch 1. Durchgang:
4 Mulden à 20 m³
2 Mulden à 7 m³
= 10.5 Tonnen
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Kleinstbestand / Einzelpflanze
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Begleitende Datenerhebung
Anspruch: Praxisrelevanz!
=> hilfreich für zukünftige Planung (Gemeinden, u.a.)
– Abnahme befallener Flächen?
– Tilgung einiger Flächen?
– Auswirkung auf botanische Artenvielfalt?
– Arbeitsaufwand?
– Menge zur Entsorgung?
– Kosten?
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Resultate
Anzahl Standorte (Aesch bis Birsfelden)
2011 Gesamt 2013 Abnahme
Knöterich 136 144 97 - 47
Goldrute 80 83 53 - 30
Springkraut 45 48 31 - 17
Total 261 275 181 - 94
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Flächen in m² (Aesch bis Birsfelden)
2011 2013 Verblieben
Knöterich 4‘185 3‘915 93.5%
Goldrute 8‘654 1‘519 17.5%
Springkraut 1‘758 229 13%
Total 14‘597 5‘663 (38.8%)
Fussballfeld Joggeli: 105m x 68m = 7’140 m²
15
8.0
Mittelwerte in Kg
1.5 1.5 1.2
0.8 0.5
16
24
Anzahl Standorte (noch vorhanden)
19 14 11 7 3
17
Total = 46.4 Tonnen
Gewicht
18
Muttenz, Birsfelden, Basel:
ähnliche Werte wie Arlesheim
Bemerkung
Reinach:
2x Hilfe von Schulklasse
Bemerkung
Mai 2012:
sehr kleines Team
Total = 6’385 Std.
Total = 145 Tage
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Team: Ø 6-7 Personen
Muttenz, Birsfelden, Basel: ähnliche Werte wie Arlesheim
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1. Durchgang im Mai 2011: vorher…. … nachher
2. Durchgang im August 2011 April 2012 21
Juli 2013 Mai 2013
November 2013 22
Botanische Artenvielfalt
Flächen = 50m²
Japanknöterich-Standorte, untersucht im 2013
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Referenzfläche (Kontrolle) in Duggingen
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Kontrolle:
18 Arten
Deckungsgrad der
Pflanzenarten in %
(Rang-sortiert)
Aesch:
37 Arten
1. Mehr Arten
2. Zahlreicher (mehr Individuen pro Art)
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Erfolg?
• Ausbreitung stoppen
• Flächenausdehnung reduzieren
• Bestände schwächen
• Bestände eliminieren
• Abnahme von Aufwand, Entsorgung, Kosten
• Zunahme der Artenvielfalt
• Arbeitsintegration / soziale Integration
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• Ohne Fortsetzung => => => zurück auf Feld eins
• 2014: letzte zwei Durchgänge
• Anschlusslösung (Gemeinden, Kanton)
• Birs Oberlauf ?
• Kantonale Neobiota-Strategie ?
Zukunft
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Empfehlungen
• Strategien (Bund, Kanton) wichtig, aber:
-> nehmen Arbeit nicht ab (höchstens Finanzierung)
• 1. Beginnen!
• 2. Dran bleiben!
• Neophytenbekämpfung ≠ Sisyphos-Arbeit
Neophytenbekämpfung = regelmässiger Unterhalt
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Empfehlungen
• Priorität: Weitere Ausbreitung verhindern
(z.B. Schnitt)
• danach:
Bestände schwächen, reduzieren, eliminieren
• Faktor Zeit!
=> Aufwand wird immer grösser und teurer
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Empfehlungen
• Neophyten-Fachperson (praktisch, innovativ, kreativ)
für Koordination, Management, Praxis-Begleitung
• Einsatz von Freiwilligen, Schulklassen, Vereinen,
Pfadi, Firmen, Zivilschutz, SportlerInnen,
Arbeitsintegration, etc.
=> DRINGEND: Kontrolliert durch Fachperson!
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• Walder-Bachmann Stiftung
• Ernst Göhner Stiftung
• Swisslos-Fonds BL
• Karl Mayer Stiftung
• EBM-Fonds für ökolog. Verbesserungsmassnahmen
- Alle Verantwortlichen der Gemeinden
(Aesch, Reinach, Arlesheim, Münchenstein, Muttenz, Birsfelden, Basel-Stadt)
- Verantwortliche vom Forst und Wasserbau
- Werner Fischer und Dr. Martin Schmidlin (Sicherheitsinspektorat, BUD BL)
- Markus Plattner (Naturschutz, BUD BL)
- Dr. Heiner Lenzin, Dr. Peter Stoll, Prof. Bruno Baur (NLU, Uni Basel)
=> Alle Mitarbeitenden, Zivis, Praktikanten, Freiwillige!!
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Herzlichen Dank!
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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Projektfortsetzung: Grünspecht GmbH
rita.rufener@gruen-specht.ch
077 400 25 28
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