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Dezentrales LogooptionalSeite 2
• Aus vorherigen Überlegungen wissen wir:
− In einer Welt ohne Schocks ist ein „Commitment“ auf eine Regel optimal
− In einer Welt mit Schocks, sollte die Zentralbank auf die Schocks reagieren
− Da die Öffentlichkeit die Schocks nicht (oder nur schlecht) beobachten kann, besteht das Risiko, dass eine stabilisierende Aktion als Täuschung interpretiert wird
− Es kommt zu der diskretionären Lösung!
• Wie wäre eine Regel, die...
− eine optimale Rate �� � �� → � � ��� in Abwesenheit von Schocks propagiert
− auf Veränderungen wichtiger beobachtbarer Variablen reagiert
Regelbindung
Dezentrales LogooptionalSeite 3
• Solch eine Regel ist die „Taylor-Regel“:
� � �� � � �� �
• Intuition der Regel:
− In Abwesenheit von Schocks gilt: � � �� und � 0
− Somit schreibt die Regel vor, das natürliche Niveau �� zu wählen und somit �� und � 0 zu generieren
− In Anwesenheit von Schocks gilt: � � ��und somit � � �� und � 0
− Somit schreibt die Regel vor, geldpolitisch aktiv zu werden
Eine einfache Regel im BMW-Modell
Dezentrales LogooptionalSeite 4
• Die originale „Taylor-Regel“:
�� � �� 0.5�� 0.5 �� � �� 2
− �� � Federal Funds Rate (amerikanischer Leitzins)
− �� � Inflationsrate (Taylor nutzte den Durchschnitt der letzten vier Quartale)
− � � Prozentuale Abweichung des BIP von seinem Zielwert
− �� � Optimale Inflationsrate = 2%
→ Sind Inflation und Output-Lücke auf ihrem Zielwert ergibt sich…
(i) ein Nominalzins von 4%(ii) ein Realzins von 2%
Die Taylor-Regel: Das Original
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• Die originale „Taylor-Regel“:
�� � �� 0.5�� 0.5 �� � �� 2
• Die Fischer-Gleichung:
�� � �� � ��
• Das Taylor-Prinzip:
− Steigt Inflation um 1%, muss der Nominalzins um mehr als 1% steigen, damit der Realzins ansteigt.
− Steigt der Realzins, so werden Investitionen unattraktiv und die Ökonomie und somit die Inflation eingedämmt.
Die Taylor-Regel: Taylor-Prinzip
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• Empirische Überprüfung für die USA im Zeitraum 1984:1-1992:3
Die Taylor-Regel für die USA
Quelle: Taylor, John B. (1993). Discretion versus Policy Rules in Practice. Carnegie Rochester Conference Series on Public Policy, Vol. 39, pp. 195-214.
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• Empirische Überprüfung für die Europa im Zeitraum 1984:1-1992:3
Die Taylor-Regel für die Eurozone
Quelle: Stephan Sauer & Jan-Egbert Sturm (2003). Using Taylor Rules to Understand ECB Monetary Policy. CESifo Working Paper Series 1110, CESifo Group Munich.
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• Solch eine Regel ist die „Taylor-Regel“:
� � �� �� � �� �
• Intuition der Regel:
− In Abwesenheit von Schocks gilt: � � �� und � 0
− Somit schreibt die Regel vor, das natürliche Niveau �� zu wählen und somit �� und � 0 zu generieren
− In Anwesenheit von Schocks gilt: � � ��und somit � � �� und � 0
− Somit schreibt die Regel vor, geldpolitisch aktiv zu werden
Eine einfache Regel im BMW-Modell
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Die Taylor Regel im BMW Model
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Intuition (Steigung)
− � ↑→ �� ↑
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Die Taylor Regel im BMW Model
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Intuition (Lage)
− �� ↑→ �� ↑→ � ↓
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Die Taylor Regel im BMW Model: AD-Kurve
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• Wie im AD-AS Modell ergibt sich die AD-Kurve durch die IS- und die MP-Kurve!
• IS-Kurve: � - � .� /0
• Taylor-Regel (MP-Kurve):� � �� � � �� �
• AD-Kurve: � - � . �� � � �� � /0
→ � � �� 1
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AD-Kurve
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Die Taylor Regel im BMW Model: AD-Kurve
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Die Taylor Regel im BMW Model: AD-Kurve
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• Abhängigkeit der AD-Kurve von der Taylor-Regel:
• Stärkeres Gewicht auf Inflationsstabilisierung: 3 ' → AD-Kurve wird flacher
• Stärkeres Gewicht auf Outputlückenstabilisierung: �3 ' � → AD-Kurve wird steiler
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• Mit Inflation-Targeting:
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• Mit Taylor-Regel:
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• Geldpolitik kann Nachfrageschocks nicht mehr perfekt neutralisieren:
− das Absenken des Realzinses federt die Reaktion auf Outputlücke und Inflation nur ab!
Zusammenfassung: Nachfrageschock
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Angebotsschock
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• Mit Inflation-Targeting:
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• Mit Taylor-Regel:
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- �0 ' ��
• Geldpolitik kann Angebotsschocks nicht perfekt neutralisieren: Es gibt einen Trade-Off!
− Inflationsstabilisierung destabilisiert Output
− Outputstabilisierung destabilisiert Inflation
Zusammenfassung: Angebotsschock
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• optimale Zinsreaktion unter Inflation-Targeting (vollständige Information):
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• optimale Zinsreaktion unter der Taylor-Regel (unvollständige Information):
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Inflation-Targeting versus Taylor-Regel
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• optimale Zinsreaktion unter Inflation-Targeting (vollständige Information):
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• optimale Zinsreaktion unter der Taylor-Regel (unvollständige Information):
�>?@A9B � �� ; �
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• Äquivalente Reaktion bei Nachfrageschocks, wenn
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− Gleichheit nur möglich, wenn oder � gegen unendlich gehen → unrealistisch!
− Für realistische Werte, z.B. � � � 0.5 ist die Reaktion des Zinses zu schwach!
− Eine vollständige Stabilisierung des Nachfrageschocks findet nicht statt!
Inflation-Targeting versus Taylor-Regel
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Taylor-Regel vs. Inflation-Targeting
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• optimale Zinsreaktion unter Inflation-Targeting (vollständige Information):
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• optimale Zinsreaktion unter der Taylor-Regel (unvollständige Information):
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• Äquivalente Reaktion bei Angebotsschocks, wenn
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− Gleichheit möglich!
− Wenn das Outputziel = hoch ist, muss die Reaktion auf Output ��� groß und auf Inflation �� klein sein
Inflation-Targeting versus Taylor-Regel
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Taylor-Regel vs. Inflation-Targeting
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Taylor-Regel vs. Inflation-Targeting
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Taylor-Regel vs. Inflation-Targeting
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• für Nachfrageschocks gilt nun:
HI> ( H>?@A9B
• für Angebotsschocks gilt nun:
HI> J H>?@A9B
→ Die Taylor-Regel ist minderwertig gegenüber des Inflation-Targeting
Inflation-Targeting versus Taylor-Regel
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• Für eine passive Taylor Regel �# ( �� gilt:
− Das Taylor-Prinzip ist verletzt!
− Geldpolitik wirkt nun destabilisierend!
Die richtige Wahl der Parameter
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Angebotsschock
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• Für eine passive Taylor Regel �# ( �� gilt:
− Das Taylor-Prinzip ist verletzt!
− Geldpolitik wirkt nun destabilisierend!
• Für eine aktive Taylor Regel �# ' �� gilt, wie wir bereits gesehen haben:
− Das Taylor-Prinzip ist beachtet!
− Geldpolitik wirkt stabilisierend!
• Wie sollten also die Parameter gewählt werden, damit eine optimale Stabilisierung herrscht?
Die richtige Wahl der Parameter
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• um Stabilitität zu gewährleisten, muss:
(i) K 0
(ii) (<L
M NOLP
<LM
M�NOLP��
→ Die Intuition lässt sich aus der Steigung der AD-Kurve ableiten
Q � �1 .�
.
− Je größer , desto flacher ist die AD-Kurve
− Je größer �, desto steiler ist die AD-Kurve
Parameter-Space
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• Die optimale Stabilisierungspolitik mit einer Taylor-Regel erhält man durch jene Kombination,
− welche die Bedingungen an eine stabilisierende Regel erfüllt
− welche die Verlustfunktion unter Verwendung der Taylor Regel minimiert
• Es müssen also die Werte für e und f gefunden werden, für die gelten:
RH>?@A9B
R� 0und
RH>?@A9B
R�� 0
• Somit ist
�9:� � �>?@A9B,VWX für= �;�1 .��
.
• Alle Parameterkombinationen von e und f, für die diese Bedingung erfüllt ist, sind \�]s
Optimale Einfache Regel
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