2017 cw14 26-27 - map7 · 2017-09-26 · consulting: »kommunikation ist bei der einführung von...
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COMPUTERWELT 14|1726 | COMPUTERWELT
2018CAFM Booklet
Was sind aus Ihrer Sicht die 3 wichtigsten Argu-mente für ein ERP-System?Ganz klar: Effizienz, Transparenz und Zent-
ralisierung. Durch die diversen Funktionen
der ERP-Systeme können Prozesse optimiert
und gesteuert werden und Ressourcen effizi-
ent eingesetzt werden. Dies hilft nicht nur bei
der Planung sondern ermöglicht es auch
sämtliche Daten jederzeit, unternehmens-
übergreifen und einheitlich abzurufen, wo-
durch Fehler vermieden werden und Zeit ge-
spart wird.
Für welche Branchen und Unternehmensgrößen ist ein ERP System geeignet?Ab einem Netto-Umsatz von circa 30.000
Euro. Abhängig von den Unternehmenszie-
len, kann ein Einsatz – eventuell auch nur
von Teilpaketen – schon früher sinnvoll sein,
damit ein fließender Übergang ohne große
Überraschungen möglich ist. ERP Systeme
tragen jedenfalls zur Effizienzsteigerung bei,
unabhängig von der Branche. Natürlich wer-
den je nach Branchen unterschiedliche
Funktionen stärker genutzt. Im Dienstleis-
tungsbereich sind Module für Vertrieb und
CRM sowie Projektmanagement sehr gefragt.
Im produzierenden Bereich nimmt natürlich
das Thema Materialwirtschaft einen hohen
Stellenwert ein.
Kann ein ERP System zum strategischen Wett-bewerbsvorteil werden?Ja, weil viel Overhead in der Verwaltung ein-
gespart wird. Alle Tagesgeschäft-relevanten
Belege sind über ein System abrufbar. Wer
hat welche Änderungen vorgenommen? Wie
ist es zu der Auslieferung gekommen, etc.
Das Tempo, mit dem Informationen zur Ver-
fügung gestellt werden können, wird immer
wichtiger und spielt gerade auch im globalen
Wettbewerb eine Rolle. Ob ich eine Kunden-
anfrage ‚auf Knopfdruck‘ beantworten kann
oder zuerst drei Kollegen fragen muss, macht
einen wesentlichen Unterschied aus.
Worauf ist bei der Auswahl einer ERP Lösung zu achten?Kurzum: Das System muss zu den indivi-
duellen Anforderungen passen! Daher soll-
te man eine möglichst genaue Vorstellung
haben, welche Aufgaben über das System
laufen sollen und welche nicht. In Rück-
sprache mit dem ERP-Anbieter wird man
dann schnell herausfinden, ob die bevor-
zugte ERP-Lösung die eignen Anforderun-
gen erfüllen kann, beziehungsweise ob die-
se generell wirtschaftlich sinnvoll abbild-
bar sind. Empfehlenswert ist sicher dies in
einem Pflichtenheft festzuhalten. Je nach
Unternehmensgröße kann es auch eine
Rolle spielen inwieweit das System erwei-
terbar ist – kann zum Beispiel nur mit Teil-
funktionen begonnen werden und das Sys-
tem kontinuierlich ausgebaut werden? Ein
wesentliches Kriterium ist auch das Sup-
port-Angebot des Anbieters.
Von welchen Faktoren ist eine erfolgreiche Einführung eines ERP Systems abhängig?Abgesehen von der Technik, ist hier die
Kommunikation der wichtigste Aspekt.
Um sich größere Enttäuschungen zu erspa-
ren, sollte man sich bewusst sein, dass ein
ERP-Projekt immer einen Einschnitt be-
deutet und diese Veränderung nicht immer
wohlwollend zur Kenntnis genommen
wird. Um der ‚Das haben wir aber immer
so gemacht‘-Mentalität vorzubeugen, emp-
fiehlt es sich die Mitarbeiter frühzeitig ein-
zubinden – zum Beispiel bereits bei der
Definition der Anforderungen. Zudem
sollte auch der Angst um den Verlust des
Arbeitsplatzes vorgebeugt werden.
In den seltensten Fällen führt ein ERP Sys-
tem dazu, dass Arbeitsplätze eingespart
werden, vielmehr haben die Mitarbeiter
durch den Wegfall von zeitraubenden ad-
ministrativen Tätigkeiten mehr Zeit für
anspruchsvollere Aufgaben. Nicht nur bei
der Einführung sondern auch im laufen-
den Betreib ist es natürlich wesentlich, dass
das ERP-System ‚richtig‘ genutzt wird –
wenn nur ‚Schlechtes‘ reinkommt, kann
nichts ‚Gutes‘ rauskommen.
Welche Rolle spielt Dokumenten-Manage-ment-Systemen (DMS) im Zusammenhang mit ERP?Zu den meisten prozessauslösenden Vor-
gängen im ERP bestehen Rahmenverträge,
Lieferantenvereinbarungen, etc. Ein DMS
ist daher abhängig vom Auftrags-Gesamt-
volumen und unter Berücksichtigung der
Anzahl der unterschiedlichen Geschäfts-
partner auch eine sinnvolle Ergänzung
zum ERP. Damit eine permanente Einsicht
in alle auftragsrelevanten Unterlagen mög-
lich ist.
Wie wichtig sind die ERP-Statistiken und Aus-wertungen als Basis für strategische Ge-schäftsentscheidungen?Berichte und Statistiken bieten einen
Überblick über den Geschäftserfolg und
sind daher enorm wichtig für strategische
Christoph Rachlinger, Geschäftsführer von map7
Consulting: »Kommunikation ist bei der
Einführung von ERP-Systemen neben der Technik
der wichtigste Aspekt.«
EDI- und ERP-Experte Christoph Rachlinger, Geschäftsführer von map7 Consulting, beantwortet im exklusiven Interview häufig gestellte Fragen zum Thema ERP und wagt dabei auch einen Blick in die Zukunft von ERP-Lösungen.
»SUPPORT-ANGEBOT IST WESENTLICH«
COMPUTERWELT 14|17 COMPUTERWELT | 27
Geschäftsentscheidungen. Zum Beispiel als
Händler biete ich bestimmte Waren zum
Verkauf an. Für mich wird daher interes-
sant sein, wenn bei meinen verkauften Wa-
ren, bei einzelnen Artikel Ertragsunter-
schreitungen unter einem bestimmten Pro-
zentwert auftreten.
Ich habe unter Umständen auch Verkäufer
die eine erfolgsbasierte Prämie bekommen,
dafür sollte ich mit geringem Aufwand die
Verkaufszahlen erheben können. Als Unter-
nehmer oder Geschäftsführer muss ich mir
permanent folgende Fragen stellen: ‚Wie
erfolgreich bin ich? Wie geht es dem Unter-
nehmen? Wo kann oder muss ich gegen-
steuern?‘
ERP inhouse oder aus der Cloud?Ob das ERP-System Inhouse oder im Out-
sourcing betrieben wird, hängt nur von den
bereits bestehenden und zukünftig geplan-
ten Strukturen ab. Verfügen Sie ohnehin
über eine eigene IT-Abteilung mit einer
entsprechenden Mitarbeiterzahl, dann
kann es kostensparender und flexibler sein,
die Lösung selber zu betreiben. Wird über-
legt die Infrastruktur zu verkleinern und
die Kernkompetenz auf andere Aufgaben
zu verlegen, dann macht es wohl eher Sinn
die Verantwortung für den Betrieb auszula-
gern.
Wie sieht das ERP-System der Zukunft aus?Es hat ja schon sehr viele überholte, korri-
gierte Aussagen zum Thema Informations-
technologie gegeben. Ich hatte vor ein paar
Jahren die Diskussion mit einem Kollegen,
wer will schon über ein Smartphone im
ERP nachsehen, wie es um die Produktion
steht? Heute ist dies state oft the art. Aber
es ist so, Wissen ist Macht, auch wenn es
um so flüchtige Daten wie aus dem ERP-
System geht.
Wer schnell auf wichtige Informationen
zugreifen kann ist klar im Vorteil. Daher
integrieren viele Anbieter auch bereits In-
formationen aus Social Media Netzwerken
in ihr CRM-Tools.
Was sind die Besonderheiten der ERP-Lösung von map7?Unser ERP-System verfügt über eine integ-
rierte EDI-Anbindung und ist Online ver-
fügbar. Die Anbindung der Geschäftspart-
ner ermöglicht auch einen noch höheren
Grad der Automatisierung im Datenaus-
tausch. |AW
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