2017 liegenschafts- und baubetreuung · meilensteine auf dem weg zu bim waren in deutschland die...
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MF 1
GeschäftsberichtLandesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung20
17
Herausgeber
Landesbetrieb Liegenschafts- und
Baubetreuung (LBB)
Zentrale
Rheinstraße 4E
55116 Mainz
Redaktion
Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Landesbetrieb LBB
Gestaltung
Grafikbüro Kaplan
Alte Gärtnerei 22
55128 Mainz
www.grafikbuero.com
Druck
RMG | Druck
Johannes-Gutenberg-Str. 13
65719 Hofheim-Wallau
Mainz, 2018
Impressum
GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017 | IMPRESSUM
Inhalt
INHALT | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
Schwerpunkt | Building Information Modeling (BIM) ...........................................2
Mit BIM auf dem Weg zum LBB 4.0 .............................................................3
Die Bedeutung von BIM für den Landesbetrieb LBB ......................................5
Politische Vorgaben | Dobrindt-Erlass ............................................................7
BIM-Nachhilfe aus Amerika | Interview .......................................................10
Forschungsprojekt an der TU Kaiserslautern | Interview ..............................14
Lagebericht | für den Jahresabschluss 2017 .......................................................18
Geschäftsverlauf ........................................................................................19
Darstellung der Lage ..................................................................................26
Weitere Entwicklung ..................................................................................27
Bilanz ...............................................................................................................30
Gewinn- und Verlustrechnung ..........................................................................32
Anhang | zum Geschäftsjahr 1. Januar bis 31. Dezember 2017 .........................34
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers .......................................................43
Bildnachweis .....................................................................................................44
2
Schwerpunkt | Building Information Modeling (BIM)
3
Mit BIM auf dem Weg zum LBB 4.0
Informations- und Kommunikationstechnik, von
der Produktion bis zum Recycling. BIM ist die An-
wendung der Industrie 4.0 im Bauwesen. Was
bedeutet das für den LBB 4.0?
LBB 4.0 ist die Adaption des Landesbetriebs
LBB an diese Strukturen, weswegen wir nicht
gezögert haben, diesen Begriff auch für uns zu
reklamieren. BIM wird unsere Strukturen, Pro-
zesse und Denkweisen verändern. Es wird auch
bei uns die Zusammenarbeit der Planungs- und
Baubeteiligten in den Projekten revolutionieren.
Mit dem digitalen Zwilling in die 4. Dimension
Im BIM wird von dem zu bauenden Objekt ein
digitales Abbild generiert. Dieses stellt bis ins
Detail hinein einen digitalen Zwilling des realen
Bauwerks dar und kann dreidimensional ange-
schaut werden. Es enthält alle Räume, Bauwerks-
elemente und Komponenten der technischen An-
lagen. Diese Objekte sind mit allen zugehörigen
SCHWERPUNKT | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
Die Planungsmethode des 21. Jahrhunderts
hört auf drei Buchstaben: BIM. Sie stehen
für Building Information Modeling, zu
Deutsch: Bauwerksdatenmodellierung. Auf
den Com putern von Architekten, Ingenieu-
ren, Bau firmen und Facilitymanagern sieht
eine BIM-Grafik aus wie eine hoch kom-
plexe 3D-Darstellung, leuchtend in vielen
Farben. CAD – man kennt das ja. Aber BIM
ist mehr als nur eine Weiterentwicklung des
computer gestützten Designs. Was in den
USA, Großbritannien oder Skandinavien im-
mer mehr zum Standard wird, schickt sich an,
auch hierzulande das Zusammenwirken aller
Planungs- und Baubeteiligten auf eine neue
Grundlage zu stellen. Auch die öffentlichen
Bauherren in Bund und Ländern befassen
sich mit dem Thema. Wo steht der Landes-
betrieb LBB mit seinen Überlegungen und
Plänen zu BIM? Eine Momentaufnahme.
Was ist BIM?
Building Information Modeling (BIM) ist nicht
einfach nur eine neuartige 3D-Software, auch
nicht nur eine modellbasierte neue Planungsme-
thode oder ein hoch vernetzter Planungsprozess.
Es ist die Digitalisierung des gesamten Baupro-
zesses – nach einhelliger Experten meinung nicht
weniger als ein Paradigmenwechsel: Planen,
Bauen und Betreiben werden sich global ver-
ändern. Deswegen werden im Zusammenhang
mit BIM gerne Anleihen bei dem Begriff der
„Industriellen Revolution“ gemacht. Nach den
historischen Umwälzungen durch Mechanisie-
rung, Elektrifizierung und Digitalisierung sei nun
die vierte industrielle Revolution im Gange, eben
4.0 – mit einer zusätzlichen Referenz an die bei
Softwareprodukten übliche Fortschreibung der
Versionsbezeichnungen. Die Industrie 4.0 ist
gekennzeichnet durch die digitale Vernetzung
ganzer Wertschöpfungsketten mit moderner
„Building Information Modeling (BIM) ist die Anwendung der Industrie 4.0 im Bauwesen.“
Informationen verknüpft, wie geometrische Infor-
mationen, quantitative und qualitative Anforde-
rungen, Produktinformationen, Konstruktionser-
fordernisse und vieles mehr. Über Skripte besteht
die Option, die Einhaltung von bautechnischen
Regeln, DIN-Normen, die Vorgaben für Brand-
schutz, Schallschutz, Akustik, Fluchtwege oder
Barrierefreiheit zu prüfen. Von einem 4D-Modell
spricht man, wenn diese Informationen zusätz-
lich mit einem Terminplan angereichert werden.
Im 5D-Modell sind auch noch die Kosten enthal-
ten. Weitere Dimensionen mit Informationen zum
Lebenszyklus des Bauwerks (Betrieb, Instandhal-
tung, Sanierung während der Jahrzehnte seiner
Nutzung) können hinzugefügt werden.
Von Schnittstellen und Kollisionen
Die Fachmodelle, z. B. Architektur, Bauingenieur-
wesen, Technische Gebäudeausrüstung, Trag-
werksplanung, werden einzeln erarbeitet und
dann in einem Koordinationsmodell, auch Kollisi-
ons- oder Kollaborationsmodell genannt, zusam-
mengeführt. Dadurch werden Konflikte zwischen
den einzelnen Fachplanungen schon in einem
frühen Stadium sichtbar, was die rechtzeitige und
durchgehende Koordination und Abstimmung
erleichtert. Der Transfer aus den einzelnen Fach-
modellen in das Koordinierungsmodell geschieht
über eine international genormte IFC-Schnitt-
stelle (Industry Foundation Classes). Mit welcher
Anwendungssoftware das jeweilige Fachmodell
erstellt wurde, ist dabei gleichgültig, sofern sie
IFC-fähig ist. Die IFC-Schnittstelle ermöglicht
aller dings kein unbeschränktes Weiterarbeiten
im Drittsystem, in dem das Kollaborationsmodell
läuft. Dort erkannte Kollisionen müssen in den
betreffenden Fachmodellen behoben werden.
Dieses Verfahren der Zusammenführung aus
unter schiedlichen Anwendungsprogrammen her -
aus wird Open BIM genannt. Im Unterschied dazu
arbeiten bei Closed BIM alle Fachplaner mit der
gleichen Software.
Die LODs – Schritt für Schritt tiefer ins Detail
Je nach Planungsfortschritt verlangt das System
eine bestimmte Informationstiefe. Was zum not-
wendigen Informationsgehalt eines jeden Detail-
lierungsgrads, dem sogenannten LOD (Level of
Detail oder Level of Development) gehört, ist in
den Auftraggeber-Informationsanforderungen
(AIA) definiert. Auch zu welchem Zeitpunkt je-
weils welche Information von wem zu liefern ist,
wird klar verteilt und im BIM-Abwicklungsplan
(BAP) festgehalten. Daraus ergibt sich, dass In-
formationen schon wesentlich früher und voll-
ständiger vorliegen müssen als in den bisher gel-
tenden Verfahren. Im BIM-Modell stecken zwar
nicht mehr Informationen als in der herkömm-
lichen Planung, aber sie befinden sich nicht an
verschiedenen Orten in verschiedenen Listen
oder Programmen, sondern sie sind alle vollstän-
dig versammelt und mit dem Objekt verknüpft.
GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017 | SCHWERPUNKT
4
Alle Fachplanungen werden in einem Koordinations
modell zusammen geführt.
Die Bedeutung von BIM für den Landesbetrieb LBB
Für den Landesbetrieb LBB, für andere öffentliche und private
Immobilien- und Planungsunternehmen ist die Bedeutung der
BIM-Methodik groß. Ausgehend von der Planungs- und Bau-
wirtschaft ist ein weitreichender und schneller Innovationspro-
zess der Methoden, aber auch Strukturen abzusehen, der weit
über das operative Planen und Bauen hinausgeht. Der Landes-
betrieb LBB wird und muss „BIM-fähig“ werden, vor allem mit
den Partnern im gesamten Planungs- und Bauprozess. Dabei ist
eigene Expertise unverzichtbar.
Von hoher Priorität ist dabei, dass
■ der Landesbetrieb LBB kommunikativ und strukturiert in den
komplexen Datenaustausch eingebunden ist
■ die bei ihm verbleibenden fachlichen Teilprozesse (Ausschrei-
bung, Auftragsvergabe, Abnahmen etc.) im datengestützten
Modell erfolgen können
■ die auftraggeberseitigen Qualitätskontrollen, insbesondere
des öffentlichen Auftraggebers, nahtlos erfolgen und doku-
mentiert werden
■ Teilergebnisse, Genehmigungsunterlagen etc. generiert und
entsprechend dem komplexen Verwaltungsgang auch von
den zahlreichen beteiligten Behörden bearbeitet werden
können
■ die Projektleitung und Steuerung des Landesbetriebs LBB aus
dem Modell heraus unterstützt wird
■ die Inbetriebnahme des Gebäudes unterstützt wird
■ die notwendigen Unterlagen für den Gebäudebetrieb, die
Liegenschaftsverwaltung und das Facilitymanagement bereit
gestellt werden
■ Folgemaßnahmen der Instandhaltung und Modernisierung
unterstützt werden können
■ der Austausch und die Optimierung planerischer, bau-
fachlicher und gewerblicher Expertise in die bisher starren
Vergabe-, Vertrags- und Haftungsschnittstellen flexibler
eingebracht werden.
SCHWERPUNKT | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
5
6
Datenhaltung und Sicherheit
Wo in Zukunft die BIM-Daten für Projekte des
Landesbetriebs LBB gehalten werden, bedarf
noch sorgfältiger Untersuchungen. Auf dem
Software-Markt erhältliche spezielle Cloud-
Lösungen sind unter Aspekten der Sicherheit und
Vertraulichkeit ebenso kritisch zu betrachten wie
externe Zugriffe auf das interne LBB-Netz. Auf
jeden Fall wird hierfür eine Datenplattform erfor-
derlich sein, die nach Standards des Bundesamts
für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
sicher ist. Die Fragen nach der Datenhoheit, Ver-
fügbarkeit und Datentransparenz sind noch zu
evaluieren. Zu berücksichtigen ist dabei auch im
Rahmen eines ganzheitlichen Planungsansatzes
die langfristige Verfügbarkeit, die Nachhaltigkeit
der Daten für den späteren Betrieb und Unterhalt
der Gebäude oder für nachfolgende Um- und Er-
weiterungsbauten.
Gut vernetzt: Bund – Land – LBB
Der Landesbetrieb LBB ist, was die gesamten
BIM-Initiativen im Land und auch beim Bund
angeht, gut vernetzt. Wir arbeiten in verschie-
denen Gremien mit, die im Folgenden kurz be-
schrieben werden.
Die gegenwärtige Große Koalition, wie auch die
Regierungsparteien in NRW, sprechen sich in ihren
Koalitionsverträgen für die Einführung der BIM-
Methode aus (siehe „Politische Vorgaben“, S. 7).
Die Länder stehen sowohl untereinander als auch
mit dem Bund in intensivem Austausch, unter an-
derem über das Bundesinstitut für Bau-, Stadt-
und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für
Bauwesen und Raumordnung (BBR). Auch der
Landesbetrieb LBB nimmt an dessen länderüber-
greifenden Kolloquien teil.
Die Bundesländer sind außerdem über die Bau-
ministerkonferenz bzw. über deren Ausschuss
Staatlicher Hochbau (ASH) vernetzt. Das Inte-
resse der Länder geht vorwiegend dahin, eine
gemeinsame BIM-Strategie, eine „BIM-Philoso-
phie“ zu entwickeln. Ziel ist, dass alle das Gleiche
meinen, wenn sie BIM sagen, insbesondere wenn
es um die Auftraggeber-Informationsanforde-
rungen (AIA) geht. Diese beschreiben auf Seiten
des Bauherrn oder Auftraggebers Umfang und
Ziele des BIM-Einsatzes in der Projektplanung
und -durchführung. Beim länderübergreifenden
Hochbau-Ausschuss ASH ist eine BIM-Projekt-
gruppe eingerichtet, in welcher auch ein Vertre-
ter des Landesbetriebs LBB mitwirkt. Bis Herbst
2018 wird die Projektgruppe den Sachstand zur
Anwendung von BIM in den staatlichen Bau-
verwaltungen und die bisherigen Erfahrungen
dokumentieren sowie die Einsatzmöglichkeiten
der BIM-Methode und die damit verbundenen
Potenziale zur Optimierung von Prozessen unter-
suchen. Sie wird Handlungsfelder für den ver-
stärkten Einsatz von BIM empfehlen, um weiter-
gehende Erfahrungen zu sammeln.
Das Amt für Bundesbau in Mainz (ABB), die zu-
ständige Fachaufsicht für Bauten des Bundes und
der Gaststreitkräfte in Rheinland-Pfalz, hat ein
ambitioniertes Konzept für den Einsatz von BIM
mit einem Planungshorizont bis 2027 entwickelt.
Auch das rheinland-pfälzische Ministerium der
Finanzen ist an einer Pilotierung auf Landesebe-
ne interessiert und sieht darin ein Instrument, die
Produktivität des Planungsprozesses zu steigern.
GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017 | SCHWERPUNKT
Gemeinsame BIM Philosophie heißt:
Alle meinen das Gleiche, wenn sie BIM sagen.
7
Politische Vorgaben | Dobrindt-Erlass
Meilensteine auf dem Weg zu BIM waren in Deutschland die
Gründung der planen-bauen 4.0 – Gesellschaft zur Digita-
lisierung des Planens, Bauens und Betreibens mbH am 20.
Feb ruar 2015 und die Vorstellung eines Stufenplans zur Einfüh-
rung von BIM für große Verkehrsprojekte des Bundes am
15. Dezem ber 2015 durch den damaligen Minister für Verkehr
und digitale Infrastruktur Alexander Dobrindt. Dadurch er-
reichte die BIM-Entwicklung in Deutschland eine neue Konkre-
tisierungsstufe. Nach dem sogenannten Dobrindt-Erlass soll bis
Ende 2020 im Zuständigkeitsbereich des Bundesministeriums
für Verkehr und digitale Infrastruktur BIM eingeführt sein.
Bauministerium fördert BIM für Großprojekte
Mit seinem Erlass vom 16. Januar 2017 betreffend die Hoch-
bauprojekte des Bundes hat das damalige Bundesministerium
für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB,
heute Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat)
nachgezogen. Danach sollte über einzelne Pilotprojekte hin-
aus bei zivilen Bauvorhaben des Bundes oberhalb von 5 Mio.
Euro (brutto, ohne Baunebenkosten) geprüft werden, inwie-
weit BIM zur Anwendung kommen kann. Zwischenzeitlich
wurde der Erlass relativiert. Jetzt ist bei Bauvorhaben mit BIM-
relevan ten Handlungsfeldern, die bestimmten Kriterien einer
Checkliste genügen, eine Bewerbung um einen Pilot status als
BIM-Projekt möglich.
Auszug aus dem Koalitionsvertrag 2018
„Wir wollen die Digitalisierung des Planens und Bauens in der
gesamten Wertschöpfungskette Bau vorantreiben und dabei
die Interessen des Mittelstands und kleinerer Planungs büros
berücksichtigen. Dazu gehört die Weiterentwicklung des
Building Information Modeling (BIM) für alle Planungs- und
Baudisziplinen. Bei Baumaßnahmen des Bundes wollen wir
BIM verstärkt zum Einsatz bringen.“ (Kapitel IX. Lebenswerte
Städte, attraktive Regionen und bezahlbares Wohnen, 4. Inno-
vation und Wirtschaftlichkeit beim Bauen)
BIM-Cluster bündeln regionale Kompetenz
Zur Weiterentwicklung von BIM wurden auf
Initia tive der planen-bauen 4.0 GmbH (Zusam-
menschluss von Vertretern der Bereiche Bau,
Planung, Software, Zulieferer, Bauherren und
Betreiber) sogenannte BIM-Cluster als regiona-
le Kompetenzzentren ins Leben gerufen – in
Rheinland-Pfalz am 28. April 2016. In unserem
Bundesland wird das BIM-Cluster von der Inge-
nieurkammer mit Unterstützung durch die Archi-
tektenkammer getragen. Neben wissenschaftli-
chen Institutionen, Ingenieurgesellschaften,
Architektenkammer, Wirt schaftsverbänden und
dem Ministerium der Finan zen Rheinland-Pfalz ist
auch der Landesbetrieb LBB seit Beginn Mitglied
im BIM-Cluster Rheinland-Pfalz. Unser Vertreter
ist dort Mitglied des Koordinierungskreises und
der Unterarbeitsgruppe „Schnittstellen“ (Stefan
Ehses, DV, Landesbetrieb LBB). Wir nutzen das
Informationsnetzwerk zur eigenen Reflexion und
Positionsbestimmung und um unser Know-how
zu teilen.
Erste Erfahrungen mit BIM
Im Ländervergleich, im Vergleich mit der Architek-
tenschaft und im Vergleich mit den kleinen und
mittleren Unternehmen der Branche befindet sich
der Landesbetrieb LBB in seiner Beschäftigung mit
BIM im guten Mittelfeld. Unsere Niederlassung
Weilerbach kooperiert eng mit internationalen
Ingenieurgesellschaften, die den Neubau des
US-Militärklinikums in Weilerbach bei Kaiserslau-
tern komplett mit BIM planen (siehe Interview
S.10). Zum anderen laufen im Landesbetrieb LBB
selbst konkrete Vorbereitungen für BIM.
Bevor wir in das erste Pilotprojekt einsteigen,
wollen wir mit Hilfe einer wissenschaftlichen
Bestandsaufnahme klären, wie eine sinnvolle
BIM-Einführungsstrategie bei uns aussehen kann.
Zum zweiten schaffen wir mit der Umstellung
auf eine neue, BIM-fähige Planungssoftware die
DV-technischen Voraussetzungen.
SCHWERPUNKT | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
Forschungsprojekt an der TU Kaiserslautern
Um den Einstieg des Landesbetriebs LBB in BIM
strukturiert und maßgeschneidert zu gestal-
ten, werden 2018 im Rahmen einer vom rhein-
land-pfälzischen Finanzministerium geförderten
Zuwendungsforschung an der Technischen Uni-
versität (TU) Kaiserslautern Ausgangslage und
Ziele im Landesbetrieb LBB wissenschaftlich be-
leuchtet. Prof. Dr.-Ing. Karsten Körkemeyer, Lehr-
stuhlinhaber für Baubetrieb und Bauwirtschaft im
Fachbereich Bauingenieurwesen, untersucht den
Landesbetrieb LBB auf BIM-rele vante Geschäfts-
prozesse, um durch BIM erziel bare Synergieeffek-
te abzuschätzen sowie ein BIM-Leitbild für den
Landesbetrieb LBB zu entwickeln. Die Leitung
des Forschungsprojekts hat Aqib Rehman, M. Sc.
Bauingenieurwesen, wissenschaftlicher Mitarbei-
ter am Lehrstuhl.
Dazu Holger Basten, Geschäftsführer des Landes-
betriebs LBB: „Beim Thema BIM geht es nicht
nur um die eigenen Architekten- und Ingenieur-
leistungen des Landesbetriebs LBB, sondern vor
allem um die nahtlose Kommunikation des Lan-
desbetriebs LBB mit den für ihn planenden Ar-
chitekten und Ingenieuren und das Baugewerbe.
Außerdem sind die Schnittstellen für die Liegen-
schaftsverwaltung und das Facilitymanagement
von großer Bedeutung. Deswegen auch unser
Forschungsauftrag an die TU Kaiserslautern.“
Teil des Auftrags an die TU Kaiserslautern ist es
auch, aus den Ergebnissen eine konkrete Strate-
gie für die Einführung von BIM im Landesbetrieb
zu formulieren. Diese kann durch sinnvolle Pilot-
projekte ergänzt werden. Das Forschungsprojekt
wird von einer Arbeitsgruppe im Landesbetrieb
LBB begleitet. Die Arbeitsgruppe repräsentiert
einen Querschnitt aller im Landesbetrieb LBB
vorhandenen Arbeitsgebiete und unterzieht
die Ermittlungsergebnisse der Wissenschaft-
ler fortlaufend einem Praxistest. Für uns ist die
Zusammenarbeit mit der TU ein Glücksfall, und
Prof. Körkemeyer passt der Auftrag perfekt in
sein Forschungsportfolio, in dem BIM einen
Forschungsschwerpunkt bildet. Im Interview mit
dem Landesbetrieb LBB sagt er: „BIM ersetzt
nicht den Fachingenieur oder den Architekten.
Es ist eine Methode, ein Hilfsmittel um effizien-
ter zu arbeiten. Die baulich-konstruktiv-planeri-
sche Kompetenz steht immer im Vordergrund.
Die Informatikkompetenz kommt hinzu. Man
muss sich mit der Anwendungssoftware aus-
kennen, Datenbanken bedienen können, sich
mit Bauteilkatalogen auskennen und so weiter.
Zumindest der BIM-Manager muss in der Lage
sein, die Fachmodelle zusammen zu führen.“
In Bezug auf das Forschungsprojekt ist man
im Landesbetrieb LBB beeindruckt davon, wie
schnell die Wissenschaftler die teils recht kompli-
zierten, LBB-spezifischen Prozesse erfassen und
ein Verständnis für die jeweiligen Abhängig-
keiten entwickeln. Das Ergebnis der Forschungs-
arbeit soll auch den öffentlichen Bauverwal-
tungen bundesweit eine Hilfestellung bei der
Einführung von BIM sein. Architekt und LBB-
Geschäftsführer Holger Basten erhofft sich von
dem Forschungsbeitrag auch Folgendes: „Dank
der intensiven Zusammenarbeit zwischen TU
und Landesbetrieb LBB bei diesem Forschungs-
projekt erwarten wir eine wissenschaftlich fun-
dierte und zugleich praxisnahe Ausgangsbasis
für ein strukturiertes Vorgehen bei der Einfüh-
rung von BIM. Die Zusammenarbeit mit der TU
ist sehr gut, auch für zukünftige Projekte haben
wir einen starken Partner kennengelernt.“
Umstellung auf BIM-fähige Planungssoftware
Mit der Einführung eines BIM-fähigen Software-
pakets für verschiedene Fachanwendungen des
Planens und Bauens hat der Landesbetrieb LBB
die DV-technischen Voraussetzungen für die
künftige Arbeit mit BIM geschaffen. Der Grund-
stock für den eigenen Kompetenzerwerb und
mögliche Pilotprojekte mit BIM ist gelegt. Bei der
Auswahl der BIM-Software waren Interopera-
bilität, Nachhaltigkeit und Marktgängigkeit
ausschlag gebend. Die planerischen und tech-
nischen Optionen der BIM-Software könnten
8
GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017 | SCHWERPUNKT
„BIM ersetzt nicht den Fach
ingenieur oder den Architek ten. Es
ist eine Methode, um effizienter zu
arbeiten.“
außerdem für Hochschulabsolventen mit tech-
nischer Ausrichtung ein starkes Argument sein,
beim Landesbetrieb LBB einzusteigen.
Während die Zusammenarbeit mit externen
Architekten und beratenden Ingenieuren über
die IFC-Schnittstelle als Open BIM konzipiert
werden muss, strebt der Landesbetrieb LBB
intern eine Harmonisierung von unterschiedli-
chen Fachprogrammen mit möglichst wenigen
Schnittstellen im Sinne eines Closed BIM an. Da-
bei stehen jedem Planer alle Informationen aller
Fachgewerke ohne Datentransfer und Informa-
tionsverlust über eine Schnittstelle zur Verfü-
gung. Die Fachanwendungen können auf den
bereits vorhandenen Daten aufbauen und diese
um ihren Fachbeitrag ergänzen. Technische Be-
rechnungen erfolgen direkt im BIM-Modell oder
werden über Plug-ins integraler Bestandteil der
BIM-Anwendung.
In der LBB-Sparte Hochbau ist der Umstieg vom
bisherigen 3D-CAD-Programm auf die BIM-
fähige Planungssoftware bereits im Gange.
Unterdessen arbeiten die Experten für Techni-
sche Gebäudeausrüstung (TGA) weiter mit ihrer
Spezialsoftware, die jedoch mittels eines Plug-
ins mit der BIM-Software kommuniziert. So
wird es möglich, Heizung, Lüftung und Sanitär
BIM-mäßig im 3D-Modell zu planen, während
parallel der Abgleich mit dem thermischen Be-
rechnungsmodell für das Gebäude läuft. Auch
die Software für die Ausschreibung von Bauleis-
tungen, Auftragsvergabe und Abrechnung wur-
de inzwischen durch eine BIM-fähige Lösung
vorbereitet. Damit kann das 3D-Computermo-
dell eines künftigen Bauwerks frühzeitig durch
computergestützte Kosten-Prognosen ergänzt
und mit der Terminplanung verknüpft werden
(5D-BIM-Technologie).
Der Wunsch nach einer einzigen Planungssoft-
ware für alle Sparten und Anwendungsfälle im
Landesbetrieb LBB wird indes weiterhin Vision
bleiben. Jede Spezialanwendung hat ihre Be-
rechtigung. Ein Ausschreibungsprogramm wird
zum Beispiel nie integraler Bestandteil einer
CAD-Planungssoftware sein. Die Aufgabe von
Bauen 4.0 im Landesbetrieb LBB ist es, die ein-
zelnen Fachanwendungen miteinander zu har-
monisieren.
Strukturelle Herausforderungen für den Landesbetrieb LBB
Schon in einem einzelnen größeren Projekt ist
eine Vielzahl von Interaktionen erforderlich, um
alle Funktionsabläufe – die vorhersehbaren wie
die unerwarteten – zu steuern. Die Bandbreite
unterschiedlicher Vorgänge in der Sachbearbei-
tung ist groß. Dies liegt auch an der Verschieden-
heit der Projekte: Vom Flugzeughangar bis zur
Sanierung historischer Bausubstanz, vom hoch-
installierten Klinik- oder Forschungsneubau bis
zur Spezialimmobilie für Polizei und Justiz reicht
die Palette. Hinzu kommen formale Unterschiede
in der Abwicklung der Projekte für die verschie-
denen Auftraggeber Land, Bund oder Gaststreit-
kräfte, mit jeweils eigenen Verfahrensvorschrif-
ten, haushalts- und genehmigungsrechtlichen
Anforderungen und meist einer Vielzahl von
baubeteiligten Institutionen. Weiterhin verlan-
gen das öffentliche Vergaberecht, das interne
Rechnungswesen und Controlling eine kom plexe
interne Verschaltung und vielschichtige Prozess-
abläufe.
Dies muss im BIM nachgebildet werden. Das
virtuelle 3D-Bauwerksdatenmodell ist nur ein
Teilbereich des BIM. Noch anspruchsvoller ist es,
Verfahrensschritte und Interaktionsprozesse im
BIM abzubilden. Diese an verschiedenen Stel-
len innerhalb und außerhalb des Landesbetriebs
LBB, teils digital, teils analog vorliegenden In-
formationen heißt es dann zusammenzuführen
und mit den Bauwerksdaten zu koordinieren.
Dafür muss, basierend auf den Ergebnissen des
Forschungsprojekts an der TU Kaiserslautern,
zunächst herausgearbeitet werden, welche Pro-
zesse BIM-relevant und mit BIM optimierbar sind.
Hierfür werden Handlungsfelder definiert und
nach und nach abgearbeitet. Der Weg zum Pro-
jektalltag mit BIM im Landesbetrieb LBB 4.0 wird
mehrere Jahre dauern.
9
SCHWERPUNKT | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
In der LBBSparte Hochbau ist der Umstieg auf die BIMfähige Planungssoftware bereits im Gange.
10
BIM-Nachhilfe aus Amerika | InterviewPlanung des US-Klinikums in Weilerbach
mit BIM und der erforderlichen Projektstruktur
auseinanderzusetzen. Denn wir mussten ja die
Zusammenarbeit mit unserem Generalplaner (GP)
auf stabile vertragliche Füße stellen. Wir konnten
dabei auf keine Grundlagen zugreifen, schon gar
nicht für ein Projekt dieser Größenordnung.
Thomas-Urhahn: Aufbauend auf den Leistungs-
phasen der HOAI (Honorarordnung für Architek-
ten und Ingenieure) und deren Planungs tiefe
haben wir ein Leistungsbild für einen BIM-
Planungsprozess definiert, der mit den geforder-
ten amerikanischen und deutschen Standards und
Verfahren konform geht und uns das BIM-Modell
einschließlich einer Datenbank zur Verfügung
stellt. Die zusätzlich beauftragte Hauptleistung
ist das sogenannte BIM- Management, das die
einzelnen Fachmodelle der unterschiedlichen
Fachdisziplinen koordiniert und steuert und letzt-
endlich in einem Koordinierungsmodell zusam-
menführt.
Frage: Ihnen wurde jetzt die „Haushaltsunter-lage Bau“ (dient der haushalts- und baurecht-lichen Genehmigung) vom Planer übergeben. Erfolgte die Übergabe in Form eines Datenmo-dells oder in gewohnter Weise in 2D, also in Form von Plänen und Erläuterungsberichten?
Thomas-Urhahn: Sowohl als auch. Die Planung
umfasst circa 4.000 ausgedruckte Pläne und ein
Zimmer voller Leitz-Ordner mit Erläuterungen und
Berechnungen. Die digitalen Daten – 13,6 Giga-
bytes bzw. 47 DVDs – haben wir in unser DV-Sys-
tem eingespielt. Für uns ebenfalls relevant ist das
3D-Bauwerksmodell, das alle Fachplanungen bis
hin zur Medizintechnikplanung enthält. Es hat
alleine einen Umfang von derzeit 4,1 Giga bytes
und ist uns über unseren virtuellen Projekt raum
think project zugänglich. Wir können es mit einer
normalen Viewer-Software in 3D anschauen.
Schuch: Wir sind personell wie datentech-
nisch noch nicht in der Lage, selbst Planungen
mit der BIM-Methode durchzuführen. Gegen-
über unserem Generalplaner und auch unseren
amerika nischen Projektpartnern wie dem Corps
of Engineers und den anderen amerikanischen
In Weilerbach bei Kaiserslautern entsteht das
größte US-Militärkrankenhaus in Europa. Be-
reits vor Projektbeginn wurde in einer spe-
ziellen Projektvereinbarung zwischen dem
Bund und den US-Streitkräften festgelegt,
dass es umfassend mit der Planungsmetho-
de BIM umgesetzt wird. Die LBB-Nieder-
lassung Weilerbach ist daher die erste, die
mit BIM auf Tuchfühlung gegangen ist. Sie
setzte sich schon 2015 mit der Implementie-
rung von BIM in technischer und vertrags-
rechtlicher Hinsicht auseinander.
Planen mit BIM gehört in den USA mittlerweile
zum Standard. Eine besondere Komplexität erhält
das mit 990 Mio. Dollar veranschlagte Großpro-
jekt dadurch, dass amerikanische und deutsche
Ingenieurbüros gemeinsam die Planung erstellen
und dabei amerikanische und deutsche Bauregeln
sowie unterschiedliche Kulturen aufeinander tref-
fen. Die Planung wird bis zur Auftragsvergabe an
einen Generalunternehmer (GU) durch die inter-
national agierende Unternehmensgruppe HDR
Inc. (USA) und deren Düsseldorfer Niederlassung
HDR GmbH erstellt. HDR hat sowohl in den USA
als auch in Deutschland eine große Zahl von Sub-
unternehmern, welche die vielen Fachplanungen
durchführen. Alle nationalen und überseeischen
Planungsbüros arbeiten in einem gemeinsamen
BIM-Modell. Das zentrale BIM-Management sitzt
in den USA. Die LBB-Niederlassung Weilerbach
leitet und steuert das Projekt in Vertretung der
Bundesrepublik Deutschland und ist zentraler
Schaltpunkt für alle Aktivitäten im Projekt. Im
Gespräch mit LBB-Niederlassungsleiter Winfried
Schuch und Projektmanagerin Gabriele Thomas-
Urhahn wird deutlich, wie der Landesbetrieb LBB
in das BIM-Geschäft hineinwächst.
Frage: In welcher Weise hat die Niederlassung
Weilerbach Berührung mit BIM?
Schuch: Wir hatten 2015 im Rahmen des
Vergabe prozesses einen BIM-erfahrenen Projekt-
partner zu suchen und mussten uns dabei mit der
vertragsrechtlichen Seite der BIM-Methodik inten-
siv befassen. Das ging nicht, ohne sich technisch
GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017 | SCHWERPUNKT
Alle nationalen und überseeischen Planungsbüros
arbeiten in einem gemeinsamen BIMModell. Das
zentrale BIMManagement sitzt in den USA.
11Dienststellen befinden wir uns meilenweit im
Rückstand. Die arbeiten bereits alle vollständig
mit BIM. Aber wir werden besser und holen auf.
Frage: Es funktioniert aber trotzdem?
Thomas-Urhahn: Es ist nicht unbedingt notwen-
dig, dass wir die BIM-Methode selbst anwenden
können. Für uns ist das BIM-Modell sozusagen
„on top“ zu den üblichen Planungsunterlagen,
die uns vom Generalplaner vorzulegen sind. Um
die Planungen im BIM während des Planungs-
prozesses kontinuierlich nachvollziehen zu kön-
nen, greifen wir zu Hilfsmitteln wie zum Beispiel
unserer monatlichen BIM-Konferenz, in der uns
der Planer direkt am Modell den Planungsfort-
schritt zeigt, auch liefert er monatlich Kollisions-
berichte. Hierbei wurden mehrfach monatlich
mehr als 50.000 Kollisionen festgestellt, die vom
Planer zu bewerten und zu bereinigen sind.
Frage: Welchen Vorteil sehen Sie durch die Nutzung von BIM?
Schuch: Alle Planer arbeiten in einem gemeinsa-
men Datenmodell. Damit wird sichergestellt, dass
die Fachplanungen untereinander abgestimmt
und gegenseitig integriert sind. Koordinierungs-
fehler werden dadurch sofort erkennbar. Das Mo-
SCHWERPUNKT | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
dell wird vom Generalplaner an die ausführenden
Unternehmen (GU) übertragen, welche aus dem
Modell die Mengenermittlungen, Bestelllisten,
Leistungsstandkontrollen, Bemus terungen usw.
generieren können. Viele der Kollisionen würden
in der konventionellen Planung nicht erkannt und
hätten in der Ausführung zu Problemen, zumin-
dest zu „Baustellenlösungen“ geführt. Mit BIM
sind die Bauteile klarer und sauberer vorstruktu-
riert, vieles wird bereits im Modell erkannt. Da-
durch haben wir erheblich mehr Sicherheit.
Thomas-Urhahn: Von unschätzbarem Wert ist
für uns – bei mehr als 4.000 Räumen – auch das
Raumbuch. Dieses bezieht alle Informationen
über jeden einzelnen Raum aus einer Datenbank,
die unmittelbar mit dem geometrischen Modell
verknüpft ist. Die Datenbank enthält für jeden
Raum alle wesentlichen Informationen, unterglie-
dert nach Kostengruppen, so dass ich mir im Mo-
dell anzeigen lassen kann, welche Funktion der
Raum hat, welche Anforderungen an den Raum
gestellt werden, wie der Raum im Detail mit al-
len Einbauten und Oberflächen beschaffen ist
(Angabe von Materialien mit technischen Daten,
Produktdaten, Einbauzeitpunkt, Verjährungs-
fristen und mehr) oder welche Einrichtungen,
„Mehrfach wurden monatlich 50.000 Kollisionen festgestellt.“
Projektmanagerin Gabriele Thomas-Urhahn, Niederlassungsleiter Winfried Schuch
Ausstattungen oder Geräte im Raum vorhanden
sind. Alle diese Informationen werden in der Pla-
nung über die Bauausführung bis zur Übergabe
fortgeschrieben und sind für das spätere Facility-
management von entscheidender Bedeutung.
Schuch: Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit,
einen höheren Vorfertigungsgrad zu erzielen.
Hersteller, zum Beispiel eines Stahlbauelementes
oder ganzer Wandbauteile inklusive Installation,
können diese direkt mit den Angaben aus dem
BIM-Modell mit allen Anschlüssen, Öffnungen
und so weiter im Werk vorfertigen und montage-
fertig an die Baustelle liefern. BIM ist eine um-
fassende Planungsmethode, bei der die wesent-
lichen Vorteile in der Durchgängigkeit bis ins
Facilitymanagement liegen. Erkennen die Nutzer
erst einmal diese Vorteile und Möglichkeiten,
werden die Forderungen nach deren Umsetzung
noch größer.
Thomas-Urhahn: Sehr gewinnbringend ist das
BIM-Modell auch im Rahmen des Änderungs-
managements. Bei einer Grundrissänderung
beispielsweise kann sofort erkannt werden, auf
welche Gewerke die Änderung ebenfalls Auswir-
kungen hat und wo nachgesteuert werden muss.
Frage: Sie arbeiten in einem Open-BIM-Sys-tem, in dem die Fachmodelle mit verschiede-nen Softwaresystemen erstellt und über eine IFC-Schnittstelle in das Koordinierungsmodell übertragen werden. Gibt es eine Schnittstellen-problematik?
Thomas-Urhahn: Die gibt es. Vor allem mit den
deutschen Fachplanungen, die mit einer Soft-
ware erstellt sind, die auf unseren deutschen
DIN-Normen und Vorschriften aufbaut. Wir stel-
len fest, dass Daten bei der Übernahme in das
in den USA mit dem Programm Revit erstellte
Archi tekturmodell verloren gehen. Aber unser
Generalplaner hat ein erfahrenes BIM-Manage-
ment in den USA, welches in der Lage ist, die
Daten nachzupflegen und sicherzustellen, dass
alle Planungen vollständig in das BIM-Modell
überführt werden.
Frage: Was empfehlen Sie dem Landesbetrieb LBB? Welchen Weg soll er beschreiten, um bei BIM einzusteigen?
Schuch: Wir haben viel aufzuholen. Daher scheint
uns der beste Weg zu sein, dass sich der Landes-
betrieb LBB bei ausgewählten Pilotprojekten eines
versierten Planers mit ausreichend BIM-Erfahrung
bedient und an diesen „andockt“, wie wir es
hier tun. Parallel muss die Ausbildung und die
Einarbeitung in die neue Planungsmethode und
die Software erfolgen. Wichtig wäre es auch, bei
Neueinstellungen auf eine BIM-Quali fikation zu
achten. Im Übrigen wird BIM in den USA schon
bald durch DDD – Data Driven Design – überholt.
Das sind nach vorgegebenen Parametern selbst
planende Systeme.
GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017 | SCHWERPUNKT
12
Der wesentliche Vorteil von BIM liegt in der
Durch gängigkeit bis ins Facilitymanagement.
13
SCHWERPUNKT | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
Vorhandenes Know-how für BIM nutzbar machen Forschungsprojekt zur Einführung beim Landesbetrieb LBB – Interview an der TU Kaiserslautern
seit 2009 mit BIM, wenn auch nur unter ande-
rem. Die politische Forcierung von BIM mit dem
Dobrindt-Stufenplan und der damit verbundenen
Nachfrage in Praxis, Forschung und Lehre führ-
te auch bei uns verstärkt zu einer Ausrichtung
auf das Thema. Derzeit arbeiten im Fachgebiet
neun Personen in diesem Schwerpunkt. Das
LBB- Projekt ist aktuell eines unter mehreren BIM-
Forschungsprojekten.
LBB: Welche Vorteile bringt die Kooperation
mit dem Landesbetrieb LBB für das Projekt?
Aqib Rehman: Da der Landesbetrieb LBB nicht
nur Ressourcen bereit stellt, sondern auch das
Forschungsobjekt an sich darstellt, sind wir natür-
lich sehr auf die Mithilfe des Landesbetriebs LBB
angewiesen, dass wir den Kontakt zu den Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeitern suchen können,
dass man uns den Einblick in die Praxis gewährt
und wir nachvollziehen können, wie die Prozesse
„gelebt“ werden. Von den Erkenntnissen darü-
ber, wie die Prozesse praktisch ablaufen, müssen
wir allerdings abstrahieren, um sie wissenschaft-
lich bearbeiten zu können. Ein Ziel des Projektes
ist es, die Ergebnisse für alle Bauverwaltungen
in Deutschland – insbesondere im Hochbau –
verwendbar zu machen. Der Landesbetrieb LBB
dient beispielhaft dazu, die Prozesse zu beschrei-
ben und festzuhalten. BIM bei der Öffentlichen
Das Ministerium der Finanzen förderte im
Zusammenhang mit der Einführung von BIM
beim Landesbetrieb LBB eine Zuwendungs-
forschung am Lehrstuhl von Prof. Dr.-Ing.
Karsten Körkemeyer, Fachgebiet Baubetrieb
und Bauwirtschaft an der Technischen Uni-
versität Kaiserslautern. Laufzeit des Projekts
war vom 1. Oktober 2017 bis 30. September
2018. Allerdings wurde schon vorher mit Un-
tersuchungen begonnen, unter anderem im
Rahmen von Bachelor- und Master arbeiten.
Projektleiter ist Aqib Rehman, M. Sc., der sei-
ne Dissertation zum Thema BIM anfertigt. Im
Folgenden ein Auszug aus dem am 10. April
2018 geführten Interview mit den beiden
Wissenschaftlern:
LBB: Was genau ist unter dem Titel „Bestands-aufnahme zur Entwicklung bedarfsgerechter Prozesse öffentlicher Institutionen im Bauwe-sen mit der BIM-Methode“ zu verstehen?
Aqib Rehman: Das Thema beinhaltet zwei
Aspek te. Zum einen die Bestandsaufnahme,
welche bedeutet, dass wir uns die im Landes-
betrieb LBB bestehenden Strukturen anschauen,
erfassen und kartographieren, zum anderen die
Frage stellung, wie kann die BIM-Methode „be-
darfsgerecht“, das heißt praktikabel und sinnvoll,
in die bestehenden Prozesse integriert werden.
Wir orien tieren uns dabei eher an den Mitarbei-
terinnen und Mitarbeitern im Landesbetrieb LBB,
die wir befragt haben, als an dem, was aus For-
schungssicht an Digitalisierung möglich ist. Dar-
über hinaus gibt es weitere Fragestellungen, wo
zurzeit eventuell umständliche oder sich wieder-
holende Arbeitsprozesse durchgeführt werden.
LBB: Welchen Raum nimmt BIM als For-schungsschwerpunkt bei Ihnen ein?
Karsten Körkemeyer: Bezogen auf das For-
schungsvolumen in meinem Fachgebiet Baube-
trieb würde ich sagen, aktuell eine Größenord-
nung von 30 bis 40 Prozent, bezogen auf die
Lehre 15 bis 20 Prozent mit steigender Tendenz.
Wir beschäftigen uns schon seit langen Jahren
intensiv mit der Digitalisierung im Bauwesen;
GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017 | SCHWERPUNKT
„Wir orientieren uns an den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Landesbetrieb
LBB, die wir befragt haben.“
Aqib Rehman, M. Sc., Prof. Dr.-Ing. Karsten Körkemeyer
14
Hand einzuführen, birgt besondere Schwierigkei-
ten, weil wir da an geltende Richtlinien stoßen,
die es im privatwirtschaftlichen Bereich nicht gibt.
Somit erwerben wir uns mit dem Projekt auch
eine sehr spezielle und nützliche Kompetenz.
LBB: Welche sind die drei dringendsten Fra-
gen, die in Bezug auf BIM in Deutschland der-
zeit gelöst werden müssen?
Karsten Körkemeyer: Das ist eine schwierige
Frage! Erstens: Alle Hochschulen müssen ganz
schnell BIM-fähigen Nachwuchs ausbilden. Für
bereits Berufstätige müssen Weiterbildungsange-
bote geschaffen werden. Deren wertvolles Know-
how muss für BIM nutzbar gemacht werden – wir
befassen uns auch im Rahmen des LBB-Projek-
tes damit. Zweitens: Wir müssen wirklich darauf
achten, dass die freischaffenden Planer und auch
die mittelständischen Handwerksbetriebe nicht
durch BIM abgehängt werden. Auch sie müssen
in die Lage versetzt werden, BIM-konform zu ar-
beiten.
Aqib Rehman: Als letzten Punkt würde ich den
rechtlichen Rahmen um BIM anführen. Dass BIM
auch nach aktueller Rechtslage grundsätzlich
machbar ist, steht inzwischen außer Frage. Um
das volle Potenzial der Methodik ausschöpfen zu
können, muss jedoch als Basis für weitere Über-
legungen ein gemeinsames Verständnis über die
Definition von Rollen, Aufgaben, Prozessen et
cete ra geschaffen werden. Darauf aufbauend
muss dann geklärt werden, was dies für die Viel-
zahl an Gesetzen, Richtlinien und Vertragsformen
im Bauwesen bedeutet.
LBB: Wie beurteilen Sie den wirtschaftlichen
Effekt beim Einsatz von BIM in der öffentlichen
Bauverwaltung?
Aqib Rehman: Man liest von Effizienzsteige-
rungen von soundso vielen Prozent. Wir halten
uns damit bewusst zurück. Wir wissen aber,
dass durch die kooperative Arbeitsmethodik eine
Effizienzsteigerung eintritt, was sich vor allem in
Bauzeiten und -kosten widerspiegelt. Dazu liegen
auch internationale Erfahrungen vor.
SCHWERPUNKT | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
Karsten Körkemeyer: Ja, mit quantitativen
Aussagen muss man sehr vorsichtig sein. Mei-
ner Ansicht nach führt BIM langfristig aber dazu,
dass die Qualität des Planens und Bauens verbes-
sert wird. Allein schon deswegen, weil wir damit
die Chance haben, einen digitalen Prototypen
des Bauwerks vorab im Rechner herzustellen, wie
es zum Beispiel in der Autoindustrie der Fall ist.
Wir können geometrische Kollisionsprüfungen
machen, wir können den Bauablauf simulieren,
wir können prüfen, wie sensibel die Terminpla-
nung zum Beispiel auf Witterungseinflüsse re-
agiert. Wir können Fehler minimieren, werden
wahrscheinlich weniger Nachträge haben, weni-
ger Mängelbeseitigung, weniger Prozesse, mehr
Termintreue und Kostensicherheit.
LBB: Würden Sie eine erste Einschätzung ge-ben, wie und wo der Landesbetrieb LBB sinn-vollerweise mit BIM ansetzen kann?
Aqib Rehman: Das genau wird Gegenstand
des Abschlussberichts sein und wird derzeit
erarbeitet. Vorweg: Es wird alle Prozesse im
Landesbetrieb LBB tangieren. BIM ist ein In-
formationsmodell, in dem Informationen ge-
sammelt, verwaltet und verwertet werden.
Alle Sparten, auch alle Unterstützungsberei-
che, werden ihre Information dort ablegen
und dort entnehmen. Es erstreckt sich,
da es den gesamten Lebenszyklus des
Bauwerks einbezieht, nicht auf nur das
Bau- sondern auch auf das Immobilien-
management. Die Frage ist nicht wo,
sondern wie tief können die Prozesse
sinnvoller Weise digitalisiert werden.
Wir werden dazu einen Musterprozess
für den Landesbetrieb LBB aufstellen.
LBB: Wann schätzen Sie, kann mit dem ersten BIM-Pilot-Projekt im Landesbetrieb LBB begonnen wer-den?
Aqib Rehman: Rein von der tech-
nischen Machbarkeit könnte der
Landes betrieb LBB auch jetzt schon
einen Piloten starten – immer davon
15
16
ausgehend, dass dafür ein externes Büro einge-
schaltet wird. Aber wir sind uns ja einig, dass es
sinnvoller ist, sich den Prozess erst mal theore-
tisch anzuschauen, um dann die Weichen richtig
zu stellen. Dann kommt es darauf an, wie schnell
der Landesbetrieb LBB den Anforderungen, die
in unserem Abschlussbericht aufgeführt werden,
gerecht werden kann. Dazu gehört auch das The-
ma „Mensch & Maschine“, das heißt Schulungs-
und Ausbildungsangebote bereitzustellen und zu
absolvieren. Der Beginn eines Pilotprojektes wäre
im Laufe des nächsten Jahres denkbar.
LBB: Welcher Projektumfang würde sich dazu
eignen?
Aqib Rehman: Es geht nicht darum, es an einem
kleinen oder großen Bauvorhaben, eher an einem
durchschnittlichen, durchzuexerzieren. Eventuell
müsste man dazu vorab eine Erhebung machen,
welcher Fall im Tagesgeschäft am häufigsten auf-
tritt. Zuvor muss formuliert werden, welche An-
forderungen an das Pilotprojekt gestellt werden.
Mit dieser Information kann man analysieren,
welches anstehende Projekt in Frage kommt.
Karsten Körkemeyer: Ich würde es nicht grund-
sätzlich an der Größenordnung, sondern eher an
der Komplexität eines Bauvorhabens festmachen.
Wir werden das sicherlich noch vertiefen. Wenn
man die Vorteile von BIM nutzen und Erfahrun-
gen sammeln will, sollte man ein höher techni-
siertes Gebäude wählen. Ich könnte mir vorstel-
len, dass man mit Objekten beginnt, die man für
die Amerikaner macht. Warum? Weil bei diesen
Objekten die deutschen und amerikanischen
Spezifikationen übereinander gebracht werden
müssen, was in der Ausführung schnell zu Frik-
tionen führt. Im digitalen Modell könnte man
die beiderseitigen Normen implementieren und
schauen, wo es Kollisionen gibt.
LBB: Welche Voraussetzungen müssen dann
mindestens vorhanden sein?
Aqib Rehman: Hier konkret zu werden, ist
schwierig. Natürlich kommt es auf das Projekt
und seine speziellen Randbedingungen an. Die
Beteiligten müssen individuell für ihre Aufgabe,
zum Beispiel je nach Spartenzugehörigkeit, vor-
bereitet sein. Es wäre nicht sachgemäß und im
Übrigen logistisch nicht durchführbar, alle Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Bereichen
gleichermaßen zu schulen.
Es werden Projektbearbeiter mit BIM-Qualifika-
tion, nicht BIM-Bearbeiter mit Projektqualifika-
tion benötigt. Wir benötigen das bauliche Know-
how und die BIM-Kompetenz on top.
Karsten Körkemeyer: Das ist ganz wichtig.
BIM ersetzt nicht den Fachingenieur oder den
Architekten. Es ist eine Methode, ein Hilfsmittel
um effizienter zu arbeiten. Die baulich-konstruk-
tiv-planerische Kompetenz steht immer im Vor-
dergrund. Die Informatikkompetenz kommt hin-
zu: Man muss sich mit der Anwendungssoftware
auskennen, Datenbanken bedienen können, sich
mit Bauteilkatalogen auskennen und so weiter.
Zumindest der BIM-Manager muss in der Lage
sein, die Fachmodelle zusammen zu führen.
Aqib Rehman: Auch in Bezug auf die vertrags-
rechtliche Seite bei Einschaltung eines Freischaf-
fenden müssen Festlegungen getroffen werden.
Das heißt, die Auftrageber-Informationsanfor-
derungen (AIA) und ihr auftragnehmerseitiges
Gegenstück, der BIM-Abwicklungsplan (BAP),
müssen ausformuliert werden.
LBB: Wie würde eine Pilot-Begleitung Ihrer-seits, falls diese erwogen wird, aussehen?
Aqib Rehman: Ja, selbstverständlich würden
wir den Pilot gerne begleiten. Wir werden einen
BIM-Referenzprozess für den Landesbetrieb LBB,
insbesondere für große Baumaßnahmen entwor-
fen haben (Bundesbau, Auftrags-Truppenbau für
Gaststreitkräfte und Landesbau). Da wir Wissens-
träger sind, können wir auch in tieferen Frage-
stellungen beratend tätig sein. Auch sind wir in
der Lage das Leistungsbild eines BIM-Managers
zu bedienen.
Karsten Körkemeyer: Abgesehen davon, dass
solche Leitlinien immer auf das spezielle Projekt
angepasst werden müssen, wäre es dann unsere
GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017 | SCHWERPUNKT
„Benötigt werden Projektbearbeiter mit
BIM-Quali fikation, nicht BIMBearbeiter mit
Projektqualifikation.“
17
Rolle, in der Funktion eines Gewährsträgers für
den Bauherrn im BAP Routinen, beispielweise für
den Fall zu entwickeln, wie mit Planungsänderun-
gen und anderen Konflikten im Kollisionsmodell
umzugehen ist.
LBB: Worin beziehungsweise in welchen Be-
reichen werden Ihrer Einschätzung nach die
größten Herausforderungen liegen?
Aqib Rehman: Es wird eine andere Art der Zu-
sammenarbeit sein, auf die man sich und das
ganze Denken umstellen muss. Alle müssen sehr
eng miteinander kooperieren, sowohl LBB-intern
als auch intern-extern, weil die eine Informa-
tion von der anderen abhängt. Es wird alle 14
Tage Projektsitzungen geben, in denen das Pro-
jekt am 3D-Modell gemeinsam konzipiert und
durchgesprochen wird. Jeder muss alle seine In-
formationen zu jedem Zeitpunkt offenlegen und
dafür Sorge tragen, dass die Mitbeteiligten die
Information auch richtig aufnehmen können. Die
Transparenz macht Störungen im Planungsablauf
sofort sichtbar.
Karsten Körkemeyer: Es werden vor allem Dis-
ziplin, schnelle Reaktionen und gute Performance
nötig sein. Bei Konflikten müssen sofort Lösun-
gen her, damit andere weiterarbeiten können.
Die Arbeit wird verdichtet werden, die Taktzahl
der Kontaktaufnahme wird sich erhöhen.
LBB: Wie schätzen Sie die Länge der Einarbei-
tungsphase ein, bis ein Effizienzgewinn ein-
tritt, bis BIM als Standard in der Bauwirtschaft
etabliert ist?
Aqib Rehman: Natürlich können wir hierzu
keine genauen Angaben machen. Aus Erfah-
rungen mit Studierenden können wir sagen, die
Lernkurve verläuft sehr steil. Für die vollständige
Modellierung eines viergeschossigen Mehrpar-
teien-Wohnhauses – Architektur und Technische
Gebäudeausrüstung – wurden zu zweit beim
ersten Versuch fünf Arbeitstage benötigt. Beim
zweiten Versuch waren es lediglich noch einein-
halb Tage. Mittlerweile schaffen wir es in vier
Stunden. Für die verschiedenen Projektkategorien
SCHWERPUNKT | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
im Landesbetrieb LBB werden Sie verschiedene
Pilotprojekte benötigen. Ich denke aber, dass die
Steigerungsrate ähnlich sein wird.
Karsten Körkemeyer: Einen Zeitraum von drei
bis fünf Jahren halte ich für realistisch – es wird
keine Jahrhundertaufgabe sein. Es wird ein paar
Jahre dauern, bis man tatsächlich erkennen kann,
jawohl, die Methode führt zu Effizienzsteige-
rungen. Die Frage wird sein: Wie bemessen wir
Effizienz steigerungen? Eine Verbesserung wird
sein, dass das Nachtragspotenzial deutlich redu-
ziert werden kann, sofern der Bauherr zwischen-
durch nicht Planungsänderungen beschließt.
Echte Effizienzgewinne wird es in der Betriebs-
phase von Gebäuden geben, weil alle Daten
sofort verfügbar sind. Bezogen auf die gesamte
Planungs- und Baubranche kann man sicher von
zehn Jahren ausgehen.
LBB: Sie haben im Wintersemester 2017 / 18 erstmals das Wahlpflichtfach „BIM im Baube-trieb“ angeboten und vermitteln BIM seit dem Sommersemester 2018 in den Bachelorvor-lesungen. Wann wird es bei Ihnen die ersten Absolventen mit BIM-Schwerpunkt geben?
Karsten Körkemeyer: Bis es einen eigenen
BIM-Studiengang gibt, wird noch einige Zeit
vergehen. Doch die ersten Absolventen mit
BIM-Qualifikation gibt es bereits seit dem Winter-
semester 2017 / 2018.
„Die Lernkurve verläuft sehr steil.“
Lagebericht | für den Jahresabschluss 2017
19
LAGEBERICHT | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
Geschäftsverlauf
Auftragslage
Geschäftsfeld Baumanagement
Das Bauvolumen stellt sich gegliedert nach Auftraggebern wie folgt dar:
2017 2016 Veränderung
Mio. Euro Mio. Euro Mio. Euro
Bundesbau
US-Gaststreitkräfte* 138 95 43
NATO 12 10 2
Bund militärisch 53 34 19
Bund zivil 33 29 4
236 168 68
Landesbau
Land 17 21 -4
LBB-eigener Bau■ investiv** 43 54 -11■ Bauunterhalt 65 66 -1
108 120 -12
125 141 -16
Bauvolumen (brutto) gesamt
361 309 52
Sparte Bundesbau
Das Bauvolumen für alle zivilen und militärischen Maßnahmen des Bundes einschließlich der NATO hat
sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich um 25 Mio. Euro erhöht (insgesamt 98 Mio. Euro). Im
Bereich der BImA konnte nur noch eine leichte Erhöhung (+ 1 Mio. Euro) des Instandhaltungsvolumens
auf mittlerweile rd. 24 Mio. Euro verzeichnet werden. Demgegenüber haben sich die Bauausgaben im
Bereich der Bundeswehr und der NATO durch die bereits in den Vorjahren erbrachten Planungen um
über 20 Mio. Euro auf 65 Mio. Euro erhöht.
Ebenfalls deutlich gesteigert wurden die Bauausgaben für die US-Gaststreitkräfte um 43 Mio. Euro
auf 138 Mio. Euro. Diese resultieren vornehmlich aus den beauftragten Großprojekten ROB MCR
(US-Klinikum Weilerbach) und dem US-Schulbauprogramm, deren Ausführung im Berichtsjahr weiter
vorangeschritten ist.
* Das Bauvolumen der USGaststreitkräfte beinhaltet eine fiktive Umsatzsteuer von 19 %
** Die Angabe bezieht sich ausschließlich auf die Baukosten
20
Bundeswehr und NATO
Über das 2014 begonnene Sofortprogramm zur Infrastrukturreform der Bundeswehr hinaus wurden
2017 für die Bundeswehr und die NATO weitere Projektaufträge erteilt bzw. angekündigt. In Rhein-
land-Pfalz sollen bis 2026 Investitionen in Höhe von ca. 1,3 Milliarden Euro durch den Landesbetrieb
LBB umgesetzt werden. Die Investitionsschwerpunkte der Bundeswehr verteilen sich über ganz Rhein-
land-Pfalz. Jede LBB-Niederlassung (außer Weilerbach) betreut aktuell mindestens eine Bundeswehr-
Liegen schaft mit einem Bauvolumen von über 40 Mio. Euro. Die Niederlassung Koblenz nimmt dabei
mit einem umzusetzenden Bauvolumen von über 600 Mio. Euro eine besonders exponierte Position
ein – mit dem Zielausbau des Bundeswehrzentralkrankenhauses (BwZK) als herausragende Maßnahme.
Weitere Schwerpunkte bilden u. a. der ebenfalls von der Niederlassung Koblenz betreute NATO-Flug-
platz Büchel mit einem umzusetzenden Bauvolumen von 103 Mio. Euro, die von der Niederlassung
Landau betreute Süd pfalz-Kaserne in Germersheim sowie die Wehrtechnische Dienststelle 41 in Trier
mit einem umzusetzenden Bauvolumen von jeweils rd. 75 Mio. Euro.
Um dieses Auftragsvolumen im Bereich der Bundeswehr und der NATO zu bewältigen, wurden zusätz-
lich 72 weitere Stellen beantragt und im August 2017 durch das Ministerium der Finanzen genehmigt.
Bis Ende 2017 konnten davon bereits 30 Stellen besetzt werden.
Zur Verbesserung der Steuerung und konstruktiven Zusammenarbeit zwischen dem Bundesamt für
Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw), dem Amt für Bundes-
bau (ABB) und dem Landesbetrieb LBB wurde im August 2017 eine gemeinsame Zielvereinbarung
unterzeichnet, die für die Maßnahmen der Bundeswehr und die nationalen Finanzierungsanteile der
NATO-Projekte ein Bauvolumen von 60 Mio. Euro in 2017 sowie 75 Mio. Euro in 2018 vorsieht. Mit
rd. 59,8 Mio. Euro konnte der Zielwert für 2017 annähernd erreicht werden.
Weiterhin hat das BAIUDBw Ende 2017 mit der Einführung eines elektronisch gestützten „Priotools“
zur Priorisierung der Bauprojekte Maßnahmen ergriffen, die Auslastungsspitzen in einzelnen Haus-
haltsjahren vermeiden und eine gleichmäßige Auslastung und Auftragsabwicklung sicherstellen sollen.
US-Gaststreitkräfte
Innerhalb des US-Schulbauprogramms für Rheinland-Pfalz mit einem Gesamt-Bauvolumen von circa
380 Mio. Euro befanden sich fünf Projekte in der Ausführungsphase. Bei zwei Projekten wurden die
Haushaltsunterlagen erstellt.
Die vor Baubeginn des US-Klinikums Weilerbach notwendige Straßenbaumaßnahme (Kreisverkehr)
wurde 2017 weitgehend fertiggestellt und soll im ersten Quartal 2018 in Betrieb gehen. Die Abnah-
me der Altlastensanierung erfolgte im April 2017. Die Ausschreibung für das Eingangskontrollgebäu-
de und die Brückenverbindung zur Airbase wurde durchgeführt und mit dem Bau im August 2017
begonnen. Die Planung für das eigentliche Klinikgebäude wurde 2017 fortgeführt, die Haushalts-
unterlage soll 2018 vorgelegt werden. Für das Bauleitungsgebäude zur temporären Unterbringung
der LBB-Niederlassung Weilerbach auf der Baustelle wurde zwischen Bund und Land eine Finanzie-
rungsvereinbarung unterzeichnet und die Planung des Gebäudes weiter betrieben.
Die Aufträge für die Großen Neubaumaßnahmen im Zuge des rund 350 Mio. Euro umfassenden
Bauprogramms zur Verlegung der US-Luftwaffeneinheiten von der Airbase Mildenhall (Großbritan-
nien) nach Ramstein und Spangdahlem liegen dem Bundesverteidigungsministerium (BMVg) zur An-
nahme vor. Die Niederlassung Trier hat 2017 vorbereitende Gutachten und Genehmigungsverfahren
erbracht sowie Abbruchmaßnahmen und kleine Umbauten durchgeführt.
GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017 | LAGEBERICHT
Das Bundeswehrzentral kranken haus (BwZK) in Koblenz:
Visualisierung des künftigen Funktionsgebäudes mit OP-Sälen, Notaufnahme und Intensivstation
21
Kostenerstattung des Bundes
Zu dem vom Bund 2016 vorgelegten aktualisierten Entwurf für eine neue, integrierte „Bundesbau-Ver-
einbarung“, in der sowohl die Kostenerstattung als auch die bislang gesondert vereinbarte Organleihe
zusammengeführt werden sollen, wurde im Mai ein Verhandlungsgespräch auf Abteilungsleiterebene
sowie im Oktober auf Arbeitsebene geführt. Der Abschluss der neuen Vereinbarung wird für das Jahr
2018 angestrebt.
Sparte Landesbau
Die nachhaltige Sanierung des Landtags im historischen Deutschhaus in Mainz verläuft planmäßig.
Die Übergabe ist weiterhin für 2020 geplant. Die als Interimslösung für den Plenarsaal fungierende
Steinhalle des Landesmuseums wird seit 2016 für die Sitzungen des Landtags genutzt.
Nach Abschluss der archäologischen Untersuchungen haben im April 2017 die Rohbauarbeiten für
den Neubau des Römisch-Germanischen Zentralmuseums im Archäologischen Zentrum Mainz begon-
nen. Offiziell wurde der Baubeginn am 5. Mai mit einer symbolischen Grundsteinlegung begangen.
Parallel wurden u. a. die Leistungen für die Sanitär- und Elektroarbeiten wie auch die Fassaden- und
Dachabdichtungsarbeiten ausgeschrieben, damit 2018 planmäßig mit den Folgegewerken begonnen
werden kann.
Die historischen Landesliegenschaften unter der Verwaltung der Generaldirektion Kulturelles Erbe
(GDKE) sind dauerhaft ein bedeutendes Tätigkeitsfeld für den Landesbau im Landesbetrieb LBB. Bau-
maßnahmen für folgende Liegenschaften befinden sich in der Planungsvorbereitung bzw. in der Bau-
ausführung (Auszug):
■ Sanierungsmaßnahmen Burgruine Schwalbach im Rhein-Lahn-Kreis
■ Sanierungsmaßnahmen Klosterkirche Arnstein im Rhein-Lahn-Kreis
■ Sanierungsmaßnahmen Schloss Stolzenfels in Koblenz
■ Statische Sicherung von Gebäuden auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz
■ Instandsetzung Burgruine Meistersel bei Ramberg / Pfalz
■ Sanierungsmaßnahmen Burg Nassau im Rhein-Lahn-Kreis
■ Sanierungsmaßnahmen Burgruine Nürburg im Landkreis Ahrweiler
■ Barrierefreiheit und Brandschutz Schloss Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben
■ Realisierung Parkpflegewerk Schloss Oberstein bei Idar-Oberstein
■ Sicherung Amphitheater und Kaiserthermen in Trier
Der Honorarerlös aus den oben beschriebenen Maßnahmenpaketen, die aus dem Einzelplan 12 des
Landes finanziert werden, liegt für das Jahr 2017 bei circa 6,1 Mio. Euro und damit um rund 0,6
Mio. Euro über dem geprüften Vorjahresergebnis. Ein großer Anteil der Honorarerlöse entfällt auf die
Großprojekte Sanierung Landtag und Neubau Archäologisches Zentrum Mainz.
Aus der vom Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz (MFFJIV)
beauftragten baulichen Herrichtung der Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge resultiert ein Ge-
samthonoraranspruch in Höhe von 5.670.000 Euro. Ein Teilbetrag von 3,27 Mio. Euro erschien für den
Landesbetrieb LBB lange Zeit uneinbringlich, wurde jedoch im Dezember 2017 vom MFFJIV beglichen.
LAGEBERICHT | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
Geschäftsfeld Immobilienmanagement
Im Jahr 2017 konnte die in den neu strukturierten Außengruppen erbrachte Bauunterhaltung auf
rd. 14,5 Mio. Euro gesteigert werden. In den letzten fünf Jahren wurde die Bauunterhaltung in den
Außengruppen damit um 94,54 Prozent gesteigert, einschließlich der Ausgaben der Außengruppe
Hahn als Sondereffekt.
Auf den nicht dem Flugbetrieb gewidmeten landseitigen Liegenschaften des Hahn wurde mit dem
Einbau dezentraler, erdgasgestützter Wärmeerzeugungsanlagen begonnen. Grund dafür war die
schadensanfällige Fernwärmeversorgung. Mit umfangreichen Instandhaltungs- und Instandsetzungs-
arbeiten sowie der Pflege der Außenanlagen ist die Außengruppe Hahn vollständig ausgelastet.
Anders als in den übrigen Niederlassungen sind in der Außengruppe Hahn auch Handwerker be-
schäftigt, die vor Übernahme der landseitigen Grundstücke durch den Landesbetrieb LBB bei der
Flughafenbetreibergesellschaft FFHG angestellt waren. Hierdurch können die umfangreichen hand-
werklichen Arbeiten vor Ort zum großen Teil von der Außengruppe wahrgenommen werden. Bis zur
Ausübung des Optionsrechts der HNA-Gruppe auf die landseitigen Flächen wird der Aufgabenum-
fang im bisherigen Umfang weiter bestehen.
In Kooperation mit der Hochschule Mainz wurde das Forschungsprojekt „Entwicklung eines standar-
disierten und fortschreibbaren Anforderungsraumbuches zur Bedarfsermittlung und zum Bedarfs-
controlling“ begonnen. Das Projekt verfolgt das Ziel, den Bedarf eines Bauprojektes in Form eines
Anforderungsraumbuches vollständig, aktuell, eindeutig definiert und einvernehmlich abgestimmt
zu Planungsbeginn zu erfassen und während der Planung zu verfolgen.
Durch Auswertung zahlreicher Planungsraumbücher wurde eine Struktur für das Raumbuch geschaf-
fen. In mehreren Workshops wurden niederlassungs- und spartenübergreifend diejenigen Anforderun-
gen gesammelt und formuliert, die aus Sicht der am Bauprojekt Beteiligten für eine effiziente Planung
sowie aus Sicht des Facilitymanagements für ein effizientes Betreiben einer Immobilie benötigt werden.
Die 2016 eingeführte niederlassungsübergreifende Kostenkontrolle mit der Software Haushaltsvollzug
Bau (HHV-Bau) wurde fortgesetzt. Damit können Abweichungen von den im Investitionsplan veran-
schlagten Baumitteln für „Große Baumaßnahmen“ frühzeitig erkannt und zur Verfügung stehende
Budgets effizienter ausgesteuert werden. Der Ansatz von 16 Mio. Euro für Kleine Baumaßnahmen der
LBB-eigenen sowie Hochschulimmobilien wurde damit genau ausgesteuert.
Nach der erfolgreichen Umstellung auf das SAP-Modul RE-FX im September 2016 wurden 2017
noch verschiedene Anpassungen durchgeführt. Die erforderlichen neuen Lizenzen wurden beschafft.
Portfoliomanagement
Das Investitionsvolumen (inkl. Baunebenkosten und aktivierter Eigenleistung) für LBB-eigene Immobi-
lien und Hochschulen betrug im Jahr 2017 rund 74 Mio. Euro (Vorjahr: 81 Mio. Euro). Der gesamte
Instandhaltungsaufwand erreichte rund 65 Mio. Euro und lag damit leicht unter dem Niveau des Vor-
jahres von rund 66 Mio. Euro.
Mit der Enthüllung des Bauschilds durch Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen und Innenminister
Roger Lewentz fiel Anfang Februar 2017 der Startschuss für die Umsetzung des zweiten Bauabschnitts
des Umbaus der ehemaligen Hauptpost für das Polizeipräsidium Trier. Die Fertigstellung des mit rund
24 Mio. Euro veranschlagten Bauabschnitts – der Umbau der ehemaligen Pakethalle sowie des Werk-
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Kollegen des Fachbereichs Immobilienmanagement in der
LBB-Zentrale
stattgebäudes – ist für 2019 geplant. Ziel des Gesamtprojekts ist ein gemeinsamer Standort für den
Großteil der Trierer Polizeidienststellen, die derzeit auf zahlreiche Gebäude im Stadtgebiet verteilt sind.
Die Hochschule Kaiserslautern weihte am 13. Juni 2017 die neuen Gebäude am Standort Kammgarn
feierlich ein. Mit Fertigstellung der Aula im Obergeschoss des Gebäudes G (Aula und Mensa) wurde
der erste Bauabschnitt abgeschlossen. Die Mensa nahm ihren Betrieb zum Sommersemester 2017 auf,
während die Gebäude E (Bibliothek, Rechenzentrum und Seminarräume) sowie F (Verwaltung) bereits
seit 2016 genutzt werden. Im zweiten Bauabschnitt wird das Gebäude H, das künftig die Labore und
Werkstätten der Hochschule hinter der historischen Fassade des ehemaligen Fabrikgebäudes beher-
bergen soll, entstehen. Im Jahr 2017 wurde zunächst das nicht mehr sanierungsfähige Gebäude hinter
der historischen Fassade zurückgebaut.
Anfang Juli 2017 erfolgte mit der Grundsteinlegung der offizielle Baubeginn der neuen Polizeidirektion
in Landau. Die bisher auf drei Gebäude an zwei Standorten verteilten Polizeidienststellen sollen nach
zweijähriger Bauzeit unter ein Dach ziehen. In dem neuen Gebäude mit 2.300 m² und 122 Arbeitsplät-
zen werden dann rund 170 teils im Wechselschichtdienst eingesetzte Polizeibedienstete untergebracht.
Parallel wurden die Kaufvertragsverhandlungen mit der Stadt Trier zum Ankauf des alten Gebäudes
des Polizeipräsidiums in der Südallee begonnen.
Im September 2017 wurde nach dreieinhalb Jahren Bauzeit das Justizzentrum Bad Kreuznach über-
geben. Für das rund 9.750 m² große Gebäude wurden 30 Mio. Euro investiert. Damit konnten die
auf mehrere Standorte und Gebäude verteilten Gerichte, Staatsanwaltschaft und Bewährungshilfe in
einem Neubau zusammengeführt werden.
Für den Neubau des Justizzentrums Bad Kreuznach werden erstmals im Rahmen eines Pilotprojektes
vollumfänglich die Baunutzungskosten nach DIN 18960 (sogenannte Folgekosten: Verwaltungs-, Be-
triebs- und Instandsetzungskosten) erfasst.
2017 wurden durch Verkäufe Umsatzerlöse in Höhe von über 4 Mio. Euro für den Landesbetrieb LBB
erzielt. Veräußert wurden unter anderem das ehemalige Finanzamt in Frankenthal und die ehemaligen
Gebäude des Instituts für schulische Fortbildung in Boppard und in Saarburg.
Facilitymanagement
Im Jahr 2017 erfolgten Ausschreibung, Vergabe und Beauftragung der Betreibermodelle für das Ab-
geordneten- und Ministerialdienstgebäude und das Isenburg-Karree in Mainz. Die Ausschreibung für
die Staatskanzlei musste aufgrund nicht wirtschaftlicher Ergebnisse aufgehoben werden und wird im
Verhandlungsverfahren fortgeführt.
Für die Justizvollzugsanstalt Rohrbach konnte durch Nachtragsvereinbarungen der Betreibervertrag
aktualisiert und um die Liegenschaft Wonsheim erweitert werden.
In das bestehende CAFM-System (Computer Aided Facility Management) PIT-FM konnte die Einbin-
dung der Energiedatenbank weiter vorangetrieben werden.
Die Fachkraft für Brandschutz war wie im Vorjahr weiterhin stark zur Unterstützung im Bereich der
Johannes Gutenberg-Universität tätig. Weitere Aufgabenschwerpunkte waren Grundsatzthemen wie
brandschutztechnische Behandlung von Gewahrsamsbereichen der Polizei, Fortführung der Abstim-
mung mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) zu Gefahrenverhütungsschauen sowie
Erarbeitung von Vertragsmustern für die Einschaltung von Freischaffenden in diesem Bereich.
LAGEBERICHT | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
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Oben: Hochschule Kaiserslautern.Neubau für Verwaltung und Hoch-schulleitung
Unten: Blick in die neue barriere-freie Mensa
Im Infrastrukturellen Facilitymanagement hielt die verstärkte Nachfrage nach Dienstleistungen, insbe-
sondere im Bereich der Unterhaltsreinigung, auch 2017 weiterhin an. Neben den Projekten der Vor-
jahre und den damit einhergehenden Qualitätskontrollen wurden weitere Aufträge zur Ausschreibung
der Unterhaltsreinigung erteilt, z. B. für die Liegenschaften in der Zuständigkeit der Polizeipräsidien
Trier und Ludwigshafen, für landesweit alle Gerichte sowie die Staatsphilharmonie in Ludwigshafen.
Energiemanagement
Der Anteil regenerativ erzeugter Energie zur Versorgung von Liegenschaften im Landesbereich mit
Heizwärme wurde auch 2017 erhöht. Im Rahmen dieser Strategie kommt der Fernwärme weiterhin
eine besondere Bedeutung zu. Zur Erzeugung von Fernwärme wird oft ein hoher Anteil regenerativer
Energieträger sowie häufig Kraft-Wärme-Kopplung eingesetzt. Dies spiegelt sich in niedrigen Primär-
energiefaktoren zwischen 0 und 0,7 wider (der Primärenergiefaktor von Gas ist zum Vergleich 1,1),
die nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) einen klimaschonenden Energieeinsatz kennzeichnen.
2017 wurden die Planungen zum Anschluss von Neubau und Bestandsgebäuden der Hochschule
Ludwigshafen sowie des Neubaus der Kindertagesstätte an das Fernwärmenetz aufgestellt. Die hier
eingesetzte Fernwärme wird ohne Einsatz von fossilen Energieträgern erzeugt.
Der Einsatz des im Bereich der Hochschulen bereits flächendeckend eingeführten Energiemonito-
ring-Systems Interwatt zur computergestützten Überwachung (Monitoring) von Energieverbrauchs-
daten ist 2017 auch in Landesliegenschaften außerhalb des Hochschulbereichs weiter gewachsen.
Durch Auswertung der erfassten Daten (Controlling) können unwirtschaftliche Betriebszustände er-
kannt und behoben werden.
Zur Energieeffizienzsteigerung in Gebäuden wurde 2017 das Pumpenaustauschprogramm für Hei-
zungsanlagen vorangetrieben, mit dem Ziel 80 Prozent des benötigten Heizungspumpenstroms ein-
zusparen.
Um künftig den Betrieb in großen Liegenschaften zu optimieren, wurden als Startprojekt für zwei große
Liegenschaften (Gebäude-)Automationskonzepte entwickelt. Ziel ist, durch eine einheitliche, Gewerke
übergreifende und standardisierte Steuer- und Regelungstechnik aller Gebäude und Anlagen einen
abgestimmten, auf den Bedarf reduzierten Betrieb zu ermöglichen. Hierzu werden alle Betriebsinfor-
mationen in einer zentralen Automations- und Bedienstation der Liegenschaft zusammen geführt.
Als Startprojekte dienten 2017 die Hochschule der Polizei auf dem Hahn und die Landesschule für
Gehörlose und Schwerhörige in Neuwied.
Zum Jahresbeginn 2017 trat die vierte Auflage der LBB-eigenen Richtlinie „Energieeffizientes Bauen
und Sanieren“ in Kraft, die im Hinblick auf die Fortschreibung der EnEV überarbeitet worden war.
Im Rahmen des 2015 gestarteten Pilotprojekts für Elektromobilität im Dienstwageneinsatz wurden
2017 die LBB-Niederlassungen mit insgesamt sieben Elektrofahrzeugen ausgestattet. In jeder Nieder-
lassung wurden zudem zwei Ladepunkte installiert, um sowohl die Eigenversorgung der Fahrzeuge
sicherzustellen als auch eine Lademöglichkeit für Gäste anzubieten.
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Umweltcampus Birkenfeld der Hochschule Trier, Technikraum
Organisation und MitarbeiterUmsetzung des Einstellungsstopps und Besetzung zusätzlicher Stellen – gegensätzlicher können Auf-
gabenstellungen eigentlich nicht sein. Aber in der Tat waren dies wesentliche Themenfelder, die das
Handeln der Sparte Personal / Organisation im Geschäftsjahr 2017 bestimmten.
Ausgehend vom Beschluss der Landesregierung, insgesamt 2.000 Stellen bis Ende 2020 einzusparen,
entfallen auf den Landesbetrieb LBB hiervon nach Vollzeitäquivalenten in der Summe 85 Stellen. Um
dieses Einsparziel zu erreichen, hat das Ministerium der Finanzen beginnend ab 2017 einen Einstellungs-
stopp verfügt. Ausnahmen sind insoweit nur in besonders begründeten Einzelfällen möglich.
Losgelöst hiervon zeichnete sich bereits seit 2016 eine nachhaltige Steigerung der Bauaufträge des Bun-
des, der Gaststreitkräfte sowie der NATO ab. Dieser sich verstetigende Trend führte zur Bewilligung von
72 zusätzlichen Stellen zur Bewältigung der Bauaufgaben des Bundes. Dabei hat sich der Bund damit
einverstanden erklärt, die hierdurch entstehenden Personalkosten in vollem Umfang zu übernehmen.
Das Handeln war in der konkreten Umsetzung davon bestimmt, die organisatorischen Grundlagen zum
Einsatz des zusätzlichen Personals zu schaffen, dies mit den Entscheidungsträgern abzustimmen und
sukzessive für eine Einstellung geeigneter Bewerberinnen und Bewerber zu sorgen. Dieser Prozess konn-
te 2017 noch nicht vollständig abgeschlossen werden. Ursächlich hierfür ist die sich immer komplexer
darstellende Situation am Arbeitsmarkt, die mit dem Schlagwort „Fachkräftemangel“ eine zutreffende
Beschreibung erfährt. Es zeichnet den Landesbetrieb LBB gerade in dieser Situation aus, dass er bereits
in den Vorjahren Konzepte für eine Optimierung der Personalakquise auf den Weg gebracht hat, die
für ein optimiertes Standing auf dem Arbeitsmarkt sorgen. Neben der Modernisierung des Layouts der
Dienstpostenausschreibungen wurden die Grundlagen für eine verbesserte Präsenz an den Hochschu-
len sowie bei Ausbildungsmessen gelegt. Darüber hinaus wurden die Konzepte zur Beschäftigung von
Praktikantinnen und Praktikanten zeitgemäß gestaltet. Gleiches gilt bei der Option, Studentinnen und
Studenten bei der Erstellung ihrer Bachelor- und Masterabschlüsse berufsbegleitend zu unterstützen.
UmsatzentwicklungDie Umsatzerlöse insgesamt sind im Vergleich zum Vorjahr um 11 Mio. Euro (bzw. 3 Prozent) gestiegen.
Im Immobilienmanagement sind die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr durch die Fertigstellung
von mietsteigernden Baumaßnahmen und Indexierung um 7 Mio. Euro (bzw. 2 Prozent) gestiegen.
Des Weiteren wurden in 2017 Immobilien zu Verkaufserlösen von rd. 4 Mio. Euro veräußert, was einer
Verminderung zum Vorjahreszeitraum von 12 Mio. Euro entspricht. Bei den Architekten- und Inge-
nieurleistungen des Baumanagements ist ein Anstieg um 16 Mio. Euro (bzw. 18 Prozent) zu verzeichnen.
AufwandsentwicklungDie Aufwendungen für die Hausbewirtschaftung haben sich im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahr
um 1 Mio. Euro leicht verringert und erreichten damit abermals nicht die im Wirtschaftsplan prognos-
tizierte Größe. Bei den externen Architekten- und Ingenieurleistungen hat sich der Betrag um 21 Mio.
Euro erhöht. Der Personalaufwand ist gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent gestiegen (2 Mio. Euro),
was insbesondere durch die volle Auswirkung der im Vorjahr zusätzlich besetzten Stellen begrün-
det ist. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich um 3 Mio. Euro verringert. Bei einer
Netto kreditaufnahme von 0 Euro haben sich die Zinsaufwendungen durch das anhaltende niedrige
Zinsniveau um 1 Mio. Euro verringert.
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Impression aus der Niederlassung Landau
Darstellung der Lage
VermögenslageDie Vermögensstruktur ist weitgehend unverändert. Das Anlagevermögen hat sich im Berichtsjahr
bei Zugängen in Höhe von 77 Mio. Euro auf 2.250 Mio. Euro leicht verringert und umfasst rund 94
Prozent der Bilanzsumme.
Die Vorräte sind im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen (1 Mio. Euro). Die Forderungen und Sonsti-
gen Vermögensgegenstände haben sich im Vergleich zum Vorjahr insbesondere durch das Tagesgeld-
konto um 40 Mio. Euro erhöht.
FinanzlageDas Eigenkapital (869 Mio. Euro; Vorjahr: 863 Mio. Euro) hat sich im Berichtsjahr insbesondere durch
den Jahresüberschuss erhöht. Die Eigenkapitalquote liegt im Vergleich zum Vorjahr unverändert bei
36 Prozent. Das Anlagevermögen ist zu 94 Prozent (Vorjahr: 95 Prozent) mit Eigenkapital (39 Prozent;
Vorjahr: 38 Prozent) sowie mittel- und langfristigem Fremdkapital finanziert.
Die Liquidität des Unternehmens konnte weitgehend aus dem Cashflow gesichert werden.
ErtragslageDer Jahresüberschuss ist gegenüber dem Vorjahr um 6 Mio. Euro verringert. Die Umsatzerlöse insge-
samt sind um 11 Mio. Euro gestiegen. Dem stehen Erhöhungen von 21 Mio. Euro bei den Aufwendun-
gen für Architekten- und Ingenieurleistungen und von 3 Mio. Euro bei den Sonstigen Aufwendungen
gegenüber. Die Zinsaufwendungen haben sich weiter um 1 Mio. Euro verringert.
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Der neue Plenarsaal (Die Darstel-lung ist ein Entwurf, Stand 2015)
Weitere Entwicklung
Bundesbau Beim Neubau des US-Militärkrankenhauses in Weilerbach sollen neben der Fortführung der Aus-
führungsplanung in diesem Jahr das Eingangskontrollgebäude, die Brückenverbindung zur Airbase
Ramstein sowie das Bauleitungsgebäude für die Niederlassung Weilerbach auf der Baustelle errich-
tet werden. Nach der für 2018 geplanten Beauftragung des Generalunternehmers soll der Bau des
Kranken hauses im Jahr 2019 starten.
Die Fertigstellung des ersten US-Schulbauprojektes soll im März 2018 erfolgen und die Schule im Septem-
ber 2018 in Betrieb gehen. Drei weitere US-Schulbauprojekte sollen im Jahr 2019 fertig gestellt werden.
Mit der Bauausführung der beiden in Planung befindlichen Schulen soll 2019 begonnen werden.
Mit der Bearbeitung der Baumaßnahmen für die Verlegung von US-Streitkräften aus dem britischen Mil-
denhall nach Spangdahlem und Ramstein soll begonnen werden, nachdem das Bundesministerium der
Verteidigung die vorliegenden Projektaufträge für die Großen Neubaumaßnahmen angenommen hat.
Zusätzlich zu den genehmigten 72 Stellen für den Bundeswehr-Bau wurden wegen der hohen Auf-
tragslage auch im Bereich der US-Gaststreitkräfte weitere 53 Stellen beantragt. Zu der noch abzu-
schließenden neuen Bundesbau-Vereinbarung sollen in diesem Jahr weitere Verhandlungen erfolgen.
Voraussichtlich wird die Vereinbarung rückwirkend zum 1. Januar 2018 eingeführt werden.
LandesbauDie Rohbauarbeiten für die nachhaltige Sanierung des Landtagsgebäudes dauern 2018 an. Begonnen
wird Mitte 2018 außerdem mit der Gebäudehülle, dem Dach und dem Grobausbau.
Die Rohbauarbeiten für den Neubau des Archäologischen Zentrums (AZM) werden 2018 abgeschlos-
sen. Der Beginn der Folgegewerke ist für den Frühsommer 2018 terminiert.
Die Planungen und Bauarbeiten an zahlreichen Liegenschaften der Generaldirektion Kulturelles
Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) und solchen mit Patronatsverpflichtung laufen mit Schwerpunkten auf
Koblenz, dem römischen Erbe in Trier sowie an zahlreichen Burgen weiter.
Die Prognose zum Honorarerlös bleibt aufgrund der angespannten Personalsituation gegenüber den
starken Vorjahren tendenziell leicht rückläufig und wird dabei wesentlich durch die erwirtschafteten
Honorare für das AZM und den Landtag gestützt.
Im LBB-internen Organisationsprojekt zur Einrichtung eines elektronischen Systems zur Optimierung
der Projektablagestruktur (Informations- und Kommunikationssystem für elektronische Bauprojekt-
daten) im Landesbetrieb LBB wird in enger Zusammenarbeit mit dem beauftragten IT-Dienstleister die
Anpassung der beschafften Standardsoftware an die Belange des Landesbetriebs LBB vorangetrieben.
2017 wurde das neue Dokumentenmanagementsystem als Pilotprojekt in der Niederlassung Diez
eingeführt. Auf der Basis der gewonnenen Erfahrungen ist für 2018 ein umfassendes Update geplant.
Anschließend können die Schulungen und die Einführung in weiteren Niederlassungen erfolgen.
Die Sparte Landesbau wird sich im Zuge der Reorganisation der Zentrale insbesondere auf Grund-
satzthemen fokussieren.
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Oben: Mosaik-Fassade der neuen High School in Kaiserslautern- Vogelweh. Hier der Zugangs bereich
Unten: Blick von der Galerie in den großen Gemeinschaftsbereich („Commons“) der High School
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PortfoliomanagementIm Jahr 2017 hat das Land Rheinland-Pfalz seine Geschäftsanteile an der Flughafen Frankfurt Hahn
GmbH an die chinesische HNA-Gruppe veräußert und dem Käufer ein bis März 2020 befristetes um-
fassendes Optionsrecht auf die Flächen des Landesbetriebs LBB am Flughafen Hahn eingeräumt. HNA
beabsichtigt – nach mündlicher Bekundung – die komplette bzw. weitgehende Ausübung dieses
Optionsrechtes. Der Gutachterausschuss für den Bereich Osteifel-Hunsrück wurde mit der Ermittlung des
Verkehrswertes der Flächen beauftragt. HNA sieht weder einen Bedarf für einen Bebauungsplan „Logis-
tik- und Aviationpark Hahn Nord“ noch für den Bereich „Mainzer Tor“. Der Landesbetrieb LBB, die Ent-
wicklungsgesellschaft Frankfurt-Hahn Airport (EGH) und der kommunale Zweckverband Flughafen
Hahn haben daher entschieden, die Verfahren zunächst nicht weiterzuverfolgen. Mit dem Abbruch
baufälliger Gebäude wurde begonnen. Die Westnetz AG verwirklichte 2017 weitgehend die angekün-
digte Erschließung der landseitigen Flächen des Landesbetriebs LBB mit Erdgas.
Nachdem das in Zusammenarbeit mit der Hochschule Mainz entwickelte LBB-eigene Berechnungstool
NuKoSi (Nutzungskostensimulation) bei verschiedenen Maßnahmen Anwendung fand und getestet
wurde, steht nun die EDV-technische Konsolidierungsphase an. So wird im ersten Schritt als Vorberei-
tung einer professionellen Programmierung ein Pflichtenheft verfasst werden.
Zukünftig soll das für das Justizzentrum Bad Kreuznach begonnene Baunutzungskostencontrolling
auf weitere Liegenschaften ausgeweitet werden. Mit den daraus gewonnenen landesspezifischen
Kennzahlen soll ein permanenter, automatisierter Abgleich mit den im LBB-eigenen Berechnungstool
NuKoSi zur Ermittlung der Lebenszykluskosten definierten Berechnungsgrundlagen Einzug halten.
Die Konzeptphase des LBB-internen Projektes „Entwicklung eines standardisierten und fortschreibba-
ren Anforderungsraumbuches zur Bedarfsermittlung und Bedarfscontrolling“ soll abgeschlossen, das
Konzept an Pilotprojekten in der Praxis überprüft und verfeinert werden. Im Rahmen der LBB-Evalua-
tion wird die Implementierung des Anforderungsraumbuches in Genehmigungsverfahren des Landes
und in die RLBau (Richtlinie für die Durchführung von Bauaufgaben des Landes) erörtert.
Auch zukünftig wird das Liegenschaftsportfolio dem aktuellen Landesbedarf angepasst. In Speyer soll
das Hotel „Tor zur Pfalz“ veräußert werden. In Neustadt an der Weinstraße steht die Veräußerung des
ehemaligen Finanzamts und der alten Weinbauschule an. Für 2018 ist der Verkauf des ehemaligen
Katasteramts Wissen, des „Vier-Türme-Hauses“ in Bad Ems (bislang Landesbetrieb Daten und Infor-
mation) und der Wohngebäude an der Justizvollzugsanstalt Diez geplant.
FacilitymanagementIm Fokus des Facilitymanagements steht die Unterstützung der gesamten Landesverwaltung bei der
Beschaffung infrastruktureller und technischer Dienstleistungen. Insbesondere die Ausschreibungen
von Gebäude- und Glasreinigung sollen mit dem langfristigen Ziel der vollständigen Übernahme für
alle im LBB-Eigentum befindlichen Liegenschaften vorangetrieben werden. Im Ergebnis lassen sich so
einheitliche Standards unter wirtschaftlichen Aspekten entwickeln und festlegen.
Die Umsetzung von Reorganisationsmaßnahmen aus dem Evaluationsprozess betrifft insbesondere die
Außengruppen des Portfolio-/Facilitymanagements in den Niederlassungen.
Die positive Entwicklung im Bereich der infrastrukturellen Dienstleistungen und der Ausweitung der
Übernahme der Wartungsverträge wird weiter vorangetrieben. Beratungsgespräche mit den Nutzern
lassen hier ein großes Interesse erkennen.
GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017 | LAGEBERICHT
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Energiemanagement Um die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand im Bereich des klima- und ressourcenschonenden Bau-
ens auch in Zukunft zu stärken, soll die LBB-eigene Richtlinie „Energieeffizientes Bauen und Sanieren“
weiterhin regelmäßig angepasst werden. Ziel ist es, neue energetische Anforderungen aufgrund der
Weiterentwicklung der Energieeinsparverordnung (EnEV) auf dem Weg zum Niedrigstenergiegebäude
(Nearly-Zero-Emission-Building) vorausschauend zu integrieren.
Um die Qualität und die Wirtschaftlichkeit sicherzustellen, ist das Energiemanagement weiterhin in die
Planungsphase zahlreicher Projekte eingebunden. Die im Planungsprozess gewonnenen Erkenntnisse
werden in der Richtlinie verarbeitet und stellen den Praxisbezug sicher. Durch die standardmäßige Aus-
stattung der Liegenschaften mit Energiemonitoring-Systemen können zukünftig Annahmen verifiziert
und die Ergebnisse für neue Planungen und Investitionsentscheidungen herangezogen werden. Als
nächster Schritt ist daher geplant, die LBB-Energierichtlinie um einheitliche Vorgaben für die Wirt-
schaftlichkeitsberechnung von Anlagentechnik zu erweitern.
Da im Bereich der Elektromobilität auch die Nutzer der LBB-Liegenschaften großes Interesse an eigenen
Ladepunkten bekundet haben, soll langfristig ein internes Ladenetz des Landes geschaffen werden.
AusblickAusgehend von den vorstehend dargestellten Entwicklungen gehen wir 2018 von Gesamt-Umsatzer-
lösen in Höhe von 403 Mio. Euro und einem Jahresergebnis von 13 Mio. Euro aus.
RisikoberichtIm Immobilienmanagement besteht ein übliches Branchenrisiko bei Überschreitungen der Baukosten.
Weitere bedeutsame Preis-, Ausfall- oder Liquiditätsrisiken sind nicht zu erkennen. Die Geschäftsfüh-
rung sieht derzeit keine bestandsgefährdenden Risiken.
Mainz, am 31. März 2018
gez. Holger Basten
LAGEBERICHT | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
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AKTIVA 31. Dezember 2017 31. Dezember 2016
Euro Euro
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 414.555,00 331.435,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Wohnbauten 169.578.601,67 172.693.245,73
2. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit Geschäfts- und anderen Bauten 1.862.864.657,48 1.895.899.390,17
3. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte ohne Bauten 8.318.747,59 8.162.004,27
4. Grundstücke mit Erbbaurechten Dritter 7.072.549,88 7.243.655,495. Bauten auf fremden Grundstücken 24.660.952,00 25.768.825,006. Betriebs- und Geschäftsausstattung 41.351.948,01 46.067.086,017. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 135.763.180,73 129.618.667,82
2.249.610.637,36 2.285.452.874,49
2.250.025.192,36 2.285.784.309,49
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Unbebaute Grundstücke 12.036,49 182.556,98
2. Bebaute Grundstücke 13.759.328,90 14.797.551,73
3. Noch nicht abgerechnete Betriebskosten 13.446.428,76 11.335.350,85
27.217.794,15 26.315.459,56
II. Forderungen und Sonstige Vermögens- gegenstände
1. Forderungen aus Mieten und Pachten 2.553.460,66 2.679.604,18
2. Forderungen aus Verkauf von Grundstücken 92.720,84 84.806,71
3. Forderungen aus Architekten- und Ingenieur-leistungen 2.588.105,35 2.410.965,02
4. Forderungen aus anderen Lieferungen und Leistungen 856.829,18 1.154.690,54
5. Sonstige Vermögensgegenstände 120.441.421,75 79.827.913,49
126.532.537,78 86.157.979,94
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kredit-instituten und Schecks 16.356,05 19.710,62
153.766.687,98 112.493.150,12
C. Rechnungsabgrenzungsposten 389.183,40 450.230,99
2.404.181.063,74 2.398.727.690,60
GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017 | BILANZ
Bilanzzum 31. Dezember 2017
31
BILANZ | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
PASSIVA 31. Dezember 2017 31. Dezember 2016
Euro Euro
A. Eigenkapital
I. Stammkapital 200.000.000,00 200.000.000,00
II. Kapitalrücklage 453.531.942,76 453.578.965,07
III. Gewinnrücklage 185.532.641,92 185.532.641,92IV. Bilanzgewinn 30.258.735,43 23.949.585,04
869.323.320,11 863.061.192,03
B. Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen 53.754.297,82 56.894.833,54
C. Sonstige Rückstellungen 61.279.000,00 59.161.000,00
D. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen 14.525.526,15 8.725.516,752. Verbindlichkeiten aus Architekten- und
Ingenieurleistungen 4.197.850,90 3.070.067,643. Verbindlichkeiten aus anderen Lieferungen
und Leistungen14.361.094,18 14.371.909,62
4. Verbindlichkeiten gegenüber dem Land Rheinland-Pfalz 1.340.954.419,65 1.341.609.498,35
5. Sonstige Verbindlichkeiten 15.566.901,94 16.495.111,45
1.389.605.792,82 1.384.272.103,81
E. Rechnungsabgrenzungsposten 30.218.652,99 35.338.561,22
2.404.181.063,74 2.398.727.690,60
32 33
Baumanagement (BM)
Immobilien- management
(IMA)
Summe BM und IMA
Gesamt LBB (gem. Abschluss
nach HGB)Differenz
Gesamt LBB (gem. Abschluss nach
HGB) Vorjahr
Veränderung zum Vorjahr
Veränderung zum Vorjahr
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro %
1. Umsatzerlöse
a. aus der Hausbewirtschaftung 13 296.252 296.265 293.226 -3.039 286.367 6.859 2,4
b. aus dem Verkauf von Grundstücken 0 4.219 4.219 4.219 0 16.589 -12.370 -74,6c. aus Architekten- und Ingenieurleistungen
inkl. LBB-Honorar 157.899 -448 157.451 103.801 -53.650 87.337 16.464 18,9
157.912 300.023 457.935 401.246 -56.689 390.293 10.953 2,8
2. Verminderung des Bestandes an zum Verkauf bestimmten Grundstücken mit und ohne Gebäude, unfertigen Erzeugnissen und noch nicht abgerechneten Betriebskosten 0 40 40 40 0 -8.413 8.453 -
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 5 12.825 12.830 12.830 0 12.552 278 2,24. Sonstige betriebliche Erträge 1.221 4.955 6.176 6.176 0 8.212 -2.036 -24,8
1.226 17.820 19.046 19.046 0 12.351 6.695 54,2
Summe Erträge 159.138 317.843 476.981 420.292 -56.689 402.644 17.648 4,4
5. Aufwendungen für bezogene Lieferungen und Leistungen
a. Aufwendungen für die Hausbewirt- schaftung 3.137 76.314 79.451 76.412 -3.039 77.902 -1.490 -1,9
b. Aufwendungen für Verkaufsgrundstücke 0 114 114 114 0 120 -6 -5,0
c. Aufwendungen für Architekten- und Ingenieurleistungen 75.156 38.249 113.405 59.755 -53.650 39.114 20.641 52,8
d. Aufwendungen für andere Lieferungen und Leistungen 3.038 392 3.430 3.430 0 2.665 765 28,7
81.331 115.069 196.400 139.711 -56.689 119.801 19.910 16,6
6. Personalaufwand
a. Löhne und Gehälter 56.691 8.025 64.716 64.716 0 63.171 1.545 2,4
b. Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
15.594 2.189 17.783 17.783 0 17.445 338 1,9
72.285 10.214 82.499 82.499 0 80.616 1.883 2,3
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögens gegenstände des Anlage-vermögens und Sachanlagen 939 109.700 110.639 110.639 0 110.239 400 0,4
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 12.610 3.870 16.480 16.480 0 13.225 3.255 24,6
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge -4 -97 -101 -101 0 -165 64 -38,8
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 29 40.760 40.789 40.789 0 42.210 -1.421 -3,4
13.574 154.233 167.807 167.807 0 165.509 2.298 1,4
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäfts- tätigkeit -8.052 38.327 30.275 30.275 0 36.718 -6.443 -17,5
12. Sonstige Steuern 14 2 16 16 0 -32 48 -
Summe Aufwand 167.204 279.518 446.722 390.033 -56.689 365.894 24.139 6,6
13. Jahresüberschuss -8.066 38.325 30.259 30.259 0 36.750 -6.491 -17,7
GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017 | GEWINN UND VERLUST
Gewinn- und VerlustrechnungFür die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2017
32 33
Baumanagement (BM)
Immobilien- management
(IMA)
Summe BM und IMA
Gesamt LBB (gem. Abschluss
nach HGB)Differenz
Gesamt LBB (gem. Abschluss nach
HGB) Vorjahr
Veränderung zum Vorjahr
Veränderung zum Vorjahr
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro %
1. Umsatzerlöse
a. aus der Hausbewirtschaftung 13 296.252 296.265 293.226 -3.039 286.367 6.859 2,4
b. aus dem Verkauf von Grundstücken 0 4.219 4.219 4.219 0 16.589 -12.370 -74,6c. aus Architekten- und Ingenieurleistungen
inkl. LBB-Honorar 157.899 -448 157.451 103.801 -53.650 87.337 16.464 18,9
157.912 300.023 457.935 401.246 -56.689 390.293 10.953 2,8
2. Verminderung des Bestandes an zum Verkauf bestimmten Grundstücken mit und ohne Gebäude, unfertigen Erzeugnissen und noch nicht abgerechneten Betriebskosten 0 40 40 40 0 -8.413 8.453 -
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 5 12.825 12.830 12.830 0 12.552 278 2,24. Sonstige betriebliche Erträge 1.221 4.955 6.176 6.176 0 8.212 -2.036 -24,8
1.226 17.820 19.046 19.046 0 12.351 6.695 54,2
Summe Erträge 159.138 317.843 476.981 420.292 -56.689 402.644 17.648 4,4
5. Aufwendungen für bezogene Lieferungen und Leistungen
a. Aufwendungen für die Hausbewirt- schaftung 3.137 76.314 79.451 76.412 -3.039 77.902 -1.490 -1,9
b. Aufwendungen für Verkaufsgrundstücke 0 114 114 114 0 120 -6 -5,0
c. Aufwendungen für Architekten- und Ingenieurleistungen 75.156 38.249 113.405 59.755 -53.650 39.114 20.641 52,8
d. Aufwendungen für andere Lieferungen und Leistungen 3.038 392 3.430 3.430 0 2.665 765 28,7
81.331 115.069 196.400 139.711 -56.689 119.801 19.910 16,6
6. Personalaufwand
a. Löhne und Gehälter 56.691 8.025 64.716 64.716 0 63.171 1.545 2,4
b. Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
15.594 2.189 17.783 17.783 0 17.445 338 1,9
72.285 10.214 82.499 82.499 0 80.616 1.883 2,3
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögens gegenstände des Anlage-vermögens und Sachanlagen 939 109.700 110.639 110.639 0 110.239 400 0,4
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 12.610 3.870 16.480 16.480 0 13.225 3.255 24,6
9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge -4 -97 -101 -101 0 -165 64 -38,8
10. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 29 40.760 40.789 40.789 0 42.210 -1.421 -3,4
13.574 154.233 167.807 167.807 0 165.509 2.298 1,4
11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäfts- tätigkeit -8.052 38.327 30.275 30.275 0 36.718 -6.443 -17,5
12. Sonstige Steuern 14 2 16 16 0 -32 48 -
Summe Aufwand 167.204 279.518 446.722 390.033 -56.689 365.894 24.139 6,6
13. Jahresüberschuss -8.066 38.325 30.259 30.259 0 36.750 -6.491 -17,7
GEWINN UND VERLUST | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
Die Abbildung weist in einer Gegenüber-
stellung einerseits die Gewinn- und Verlust-
rechnung (GuV) des Baumanagements (BM)
der Niederlassungen des Landesbetriebs
und anderer seits die GuV des Geschäftsbe-
reichs Immobilien management (IMA) aus.
Die Abweichungen der Summen-GuV der
Geschäftsbereiche BM und IMA zu der GuV
nach Handelsrecht resultieren aus internen
Leistungsverrechnungen insbesondere bei
den Positionen:
a) Umsatzerlöse aus Architekten- und
Ingenieur leistungen
b) interne Mieteinnahmen für Raum-
nutzungen
c) Aufwendungen für Architekten- und
Ingenieur leistungen
Die geschäftsbereichsübergreifenden
Verrechnungsbuchungen sind in der
zusammen gefassten Gewinn- und Verlust-
rechnung erfolgs neutral.
Anhang | zum Geschäftsjahr 1. Januar bis 31. Dezember 2017
35
Allgemeine AngabenDer Jahresabschluss des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung wurde nach den Vorschrif-
ten des Handelsgesetzbuches (HGB) entsprechend den gesetzlichen Vorschriften für große Kapital-
gesellschaften aufgestellt. Bei der Gliederung des Jahresabschlusses wurde die Verordnung über die
Formblätter für die Gliederung des Jahresabschlusses von Wohnungsunternehmen, soweit möglich,
angewandt.
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.
Aufbau und Gliederung des Jahresabschlusses haben sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert.
Bilanzierungs- und BewertungsmethodenDie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben.
Das Anlagevermögen ist mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten gem. § 255 HGB vermindert
um die planmäßigen linearen Abschreibungen bewertet. Von dem Wahlrecht gem. § 255 (2) S.3 HGB
wird Gebrauch gemacht. Für dauernde Wertminderungen werden außerplanmäßige Abschreibungen
vorgenommen. Die Abschreibungen auf Anlagegüter erfolgen entsprechend ihrer voraussichtlichen
wirtschaftlichen Nutzungsdauer.
Das Vorratsvermögen ist mit den Anschaffungskosten beziehungsweise dem niedrigeren beizulegen-
den Wert angesetzt.
Die Wertberichtigungen zu den unter den Vorräten ausgewiesenen Grundstücken und Bauten wur-
den aufgrund von zum Bilanzstichtag vorliegenden Wertermittlungen oder konkreten Kaufangeboten
vorgenommen.
Forderungen wurden grundsätzlich zum Nominalwert angesetzt. Einzelwertberichtigungen wurden
in angemessener Höhe berücksichtigt. Pauschalwertberichtigungen wurden auf die Forderungen aus
Architekten- und Ingenieurleistungen gegen den Bund und gegen das Land Rheinland-Pfalz in Höhe
von jeweils 5 Prozent gebildet. Die liquiden Mittel sind zu Nominalbeträgen angesetzt.
Die Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen
Erfüllungsbetrags gebildet. Die Sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle erkennbaren Risiken
und ungewisse Verpflichtungen in angemessenem Umfang.
Die Berechnung der Altersteilzeitrückstellung für die Handelsbilanz wurde mit Hilfe der „Richttafeln
2005“ von Dr. Klaus Heubeck durchgeführt. Dabei wurde unter der Annahme einer Restlaufzeit von
zwei Jahren ein Rechnungszins von 1,4 Prozent für Beamte und 1,5 Prozent für Angestellte (Vorjahr:
1,8 Prozent für Beamte und 1,7 Prozent für Angestellte) angesetzt. Als Gehaltstrend wurden wie im
Vorjahr 0,6 Prozent für Beamte und 1,5 Prozent für Angestellte angenommen.
Die Verbindlichkeiten wurden mit dem jeweiligen Erfüllungsbetrag passiviert.
AnlagevermögenBei einem Ausgangsvermögen (1. Januar) in Höhe von 2.286 Mio. Euro konnten Zugänge in Höhe
von 77 Mio. Euro verzeichnet werden. Dem standen Abschreibungen in Höhe von 111 Mio. Euro
gegenüber. Der Buchwert zum 31. Dezember 2017 beträgt 2.250 Mio. Euro. Bei bebauten und un-
bebauten Grundstücken, für die zum jeweiligen Bilanzstichtag eine Verkaufsabsicht besteht, erfolgt
eine Umbuchung in die Bilanzposition „Vorräte“.
ANHANG | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
36 37
Umlaufvermögen
Vorräte
Unter den Vorräten werden neben den noch nicht abgerechneten Betriebskosten die Liegenschaften
ausgewiesen, für die zum Bilanzstichtag eine konkrete Verkaufsabsicht besteht. Die Wertberichtigung
auf den Bestand beträgt zum 31.12.2017 Tsd. Euro 4.675 (Vorjahr: Tsd. Euro 4.633).
Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände
Die Forderungen setzen sich wie folgt zusammen:
31.12.2017 31.12.2016
Tsd. Euro Tsd. Euro
1. Forderungen aus Mieten und Pachten■ Land Rheinland-Pfalz 1.680 1.194■ Andere 873 1.485
2.553 2.679
2. Forderungen aus Verkauf von Grundstücken 93 85
3. Forderungen aus Architekten- und Ingenieurleistungen■ Land Rheinland-Pfalz 2.566 2.061■ Andere 22 350
2.588 2.411
4. Forderungen aus anderen Lieferungen und Leistungen■ Land Rheinland-Pfalz 83 430■ Andere 774 725
857 1.155
5. Sonstige Vermögensgegenstände■ Land Rheinland-Pfalz 118.107 77.664■ Debitorische Kreditoren 155 104■ Andere 2.179 2.060
120.441 79.828
126.532 86.158
Sämtliche Forderungen haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr.
RechnungsabgrenzungspostenHierbei handelt es sich im Wesentlichen um vorausbezahlte Softwarewartungsverträge und Disagien
Tsd. Euro 250 (Vorjahr: Tsd. Euro 289).
GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017 | ANHANG
36 37
EigenkapitalIm Berichtsjahr wurden diverse unbebaute Grundstücke in der Gemarkung Urmitz (Tsd. Euro 48)
entnommen.
Der Jahresüberschuss des Jahres 2017 (Tsd. Euro 30.259, Vorjahr: Tsd. Euro 36.750) soll in voller Höhe
an das Land Rheinland-Pfalz abgeführt werden. Der Bilanzgewinn stellt sich wie folgt dar:
31.12.2017 31.12.2016
Tsd. Euro Tsd. Euro
1. Jahresüberschuss 30.259 36.750
2. Vorab an das Land 0 12.800
3. Bilanzgewinn 30.259 23.950
Sonderposten für Investitionszuschüsse zum AnlagevermögenEs handelt sich um die Zuschüsse des Bundes bzw. Landes bezüglich der im Bereich des Landes-
betriebs LBB durchgeführten Baumaßnahmen des Konjunkturprogramms II. Die Auflösung erfolgt
analog den entsprechenden Restnutzungsdauern der bezuschussten Maßnahmen.
Des Weiteren beinhaltet der Posten einen Zuschuss aus der Feuerschutzsteuer des Landes Rhein-
land-Pfalz zum Neubau der Landesfeuerwehrschule in Koblenz. Die Auflösung erfolgt analog der
Nutzungsdauer über 25 Jahre.
RückstellungenDie Sonstigen Rückstellungen haben sich wie folgt entwickelt:
ANHANG | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
1.1.2017 Verbrauch Auflösung ZuführungDavon
Zinsanteil(Aufwand)
31.12.2017
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
Personalbezogene Rückstellungen 6.964 6.013 313 5.602 6 6.240
Jahresabschlusskosten 70 69 1 70 0 70
Altlasten 4.090 23 1 500 4.566
Ausstehende Rechnungen 33.417 4.399 1.116 8.794 0 36.696
Prozesskosten 6.611 0 140 0 0 6.471
Abbruchkosten 307 0 0 0 0 307
Unterlassene Instandhaltung 5.703 3.890 787 3.748 0 4.774
Gewährleistung 1.999 0 0 156 0 2.155
59.161 14.394 2.358 18.870 6 61.279
Eine Rückstellung aufgrund von Vorruhestandsregelungen (Altersteilzeit) in Höhe von Tsd. Euro 734 (Vorjahr: Tsd. Euro 1.387)
ist in den personalbezogenen Rückstellungen enthalten.
38 39
VerbindlichkeitenDie Verbindlichkeiten zum 31.12.2017 (31.12.2016) haben folgende Restlaufzeiten:
Gesamt < 1 Jahr > 5 Jahre
Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
Erhaltene Anzahlungen 14.526
(8.726)
14.526
(8.726)
0
(0)
Verbindlichkeiten aus Architekten- und Ingenieurleistungen
4.198
(3.070)
4.198
(3.070)
0
(0)
Verbindlichkeiten aus anderen Lieferungen und Leistungen
14.361
(14.372)
14.361
(14.372)
0
(0)
Verbindlichkeiten gegenüber dem Land Rheinland-Pfalz
1.340.954
(1.341.609)
54.174
(93.828)
1.086.781
(1.146.781)
Sonstige Verbindlichkeiten 15.567
(16.495)
15.567
(16.495)
0
(0)
1.389.606
(1.384.272)
102.826
(136.491)
1.086.781
(1.146.781)
Sicherheiten wurden keine begeben.
Die Verbindlichkeiten gegenüber dem Land Rheinland-Pfalz teilen sich auf in zwei Darlehen in Höhe
von Tsd. Euro 662.281 (Vorjahr: Tsd. Euro 662.281) mit unbegrenzter Laufzeit, mehrere Darlehen mit
unterschiedlichen Laufzeiten in Höhe von Tsd. Euro 675.500 (Vorjahr: Tsd. Euro 675.500).
In den Sonstigen Verbindlichkeiten sind insbesondere kreditorische Debitoren in Höhe von Tsd. Euro
15.500 (Vorjahr: Tsd. Euro 16.395) ausgewiesen. In der Position sind enthalten Verbindlichkeiten aus
Steuern Tsd. Euro 0 (Vorjahr: Tsd. Euro 31) sowie Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit
Tsd. Euro 41 (Vorjahr: Tsd. Euro 46).
RechnungsabgrenzungspostenHierunter ausgewiesen sind ausschließlich Mietvorauszahlungen für Zeiträume nach dem Bilanzstich-
tag. Ein Betrag in Höhe von Tsd. Euro 20.252 (Vorjahr: Tsd. Euro 22.106) betrifft eine Mietvorauszah-
lung für die 2002 eingebrachten Justizvollzugsanstalten und wird über die voraussichtliche Nutzungs-
dauer von 30 Jahren sukzessive als Mietzuschuss ertragswirksam aufgelöst.
UmsatzerlöseDie Umsatzerlöse wurden ausschließlich im Inland erzielt. Hierin enthalten sind insbesondere die Miet-
zahlungen in Höhe von Tsd. Euro 293.226 (Vorjahr: Tsd. Euro 286.368) sowie die Honorierung des
Bundes für die erbrachten Architekten- und Ingenieurleistungen (A / I-Leistungen) in Höhe von Tsd.
Euro 92.187 (Vorjahr: Tsd. Euro 77.035). In den Umsatzerlösen aus A / I-Leistungen sind aperiodische
Erlöse in Höhe von Tsd. Euro -242 (Vorjahr: Tsd. Euro -74) enthalten.
GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017 | ANHANG
38 39
Andere aktivierte EigenleistungenDie Anderen aktivierten Eigenleistungen in Höhe von Tsd. Euro 12.830 (Vorjahr: Tsd. Euro 12.552)
beinhalten Architekten- und Ingenieurleistungen für eigene Bauvorhaben. Die Bewertung erfolgte
ausgehend von den Personaleinzelkosten mit einem Gemeinkostenzuschlag von 239 Prozent (Vorjahr:
231 Prozent).
Sonstige betriebliche ErträgeDie Sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten insbesondere periodenfremde Erträge aus der Auf-
lösung von Rückstellungen (Tsd. Euro 2.357; Vorjahr: Tsd. Euro 4.147), Erträge aus der Auflösung von
Sonderposten aus Investitionszuschüssen (Tsd. Euro 3.141; Vorjahr: Tsd. Euro 3.141), Erträge aus der
Auflösung von Wertberichtigungen auf Forderungen (Tsd. Euro 406; Vorjahr: Tsd. Euro 343) sowie
Sonstige periodenfremde Erträge (Tsd. Euro 0, Vorjahr: Tsd. Euro 12).
Aufwendungen für bezogene Lieferungen und LeistungenIn den Aufwendungen für die Hausbewirtschaftung sind Instandhaltungsaufwendungen in Höhe von
Tsd. Euro 65.368 (Vorjahr: Tsd. Euro 66.448) enthalten. Die bezogenen Architekten- und Ingenieur-
leistungen in Höhe von Tsd. Euro 47.878 (Vorjahr: Tsd. Euro 28.252) für Bundesmaßnahmen (einschl.
Gaststreitkräfte, NATO, etc.) sind der größte Anteil in der Position Aufwendungen für Architekten-
und Ingenieurleistungen.
PersonalaufwandDer Personalaufwand im Geschäftsjahr beträgt bereinigt um die Zuführung zur Rückstellung für Alters-
teilzeit Tsd. Euro 82.872 (Vorjahr: Tsd. Euro 81.493). Darin enthalten sind Tsd. Euro 6.138 (Vorjahr: Tsd.
Euro 6.030) für die Altersversorgung und Tsd. Euro 486 (Vorjahr: Tsd. Euro 581) für Unterstützungen
(Beihilfe).
Abschreibungen auf immaterielle Vermögens-gegenstände des Anlagevermögens und SachanlagenIn den Abschreibungen sind neben planmäßigen keine außerplanmäßigen Abschreibungen (Vorjahr:
Tsd. Euro 1.228) enthalten.
Sonstige betriebliche Aufwendungen In den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind insbesondere enthalten Porto und Telekommu-
nikation (Tsd. Euro 380; Vorjahr: Tsd. Euro 399), Kosten für eigengenutzte Geschäftsräume (Tsd.
Euro 2.106; Vorjahr: Tsd. Euro 1.866), EDV-Aufwendungen (Tsd. Euro 1.783; Vorjahr: Tsd. Euro 1.699),
Wertberichtigung auf Forderungen (Tsd. Euro 6.534; Vorjahr: Tsd. Euro 4.102) und Sonstige perioden-
fremde Aufwendungen aus der Anpassung von Sonstigen Rückstellungen (Tsd. Euro 0; Vorjahr:
Tsd. Euro 3).
ANHANG | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
.
40 41
ZinsergebnisAls Hauptposten des Zinsergebnisses ist der Zinsaufwand für die langfristigen Darlehen des Landes
Rheinland-Pfalz in Höhe von Tsd. Euro 40.333 (Vorjahr: Tsd. Euro 41.882) zu nennen. In den Zinser-
trägen sind Tsd. Euro 8 (Vorjahr: Tsd. Euro 127), in den Zinsaufwendungen Tsd. Euro 40.770 (Vorjahr:
Tsd. Euro 42.052) an das Land Rheinland-Pfalz enthalten.
Sonstige finanzielle VerpflichtungenMonatliche
BelastungLaufzeit 2018 2019 2020
Euro Tsd. Euro Tsd. Euro Tsd. Euro
Mieten und Erbpachten
Büro Fort-Malakoff-Park, Mainz
53.190 28.02.2019 638 106 0
Sonstige div. 1.036 559 412
1.674 665 412
Sonstige
Insbesondere Leasing- und Betreiberverträge
div. 1.376 88 48
3.050 753 460
Nicht bilanzierte PensionsverpflichtungenDie Arbeitnehmer des Landesbetriebes sind bei der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder
(VBL), Karlsruhe, versichert. Es bestehen Versorgungszusagen, die den versicherten Arbeitnehmern
eine zusätzliche Alters-, Berufsunfähigkeits-, Erwerbsunfähigkeits- und Hinterbliebenenversorgung ge-
währleisten. Der Umlagesatz insgesamt betrug im Geschäftsjahr 8,26% (Vorjahr: 8,16%) der Brutto-
Lohn- und -Gehaltssumme. Die umlagepflichtigen Löhne und Gehälter beliefen sich im Geschäftsjahr
2016 auf Tsd. Euro 56.740 (Vorjahr: Tsd. Euro 55.523). Der Landesbetrieb zahlte im Geschäftsjahr
2016 an die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) Umlagen in Höhe von Tsd. Euro
3.700 (Vorjahr: Tsd. Euro 3.622).
BestellobligoZum Bilanzstichtag hatte der Landesbetrieb LBB vertragliche Verpflichtungen in Höhe von rd. 101 Mio.
Euro (Vorjahr: rd. 87 Mio. Euro) übernommen. Hierbei handelt es überwiegend um Vergaben für Bau-
sowie Architekten- und Ingenieurleistungen.
GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017 | ANHANG
.
40 41
Derivative FinanzinstrumenteDerivative Finanzinstrumente sind Finanzinstrumente, deren Werte sich von einem oder mehreren
zugrunde liegenden Vermögenswerten (Basiswert) ableiten lassen. Der Landesbetrieb LBB verwendet
Zinssatzswaps, deren Basiswert Zinssätze sind, über die sich deren Wert ermitteln lässt. Der Nominal-
betrag gibt das gehandelte Kontraktvolumen an. Er stellt keine bilanzierungsfähige Forderung oder
Verbindlichkeit dar, da er lediglich als Referenzgröße für eine Fair-value-Ermittlung oder für die Be-
rechnung gegenseitiger Ausgleichszahlungen dient. Derivate werden im Jahresabschluss mit positiven
beziehungsweise negativen Marktwerten (Fair value) ausgewiesen.
Der Landesbetrieb LBB setzt Zinsderivate ausschließlich zu Sicherungszwecken ein und begrenzt mit
diesen Transaktionen die Zinsänderungsrisiken. Das Gesamtvolumen beträgt am Bilanzstichtag 50 Mio.
Euro.
Es setzt sich wie folgt zusammen:
Geschäfts- partner
Interne Nummer
Nominalbetrag Euro
Nominalzins Prozent
FälligkeitBarwert
31.12.2017 Euro
DZ Bank AG 544 / 08 25.000.000,00- 6-Monats-
Euribor + 4,151
17.09.2018 - 1.107.415
DZ Bank AG 545 / 08 25.000.000,00- 6-Monats-
Euribor + 4,201
16.09.2025 - 6.701.144
Der Barwert basiert auf bankinternen Berechnungen nach der Mark-to-Market-Methode. Derivate
werden ausschließlich mit Kontrahenten guter Bonität abgeschlossen.
AbschlussprüferhonorarFür die Prüfung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2017 sind Tsd. Euro 42 als Abschlussprüfer-
honorar in den Sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten.
Organe des LandesbetriebesNach Nr. 4 und Nr. 5 der Organisationsverfügung sind die Organe des Landesbetriebes LBB die Ge-
schäftsleitung sowie der Beirat.
Geschäftsführer war Herr Dipl.-Ing. Architekt Holger Basten. Frau Dr. Petra Wriedt nahm die Funktion
der stellvertretenden Geschäftsführerin wahr. Auf die Angabe der Geschäftsführervergütung wird
unter analoger Anwendung von § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.
ANHANG | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
42
Mit der Änderung der Organisationsverfügung für den Landesbetrieb LBB vom 20. März 2015 wurde
der Verwaltungsrat aufgelöst. Die dem Verwaltungsrat zugeordneten Aufgaben werden ab diesem
Zeitpunkt im Rahmen der Dienst- und Fachaufsicht von den jeweilig zuständigen Fachabteilungen des
für Finanzen zuständigen Ministeriums wahrgenommen.
PersonalverhältnisseDie besetzten Stellen beim Landesbetrieb LBB blieben in 2017 im Vergleich zum Vorjahr konstant bei
1.237. Hierin sind Auszubildende, beurlaubte Mitarbeiter ohne Bezüge und im Erziehungsurlaub so-
wie Dauerkranke nicht enthalten. Teilzeitbeschäftigte wurden auf volle Stellen umgerechnet.
Im Jahresdurchschnitt waren 1.245 Stellen besetzt.
Ereignisse nach dem BilanzstichtagEs ergaben sich nach dem Bilanzstichtag keine Vorgänge von besonderer Bedeutung.
Mainz, den 31. März 2018
Holger Basten
GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017 | ANHANG
43
BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS | GESCHÄFTSBERICHT LANDESBETRIEB LBB 2017
Bestätigungsvermerk des AbschlussprüfersWir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang
– unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht des Landesbetriebs „Liegenschafts- und
Baubetreuung“ (Landesbetrieb LBB), Mainz, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember
2017 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den
deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden landesrechtlichen Vorschriften so-
wie den ergänzenden Bestimmungen der Organisationsverfügung liegen in der Verantwortung des
Geschäftsführers des Landesbetriebes. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durch-
geführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung
und über den Lagebericht des Landesbetriebes abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (lDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsät-
ze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der
Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über
das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Landesbetriebes sowie die Erwartungen über mögliche
Fehler berücksichtigt.
Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll-
systems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwie-
gend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten
Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Geschäftsführers des Landesbe-
triebes sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir
sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung
bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Jahresabschluss den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden landesrechtli-
chen Vorschriften sowie den ergänzenden Bestimmungen der Organisationsverfügung und vermittelt
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Landesbetriebes. Der Lagebericht
steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den gesetzlichen Vorschriften, vermittelt insge-
samt ein zutreffendes Bild von der Lage des Landesbetriebes und stellt die Chancen und Risiken der
zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Mainz, 20. Juni 2018
DORNBACH GMBH NIEDERLASSUNG MAINZ
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Steuerberatungsgesellschaft
Grötecke Kopf
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer
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Bildnachweis | Coverbild: Auszug aus dem BIM-Koordinationsmodell des US-Klinikums Weilerbach:
Unternehmensgruppe HDR Inc. (USA), Niederlassung Düsseldorf | Seiten 2, 3, 4, 5, 6, 9 und 12: eben-
so | Seite 11: Julia Heinrich-Oppermann, Kaiserslautern | Seite 13: Visualisierung US-Klinikum Wei-
lerbach, Vogelperspektive: Unternehmensgruppe HDR Inc. (USA), Niederlassung Düsseldorf | Seiten
14, 15 und 17: Interview-Fotos TU Kaiserslautern: Julia Heinrich-Oppermann, Kaiserslautern | Seite
18: Visualisierungen geplante US-Klinik Weilerbach und Auszüge aus dem BIM-Koordinationsmodell:
Unter nehmensgruppe HDR Inc. (USA), Niederlassung Düsseldorf; Fotos BIM-Aktenraum und BIM-Ar-
beit am PC in der LBB-Niederlassung Weilerbach: Julia Heinrich-Oppermann, Kaiserslautern | Seite
20: Visualisierung Neubau OP- und Funktionalgebäude Bundeswehrzentralkrankenhaus, Koblenz:
wörner traxler richter planungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main | Seite 22: Foto Immobilien-
management, LBB-Zentrale: Uwe Simon de Lima, Mainz | Seite 23: Fotos Hochschulgebäude Kaisers-
lautern: Thomas Brenner, Kaiserslautern | Seite 24: Foto Technikraum Umweltcampus Birkenfeld:
Rüdiger Mosler, Nochern | Seite 25: Foto Aktenraum LBB-Niederlassung Landau: Angelika Stehle,
Wiesbaden | Seite 26: Visualisierung neuer Plenarsaal Mainz, Entwurf Stand 2015: sander.hofrichter
architekten GmbH, Ludwigshafen am Rhein | Seite 27: Fotos US-High School Kaiserslautern-Vogel-
weh: Thomas Brenner, Kaiserslautern | Seite 34, von links oben nach rechts unten: Verwaltungsge-
bäude Hochschule Kaisers lautern: Thomas Brenner, Kaiserslautern; Computer-Arbeitsplatz im LBB:
Angelika Stehle, Wiesbaden; LBB-Team auf der Baustelle des Römisch-Germanischen Zentralmuseums
in Mainz: Uwe Simon de Lima, Mainz; Eingang Malakoff-Passage Mainz und Zugang zur LBB-Zen-
trale: Ulrike Seitz / LBB; Visualisierung Neubau OP- und Funktionalgebäude Bundeswehrzentralkran-
kenhaus Koblenz: wörner traxler richter planungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main; Eingang US-
High School Kaiserslautern- Vogelweh: Thomas Brenner, Kaiserslautern; Detail aus Interview an der TU
Kaisers lautern: Julia Heinrich- Oppermann, Kaiserslautern
Bildnachweis
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