2018 - hochschule für technik und wirtschaft berlin · 2019-07-10 · forschung, sondern auch im...
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Aktualisierte Umwelterklärung der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
2018
Seite 1
Inhaltsverzeichnis
1. Unsere Hochschule – kurz vorgestellt .................................................................................................................................... 2 1.1. Profil ........................................................................................................................................................................................ 2 1.2. Standorte ............................................................................................................................................................................... 3
2. Umweltleitlinien ........................................................................................................................................................................... 5 3. Aufbauorganisation des Umweltmanagementsystems ...................................................................................................... 7 4. Wesentliche Handlungsfelder im Umweltmanagementsystem ........................................................................................ 8
4.1. Kontextanalyse und Strategie ........................................................................................................................................... 8 4.2. Umweltschutz in Lehre und Forschung .......................................................................................................................... 8 4.3. Studentisches Umweltengagement ................................................................................................................................ 9 4.4 Information und Beteiligung ........................................................................................................................................... 10 4.5 Betriebliche Handlungsfelder ......................................................................................................................................... 11
4.5.1 Abfall ............................................................................................................................................................................ 11 4.5.2 Baumaßnahmen ......................................................................................................................................................... 12 4.5.3 Beschaffung ................................................................................................................................................................ 12 4.5.4 Biologische Vielfalt und Bodennutzung ............................................................................................................... 12 4.5.5 Emissionen .................................................................................................................................................................. 13 4.5.6 Energie ......................................................................................................................................................................... 14 4.5.7 Green IT ....................................................................................................................................................................... 15 4.5.8 Mobilität ....................................................................................................................................................................... 15 4.5.9 Notfallorganisation ................................................................................................................................................... 16 4.5.10 Tätigkeit mit Gefahrstoffen ................................................................................................................................... 16 4.5.11 Wasser ........................................................................................................................................................................ 16
5. Kernindikatoren der Umweltleistung ................................................................................................................................... 17 6. Das Umweltprogramm 2018/2019 ........................................................................................................................................ 19 7. Erklärung der Umweltgutachter ............................................................................................................................................ 21
Abbildungsverzeichnis
Abb. 01 Rahmendaten unserer Hochschule .......................................................................................................................... 2 Abb. 02 Aufteilung der Studierenden nach Fachrichtung .................................................................................................. 2 Abb. 03 Lageplan Campus Treskowallee ............................................................................................................................... 3 Abb. 04 Lageplan Campus Wilhelminenhof ........................................................................................................................... 4 Abb. 05 Gemeinsame Verantwortung im Umweltmanagementsystem .......................................................................... 7 Abb. 06 Umweltbezogene Lehre .............................................................................................................................................. 8 Abb. 07 Forschungsschwerpunkte und -cluster .................................................................................................................. 9 Abb. 08 Aufkleber für energiesparendes Nutzerverhalten ............................................................................................. 10 Abb. 09 Abfallaufkommen 2016 - 2018 .............................................................................................................................. 11 Abb. 10 Aufkommen gefährlicher Abfälle 2016 – 2018 .................................................................................................. 11 Abb. 11 Papierverbrauch 2016 - 2018 ................................................................................................................................ 12 Abb. 12 Treibhausgasemissionen 2016 - 2018 ................................................................................................................. 13 Abb. 13 Stromverbrauch 2016 - 2018 ................................................................................................................................. 14 Abb. 14 Verbrauch von Wärmeenergie 2016 - 2018 ........................................................................................................ 15 Abb. 15 Wasserverbrauch 2016 - 2018 ............................................................................................................................... 16 Abb. 16 EMAS-Kernindikatoren kumuliert für beide Campus ........................................................................................ 17 Abb. 17 EMAS-Kernindikatoren aufgeteilt nach Campus ............................................................................................... 18 Abb. 18 Das Umweltprogramm 2018/2019 ........................................................................................................................ 20
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1. Unsere Hochschule – kurz vorgestellt
1.1. Profil
Vielfalt als Grundlage für interdisziplinäre Zusam-
menarbeit
Unsere Hochschule ist seit 1994 rechtlich selb-
ständig und damit die jüngste staatliche Fachhoch-
schule im Land Berlin. Gleichwohl sind wir inzwi-
schen mit rund 70 Studiengängen eine der größten
und vielfältigsten Hochschulen für Angewandte
Wissenschaften in Deutschland. Das disziplinäre
Spektrum in den fünf Fachbereichen reicht von den
Ingenieurwissenschaften und der Informatik über
die Wirtschafts- und Rechtswissenschaften bis hin
zum Design und den Kulturwissenschaften. Diese
Vielfalt nutzen wir für transdisziplinäre Ansätze
und interdisziplinäre Zusammenarbeit, um so einer-
seits unsere Studierenden auf entsprechende Ko-
operationsbedarfe im Berufsleben vorzubereiten
und andererseits in der Forschung innovative Lö-
sungen für praktische Entwicklungsaufgaben zu
erzielen. Die aktuellen Forschungsschwerpunkte
unserer Hochschule liegen dabei in den Praxisfel-
dern Energie, Gesundheit, Kultur und Kreativwirt-
schaft – digitale Wirtschaft, sowie ab 2019 Indust-
rie und Arbeitswelt von morgen.
Studierende 13 900
Professor_innen 280
Mitarbeiter_innen Verwaltung, Technik, Service 350
Lehrbeauftragte 800
Wissenschaftliche Mitarbeiter_innen 140
Partnerhochschulen 150
Eigene Grundstücksfläche 115 200m2
Fünf Fachbereiche
1 – Ingenieurwissenschaften – Energie und Information
2 – Ingenieurwissenschaften – Technik und Leben
3 – Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
4 – Informatik, Kommunikation und Wirtschaft
5 – Gestaltung und Kultur
Abb. 01 Rahmendaten unserer Hochschule
Qualität im Fokus
Die hohe Qualität unseres Studienangebots, die
sowohl Absolvent_innen als auch Arbeitge-
ber_innen sehr zu schätzen wissen, wird durch ein
hochschuleigenes Qualitätsmanagementsystem
gesichert, für das unsere Hochschule 2014 system-
akkreditiert wurde. Gestützt auf eine moderne
Infrastruktur haben wir uns zudem zu einer beson-
ders forschungsstarken Fachhochschule entwi-
ckelt, die sich damit als Mitglied der European
University Association (EUA) qualifizieren konnte.
Eng vernetzt mit einer Vielzahl von Partnern aus
Wirtschaft und Wissenschaft, Politik und Verwal-
tung sowie Kultur und Gesellschaft ist unsere
Hochschule nicht nur gesuchte Partnerin in der
Forschung, sondern auch im hochschul-, wissen-
schafts- und gesellschaftspolitischen Diskurs.
Abb. 02 Aufteilung der Studierenden nach Fachrichtung
Engagement für Diversity
Wir verstehen uns als offene Hochschule. Dement-
sprechend engagieren wir uns aktiv in der Nach-
barschaft unserer Standorte und für die Entwick-
lung der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg.
Unsere Hochschule setzt sich für eine bessere
Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademi-
scher Bildung ein und bekennt sich zum Prinzip der
Diversity, das heißt zur Anerkennung, Wertschät-
zung und konstruktiven Auseinandersetzung mit
unterschiedlichen biographischen Hintergründen.
Unsere Hochschule zeichnet sich durch ein aner-
kannt großes Engagement im Bereich der Gleich-
stellung aus. Wir fördern den internationalen und
interkulturellen Austausch und engagieren uns
stark für die Inklusion von Menschen mit Behinde-
rungen.
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1.2. Standorte
Seit dem Jahr 2009 ist die Hochschule auf zwei
Standorte konzentriert: den Campus Treskowallee
und den Campus Wilhelminenhof.
Der Campus Treskowallee
Der Campus Treskowallee im Ortsteil Karlshorst hat
eine Grundstücksgröße von rund 63 800 m2 (be-
baute Fläche: 12 400 m2). Er wurde 1991 von unse-
rer Hochschule in Gründung, damals noch Fach-
hochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW),
übernommen. Das älteste Gebäude stammt aus
dem Jahr 1914, das jüngste wurde 1979 einge-
weiht. An diesem Campus ist der Fachbereich 3
(Wirtschafts- und Rechtswissenschaften) und ein
Großteil der Verwaltung angesiedelt. Etwa 3 500
Studierende und 80 hauptamtliche Lehrkräfte stu-
dieren, lehren und forschen hauptsächlich an die-
sem Campus.
Abb. 03 Lageplan Campus Treskowallee
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Der Campus Wilhelminenhof
Der Campus Wilhelminenhof befindet sich im Orts-
teil Oberschöneweide auf einem ehemaligen In-
dustrieareal aus dem späten 19. Jahrhundert. 2006
bezog unsere Hochschule das erste Gebäude auf
dem rund 51 400 m2 großen Gelände (bebaute
Fläche: 19 300 m2). Die Fachbereiche 1 (Ingenieur-
wissenschaften – Energie und Information), 2 (In-
genieurwissenschaften – Technik und Leben), 4
(Informatik, Kommunikation und Wirtschaft) und 5
(Gestaltung und Kultur) sind hier zu finden. Rund
10 400 Studierende und 220 hauptamtliche Lehr-
kräfte studieren, lehren und forschen hauptsäch-
lich an diesem Campus.
Am Campus Wilhelminenhof hat unsere Hochschule
zusätzlich zu den eigenen Flächen Räume im Peter-
Behrens-Haus für den Fachbereich 4 und im Tech-
nologie– und Gründerzentrum Spreeknie für das
Hochschulrechenzentrum und die Zentraleinrich-
tung Fremdsprachen angemietet.
Geltungsbereich des UMS
Der Geltungsbereich UMS erstreckt sich auf unsere
gesamte Hochschule an den beiden Campus
Treskowallee und Wilhelminenhof, unsere Hoch-
schulmitglieder und die von uns betriebenen Anla-
gen. Nicht einbezogen werden An-Institute.
Abb. 04 Lageplan Campus Wilhelminenhof
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2. Umweltleitlinien
Die im vierten Quartal 2016 erarbeiteten Umweltleitlinien für unsere Hochschule stellen Grundsätze dar, an
denen sich Zielsetzungen, Ressourceneinsatz und Priorisierung von Maßnahmen orientieren. Die Hochschullei-
tung stimmte ihnen im Januar 2017 zu; im gleichen Monat befürwortete sie der Akademische Senat.
Präambel
Wir sind uns als öffentliche Einrichtung sowohl in
der Gesamtorganisation, als auch individuell unse-
rer Vorbildwirkung und gesellschaftlichen Verant-
wortung bewusst. Als große Hochschule sind wir
auch Verursacherin von Umweltauswirkungen -
und haben gleichzeitig die Chance, diese durch
umweltbezogene Lehre und Forschung sowie tech-
nische und organisatorische Maßnahmen im Hoch-
schulbetrieb zu erkennen und zu reduzieren. In
Einklang mit anderen Zielstellungen unserer Hoch-
schule und der Ressourcenverfügbarkeit messen
wir dem Umweltschutz in unserem täglichen Han-
deln eine hohe Bedeutung bei. Die Veröffentlichung
der Umweltleitlinien ist Ausdruck dessen und bil-
det den Rahmen für die Ausrichtung und stetige
Weiterentwicklung unseres Umweltmanagement-
systems.
1. Lehre und Forschung
Wir streben eine noch stärkere Vernetzung und die
interdisziplinäre Bearbeitung von umweltschutzbe-
zogenen Fragestellungen in Lehre und Forschung in
allen Studiengängen an und fördern den Austausch
mit dem Hochschulbetrieb. Wir unterstützen vor-
handene und initiieren neue umweltschutzbezoge-
ne Projekte, Lehrveranstaltungen und Studiengän-
ge. Dadurch wird das Umweltbewusstsein der Stu-
dierenden gefördert; sie werden befähigt, gesell-
schaftliche Debatten zu bereichern und auch nach
dem Studium Verantwortung für die Umwelt zu
übernehmen.
2. Nutzerverhalten, Information und Einbeziehung
In Bezug auf die Umweltfaktoren gestalten wir die
Rahmenbedingungen entsprechend unserer tech-
nischen und/oder organisatorischen Möglichkeiten
umweltschützend. Jedes Hochschulmitglied trägt
zudem die Verantwortung, durch eigenes energie-
und ressourcenschonendes Verhalten zum Um-
weltschutz beizutragen. Informations-, Weiterbil-
dungs- und Schulungsangebote unterstützen und
sensibilisieren die Hochschulmitglieder dabei. Sie
werden aktiv in die Gestaltung des Umweltmana-
gementsystems einbezogen. Des Weiteren begrü-
ßen und fördern wir den Informations- und Erfah-
rungsaustausch mit externen Interessengruppen,
um den Umweltschutzgedanken zu stärken.
3. Abfall
Wir wirken auf die kontinuierliche Reduktion des
Abfallaufkommens hin. Um bei der Abfallverwer-
tung hohe Quoten zu erzielen, stellen wir geeignete
Rahmenbedingungen für die sortenreine Entsor-
gung bereit.
4. Baumaßnahmen
Bei Bau-, Sanierungs- und Unterhaltungsmaßnah-
men achten wir auf sparsamen Flächenverbrauch,
umweltfreundliche Baustoffe, Einsparung von
Wärmeenergie und ressourceneffiziente Bewirt-
schaftung.
5. Beschaffung
Wir streben den Einsatz von umweltschonenden
Waren und Dienstleistungen an und geben bei der
Beschaffung umwelt- und sozialverträglichen Vari-
anten den Vorzug. Durch ökologische Vergabekri-
terien wirken wir auch auf Zulieferer und Vertrags-
partner ein.
6. Biodiversität und Bodennutzung
Bei der Pflege und Gestaltung der Außenanlagen
berücksichtigen wir Belange der Artenvielfalt und
des Arten- und Bodenschutzes. Flächenversiege-
lungen erfolgen so sparsam wie möglich.
7. Energieeinsatz und Energieeffizienz, Wasser
Wir verpflichten uns zu einem sparsamen und effi-
zienten Umgang mit Strom, Wärme, Gas und Was-
ser. Dieses Ziel soll aus technischer Sicht durch
drei wesentliche Grundsätze erreicht werden:
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Transparenz — Wir betreiben ein modernes Ener-
giecontrollingsystem. Alle Zählerdaten werden
automatisch erfasst, gespeichert und grafisch aus-
gewertet. Zusammen mit den verschiedenen Ge-
bäudeleittechniksystemen ist so eine gezielte Kon-
trolle der Energieeffizienz unserer technischen
Anlagen möglich.
Bedarfsgerechte Betriebsführung — Ein großer Teil
des Energieverbrauchs unserer Hochschule wird
durch die gebäudetechnischen Anlagen verursacht.
Mit einer bedarfsgerechten Regelung der Anlagen
heben wir wesentliche Einsparpotentiale.
Moderne Anlagentechnik — Wir nutzen die Effizi-
enzgewinne des technischen Fortschritts. Unsere
technischen Anlagen und Geräte werden fortlau-
fend auf ihre Energieeffizienz untersucht und bei
Bedarf modernisiert.
8. Green IT
Gerade die Informationstechnik verursacht einen
stetig wachsenden Verbrauch von Ressourcen und
Energie. Wir verfolgen Strategien zur Effizienzstei-
gerung und berücksichtigen hierbei sowohl die
Beschaffung und die Entsorgung von IT-Systemen,
als auch die Energieverbräuche im laufenden Be-
trieb. Wir streben an, die unter anderem mit der
Schaffung eines zentralen Data Center erfolgreich
begonnene Umsetzung einer Konsolidierungsstra-
tegie konsequent fortzuschreiben und weitere
innovative Maßnahmen zur ressourcen- und ener-
gieeffizienten Bewirtschaftung umzusetzen.
9. Sicherer Betrieb
Arbeits- und Umweltschutz sind eng miteinander
verbunden. Durch den sicheren Betrieb von Anla-
gen, den umweltschonenden Umgang mit Gefahr-
stoffen und präventive Maßnahmen zur Verhütung
von Unfällen werden schädliche Auswirkungen auf
Mensch und Natur minimiert.
10. Verkehr
Wir empfehlen die Anfahrt mit öffentlichen Ver-
kehrsmitteln. Sofern wirtschaftlich vertretbar, sind
bei Exkursionen und Dienstreisen öffentliche Ver-
kehrsmittel dem Flugzeug und dem Auto vorzuzie-
hen. Bei der Beschaffung von Dienstfahrzeugen
stellen geringe Abgaswerte und Kraftstoffverbräu-
che wichtige Auswahlkriterien dar.
11. Rechts- und Verwaltungsvorschriften
Die Einhaltung von umweltschutzbezogenen
Rechts- und Verwaltungsvorschriften ist für uns
selbstverständlich. Alle Hochschulmitglieder haben
Zugang zu aktuellen, relevanten Umweltvorschrif-
ten ihres Handlungsbereiches. Wir sind bestrebt,
über den gesetzlichen Rahmen hinaus umweltbe-
zogene Ziele festzulegen und zu erfüllen.
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3. Aufbauorganisation des Umweltmanagementsystems
In ihrem täglichen Handeln haben alle Hochschulmitglieder einen großen Einfluss auf unsere Umweltleistung.
Sie können zudem mit Vorschlägen und ihrer Unterstützung bei der Umsetzung konkreter Umweltschutzmaß-
nahmen zur Verbesserung des UMS an unserer Hochschule beitragen. Die Aufbauorganisation beschreibt, wel-
che Person bzw. welches Gremium welche Aufgaben im Rahmen des UMS verantwortet.
Die Hochschulleitung vertritt das UMS als seine
oberste Leitung nach innen und außen, entscheidet
über seine Ein- und Weiterführung, gibt wesentli-
che Bestandteile wie Umweltleitlinien, Umweltpro-
gramm und Umwelterklärung frei und leitet sie
erforderlichenfalls weiteren zu beteiligenden Gre-
mien zu.
Als Umweltmanagementverantwortlicher trägt der
Kanzler die Verantwortung für den Aufbau, Erhalt
und Ausbau des UMS. Er entscheidet über Strate-
gie, grundlegende Strukturen und Regelungen des
UMS.
Die Umweltmanagementbeauftragte verantwortet
die Gesamtkoordination, Konzeption und Steuerung
von Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des UMS
und zu dessen externer Zertifizierung. Außerdem
vertritt sie unsere Hochschule intern und extern in
Fragen zum UMS.
Der Steuerungskreis ist ein Gremium aus Umwelt-
managementverantwortlichem, Umweltmanage-
mentbeauftragter, einer Hochschullehrerin, dem
Leiter der Abteilung Technische Dienste sowie
einem Studierenden. Er berät sich in strategisch
relevanten Entscheidungen zum UMS, sowie zu
Zielen, Vorgehensweise und Kommunikationsmaß-
nahmen.
Ein Gremium aus Hochschulmitgliedern mit zentra-
ler Verantwortung für Umweltaspekte unserer
Hochschule bildet das Umweltteam. Es formuliert
Ziele, entwickelt Maßnahmen, setzt diese um und
berichtet zu relevanten Umweltfaktoren.
Abb. 05 Gemeinsame Verantwortung im Umweltmanagementsystem
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4. Wesentliche Handlungsfelder im Umweltmanagementsystem
In der ersten Umweltprüfung von Oktober 2016 bis Juli 2017 erfasste das Umweltteam nach dem Berichterstat-
ter_innenprinzip die Umweltaspekte unserer Hochschule sowie deren Auswirkungen und beurteilte ihre Bedeu-
tung anhand einheitlicher Kriterien. Den Umweltaspekten sind Handlungsfelder zugeordnet, die entsprechend
unserer Organisationsstruktur von einem/einer Bereichverantwortlichen vertreten werden. Die Leistung und
Aktivitäten in diesen 15 Handlungsfeldern des UMS werden im Folgenden kurz vorgestellt. Die Ziele und ge-
planten Maßnahmen zu jedem Bereich sind im Umweltprogramm auf S. 19 f. aufgeführt.
Die Kenntnis und Einhaltung von Umweltvorschriften ist wesentliche Grundlage für alle Handlungsfelder. Ein
Kapitel des Umweltmanagementhandbuchs beschreibt die zugrundeliegenden Regelungen.
4.1. Kontextanalyse und Strategie
Unsere strategische Entwicklung nimmt aktuell
sowohl positiven, negativen als auch schwer prog-
nostizierbaren Einfluss auf unsere Umweltleistung.
Zukünftig sollen ökologische Auswirkungen von
Produkten und Dienstleistungen, inklusive vor-
und nachgelagerter Prozesse, in allen strategi-
schen Entscheidungen der Hochschulleitung ein-
bezogen werden. Dafür setzt sich der Umweltma-
nagementverantwortliche ein. Des Weiteren sollen
Umweltziele im Hochschulentwicklungsplan 2021-
2025 formuliert werden. So gilt es zum Beispiel, der
mit der Internationalisierungs- und Netzwerkstra-
tegie einhergehenden Reisetätigkeit mit Strategien
zur Reduktion der mobilitätsbezogenen Emissionen
zu begegnen. Des Weiteren ist durch die Digitali-
sierung mit einer Zunahme des Stromverbrauchs
und des Bedarfs an technischen Geräten bei gleich-
zeitigem Sinken des Papierverbrauchs zu rechnen.
Inwieweit diese Entwicklung in der Summe zu einer
ökologischen Entlastung führt, ist schwer abzu-
schätzen und soll unter dem Stichwort „Nachhalti-
ge Digitalisierung“ gewährleistet werden. Hoch-
schulspezifisch ist die hohe Mitgliederfluktuation
der Studierenden, welche regelmäßige Neustarts in
der Kommunikation und Beteiligung von Hoch-
schulmitgliedern am UMS erfordert.
Neben unseren Hochschulmitgliedern sind aus
Sicht des UMS Behörden, externe Dienstleister
sowie Kooperationspartner aus Wissenschaft, Wirt-
schaft, Verwaltung und Kultur die wichtigsten
Stakeholder.
4.2. Umweltschutz in Lehre und Forschung
Lehre
In allen unseren Studiengängen wird das Quer-
schnittsthema Umweltschutz in mindestens einem
Modul aufgegriffen. Zudem gibt es „klassische“
Umweltstudiengänge und umweltschutzbezogene
Vertiefungsmöglichkeiten.
Studiengänge mit starkem Umweltbezug
• Regenerative Energien (B.Sc., M.Sc.)
• Umweltinformatik (B.Sc.), Betriebliche Umweltinforma-
tik (M.Sc.)
• Gebäudeenergie- und Informationstechnik (B.Sc.,
M.Sc.)
• Facility Management (B.Sc., M.Sc.)
• Construction and Real Estate Management (M.Sc.)
Schwerpunkte, Vertiefungen und Wahlpflichtfächer mit
starkem Umweltbezug
• BWL (B.A.): Vertiefung Umwelt- und Nachhaltigkeits-
management
• Industrial Design (B.A.): Schwerpunkt Sustainability
• Life Science Engineering (B.Sc.): Wahlpflichtfächer
Erneuerbare Energie aus Biomasse, Boden – und
Grundwassersanierung und Umweltpolitik
• Life Science Engineering (M.Sc.): Stoffstrommanage-
ment, Life Cycle Assessment
Abb. 06 Umweltbezogene Lehre
Der in 2017 initiierte Austausch zur stärkeren Ver-
ankerung des Themas Umweltschutzes in der Lehre
wurde 2018 mit Gründung der Interessengemein-
schaft „Nachhaltigkeit in der Lehre“ verstetigt. Sie
besteht aus Lehrkräften und Studierenden ver-
schiedener Fachbereiche und ist offen für weitere
Interessierte. Bisher beschäftigten sich die Teil-
nehmenden schwerpunktmäßig mit der Einführung
studentisch organisierter Lehre in Anlehnung an die
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Projektwerkstätten der TU Berlin. Die erste Pro-
jektwerkstatt soll in 2019 stattfinden.
Forschung
Wir als Fachhochschule haben uns vornehmlich der
transferorientierten Forschung verschrieben – so
auch in der umweltbezogenen Forschung. Durch
Forschungsaktivitäten sind wir sowohl mit anderen
wissenschaftlichen Einrichtungen als auch mit
Unternehmen aus der Umwelt- und der Energie-
wirtschaft, der IKT-Branche oder der Biotechnolo-
gie im Austausch. Detaillierte Informationen, Bei-
spiele für aktuelle Drittmittelprojekte und Veran-
staltungen mit Umweltbezug sind im Bericht "Um-
weltschutz in Lehre und Forschung" aufgeführt.
• „Regenerative Energien und Energieeffizienz“ ist einer
von vier Forschungsschwerpunkten.
• Zwei von neun Forschungsclustern befassen sich mit
nachhaltiger Ressourceneffizienz: das Cluster
„Klimagerechte Energieversorgungssysteme und
energieeffiziente Gebäude (KEG)“ und das Cluster
„Softwaresysteme und Informatikmethoden für eine
nachhaltige Entwicklung (SOFTINE)“.
Abb. 07 Forschungsschwerpunkte und -cluster
4.3. Studentisches Umweltengagement
AStA Nachhaltigkeitsreferat
Die Aktivitäten der verfassten Studierendenschaft
der HTW erfolgen im Rahmen einer Teilautonomie.
Insofern ist es Aufgabe der Hochschule, einerseits
die Studierendenschaft zum eigenen Nachhaltig-
keitsengagement zu motivieren, andererseits Un-
terstützung zu leisten und sich mit der Studieren-
denschaft abzustimmen.
Zentrale Aufgabe des 2011 vom Allgemeinen Stu-
dentischen Ausschuss eingerichteten Referats ist
die Sensibilisierung von Studierenden für Themen
wie Klimawandel, Ressourcen- und Energieknapp-
heit oder nachhaltiges Wirtschaften. Um dieser
Aufgabe gerecht zu werden, setzt das Referat eige-
ne Projekte um und steht Studierenden als An-
sprechpartner für die Umsetzung nachhaltiger
Projekte und Initiativen zur Verfügung. In 2018 lud
das AStA-Nachhaltigkeit-Referat zu einer „per-
spektive-N“-Diskussion ein, bei der Studierende
und Beschäftigte sich über die stärkere Veranke-
rung des Themas Nachhaltigkeit in der Lehre aus-
tauschten. Die Studierenden machten sich für die
Einführung studentisch organisierter Lehre stark,
was aktuell in der „Interessengemeinschaft Nach-
haltigkeit in der Lehre“ weiterverfolgt wird. Außer-
dem veranstaltete das AStA-Nachhaltigkeit-Referat
in 2018 ein Nachhaltigkeitsfest, bei dem Studieren-
de in einem Workshop das Verfahren zur Herstel-
lung von Schwarzerde aus Speiseresten (Terra
Preta) erlernten.
Studentische Initiativen
Einleuchtend e.V. ist eine Studierendeninitiative für
Nachhaltigkeit an unserer Hochschule, die ca. 30
aktive Mitglieder verschiedener Studiengänge
zählt. In 2018 organisierte sie Vorträge zu Nach-
haltigkeitsthemen, Upcycling– und Kleidertausch-
parties. Außerdem engagierte sich einleuchtend
e.V. für die Einrichtung eines studentisch geleiteten
„Hauses der Transformation“ und ist für die kon-
kretere Ausgestaltung weiterhin in engem Aus-
tausch mit der Hochschulleitung. Eins seiner zwei
Lastenräder stellt der Verein ab sofort allen Hoch-
schulmitgliedern zur Ausleihe zur Verfügung.
Neben der Mensa am Campus Wilhelminenhof be-
findet sich ein urbaner Garten, der von Studieren-
den initiiert wurde (siehe Foto oben). Studierende,
Lehrende und Anwohner_innen implementieren
Seite 10
seit 2018 Elemente aus der Permakultur, wie bei-
spielsweise wassereffiziente Beete. Ziel ist es, in-
novative Selbstversorgungsmöglichkeiten im urba-
nen Raum Über der Aufwertung von Mensaabfällen
als Dünger (Terra Preta) und Naschbeete erfahrbar
zu machen.
4.4 Information und Beteiligung
Hochschulmitglieder zu informieren, beteiligen und
zu befähigen, ist eine wichtige Voraussetzung für
die Verringerung der Umwelteinwirkung. Mit dem
UMS kann dieses Thema stärkere Berücksichtigung
an unserer Hochschule finden.
Beteiligung und Vernetzung verschiedener Akteure
Die Beteiligung verschiedener Statusgruppen im
UMS wird mithilfe der Mitgliedschaft von Profes-
sor_innen, Beschäftigten und Studierenden im
Umweltteam und im Steuerungskreis über regel-
mäßige Treffen erreicht. Weiterhin besteht ein
enger Informationsaustausch mit dem AStA-
Nachhaltigkeits-Referat. Kooperationen zwischen
Lehre, Forschung und Hochschulbetrieb werden in
Form von Veranstaltungen, Projektarbeiten, Mas-
terarbeiten etc. umgesetzt. So sind beispielsweise
Studierende im Rahmen von Projekten an Maßnah-
men des Umweltprogramms beteiligt und werden
wiederum für eigens entwickelte Projekte mit Da-
ten aus dem Umweltmanagement unterstützt. In
2018 erstellten Studierende eine Emissionsbilan-
zierung von Dienstreisen, ein ökologisches Park-
raumkonzept für den Campus Wilhelminenhof und
eine Stoffstromanalyse für Papierhandtücher und
Handlufttrockner in Waschräumen. Die Ergebnisse
verwendet das Umweltteam für die Entwicklung
weiterer Umweltmaßnahmen.
Hochschulmitglieder können sich stets selbst aktiv
am Umweltschutz und an der Verbesserung von
Abläufen im UMS beteiligen. Zudem werden sie in
den Umweltbetriebsprüfungen systematisch nach
Umweltschutzideen gefragt. Die Bereichverant-
wortlichen prüfen die Ideen auf ihre praktische und
finanzielle Umsetzbarkeit sowie ihren potenziellen
Beitrag zum Umweltschutz hin und überführen sie
ggf. in Maßnahmen.
Persönliche und digitale Informationen
Informationen zum UMS, Tipps zu umweltfreundli-
chem Verhalten und Beteiligungsmöglichkeiten
werden im Bereich des Umweltmanagements auf
der Webseite und im Intranet („rundUM informiert“)
sowie in den Newslettern für die Studierenden
(„Checkpoint“) und für die Beschäftigten
(„htw.aktuell“) veröffentlicht. Anlassbezogen wer-
den Informationen per E-Mail verteilt.
Die Umweltbetriebsprüfungen Ende 2017 und Ende
2018 zeigten, dass es im Arbeitsalltag Wissenslü-
cken gibt, wie jede_r durch das eigene Verhalten
zum Umweltschutz beitragen kann. Daher gaben
Studierende, welche die Campusrallye bei den
Orientierungstagen in 2018 umsetzten, umweltre-
levante Informationen an Erstsemester weiter. Das
UMS und Umwelttipps stellte die UMB neuen Mit-
arbeiter_innen im „Netzwerk für Neue“ und in
Lehrveranstaltungen vor.
Zusammenarbeit zum Thema Energieeinsparung
In 2016 bildete sich an der HTW Berlin ein Ener-
gieteam, das sich zum Thema Strom und Wärme-
energie austauschte und Maßnahmen für energie-
sparendes Nutzerverhalten umsetzte. In 2018
entwarf Prof. Jürgen Huber aus Fachbereich 5 in
Kooperation mit dem Energieteam zwei Varianten
von Aufklebern, auf denen ein Eisbär an energie-
sparendes Verhalten erinnert (siehe Abbildung 08).
Diese wurden flächendeckend in Seminar-, Bespre-
chungs- und Seminarräumen sowie in Laboren in
Nähe der Lichtschalter angebracht. Ab 2019 trifft
sich das Energieteam nur noch anlassbezogen, da
energiesparende Maßnahmen mit dem Umweltpro-
gramm abgedeckt sind.
Abb. 08 Aufkleber für energiesparendes Nutzerverhal-
ten
Seite 11
Externe Vernetzung
Wir tauschen mit anderen Hochschulen und Netz-
werken Erfahrungen zur Umsetzung vom UMS und
Umweltschutzmaßnahmen aus; so sind wir u.a.
aktives Mitglied im „Netzwerk Umwelt an Hoch-
schulen und Forschungseinrichtungen der Region
Ost“ und im Berliner NetzwerkE.
4.5 Betriebliche Handlungsfelder
4.5.1 Abfall
Die Abfallsammlung erfolgt getrennt nach Abfallar-
ten bzw. Wertstoffen. Die in 2018 erstellte Organi-
sationsanweisung Entsorgung gibt kurz und knapp
Auskunft über die Entsorgungswege verschiedener
Abfall- und Wertstoffarten und die Sammelstellen
an den beiden Campus. Die Übersicht der Entsor-
gungswege soll in 2019 in allen Teeküchen ausge-
hangen werden.
Die in Abbildung 09 dargestellten Abfallmengen
berücksichtigen Gewerbeabfälle und Wertstoffe
(ungefährliche Abfälle). Ihre Menge stieg zwischen
2017 und 2018 insgesamt um 1,9%, die Mengen
pro Mitglied um 1,1%. Unter den Abfallfraktionen
verzeichnete im Jahresvergleich nur der Sperrmüll
einen Anstieg (+127%), welcher primär auf Möbe-
ölneuausstattungen der Fachbereiche zurückzu-
führen ist. Große Schwankungen in den Entsor-
gungsmengen von Sperrmüll sind nicht unüblich,
da defekte Ausstattungsgegenstände bis zur Ver-
anlassung einer Abholung eingelagert werden.
2018 stellten gewichtsbezogen die größten Anteile
am gesamten Abfallaufkommen Restabfälle (44,2%)
und Papier (43,1%) dar. Im Zeitraum der Erfassung
wurden noch keine Maßnahmen zur Reduktion des
Abfallaufkommens umgesetzt, in 2019 steht die
Vermeidung von Abfall verstärkt im Fokus.
Abb. 09 Abfallaufkommen 2016 - 2018
Unter gefährlichen Abfällen fassen wir Sonderab-
fälle und gefährliche Abfälle nach der Abfallver-
zeichnisverordnung (AVV). Darunterfallende Abfälle
an unserer Hochschule sind: Batterien, Leuchtstoff-
röhren, Energiesparlampen, Elektroschrott, Löse-
mittelgemische, Säuren, Laugen, Altöl und Emulsi-
onen, Farben und ionisierende Strahler. Über fest-
gelegte Wege und Verfahren entsorgen die jeweili-
gen Fachbereiche gefährliche Abfälle ihrer Labore.
Die Hausverwaltung verfährt ebenso für gefährli-
che Abfälle, die im Hochschulbetrieb anfallen.
Die Menge gefährlicher Abfälle wird anhand der
Entsorgungstätigkeiten beziffert (Abbildung 10).
Hierbei sind üblicherweise größere Schwankungen
zwischen den Jahren als bei gewerblichen Abfällen
zu erwarten, da die Abfallarten teilweise eingela-
gert und nur bei Veranlassung entsorgt werden. Die
Reduktion der Kennzahl „gefährliche Abfälle“ um
12,8% (13,6% je Mitglied) von 2017 auf 2018 lässt
sich auf geringere Entsorgungsmengen von Elekt-
roschrott und Chemikalien zurückführen. Maßnah-
men zu gefährlichen Abfällen sind unter 4.5.10
(S.16) aufgeführt.
Abb. 10 Aufkommen gefährlicher Abfälle 2016 – 2018
Seite 12
4.5.2 Baumaßnahmen
Das Handlungsfeld umfasst den Erhalt und die
umweltgerechte Modernisierung des baulichen
Zustands sowie die Gewährleistung des sicheren
Betriebs der Gebäude und Grundstücke unserer
Hochschule. Bei allen Baumaßnahmen wird auf die
Verwendung schadstoffarmer und langlebiger
Bauteile und –stoffe sowie auf die Möglichkeit
einer energieeffizienten Betreibung geachtet. Das
Referat Bau beteiligt sich an der Umsetzung von
Maßnahmen der Handlungsfelder Biodiversität,
Energie und Mobilität, insofern sie die Gebäudeinf-
rastruktur betreffen.
4.5.3 Beschaffung
Das Beschaffungswesen ist im Wesentlichen de-
zentral organisiert. Daher sind viele Beschaf-
fer_innen für die Einhaltung der Beschaffungsvor-
gaben in ihrer jeweiligen Organisationseinheit
verantwortlich. Informationen zu umweltfreundli-
cher Beschaffung stehen im Umweltmanagement-
handbuch, auf der Webseite und im Intranet zur
Verfügung. Wegen des personellen Wechsels für
den Bereich Beschaffung wurden in 2018 keine
Maßnahmen des Umweltprogramms umgesetzt. Für
2019 sind relevante Maßnahmen geplant.
Über die Gestaltung von Ausschreibungskriterien
kann unsere Hochschule indirekt Einfluss auf das
Umweltverhalten von Auftragnehmern und Liefe-
ranten nehmen. Ökologische Aspekte waren unter
anderem Auswahlkriterium für den Anbieter von
Büroartikeln und beim Gestattungsvertrag der
öffentlichen Kopiergeräte. Bei der Beschaffung von
Produkten wie Reinigungsmitteln, Auslegwaren
und Möbeln achten wir darauf, dass diese ein Um-
weltzertifikat tragen. Das Referat für Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit lässt alle extern vergebenen
Druckaufträge auf einem FSC-zertifizierten Papier
drucken und mithilfe einer C02-Kompensation für
Umweltprojekte klimaneutral produzieren.
Der Papierverbrauch wird über das beschaffte
Papier, extern vergebene Druckaufträge und die
Klicks an Kopiergeräten erfasst. Seit 2018 strebt die
Hochschule an, den Anteil von Papier mit dem
Blauen Engel am Gesamtpapierverbrauch erheblich
zu steigern. Diese Entscheidung geht auf die deut-
lich bessere Umweltbilanz von Papier mit dem
Blauen Engel gegenüber anderen Siegeln zurück.
Um die Entwicklung des Anteils von „Blauem En-
gel“-Papier zu erfassen, wird der Papierverbrauch
ab 2018 aufgeschlüsselt nach: 1. Frischfaserpapier,
2. Papier mit dem Blauen Engel mit 100er Weiße-
grad sowie 3. Papier mit dem Blauen Engel mit 60er
bis 90er Weißegrad. Die verfügbaren Daten für den
Papierverbrauch sind Dank Absprachen mit den
Fachbereichen deutlich besser als noch für 2016
und 2017, dennoch können die erhobenen Werte in
Abbildung 11 und 16 nur als Annäherung verstan-
den werden. Die Hochschule konzentriert sich
aktuell nicht auf die verbesserte Validität der Da-
ten, sondern auf die Reduktion der Papierver-
brauchsmengen und die flächendeckende Umstel-
lung auf Papier mit dem Blauen Engel.
Gemäß den verfügbaren Daten ist der absolute
Papierverbrauch zwischen 2017 und 2018 um 7,7%
gesunken (siehe Abbildung 11). Pro Mitglied wur-
den in 2018 durchschnittlich 2,4 kg Papier ver-
braucht, was gegenüber 2017 eine Reduktion von
10,7% darstellt. Der Anteil von Recyclingpapier mit
dem Blauen Engel sank allerdings im gleichen Zeit-
raum um 9,8% am Gesamtverbrauch. Dieser Ent-
wicklung soll aktuell mit einer Umstellung der
Papiersorten, die unser Büromittellieferant und
unser Vertragspartner für die Gestattungsgeräte
bereitstellen, entgegengewirkt werden.
Abb. 11 Papierverbrauch 2016 - 2018
4.5.4 Biologische Vielfalt und Bodennutzung
Bei der Bewirtschaftung ihrer Grünflächen achtet
unsere Hochschule auf einen Grundbestand an
blühenden Bäumen und umweltverträgliches Dün-
gen der Rasenflächen. Gemäß den Vorgaben des
Grünflächenamtes Berlin wird jährlich kontrolliert,
ob die Bäume auf dem Hochschulgelände gesund
sind. Fällungen erfolgen nur nach Genehmigung
Seite 13
des Grünflächenamtes. Für jeden gefällten Baum
pflanzen wir nach Vorgabe des Grünflächenamtes
neue Bäume. Am Campus Treskowallee wurden in
2018 Bienenkästen mit zwei Bienenvölkern aufge-
stellt. Außerdem beherbergen nun zwei Nistkästen
Vögel und ein Nistkasten Fledermäuse. Der in 2018
erstellte digitale Flächennutzungsplan wird aktuell
durch Vorschläge für die Erhöhung der biologi-
schen Vielfalt ergänzt.
Gemäß den Anforderungen der EMAS-Novelle 2018
weisen wir ab sofort mehrere Kennzahlen zum
Kernindikator „Flächenverbrauch in Bezug auf die
biologische Vielfalt“ aus (siehe Abbildung 16).
Durch den Bau eines Parkplatzes auf einem Wildra-
sen neben Haus H am Campus Wilhelminenhof stieg
der Anteil der versiegelten Fläche zwischen 2017
und 2018 um 1,6%, im Gegenzug sank auch der
Anteil der naturnahen Fläche.
4.5.5 Emissionen
Teil mehrerer Handlungsfelder des UMS ist das
Querschnittsthema Treibhausgasemissionen. Ihre
Reduktion wird im Umweltprogramm primär über
Maßnahmen in den Handlungsfeldern Energie und
Mobilität angestrebt. Parallel erfolgt die Umset-
zung von Maßnahmen im Rahmen der Klimaschutz-
vereinbarung, welche unsere Hochschule in 2016
mit dem Land Berlin abschloss und sich zu der
Reduktion des CO2-Ausstoßes um 20% bis 2025 im
Vergleich zu 2014 verpflichtet.
Aktuell erfolgt die Bilanzierung und Veröffentli-
chung von direkten und indirekten Emissionen in
CO2-Äquivalenten für den Verbrauch von Wärme-
energie. Die Emissionen von Kraftstoffen für die
Dienstkraftfahrtzeuge und Fahrzeugtechnik sowie
für die Wasserbereitstellung und die Aufbereitung
von Abwasser werden erfasst, aber aufgrund ihres
geringen Anteils an den Gesamtemissionen (weni-
ger als 1%) nicht in den Kennzahlen abgebildet.
Emittieren unsere Kältemaschinen gemäß den
Wartungsprotokollen fluorierte Treibhausgase,
werden diese in der Emissionsbilanzierung aufge-
führt. In 2018 entwichen zwei Kältemaschinen
Kältemittel, was mit rund 10% einen erheblichen
Anteil an den absoluten Treibhausgasemissionen
darstellt. Daraufhin prüfte das Referat Betriebs-
technik Möglichkeiten der verbesserten Leckage-
überwachung, wovon sich allerdings keine als
praktikabel und preislich verhältnismäßig heraus-
stellte. In Gesprächen wurde die Wartungsfirma
der Kälteanlagen auf die Dringlichkeit des Themas
weiter sensibilisiert und eine Intensivierung der
Prüftiefe der Dichtheitsprüfungen vereinbart.
Sobald wir eine genauere Datengrundlage für Emis-
sionen für Dienstreisen, Papier und Abfälle erarbei-
tet haben, bilden wir diese ebenso in der Emissi-
onsbilanz ab.
Da gemäß Liefervertrag der bezogene Strom einen
zertifizierten CO2-Faktor von 0 Gramm je Kilowatt-
stunde hat, ist er nicht in Abbildung 12, 16 und 17
berücksichtigt. In dem Bewusstsein, dass die Be-
reitstellung von Strom nicht komplett ohne Treib-
hausgasemissionen erfolgen kann, weisen wir diese
inklusive der Vorketten für unseren Stromver-
brauch separat aus: Die Emissionen des Stromver-
brauches betrugen in 2017 3063 t CO2-
Äquivalente, in 2018 sanken sie um 3,9% auf 2945 t
CO2-Äquivalente.
Abb. 12 Treibhausgasemissionen 2016 - 2018
Abbildung 12 illustriert die bilanzierte Menge di-
rekter und indirekter Treibhausgasemissionen in
C02-Äquivalenten für den Wärmeenergieverbrauch
und entwichene Kältemittel unserer Hochschule.
Seite 14
Durch den Kältemittelverlust von zwei Kältema-
schinen sind die Emissionen zwischen 2017 und
2018 absolut und pro Mitglied um 9% angestiegen.
Neben Treibhausgasen werden auch die Luftschad-
stoffe Schwefeldioxid, Stickoxid und Feinstaub für
die Verbräuche von Strom und Wärmeenergie bi-
lanziert. Sie stellen allerdings keinen wesentlichen
Umwelteinfluss unserer Hochschule dar. Indirekt
wird ihre Reduktion über Maßnahmen zur Senkung
des Strom- und Wärmeenergieverbrauchs erreicht.
4.5.6 Energie
Durch einen optimierten Anlagenbetrieb bzw.
durch Anlagenmodernisierung wird auf einen mög-
lichst effizienten Energieeinsatz an unserer Hoch-
schule abgezielt. Eine Unterstützung dieses Zieles
erfolgt durch ein modernes Energiecontrollingsys-
tem und Gebäudeleittechnik mit fundierten und
aktuellen Daten. Seit 2010 wird auf unser Webseite
jährlich ein Energiebericht veröffentlicht, der ab
2020 in die Umwelterklärung integriert werden soll.
Strom
Über den Rahmenvertrag des Landes Berlin wird
unsere Hochschule vom Anbieter e.on mit Strom
versorgt. Gemäß Vertrag hat der Strom einen CO2-
Emissionsfaktor von 0 Gramm je Kilowattstunde.
Zur Einsparung von Strom sind Bewegungsmelder
für die Beleuchtung in Räumen, in denen ihre Nut-
zung praktikabel erscheint, installiert. Die Beamer
in Seminarräumen schalten sich bei längerer Nicht-
nutzung automatisch ab. Lampen sind mit moder-
nen Leuchtstoffmitteln ausgestattet; erfolgen Um-
baumaßnahmen, wird auf LED umgesattelt.
In 2018 brachte die Hausverwaltung in allen Büro-,
Seminar- und Besprechungsräumen sowie in den
Laboren in Nähe des Lichtschalters Aufkleber an,
die auf energiesparendes Verhalten aufmerksam
machen (siehe Abbildung 8). Des Weiteren wurde
mithilfe von exemplarischen Fotoaufnahmen von
den Außenflächen der Lehrgebäude festgestellt,
dass nach dem Abschluss der Gebäude nur selten
in Seminarräumen noch Licht brennt. Daher ent-
schied sich das Referat Betriebstechnik gegen die
Installation von Bewegungsmeldern in den Semi-
narräumen. Außerdem prüfte das Referat Möglich-
keiten für die Installation von Photovoltaikmodu-
len am Campus Wilhelminenhof. In 2019 soll eine
Leistung von 240 kWp im Anlagenpachtmodell mit
den Berliner Stadtwerken auf den Häusern C, G und
H installiert werden.
Zwischen 2017 und 2018 ist eine kumulierte
Stromverbrauchsreduktion von 3,9% zu verzeich-
nen, der Verbrauch pro Mitglied sinkt um 4,7% von
383 auf 365 kWh (siehe Abbildung 13). Dies ist das
Ergebnis von vielen kleinen technischen Optimie-
rungen. Aufgrund mehrerer umgesetzter Sensibili-
sierungsmaßnahmen ist davon auszugehen, dass
auch verändertes Nutzerverhalten zu der Einspa-
rung von Strom beitrug. Der Stromverbrauch auf
den angemieteten Flächen ist in der Abbildung
nicht enthalten (Erklärung siehe S.18). Sein Anteil
betrug in 2018 am Gesamtstromverbrauch 11%
(650 MWH) und ist im Wesentlichen auf die Tätig-
keit des Hochschulrechenzentrums zurückzufüh-
ren.
Abb. 13 Stromverbrauch 2016 - 2018
Wärme
Die Fernwärme am Campus Treskowallee wird von
Vattenfall Wärme Berlin AG über den Rahmenver-
trag des Landes Berlin geliefert. Dessen Anteil an
erneuerbaren Energien beträgt knapp 2%. Den
Campus Wilhelminenhof versorgt die Gasag Soluti-
on+ durch ein Nahwärmenetz auf dem Gelände mit
Heizenergie. Zur Einsparung von Heizenergie er-
folgt eine Absenkung der Vorlauftemperatur über
Nacht. Des Weiteren sind die Thermostatventile in
den Seminarräumen und in den Teeküchen be-
grenzt, die Flure werden nicht beheizt.
Zwischen 2017 und 2018 sank der Verbrauch von
Wärmeenergie um 5%. Der Verbrauch pro Mitglied
sank um 5,8% (von 743 kWh auf 700 kWh). Hierzu
trugen primär Maßnahmen der hydraulischen Op-
Seite 15
timierung und der baulichen Veränderungen der
Heizungsanlagen bei. Im Rahmen des Projekts
„Heatmap“ setzte der wissenschaftliche Mitarbei-
ters Maxim Geier in Kooperation mit dem Referat
Betriebstechnik Maßnahmen zur Sensibilisierung
der Heizungsnutzer_innen und Verbesserung der
Regelungsstrategie der Heizungsanlage in Haus C
am Campus Wilhelminenhof um.
Abb. 14 Verbrauch von Wärmeenergie 2016 – 2018
4.5.7 IT
Wesentliche umweltbezogene Aktivitäten betreffen
die Beschaffung von IT, den Betrieb des Rechen-
zentrums und der IT-Labore, die Beeinflussung des
Energieverbrauchs im Zusammenhang mit IT-
Hardware sowie die umweltgerechte Entsorgung
(einschließlich Wiederverwendung/Verwertung)
von IT-Geräten. Unsere Hochschule ist bestrebt,
IT-Funktionen u.a. mit dem Ziel einer höheren
Energieeffizienz in einem Datencenter zu konzent-
rieren. Ein erster Schritt dazu wurde 2012 mit dem
Bau eines neuen Datencenters getan. In 2018 wur-
de ein großer Teil der veralteten Teile der Kommu-
nikationsinfrastruktur (WLAN-AP, Router, Switche
und Telefone) ausgetauscht, 2019 folgen weitere.
Unsere Hochschule hat sich für Hardware-
Beschaffungen einem Beschaffungsrahmenvertrag
der Humboldt-Universität angeschlossen, der die
einschlägigen Richtlinien für umweltgerechte Be-
schaffungen berücksichtigt. PC in Laboren werden
zentral nachts heruntergefahren. Bei aktuellen
Projekten, e-learning und e-Klausuren wird seitens
des Hochschulrechenzentrums darauf geachtet,
dass ressourcenschonende Hardware (energiespa-
rende Thin Clients) eingesetzt werden. Aufgrund
baulicher Restriktionen kann keine Nutzung der im
Betrieb entstehenden Abwärme erfolgen.
4.5.8 Mobilität
Rahmenbedingungen für die Verkehrsmittelwahl der
Hochschulangehörigen und –besucher_innen
Gemäß unserer ersten Umweltbefragung in 2016
gelangen bereits 86% der Hochschulmitglieder auf
umweltfreundlichem Weg an unsere Hochschule
(zu Fuß, mit dem Fahrrad und mit öffentlichen Ver-
kehrsmitteln). Den Pkw nutzen rund 14% für die
Anreise und 10% für das Pendeln zwischen beiden
Standorten. Bei Exkursionen werden in 90% der
Fälle umweltfreundliche Verkehrsmittel genutzt.
Mit dem Semesterticket und dem Firmenticket
bestehen Vergünstigungen für die Nutzung öffent-
licher Verkehrsmittel.
Seit 2018 erhalten interne und externe Veranstal-
ter_innen Informationen zur Anreise mit umwelt-
freundlichen Verkehrsmitteln. Außerdem ließ das
Referat Bauunterhaltung vor Haus F am Campus
Wilhelminenhof weitere Fahrradbügel installieren.
Im Rahmen einer Masterarbeit wurde ein Konzept
für ruhenden Verkehr am Campus Wilhelminenhof
erstellt, dessen Umsetzbarkeit die Abteilung Tech-
nische Dienste aktuell prüft.
Dienstreisen
Ungefähr 85% der Angestellten, die Dienstreisen
unternehmen, nutzen laut der ersten Umweltbefra-
gung hierfür Fahrrad, öffentliche Verkehrsmittel,
Bahn oder Fernbus. Pro Jahr werden ca. 1.200
Dienstreisen unternommen. Im Rahmen eines Se-
mesterprojektes erstellten Studierende des Studi-
enganges Betriebliche Umweltinformatik eine vali-
de Datenbasis für die Emissionen der Dienstreisen
in 2018. Ihrer Analyse nach verursachten Dienst-
reisen in 2016 knapp 20% der gesamten Treib-
hausgasemissionen. Des Weiteren stellten 44%
Seite 16
aller Flugreisen Kurzstreckenflüge unter 750 km
dar. Aktuell werden Maßnahmenideen zur Redukti-
on dieses hohen Anteils von Kurzstreckenflügen
diskutiert.
4.5.9 Notfallorganisation
Hinweise für das Verhalten im Notfall sind in einem
Notfallordner, im Internet, im Intranet unserer
Hochschule und auf Notfallaushängen allen zu-
gänglich. Gefährdungsbeurteilungen werden
durchgeführt, Feuerlöscher, Flucht- und Rettungs-
pläne sind vorhanden. Ersthelfer_innenlisten hän-
gen in den Fluren aus. In 2018 verteilten die Si-
cherheitsingenieur_innen im TGS und im PBH flä-
chendeckend Aushänge zum Verhalten in Notfäl-
len.
4.5.10 Tätigkeit mit Gefahrstoffen
Dieses Handlungsfeld umfasst die Einhaltung der
Erfordernisse bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen,
Biostoffen, Stoffen nach Gentechnikgesetz sowie
Tätigkeiten gemäß Strahlenschutzverordnung und
Röntgenverordnung. In einer Software werden
unsere Gefahrstofflager zur Kontrolle und Nach-
weisführung digital abgebildet. Die Entsorgung von
Gefahrstoffen der Labore ist dezentral in Verant-
wortung der Laborbereiche organisiert. Gefahrgut-
transport erfolgt nicht. Das Abwasser unserer
Hochschule enthält keine unzulässigen Verunreini-
gungen, sodass es in das kommunale Abwassernetz
eingespeist werden kann. Abfälle, die gentechnisch
verändertes Material enthalten oder damit in Kon-
takt gekommen sind, werden autoklaviert.
In 2018 eruierte der leitende Sicherheitsingenieur
mit den Fachbereichen 1,2 und 5 Möglichkeiten, um
die rechtzeitige Entsorgung von Chemikalien zu
gewährleisten und den Lagerbestand zu reduzie-
ren. Ihre Umsetzung soll in 2019 erfolgen.
4.5.11 Wasser
In den Waschräumen wird in der Regel Kaltwasser
zur Verfügung gestellt, in Ausnahmefällen (z.B.
Teeküchen) sind Elektroboiler zur Warmwasserbe-
reitung vorhanden. Zur Reduktion des Wasserver-
brauchs werden nur noch selbstschließende Was-
serhähne verbaut, außerdem kann Wasser durch
die „Spül-Stopp-Funktion“ der WC-Spültasten
eingespart werden. Am Campus Wilhelminenhof
werden bis zu 10.000 l Regenwasser in einer unter-
irdischen Zisterne gesammelt und für die Grünflä-
chenbewässerung genutzt. Weiteres Regenwasser
wird aufgefangen und in die anliegende Spree ge-
leitet. Jährlich wird die Trinkwasserqualität in allen
Gebäuden untersucht.
Es erfolgt seit Oktober 2018 ein wöchentliches
Controlling des Wasserverbrauchs, um ungewöhn-
lich hohe Verbräuche wie beispielsweise durch
einen Rohrbruch frühzeitig zu identifizieren und
abzustellen.
Der Wasserverbrauch wird über das gelieferte
Trinkwasser als Kennzahl abgebildet. Zwischen
2017 und 2018 ist eine absolute Einsparung von
8,3% zu verzeichnen, der Verbrauch pro Mitglied
ist um 8,8% gesunken. Der hohe Verbrauch in 2016
ist insbesondere auf die temporäre Unterbringung
von Geflüchteten am Campus Treskowallee zurück-
zuführen. Wesentliche Potenziale zur Reduktion des
Wasserverbrauches bestehen nicht.
Abb. 15 Wasserverbrauch 2016 - 2018
Seite 17
5. Kernindikatoren der Umweltleistung
Die gemäß EMAS-Verordnung erforderlichen Kernindikatoren der Umweltleistung sind nachfolgend für die
Jahre 2016 bis 2018 aufgeführt. Sie dienen der Abbildung zentraler Umweltauswirkungen unserer Hochschule,
als Grundlage für die Verbesserung der Umweltauswirkungen und für die Bewertung von Maßnahmen.
Die Bezugsgröße „je Mitglied“ umfasst die Anzahl
der Hochschulmitglieder (Professor_innen, Be-
schäftigte als Vollzeitäquivalente und Präsenzstu-
dierende). Diese betrug 14 270 im Wintersemester
2018/2019, ein Anstieg von 0,9% gegenüber dem
Wintersemester 2017/2018 (14 145). Die Darstel-
lung der Kennzahlen je m2 Nutzfläche erfolgt mit-
hilfe der Bezugsgröße hochschuleigene Netto-
grundfläche (NGF) abzüglich der an Dritte überlas-
sene NGF. In 2018 betrug sie 105 621 m2 und sank
damit um 0,8% gegenüber 2017 (106 460 m2).
Die Kennzahlen berücksichtigen nicht die Umwelt-
auswirkungen auf den Flächen, die an Dritte über-
lassen sind. Dies gilt auch für die von uns angemie-
teten Flächen, da der Aufwand der Erfassung der
Daten unverhältnismäßig groß für ihren Anteil wäre
(9% der Gesamtnutzungsfläche). Außerdem können
wir nur begrenzt auf die Umweltleistung der ange-
mieteten Flächen hinwirken. Allerdings werden für
diese Flächen der Papierverbrauch, die Entsorgung
von Datenschutzmaterial (unter Abfällen) und
Elektroschrott (unter gefährlichen Abfällen) be-
rücksichtigt, da hierfür Werte vorliegen. Treibhaus-
gasemissionen werden in C02-Äquivalenten (C02-e)
abgebildet. Der zwischen 2016 und 2018 gesunke-
ne Verbrauch von Erneuerbaren Energien lässt sich
auf die Verbrauchsreduktion von Strom zurückfüh-
ren. Der prozentuale Anteil von Erneuerbaren Ener-
gien am Gesamtenergieverbrauch ist jedoch leicht
gestiegen. Weitere Erläuterungen zu der Kennzah-
lenentwicklung sind in den jeweiligen Berichten
über die Handlungsfelder (Abschnitt 4.5, S.11-16)
zu finden.
absolut
2016
absolut
2017
absolut
2018 Einheit
relativ
2016
relativ
2017
relativ
2018 Einheiten
Entwick-
lung 2017-2018
Verbrauch Strom 5811 5424 5215 MWh 426 383 365 kWh je Mitglied
Verbrauch Wärmeenergie
(witterungsbereinigt)
11675 10503 9983 MWh 855 743 700 kWh je Mitglied
110 99 95 kWh je m2 NGF
Gesamtenergieverbrauch 17486 15927 15198 MWh 1281 1126 1065 kWh je Mitglied
- davon Verbrauch an
Erneuerbaren Energien
5880 5478 5269 MWh 33,6% 34,4% 34,7% % am Gesamtener-
gieverbrauch
Materialeffizienz:
Papierverbrauch
40,17 37,23 33,58 t 2,94 2,63 2,35 kg je Mitglied
Wasserverbrauch 33951 22666 20785 m3 2,49 1,60 1,46 m3 je Mitglied
Abfälle 538450 520750 530930 kg 39,5 36,8 37,2 kg je Mitglied
Gefährliche Abfälle 2106 3107 2709 kg 0,15 0,22 0,19 kg je Mitglied
Gesamtflächenverbrauch 115143 115143 115143 m2 8,45 8,14 8,07 m2 je Mitglied
Versiegelte Fläche 50652 50652 52467 m2 44% 44% 45,6% % an Gesamtfläche
Naturnahe Fläche (Standort) 34185 34185 32370 m2 29,7% 29,7% 28,1% % an Gesamtfläche
Naturnahe Fläche (abseits
Standort)
281 281 281 m2 0,5% 0,5% 0,5% % an Gesamtfläche
Treibhausgasemissionen1 2627 2363 2579 t CO2-e 192 167 182 kg CO2-e je Mitglied
Abb. 16 EMAS-Kernindikatoren kumuliert für beide Campus
Legende: Wert hat zwischen 2017 und 2018: verschlechtert ist gleichgeblieben verbessert
1 Hier bilanziert: Emissionen des Wärmeenergieverbrauchs und Kältemittelverlusts von Kältemaschinen
Seite 18
2016 2017 2018
Einheit
Campus
Treskowallee
Campus
Wilhelminenhof
Campus
Treskowallee
Campus
Wilhelminenhof
Campus
Treskowallee
Campus
Wilhelminenhof
Verbrauch Strom 1243 4568 1118 4306 1062 4153 MWh
Verbrauch Wärmeenergie
(witterungsbereinigt) 3425 8250 2707 7796 2686 7297 MWh
Gesamtenergieverbrauch 4668 12818 3825 12102 3748 11450 MWh
davon Verbrauch an
Erneuerbaren Energien 1312 4568 1172 4306 1116 4153 MWh
Materialeffizienz:
Papierverbrauch nicht nach Campus getrennt*
t
Wasserverbrauch 18222 15729 8393 14273 5367 15418 m³
Abfälle 223318 315132 201518 319232 202808 328752 kg
Gefährliche Abfälle 193 1913 1358 1749 650 2059 kg
Gesamtflächenverbrauch 63786 51357 63786 51357 63786 51357 m²
Versiegelte Fläche 21400 29252 21400 29252 21400 31067 m²
Naturnahe Fläche (Standort) 24363 9822 24363 9822 24363 8007 m²
Naturnahe Fläche (abseits
Standort) 281 0 281 0 281 0 m²
Treibhausgasemissionen 1472 4436 1241 4185 1204 3987
kg
C02-e.
Abb. 17 EMAS-Kernindikatoren aufgeteilt nach Campus
* Am Campus Treskowallee werden zentrale Dienste für die gesamte Hochschule erbracht, so dass die Erhebung nach Campus getrennt
nicht aussagekräftig ist.
Seite 19
6. Das Umweltprogramm 2018/2019
Das Umweltprogramm besteht aus Zielen und Maßnahmen, mit denen unsere Hochschule die Umweltauswir-
kungen in den aufgeführten Handlungsfeldern verringern möchte. Es stellt die tägliche Praxis unserer Umwelt-
leitlinien und den Motor des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses dar. Die Hochschulleitung bestätigte das
Umweltprogramm im Januar 2019. Für die Umsetzung ist die/der jeweilige Bereichverantwortliche zuständig.
Handlungsfeld Kurzziel des Handlungsfeldes Maßnahme(n) des Handlungsfeldes
Abfall Reduktion des
Restmüllaufkommens
Reduktion von Einwegbechern und Umstellung auf Mehrweg-
flaschen an den Getränke- und Snackautomaten
Reduktion des Einkaufs von Einwegflaschen durch das
Aufstellen von Wasserspendern
Beschriftung der Müllbehälter in den Seminarräumen und
Vorlesungssälen am Campus WH
Veröffentlichung von Informationen zur Entsorgung von
Abfällen und Wertstoffen
Prüfauftrag: Bereitstellung von Stoffhandtüchern statt Papier-
handtüchern in Waschräumen TA C 5. Etage
Konzipierung einer ökologischeren Variante des
„Ersti-Beutels“
Beschaffung Rechtliche Aktualität im Bereich
des Beschaffungswesens
Fortbildungsseminare für Mitarbeiter_innen mit besonderem
Augenmerk auf Umweltaspekte
Entwicklung eines "kleinen Vergaberechts - ABC" mit beson-
deren Augenmerk auf Umweltaspekte
Betrieb von Anlagen 1. Weitere Optimierung des
Instandhaltungsmanagements
Überwachung der elektrischen Lastgänge von Kältemaschinen
und Lüftungsanlagen
2. Überwachung und Optimie-
rung der Anlageneffizienz
Aufbau eines Instandhaltungsmanagement in der Software
CAFM zur vereinfachten Anlagenwartung
Biodiversität Erhöhung der Artenvielfalt Erstellung eines digitalen Flächennutzungsplan für unversie-
gelte Flächen/Grünflächen und Analyse ihrer Nutzung im
Hinblick auf Biodiversität
Bepflanzung von Freiflächen mit Wildpflanzen
Installation eines Insektenhotels am Campus TA
Energie Halten des aktuellen Verbrauchs
von Strom und Wärmenergie,
nach Möglichkeit Senkung um
2%
Umsetzung Photovoltaik-Eigenerzeugung am Campus WH
Sensibilisierung der Nutzer_innen und Verbesserung der
Regelungsstrategie der Heizungsanlage in WH C
Flächendeckende Installation von Bewegungsmeldern in
Waschräumen und Fluren
Prüfauftrag: Notwendigkeit von Bewegungsmeldern in
Seminarräumen
Effiziente Nutzung/ Auslastung von Kühlschränken in
Büroräumen
Green IT 1. Steigerung der Energieeffizienz Austausch veralteter Teile der Kommunikationsinfrastruktur
2. Reduktion von Elektronik-
schrott
Green-IT-Strategie: Integration von Umweltaspekten in Ent-
wicklungsperspektive des Hochschulrechenzentrums
Einführung einer virtuellen Desktop-Infrastruktur
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Information und
Beteiligung
1. Stärkung umweltfreundliches
Verhalten in der Hochschule
Verbreitung von Informationen zum Umweltschutz@htw an
Studierende, Beschäftigte und Professor_innen im Onboarding
2. Schaffung von Transparenz zu
Beteiligungsangeboten am UM
Austausch zu papierintensiven Prozessen und Ideensammlung
zur weiteren Reduktion des Papierverbrauchs
Ausrichtung einer Veranstaltung am Tag der Umwelt (5.6.2019)
Kampagne zum Thema Abfallvermeidung
Prüfung der Einrichtung eines Hauses der Transformation für
und mit engagierten Studierenden
Mobilität 1. Reduktion der Kurzstrecken-
flüge
Aufstellung Fahrradbügel neben WH C (Johannes-Kaatz-
Straße) und WH F
2. Verbesserung der Rahmenbe-
dingungen für umweltfreundli-
che Verkehrsmittel
Studentisches Projekt: Umweltorientierte Ergänzung eines
elektronischen Dienstreiseantragsverfahrens
Verkauf eines Dienst-Pkw
Sensibilisierung für umweltfreundliche Verkehrsmittel im
elektronischen Dienstreiseantrag
Zusammenstellung zentraler Informationen zur Durchführung
von Online-Meetings
Analyse des Mobilitätsmanagements anderer Hochschulen für
die Entwicklung von Maßnahmen
Hinweis zur Verkehrsmittelwahl in die Einladung von
Bewerber_innen und in das Bewerberportal
Prüfauftrag: Fahrradverleih privater Anbieter zwischen Campus
TA, WH und S-Bahnhof Schöneweide
Entwicklung eines Konzeptes für ruhenden Verkehr Campus
WH
Notfallorganisation Verstärkte Notfallprävention Ausweitung der Unterweisungen und der Verteilung von Aus-
hängen
Tätigkeiten mit
Gefahrstoffen
Frühzeitige und umwelt-
schonende Entsorgung
Prüfauftrag: Annahme der Fachbereiche von Ölen und Farben
aus Studierendenprojekten
Prüfauftrag: Entwicklung einer ganzheitlichen und ökologi-
schen Entsorgung in den Fachbereichen 1,2 und 5
Umweltschutz in
Lehre und Forschung
1. Transparenz zu vorhandenen
Veranstaltungen mit Umwelt-
schutzbezug
Möglichkeiten zu einer tieferen Verankerung von Umwelt-
schutzthemen in der Lehre ausschöpfen
2. Etablierung neuer Lehrformate
mit Umweltschutzbezug
Wasser Halten des aktuellen Verbrauchs Anbringen von Spülstopp-Hinweisen an die Toiletten-
spültasten
Regelmäßiges (wöchentliches) Controlling aller Wasser-
verbräuche
Abb. 18 Das Umweltprogramm 2018/2019
Seite 22
Impressum
Herausgeber
Claas Cordes, Kanzler der HTW Berlin
Redaktion
Kerrin van Bergen
Adressen der Campus
• Campus Treskowallee, Treskowallee 8, 10318 Berlin
• Campus Wilhelminenhof, Wilhelminenhofstraße 75 A, 12459 Berlin, mit:
Peter-Behrens-Haus, Ostendstraße 1, 12459 Berlin
Technologie- und Gründerzentrum Spreeknie, Ostendstr. 25, 12459 Berlin
Webseite
www.htw-berlin.de
Bilder
Deckblatt = HTW Berlin / Kerrin van Bergen, S.6 = HTW Berlin / Friederike Coenen, S.9 = HTW Berlin / Nina Zim-
mermann und HTW Berlin / Camilla Rackelmann, S.11 = HTW Berlin / Laura Tran, S.13 = HTW Berlin / Joseph Hu-
ber, S.15 = HTW Berlin / Maria Schramm, S.16 = HTW Berlin / Nina Zimmermann
Kontakt
Kerrin van Bergen, Umweltmanagementbeauftragte der HTW Berlin, Tel. 030-50193432,
kerrin.van.bergen@htw-berlin.de
Stand
22. Mai 2019
Das Vorhaben „Einführung eines Umweltmanagementsystems nach EMAS an der HTW Berlin“ (Projektlaufzeit:
06/2016 bis 11/2018) wird im Berliner Programm für Nachhaltige Entwicklung (BENE) gefördert aus Mitteln des
Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und des Landes Berlin (Förderkennzeichen 1108-B3-C).
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