25.7. nasennebenhöhlen (sinus paranasales = nnh) 25.6 ... · die n ase und die n asennebenhöhlen...
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311Schädel310 Schädel
25.7. Nasennebenhöhlen (Sinus paranasales = NNH)
Die Nase und die Nasennebenhöhlen sind Teil der oberen
Atemwege. Sie dienen der Filterung und Anfeuchtung der
Atemluft. Spezielle Fasern (Fila olfactoria) des Riechnerven
(N. olfactorius) gewährleisten die Geruchswahrnehmung.
Form, Größe und Inhalt der Nasennebenhöhlen beeinflussen
die Resonanz der Stimme. Die Ausgewogenheit zwischen Be-
lüftung der Nasennebenhöhlen und ihrer Drainage ist die
Grundlage einer regelrechten Funktion. Aus einer Obliterati-
on der Kommunikationswege zwischen den Nebenhöhlen und
der Nasenhöhle resultiert ein Sekretverhalt, der wiederum die
Basis einer Sekundärinfektion sein kann. Im Tagesverlauf
kommt es wiederholt zu einem wechselseitigen An- und Ab-
schwellen der Nasenschleimhaut beider Seiten („Nasenzyklus“).
Die beim Neugeborenen bereits angelegten Nasenneben-
höhlen entfalten sich erst nach der Geburt zu ihrer vollen Grö-
ße. Zur Pneumatisation dringt das Flimmerepithel der Regio
respiratoria in die Markräume der entsprechenden Gesichts-
knochen vor. Die Ausbildung der einzelnen NNH verläuft
zeitlich unterschiedlich, die Keilbeinhöhle bildet sich etwa vom
3.-20. LJ, die Kieferhöhle vom 6-18. LJ aus.
25.7.1. Sinus maxillaris = Oberkieferhöhle (KH)
§ Größte NNH, paarig angelegt, höhlt fast den gesamten Oberkiefer aus
§ Trennung zum Orbitaboden durch dünne Knochenlamelle, im KH-Dach verläuft der N. infraorbitalis im Canalis
infraorbitalis. Die dünne mediale Wand liegt in Höhe des unteren und mittleren Nasengangs, hier liegt das Infundi-
bulum ethmoidale (ggggg Ventilation und Drainage)
§ Mündung der KH in die NHH im Meatus nasi medialis im Hiatus semilunaris (Ostiomeatale Einheit)
§ Am Boden (Recessus alveolaris) besteht eine dünne Knochenlamelle in Abgrenzung zu den Wurzeln der Molaren,
dentogene Prozesse können hier leicht auf die KH übergreifen
§ Vorder- und Hinterwand werden aus der vorderen und hinteren Maxilla gebildet
§ Entfaltung ab 1. Lj. bis ca. 18. Lj.
§ Gelegentlich basale Septierungen
Abb. 25.23 NNH p.a.
1 Sinus maxillaris, 2 Sinus ethmoidalis und Nasenhaupt-
höhle, 3 Orbita, 4 Sinus frontalis (links hypoplastisch), 5
Septum nasi osseum, 6 Foramen infraorbitale, 7 Sinus
sphenoidalis, 8 Molaren des Oberkiefers (Maxilla), 9 Sutura
frontozygomatica
Abb. 25.24 Sinus maxillaris: 1 Sinus maxillaris, 2 Concha nasalis inferior, 3 Meatus nasi inferior, 4 Ductus nasolacrimalis,
5 Concha nasalis media, 6 Processus uncinatus, 7 Ostiomeatale Einheit.
25.6. Augenhöhle (Orbita)
Die frontal im Schädel gelegene, pyramidenähnliche
Orbitahöhle wird von Anteilen verschiedener Schädelknochen
gebildet, sie beinhaltet das Auge mit seinen Anhangsgebilden
sowie zu- bzw. abführende Nerven und Gefäße.
§ Die Wände der Orbita werden aus insgesamt 7 Kno-
chen gebildet.
Orbitadach: Os frontale, Ala minor ossis sphenoidalis
Orbitaboden: Maxilla, Os zygomaticum, Os palatinum
Mediale Wand: Os lacrimale, Os ethmoidale
Laterale Wand: Maxilla, Os zygomaticum, Os
palatinum
§ Topographische Beziehungen:
Orbitadach: vordere Schädelgrube mit Sinus frontalis
Orbitaboden: Sinus maxillaris
Mediale Wand: Cellulae ethmoidales und Nasenhöhle
Laterale Wand: Fossa temporalis
Gegenüber dem Inhalt ist die knöcherne Orbita durch
eine Periostschicht (ggggg Periorbita) abgegrenzt.
§ Inhalt: Fettkörper (Corpus adiposum orbitae),
N. opticus, vier gerade und zwei schräge äußere Au-
genmuskeln, M. levator palpebrae, Bulbus oculi.
Extrakonalraum: zwischen der knöchernen Orbita und den Augenmuskeln. Beinhaltet Tränendrüse (Gl. lacrimalis),
zwei schräge äußere Augenmuskeln.
Intrakonalraum: hinter dem Bulbus, Begrenzung durch die vier geraden Augenmuskeln (Muskeltrichter) und die sie
verbindenden Membranen. Beinhaltet die geraden Augenmuskeln, den Sehnerv (N. opticus), die A. + V. ophthalmica.
Abb. 25.21 Orbita (Präparat)
1 Os nasale, 2 Os frontale, 3 Os lacrimale, 4 Lamina
papyracea, 5 Os zygomaticum, 6 Sutura frontozygomatica,
7 Ala major ossis sphenoidalis, 8 Maxilla, 9 Foramen infra-
orbitale (Incisura), 10 Fissura orbitalis superior, 11 Canalis
opticus, 12 Fissura orbitalis inferior, 13 Foramen supraorbitale
Abb. 25.22 Orbitaanatomie MRT (T2 transversal links // T2 sagittal mitte // T2 coronal)
1 Linse, 2 Glaskörper, 3 Sehnerv (N. opticus mit Liquorsaum rechts), 4 Sehnervenkreuzung (Chiasma opticum), 5 M. rectus
medialis, 6 M. rectus lateralis, 7 M. rectus superior, 8 M. rectus inferior, 9 M. obliquus superior, 10 M. obliquus inferior, 11 V.
ophthalmica superior, 12 A. ophthalmica
11BuchneubreitKapitel25.p65 03.07.2011, 17:00310-311
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