aargau - steinreich schätze aus dem jurameer · schümel bei holderbank, heute ein...
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Aargau - SteinreichSchätze aus dem JurameerBegleitheft zur Aktuellen Vitrinevom 1. März bis 31. August 2013
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Wo findet man Fossilien?
Viele Gesteinsschichten des Aargauer Juras enthalten Fossilien. Wer Fossilien finden will, ist aber auf Aufschlüsse angewiesen, Stellen also, wo diese Gesteinsschichten an der Oberfläche zugänglich sind. Das können natürliche Aufschlüsse (Rutschgebiete an Bergflanken, Bacheinschnitte) oder künstliche Aufschlüsse (Baustellen, Steinbrüche) sein. Wer Geduld hat und den Aargauer Jura mit offenen Augen durchwandert, wird auf solche Aufschlüsse stossen und mit etwas Glück auch Fossilien finden. An einigen Stellen im Aargau bestehen zudem gut zugängliche Aufschlüsse oder für Fossiliensammler eingerichtete Klopfstellen. Im ehemaligen Steinbruch Schümel bei Holderbank, heute ein Naturschutzgebiet, ist das Sammeln von Fossilien des Birmenstorf-Members erlaubt. Der Steinbruch ist bekannt für seine zahlreichen Ammoniten und Brachiopoden sowie für die - allerdings selteneren - Seeigel und Haifischzähne. Das Herznach-Member lässt sich an einer Klopfstelle im Gebiet Weichlen südwestlich von Ueken gut beobachten. Auch dort ist das Fossiliensammeln gestattet. Das gilt auch für den Hunds-buck bei Baden. Dort ist das fossilreiche Baden-Member aufgeschlossen. Fossilien aus dem Frühen Jura finden sich auf der Klopfstelle der Tongrube Gruhalden hinter dem Bahnhof Frick.
Ein Ammonit Procerites (Ausstellungs-Nr. 5) wird im Steinbruch geborgen.
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Weshalb enthalten einige Schichten so viele Fossilien?
Fossilien finden sich ausschliesslich in Sedimentgesteinen, Gesteins-schichten also, die aus Verwitterungsprodukten entstanden, die sich über Jahrmillionen ablagerten und verfestigten. Weshalb aber sind in einzelnen Gesteinsschichten des Aargauer Juras Fossilien so häufig, während sie in anderen Schichten sehr selten sind oder ganz fehlen? Fossilien entstanden nur unter besonderen Bedingungen. Knochen, Schalen und andere Hartteile wurden in der Regel durch physikalische und chemische Prozesse, vor allem aber durch die Einwirkung von Mikroorganismen zerstört. Nur Hartteile, die rasch im Sediment eingebettet und den zersetzenden Kräften entzogen wurden, konnten als Fossilien Jahrmillionen überdauern. In Zeiten geringer Sedimentation sammelten sich in den geringmächtigen Schichten viele Schalen an. Solche Schichten enthalten daher mehr Fossilien, als mächtige Gesteinsschichten, die in kurzen Zeitintervallen abgelagert wurden. Auch durch Strömungen konnten sich Ansammlungen von Schalen in Mulden des Meeresbodens bilden.
Ein Glücksfund! Ein grosser Nautilus (Ausstellungs-Nr. 2) liegt im Gesteinsschutt; Original-Fundsituation.
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Woher kam das Eisen?
Das Herznach-Member und andere Gesteinsschichten des Mittleren Jura enthalten viel Eisen, oftmals in Form von kleinen Kügelchen (Ooiden). Fossilien aus diesen Schichten sind manchmal mit einer ockerfarbenen Schicht aus Limonit, einem Gemisch aus verschiedenen Eisenhydroxiden, überzogen. Wie aber kam das Eisen überhaupt ins Meer? Eisen fällt im sauerstoffreichem Meerwasser nämlich rasch als Eisenhydroxid aus. Es kann also nicht in gelöster Form vom Festland ins Meer verfrachtet worden sein. Das Eisen wurde vielmehr, an Tonmineralien gebunden, mit der Tontrübe der Flüsse ins Meer gebracht. Die Tonpartikel gelangten schliesslich in Sedimenten zur Ablagerung, in denen ein sauerstoffarmes Milieu herrschte. Unter diesen Bedingungen löste sich das Eisen von den Tonmineralien und stieg mit dem Porenwasser aus den tieferen Sedimentschichten nach oben. Wenig unterhalb des Meeresbodens erreichte das Eisen wieder sauerstoff-haltige Schichten und fällte in Form kleiner Limonitflöckchen aus. Durch Stürme und grabende Organismen wie Krebse gelangten die Limonit- flöckchen schliesslich auf den Meeresboden, wo sie sich unter stetiger, leichter Wasserbewegung konzentrisch an Sandkörner anlagerten.
Weshalb grüne Fossilien?
In den Kalksteinen und Mergeln des Baden-Member kommt das Mineral Glaukonit häufig vor. Glaukonit ist ein Schichtsilikat, das sich im Meer als Umwandlungsprodukt aus den Tonmineralien Biotit und Illit bildet. Glaukonit entsteht nur im Meer in relativ geringer Wassertiefe. Unter lokal reduzierenden Bedingungen wird es in Form grüner Körner oder als grünlicher Überzug auf Fossilien gebildet. Es ist der Grund für die auffällige blau-grüne Farbe einzelner Schichten und Fossilien. Weil sich Glaukonit direkt bei der Ablagerung der Sedimente (authigen) bildet und zudem Kalium enthält, kann es für die Altersbestimmung von Gesteinsschichten herangezogen werden. Die Datierungs-Methode beruht auf dem radio- aktiven Zerfall des Kaliumisotops 40K in 40Argon. Das Verhältnis der Isotopen lässt Rückschlüsse auf das Alter der untersuchten Gesteine zu.
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Männchen oder Weibchen?
Bei vielen Ammoniten-Arten unterscheiden sich die männlichen und weiblichen Tiere deutlich. Man spricht in solchen Fällen von Geschlechts- dimorphismus. Die Schalen der weiblichen Tiere (Makrokonche) sind teilweise wesentlich grösser als diejenigen der Männchen (Mikrokonche). Bei den ausgewachsenen Männchen bildeten sich zudem auffällige Auswüchse und Verlängerungen am Schalenende, die als „Ohren“ (Apophysen) bezeichnet werden. Makrokonch und Mikrokonch tragen oftmals unterschiedliche Art-Namen, manchmal werden sie sogar verschiedenen Gattungen zugeordnet. Die Nomenklatur bei Fossilien folgt also nicht zwingend dem biologischen Artbegriff der Fortpflanzungs- gemeinschaft. Die Bildung verwandtschaftlicher Beziehungen ist bei Fossilien wesentlich schwieriger als bei lebenden Tieren. Die Untersuchungsmöglichkeiten beschränken sich auf die Schalen der Tiere. Von den Weichteilen bleibt kaum je etwas übrig.
Euaspidoceras aus: Friedrich August Quenstedt „Der Jura“, 1858 und das kleinere Männchen Mirosphinctes aus Casimir Mösch „Geologische Beschreibung des Aargauer-Jura“, Beiträge zur Geologischen Karte der Schweiz 1867
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Und was ist das? (Siehe Fossil Nr. 16 )
Was auf den ersten Blick aussieht wie die Schalenklappen einer Muschel ist Teil des Kieferapparates des Ammoniten. Man nennt die Klappen Aptychen. Da die beiden Aptychen, nebeneinander gelegt, in der Form dem Querschnitt der Wohnkammer der Ammonitenschale entsprechen, nahm man früher an, dass es sich um Verschlussklappen handelte, mit denen das Tier bei Bedrohung die Öffnung der Wohnkammer verschliessen konnte. Aufgrund von Vergleichen mit Nautilus, einem heute noch lebenden Verwandten der Ammoniten, setzte sich aber die Ansicht durch, dass es sich bei den Aptychen um Reste des Kieferapparates handelt.
Abbildung: W. Etter, 1994 aus Mittelungen der ANG, Band 34
Foto: Objekt Nr. 14. S.24
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Chronostr. Formation Member der Jura-Periode Ältere Bezeichnung
W E
Bolus-Ton des Siderolithikums
Wettingen-Member
Baden-Member
Letzi-Member
Wangen-Member
Crenularis-Member
Geissberg-Member
Effingen-Member
Gerstenhübel-Bank
Effingen-Member
Birmenstorf-Member
Schellenbrücke-Bank
Herznach-Member
Ängistein-Member / Unter-Erli-Bank
Bözen-Member
Saulcy-MemberAnwil-Bank
Schelmenloch-Member Varians-Schichten
Spatkalk / Würtembergica-Schichten / Knorri-Tone
Oberer Hauptrogenstein / Obere Parkinsoni-Schichten
Obere Acuminata-Schichten / Parkinsoni-Bank
Mäandrina-Schichten / Untere Parkinsoni-Schichten
Unterer Hauptrogenstein / Untere Parkinsoni-Schichten
Untere Acuminata-Schichten / Subfurcaten-Schichten Garantiana-Schichten
Rothenfluh-Member / "Blagdeni-Schichten"
"Humphriesi-Bank"
Brüggli-Member Sauzei-Schichten
Waldenburg-MemberHirnichopf-MemberHauenstein-Member Concava-Schichten
Sissach-Member Murchisonae-Schichen
Opalinus-Ton
Eriwis-Bank
Gross-Wolf-Member
Gipf-Bank / Erlimoos-BankRietheim-Member Posidonienschiefer
Müsenegg-Bank / Rickenbach-Member Amalthenschichten
Breitenmatt-Member Numismalis-Schichten
Fasiswald-Member / Grünscholz-Member Obliqua-Schichten
Fasiswald-Member / Frick-Member Obtususton
Weissenstein-Member / Beggingen-Member Arietenkalk
Schleitheim-Bank / Gächlingen-Bank Angulaten-Schichten
Schambelen-Member Insektenmergel
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wan
g
Sowerbyi-Schichten
Jurensis-Schichten
Cordaten/Mariae-/Lamberti-/Anceps-Athleta-Schichten)
Toar
cium
Aal
eniu
m
Macrocephalus-Schichten
Klin
gnau
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Übersicht über die Lithostratigraphie
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Herznach-Member: Eisenerz und Fossilien
Die Eisenerze des Herznach-Members waren für das Fricktal lange Zeit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Berühmt sind die über 160 Millionen Jahre alten Schichten aber auch wegen ihrer Fossilien. Vor allem die zahlreichen und gut erhaltenen Ammoniten machen das Herznach-Meber zum Fossilien-Eldorado.
Das Herznach-Member gehört zur Ifenthal-Formation. Die Gesteins-schichten wurden am Ende des Mittleren Juras und zu Beginn des Späten Juras in einem flachen Meer abgelagert. Über den ziegelroten Eisenoolithen (aus kleinen Eisenhydroxid-Kügelchen aufgebaute Gesteine) liegt eine sehr fossilreiche Schicht: Die Schellenbrücke-Bank. Das Herznach-Member ist im Fricktal gut drei Meter mächtig. Im Faltenjura bei Wildegg zeigt sich ein ganz anderes Bild: Die Eisenerze fehlen und die gesamte Ifenthal-Formation ist auf wenige Zentimeter reduziert.
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Eisenoolithischer Mergelkalk der Schellenbrücke-Bank. Das Gestein enthält limonitisch umrindete Lithoklasten, die aus aufge- arbeiteten tiefer liegenden Schichten stammen. Die Dachfläche wird von limonitischen Krusten gebildet, die sich vermutlich aus Mikrobenmatten, die Sedimente anlagerten, bildeten.
Die Probe stammt aus dem Typusprofil Asperchlus bei Küttigen (die Ortsbezeichnung Schellenbrücke ist auf der Landeskarte nicht angegeben).
Schellenbrücke-Bank, Querschnitt
Quelle: JORDAN P., GRAF H.R., EBERHARD M., JOST J.,
KÄLIN D., BITTERLI-DREHER P.H.:
Geologischer Atlas der Schweiz, Blatt Aarau, 2011
Schicht: Herznach-Member
Stufe: Frühes Oxfordien
Sammlung: Peter Bitterli-Dreher, Endingen
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Procerites
Auffällig bei diesem Ammoniten Procerites ist die unterschiedliche Färbung des Fossils. Die Grenze zwischen dem Kondensationshorizont im Hangenden des Spatkalk-Member mit Krusten aus Limonit (Eisenhydroxide) und den grauen Kalkmergeln des Birmenstorf-Members scheint mitten durch das Fossil zu gehen.
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Gattung/Art: Procerites
Familie: Perisphinctidae
Ordnung/Klasse: Ammonoidea/ Cephalopoda
Schicht: Ifenthal-Formation
Stufe: Bathonien
Fundort: Auenstein
Fundumstand: Steinbruch
(Zutritt nur mit Bewilligun)
Präparation: Keine, Original-Fundsituation
Sammlung: Ronald Ottiger, Tegerfelden
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Paracenoceras
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Ein grosser Nautilus aus dem Kondensationshorizont der Ifenthal-Forma-tion von Auenstein.
Im Gegensatz zu den verästelten Kammerwänden der Ammoniten sind diejenigen des Nautilus sehr einfach gebaut. Die Schale war dadurch weniger robust. Fossile Nautiliden sind daher oft zerdrückt oder in einzelne Kammersegmente zerfallen.
Gattung/Art: Paracenoceras
Ordnung/Klasse: Nautilidea/ Cephalopoda
Schicht: Ifenthal-Formation
Stufe: Bathonien (?)
Fundort: Auenstein
Präparation: z.T. Luftdruck-Stichel
Sammlung: Ronald Ottiger, Tegerfelden
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Erymnoceras
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Ein Ammonit Erymnoceras aus dem ehemaligen Bergwerk Herznach, dessen Abraumhalde noch bis in die 80er Jahre gute Fundmöglichkeiten bot.
Erymnoceras ist häufi g in den rotbraunen Eisenoolithen. Die Erzschicht entspricht dem früher als Anceps-/Athleta-Schichten bezeichneten Abschnitt des Herznach-Members.
Gattung/Art: Erymnoceras coronatum?
Familie: Pachyceratidae
Ordnung/Klasse: Ammonoidea/ Cephalopoda
Schicht: Herznach-Member
Stufe: Callovien
Fundort: Herznach
Fundumstand: ehemaliges Bergwerk
Präparation: Keine, Original-Fundsituation
Sammlung: Robert Meier, Herznach
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Perisphinctes
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Ammoniten aus der Familie der Perisphincten sind in der Schellenbrücke-Bank des Herznach-Members und im darüber folgenden Birmenstorf-Member relativ häufi g und erreichen gelegentlich auch stattliche Grössen.
Charakteristisch für die Funde aus der Schellenbrücke-Bank ist die gelb-braune Farbe, die durch Limonit, ein Gemisch verschiedener Eisenhydroxide verursacht wird.
Gattung/Art: PerisphinctesFamilie: PerisphinctidaeOrdnung/Klasse: Ammonoidea/ Cephalopoda
Schicht: Herznach-Member
Stufe: Frühes Oxfordien
Fundort: HornussenFundumstand: Grabung MFFA
Sammlung: Stefano Righetti, Zufi kon
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Euaspidoceras
Ein Ammonit Euaspidoceras zusammen mit einem Cardioceras in einem Handstück (9 cm) aus dem Herznach-Member.
Euaspidoceras ist ein häufi ger und wegen seiner starken Knoten auf den Rippen auffälliger Ammonit des Herznach-Members. Er gilt als Makroconch (weibliches Tier); das zugehörige, kleinere männliche Tier (Mikroconch) ist Mirosphinctes.
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Gattung/Art: EuaspidocerasFamilie: AspidoceratidaeOrdnung/Klasse: Ammonoidea/ CephalopodaSchicht: Herznach-MemberStufe: Frühes Oxfordien
Fundort: HornussenFundumstand: Grabung MFFAPräparation: Keine, Original-FundsituationSammlung: Ronald Ottiger, Tegerfelden
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Macrocephalites
Mit seiner kugeligen Form ist Macrocephalites ein auffälliger Ammonit, der zudem sehr gross werden kann. Der Name bedeutet daher auch „Grosskopf“ (griechisch makros = gross, kepahlé = Kopf).
Die dichten Rippen auf den Innenwindungen erlöschen bei einigen Arten auf der Alterswohnkammer.
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Gattung/Art: Macrocephalites Familie: MacrocephalitidaeOrdnung/Klasse: Ammonoidea/ CephalopodaSchicht:
Ifenthal-FormationStufe: CallovienFundort: UekenFundumstand: AckerfundSammlung: Robert Meier, Herznach
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Sphenodus (früher: Orthacodus)
Zähne von Haien sind im Herznach-Member nicht selten. Sie werden aber in frischen Aufschlüssen oft übersehen. Auch Zähne von Meeres-reptilien fi nden sich gelegentlich im Herznach-Member.
Wie die heute lebenden Arten ersetzten auch die Haie der Jura-Zeit ihre Zähne laufend durch neue.
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Gattung/Art: Sphenodus (früher: Orthacodus)
Familie: Lamnidae (Makrelenhaie)
Ordnung/Klasse: Selachii / Chondrichthyes
(Knorpelfi sche)
Schicht: Herznach-Member
Stufe: Frühes Oxfordien
Fundort: Hornussen
Fundumstand: Grabung MFFA
Sammlung: Stefano Righetti, Zufi kon
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Cardioceras
Ein Ammonit Cardioceras in einem Handstück (20 cm) aus der Schellen-brücke-Bank. Fossil und Fundsituation sind charakteristisch für den obersten Abschnitt des Herznach-Members in der Gegend von Hornussen, Ueken und Herznach.
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Gattung/Art: Cardioceras (Cardioceras) cf. stellaFamilie: CardioceratidaeOrdnung/Klasse: Ammonoidea/ CephalopodaSchicht: Herznach-MemberStufe: Frühes Oxfordien
Fundort: HornussenFundumstand: Grabung MFFAPräparation: Luftdruck-StichelSammlung: Ronald Ottiger, Tegerfelden
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Birmenstorf-Member: Zeit der Schwammriffe
Fossile Schwammriffe sind kennzeichnend für das Birmenstorf-Member. Im warmen Meer jener Zeit fanden die Kalkschwämme ideale Bedingungen vor. Die Schwammriffe waren erfüllt von Leben. Davon zeugen die vielen Fossilien des Birmenstorf-Members.
Das Birmenstorf-Member (Wildegg-Formation) entstand zu Beginn des Späten Juras. Das Gebiet des heutigen Kantons Aargau lag damals am nördlichen Rand eines grossen Meeres. Aus dem Tethys-Ozean floss kalkhaltiges Wasser zu. Im warmen, kalkreichen Wasser entwickelten sich ausgedehnte Kalkschwammriffe und eine reiche Begleitfauna. Den Namen der Gesteinsschichten führte im Jahre 1863 Casimir Mösch ein. Er sammelte damals zahlreiche Fossilien in einem Rebberg bei Birmenstorf.
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Perisphinctes
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Ein Ammonit Perisphinctes aus dem Birmenstorf-Member bei Bad Zurzach. Bei ausgewachsenen Exemplaren wurden die Abstände zwischen den Rippen auf den äusseren Windungen immer grösser.
Die verästelten Wände (Septen) der Kammern zeichnen sich als Lobenlinien auf dem Steinkern ab. Die Wohnkammer ist nicht erhalten. Deutlich erkennbar sind Einschnürungen der Schale, die vermutlich bei Wachstumsunterbrüchen entstanden.
Gattung/Art: PerisphinctesFamilie: PerisphinctidaeOrdnung/Klasse: Ammonoidea/ Cephalopoda
Schicht: Birmenstorf-MemberStufe: Frühes OxfordienFundort: Bad ZurzachFundumstand: anstehende FelsbankPräparation: Luftdruck-Stichel, Sandstrahler
Sammlung: Ronald Ottiger, Tegerfelden
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Plegiocidaris
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Wer im ehemaligen Steinbruch Schümel in Holderbank den Schutt des Birmenstorf-Members aufmerksam und geduldig absucht, hat gute Chancen einen Seeigel zu fi nden. Meistens sind es kleine, etwa zwei Zentimeter grosse, aber gut erhaltene Exemplare.
Die Seeigel, die vor 150 Millionen Jahren im Jurameer lebten, unterscheiden sich nur wenig von den heute noch lebenden Arten.
Gattung/Art: Plegiocidaris
Familie/Ordnung: Cidaroida/Cidaridae (Lanzenseeigel)
Klasse/Stamm: Echinoidea/Echinodermata
(Stachelhäuter)
Schicht: Birmenstorf-Member
Stufe:
Frühes Oxfordien
Fundort: Schümel, Holderbank
Fundumstand: ehemaliger Steinbruch
Präparation: Kaliumhydroxid
Sammlung: Ronald Ottiger, Tegerfelden
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Perisphinctes
Ammoniten der Gattung Perisphinctes sind häufi g im Birmenstorf-Member. Der Erhaltungszustand ist sehr unterschiedlich; nicht immer lassen sie sich so gut präparieren wie dieses Exemplar.
Die ersten eigentlichen Perisphincten entwickelten gegen Ende des Mittleren Juras. Im Späten Jura wurden sie zur beherrschenden Gruppe der Ammoniten.
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Gattung/Art: Perisphinctes
Familie: Perisphinctidae
Ordnung/Klasse: Ammonoidea/ Cephalopoda
Schicht: Birmenstorf-Member
Stufe: Frühes Oxfordien
Fundort: Auenstein
Fundumstand: Steinbruch
(Zutritt nur mit Bewilligung)
Präparation: Luftdruck-Stichel, Sandstrahler
Sammlung: Ronald Ottiger, Tegerfelden
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Sphenodus (früher: Orthacodus)
Bei den Fossiliensammlern beliebt sind Haizähne aus dem ehemaligen Steinbruch Schümel in Holderbank. Wer solche fi nden will, braucht Geduld und ein scharfes Auge. Die besten Fundaussichten bestehen nach Regenfällen an den steilen Flanken im hinteren, nördlichen Teil des Steinbruchs.
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Gattung/Art: Sphenodus (früher: Orthacodus)
Familie: Lamnidae (Makrelenhaie)
Ordnung/Klasse: Selachii / Chondrichthyes
(Knorpelfi sche)
Schicht: Birmenstorf-Member
Stufe: Frühes Oxfordien
Fundort: Schümel, Holderbank
Fundumstand: ehemaliger Steinbruch
Präparation: keine Präparation erforderlich
Sammlung: Ronald Ottiger, Tegerfelden
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Trimarginites
Ein Ammonit Trimarginites arolicus in einem Handstück (16 cm) aus dem Birmenstorf-Member.
Der fl ache, hochmündige Trimarginites kommt in einigen Horizonten des Birmenstorf-Members, zum Beispiel im ehemaligen Steinbruch Schümel bei Holderbank, massenhaft vor.
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Gattung/Art: Trimarginites arolicus
Familie: Glochiceratidae
Ordnung/Klasse: Ammonoidea/ Cephalopoda
Schicht: Birmenstorf-Member
Stufe: Frühes Oxfordien
Fundort: Auenstein
Fundumstand: Steinbruch
(Zutritt nur mit Bewilligung)
Präparation: Luftdruck-Meissel, Steinversiegler
Sammlung: Ronald Ottiger, Tegerfelden
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Baden-Member: grüne Fossilen
Fossilien aus dem Baden-Member sind oftmals grün gefärbt. Bewirkt wird dies durch das Mineral Glaukonit. Die Schichten entstanden aus Sedimenten, die sich vor rund 150 Millionen Jahren am Grunde des Jura-Meeres ablagerten.
Das Baden-Member (Burghorn-Formation) enthält viele gut erhaltene Ammoniten, Meeresschnecken und weitere Fossilien. Zusammen mit den Schalen finden sich oft auch die Reste der Kiefer der Ammoniten (Aptychen). Am Meeresboden herrschten damals vermutlich keine starken Strömungen. So lässt sich erklären, weshalb Kiefer und Schalen nicht getrennt voneinander eingebettet wurden. Namensgebend für die Schichten waren mehrere Aufschlüsse in der Umgebung von Baden. Im 19. Jahrhundert lieferten vor allem die Steinbrüche nördlich der Limmat in Rieden bei der „Goldenen Wand“ viele Fossilien.
Abbildung rechte Seite: Ammoniten des Baden-Member, aus: Abhandlungen der schweizerischen paläontologische Gesellschaft, Volumen V, 1879, De Loriol
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Laevaptychus
Aptychen sind Teile des Kieferapparates der Ammoniten. Die robusten Klappen des Unterkiefers waren bereits zu Lebzeiten des Tieres aus Kalzit aufgebaut und blieben daher fossil gut erhalten. Im Gegensatz dazu bestanden die Oberkiefer aus Chitin, das sich nach dem Tod des Tieres meistens rasch zersetzte.
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Gattung/Art: LaevaptychusOrdnung/Klasse: Ammonoidea/ CephalopodaSchicht: Baden-MemberStufe: KimmeridgiumFundort: RümikonFundumstand: Baustelle für ZufahrtsstrassePräparation: Luftdruck-Stichel, SandstrahlerSammlung: Ronald Ottiger, Tegerfelden
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Plegiocidaris
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Die Seeigel gehören zusammen mit den Seesternen, den Seelilien und den Seewalzen (Seegurken) zum Stamm der Stachelhäuter.
In einzelnen Horizonten des Baden- und des darüber folgenden Wettingen-Members sind Reste von Seeigeln häufi g. Meistens fi nden sich aber nur die isolierten Stachel und einzelne Segmente (Platten). Ganze Gehäuse sind selten.
Gattung/Art: Plegiocidaris
Familie/Ordnung: Cidaroida/Cidaridae (Lanzenseeigel)
Klasse/Stamm: Echinoidea/Echinodermata
(Stachelhäuter)
Schicht: Baden-Member
Stufe: Kimmeridgium
Fundort: Mellikon
Fundumstand: Altfund aus Steinbruch
Sammlung: Ronald Ottiger, Tegerfelden
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Ataxioceras (Ataxioceras)
Charakteristisch für das Baden-Member ist das Mineral Glaukonit, ein Schichtsilikat, das für die auffällige grüne Farbe des Gesteins und der darin enthaltenen Fossilien verantwortlich ist. Glaukonit bildet sich unter anderem durch die Umwandlung von Ausscheidung von Bodenorganismen in geringer Wassertiefe.
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Gattung/Art: Ataxioceras (Ataxioceras)Familie: AtaxioceratidaeOrdnung/Klasse: Ammonoidea/ CephalopodaSchicht: Baden-MemberStufe: KimmeridgiumFundort: EndingenFundumstand: aufgelassener SteinbruchPräparation: Luftdruck-StichelSammlung: Ronald Ottiger, Tegerfelden
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Sphenodus (früher: Orthacodus)
Wie in fast allen fossilreichen Schichten fi nden sich auch im Baden-Member gelegentlich Haizähne. Die Zahnwurzeln sind oft abgebrochen, die Zähne selbst aber vorzüglich erhalten und noch so scharf wie vor 150 Millionen Jahren.
Gattung/Art: Sphenodus longidens
Familie: Lamnidae (Makrelenhaie)
Ordnung/Klasse: Selachii / Chondrichthyes
(Knorpelfi sche)
Schicht: Baden-Member
Stufe: Kimmerdigien
Fundort: Mellikon
Fundumstand: Altfund aus Steinbruch
Präparation: Keine Präparation erforderlich
Sammlung: Ronald Ottiger, Tegerfelden
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Ataxioceras
Die Ammoniten der Gattung Ataxioceras kommen zeitlich (chronostratigraphisch) im frühen Kimmeridgium vor. Gegenüber den Perisphincten weisen die Ataxioceratinae eine unregelmässige und komplexere Berippung auf. Die Zuordnung zu einzelnen Arten ist schwierig.
Dieses Handstück aus dem Baden-Member enthält mehrere Ammoniten und macht damit deutlich, wie fossilreich diese Schichten stellenweise sein können.
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Gattung/Art: Ataxioceras Familie: AtacioceratinaeOrdnung/Klasse: Ammonoidea/ CephalopodaSchicht: Baden-MemberStufe: KimmeridgiumFundort: EndingenFundumstand: aufgelassener SteinbruchPräparation: Keine, Original-FundsituationSammlung: Ronald Ottiger, Tegerfelden
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Die ausgestellten Fossilien fanden Sammlerinnen und Sammler der Mineralien- und
Fossilien-Freunde Aargau MFFA. Der Verein wurde 1987 gegründet und zählt heute rund
170 Mitglieder. Dazu gehören neben erfahrenen Strahlern und versierten Sammlern auch
viele andere Personen aus allen Berufs- und Altersklassen, die Freude an Mineralien,
Fossilien, Schmuck- und Edelsteinen haben. Der Verein organisiert jährlich mehrere
Vorträge und führt für seine Mitglieder Exkursionen und Fossiliengrabungen durch.
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