alternative finanzierungen nach der krise
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Alternative Finanzierungen nach der KriseSebastian ErichNovember 2011
2Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
Alternative Finanzierungen nach der Krise
1. Aktuelle Herausforderung der Unternehmensfinanzierung
2. Wie können sich Unternehmen vorbereiten?
a. Fremdkapital
b. Eigenkapital
3. Zusammenfassung
3Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
Alternative Finanzierungen nach der Krise
1. Aktuelle Herausforderung der Unternehmensfinanzierung
2. Wie können sich Unternehmen vorbereiten?
a. Fremdkapital
b. Eigenkapital
3. Zusammenfassung
4Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
Eigenkapitalausstattung der KMUAusgewählte europäische Länder
Quelle: Mittelstandsbericht 2006/07, Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit
25,80
41,74
39,08
27,78
32,84
22,88
35,06
42,0041,71
0,00
5,00
10,00
15,00
20,00
25,00
30,00
35,00
40,00
45,00
Belgien Deutschland Finnland Frankenreich Italien Niederlande Österreich Portugal Spanien
in %
des
GK
5Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
Rückläufige Ertragsentwicklung 2008/2009
Quelle: KMU FORSCHUNG AUSTRIA, Bilanzdatenbank
1,75
2,76
3,252,99
4,58
1,52
2,35
2,712,51
3,09
1,90
2,70 2,77 2,67
3,22
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
2,50
3,00
3,50
4,00
4,50
5,00
Kleinstbetriebe Kleinbetriebe Mittelbetriebe KMU Großbetriebe
%
2007/08 2008/09 2009/10
Umsatzrentabilität der marktorientierten Unternehme n, in Prozent (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Pr ozent der Betriebsleistung)
6Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
2009/2010 weiterer Anstieg der Eigenmittelausstattung
0,00
5,00
10,00
15,00
20,00
25,00
30,00
35,00
Kleinstbetriebe Kleinbetriebe Mittelbetriebe KMU
%
2004/05 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10*
Quelle: KMU FORSCHUNG AUSTRIA, Bilanzdatenbank Eigenkapitalquote = buchmäßiges Eigenkapital in % des Gesamtkapitals
Eigenkapitalquote KMU der marktorientierten Wirtsch aft, in Prozent(Eigenkapital in Prozent des Gesanmtkapitals)
Eigenkapitalquotein Prozent
ØKMU
2004/05 18,5
2005/06 21,5
2006/07 22,8
2007/08 24,1
2008/09 26,3
2009/10* 28,0
*Vorläufige Werte
7Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
Große Polarisierung in der EK -Ausstattung
Quelle: KMU FORSCHUNG AUSTRIA, Bilanzdatenbank
Anteil der KMU der marktorientierten Wirschaft nach ihrer Eigenkapitalquote, in Prozent 2008/09
Eigenkapitalquote = buchmäßiges Eigenkapital in % des Gesamtkapitals
16
34
56
1112
119
24,8
0,00
5,00
10,00
15,00
20,00
25,00
30,00
<-40
-40
bis
-30
-30
bis
-20
-20
bis
-10
-10
bis
0
0 bi
s 10
10 b
is 2
0
20 b
is 3
0
30 b
is 4
0
>40
%
33% der Unternehmenmit negativer Eigenkapitalquote
67% der Unternehmenmit positiver Eigenkapitalquote
%
8Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
Die Auswirkungen der Krise
� Die österreichische Unternehmenslandschaft ist von Klein- und Mittelbetrieben geprägt
– 99,6% der österreichischen Unternehmen
– 60% des Gesamtumsatzes in Österreich
– 66% der österreichischen Beschäftigten
� KMUs wurden und werden durch die Auswirkungen der Kr ise zweifach getroffen
– durch geringere wirtschaftliche Nachfrage und dadurch geringere Gewinne oder Verluste
– eingeschränkte Finanzierungsmöglichkeiten
– Über 30.000 KMU haben laut der Kriterien des URG einen Reorganisationsbedarf (davon 26.000 Kleinstbetriebe), allerdings ist die EK-Situation der KMU besser als vor 10 Jahren
� Neue Kapitalregeln für Banken (Basel III)
– Risiken der Banken sollen begrenzt werden
– Neue Kernkapitalregeln (Tier 1)
– Restriktivere Kreditvergabe durch Banken würde KMUs weiter treffen
9Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
Basel III
CET1 (2%)
T2 (4%)
T1 (2%)
T1 (1,5%)
CET1 (4,5%)
Konservierungs-puffer (2,5%)
T2 (2%)T1 (1,5%)
CET1 (4,5%)
Konservierungs-puffer (2,5%)
T2 (2%)
antizyklischer
Puffer (0-2,5%)
SIFI-Surcharge?
Aufsichts-Add-On?
heute Basel III 2019 min Basel III 2019 max
Total: 8%
Total: 10,5%
Total: ??
CET1: 2%
CET1: 7%
CET1: 9,5% oder höher
10Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
Verknappung des KreditangebotsEigenmittelerfordernis 8% vs 13%
Kunden-kredite
€ 769 Mio
Eigen-kapital der
Bank
€ 100 Mio
-40 %
Basel II
Basel III
€ 1.250 Mio
11Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
Alternative Finanzierungen nach der Krise
1. Aktuelle Herausforderung der Unternehmensfinanzierung
2. Wie können sich Unternehmen vorbereiten?
a. Fremdkapital
b. Eigenkapital
3. Zusammenfassung
12Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
Überblick Instrumente zur Kapitalstärkung
ERP-Kredite, OekB-Refinanzierungen
FFG-Haftungen, OeKB-Haftungen
Arbeitsmarktförderung: (verlorene) Zuschüsse
aws-Haftungen
Förderung derFinanzierungskosten
ULSG-Haftungen
PREPSStandardisiertes Mezzanine / verbriefte Anleihen Mittelstandsbonds
Individualisiertes Mezzanine Mezzanine Fonds
EigenkapitalgarantieFörderung v. EK-Investments Double Equity (Gewinnwertpapier)
Länderfonds"Öffentliches" Eigenkapital
AWS-Mittelstandsfonds
VC-Fonds"Privates" Eigenkapital
PE-Fonds
Wachtumssegment: mid marketKapitalmarkt sonst. Segmente: prime, standard
KMUs Großbetriebe
Instrumente zur (Eigen-)Kapitalstärkung
13Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
a. Fremdkapital (1)
� Cash Management
� Forderungsmanagement
Optimierung der Innenfinanzierung
Optimierung der Außenfinanzierung
� Management des Working Capital (Aussenstände / Zahlungsziele / Lagerbestand)
� Umsatzfinanzierung / Factoring
� Wareneinkaufsfinanzierung
� Leasing
� Kapitalmarktzugang (Unternehmensanleihen)
� Schuldscheindarlehen
� Mezzanin-/Beteiligungskapital
kurzfristig langfristig
� Fristenkonformität / Tilgungsprofil
14Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
a. Fremdkapital (2)
� Förderungen der Finanzierungskosten haben während der Krise an Bedeutung gewonnen
� Im Rahmen des Konjunkturpakets wurden teilweise Fördergrenzen erhöht sowie Haftungsrahmen erweitern
� Schwerpunkt liegt auf KMUs
� Standardisiertes Mezzanine, d.h. Bündelung von kleineren Tranchen mit anschließender Verbriefung und Platzierung war in der Vergangenheit erfolgreich
� Über PREPS wurden 327 Finanzierungen im Wert von über € 2,1 Milliarden arrangiert und über 6 Anleihen platziert
� Seit 2008: Wegfall der Platzierungsmöglichkeit von verbrieften Produkten � Marktaustritt von standardisiertem Mezzanine
� Individualisiertes Mezzanine in Form von risikoadäquat bepreisten Produkten - laufende Zinsen (Euribor plus Aufschlag), während der Laufzeit kapitalisierter, endfälliger Zins („PIK“), erfolgsabhängige Komponente (EBIT-abhängig, „Shadow-Warrant“/„Warrant“) und Equity-Kicker (Anteilsoptionen für den Fall eines Unternehmensverkaufs) - als „relativer“ Krisengewinner
� Wird aufgrund der eigenkapitalähnlichen Ausgestaltung im Bankenrating zu 80–100% zum wirtschaftl. Eigenkapital gezählt.
Förderung der Finanzierungskosten
Mezzanine-Finanzierungen
15Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
b. Eigenkapital (1)
� AWS-Programme „Eigenkapitalgarantie“ sowie „Double Equity“ sollen Eigenkapitalinvestments in Unternehmen fördern
� „Gewinnwertpapier“ als eigenes Programm eingestellt bzw. in „Double Equity“ aufgegangen
� Von Privatpersonen getätigte EK-Investments in KMUs als Zielgruppe
� Maximal 70% bzw. 80% von bis EUR 2,5m förderbar � faktische Zielgruppe auf kleine Investments beschränkt
� Länderfonds idR mit regionalem „Fördercharakter“ fokussiert auf Arbeitsplatzschaffung v.a. bei jungen Unternehmen, zb TecNet (NÖ), Athena Wachstumsfonds (Wien), SFG (Stmk);
� AWS-Mittelstandsfonds im Rahmen des Konjunkturpakets neu geschaffen (aktiv seit Ende 2009),
– Volumen EUR 80 Mio.,
– Schwerpunkt liegt auf KMUs (ab einer Umsatzgröße von EUR 2m),
– Primär: Stille Unternehmensbeteiligungen, aber auch: Eigenkapital (nur Minderheitsanteile),
– Beteiligungsbetrag zwischen EUR 0,3 bis 5 Mio.,
– Könnte ein attraktives Instrument für KMUs sein
Förderung von EK-Investments
„Öffentliches“ Eigenkapital
16Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
0,43
2%
0,31
4%
0,22
8%
0,22
7%
0,21
9%
0,20
2%
0,20
0%
0,19
5%
0,18
6%
0,18
3%
0,17
6%
0,16
1%
0,13
2%
0,10
1%
0,08
5%
0,06
8%
0,06
7%
0,06
5%
0,04
8%
0,04
5%
0,04
0%
0,01
8%
0,01
8%
0,01
5%
0,01
1%
0,56
6%
0,0%
0,1%
0,2%
0,3%
0,4%
0,5%
0,6%
Uni
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b. Eigenkapital (2)
� PE in Österreich noch unterentwickelt
� Das zur Verfügung stehende Kapital für Investments ist derzeit zurückgegangen
� Bedarf nach Kapitalstärkung seitens der Unternehmen gegeben, sei es für Expansion oder Restrukturierungen
� Hauptknackpunkte: Verfügbarkeit, Aspekt der Mitsprachrechte sowie das Thema „Exit“
„Privates“ Eigenkapital Kapitalmarkt
� Kapitalmarkt nicht in allen Marktphasen zugänglich
� Sogenannte Wachstumssegmente wie der seit 2007 bestehende „mid market“ (ein IPO: phionAG) und davor der sog. „Austrian Growth Market“(zwei IPOs: Hirsch Servo AG und SW Umwelttechnik AG) wurden nicht (nachhaltig) angenommen
Quelle: EVCA Yearbooks
Anteil von Private Equity/Venture Capital in % am BI P 2009
17Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
b. Eigenkapital (3)
� durchschnittliche Eigenkapitalquote durch Finanz- und Schuldenkrise unter Druck
� risikoadäquatere Preisbildung sowie erhöhtes Eigenmittelerfordernis bei (neuen) Finanzierungsvorhaben
� Bedarf an Eigen-/Haftkapital (Expansion/Restrukturierung), um Chancen zu nutzen und gestärkt aus der Krise zu kommen
� über 99% der österreichischen Unternehmen sind KMUs (max. 250 Mitarbeiter und max. EUR 50m Umsatz)
� bestehende staatliche Förder- und Eigenkapitalprogramme haben v.a. KMUs als Zielgruppe
� zusätzlich wurde im Rahmen des Konjunkturpakets mit dem „aws-Mittelstandsfonds“ für KMUs ein Eigenkapitalbeteiligungsvehikel geschaffen, das sich primär über stille Beteiligungen beteiligen will
� Kapitalstärkung (wenn nicht durch einen Gesellschafter) derzeit nur über Mezzanine- und/oder PE-Fonds möglich
� Hauptknackpunkte: Verfügbarkeit, Aspekt der Mitsprachrechte sowie das Thema „Exit“
� Finanzierungslücke bei großen KMUs und Großbetrieben� Instrument müsste aus Unternehmenssicht Haftkapital charakter haben, geringe Mitspracherechte und
abschichtbar sein� Staatliche Garantien für ein derartiges Instrument dürften nur über massiven politischen Druck erreich bar sein
(zusätzliche Problematik: Beihilfenrecht vs marktger echte Bepreisung)
Bedarf nach Stärkung der Kapitalbasis gegeben
Staat richtet Hauptaugenmerk auf KMUs
Großbetriebe bei Kapitalstärkung auf Privates Eigen kapital angewiesen
18Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
b. Eigenkapital (Anhang) IPO - Eigenkapitalaufbringung über die B örse
Vorteile
+ Nachhaltige Verbesserung der Kapitalbasis
+ Aufbringung hoher Beträge durch internationale Investoren
+ Wahrung der Unabhängigkeit durch breite Investorenstreuung
+ Positive spill-over Effekte auf Produkte
+ Neue Wachstumschancen
+ höhere Attraktivität für Mitarbeiter
+ Einfacher Weg zu Mitarbeiterbeteiligung
+ Accounting, Reporting und Controlling werden perfektioniert
Nachteile
– intensiver Vorbereitungsprozess
– hoher Dokumentationsaufwand
– hohe Anforderungen (finanziell, organisatorisch, Reporting,..)
– laufende Publizität, Investor Relations
IPO-Märktederzeit nicht aufnahmefähig
Es zeichnet sich aber eine gewisse Talsohle ab, daher könnten 2012 IPOs wieder möglich werden.
Liquidität ist starker Fokus bei Investoren, daher bleiben IPOs<100m EUR eine große Herausforderung!
19Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
b. Eigenkapital (Anhang) Venture Capital / Private Equity
Produktbeschreibung
� Ausschließlich „echte“ Eigenkapitalbeteiligung
� Mitsprache- / Kontrollrechte
– Mehrheitsbeteiligungen oder
– ausgeprägte Kontroll- und Mitspracherechte bei Minderheitsbeteiligungen wie
– Beteiligungscontrolling, Aufsichtsratsfunktion, Mitsprache bei strateg. Entscheidungen
� Erwartete Rendite: rund 20% p.a.
� Volumen von EUR 10 Mio. bis EUR 50 Mio. / Investment (größere Deals werden syndiziert)
� Laufzeit: rund 5 Jahre, Exit über IPO, Buy back oder Trade Sale
� Dauer von Erstkontakt bis zur Beteiligung: 3 bis 6 Monate
Unternehmen
� Unternehmen mit Wertsteigerungspotential
� Unternehmen in reiferen Phasen
� kein expliziter Branchenfokus
Private Equitystand in den letzten zwei Jahren kaum zur Verfügung
Frühphasen-Finanzierungen werden auch in naher Zukunft schwierig bleiben.
20Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
b. Eigenkapital (Anhang) Teilweiser Verkauf des Unternehmens (M&A)
Produktbeschreibung
� Einstieg eines strategischen- oder Finanzinvestors
� Mitsprache- / Kontrollrechte
– In der Regel Mehrheitsbeteiligungen oder
– ausgeprägte Kontroll- und Mitspracherechte bei Minderheitsbeteiligungen
– Beteiligungscontrolling, Aufsichtsratsfunktion, weitgehende Mitsprache
– Integration bei strategischem Investor wahrscheinlich
� Erwartete Rendite bei Finanzinvestoren: ca. 20% pa., Exit über IPO, Buy back od. Trade Sale
� Volumen > 30m EUR
� Dauer von Erstkontakt bis zur Beteiligung: 3 bis 6 Monate
Unternehmen� Unternehmen mit Wertsteigerungspotential (Finanzinvestor) u/o strategischem Fit
(Stratege)
� Unternehmen in reiferer Phase
� Gesunde Unternehmen mit Nachfolgeproblemen
� Keinerlei Beschränkung in der Branche
Krisenbedingte Konsolidierungs-prozesseschaffen am M&A-Marktzahlreiche Transaktions-möglichkeiten.
21Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
Alternative Finanzierungen nach der Krise
1. Aktuelle Herausforderung der Unternehmensfinanzierung
2. Wie können sich Unternehmen vorbereiten?
a. Fremdkapital
b. Eigenkapital
3. Zusammenfassung
22Alternative Finanzierungen nach der Krise November 11
Zusammenfassung
� Österreichische KMUs weisen im internationalen Vergl eich und verglichen mit Großbetrieben eine geringe Eigenkapitalausstattung auf
� Die Finanz- und Schuldenkrise beeinflusst diese Situ ation weiterhin negativ
� Neue Kapitalregeln für Banken werden sich auf die K reditvergabe auswirken
� Finanzierungslücke bei Unternehmen
� Erhöhter Bedarf an Eigen-/Haftkapital um gestärkt a us der Krise zu kommen
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