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Baroque … Classique 4
Andreas SchollAccademia Bizantina
»If Music be the Food of Love«
Freitag 18. Februar 2011 20:00
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Baroque … Classique 4
Andreas Scholl Countertenor
Accademia Bizantina Stefano Rossi Violine und Leitung
»If Music be the Food of Love«
Pause gegen 20:45Ende gegen 21:45
Freitag 18. Februar 2011 20:00
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Henry Purcell 1659 – 1695
The Gordion Knot Unty’d Z 597 (1690)SchauspielmusikOuvertureAirRondeau minuetAirJigChaconneAirMinuet
»If music be the Food of Love« Z 379a (1691/92)für Singstimme und Basso continuo
»Sweeter than roses«aus der tragischen Oper »Pausanias, the Betrayer of his Country« Z 585 (1695 – 96)
»Now That the Sun hath Veiled His Light« Z 193 (1688)für Singstimme und Basso continuo
Chaconneaus dem 5. Akt der Semi-Opera »King Arthur or The British Worthy« Z 628 (1691)
»Thy hand, Belinda« … »When I am Laid«aus der Oper »Dido and Aeneas« Z 626 (1689)
Pause
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»What power art thou«Arie des Cold Genius aus dem 3. Akt der Semi-Opera »King Arthur or The British Worthy« Z 628 (1691)
Chacony g-Moll Z 730 (1678)für vier Streicher
»Here The Deities Approve« Z 339,3aus der Ode »Welcome to All the Pleasures« Z 339 (1683)Ode für Solisten, Chor, Streicher und Basso continuo
»O Solitude« Z 406 (1684)für Singstimme und Basso continuo
»Music for a while«aus der Schauspielmusik zu »Oedipus, King of Thebes« Z 583 (1692)
Sonate G-Dur Z 797 (1683)für zwei Violinen, Bassviole und Basso continuo
»Fairest Isle«Sopran-Arie aus dem 5. Akt der Semi-Opera »King Arthur or The British Worthy« Z 628 (1691)
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Die Gesangstexte
Henry Purcell»If music be the Food of Love« Z 379a(Text: Colonel Henry Heveningham)
If music be the food of love,Sing on till I am fill’d with joy;For then my list’ning soul you moveTo pleasures that can never cloy.Your eyes, your mien, your tongue declareThat you are music ev’rywhere.
Pleasures invade both eye and ear,So fierce the transports are, they wound,And all my senses feasted are,Tho’ yet the treat is only sound,Sure I must perish by your charms,Unless you save me in your arms.
Henry Purcell»Sweeter than roses« aus der tragischen Oper »Pausanias, the Betrayer of his Country« Z 585(Textverfasser unbekannt)
Sweeter than roses, or cool ev’ning breezeOn a warm flow’ry shore, was the dear kiss,First trembling made me freeze,Then shot like fire all o’er.What magic has victorious love!For all I touch or see since that dear kiss,I hourly prove, all is love to me.
Wenn Musik die Nahrung der Liebe istSinge weiter bis mich das Glück erfüllt;Denn dann bewegst du meine lauschende
SeeleMit Freuden, die mir niemals überdrüssig
werden.Deine Augen, deine Miene, deine Lippen
erklärenDass du Musik bist überall.
Vergnügen dringen in Auge und Ohr,Die heftigen Freuden sind so stark, dass sie
verwunden,Und all meine Sinne ergötzen sich,Obgleich der Genuss doch nur in Klang
besteht.Sicher muss ich durch deinen Zauber zu-
grunde gehen,Es sei denn, du rettest mich in deinen
Armen.
Unbekannter Übersetzer
Süßer als Rosen, als ein frischer Abend-hauch
am warmen Ufer voller Blumen war der teure Kuss,
der mich erst erzitternd gefrieren ließund dann mich ganz durchfuhr wie Feuer.Wie zauberhaft, wenn Liebe triumphiert!Denn was ich auch berühr und sehe seit
jenem teuren Kuss,ist, so fühl ich stündlich, Liebe für mich.
Deutsch: Gabriele Grunert
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Henry Purcell»Now That the Sun hath Veiled His Light« Z 193 (1688)(Text: William Fuller)
Now, now that the sun hath veil’d his lightAnd bid the world goodnight;To the soft bed my body I dispose,But where shall my soul repose?Dear, dear God, even in Thy arms,And can there be any so sweet security!Then to thy rest, O my soul!And singing, praise the mercyThat prolongs thy days.Hallelujah!
Henry Purcell»Thy hand, Belinda« – »When I am Laid«aus »Dido and Aeneas« Z 626 (1689)(Libretto: Nahum Tate)
Thy hand, Belinda, darkness shades me;On thy bosom let me rest.More I would, but death invades me:Death is now a welcome guest.When I am laid in earth,May my wrongs createNo trouble in thy breast.Remember me, but ah! forget my fate.
Henry Purcell»What power art thou«Arie des Cold Genius aus dem 3. Akt vonKing Arthur or The British Worthy Z 628 (1691)(Libretto: John Dryden)
What power art thou, who from belowHast made me rise unwillingly and slowFrom beds of everlasting snow?See’st thou not how stiff and wondrous oldFar unfit to bear the bitter cold,I can scarcely move or draw my breath?Let me, let me freeze again to death.
Nun, da die Sonne ihr Licht verborgenund der Welt gute Nacht gewünscht hat,lenke meinen Körper ich zum weichen Bett,doch wo soll meine Seele ruhen?Lieber, lieber Gott, genau in Deinen Armen;denn solch süße Geborgenheit gibt es nur
dort!Nun geh zur Ruhe, o meine Seele!Und preise singend die Gnade,die dein Leben verlängert.Halleluja!
Deutsch: Gabriele Grunert
Deine Hand, Belinda, Finsternis umwölbt mich;
An deinem Busen lass mich ruhen.Mehr wollt’ ich tun, doch der Tod ist in mir.Der Tod ist nun ein willkommener Gast.Wenn ich in der Erde liege,Mögen meine VerfehlungenDich nicht bekümmern.Denk an mich! Doch ach! Vergiss mein Los.
Unbekannter Übersetzer
Welche Macht bist du, die aus der TiefeMich aufstehn heißt, unwillig und mühsamAus meinem Bett von ewigem Schnee?Siehst du nicht, wie uralt und steif ich bin,Wie ich kaum die bittere Kälte ertrag’,Kaum mich bewegen, kaum atmen kann?Lass mich erfrieren, wieder zu Tode ge-
frieren.
Deutsch: I. Trautmann
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Henry Purcell»Here The Deities Approve« aus: »Welcome to All the Pleasures« Z 339 (1683)
Here the deities approveThe God of Music and of Love;All the talents they have lent you,All the blessings they have sent you,Pleased to see what they bestow,Live and thrive so well below.
Henry Purcell»O Solitude« Z 406 (1684)Text: Katherine Philips (1631 – 1664)nach »La solitude« von Antoine Girard de Saint-Amant (1594 – 1661)
O solitude, my sweetest choice!Places devoted to the night,Remote from tumult and from noise,How ye my restless thoughts delight!O solitude, my sweetest choice!O heav’ns! what content is mineTo see these trees, which have appear’dFrom the nativity of time,And which all ages have rever’d,To look today as fresh and greenAs when their beauties first were seen.O, how agreeable a sightThese hanging mountains do appear,Which th’ unhappy would inviteTo finish all their sorrows here,When their hard fate makes them endureSuch woes as only death can cure.O, how I solitude adore!That element of noblest wit,Where I have learnt Apollo’s lore,Without the pains to study it.For thy sake I in love am grownWith what thy fancy does pursue;But when I think upon my own,I hate it for that reason too,Because it needs must hinder meFrom seeing and from serving thee.O solitude, O how I solitude adore!
Die Götter grüßen hier den Siegdes Gotts der Liebe und Musik:Alle Gaben, die sie euch schenken,allen Segen, womit sie bedenken,was sie spenden, sehen sie feindarnieden leben und gedeihen.
Deutsch: Hans-Ulrich Möhring
O Einsamkeit, mein schönstes Glück!Orte, der tiefen Nacht geweiht,von Aufruhr und von Lärm entrückt,wie ihr mein rastlos Herz erfreut!O Einsamkeit, mein schönstes Glück!O Himmel! wie es mich ergötzt,seh ich die Bäume, die dort stehenvon der Geburt der Zeit bis jetztund werden hoch verehrt seitdem,wenn sie so frisch sind und so grünnoch heut wie einst beim ersten Blühen.O wie erhebend ist das Bildder schroffen Bergwände vor mir,das den Betrübten raten will,ihr Unglück zu beenden hier,da ihr Geschick sie schlägt mit Leid,wovon allein der Tod befreit.O Einsamkeit, dich halt ich wert!edelsten Geistes Element,wo ich von Mühsal unbeschwertApollos Kunst von selbst gelernt.Deinthalben lieb ich mehr und mehr,wonach mich streben heißt dein Sinn,doch sehe ich auf meinen her,hass ich ihn eben daraufhin,denn gnadenlos verwehrt er mir,dass ich dich seh und diene dir.O Einsamkeit, o Einsamkeit, dich halt ich
wert!
Deutsch: Hans-Ulrich Möhring
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Henry Purcell»Music for a while« Z 583(Text: John Dryden, 1631 – 1700und Nathaniel Lee, 1649 – 1692)
Music for a whileShall all your cares beguile:Wond’ring how your pains were eas’dAnd disdaining to be pleas’dTill Alecto free the deadFrom their eternal bands,Till the snakes drop from her head,And the whip from out her hands.
Henry Purcell»Fairest Isle«Sopran-Arie aus dem 5. Akt von King Arthur or The British Worthy Z 628 (1691)(Libretto: John Dryden)
Fairest isle, all isles excelling,Seat of pleasure and of loveVenus here will choose her dwelling,And forsake her Cyprian grove.Cupid from his fav’rite nationCare and envy will remove;Jealousy, that poisons passion,And despair, that dies for love.Gentle murmurs, sweet complaining,Sighs that blow the fire of loveSoft repulses, kind disdaining,Shall be all the pains you prove.Ev’ry swain shall pay his duty,Grateful ev’ry nymph shall prove;And as these excel in beauty,Those shall be renown’d for love.
Musik soll kurze ZeitZerstreuen all Eu’r Leid:Staunend nun vom Gram befreitIhr nicht eher zufrieden seid,Bis Alekto die Toten löstAus ihrem ewgen Band,Bis ihr vom Haupt die Nattern fallnUnd die Peitsche aus der Hand.
Deutsch: Sebastian Viebahn
Liebliche Insel, der Inseln Schönste,Heimat du der Lust und Liebe,Venus will hier Wohnung wählen,Ihren Hain auf Zypern meiden,Cupido sein LieblingsvolkFrei von Neid und Sorge halten,Von dem Gift der Eifersucht,Von verzweiflungsvoller Liebe.Sanftes Schmollen, süßes Klagen,Seufzer, Liebesfeuer schürendZärtlich’ Weigern, holdes Tadeln,Schlimm’re Pein sollt ihr nicht leiden.Jeder Mann tu seine Pflicht,Freundlich zeig’ die Nymphe sich.So, wie sie in Schönheit strahlt,Glänzt er auf dem Feld der Liebe.
Deutsch: I. Trautmann
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Zu den Werken des heutigen Konzerts
Gerade mal 36 Jahre alt war Henry Purcell, als er in der Nacht zum 21.
November 1695 verstarb. Todesursache war wahrscheinlich die Tuber-
kulose. Doch wie etwa im Fall der gleichermaßen allzu früh verstorbe-
nen Kollegen Mozart und Schubert hinterließ auch Purcell ein umfang-
reiches Werk, für das so manch anderer zwei Leben benötigt hätte.
Stolze 860 Kompositionen führt das vom amerikanischen Musikwis-
senschaftler Franklin B. Zimmermann angelegte Purcell-Verzeichnis.
Wobei den Löwenanteil natürlich Purcells rund zweihundert weltliche
und sakrale Songs einnehmen. Neben Kammer- und Kirchenmusik
sowie immerhin 60 Fest- und Prunk-Musiken komponierte Purcell aber
zugleich auch eifrig für die Bühne. Zwar entstand mit Dido and Aeneas
seine einzige klassische Oper. Auf dem Gebiet der von ihm geprägten
Form der »Semi-Opera«, in der Schauspiel und Musik miteinander ver-
knüpft wurden, hinterließ er hingegen solche Meisterwerke wie King
Arthur und The Fairy Queen.
Zumindest auf dem europäischen Festland sind jedoch seine sage
und schreibe 47 Schauspielmusiken kaum bekannt. Dabei sind sie
nicht nur künstlerisch ein wichtiges Spiegelbild jenes neuen politi-
schen Windes, der seit dem Amtsantritt von König Charles II. ab 1660
auf der Insel herrschte (in dieser Restaurationszeit delektierte sich
das ehemals puritanische England wieder an den Künsten). In Purcells
Bühnenmusiken ist der musikalische Einfluss Frankreichs und Italiens
spürbar, der besonders ab den 1680er Jahren sein Schaffen prägte.
Die wahrscheinlich 1691 im Londoner Duke’s Theatre aufgeführte
Schauspielmusik »The Gordion Knot Unty’d« Z 597 war weniger als
musikalischer Kommentar zur Handlung gedacht. Vielmehr fungier-
ten die einzelnen Instrumentalnummern als Rahmen- und Zwischen-
unterhaltung. So war es bei diesen auch »Inzidenzmusiken« genannten
Schauspielmusiken üblich, das hereinströmende Publikum mit Tanz-
stücken zu begrüßen. Die Ouvertüre kündigte das Aufgehen des Vor-
hangs an. Und zwischen den zumeist fünf Schauspielakten erklangen
zur Überbrückung der Umbaupausen weitere, auch kleinere Vokalsätze.
Purcell muss aber selbst solche einträglichen Gelegenheitsarbei-
ten stets ernsthaft und mit viel Phantasie angegangen sein. Immerhin
wusste ein englischer Zeitgenosse zu berichten, dass viele Besucher
»sehr begierig auf die Musik waren« und »die Unterbrechung durch
die gesprochenen Dialoge nicht ertragen wollten.« Die nach dem Tod
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Purcells zu einer Konzert-Suite zusammengestellten sieben Instru-
mental-Sätze von The Gordion Knot Unty’d vereinen wie unter einem
Brennglas gleich drei musikalische Geschmäcker. Die Ouverture besitzt
die Würde und Strenge, wie sie vom französischen Barock-Maître Lully
gepflegt wurde. Mit der Jig kommt ein in England beliebter Volkstanz
zu seinen Ehren. Und mit der Chaconne schließlich greift Purcell auf
eine der damals populären Basso ostinato-Formen zurück, wie sie von
italienischen Komponisten nach England importiert worden waren.
Purcells Beschäftigung gerade mit dem Chaconne-Modell schlug
sich darüber hinaus aber nicht nur in der harmonisch kühnen Chacony
g-Moll Z 730 (1678) nieder. Eine feierliche Chaconne bildet auch den
krönenden Abschluss seiner Semi-Oper King Arthur.
Überhaupt zieht sich Purcells Beschäftigung mit einer sich stän-
dig wiederholenden Melodieformel in der Bassstimme wie ein roter
Faden auch durch seine Bühnenmusiken. So stammt der Song »Music
for a while« aus der Schauspielmusik zu der Tragödie Ödipus von John
Dryden und Nathaniel Lee und entwickelt über den wiederkehrenden
Bass eine regelrecht hypnotische Aura. Purcell besingt hier das Wesen
der Musik als eine das Herz bewegende Kraft. Und diese geht einem
sogleich derart unter die Haut, dass selbst Andreas Scholl diesen Song
zu den Top Ten aller je geschriebenen Lieder zählt.
Schon fast ein Welthit hingegen ist der auf einem unbarmherzig
motorischen Basso ostinato basierende Song »What Power Art Thou«
aus King Arthur – besser bekannt auch als »Cold«- bzw. »Frost«- Song. So
verwendete ihn die berühmte Regisseurin Ariane Mnouchkine in ihrem
Film Molière in der hochdramatischen Sterbeszene des Theater-Revo-
lutionärs. Und selbst seine Pop-Weihen hat der Song bekommen – von
dem exzentrischen Countertenor Klaus Nomi, der 1983 an Aids gestor-
ben ist. Im Gedenken an Nomi singt Scholl nun dieses spannungsgela-
dene Lied. Zumal er es von Nomi zum ersten Mal gehört hatte. Scholl:
»In der Zeit, als nachts das Fernsehen noch abgestellt wurde, lief gegen
Ende der Sendezeit bei einem Privatsender Klaus Nomis »Frost-Song«.
Jeden Abend. Der Cold Genius als Allegorie der Kälte steigt auf und sagt:
›Was willst du denn von mir, King Arthur?‹ King Arthur beschwört sozu-
sagen die Unterwelt, die Geister. Und er zittert. Und dabei zeigt sich das
Genie von Henry Purcell: in diesem Moment bleibt er ganz eisern, vom
Anfang bis zum Ende – bam, bam, bam – da wird nicht nachgegeben. Da
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gibt es keine Tempowechsel, keine Fermaten, nichts. Es ist wie ein Trip.
Am Ende, wo er noch sagt: ›Let me, let me freeze again to death‹ – da
kommt diese lange Note ›Death‹. Und Klaus Nomi hält diese Note noch
im Tenor, bis das Orchester aufhört – und das ist schon fast wie diese
Flatline auf dem EKG. Er war ein großer Künstler, der nie die Chance
hatte, sein ganzes Potential zu entwickeln.«
Ursprünglich wurde »What Power Art Thou« für Bass-Stimme kom-
poniert. Und eine weitere Abschiedsarie, die auch zu Purcells Ever-
greens gehört, ist ebenfalls nicht für einen Countertenor, sondern
für Mezzosopran gesetzt. Es ist das Lamento »Thy hand, Belinda« …
»When I am Laid«, das die verzweifelte Königin von Karthago, Dido, in
der Oper Dido and Aeneas singt, während sie in den Armen ihrer treuen
Freundin Belinda stirbt.
Dass er auch solche Arien einfach singen muss, obwohl sie
ursprünglich nicht für seine Stimmlage komponiert wurden, hat vor
allem einen Grund: »Auch in ›Dido’s Lament‹ geht es schließlich nur
um das rein Menschliche: da nimmt jemand Abschied in einer ganz
tragischen Situation. Und dies ist ein universelles Gefühl, das jeder
kennt und das man in jeder Stimmlage ausdrücken kann. Purcell hatte
wie Händel eben nicht nur die kompositorische Qualität, sondern auch
diese Seelenqualität. Und darum geht es ja eigentlich in der Musik.
Purcell erweicht nicht nur die Götter mit seinem Gesang, sondern
berührt bis zum heutigen Tage die Seelen der Menschen. Weshalb man
ihn auch zu Recht als ›Orpheus Britannicus‹ bezeichnet.«
Dieser Ehrentitel wurde Purcell postum verliehen. Es war Henry
Playford, der 1698 unter dem Titel Orpheus Britannicus seine erste
Sammlung von Purcell-Songs herausbrachte. Und gleich im Vorwort
stellt Playford fest: »Er besaß er ein ausgeprägtes Genie, die Energie
der englischen Worte auszudrücken, womit er die Gefühle all seiner
Zuhörer bewegte.« Playfords Eloge ist jedoch mehr als ein verbaler
Kniefall. Sein Hinweis, dass Purcell die Energie der englischen Sprache
und damit ihren natürlichen Sprechrhythmus in Töne übersetzt hat,
ist der eigentliche Schlüssel für die magnetische Anziehungskraft von
Purcells Vokal-Kompositionen. Seine Musik geht mit der Sprache nicht
etwa etwas Künstliches ein. Vielmehr schafft er es über einen schein-
bar einfachen, melodischen Strom, direkt und unmittelbar mit dem
Hörer zu kommunizieren, ihn anzurühren.
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Wie in der Einfachheit seelenbewegende Wahrheit und damit
große Kunst stecken kann, ist allein in dem Song »O Solitude« Z 406
(1684) zu erleben. Über einen sich 28 Mal wiederholenden Ground-
Bass und wundersame Melodiebögen sorgt Purcell hier für eine kon-
templative Stimmung, wird die Natur nach einer unerfüllten Liebe
als letzter Fluchtort beschworen. Ein Happy-End hat dagegen der mit
sehnsuchtsvoller Intimität und beschwingender Ausgelassenheit spie-
lende Song »Sweeter than Roses«. Geschrieben wurde er 1695 für die
Schauspielmusik zur Tragödie Pausanias, The Betrayer of his Country.
Das einleitende Adagio beschwört mit zart gesetzten Melismen noch
einmal die Erinnerungen an einen »teuren Kuss«. Im zweiten Teil ist
die Leidenschaft endlich wieder entbrannt, erwartet die Liebende /
der Liebende ungeduldig ein Wiedersehen – samt Kuss.
Bei Purcell fanden Musik und Liebe bisweilen aber schon mal
hautnah zueinander. »If Music be the Food of Love« basiert auf einem
Text von Colonel Henry Heveningham. Und Purcell muss das Bild von
der Musik als eine personifizierte Geliebte so aus der Seele gespro-
chen haben, dass er das Gedicht gleich dreimal vertonte. Die heute
zu hörende Fassung ist die erste Version, die 1692 im Gentleman’s
Journal erschien und ein liebenswürdiges Bekenntnis voll des betö-
renden Zaubers ist. »Here the Deities Approve« stammt aus der Ode
»Welcome to All the Pleasures« Z 339, die Purcell 1683 anlässlich des
Festtags der Heiligen Cäcilia vertonte. Über einen markanten Basso
ostinato werden die irdischen Auswirkungen der göttlichen Liebe und
der tönenden Musik besungen – wobei ein Streicher-Ritornell den
eleganten Schlusspunkt setzt.
Endet der erste Teil des Purcell-Recitals mit einer sanft dahin-
wiegenden Abendhymne »Now That the Sun hath Veiled His Light«
Z 193 (1688), gibt sich Henry Purcell ganz zum Schluss dann als wahrer
Patriot zu erkennen. Mit »Fairest Isle«, das auf die englische Tanzliedt-
radition zurückgeht. In King Arthur wird der Song von Venus und damit
eigentlich von einer Sopranistin gesungen. Aber bei Henry Purcell
geht es eben nicht um die richtige Stimmlage – sondern einzig und
allein um die Seelenqualität seiner Musik.
Guido Fischer
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Andreas Scholl
Andreas Scholl erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei
den Kiedricher Chorbuben. Er studierte bei Richard Levitt und
René Jacobs an der Schola Cantorum Basiliensis, wo er das Diplom
für Alte Musik erwarb. Höhepunkte dieser Saison sind eine Tour
durch Europa mit der Accademia Bizantina sowie Konzerte mit
Philippe Jaroussky und dem Ensemble Artaserse. Desweiteren
wird Andreas Scholl mit Werken von Purcell und Händel auf eine
Rezital-Tour durch Australien gehen sowie Rezitale in Zürich,
Schwarzenberg, Barcelona, Bergen und in der Wigmore Hall in
London geben. Als Kammermusiker tritt Andreas Scholl in den
großen Konzerthallen und bei den bedeutenden Festivals der Welt auf. Er arbeitete mit
Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem New York Philharmonic, dem Cleve-
land Orchestra, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Boston Symphony
Orchestra, dem Königlichen Concertgebouworchester Amsterdam, der Akademie für Alte
Musik Berlin, dem Freiburger Barockorchester und den Münchner Philharmonikern. Opern-
engagements führten ihn als Bertarido (Rodelinda) zur Glyndebourne Festival Opera und
an die Metropolitan Opera. Zudem war er als Julio Cesare an der Royal Danish Opera, an
der Opera de Lausanne und am Théâtre des Champs-Elysées zu hören. Andreas Scholl hat
eine Reihe von außergewöhnlichen Solo-Aufnahmen veröffentlicht: erst kürzlich erschien
Songs of Myself – the songs of Oswald von Wolkenstein. Weitere CD-Produktionen sind die
Arias for Senesino, für die Andreas Scholl 2006 mit dem Classical Brit Singer of the Year
award ausgezeichnet worden ist; Heroes, eine CD mit Arien von Händel, Hasse und Gluck,
A Musicall Banquet von Robert Dowland, Vivaldis Motetten mit dem Australian Bran-
denburg Orchestra, Wayfaring Stranger, eine Auswahl speziell arrangierter englischer
und amerikanischer Volkslieder mit dem Orpheus Chamber Orchestra und Arcadia, eine
Kollektion von Kantaten aus dem Arkadischen Zirkel Roms mit der Accademia Bizantina.
Seine Diskographie umfasst außerdem Solomon und Saul mit dem Gabrieli Consort unter
Paul McCreesh, die mit dem Gramophone Award ausgezeichneten Aufnahmen von Vivaldis
Stabat Mater und Caldaras Maddalena ai piedi di Cristo sowie Il duello amoroso, eine
Auswahl von Händels italienischen Kantaten mit der Accademia Bizantina und Crystal
Tears mit Liedern von John Dowland. Seine DVDs umfassen Produktionen von Giulio Cesare,
Rodelinda und Partenope. Zuletzt erschien sein neues Purcell Album O Solitude. Andreas
Scholl wurde mit Preisen beim Echo Klassik 1999, beim Prix de l’Union de la Presse Musicale
Belge und dem Edison 2002 für seine CD A Musicall Banquet ausgezeichnet. Seinen zweiten
Echo gewann er 2005 für seine Musik-Kompositionen für das Hörbuch von Hans Christian
Andersens Des Kaisers neue Kleider und Die Nachtigall. In der Kölner Philharmonie war
Andreas Scholl zuletzt im Dezember 2009 zu Gast.
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Accademia Bizantina
Die Accademia Bizantina wurde 1983 mit der Absicht gegründet, mit derselben kammermu-
sikalischen Hingabe und Gleichberechtigung wie in einem Streichquartett zu musizieren.
Das Ensemble hat diesen kammermusikalischen Ansatz beibehalten und wird auch heute
noch ausschließlich aus den eigenen Reihen geleitet. Seit 1996 haben Ottavio Dantone
und Stefano Montanari in ihren jeweiligen Rollen als Music Director und Konzertmeister
das Ensemble geleitet. Ottavio Dantones Disziplin und Raffinesse und Stefano Montanaris
Energie und Inspiration wie auch die Begeisterung und Solidarität aller Künstler machen
die Accademia Bizantina zu einem der elegantesten und lebhaftesten Ensembles für Alte
Musik, die heute auf internationalen Bühnen zu hören sind. Die Accademia Bizantina
hat zahlreiche Einspielungen veröffentlicht, von denen viele Auszeichnungen wie den
Diapason d’Or oder den Midem Classical Award erhalten haben. Das Ensemble hat live für
Radio France, RAI Radio Tre, RSI und den WDR gespielt und ist bei den renommiertesten
Festivals und auf bedeutenden Bühnen in Europa, Israel, Japan, Mexiko, den Vereinigten
Staaten und Südamerika aufgetreten. Bei uns war die Accademia Bizantina zuletzt im
Oktober 2009 mit einer Aufführung von Händels Rinaldo zu Gast.
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Die Besetzung der Accademia Bizantina
Violine IStefano Rossi KonzertmeisterPaolo ZinzaniJun Okada
Violine IILisa FergusonLaura MirriLorenzo Colitto
ViolaDiego MeccaAlice Bisanti
VioloncelloMarco FrezzatoPaolo Ballanti
KontrabassGiovanni Valgimigli
LauteTiziano Bagnati
HarfeMarta Graziolino
Cembalo, OrgelMarkus Markl
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Stefano Rossi
Stefano Rossi studierte Barockvioline am Konservatorium in
Amsterdam bei Lucy van Dael sowie in den Klassen von Alfredo
Bernardini, Bob van Asperen und Wouter Möller. Er ist als Stimm-
führer der zweiten Violinen festes Mitglied der Accademia
Bizantina, bei der er auch als Konzertmeister sowie als Solist
regelmäßig in Erscheinung tritt. Daneben arbeitet er mit Ensem-
bles wie der Holland Baroque Society, La Venexiana, der Cappella
della Pietà de’ Turchini, Musica ad Rhenum, dem Ensemble
Zefiro und Banchetto Musicale und ist Mitglied des Ensembles
L’Estravagante, mit dem er die Triosonaten von Pachelbel und
Vivaldi eingespielt hat. Zusammen mit Musica ad Rhenum nahm Stefano Rossi die gesamte
Kammermusik von François Couperin auf. Mit dem Ensemble Zefiro spielte er Vivaldis
Konzerte für mehrere Instrumente sowie Mozarts Divertimenti ein. Bei verschiedenen
Labels erschienen zudem mehrere weitere Aufnahmen, an denen er mitwirkte. Stefano
Rossi spielt ein Instrument von Hendrik Jacobs (Amsterdam) aus dem Jahr 1694. In der
Kölner Philharmonie war er zuletzt im Oktober 2009 mit der Accademia Bizantina zu Gast.
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KölnMusik-Vorschau
20. 02. 2011 Sonntag 18:00
Kölner Sonntagskonzerte 3
David Guerrier Horn
Les SièclesFrançois-Xavier Roth Dirigent
Wolfgang Amadeus MozartOuvertüre aus: Idomeneo, Rè di Creta, ossia Ilia ed Idamante KV 366
Sinfonie D-Dur KV 297 (300a)»Pariser«
Konzert für Horn und Orchester Es-Dur KV 417
Sinfonie D-Dur KV 385»Haffner«
Bruno MantovaniStreetsfür Ensemble
22. 02. 2011 Dienstag 20:00
Das Kleine Wiener 2Köln-Zyklus der Wiener Philharmoniker 4
Wiener PhilharmonikerSemyon Bychkov Dirigent
Gustav MahlerSinfonie Nr. 6 a-Moll»Tragische«
KölnMusik gemeinsam mit der Westdeutschen Konzertdirektion Köln – Kölner Konzert Kontor Heinersdorff
24. 02. 2011 Donnerstag 12:30
PhilharmonieLunch
Gürzenich-Orchester KölnRobin Ticciati Dirigent
PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau.
Eintritt frei
10. 03. 2011 Donnerstag 12:30 Fi lmforum
PhilharmonieLunch
DER LETZTE MANN
(D 1924, 80 Min. · engl. OFRegie: Friedrich W. Murnau) (Auszüge)
Medienpartner: Choices und Kölnische Rundschau
KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln
Eintritt frei
10. 03. 2011 Donnerstag 20:00 F i lmforum
Stummfilm mit Live-Musik
DER LETZTE MANN
(D 1924, 80 Min. · engl. OF Regie: Friedrich W. Murnau)
Musik von DJ sad.sad.calzone. Live DJ-Set: abstract collage of analog & electric soundscapes
Medienpartner: Choices
KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln
Karte an der Kinokasse
10. 03. 2011 Donnerstag 20:00
Brian Blade voc, gAaron Embry voc, p, keybKelly Jones voc, gGoffrey Moore gChris Thomas b
Brian Blade – Music from Mama Rosa
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13. 03. 2011 Sonntag 20:00
Philharmonie für Einsteiger 4
Measha Brueggergosman SopranAntoine Curé Trompete
Ensemble intercontemporain
Peter Eötvös Dirigent
Bruno MantovaniLes Danses interrompuesfür sechs Instrumente
György LigetiKammerkonzertfür dreizehn Instrumentalisten
Peter EötvösSnatches of a Conversationfür Doppeltrichter-Trompete in C und Ensemble
Luciano BerioRecital I (for Cathy)für Mezzosopran und 17 Instrumente. Text von Luciano Berio, Andrea Mosetti, Edoardo Sanguineti
Measha Brueggergosman wird von der Presse als Nachfolgerin von Jessye Norman gefeiert. Dabei sind solche Vergleiche gar nicht nötig, denn Brueggergosman ist schon ein Star – nicht erst seit ihrer Teilnahme bei der Eröffnung der olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver. Mit dem Ensemble intercontemporain unter der Leitung von Peter Eötvös interpretiert die Kanadierin Luciano Berio.
15. 03. 2011 Dienstag 20:00
Beethovens Streichquartette 5
Artemis Quartett
Ludwig van BeethovenStreichquartett Es-Dur op. 127
Streichquartett C-Dur op. 59,3»Rasumowsky-Quartett Nr. 3«
17. 03. 2011 Donnerstag 12:30
PhilharmonieLunch
Gürzenich-Orchester KölnDmitrij Kitajenko Dirigent
PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau.
Eintritt frei
20. 03. 2011 Sonntag 18:00
Kölner Sonntagskonzerte 4
Patricia Kopatchinskaja Violine
Junge Deutsche PhilharmonieAndrey Boreyko Dirigent
Igor StrawinskyChant du rossignol
Sergej ProkofjewKonzert für Violine und Orchester Nr. 1 D-Dur op. 19
Claude DebussyPrélude à l‘après-midi d‘un faune
Béla BartókDer wunderbare Mandarin op.19 BB 82Konzertsuite
Wegen erwarteten Familienzuwachses hat Martin Fröst seine Frühjahrstournee mit der Jungen Deutschen Philharmonie abgesagt. Die junge Violinistin Patricia Kopatchinskaja hat sich dazu bereit erklärt, für den wegen des freudigen Ereignisses verhinderten Fröst einzuspringen. Damit ist auch eine Programmänderung verbunden: Statt Anders Hillborgs »Peacock Tales« für Klarinette und Orchester wird im Konzert Sergej Prokofjews fulminantes Violinkonzert Nr. 1 zu hören sein.
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23. 03. 2011 Mittwoch 20:00
Klassiker! 4
Pierre-Laurent Aimard KlavierSolisten des Mahler Chamber OrchestraOlivier Patey KlarinetteBéatrice Muthelet Viola
Mahler Chamber OrchestraRobin Ticciati Dirigent
Hector BerliozOuvertüre aus: Béatrice et Bénédict
Frédéric ChopinKonzert für Klavier und Orchester Nr. 2 f-Moll op. 21
György KurtágHommage à R. Sch. op. 15dfür Klarinette (auch große Trommel), Viola und Klavier
Robert SchumannSinfonie Nr. 4 d-Moll op. 120
Förderer der MCO Residenz NRW: KUNSTSTIFTUNG NRW, MINISTERIUM FÜR FAMILIE, KINDER, JUGEND, KULTUR UND SPORT DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN
24. 03. 2011 Donnerstag 12:30
PhilharmonieLunch
WDR Sinfonieorchester KölnOlari Elts Dirigent
PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln ermöglicht. Medienpartner Kölnische Rundschau.
Eintritt frei
27. 03. 2011 Sonntag 16:00
Rising Stars – die Stars von morgen 5
Jean-Frédéric Neuburger Klavier
Johann Sebastian BachPartita für Klavier c-Moll BWV 826 aus Klavierübung I
Franz LisztSonetto del Petrarca Nr. 123 (I‘vidi in terra angelici costumi)aus: Années de pèlerinage. Deuxième année, Italie S 161
Après une lecture du Dante, fantasia quasi sonataaus: Années de pèlerinage. Deuxième année, Italie S 161
Karlheinz StockhausenKlavierstück IX
Jean-Frédéric Neuburger3 Chants de Maldoror
György LigetiEtude
Nominiert von der Cité de la Musique, Paris
15:00 Einführung in das Konzert durch Bjørn Woll in Zusammenarbeit mit dem Fono Forum
27. 03. 2011 Sonntag 18:00 F i lmforum
Stummfilm mit Livemusik
FRÄULEIN PICCOLO (D 1914 • 28 Min. · Regie: Franz Hofer)
SCHUHPALAST PINKUS (D 1916 • 55 Min · Regie: Ernst Lubitsch)
Mario Apperdannier begleitet die Filme mit einer live inszenierten Collage aus Geräusch-Samples und Improvisation auf dem Synthesizer
Eine Veranstaltung von Kino Gesellschaft Köln in Kooperation mit der KölnMusik, im Rahmen der Jüdischen Kulturtage NRW
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31. 03. 2011 Donnerstag 20:00
Portrait Martin Fröst 3
Martin Fröst Klarinette
Vikingur Heioar Olafsson Klavier
FrifotLena Willemark vocal, fiddle, viola, flutePer Gudmundson fiddle, viola, vocal Ale Möller mandola, flutes, cow horn, shawm, vocal
Lillevan Live-Film
Dance to Black Pipes
Musik von Robert Schumann, Béla Bartók, Manuel de Falla, Snorri Sigfús Birgisson, Martin Fröst / Lena Willemark sowie Volksmusik, Katalanische Volkslieder, Klezmer Tänze u. a.
Ein Programm, in dem die Auseinandersetzung von Komponisten wie Robert Schumann, Manuel de Falla und Béla Bartók mit der Volksmusik ihrer Heimat auf schwedischen Folk trifft. Martin Fröst und die Folklore-Band Frifot bieten einen »Volksmusikabend« der ganz besonderen Art.
02. 04. 2011 Samstag 20:00
Portrait Martin Fröst 4
Martin Fröst KlarinetteSvante Henryson VioloncelloRoland Pöntinen Klavier
Sarabande
Werke und Berarbeitungen von Johann Sebastian Bach, Martin Fröst, Svante Henryson, Fredrik Högberg, Olga Borisova-Ollas u. a.
Wenn Martin Fröst sich Johann Sebastian Bach widmet, dann steht dies nur auf den ersten Blick für ein konservatives Programm. Zum Abschluss des Martin-Fröst-Portraits widmet sich der Klarinettist nicht nur dem vielleicht größten Komponisten aller Zeiten, sondern unternimmt auch einen Ausflug in die zeitgenössische Musik. Svante Henryson liefert dazu Celloklänge und elektronische Sound-Designs.
Ihr nächstes Abonnement-Konzert
28. 04. 2011 Donnerstag 20:00
Baroque … Classique 5
Wilke te Brummelstroete Mezzosopran Thomas Zehetmair Violine
Orchester des 18. Jahrhunderts Frans Brüggen Dirigent
Johann Sebastian Bach Ouvertüre Nr. 3 D-Dur BWV 1068 (1731)für drei Trompeten, Pauken, zwei Oboen, Fagott, Streicher und Basso continuo
Konzert für Violine, Streicher und Basso conti-nuo E-Dur BWV 1042 (um 1738)
Joseph Haydn »Il meglio mio carattere« Hob. XXIVb:17 (1790?)Einlegearie der Merlina zu Domenico Cimarosas »L’impresario in angustie«
»Sono Alcina« Hob. XXIVb:9 (1786)für Sopran und Orchester. Cavatine der Alcina zu Giuseppe Gazzanigas »L’isola di Alcina«
»La moglie quando è buona« Hob. XXIVb:18 (1790)Einlegearie der Giannina zu Domenico Cimarosas »Giannina e Bernadone«
Sinfonie D-Dur Hob. I:101 (1793 – 1794)»Die Uhr«
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Redaktion: Sebastian LoelgenCorporate Design: Rottke WerbungTextnachweis: Der Text von Guido Fischer ist ein Originalbeitrag für dieses Heft.Fotonachweis: Accademia Bizantina S. 15; Decca/James McMillan S. 12; Eric Larrayadieu S. 13Umschlaggestaltung: Hida- Hadra BiçerUmschlagsabbildung: Torsten Hemke
Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Philharmonie Hotline +49.221.280280 koelner- philharmonie.deInformationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie!
Herausgeber: KölnMusik GmbHLouwrens LangevoortIntendant der Kölner Philharmonie undGeschäftsführer der KölnMusik GmbHPostfach 102163, 50461 Köln koelner- philharmonie.de
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Measha BrueggergosmanSopran
Antoine Curé TrompeteEnsemble intercontemporainPeter Eötvös Dirigent
Roncalliplatz50667 Köln
PhilharmonieHotline
0221.280 280
in der Mayerschen Buchhandlung
Neumarkt-Galerie50667 Köln
koelner-philharmonie.de
So 13. März 2011 20:00
Bruno MantovaniLes Danses interrompues
György LigetiKammerkonzert für
dreizehn InstrumentalistenPeter Eötvös
Snatches of a Conversation Luciano Berio
Recital for Cathy (Recital I)
€ 25,– zzgl. VVK-GebührFoto:
Paul
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