anlage 5 biotopkartierung teil d5 zur vorlage vl-213/7
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Inhalt
1. ANLASS DES GUTACHTENS ................................................................................................ 2
2. METHODIK .................................................................................................................... 4
3. BIOTOPTYPEN ................................................................................................................ 6
3.1 HALBTROCKENRASEN (BIOTOPSCHLÜSSELNUMMER B 4211) .................................................. 6
3.2 MESOPHILES GRÜNLAND, FRISCH BIS MÄßIG TROCKEN (BIOTOPSCHLÜSSELNUMMER B 4222) ..... 10
3.3 STAUDENFLUREN/ BRACHEN/ RUDERALFLUREN TROCKENER STANDORTE
(BIOTOPSCHLÜSSELNUMMER B 4733) ............................................................................. 12
3.4 SEGETALFLUREN AM ACKERRAND (BIOTOPSCHLÜSSELNUMMER B 4733) ................................ 14
4. GESCHÜTZTE UND GEFÄHRDETE ARTEN ............................................................................. 15
5. BEGLEITFAUNA ............................................................................................................. 16
6. NATURSCHUTZFACHLICHE BEWERTUNG ............................................................................. 18
LITERATUR .............................................................................................................................. 19
ANLAGE 1 – GESAMTARTENLISTE DER BLÜTENPFLANZEN
ANLAGE 2 – ÜBERSICHTSPLAN ZU DEN BIOTOPTYPEN
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1. Anlass des Gutachtens
Das Flugplatzgelände am nördlichen Stadtrand von Bad Langensalza, zwischen Ackerflächen
und dem abfallenden Gelände zum Unstruttal beherbergt den Flugsportverein „Otto
Lilienthal“ Bad Langensalza e.V.
Abb. 1: Lage des Flugplatzes Bad Langensalza (roter Umring) auf Basis der TK 25
(Quelle Geoproxy Thüringen)
Entsprechend der Angaben des Flugsportvereins besitzt das Fluggelände nachfolgende
Historie:
Die Geschichte des "Fliegerhorstes Langensalza" beginnt bereits 1938. Zu dieser Zeit wurde
die Propellerflugzeuge Junkers „Ju 86“ hier untergebracht. Später, insbesondere während des
2. WK, befand sich hier eine Flugzeugführerschule. In den Jahren 1943/ 44 wurde die „Ju 352
Herkules” an diesem Standort gebaut, danach die „Ju 88“. In den Jahren 1944/ 45 wurde vom
Flugplatz Langensalza aus auch in Kampfhandlungen eingegriffen. Ab Anfang 1947 erfolgte die
totale Demontage der Anlage.
Über viele Jahre in der DDR wurde das Gelände des "Fliegerhorstes" als Agrarflugplatz genutzt,
so flog hier zeitweise auch die riesige AN 2. Aber auch Segelflug der GST und Modellflug im
Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft fand hier statt. Die Gründung des Vereins unter seinem
jetzigen Namen erfolgte 1990.
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Das Flugfeld für uns Modellsportler misst ca. 280 x 80m, auf „gepflegtem Rasen“ starten und
landen die Flugzeige in West-Ost-Richtung. Den An- und Abflug stören keine Bäume oder
sonstigen Hindernisse.
Diese Angaben belegen, dass das Gelände seit über 80 Jahren als Flugplatz genutzt und
entsprechend gepflegt wurde. Derartig genutzte, extensiv gepflegte und magere (aufgrund
ausbleibender Düngung und sonstiger Beeinflussung) Standorte beherbergen oft interessante
und gefährdete Biotoptypen und Arten.
Ziel der Erfassung im Jahre 2020 war es, den aktuellen Pflanzenbestand zu dokumentieren und
eine fachliche Stellungnahme zum vorgefundenen Bestand bzw. zur bisherigen
Bewirtschaftung abzugeben, da für diesen Standort kaum Daten existieren.
Naturräumlich liegt der Standort im Thüringer Becken, wo ein trockenes, kontinentalen
getöntes Klima vorherrscht. Den Untergrund bildet hier als anstehendes Gestein der Mittlere
Keuper, welcher hier von einer Lößdecke und im Norden von pleistozänen Kiesen überlagert
wird. Der vorherrschende Bodentyp ist Löß-Schwarzerde. Erst an den Hängen zum Unstruttal
fehlt die Lößdecke und es herrschen Lehm-Schwarzerde oder lehmige Tonböden vor (siehe
nachfolgende Abbildung)
Abb. 2: Übersicht über die vorherrschenden Bodentypen im Umfeld des Flugplatzes Bad Langensalza
(Quelle: Bodengeologische Karte in Verbindung mit der TK 25, Geoproxy Thüringen)
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2. Methodik
Ziel der Bestandskartierung war die vollständige Erfassung der Gesamtflora auf dem
Flugplatzareal, die halbquantitative Ermittlung wertgebender, geschützter und gefährdeter
Arten und bei besonders bemerkenswerten Arten der Populationsgröße des Vorkommens.
Insgesamt wurden 3 Begehungen (im Frühjahrs-, Frühsommer-, Sommeraspekt) zur Erfassung
der Vegetation durchgeführt. Dazu wurden die Flächen gleichmäßig begangen und alle
vorkommenden Arten erfasst. Gleichzeitig wurden Vegetationsaufnahmen durchgeführt, um
die vorgefundenen Vegetationsbestände pflanzensoziologisch ansprechen und interpretieren
zu können. Die Exkursionen fanden am 06.04., 29.05. und 20.07. des Jahres 2020 statt.
Die Benennung der Blütenpflanzenarten beruht auf Festlegungen zur aktuellen Nomenklatur,
die in der Gesamtartenliste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (METZING et al. 2018)
berücksichtigt sind. Bei der Kartierung besonders geschützter, streng geschützter und
gefährdeter Pflanzenarten bzw. Pflanzengesellschaften bilden die Grundlage:
· die Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen Thüringens (KORSCH & WESTHUS 2011)
· die Rote Liste der Pflanzengesellschaften Thüringens (HEINRICH et al. 2011)
· die Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (METZING et al. 2018),
· die Rote Liste der Pflanzengesellschaften Deutschlands (RENNWALD 2000)
· besonders und streng geschützten Tier- und Pflanzenarten gemäß § 7 Abs. 2 BNatSchG
· das Bundesnaturschutzgesetz (§ 30) in Verbindung mit dem ThürNatG (§ 15)
Die Nomenklatur der Pflanzengesellschaften erfolgt weitgehend nach RENNWALD (2000). Es
wurde allerdings auch darauf geachtet, dass die in älteren Arbeiten beschriebenen
Gesellschaften „wieder auffindbar“ bleiben, auch wenn sie nicht in RENNWALD (2000)
beschrieben sind. Deshalb wurden auch andere Gesellschaftsnamen angegeben, die unter
RENNWALD (2000) zusammengefasst sind, jedoch in SCHUBERT, HILBIG UND KLOTZ (1995) oder
WESTHUS et al. (1993) einzeln beschrieben sind.
Die Kartierung und Einstufung der Flächen erfolgte nach dem Kartierschlüssel zur
Offenlandbiotopkartierung der TLUG (LAUSER & KORSCH 2018).
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Bei der Einstufung in Schutz- und Gefährdungskategorien der Pflanzenarten und
Gesellschaften bedeuten:
§ besonders geschützt
§§ streng geschützt
RLT Rote Liste Thüringens (KORSCH & WESTHUS 2011)
RLD Rote Liste Deutschlands (METZING et al. 2018)
1 vom Aussterben bedroht
2 stark gefährdet
3 gefährdet
R extrem selten
G Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt
V Vorwarnliste (ZÜNDORF, GÜNTHER, KORSCH & WESTHUS 2006 und METZING et al. 2018)
!! Arten für die Deutschland in besonders hohem Maß verantwortlich ist
(METZING et al. 2018)
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3. Biotoptypen
3.1 Halbtrockenrasen (Biotopschlüsselnummer B 4211)
Ein Hauptaugenmerk des Gutachtens war es zu beurteilen, ob und wo die Pflanzenbestände
als gesetzlich geschützter Halbtrockenrasen einzustufen sind. Aus diesem Grund wird auf
diese Beurteilung nachfolgend ausführlich eingegangen.
3.1.1 Bewertungsschlüssel der basiphilen Trocken- und Halbtrockenrasen entsprechend der
Kartieranleitung von LAUSER & KORSCH (2018)
Mageres und mesophiles Grünland frischer bis trockener Standorte wozu Halbtrockenrasen,
Wacholderheiden, Bergwiesen und Borstgrasrasen zählen, werden in der Kartieranleitung wie
folgt definiert:
Es handelt sich dabei um extensiv genutzte oder brachliegende, in sehr seltenen Fällen auch
natürlich waldfreie Rasengesellschaften aus meist niederen und mittelhohen Gräsern und
Kräutern. Die Vegetationsdecke ist durch eine Vielzahl buntblühender Krautarten
gekennzeichnet. Außerdem sind oft Therophyten, schmalblättrige Gräser und gelegentlich
Flechten beteiligt. Im Frühjahr beginnt die Vegetationsentwicklung verhältnismäßig spät,
deutlich nach der von intensiver genutztem und gedüngtem Grünland.
Böden und Ausgangsgestein sind wasserdurchlässig (z. B. Kalk oder Sand) mit geringem
Angebot von Stickstoff und Phosphor. Die Lage ist sonnenexponiert, oft an Süd- bis
Westhängen.
Auf flachgründigen Standorten, z. B. auf Fels oder Sand, sind Trocken- und Halbtrockenrasen
oft lückig. Pionierstadien werden ab einer Vegetationsdeckung von 30% unter diesen
Biotoptypen erfasst.
Wegen der geringen Ertragsmöglichkeiten werden Trocken- / Halbtrockenrasen heute
entweder durch Pflegemaßnahmen erhalten oder meist nur noch sehr extensiv oder nicht
mehr genutzt und sind daher z. T. mit Stauden, Büschen und Bäumen durchsetzt. Verbuschte
Bereiche werden als Magerrasen bzw. Wacholderheiden erfasst, soweit noch mindestens ein
Drittel der Fläche offenen Charakter besitzt.
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Erfassungskriterien:
· Quantitativ: Mindestfläche 100 m2, Mindestbreite 3 m.
· Qualitativ: Die kennzeichnenden Arten der Trocken- / Halbtrockenrasen müssen einen
Deckungsanteil von über 25% an der Vegetationszusammensetzung erreichen.
· Bei verbuschten Bereichen muss mindestens ein Drittel der Fläche offenen Charakter
besitzen.
· Pionierstadien müssen eine Vegetationsdeckung von 30% aufweisen.
· Dominanzbestände von Brachypodium pinnatum und Bromus erectus gelten nur dann
als Trocken- oder Halbtrockenrasen, wenn weitere kennzeichnende Arten der Trocken-
und Halbtrockenrasen regelmäßig vorkommen (Deckung mindestens ca. 1-5%).
Kennzeichnende Pflanzenarten für Trocken-/ Halbtrockenrasen (B4211 und B 4212):
· Brachypodium pinnatum *
· Briza media
· Bromus erectus *
· Carex caryophyllea
· Carex flacca
· Carex humilis
· Carex montana
· Carex ornithopoda
· Festuca ovina agg.
· Helictotrichon pratense
· Koeleria macrantha
· Koeleria pyramidata
· Phleum phleoides
· Sesleria albicans
· Stipa spp.
· Adonis vernalis
· Anthericum liliago
· Anthericum ramosum
· Anthyllis vulneraria
· Artemisia campestris
· Asperula cynanchica
· Aster amellus
· Aster linosyris
· Astragalus danicus
· Astragalus exscapus
· Bupleurum falcatum
· Campanula glomerata
· Carlina acaulis
· Carlina vulgaris
· Centaurea scabiosa
· Centaurea stoebe
· Cirsium acaulon
· Dianthus carthusianorum
· Dianthus deltoides
· Epipactis atrorubens
· Eryngium campestre
· Euphorbia cyparissias
· Filipendula vulgaris
· Fumana procumbens
· Galium verum
· Gentiana cruciata
· Gentianella ciliata
· Gentianella germanica
· Gymnadenia conopsea
· Helianthemum
nummularium s.l.
· Hippocrepis comosa
· Linum austriacum
· Linum catharticum
· Linum tenuifolium
· Lychnis viscaria
· Medicago falcata
· Ononis repens
· Ononis spinosa
· Ophrys apifera
· Ophrys insectifera
· Orchis mascula
· Orchis militaris
· Orchis tridentata
· Oxytropis pilosa
· Pimpinella saxifraga
· Polygala amarella
· Polygala comosa
· Potentilla heptaphylla
· Potentilla incana
· Potentilla tabernaemontani
· Primula veris
· Prunella grandiflora
· Pseudolysimachion
spicatum
· Pulsatilla pratensis
· Pulsatilla vulgaris
· Ranunculus bulbosus
· Rhinanthus angustifolius
· Salvia nemorosa
· Salvia pratensis
· Sanguisorba minor
· Scabiosa canescens
· Scabiosa columbaria
· Scabiosa ochroleuca
· Sedum acre
· Sedum sexangulare
· Silene otites
· Stachys recta
· Teucrium chamaedrys
· Teucrium montanum
· Thesium linophyllon
· Thesium bavarum
· Thymus praecox
· Thymus pulegioides
· Trifolium arvense
· Trifolium campestre
· Trifolium montanum
· Veronica teucrium
(grau hinterlegt sind die kennzeichnenden Arten, welche auf dem Flugplatz Bad Langensalza auftreten)
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Dominanzbestände von Brachypodium pinnatum, in denen weitere kennzeichnende Arten nur
spärlich vorkommen, werden als mesophiles Grünland, frisch bis mäßig trocken (B 4222)
kartiert (falls nicht ausgrenzbarer Anteil eines Biotops mit Datenerfassung).
Dominanzbestände von Bromus erectus mit typischen Kräutern der Glatthaferwiesen und
weitgehendem Fehlen von Kräutern der Halbtrockenrasen werden bei Erfüllung der Kriterien
als LRT 6510 (Magere Flachland-Mähwiesen) erfasst; fehlen auch diese, wird der Bestand als
B 4250 (Intensivgrünland / Einsaat inkl. junger Brachestadien) codiert (falls nicht
ausgrenzbarer Anteil eines Biotops mit Datenerfassung).
3.1.1 Basiphile Trocken- und Halbtrockenrasen auf dem Flugplatzgelände
Die vorgefundenen Pflanzenbestände können nur in Teilbereichen als basiphile
Halbtrockenrasen angesprochen werden. Nur eine kleine Dreiecksfläche am nordöstlichen
Rand, östlich des Hangars und ein Bereich am nordwestlichen Rand erfüllen die o.g. Kriterien
für die Ansprache als Halbtrockenrasen. Die Dominanz der Kräuter beträgt auf diesen Flächen
zwar auch nicht 25 %, jedoch nehmen die Grasarten Aufrechte Trespe (Bromus erectus) und
Furchen-Schwingel (Festuca rupicola) höhere Anteile ein, der Anteil der Obergräser nimmt
dagegen stark ab. Am häufigsten ist als Charakterart der Halbtrockenrasen, besonders auf der
nordwestlichen Teilfläche, der Feldmannstreu (Eryngium campstre) zu finden, welche
sicherlich davon profitiert, dass er von den Schafen nicht so stark verbissen wird. Darüber
hinaus sind Kleine Pimpinelle (Pimpinella saxifraga), Kriechende Hauhechel (Ononis repens),
Zypressen-Wolfsmich (Euphorbia cyparissias) und Mittlerer Wegerich (Plantago media)
regelmäßig zu finden. Andere charakteristische Arten wie Skabiosen-Flockenblume
(Centaurea scabiosa), Stengellose Kratzdistel (Cirsium acaulon), Sichel-Luzerne (Medicago
falcata), Gewöhnliche Hundszunge (Cynoglossum officinale), Echtes Labkraut (Galium verum),
Knolliger Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus), Wiesen-Salbei (Salvia nemorosa) oder Kleiner
Wiesenknopf (Sanguisorba minor) sind auch hier nur vereinzelt anzutreffen.
Den Halbtrockenrasen fehlen die ganz klassischen Trockenrasenarten, welche ausschließlich
auf den Trockenrasen zu finden sind. Das liegt sowohl am Standort (keine südliche oder
westliche Exposition, relativ nährstoffreiche Löß-Schwarzerde als Untergrund) als auch an der
zu starken Beweidung der Fläche. Trotz der extensiven Bewirtschaftung ohne Düngung
konnten sich hier über Jahrzehnte zwar magere Trockenbiotope ausbilden, welche aber
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Übergänge zu mesophilem Grünland aufweisen. Die Bewirtschaftung der Flächen sollte
unbedingt umgestellt werden (späte Mahd oder späte Beweidung mit geringem Besatz), damit
sich die krautigen Arten besser entwickeln und ausbreiten können.
Abb. 3 und 4: von Furchen-Schwingel dominierter Bestand an der Nordostecke (links) und
Halbtrockenrasenbereich mit Feldmannstreu, Kleiner Pimpinelle und Mittlerem Wegerich an der
Nordwestseite (rechts)
Die Ruderalisierung dieser Trockenstandorte wird durch Arten angezeigt wie Eselsdistel
(Onopordum acanthium), Gewöhnliche Sichelmöhre (Falcaria vulgaris), Gewöhnlicher Beifuß
(Artemisia vulgaris), Weg-Distel (Carduus acanthoides), Gewöhnliche Wegwarte (Cichorium
intybus), Wilde Karde (Dipsacus sylvestris), Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare), Feld-
Kresse (Lepidium campestre), Echtes Leinkraut (Linaria vulgaris), Färber-Resede (Reseda
luteola), Gewöhnlicher Rainfarn (Tanacetum vulgare) oder Gewöhnlicher Klettenkerbel
(Torilis japonica).
Orientalische Zackenschote (Bunias orientalis), Große Kugeldistel (Echinops sphaerocephalus)
und Pfeil-Kresse (Lepidium draba) sind ebenfalls Zeiger des trockenen, mageren und
kontinental getönten Standortes, jedoch z.T. invasive Neophyten, welche sich hier stark in
Ausbreitung befinden.
Abb. 5 und 6: Die Neophyten Orientalische Zackenschote (links) und Pfeilkresse (rechts)
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3.2 Mesophiles Grünland, frisch bis mäßig trocken (Biotopschlüsselnummer B 4222)
Der überwiegende Teil der Fläche des Flugplatzgeländes ist als mesophiles Grünland
anzusprechen. Nach LAUSER UND KORSCH (2018) lässt sich mageres Grünland auf
Übergangsstandorten nicht immer einem der oben aufgeführten gesetzlich geschützten
Biotope zuordnen, da in solchen Fällen oft der geforderte Deckungsanteil der
kennzeichnenden Pflanzenarten nicht erreicht wird. Solche Bestände gehören oft zum
mesophilen Grünland (B 4222 bzw. B 4223). Dies ist auch hier der Fall. Auf dem
überwiegenden Teil der Fläche nehmen die für mesophile Wiesen charakteristischen Gräser
Glatthafer (Arrhenatherum elatius), Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis) und vor allem
Wiesen-Rispengras (Poa pratensis) die höchsten Anteile ein. Aufrechte Trespe (Bromus
erectus) und Furchen-Schwingel (Festuca rupicola) sind hier eingestreut vorhanden, aber nicht
dominierend. Auffallend ist, dass krautige Pflanzenarten, sowohl die Arten der mesophilen
Flachland-Mähwiesen als auch der Halbtrockenrasen, nur vereinzelt vertreten sind. Dazu
zählen Feldmannstreu (Eryngium campstre), Kleine Pimpinelle (Pimpinella saxifraga),
Kriechende Hauhechel (Ononis repens), Zypressen-Wolfsmich (Euphorbia cyparissias),
Mittlerer Wegerich (Plantago media), Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa),
Gewöhnliche Hundszunge (Cynoglossum officinale), Echtes Labkraut (Galium verum), Knolliger
Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus), Wiesen-Salbei (Salvia nemorosa) und Kleiner Wiesenknopf
(Sanguisorba minor) als Arten der Halbtrockenrasen und Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea
millefolium), Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria), Wiesen-Kerbel (Anthriscus
sylvestris), Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia), Wiesen-Flockenblume
(Centaurea jacea), Gewöhnliches Hornkraut (Cerastium holosteoides), Wiesen-Pippau (Crepis
biennis), Wiesen-Labkraut (Galium mollugo), Tüpfel-Johanniskraut (Hypericum perforatum),
Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus), Hopfen-Luzerne (Medicago lupulina), Spitz-
Wegerich (Plantago lanceolata), Rot-Klee (Trifolium pratense), Gamander-Ehrenpreis
(Veronica chamaedrys) oder Vogel-Wicke (Vicia cracca) als Arten der mesophilen Wiesen. Alle
hier genannten Arten sind aber sowohl in mesophilen Wiesen als auch den Halbtrockenrasen
zu finden.
Die als mesophiles Grünland angesprochenen Teilbereiche und die als Halbtrockenrasen
deklarierte Teile unterscheiden sich hier weniger in der Artenzusammensetzung, sondern an
ihren Anteilen im Bestandsaufbau. Die Hauptursache darin dürfte in der unterschiedlichen
Pflege liegen. Die Landebahn und die umgebenden Wiesen werden mehrmals im Jahr gemäht,
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wodurch Gräser gefördert und krautige Arten unterdrückt werden. Außerdem führt das
Mulchen der Flächen zu einem Nährstoffeintrag und damit zu veränderten
Wachstumsbedingungen, wodurch Obergräser gefördert werden.
Abb. 7: Die Wiesenvegetation am Südrand des Plangebietes wird von den Gräsern Glatthafer, Wiesen-Schwingel und Wiesen-Rispengras geprägt
In diesem Jahr wurde bei der Bestandserfassung am 29.05. festgestellt, dass im südlichen
Streifen der Untersuchungsfläche (zwischen Landebahn und Acker) flächendeckend alle
zweikeimblättrigen Pflanzen geschädigt waren (Krüppelwuchs und vergilbt und damit am
Absterben), während die Gräser unversehrt waren, was stark auf den Einsatz eines selektiven
Herbizides auf der Fläche schließen lässt. Die Änderung der Artenzusammensetzung kann hier
auch durch Herbizide beeinflusst worden sein.
Abb. 8-10: Geschädigte Pflanzen: Pfeilkresse, Mittlerer Wegerich und Orientalische Zackenschote
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Abb. 11: durch Herbizideinsatz geschädigter Wiesenbereich
3.3 Staudenfluren/ Brachen/ Ruderalfluren trockener Standorte (Biotopschlüsselnummer B 4733)
Zwischen den Grasfluren existieren aufgeschüttete oder stärker gestörte Standorte, auf
welchen die Arten der Ruderalfluren aspektbildend sind (am nördlichen Rand, rund um die
bestehenden Gebäude mit z.T. aufgeschotterten Flächen). Auch wenn hier der Übergang zu
den Halbtrockenrasen oder dem mesophilen Grünland wieder fließend sind, wurden ruderale
Teilbereiche abgegrenzt. Eine genaue Ermittlung der Pflanzengesellschaft erfolgte hier nicht.
Es dominieren jedoch auch hier Arten trockener Ruderalfluren, weshalb die Zuordnung zum
Biotoptyp 4733 erfolgte. Der Arten- und Blütenreichtum ist auch auf diesen Flächen nicht
außerordentlich groß, weshalb die Zuordnung zum Biotoptyp 4732 nicht erfolgen konnte. Es
zeigen sich jedoch Tendenzen zur Möhren-Bitterkraut-Gesellschaft Dauco-Picridetum Görs
1966 bzw. zur Natternkopf-Steinklee-Gesellschaft Echio-Melilotetum albi Tx. 1942, welche
beide zum Verband der Steinklee-Gesellschaften Dauco-Melilotion Görs 66 gehören.
Charakteristische Arten sind hier Gewöhnlichen Natternkopf (Echium vulgare), Weißen
Steinklee (Melilotus alba), Gewöhnliches Bitterkraut (Picris hieracioides), Gewöhnliche
Wegwarte (Cichorium intybus), Gewöhnliches Leinkraut (Linaria vulgaris), Wilde Möhre
(Daucus carota), und Platthalm-Rispengras (Poa compressa), Gewöhnlicher Beifuß (Artemisia
vulgaris), Rainfarn (Tanacetum vulgare), Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolium),
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Färber-Resede (Reseda luteola) sowie Annuelle wie Quendel-Sandkraut (Arenaria serpyllifolia)
oder Dolden-Spurre (Holosteum umbellatum).
Der offene, leicht gestörte Standort im östlichen Bereich des Plangebietes wird hauptsächlich
von einjährigen Ruderalarten bestimmt, weshalb hier die Zuordnung zu den Wegerauken-
Gesellschaften (V. Sisymbrion officinalis) erfolgen kann. Zu nennen sind hier die im Gelände
häufig auftretenden Arten Lösels-Rauke (Sisymbrium loeselii), Besen-Rauke (Descurainia
sophia), Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans), Kompass-Lattich (Lactuca serriola),
Gewöhnliches Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris), Weiche Trespe (Bromus hordeaceus),
Weißer Gänsefuß (Chenopodium album), Geruchlose Kamille (Tripleurospermum maritimum),
Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense), Rote Taubnessel (Lamium purpureum) und Pfeil-Kresse
(Lepidium draba).
Abb. 12-14: Besenrauke (links), Lösels Rauke (Mitte) und Eselsdistel (rechts), typische Ruderalarten
Abb. 15: Bunte Ruderalflur am Rand der Reparaturhalle mit Wilder Möhre, Bitterkraut und
Natternkopf
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3.4 Segetalfluren am Ackerrand (Biotopschlüsselnummer B 4733)
Zur Artenvielfalt trägt im Gelände auch der Ackerrand am Südrand des Flugplatzes bei. Hier
ist eine Segetalflur anzutreffen, welche ebenfalls Erwähnung finden soll. Der Ackerrand
beherbergt die charakteristischen Pflanzenarten der basiphilen Ackerlichtnelken-Gesellschaft
Euphorbio exiguae-Melandrietum noctiflori G. Müller 1964.
Nach WESTHUS (1993) ist sie „die Leitgesellschaft basenreicher, tiefgründig-humoser Löß- und
Karbonatgesteinsböden des Thüringer Beckens (Schwarzerdegebiet).... Aufgrund intensiver
Nutzung der Standorte ist sie meist durch stickstoffzeigende Fragmentgesellschaften
verdrängt. Nach RENNWALD (2000) handelt es sich beim Euphorbio-Melandrietum um eine
Zentralassoziation des Verbandes Caucalidion, welche edaphisch-standörtlich und klimatisch
untergliedert wird. Früher war es die zweithäufigste Ackerunkrautgesellschaft in
Mitteldeutschland, heute gilt die Gesellschaft in ihrer typischen Ausbildung in Deutschland als
auch in Thüringen als gefährdet.
Stetige auftretende Arten sind hier Knollen-Platterbse (Lathyrus tuberosus), Acker-Ehrenpreis
(Veronica arvensis), Glanz-Ehrenpreis (Veronica polita), Kleine Wolfsmilch (Euphorbia exigua),
Acker-Glockenblume (Campanula rapunculoides), Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis),
Acker-Winde (Convolvulus arvensis), Gewöhnlicher Reiherschnabel (Erodium cicutarium),
Acker-Hornkraut (Cerastium arvense), Feld-Stiefmütterchen (Viola arvensis), Gewöhnlicher
Erdrauch (Fumaria officinalis), Tauben-Storchschnabel (Geranium columbinum),
Hundspetersilie (Aethusa cynapium), Stengelumfassende Taubnessel (Lamium amplexicaule),
Lösels-Rauke (Sisymbrium loeselii) und Saat-Mohn (Papaver dubium). Bemerkenswert ist der
Fund des gefährdeten Feld-Rittersporn (Consolida regalis).
Abb.16-17: blütenreicher Ackerrand (links) und Blütenstand des Feld-Rittersporn (rechts)
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4. Geschützte und gefährdete Arten
Insgesamt konnten auf den Untersuchungsflächen 6 Arten nachgewiesen, welche in den
Roten Listen geführt werden. Von diesen Arten ist der Feldmannstreu eine nach
Bundesartenschutzverordnung besonders geschützte Art.
Tabelle 1: Geschützte und gefährdete Blütenpflanzenarten des Plangebietes
Lfd.
Nr
wissenschaftlicher Name deutscher Name § RLT RLD
1. Cirsium acaulon Stengellose Kratzdistel V V
2. Consolida regalis Feld-Rittersporn V 3
3. Cynoglossum officinale Gewöhnliche Hundszunge V
4. Eryngium campestre Feld-Mannstreu § V
5. Festuca rupicola ssp. rupicola Furchen-Schwingel V
6. Salvia pratensis Wiesen-Salbei V
Abb.: Stengellose Kratzdistel (links) und Gewöhnliche Hundszunge (rechts), Arten der Vorwarnlisten
Abb. Feldmannstreu
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5. Begleitfauna
Die Fauna wurde nicht kartiert. Die vorgefundenen Biotoptypen sind Lebensraum für
verschiedene Tierarten unterschiedlichster Gruppen, besonders aber für bodenbrütende
Vögel, Kleinsäuger und Wirbellose. Bei der Begehung konnte aber festgestellt werden, dass
das Gelände eine sehr reichhaltige Tierwelt aufweist.
Bei den Säugern konnte der Feldhase beobachtet werden. Äußerst wertvoll ist der Nachweis
eines Hamsterbaues. Der Acker-/Wiesenrand ist somit ein Lebensraum für den Feldhamster.
Für die Vogelwelt sind die wertgebenden Arten Goldammer, Feldlerche, Grauammer und
Steinschmätzer zu nennen, welche im Gebiet zur Brutzeit beobachtet wurden. Nach Aussage
der Mitglieder des Segelsportvereins ist auch das Rebhuhn im Gelände vertreten. Turmfalke,
Mäusebussard und Rotmilan wurden als regelmäßige Nahrungsgäste registriert.
Abb.: Fallloch des Feldhamsters mit Schuh zum Größenvergleich und Turmfalke auf einer von Schafen/ Ziegen abgefressenen Rose als Ansitzwarte
Abb.: fütternde Feldlerche (links) und Steinschmätzer (rechts) auf dem Flugplatzgelände
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Stellvertretend für die zahlreichen Wirbellosen sollen Weiße Heideschnecke, Schwarzer
Ölkäfer, Hauhechel-Bläuling und Kleines Wiesenvögelchen besondere Erwähnung finden,
welche repräsentative Aussagen über die Biotopqualität zulassen
Tabelle 2: Tabelle der beobachteten bemerkenswerten Begleitfauna
Wissenschaftl. Name Deutscher Name Bart
SchV
RLT RLD
Cricetus cricetus Feldhamster §§ 1 1
Lepus europaeus Feldhase 2 3
Alauda arvensis Feldlerche § V 3
Emberiza citrinella Goldammer § V
Emberiza calandra Grauammer §§ V V
Oenanthe oenanthe Steinschmätzer § 1 1
Falco tinnunculus Turmfalke §§
Buteo buteo Mäusebussard §§
Perdix perdix Rebhuhn § 2 2
Milvus milvus Rotmilan §§ 3 V
Xerolenta obvia Weiße Heideschnecke 3
Meloe proscarabaeus Schwarzer Ölkäfer § 3 3
Coenonympha pamphilus Kleines Wiesenvögelchen §
Polyommatus icarus Hauhechel-Bäuling §
BNatSchG – Bundesnaturschutzgesetz; § - besonders geschützt, §§ - streng geschützt
RLD – Gefährdungsgrad nach den derzeit aktuellen Roten Listen Deutschlands bzw. Thüringens, 3 –
gefährdet, 2- stark gefährdet, 1- vom Aussterben bedroht
RLT - Gefährdungsgrad nach den derzeit aktuellen Roten Listen Thüringens
Abb.: Weiße Heideschnecke (links) und Hauhechel-Bläuling (rechts) auf dem Flugplatzgelände
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6. Naturschutzfachliche Bewertung
Für die Größe der Fläche (ca. 31 ha) ist die Vegetation auf dem Gelände des Flugplatzes Bad
Langensalza relativ artenarm. Es wurden 134 Blütenpflanzenarten nachgewiesen. Davon sind
nur 2 Arten als gesetzlich geschützt bzw. als gefährdet eingestuft. 4 weitere Arten stehen auf
den Vorwarnlisten. Mit Abstand am häufigsten ist der geschützte Feldmannstreu anzutreffen.
Der in Deutschland gefährdete Feld-Rittersporn siedelt am Ackerrand. Der Furchen-Schwingel
besitzt stellenweise hohe Anteile am Bestandsaufbau des Grünlandes. Gewöhnliche
Hundszunge ist sowohl in den Grünlandbereichen, als auch im Halbtrockenrasen an
verschiedenen Stellen anzutreffen. Stengellose Kratzdistel und Wiesen-Salbei treten nur in
Einzelexemplaren in Erscheinung.
Entsprechend dem Bewertungsschlüssel zur Offenlandbiotopkartierung können nur zwei
Teilbereiche des Plangebietes als Halbtrockenrasen angesprochen werden. Den
überwiegenden Anteil der Fläche nimmt mesophiles, grasreiches Grünland ein. Zur Biotop-
und Artenvielfalt tragen die ruderalen Bereiche und die Segetalfluren am Ackerrand bei. Die
auftretenden Biotoptypen sind im Übersichtslageplan (Anlage 2) dargestellt.
Insgesamt besitzt das Sekundärgelände des Flugplatzes Bad Langensalza eine geringe bis
mittlere Bedeutung für den botanischen Artenschutz. Die Flächen besitzen jedoch
Entwicklungspotential. Durch eine gezieltere, auf den Blüten- und Artenreichtum abgerichtete
Pflege kann die Wertigkeit des Geländes für die Flora erhöht werden.
Eine hohe Bedeutung hat das Gelände zweifelsohne für den zoologischen Artenschutz. Allein
die vorgefundenen Zufallsfunde belegen die hohe Wertigkeit des Geländes, auf welchem
Feldhase und Feldlerche eine ausgesprochen hohe Populationsdichte besitzen. Am Ackerrand
konnte ein Bau des vom Aussterben bedrohten und streng geschützten Feldhamsters
gefunden werden. Grauammer, Steinschmätzer, Weiße Heideschnecke, Ölkäfer oder
Hauhechel-Bläuling unterstreichen die Wertigkeit des Geländes als mageren, kontinental
geprägten Offenlandstandort.
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Literatur
GESETZE, VERORDNUNGEN, RICHTLINIEN:
Bundesministerium der Justiz (Hrsg.; 2001): Bekanntmachung der besonders und streng geschützten
Tier- und Pflanzenarten gemäß § 20 a Abs. 5 des Bundesnaturschutzgesetzes. – Bundesanzeiger 53
(35a): 1-283
Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) vom 29. Juli
2009 (BGBl. I S. 2542), zuletzt geändert durch Artikel 8 des Gesetzes vom 13. Mai 2019 (BGBl. I S.
706).
Verordnung zum Schutz wildlebender Tier- und Pflanzenarten (Bundesartenschutzverordnung -
BArtSchV) vom 16. Februar 2005 (BGBl. I S. 258, 896), zuletzt geändert durch Artikel 10 des Gesetzes
vom 21. Januar 2013 (BGBl. I S. 95).
Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie
der wildlebenden Tiere und Pflanzen (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, kurz: FFH) (ABl. EG Nr. L 206,
S. 7)
Thüringer Gesetz zur Ausführung des Bundesnaturschutzgesetzes und zur weiteren landesrechtlichen Regelung des Naturschutzes und der Landschaftspflege (Thüringer Naturschutzgesetz - ThürNatG)
vom 30. Juli 2019 (GVBl. 2019 S. 323), zuletzt geändert durch Artikel 1a des Gesetzes vom 30. Juli
2019 (GVBl. 2019 S. 323, 340).
LITERATUR FLORA
BENKERT, D., F. FUKAREK, H. KORSCH (Hrsg.) (1996): Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Ostdeutschlands. - Gustav Fischer Verlag Jena
HEINRICH, W. ET AL. (2011): Rote Liste der Pflanzengesellschaften Thüringens. - Naturschutzreport 26, S.
525-541
KORSCH, H. & W. WESTHUS (2011): Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen (Pteridophyta et
Spermatophyta) Thüringens. - Naturschutzreport 26, S. 365-390
LAUSER, P. & H. KORSCH (2018): OBK 2.0, Anleitung zur Kartierung der gesetzlich geschützten Biotope im
Offenland Thüringens (Version 04.05.2018) - Aktualisierung der „Kartieranleitung zur Offenland-
Biotopkartierung im Freistaat Thüringen“, herausgegeben von der Thüringer Landesanstalt für
Umwelt, Jena 2001. – TLUG Jena
METZING ET AL. (2018): Rote Liste und Gesamtartenliste der Farn- und Blütenpflanzen (Trachaeophyta)
Deutschlands.- Naturschutz und Biologische Vielfalt, Heft 70 (7), Bundesamt für Naturschutz, Bonn
– Bad Godesberg.
RENNWALD, E. (2000): Verzeichnis und Rote Liste der Pflanzengesellschaften Deutschlands – mit Datenservice auf CD-ROM. – Schriftenreihe für Vegetationskunde, Heft 35, Bundesamt für
Naturschutz, Bonn-Bad Godesberg. 800 S.
SCHUBERT, R., W. HILBIG & S. KLOTZ (1995): Bestimmungsbuch der Pflanzengesellschaften Mittel- und
Nordostdeutschlands. - G. Fischer Verlag Jena, Stuttgart
TLUG (Hrsg.) (2015): Gesetzlich geschützte Biotope in Thüringen. – Naturschutzreport, Heft 28, Jena
WESTHUS W. et al. (1993): Die Pflanzengesellschaften Thüringens - Gefährdung und Schutz. -
Naturschutzreport 6 (1), S. 1-257
ZÜNDORF, H.-J., K.-F. GÜNTHER, H. KORSCH, W. WESTHUS (2006): Flora von Thüringen. 264 Seiten.
Weissdorn-Verlag Jena
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1
Anlage 1
Gesamtartenliste der Blütenpflanzen im Bereich des Flugplatzes Bad Langensalza
Nr wissenschaftlicher Name deutscher Name § RLT RLD
1. Acer campestre Feld-Ahorn
2. Achillea millefolium Gewöhnliche Schafgarbe
3. Aegopodium podagraria Giersch
4. Agrimonia eupatoria Kleiner Odermennig
5. Alliaria petiolata Knoblauchsrauke
6. Anagallis arvensis Acker-Gauchheil
7. Anthriscus sylvestris Wiesen-Kerbel
8. Aphanes arvensis Gewöhnlicher
Ackerfrauenmantel
9. Arctium tomentosum Filz-Klette
10. Arenaria serpyllifolia Quendel-Sandkraut
11. Arrhenatherum elatius Glatthafer
12. Artemisia vulgaris Gewöhnlicher Beifuß
13. Astragalus glycyphyllos Bärenschote
14. Ballota nigra Schwarznessel
15. Barbarea vulgaris Echte Winterkresse
16. Bellis perennis Gänseblümchen
17. Bromus erectus Aufrechte Trespe
18. Bromus hordeaceus Weiche Trespe
19. Bromus inermis Wehrlose Trespe
20. Bromus sterilis Taube Trespe
21. Bromus tectorum Dach-Trespe
22. Bunias orientalis Orientalische Zackenschote
23. Campanula rapunculoides Acker-Glockenblume
24. Campanula rotundifolia Rundblättrige Glockenblume
25. Capsella bursa-pastoris Gewöhnliches Hirtentäschel
26. Carduus acanthoides Weg-Distel
27. Centaurea jacea Wiesen-Flockenblume
28. Centaurea scabiosa Skabiosen-Flockenblume
29. Cerastium arvense Acker-Hornkraut
30. Cerastium holosteoides Gewöhnliches Hornkraut
31. Chaerophyllum temulum Taumel-Kälberkropf
32. Chelidonium majus Schöllkraut
33. Chenopodium album Weißer Gänsefuß
34. Cichorium intybus Gewöhnliche Wegwarte
35. Cirsium acaulon Stengellose Kratzdistel V V
36. Cirsium arvense Acker-Kratzdistel
37. Clinopodium vulgare Wirbeldost
38. Consolida hispanica Orientalischer Rittersporn
39. Consolida regalis Feld-Rittersporn V 3
40. Convolvulus arvensis Ackerwinde
41. Crataegus monogyna Eingriffliger Weißdorn
42. Crepis biennis Wiesen-Pippau
43. Cynoglossum officinale Gewöhnliche Hundszunge V
44. Dactylis glomerata Gewöhnliches Knaulgras
45. Daucus carota Wilde Möhre
46. Descurainia sophia Besenrauke
47. Dipsacus sylvestris Wilde Karde
48. Echinops sphaerocephalus Große Kugeldistel
49. Echium vulgare Gewöhnliche Natternkopf
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Nr wissenschaftlicher Name deutscher Name § RLT RLD
50. Elytrigia repens Gewöhnliche Quecke
51. Erigeron acris Scharfes Berufkraut
52. Erodium cicutarium Gewöhnlicher Reiherschnabel
53. Erophila verna Frühlings-Hungerblümchen
54. Eryngium campestre Feld-Mannstreu § V
55. Euphorbia cyparissias Zypressen-Wolfsmilch
56. Euphorbia esula Esels-Wolfsmilch
57. Euphorbia exigua Kleine Wolfsmilch
58. Falcaria vulgaris Gewöhnliche Sichelmöhre
59. Festuca pratensis Wiesen-Schwingel
60. Festuca rupicola ssp. rupicola Furchen-Schwingel V
61. Fumaria officinalis Gewöhnlicher Erdrauch
62. Galium aparine Kletten-Labkraut
63. Galium mollugo Wiesen-Labkraut
64. Galium verum Echtes Labkraut
65. Geranium columbinum Tauben-Storchschnabel
66. Geranium pyrenaicum Pyrenäen-Storchschnabel
67. Geum urbanum Echte Nelkenwurz
68. Glechoma hederacea Gundermann
69. Hieracium pilosella Kleines Habichtskraut
70. Holosteum umbellatum Dolden-Spurre
71. Hypericum perforatum Tüpfel-Johanniskraut
72. Lactuca serriola Kompaß-Lattich
73. Lamium album Weiße Taubnessel
74. Lamium amplexicaule Stengelumfassende Taubnessel
75. Lamium purpureum Purpurrote Taubnessel
76. Lapsana communis Gewöhnlicher Rainkohl
77. Lathyrus latifolius Breitblättrige Platterbse
78. Lathyrus tuberosus Knollen-Platterbse
79. Lepidium campestre Feld-Kresse
80. Lepidium draba Pfeil-Kresse
81. Lepidium ruderale Schutt-Kresse
82. Linaria vulgaris Echtes Leinkraut
83. Lotus corniculatus Gewöhnlicher Hornklee
84. Matricaria discoidea Strahlenlose Kamille
85. Medicago falcata Sichel-Luzerne
86. Medicago lupulina Hopfen-Luzerne
87. Melilotus alba Weißer Steinklee
88. Myosotis arvensis Acker-Vergißmeinnicht
89. Ononis repens Kriechende Hauhechel
90. Onopordum acanthium Gewöhnliche Eselsdistel
91. Papaver dubium Saat-Mohn
92. Papaver rhoeas Klatsch-Mohn
93. Pastinaca sativa Pastinak
94. Picris hieracioides Gewöhnliches Bitterkraut
95. Pimpinella saxifraga Kleine Pimpinelle
96. Plantago lanceoloata Spitz-Wegerich
97. Plantago media Mittlerer Wegerich
98. Poa annua Einjähriges Rispengras
99. Poa pratensis Wiesen-Rispengras
100. Polygonum aviculare Vogel-Knöterich
101. Potentilla reptans Kriechendes Fingerkraut
102. Ranunculus bulbosus Knolliger Hahnenfuß
103. Ranunculus repens Kriechender Hahnenfuß
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Nr wissenschaftlicher Name deutscher Name § RLT RLD
104. Reseda luteola Färber-Resede
105. Rosa canina Hunds-Rose
106. Salvia pratensis Wiesen-Salbei V
107. Sambucus nigra Schwarzer Holunder
108. Sanguisorba minor Kleiner Wiesenknopf
109. Senecio jacobaea Jakobs-Greiskraut
110. Silene latifolia Weiße Lichtnelke
111. Silene vulgaris Gewöhnliches Leimkraut
112. Sisymbrium loeselii Lösels Rauke
113. Sisymbrium officinale Weg-Rauke
114. Stachys byzantina Wolliger Ziest
115. Stellaria media Vogel-Sternmiere
116. Tanacetum vulgare Gewöhnlicher Rainfarn
117. Taraxacum officinale agg. Gewöhnlicher Löwenzahn
118. Thlaspi arvense Acker-Hellerkraut
119. Torilis japonica Gewöhnlicher Klettenkerbel
120. Trifolium dubium Kleiner Klee
121. Trifolium pratense Rot-Klee
122. Trifolium repens Weiß-Klee
123. Tripleurospermum maritimum Geruchlose Kamille
124. Tussilago farfara Huflattich
125. Urtica dioica Große Brennessel
126. Valerianella locusta Gewöhnliches Rapünzchen
127. Veronica chamaedrys Gamander-Ehrenpreis
128. Veronica hederifolia Efeublättriger Ehrenpreis
129. Veronica persica Persischer Ehrenpreis
130. Veronica polita Glanz-Ehrenpreis
131. Vicia cracca Vogel-Wicke
132. Vicia sativa ssp. segetalis Schmalblättrige Wicke
133. Vicia tetrasperma Viersamige Wicke
134. Viola arvensis Acker-Stiefmütterchen
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Legende
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Fundpunkte bemerkenswerter Pflanzenarten
4 Zur Flora des Flugplatzgeländes Bad Langensalza
Übersicht zu den Biotop- und Vegetationstypen undVorkommen bemerkenswerter Pflanzen- und Tierarten
Planbezeichnung
Zeichnung-Nr.: ca. 1 : 3000Maßstab:
SchusterBearbeiter: August 2020Datum:
PL-1
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