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4. Europäischer Kongress für energieeffizientes Bauen mit Holz 2011
Architektur heute: Einfach – Funktional - Nachhaltig | A. Walch
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Architektur heute: Einfach – Funktional - Nachhaltig
Architekt DI Armin Walch
Architekturbüro Walch ZT GmbH
AT-Reutte
4. Europäischer Kongress für energieeffizientes Bauen mit Holz 2011
Architektur heute: Einfach – Funktional - Nachhaltig | A. Walch
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4. Europäischer Kongress für energieeffizientes Bauen mit Holz 2011
Architektur heute: Einfach – Funktional - Nachhaltig | A. Walch
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Architektur heute: Einfach – Funktional - Nachhaltig Vorstellung des Architekturbüros Walch
Unser hauptsächlich regional tätiges Architekturbüro (ca. 200 km Radius) ist auf zwei
Büro-Standorte aufgeteilt. Im Stammbetrieb in Reutte (Norden Tirols) arbeiten 20 Mitar-
beiter, in der Filiale in Telfs (Inntal) 5 Mitarbeiter.
Seit über 20 Jahren beschäftigen wir uns intensiv mit der Lösung von individuellen Bau-
aufgaben in Holz. Dabei musste am Anfang viel Überzeugungsarbeit geleistet und viele
Vorurteile gegenüber dem Baustoff Holz (…."eignet sich nur für Barackenbauten"…..)
abgebaut werden.
Den Durchbruch mit überregionaler Ausstrahlung schafften wir mit der Sporthalle in Reutte.
Obwohl diese bereits in Beton und Stahl geplant und ausgeschrieben war, konnten wir ge-
meinsam mit der Holzbaufirma Saurer die Bauherren, Marktgemeinde Reutte und Republik
Österreich, davon überzeugen, dass der Bau einer Sporthalle in Holz die architektonisch und
wirtschaftlich zukunftsweisende Lösung darstellt. Seit diesem Zeitpunkt konnten wir für die
unterschiedlichsten Bauaufgaben den innovativen Baustoff einsetzen und etablieren.
Mein Vortrag zielt nicht darauf ab, Ihnen neueste Technologien und Verarbeitungsweisen
des Baustoffes Holz im Detail näher zu bringen, sondern soll Ihnen zeigen, mit welcher
architektonischen Vielfalt unser Büro auf gestellte Bauaufgaben reagiert und Holz mög-
lichst vorurteilslos in Bauprojekte integriert. Dahinter steht natürlich auch ein ökologi-
scher und regionalwirtschaftlicher Ansatz, der aber in diesem Zuhörerkreis ohnehin nicht
näher erläutert werden muss.
Wir haben Holzbauten auch deswegen realisiert, weil wir dem Kunden vermitteln konn-
ten, dass die Eigenschaften dieses Baustoffes für ihn einen Nutzen bringen:
Material: Höchste Sympathiewerte: Holz steht für Wärme, Standortbezogen-
heit, Behaglichkeit, Natur, Wärme, angenehme Haptik
Ökologie: Ressourcen schonend, Nachhaltigkeit, der einzige Baustoff, der
nachwächst und - während er entsteht - CO2 bindet und Sauerstoff
erzeugt, beste Energiebilanz von der Entstehung bis zur Entsorgung
Statik: Höchste Effizienz, beste Tragfähigkeit im Vergleich zum Eigengewicht
Wirtschaftlichkeit und Qualität:
Hoher Grad an Vorfertigung, kurze Montagezeiten, daher schnelle
Bauzeit, geringe Austrocknungszeiten, hohe Planungs- und Ausfüh-
rungsqualität notwendig, interdisziplinäre Planungsprozesse, der
Holzbau ermöglicht regionale Wirtschaftskreisläufe, kurze Trans-
portwege
Unser Anspruch: Energieeffiziente Bauten zu planen durch den Einsatz des Baustoffes
Holz in Verbindung mit innovativen Haustechnikkonzepten
Ich möchte Ihnen nun im Nachfolgenden einen Überblick über Holzbauten, die unser
Architekturbüro geplant hat, zusammengefasst in Baukategorien, geben:
1. Sportbauten:
1.1. Sporthalle Reutte
Erste Niedrigenergie-Sporthalle in Österreich ausgezeichnet mit dem IOC IAKS-Award;
Geplant 1995, benötigt nur noch 30 % der Energie der damals vergleichbaren Sporthallen
in Österreich, extensive Dachbegrünung, passive Solarenergie;
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Abbildung 1: Sporthalle Reutte, Innenansicht
1.2. Sportzentrum Telfs
Dreifach-Turnhalle, überdachte Freifläche durch eine Kuppel, Kegelbahn mit Restaurant
Kuppel: Interessantes Tragwerk mit höchster Materialeffizienz, freitragend, elyptischer
Grundriss, Hauptachse 70 m, Nebenachse 40 m; Anerkennung Tiroler Holzbaupreis 2001
Sportzentrum – Energiekonzept: Wärmeverbund Schwimmbad – Eislaufplätze - Sport-
zentrum. Abwärme der Kältemaschinen wird mit Wärmepumpe auf höheres Temperatur-
niveau gebracht und ins Wärmeverbundnetz eingespeist. Die eingespeiste Wärmemenge
ist größer, als das Sportzentrum verbraucht. Nutzung der südlichen Eislauffläche im
Sommer als Kollektorfeld, Einspeisung ins Wärmeverbundnetz, wenn Temperaturniveau
ausreichend, sonst Transformation mit Wärmepumpe. Sonnenkollektor für die Gastro-
nomie – Warmwasseraufbereitung
Abbildung 2: Sportzentrum Telfs - Kuppel
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1.3. Erlebnisbad Ehrenberg
Schwimmbad in Mischkonstruktion aus Stahl, Beton und Holz
Große Spannweiten werden durch Hohlkastenträger mit integrierter Schallschutzlochung
überspannt, fertige Oberflächen, schnelle Montage;
Energiekonzept: Brennwertkessel, BHKW, 510 m² Schwimmbad-Absorbermatten als Solar-
anlage ergibt in Zusammenarbeit mit einer Wärmepumpe eine Leistung von ca. 420 kW,
passive Sonnenenergie, Niedrigenergiebauweise, extensiv begrünte Dächer;
Abbildung 3: Schwimmhalle mit Dachverglasung
Abbildung 4: Fassade in Holzständer-Bauweise – 3-fach Verglasung geklebt
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2. Einfamilienhäuser
2.1. Wohnhaus am Mondsee
Holzfertigteilbau in Niedrigenergiebauweise, Pelletsheizung mit sichtbarer Flamme im
Wohnzimmer, thermische Solaranlage
Abbildung 5: Wohnhaus am Mondsee
2.2. Wohnhaus in Reutte
Einfamilienhaus in Holzfertigteilbauweise in Passivhausstandart, thermische Solaranlage,
kontrollierte Wohnraumlüftung
Abbildung 6: Wohnhaus in Reutte
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3. Industrie- und Gewerbebauten
3.1. Inntalcenter Telfs
Ein Einkaufszentrum setzt auf regional nachwachsenden Baustoff, um für seine Kunden
eine unverwechselbare Atmosphäre zu erzeugen.
Spannweiten mit 20 Meter durch Holzfachwerke überbrückt, Sekundärtragwerk Vollkas-
tenträger; Niedrigenergiebauweise, 15.000 m² extensive Dachbegrünung
Abbildung 7: Inntalcenter Telfs
3.2. Unser Lagerhaus Kitzbühel
Totalumbau einer bestehenden Getränkelagerhalle an einem sehr prominenten Standort
in Kitzbühel (Wilder Kaiser); Holzfertigteilbau incl. Lärchenholzschalung in Kombination
mit Lärchenholzschindeln zur landschaftlichen Integration
Abbildung 8: Unser Lagerhaus Kitzbühel
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3.3. Unser Lagerhaus Imst
Regionales Zentrum für agrarische Produkte und Agrarmaschinen incl. Reparatur und
Verkauf; Städtebauliche Anbindung sowohl architektonisch als auch funktional an das
bestehende, ebenfalls in Holzbauweise errichtete Agrarzentrum West (Holzbauweise, Lär-
chenholzfassade); Niedrigenergiebauweise, Pelletsheizung
Abbildung 9: Unser Lagerhaus Imst
3.4. Zima Geschäftshaus und Wohnungen, Reutte
Innerörtliches, kleines Einkaufszentrum in Holzbauweise (M-Preis Lebensmittel, Postver-
kaufsstelle, Drogeriemarkt Müller) mit zusätzlichen 11 Terrassenwohnungen im 1. und 2.
OG; Stellplätze ausschließlich in einer natürlich belichteten Tiefgarage;
Gasheizung mit Brennwerttechnik, Solaranlage für Warmwasser und Heizungsunterstüt-
zung, Klimaanlage Müllermarkt monovalent mit Luft/Luft Wärmepumpe / Kältemaschine,
M-Preis: Die Abwärme aus der Kälteerzeugung für Kühlräume und Vitrinen deckt zu 60 %
den Wärmebedarf der Geschäftsfläche.
Abbildung 10: ZIMA Geschäftshaus und Wohnungen, Reutte
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3.5. EuroSpar Markt Reutte
Gemeinschaftsarbeit von Florian Niedworok und Architekturbüro Walch;
Holzbauweise mit Holz-Flechtfassade als Eye-catcher, Gitterrostträger in Holz-Stahl-
Hybridkonstruktion (bei großen Spannweiten)
Niedrigenergiebauweise, extensive Dachbegrünung, die gesamte Abdeckung der Grund-
last für den Wärmebedarf erfolgt über die Rückgewinnung der gewerblichen Kälteanla-
gen. Lediglich zur Spitzenlastabdeckung kommt ein Gas-Brennwertkessel zum Einsatz.
Abbildung 11: EuroSpar Markt Reutte
4. Gastronomie
4.1. Ski Lounge Serfaus
Dieser zur normalen alpenländischen Tourismusarchitektur kontrastierende Gourmettempel
auf 2000 m Seehöhe setzt auf Qualität und Entschleunigung. Der in Niedrigenergiebauwei-
se errichtete Holzbau besitzt eine in die Südfassade integrierte thermische Solaranlage zur
Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung; extensiv begrünte Dächer;
Abbildung 12: Ski Lounge Serfaus
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4.2. Panoramarestaurant Hahnenkamm, Höfen
Mitten im Skigebiet liegend, und von den umliegenden Bergwanderwegen einsichtig,
wurde auch hier der Baustoff Holz in Form von Lärchenschindeln für die Landschaftsin-
tegration verwendet. Das begrünte Flachdach wird ebenfalls diesen Integrationseffekt
verstärken. Die in der Nähe befindliche Antriebstation der 8er Einseilumlaufbahn liefert
die nötige Energie für die Raumheizung (Wärmepumpe), unterstützt wird die Warmwas-
seraufbereitung und Heizung durch eine thermische Solaranlage.
Abbildung 13: Panoramarestaurant Hahnenkamm, Höfen
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