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Ausbildungsleitfaden
für die
Dezentrale
Kinderhandballtrainerausbildung
ab 2017
in den Handballbezirken des
Handballverbandes Württemberg
Stand: Mai 2017
Verantwortlich für den Inhalt:
Verbandsausschuss Jugend, Schule, Bildung
Handballverband Württemberg
erarbeitet von Pabst, Keller & Lebherz
Ausbildungsleitfaden
2
Ausbildungsstruktur im Handballverband Württemberg
1. Informationsebene 2. Zertifikatsebene 3. Lizenzierungsebene
Für Trainer und Übungsleiter ohne Lizenz
Für Trainer und Übungsleiter ohne Lizenz
Für Trainer mit dem Ziel C-/B-Lizenz
fachliche / überfachliche
Themen in Theorie und
Praxis
themenorientierte
Fortbildungen in den acht
Bezirken
als Tageslehrgänge
Kinderhandball-Workshops
(u.a. durch den BRLL... ange-boten)
Basiswissen in Theorie und Praxis Ausschreibung und Organisation durch BRLN
C-Lizenz
zentrale Ausbildung in vier
Modulen durch den HVW (120
LE)
Modul 1: Kinderhandball (siehe
Baustein 1 2.- Zertifizierungs-
ebene) --> Voraussetzung für die
Zulassung!
Modul 2: Basisausbildung 1 -
individual Technik/Taktik - 40 LE
- Wochenlehrgang
Modul 3: Basisausbildung 2 -
Kooperation / Mannschaftstaktik
- 40 LE - Wochenlehrgang
Modul 4: Prüfungslehrgang -
Prüfung - 20-22 LE - 3-4tägig
Baustein 1 (15 Stunden)
Kinderhandball
separate Kinderhandballausbildung
Inhalte / Referentenunterstützung
vom VAJSB
Schwerpunkt: Basistrainings (allg.
Grundlage in den Bereichen
Kondition, Koordination, Spielformen-
und Spielreihen des Handballs
Zielgruppe: Trainer des Mini-D-
Jugend-Bereiches, die aktuell über
keine Trainerlizenz verfügen
Anerkennung als Modul 1 für
die C-Lizenzausbildung!
Lehrgangs-/Teilnahmebe-
stätigung
Baustein 2 (20 Stunden)
Dezentrale Jugendtraineraus-
bildung
Modifizierter Ausbildungsplan mit
Schwerpunkt: Grundlagentraining
(zeitgemäßes Jugendtraining
gemäß RTK des DHB,
Trainingssteuerung/-planung usw.)
Zielgruppe: Trainer im D – A-
Jugend-Bereich die keine C-Lizenz
absolvieren können/wollen
B-Lizenz
60 LE Ausbildung/Prüfung
Modul 1: Fachlehrgang - 40 LE -
Wochenlehrgang
Modul 2: Prüfungslehrgang - 20
LE
C-/B-Lizenzfortbildungen Zentral:
Themenorientierte Fortbildungen u.a. zur Lizenzverlängerung (1, 2, o. 3 Tage) wofür mindestens 15 LE Fortbildung notwendig sind) - Schwäbische Handballschule
Weitere Bausteine:
Mentorenausbildung
Lehrerfortbildung
Bereich
Freizeit/Breitensportausbildung
(Angebote WLSB)
Ausstellung eines Zertifikats
durch Lehrgangsleitung/HVW-GS
Teilnehmer werden bevorzugt für
C-Lizenzausbildung
berücksichtigt
Anerkennung --> Modul 1 -
Kinderhandball für C-Lizenz
Ausstellung der entspr.
Lizenz durch HVW-GS
Verlängerung von C oder B-
Lizenz - Anerkennung von
(zentralen/dezentralen)
Fortbildungsmaßnahmen
durch HVW-GS
Ausbildungsleitfaden
3
Ziele der dezentralen Kinderhandballausbildung
1. Zielgruppe
Mit diesem Baustein der Zertifikatsebene werden diejenigen Trainer im Kinderhandball angesprochen, die im
Bereich des Basistrainings tätig sind und aktuell über keine Lizenz verfügen oder auch keine erwerben wollen.
Die Inhalte des Bausteins sind so gewählt, dass die Teilnehmer ein altersgerechtes Training in den Bereichen
Motorik, Koordination sowie allgemeine und spezielle Spielfähigkeit durchführen können, mit kindgerechten
Wettkampfformen vertraut sind und darauf aufbauend das Grundlagentraining (ab der C-Jugend) erfolgen
kann.
2. Übergeordnete Ziele der Ausbildung
Die Dezentrale Kinderhandballtrainerausbildung in den acht Bezirken des Handballverbands Württembergs
soll den teilnehmenden Kinderhandballtrainern
… die nötige fachliche Unterstützung und wichtige praktische Hilfen für ein zeitgemäßes Kindertraining
gemäß der fortgeschriebenen DHB-Rahmentrainingskonzeption 2009 – 2012 und der
Kinderhandballkonzeption des HVW (Stand 06/2017) geben.
… die Grundlagen für die Planung, Strukturierung und Durchführung eines Basistrainings vermitteln, das
zum langfristigen, entwicklungsgemäßen Trainingsaufbau mit (förder-) stufengerechten Ziel- und
Inhaltsvorgaben beiträgt.
… den Zugang und Umgang mit den HVW-, DHB-Medien (HVW-Broschüren, DHB-Handbücher) und
weiteren Fachmedien (Fachzeitschriften, Internet...) ermöglichen und in das Trainieren mit der
entsprechenden Zielgruppe/Förderstufe einführen.
… die Grundlage vermitteln, die acht inhaltlichen Bausteine dieses Lehrgangs auf die
Leistungsvoraussetzungen in ihrer Vereinspraxis anzupassen und zu entwickeln.
3. Didaktisch-methodische Möglichkeiten
Die formulierten Ziele können über ein reines „Abarbeiten“ und „Präsentieren“ der inhaltlichen Bausteine bei
Passivität der Teilnehmer nicht ausgewogen erreicht werden.
Ein Lehrgangsklima, das ein zukünftig möglichst eigenständiges und zielgerichtetes Trainieren mit
Kinderhandballmannschaften ermöglicht, sollte folgende didaktisch-methodischen Zugänge berücksichtigen:
Übersichtliche Darstellung der DHB-Rahmentrainingskonzeption und des HVW-Kinderhandballkonzepts
sowie dessen praktikable Handhabung und Einbindung in die Trainingspraxis.
Möglichst häufige eigene, aktive Teilnahme bei allen Theorie- und Praxisbausteinen der Ausbildung. Die
eigene direkte Bewegungserfahrung ermöglicht die Einschätzung bei der Vermittlung im eigenen Verein.
Ausbildungsleitfaden
4
Eigenständiges Erarbeiten von Teilaufgaben mit Hilfe der Lehrgangsbücher, -broschüren (HVW-
Kinderhandball und DHB-Handbuch 1) und sonstiger Fachliteratur, sei es durch Vorbereitung allein, mit
einem Partnertrainer oder in der Gruppe während einiger Lehrgangsphasen. => „Kinder für Handball
begeistern“.
Bei möglichst vielen inhaltlichen Bausteinen die Einbindung in den Aufbau einer eigenen Trainingseinheit
verdeutlichen.
Kinderhandballmannschaften (z.B. vom ausrichtenden Verein) zum Aufzeigen gewählter Inhalte einbinden.
Verschiedene Referenten/Experten auch aus anderen Sportart (z.B. Leichtathletiktrainer, Basketballtrainer
oder Trainer aus anderen artverwandten Sportarten) ermöglichen die Darstellung unterschiedlicher
Trainerpersönlichkeiten und Zugangsweisen.
Unterstützung durch Referenten des HVW-Lehrteams oder des VAJSB anfragen.
Ausarbeiten einer Trainingseinheit und optional einer Lehrprobe (gut vorbereiten), evtl. auch Videoeinsatz
erwägen, so dass nicht nur das WAS, sondern auch das WIE thematisiert wird.
Ausbildungsleitfaden
5
Leitfaden für die Durchführung der inhaltlichen Bausteine der
dezentralen Kinderhandballausbildung
Nachfolgende Ausführungen, Hinweise und Anmerkungen sind für den Lehrgangsleiter und den zuständigen
Referenten als Orientierungshilfe für die zu vermittelnden Inhalte gedacht.
Es handelt sich um einen Leitfaden, bei dem alle Bausteine im Lehrgang berücksichtigt werden sollten, aber
eigene Schwerpunktsetzungen und die Streichung von Teilaspekten zu Gunsten der Vereinspraxis des
aktuellen Teilnehmerkreises möglich sind. Auch die Gewichtung der einzelnen Bausteine und deren inhaltliche
Ausgestaltung obliegen der Lehrgangsleitung, wobei die zu vermittelnden Ziele nicht vernachlässigt werden
dürfen. Die inhaltliche Auskleidung der Themengebiete erfolgt durch die Fachkompetenz der
themenspezifischen Referenten.
Die Lehrgangsleitung kann die Reihenfolge der Bausteine 2 bis 7 ebenso wie die Gestaltung des gesamten
Lehrgangsplanes an die organisatorischen Gegebenheiten anpassen.
Baustein 1 - Organisation und Durchführungsbestimmungen
Inhalte Ziele Inhalte Unterlagen/ Medien Dauer
Organisation
• Vorstellung der
Ausbildung
• Vorstellung der Inhalte
• HVW-Kinderhandball-
konzept kennen lernen
• DHB-Rahmentrainings-
konzeption
• Vorstellung des HVW-
Kinderhandballkonzepts
(Könnensstufen/Inhalte)
• Ausbildungsstruktur im
HVW/DHB
• Broschüre „Die
Kinderhandball-
konzeption des HVW“
(Deeg et al., 2009)
• DHB-Handbuch 1
(Schubert & Späte, 2008)
• aktuelle DHB
Rahmentrainings-
konzeption (Brand et al.,
2009)
1,5 Std.
Wettkampf-
formen /
Durchführungs-
bestimmungen
• Regeln und
Organisationsformen von
Minispielfesten, E-
Jugendspieltagen und D-
Jugend-Spielen kennen
lernen
• Wettkämpfe dem
Könnensstand anpassen
sowie alters- und
kindgemäß organisieren
• Beispiele für
Minispielfeste und
E-Jugendspieltage
• Broschüre „Die
Kinderhandball-
konzeption des HVW“
(Deeg et al., 2009)
• aktuelle Durchführungs-
bestimmungen HVW
0,5 Std.
Organisation - Theorie
Allgemeinen organisatorischen Ablauf klären, Ausgabe des Lehrgangsplans und der HVW-
Kinderhandballbroschüre.
Ausbildungsstruktur für Trainer/-innen innerhalb des HVW/DHB vorstellen (Informationsebene,
Zertifikatsebene, Lizenzierungsebene Voraussetzungen der C-Lizenz herausstellen.
Vorstellung der HVW-Kinderhandballkonzeption von der Idee bis zur Umsetzung.
Ausbildungsleitfaden
6
Wettkampfformen / Durchführungsbestimmungen - Theorie
Erklärung der aktuell im HVW und allen Bezirken gültigen Durchführungsbestimmungen.
Theoretische Darstellung des Aufbaus der Stationen eines Minispielfestes oder/und der Stationen
eines E-Jugend-Spieltages mit Erläuterung deren Inhalte.
Baustein 2 - Motorische Grundlagenschulung
Inhalte Ziele Inhalte Unterlagen/ Medien Dauer
Allgemeine
motorische
Grundlagen-
schulung
• Differenzierung
des Begriffes
Motorik
• motorische
Entwicklung und
Trainierbarkeit
• hohe Bedeutung
für Handball
verdeutlichen
• Vorstellen der
unterschiedlichen
Bewegungsformen
(mit praktischen
Beispielen!)
• Definieren und strukturieren
des Begriffes Motorik
(motorische Fertigkeiten und
Fähigkeiten)
• Entwicklungs-/ Reifungsprozess
und dessen Einfluss auf die
Trainierbarkeit im
Nachwuchstraining
• Erläutern und Beschreiben der
unterschiedlichen
Bewegungsformen:
Gehen/Laufen; Hüpfen/
Springen; Rollen/Wälzen
Balancieren; Stützen/Drücken;
Hängen/Hangeln;
Schwingen/Klettern
• Darstellen der
Bewegungsformen an
praktischen Beispielen
• Buch „Bewegungs-
koordination“ (Kosel,
2010)
• Buch "Handbuch
Motorische Entwicklung"
(Baur, Bös et al., 2009)
• Buch „Koordinations-
schulung im Kindes- und
Jugendalter“ (Kröger &
Roth, 2014)
2,0 Std.
Allgemeine motorische Grundlagenschulung - Theorie
Begriff der Motorik - welche alle Verhaltensweisen umfasst, die ein aufeinander abgestimmtes
Zusammenspiel bestimmter Muskeln erfordert.
Strukturierung der Motorik mit Fokus auch auf die motorischen Fertigkeiten und Fähigkeiten.
Darstellen der motorischen Entwicklung in Abhängigkeit von Reifungs- und Lernprozessen - Ontogenese -
und der damit verbundenen besonderen Trainierbarkeit im Nachwuchsbereich - sensible/kritische Phasen
(vgl. DHB-Handbuch 1, S. 38 ff.).
Stellenwert der motorischen Grundausbildung für die weitere Entwicklung im Grundlagen- und
Aufbautraining herausstellen.
Ausbildungsleitfaden
7
Allgemeine motorische Grundlagenschulung - Praxis
Einige der motorischen Grundbewegungen anhand von praktischen Beispielen mit Hilfe von Kleingeräten,
Hallengeräten usw. demonstrieren.
Eventuell Trainer und Übungsleiter z. B. aus der Leichtathletik oder dem Turnen bzw. aus artverwandten
Spielsportarten (Fußball, Hockey, Basketball...) hinzuziehen.
Zusätzlich kann auch eine Mannschaft im entsprechenden Alter als Demogruppe genutzt werden.
Baustein 3 - Koordination
Inhalte Ziele Inhalte Unterlagen/ Medien Dauer
Allgemeine
und
spezifische
Koordination
• Begriff klären und
Bedeutung im Handball
darstellen
• Zusammenspiel von
ZNS und Muskulatur
erklären
• Methodik des
Trainings kennen
lernen
• spielerisch Erfahrung
lernen und Kreativität
schulen
• Definieren und strukturieren
des Begriffes Koordination
• Differenzierung der einzelnen
koordinativen Fähigkeiten
• Erklärung des
Zusammenwirkens der
Sinnesorgane, ZNS und der
Muskulatur
• Geräteorientierte Angebote
(z.B. Ball, Seil, Reifen,
Kombination Ball + Kleingerät…)
• Alle/paarweise/in der Gruppe
• evtl. Lauf-ABC
• Erfahrungssammlung und
Schulung der Kreativität mittels
kleiner koordinativer Spiele
(Entwicklung von Ballgefühl:
Werfen, Passen, Fangen)
• Buch „Bewegungs-
koordination“ (Kosel,
2010)
• Buch „Training der
Bewegungskoor-
dination“ (Thienes, 2017)
• Buch „Ballschule: Ein
ABC für Spielanfänger“
(Kröger, Roth, 2015)
• Buch „DHB-Handbuch
1“ (Roth et al., 2002)
2,0 Std.
Koordination - Theorie
Theoretische Grundlagen vermitteln: Koordination als Zusammenspiel von ZNS und Muskulatur –
Differenzierung und Beschreibung der koordinativen Fähigkeiten.
Allgemeine und spezifische Koordination und dessen Bedeutung für den Handball insbesondere im
Nachwuchstraining.
Altersbedingte Besonderheiten für das allgemeine und spezifische Koordinationstraining.
Methodische Grundformel und Organisationsraster für das allgemeine Koordinationstraining (DHB-
Handbuch 1, S. 41/42).
Spezifisches Koordinationstraining in spielerischer Form, um Erfahrungen im Umgang mit/ohne Ball zu
erlernen und die Kreativität zu schulen.
Ausbildungsleitfaden
8
Koordination - Praxis
Sammlung von spielerischen Übungen zur Schulung der allgemeinen Koordination - Bewegungsfertigkeiten
(Fang-, Lauf-, Wurfspiele mit und ohne Ball/Bälle)
Spezifisches Koordinationstraining in spielerischer Form, um Erfahrungen im Umgang mit/ohne Ball zu
erlernen und die Kreativität zu schulen
praktische Durchführung von geräteorientierte Angebote praktisch durchführen, evtl. nach Vermittlung
theoretischer Grundlagen durch Teilnehmer (Gruppenarbeit) erarbeiten lassen: z. B. mit Seil, Reifen,
Koordination mit Bällen, Kombination Reifen/Ball usw.)
Baustein 4 - Kondition und deren Komponenten
Inhalte Ziele Inhalte Unterlagen/ Medien Dauer
Kondition
Kraftschulung
Kraftbetontes
Konditions-
training
• Definieren und
strukturieren des
Begriffes Kondition
(Schnelligkeit,
Ausdauer, Kraft)
• Bedeutung der
Kondition für den
Kinderhandball
• Bedeutung
insbesondere der Kraft
für die körperliche
Entwicklung von
Kindern erklären
• praktische Beispiele
zur Schulung der Kraft
kennen lernen
• Definieren und strukturieren
des Begriffes Kondition und
dessen Differenzierung in
Ausdauer, Schnelligkeit und
Kraft
• Besondere Bedeutung der
Kraft im Nachwuchsbereich
darstellen
• kraftbetontes
Konditionstraining:
Belastungsgefüge/
Wiederholungszahl; mögliche
Fehlerquellen
• spielerische Entwicklung
von Kraft
• Übungen ohne und mit
Kleingeräten
• Buch „DHB-Handbuch
1“ (Roth et al., 2002)
• Buch „Muskeltraining
bei Kindern“ (Gießing,
2012)
• Buch „Krafttraining mit
Kindern und
Jugendlichen“
(Mühlbauer et al., 2015)
• Skript Eisele 2007
1,0 Std.
Kondition - Theorie
Theoretische Grundlagen vermitteln: Definition von Kondition und deren Strukturierung in Kraft, Ausdauer
und Schnelligkeit.
Bedeutung der Kraftschulung in diesem Altersbereich herausstellen.
Krafttraining mit dessen Steuerung des Belastungsgefüges anhand von Belastungsdauer und
Wiederholungszahl aufzeigen.
Ausbildungsleitfaden
9
Kondition - Praxis
Übungen möglichst in spielerischer Form kindgerecht durchführen (siehe Skript „Kraftschulung im
Kinderhandball“, Eisele, 2007).
Altersgerechte Differenzierung der Übungsauswahl nach Schwierigkeitsgrad und beanspruchter Muskulatur.
Belastungen beim Konditionstraining bei Kindern sinnvoll und altersgerecht gestalten.
Baustein 5 - allgemeine Spielfähigkeit
Inhalte Ziele Inhalte Unterlagen/ Medien Dauer
allgemeine
Spielfähigkeit
• Strukturierung der
Spielfähigkeit
• Begriffe
Allgemeine
Spielfähigkeit und
Heidelberger
Ballschule klären
• In Spielen
enthaltene
Taktikbausteine
erkennen
• Basisspiele zur Vermittlung
wtaktischer Grundelemente
(Taktikbausteine, n. Roth &
Kröger, 2015)
Angriff
Anbieten & Orientieren
Ballbesitz individuell
sichern
Ballbesitz kooperativ
sichern
Überzahl individuell
herausspielen - 1gg1
Überzahl kooperativ
herausspielen -
Zusammenspiel
Lücken erkennen und
ausnutzen
Abschlussmöglichkeit
nutzen
Abwehr
Zusammenspiel stören
Lücken schließen
Ballbesitz erlangen
Abschlussmöglichkeiten
verhindern
• Buch „Ballschule – ein
ABC für Spielanfänger“
(Kröger &Roth, 2015)
• Broschüre „Die
Kinderhandball-
konzeption des HVW“
(Deeg et al.,2009)
• Buch „DHB-Handbuch
1“ (Roth et al., 2002)
2,0 Std.
Ausbildungsleitfaden
10
Allgemeine Spielfähigkeit - Theorie
Begriffe allgemeine und spezielle Spielfähigkeit klären und die Bedeutung der Taktikbausteine und
Basistaktiken herausstellen (Beispiele von Taktikbausteinen in bekannten Spielen, z.B. Völkerball).
Konzeptionelles Vorgehen in der Entwicklung der Spielfähigkeit von der allgemeinen zur spezifischen
Spielfähigkeit - altersgerechte Entwicklung der Handlungskompetenz im Handball - "vom Spielen zum
Spielen zum Üben".
Vermittlung von situationsadäquaten Lösungsansätzen in einfachen taktischen Aufgabenklassen durch
Schulung grundlegender taktisch-kognitiver Kompetenzen mit Hilfe von sportspielübergreifende
Basistaktiken (allgemeine Basistaktiken für den Angriff und die Abwehr.).
Vielfältige Spielformen praktisch umsetzen/Auswahl treffen Anpassen der Spiele an den Könnensstand der
Kinder und die Anzahl der Spieler, Spielfeldgröße beispielhaft aufzeigen.
Allgemeine Spielfähigkeit - Praxis
Konzeptionelles Vorgehen im Training vom allgemeinen und sportartübergreifenden zum
sportspielspezifischen Training - "vom Spielen zum Spielen zum Üben".
Vielfältige Ballschule für das systematische Training der allgemeinen Ballfertigkeiten.
Vermittlung von allgemeinen basistaktischen, koordinativen und technischen Kompetenzen, die als Basis für
das "Ballspielen" betrachtet werden.
Vorschläge: Spielreihen "Durch die Mitte", "Parteiballspiele", Kombinationsspiele, "Heidelberger Ballschule",
kleine Spiele, Nummernball mit Torwurf, Tac-Tac-Toe mit Torwurf 3 gegen 2, 10 Sekundenfange mit Torwurf.
Ausbildungsleitfaden
11
Baustein 6 - spezifische Spielfähigkeit
Inhalt Ziele Inhalte Unterlagen/ Medien Dauer
Spezielle
Spielfähigkeit
• Begriffe spezielle
Spielfähigkeit und
elementarisierte
Handballspiele
erklären
• Spielreihe
Aufsetzer-Handball
kennen lernen
• Vom Aufsetzer-Handballspiel 2
gegen 2 über 6 gegen 6 hin zum
Spiel 4+1-Handball
• Didaktisch-methodische
Anpassungen und Variationen
• Aus den Spielformen
abgeleitete Techniken
(Schlagwurf, Sprungwurf,
Körpertäuschung, Grundstellung
gegen Angreifer, Blocken, Ball
herausspielen…)
• Broschüre „Die
Kinderhandball-
konzeption des HVW“
(Deeg et al., 2009)
• Buch „Kinder für
Handball begeistern“
(Schubert & Späte,
2008).
• Skript „Die Entwicklung
spezieller Handball-
Spielfähigkeit“ (Eisele,
Hahn, 2009).
3,0 Std.
Spezifische Spielfähigkeit - Theorie
Begriffe spezielle Spielfähigkeit und elementarisierte Handballspiele klären und die Bedeutung der
Taktikbausteine herausstellen (siehe Eisele & Hahn: Die Entwicklung spezieller Handball-Spielfähigkeit
2009).
Arbeiten mit der Kinderhandballkonzeption des HVW: Die Aufsetzer-Handball-Spielformen mit steigendem
Komplexitätsgrad praktisch umsetzen und die Problemlösesituationen thematisieren. Dabei die in jedem
Spiel neu auftretenden Abwehr- und Angriffstechniken durch Übungsformen optimieren.
Anpassen der Spiele an den Könnensstand der Kinder und die Anzahl der Spieler, Spielfeldgröße
beispielhaft aufzeigen.
Spezifische Spielfähigkeit - Praxis
Die Vereinfachung des Handballspiels durch Überzahlsituationen aufzeigen.
Vorschläge: Funinio, Aufsetzerhandball, Burgball, 2 + 3 gegen 3, alle Arten von Parteiballspielen u.a.
Weitere Beispiele für die Übungspraxis können der HVW-Kinderhandballkonzeption entnommen werden.
Ausbildungsleitfaden
12
Baustein 7 - Basistraining - Grundlagentraining
Inhalte Ziele Inhalte Unterlagen/ Medien Dauer
Vom
Basistraining
zum
Grundlagen-
training
• Training und
Spielen in der D-
Jugend kennen
lernen
• Aufsetzer-Handballspiele 3
gegen 3 und 4 gegen 4 mit
Regelmodifikationen
• Spielen in der Manndeckung
• Aus den Spielformen
abgeleitete Techniken
(Durchbruch 1 gegen 1 ohne und
mit Ball, Lauftäuschungen,
Sperren, Bewegungsformen des
Abwehrspielers …)
• Broschüre „Die
Kinderhandball-
konzeption des HVW“
(Deeg et al., 2009)
• Ht-special-Ausgabe –
„In der Manndeckung
spielen lernen“
(Feldmann, 2013)
1,0 Std.
Auf den Zusammenhang zwischen den in den Spielformen auftretenden Spielsituationen und den daraus
abgeleiteten Übungsformen hinweisen und praktisch an Beispielen durchführen. Beispielsweise führt die
Spielsituation im Spiel 3 gegen 3 dazu, dass der sich nicht in Ballbesitz befindliche Angreifer den
Abwehrspieler überlaufen muss (Taktikbaustein Anbieten/Orientieren), zur Technik der Lauftäuschung, die
dann isoliert geschult werden kann. Danach wird wieder 3 gegen 3 gespielt.
Praxis: Aufsetzer-Handballspiele 3 gegen 3 und 4 gegen 4 mit modifizierten Regeln.
Ausbildungsleitfaden
13
Baustein 8 - Grundlagen zum sportlichen Training
(Planung/Steuerung)
Inhalte Ziele Inhalte Unterlagen/ Medien Dauer
Grundlagen der
Trainingsplanun
g / -steuerung
• Planung und
Steuerung von
Training (lang-,
mittel und
kurzfristige)
• Aufbau einer TE
• Belastungs-
gestaltung von TE
• Trainingsziele setzen und Inhalte
zuordnen
• Strukturierung einer
Trainingseinheit mit kurz-, mittel-
und langfristigen Zielen
• Bedeutung der einzelnen
Bestandteil der TE: Erwärmung,
Hauptteil, Cool-Down
• schematischen Verlauf
von Belastung und
Anpassung kennen
lernen
• trainingswirksame Reize
• Buch „Handbuch
Trainingslehre“ (Carl,
Martin & Lehnertz,
2001)
• Buch „Optimales
Trainerwissen“
(Friedrich, 2014)
• Broschüre „Die
Kinderhandball-
konzeption des HVW“
(Deeg et al., 2009)
1,0 Std.
Lehrversuche /
Praxis-
demonstration
• Ausarbeiten einer
20-minütigen
Lehrprobe oder
schriftliche
Vorbereitung zu
ausgewählten
Themen dieses
Lehrgangs
• bei Bedarf - Praxisdemonstration/
Lehrversuche (optional)
• Einbinden einer E-Jugend-
Mannschaft
• Trainerverhalten
• evtl. mit Videoeinsatz
1,0 Std.
Grundlagen des Trainings
Trainingsplanung - auf das Erreichen eines Trainingsziels ausgerichtete Strukturierung des (langfristigen)
Trainingsprozesses.
Trainingsteuerung - Abstimmung aller Maßnahmen für die Planung, Durchführung, Kontrolle, Auswertung
und Korrektur sportlichen Trainings auf ein geplantes Trainingsziel hin und dessen Umsetzung.
Erläuterung der Bestandteile einer Trainingseinheit (allg./spezifische Erwärmung, Hauptteil, Cool-Down) zeitliche Struktur bei 90 (60) – Minuten.
Ausbildungsleitfaden
14
Lehrversuch/Praxisdemonstration
Strukturierung von Trainingseinheiten: Nach dem Prinzip der Belastung-Erholungs-Gestaltung in
Kleingruppen wird jeweils eine beispielhafte 20-minütige Lehrprobe schriftlich ausgearbeitet. Klare
Gliederung und Strukturierung des Themas entsprechend des gewählten Trainingszieles in Bezug zum
Altersbereich (Zeit, Ziele, Inhalte, Methoden/Medien, Kommentar).
Die Kleingruppen haben in der Sportpraxis die Möglichkeit einen Lehrversuch zu ihrer geplanten
Trainingseinheit zeigen zu können, wobei praktische Hilfen vom Lehrgangsleiter gegeben werden.
Evtl. gezielte Beobachtungsaufgaben für die draußen sitzenden
Trainerkollegen stellen.
Evtl. eine E-Jugend-Mannschaft einbeziehen, ansonsten mit den Teilnehmern durchführen.
Je nach Bedarf kann während des Lehrversuches / der Lehrversuche die Videokamera als Hilfsmittel
eingesetzt werden, um Hinweise zum Lehrversuch optisch zu unterstreichen.
Empfohlene Literatur
(Fach-)Bücher
Brand et al. (2009). DHB-Rahmentrainingskonzeption. Philippka-Sportverlag: Münster.
Baur, J., Bös, K., Conzelmann, A. & Singer, R. (2009). Handbuch Motorische Entwicklung (Beiträge zur Lehre
und Forschung im Sport). Hofmann Verlag: Schorndorf.
Deeg, D., Eisele, A., Hahn, H. & Wrana, S. (2009). Die Kinderhandballkonzeption des Handballverbandes
Württemberg. Eigenverlag Handballverband Württemberg e.V.: Stuttgart.
Eisele, A. (2016). Handball für die Grundschule. Konzipiert für kleine Sporthallen/ein Hallendrittel. Philippka-
Sportverlag: Münster.
Feldman, K. (2013) Handballtraining special 1: In der Manndeckung spielen lernen - Trainingsbausteine für E-
und D-Jugendliche. Philippka-Verlag: Münster.
Friedrich, W. (2014). Optimales Trainerwissen. Spitta Verlag: Balingen.
Gießing, J. (2012). Muskeltraining mit Kindern und Jugendlichen: Altersgerechte Übungen und Spiele für
Schule und Verein. Limpert Verlag: Wiebelsheim.
Kosel, A. (2010). Schulung der Bewegungskoordination: Übungen und Spiele für den Sportunterricht der
Grundschule. Hofmann Verlag: Schorndorf.
Martin, D., Carl, K., & Lehnertz, K. (2001). Handbuch Trainingslehre. Hofmann Verlag: Schorndorf.
Krüger, T., Kuhlmann, D., Pröhl, A., Schubert, R. et al. (2011). Bewegungshits für Kinder: Motivierendes
Spielen planen, organisieren und durchführen - Zahlreiche Spielformen für 4- bis 8-Jährige als Basis
für viele Sportarten. Philippka-Sportverlag: Münster.
Kröger, Ch. & Roth, K. (2014) Koordinationsschulung im Kindes- und Jugendalter: Eine Übungssammlung für
Sportlehrer und Trainer (Praxisideen - Schriftenreihe für Bewegung, Spiel und Sport). Hofmann
Verlag: Schorndorf.
Kröger, Ch. & Roth, K. (2015). Ballschule: Ein ABC für Spielanfänger (Praxisideen - Schriftenreihe für
Bewegung, Spiel und Sport). Hofmann Verlag: Schorndorf.
Ausbildungsleitfaden
15
Mühlbauer, Th., Roth, R., Kibele, A., Brehm & Granacher, U. (2013). Krafttraining mit Kindern und
Jugendlichen: Praktische Umsetzung und theoretische Grundlagen (Praxisideen - Schriftenreihe für
Bewegung, Spiel und Sport). Hofmann-Verlag: Schorndorf.
Roth, K., Balster, K., Feldmann, K., Langhoff, K., Landgraf, L. Antretter, D. & Antretter, H.-D. (2002). DHB-
Handbuch 1. Philippka-Sportverlag: Münster.
Schubert, R. & Späte, D. (2008). Kinder für Handball begeistern: Praxiserprobtes Handwerkszeug für (Jung-
)Trainer, Helfer und Betreuer. Philippka-Sportverlag: Münster.
Schubert, R. & Späte, D. (2012). Kinderhandball. Spaß von Anfang an. Philippka-Sportverlag: Münster.
Thienes, G. (2017). Training der Bewegungskoordination: in Schule und Verein. Limpert: Wiebelsheim.
Skripte/Artikel
DHB (2017). Verbindliche Wettspielstruktur für den Kinderhandball ab 2016/17. Durchführungsbestimmungen
für eine einheitliche Wettkampfstruktur im Kinderhandball. DHB/Philippka-Verlag: Dortmund/Münster.
--> Link: http://dhb.de/fileadmin/pageflip/durchfuehrungsbestimmungen/# (Zugriff 20.03.2017)
Eisele, A. (2007). Kraftschulung im Kinderhandball. Eine Übungssammlung für den Kindersport. Eigenverlag
HVW: Stuttgart. ---> Link http://www.nz.hvw-
online.org/uploads/media/Kraftschulung_im_Kinderhandball.pdf (Zugriff 20.03.2017)
Eisele, A. & Hahn, H. (2009). Die Entwicklung spezieller Handball-Spielfähigkeit. (Manuskript). Eigenverlag
HVW: Stuttgart. ---> Link: http://www.hvw-online.org/lehrwesen/trainer/kinderhandball/ (Zugriff
08.09.2017)
Eisele, A. & Hahn. H. (2012). Kinderhandball oder Handball mit Kindern. Handballtraining 1, 1-5. Link -->
https://dhb.de/fileadmin/downloads/schule/Wettspielstruktur_HVW.pdf (Zugriff 19.03.2017)
HVW (2017). Durchführungsbestimmungen des HVW im Kinderhandball. Richtlinien für Kinderhandball (D-
bis F-Jugend und Minihandball). Eigenverlag HVW: Stuttgart. ---> Link: http://www.hvw-
online.org/spielbetrieb/kinderhandball/ergaenzende-durchfuehrungsbestimmungen-im-
kinderhandball/ (Zugriff 08.09.2017)
Zeitschriften
„handballtraining“ Zeitschrift für Übungsleiter und Trainer aller Leistungsklassen - Philippka-Verlag:
Münster
„handballtraining Junior“ Die Zeitschrift für Kinder- und Jugendtrainer in Verein und Schule Philippka-Verlag:
Münster
SPORTPRAXIS Die Fachzeitschrift für Sportlehrer, Übungsleiter und Trainer. Limpert Verlag:
Wiebelsheim
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