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Bamberg,19. Juni 2006
Professur für Sozialpolitik, Prof. Dr. J. Schwarze
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Subjective Well-Being and
Happiness/ Satisfaction
Nadine HeidelSvenja Sladek
Bamberg,19. Juni 2006
Professur für Sozialpolitik, Prof. Dr. J. Schwarze
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
"(...) Wir halten diese Wahrheiten für
selbstverständlich, dass alle Menschen gleich
geschaffen worden sind; dass sie von ihrem
Schöpfer mit bestimmten unveräußerlichen
Rechten ausgestattet sind, zu denen Leben, Freiheit
und Streben nach Glück gehören; (...)".
Auszug aus der Unabhängigkeitserklärung der USA, 4. Juli 1776
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Happiness - Glück
Ultimatives Lebensziel
Sowohl Gefühl als auch Zustand
Subjektive Einschätzungen des eigenen Lebens (Subjective Well-Being [SWB])
Satisfaction, Life-Satisfaction
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Hits von „Happiness Research“ in Google
in den letzten Jahrzehnten (Stand 12. 6. 2006)
39900 41100
18600
9860
7225650
5000
10000
15000
20000
25000
30000
35000
40000
45000
1970 1980 1990 2000 2005 2006
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Gliederung
1 Einführung
2 Messung
3 Domain Satisfaction
4 Einflüsse auf SWB
5 Fragen und Diskussion
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Messung
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Leyden Ansatz
Methode des SWB (Selbsteinschätzung)
Möglichkeit interpersoneller Vergleiche
Basiert auf zwei Annahmen:
1. Einkommensbewertung in Kategorien 2. Numerische Evaluation
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Fragebögen
Fragen zur Zufriedenheit
numerische Evaluation durch 11- Punkt-Skalen
zentrale Fragestellung im SOEP:“Bitte beantworten Sie anhand der folgenden Skala, inder 0 “komplett unzufrieden” und 10 “komplett zufrieden” bedeutet:Wie zufrieden sind Sie im Moment mit ...?”
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Vorteile dieser Skalen:
1. Minimierung von Kategorisierungsfehlern
2. Verbesserung der Daten
3. Zuverlässigkeit der Daten
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Income Evaluation Questions
„Given your present household circumstances, what
monthly household-income level would you consider to be:“
A very bad income $A bad income $An insufficient income $A sufficient income $A good income $A very good income $
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
individuelle Norm (valide Interpretationsbasis)
Korrespondenz mit dem SWB
mehr Informationen pro Individuum
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Unterschiede zwischen SQ und IEQ:
Es wird nicht nach eigenem Einkommen gefragt
Zuordnung von monetären Levels zu vorgegebenen Kategorien
Angabe mehrerer Benennungen
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Validität
Streuung der Antworten Korrelation der Messung von Zufriedenheit mit
objektiven Kriterien Häufigkeit des Lächelns Häufigkeit des Ausdrucks positiver Emotionen Geselligkeit und Extrovertiertheit
Qualität des Schlafes
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Analyse der Validität anhand anderer Untersuchungsmethoden
Messung der Gehirnaktivitäten
Beobachtung unter natürlichen Bedingungen
Konsistente Muster bei großen cross - section Datensätzen
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Zufriedenheits-bereiche
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Gesundheit negativer Einfluss von Alter
positive Auswirkung von Bildung
Langzeitzustand
im BHPS hierarchische Anordnung von Krankheiten
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Arbeit starker Alterseffekt, U - Kurve
Frauen zufriedener
Überstunden haben positiven Effekt
BHPS: Häufigkeit nicht – regulärerer Arbeitszeiten
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Finanzen Alterseffekt
Auswirkung von Bildung sehr unterschiedlich
Ersparnisse und Lebenspartner haben positiven Effekt
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Wohnung Beschreibung der Wohnsituation oder Erklärung durch allgemeine Variablen
Einkommen hat positiven Effekt
negative Auswirkungen durch Anzahl der Haushaltsmitglieder
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Freizeit Beinhaltet nicht Schlafenszeit Arbeitszeit hat starke negative Wirkung Kinder, Bildung und Selbstständigkeit wirken sich negativ aus BHPS: Unterteilung in Subsamples
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Umwelt (SOEP) starker positiver Einkommenseffekt
in Ostdeutschland negative Wirkung durch Bildung
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Soziales Leben (BHPS)
starker Alterseffekt Rückgang mit steigender Kinderzahl Lebenspartner hat positive Wirkung
Ehe (BHPS)
Alterseffekt weist geringe Signifikanz auf
starker Effekt durch Kinder
positiver Effekt, wenn beide Arbeiten
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Einflüsse auf SWB
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Allgemeiner Überblick
Was macht ein „gutes“ Leben aus?
Westliche Gesellschaften: Annahme, dass
Happiness durch Faktoren wie Erfolg,
Familie, Gesundheit, Attraktivität etc. erreicht
wird
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Hedonic Treadmill
Theorie der Anpassung
Starke Reaktion auf positive/ negative
Ereignisse Gewöhnungsphase Zurück-
erlangen des „alten“ Zufriedenheitsniveaus
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Parducci: Theorie des Vergleichs mit
Erlebnissen aus der Vergangenheit
Anpassung durch Veränderung der
Erwartungen
„Zielflexibilität“ Schlüssel für positives
SWB?
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Effekte von Einkommen auf SWB
Streben nach höherem materiellem Wohlstand
Führt mehr Reichtum zu mehr Zufriedenheit?
Mehrere Modelle zur Erklärung der
Beziehung von Einkommen und SWB
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Livability Theory (Veenhoven)
Idee: Einkommen kann SWB nur in einem
bestimmten Maß steigern
Entscheidender Faktor: Befriedigung aller
Grundbedürfnisse (Nahrung, Unterkunft,
Kleidung)
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Demzufolge größerer Einfluss auf SWB armer
Länder
SWB ist ungefähr auf gleichem Niveau in den
reichsten Einkommensgruppen
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Bedürfnistheorie (Maslow)
Ebenfalls Idee der Bedürfnisbefriedigung
Annahme, dass höheres Einkommen selbst in
reichen Ländern zu steigendem SWB führen
kann (Selbstverwirklichung)
Ausschlaggebend: Wofür wird das
Einkommen ausgegeben?
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Easterlin Paradox
Idee sozialer Vergleiche
Hohe Korrelation zwischen Einkommen und
SWB innerhalb einer Nation
Geringer bzw. kein Zusammenhang auf
Länderebene
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Weitere Modelle
Bereichshäufigkeitentheorie von Parducci
Zielmodell
Ansatz materiellem Strebens
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Untersuchungen
Korrelation zwischen Einkommen und SWB
innerhalb eines Landes (Easterlin bestätigt)
Zusammenhang zwischen Wohlstandsniveau
und SWB
Seit 1945 in Industrienationen kein Anstieg
des SWB obwohl Einkommenszunahme
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Beispielgrafik Japan
Life satisfaction and Income per capita in Japan, 1958 – 1991Quelle: Penn World Tables und World Database of Happiness
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Ärmere Länder: Anstieg des SWB durch
Zunahme des Einkommens (Livability Theory
bestätigt)
Globale Zufriedenheit entscheidend
Unterschiedliche Ergebnisse: Hinweise auf
Nebeneffekte neben Einkommen
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Effekte von Arbeitslosigkeit auf SWB
Eurobarometer (1975 bis 1991): wesentlich
geringeres SWB bei arbeitslosen Personen
Negativer Effekt auf SWB sogar größer als
Auswirkungen einer Scheidung
Männer stärker betroffen als Frauen
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Warum negativer Effekt?
Psychische Folgen: Depressionen und
Angstzustände, gesunkenes Selbstwertgefühl
Soziale Folgen: „Brandmarkung“ durch
Arbeitslosigkeit, Status Gesellschaft definiert
sich über Arbeit
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Interpretationsansätze
Auch hier Kausalitätsproblem zwischen
Ursache und Wirkung
Sogar negativer Effekt auf Beschäftige aus
Angst vor eigener Entlassung
Auch hier Vergleichstheorie („geteiltes Leid“)
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Effekte von institutionellen Bedingungen
Zufriedenheit abhängig vom politischen
System
Menschen zufriedener in Demokratie
Politische, wirtschaftliche und persönliche
Freiheit
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Gründe für Beschäftigung mit Happiness
Erweiterung zur traditionellen Nutzentheorie
Nützlich für Wirtschaftspolitik
In Zukunft nähere Betrachtung von Faktoren
wie Konsum-, Arbeits-, Invesitions- und
politischem Verhalten
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Noch offene Fragen
Zusammenhang zwischen Diskriminierung auf
Grund des Geschlechts und Happiness?
Einfluss von Faktoren wie Kriminalität und
Umweltproblemen auf SWB?
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
Fragen?
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Glück und Zufriedenheit als Gegenstand der empirischen Wirtschaftsforschung
QuellenDiener, E. (2000).: Subjective Well-Being. The Science of Happiness and a Proposal for
a National Index. American Psychologist.
Diener, E. und Suh, M. E. (2000): Culture and Subjective Well-Being. The MIT Press, Cambridge, Massachusetts.
Frey, B.S. und Stutzer, A. (2002): What can economists learn from Happiness Research. Journal of Economic Literature.
Oswald, A. J. (2002): How much do External Factors affect Well-Being? A way to use ‘Happiness Economics’ to decide. The Psychologist.
Senik, C. (2003): What can we learn from Subjective Data? The case of Income and Well- Being. DELTA Working Paper Nummer 2003-06.
Van Praag, B. and A. Ferrer-I-Carbonell (2004): Happiness Quantified – A Satisfaction Calculus Approach. Oxford: University Press
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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
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