baudenkmäler - im wandel der zeit
Post on 22-Mar-2016
221 Views
Preview:
DESCRIPTION
TRANSCRIPT
BaudenkmälerIm Wandel der Zeit www.genferseegebiet.ch
Wer sich für Geschichte interessiert, alte Steine liebt und sich für Kultur begeistert, ist im
Genferseegebiet am richtigen Ort ! Geniessen Sie die schon legendäre Lebensqualität, lassen
Sie sich von grandiosen Landschaften bezaubern und besichtigen Sie ein ausserordentliches,
hervorragend erhaltenes Bauerbe. Römische Ausgrabungen, romanische und gotische Kirchen,
mittelalterliche Burgen und Dörfer, das Weinbaugebiet Lavaux – ein UNESCO-Welterbe –
und unzählige Museen werden auch die anspruchvollsten Erwartungen erfüllen.
Die Region, schon in der Altsteinzeit ein Einwanderungsland, hat wertvolle Zeugnisse seiner
vielfältigen Bewohner bewahrt. Am Ufer des Genfersees und in Yverdon-les-Bains werden Sie
einer der ältesten jungsteinzeitlichen Stätten der Schweiz entdecken. Wer Überreste aus der
Römerzeit besichtigen möchte, hat die Qual der Wahl : Lausanne und sein archäologischer
Spaziergang in Vidy, Orbe und seine berühmten Mosaiken, Nyon und sein Amphitheater,
Yverdon-les-Bains und sein Castrum. Keinesfalls verpassen sollte man aber auch Avenches,
eine historische Stätte von nationaler Bedeutung mit monumentalen Ausgrabungen, die Sie in
Staunen versetzen werden.
Tauchen Sie ein ins Mittelalter und bewundern Sie Dutzende von Schlössern, die sich im
ganzen Kanton erheben. Das berühmteste ist Chillon, das sich vom Keller bis ins Dachgeschoss
besichtigen lässt. Um Ihrer Seele Gutes zu tun, betreten Sie am besten die Kathedrale von
Lausanne oder die Abteikirchen in Romainmôtier und Payerne. Für Ihre Allgemeinbildung
erwarten Sie schliesslich über 80 Museen.
Haben Sie Lust, ins Grüne zu fahren ? Dann begeben Sie sich an die Ufer des Genfersees mit
ihren Hotels aus der Belle Epoque, fahren Sie ins Pays-d’Enhaut hinauf mit seinen prächtigen
alten Chalets oder reisen Sie ins Vallée de Joux, wo die wertvollsten Uhren der Welt entstehen.Cover: Schloss von Aigle
Inhalt
2 Ihr Reiseziel mit einem Klick!
3 Urgeschichte 100’000 – 6 v. Chr.
Von der Eiszeit bis zur Entstehung erster befestigter Städte
5 Römerzeit 6 v. Chr. – 475 n. Chr.
Glanzvolle Jahre unter römischer Herrschaft
7 Mittelalter 475 – 1492 n. Chr.
In der Zeit der Grafen, Herzöge und Fürsten
13 Neuzeit 1492 – 1800 n. Chr.
Von Frankreich beeinfl usste Baukunst
Die grosse Holzarchitektur
21 Lavaux, Weinberg-Terrassen Ein Kulturerbe von universellem Wert
24 Für jedes Thema die passende Broschüre
25 Nützliche Adressen
17 Gegenwart 1800 bis heute
Architektonische Vielfalt und das Aufkommen von Vergnügungsreisen
Grosse Architekten und avantgardistische Bauten
Erklärung der Piktogramme
Kluniazenserorden
Stätten der Kluniazenser: Gebäudegruppen – oder was heute davon übrig ist – die von einer
Verbindung zur Abtei von Cluny (Burgund) im 10. bis 18. Jahrhundert zeugen.
Zisterzienserorden
Stätten der Zisterzienser: Abteien, die sich auf den Mönchsorden von Cîteaux (Burgund)
berufen und ihren ursprünglichen Gebäudekomplex bewahrt haben. Damit werden aber auch
Orte bezeichnet, an denen schöne Überreste oder auch nur Ruinen erhalten sind, die auf die
historische Bedeutung einer Zisterzienserstätte verweisen.
Label des Europäischen Kulturerbes
Mit dem Label des Europäischen Kulturerbes soll die europäische Dimension von Kulturgütern,
Denkmälern, städtischen Ensembles, Naturstätten sowie Gedenkstätten in ihrer Bedeutung als
Zeugen der Geschichte und des europäischen Erbes aufgewertet werden.
Der Tourismusverband Genferseegebiet
dankt insbesondere der Kunsthistorikerin
Ariane Devanthéry für ihre wertvolle
Mitwirkung bei der Herausgabe dieser
Broschüre. Unser Dank gilt ausserdem
folgenden Spezialisten, Historikern und
Fachleuten, die massgeblich an der
Redaktion beteiligt waren: Catherine
May Castella, Carine Wagner, Cécile
Laurent, Denyse Raymond, Bruno
Marchand, Gaëtan Cassina, Pierre Blanc,
Colin Karlen, Olivier Piguet.
Genf
Thonon
Annemasse
Evian
Pontarlier
Yverdon-les-Bains
Bonmont
Echallens
St-Prex
Morges
Rolle
Romainmôtier
Vallorbe
Sainte-Croix
L’Auberson
La Sarraz
Orbe
Gressy
Vuillerens
Yvoire
Le Sentier
Cossonay
Prangins
Coppet
Nyon
Assens
St-Cergue
Schloss Yverdon-les-BainsSeite 9
Abteikirche von RomainmôtierSeite 10
Schloss La SarrazSeite 8
Schloss CoppetSeite 14
Schloss NyonSeite 9
Schloss PranginsSeite 14
Schloss MorgesSeite 8
Kathedrale von LausannSeite 11
Rolex LearningCenter (EPFL)
Seite 19
Lausanne
Grandso
Seite 19Corseaux
Seite 22Cully
Seite 22Lutry
Seite 10 Vevey
Seite 8 Aigle
Seite 16Bex
Seite 11Bonmont
Seite 4Gressy
Seite 4Assens
Seite 14Vuillerens
Seite 11La Sarraz
Seite 6Orbe
Seite 14Chêne-Pâquier
Seite 18Leysin
Seite 6 Seite 14Lausanne
Seite 11Grandson
Seite 18Montreux
Seite 6Nyon
Seite 23St-Saphorin
Seite 19Vallorbe
Gipfel
Pass
Nyon Ort
Seite 4 Seite 6Yverdon-les-Bains
Seite 9Rougemont
Seite 15
Seite 18 Seite 19
Sehenswürdikeiten
Col du Marchairuz
Col du Molendruz
Vallé
e de
Joux
La Dôle
Le Suchet
Le Chasseron
Mont Tendre
A1
Basel
LuzernBern
Zürich
Sitten
Vallorbe
BrüsselHamburg
Wien
MailandTurin / RomLyon / Barcelona
Paris / London
Montreux
Le Bouveret
Martigny
Sitten
Gruyère
Bulle
Romont
Freiburg
Bern
Murten
Biel
Neuenburg
La Chaux-de-Fonds
Rougemont
Vevey
LeysinVers-l’Eglise
Bex
Avenches
Oron
Chêne-Pâquier
Rossinière
Les Diablerets
Corseaux
St-Saphorin
Aigle
Chateau-d’Oex
Estavayer-le-lacPayerne
Cully
Lutry
Villars
Schloss GrandsonSeite 8
MittelalterlicherMarktfleckenSeite 10
Schloss OronSeite 9
Abteikirche von PayerneSeite 10
RömerstätteSeite 6
ne
Moudon
n
Schloss ChillonSeite 8
Grand ChaletSeite 15
Glacier 3000 M. BottaSeite 19
Kar
te: w
ww
.uto
py.c
h
Col des Mosses
Coldu Pillon
LavauxWelterbe der
UNESCO
Dents du Midi
Grand Muveran
Diablerets
Les Tours d’Aï
La Gummfluh
Rubli
Vanil NoirMoléson
Dent de Lys
Mont-Pèlerin
A5
A1
A12
A9
N
Alle in unseren verschiedenen Dokumentationen
aufgeführten Reiseziele sind mit einem spezi-
ellen Code versehen. Es genügt, diesen Code
auf der Website www.genferseegebiet.ch
in das oben rechts ständig sichtbare Suchfeld
einzugeben, um direkt Zugriff auf alle touristi-
schen Informationen, Angebote und Leistungen
des gesuchten Reiseziels zu erhalten.
19975
19975
Suche von Schloss Chillon:
Ihr Reiseziel mit einem Klick!
Die Website www.genferseegebiet.ch, das Tourismusportal des OTV, vereint die Informationen von mehr als
zehn regionalen Partnern. Sämtliche Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen im Genferseegebiet sind mit wenigen
Mausklicks abrufbar!
Dieses attraktiv gestaltete, reich dokumentierte Portal erleichtert die Entdeckung von neuer Attraktionen und
die Informationssuche – dank der Synergie zwischen den verschiedenen Fremdenverkehrsämter bereitgestellten
Informationsquellen.
Mit einem Klick oder über einen speziellen Webcode, der jedem referenzierten Reiseziel zugeordnet wird, haben Sie
Zugang zu einer Fülle von Informationen und Dienstleistungen wie Anfahrtsplan und Hotelbuchung, weiterführende
Informationen, Spezialangebote usw.
Nutzen Sie die zahlreichen Hilfsmittel, die
Ihnen für die Planung Ihrer Ausfl üge zur
Verfügung stehen:
• drucken Sie die gewählte Seite im
PDF-Format aus > Sie behalten oder
drucken jeweils nur die Informationen
zum entsprechenden Reiseziel
• markieren Sie die gewählten Seiten als
Favorit, indem Sie anklicken
• gelangen Sie direkt zur Landkarte, die über
die geografi sche Lage Auskunft gibt
• buchen Sie eine Unterkunft
• lesen Sie auf Facebook, Twitter und RSS
gepostete Informationen
Willkommen!
Ihr Reiseziel
Gestalten Sie Ihr persönliches Reiseprogramm für das Genferseegebiet!
1. Wählen Sie die gewünschten Seiten aus und markieren Sie sie als Favorit, indem Sie die entsprechende Ikone
(als Favorit merken) anklicken.
2. Sie können so viele Seiten wie Sie möchten hinzufügen.
3. Am Ende Ihres Besuchs auf der Website stellen Sie ein PDF-Dokument Ihrer Auswahl her, das Sie ausdrucken,
abspeichern oder einem Freund senden können.
2
Die Menhire von Clendy, Yverdon-les-Bains
Urgeschichte
100’000 – 6 v. Chr.
3
41636
Urgeschichte
Sehenswürdigkeiten
Yverdon-les-Bains 21358
Die Menhire von ClendyDie jungsteinzeitliche Stätte von Clendy
besteht aus 45 Menhiren. Diese vor 6000
Jahren errichteten und in menschenähnliche
Formen gehauenen Monolithen sind bis
4,5 Meter hoch und bis 5 Tonnen schwer.
Gressy
Murus Gallicus von SermuzDieser Festungswall eines Oppidum ist sechs
Meter breit und ebenso hoch. Die aus Kalk-
steinen errichtete Mauer wurde im Inneren
mit mehreren Lagen von mit Eisennägeln
verbauten Längs- und Querbalken armiert.
Assens
TumulusTumulus aus der frühen Eisenzeit, 1901 ausge-
graben, mit mindestens einer Feuerbestattung
und einer späteren Erdbestattung (Anfang
der späten Eisenzeit). Es wurden hier auch
reichhaltige Bronzefunde gemacht.
Vor 13’000 Jahren wird der Boden des Genferseegebiets nach jahrtausendelanger
Vergletscherung allmählich wieder frei. Nach und nach kommen einige Menschengruppen
in die Region. Die als Jäger und Sammler lebenden Nomaden lagern unter Fels-
unterständen oder im Freien. Sie leben im Rhythmus der Natur und der Viehherden.
Ab dem 6. Jahrhundert v. Chr. zeichnet sich mit der Jungsteinzeit eine Revolution ab.
Die Lebensweise erfährt eine tief greifende Veränderung : Der Mensch wird sesshaft.
Er betreibt nun Ackerbau und Viehzucht. Die Gesellschaft gliedert sich hierarchisch
und wird grösser. Insbesondere an den Seeufern entstehen eigentliche Dörfer
(«Pfahlbaudörfer»).
In der Folge tauchen neue technische Errungenschaften auf, zunächst ab 2200 v. Chr.
die Bronzeverarbeitung. Die Handelsbeziehungen werden immer intensiver, die
zurückgelegten Entfernungen immer grösser. Die Bestattungsrituale verändern sich, die
Erdbestattung wird allmählich von der Feuerbestattung abgelöst und die Grabstätten
nehmen die Form von Hügelgräbern (Tumuli) an.
Durch die Entwicklung von Schmiedeverfahren verbessern sich ab 800 v. Chr. der
Ackerbau und die Herstellung von Waff en. Die Folge davon ist eine äusserst stark
hierarchisierte Gesellschaftsordnung mit sogenannten «Fürstensitzen».
In der La-Tène-Zeit (450 v. Chr.) entstehen die ersten befestigten stadtartigen Siedlungen
(Oppida) auf dem Gebiet der heutigen Schweiz. Bestattungen erfolgen wieder in Form
einfacher Beerdigungen in Gräbern. Münzen fi nden eine immer breitere Verwendung.
Von der Eiszeit bis zur Entstehungerster befestigter Städte
Begleitende Aktivitäten
Lausanne 20815
Museum für Archäologie und GeschichteAls Aufbewahrungsort des archäologischen Kulturerbes des Kantons lässt dieses Museum dank
dem Reichtum und der Vielfalt seiner Sammlungen das Genferseegebiet von der Urgeschichte
bis zum Mittelalter wiederaufl eben.
Liste der entsprechenden Tourismusbüros auf Seite 25
41572
4
Mosaiken von Boscéaz, Orbe
6 v. Chr. – 475 n. Chr.
Römerzeit
5
Römerzeit
Sehenswürdigkeiten
Avenches 20805
RömerstätteZu Beginn unserer Zeitrechnung zählte
Aventicum, die Hauptstadt des römischen
Helvetiens, fast 20’000 Einwohner. Heute
sind an dieser historischen Stätte von
nationaler Bedeutung eindrucksvolle
Überreste erhalten wie das Amphithe-
ater, die Thermen, die Cigognier-Säule,
das römische Theater, das Osttor und
den Tornallaz-Turm.
Orbe 20823
Archäologische Stätte
und Mosaiken von BoscéazDas schönste Ensemble römischer
Mosaiken der Schweiz ! Sie stellen fi gu-
rative und geometrische Szenen (1. bis
3. Jahrhundert n. Chr.) dar und bilden
eine nördlich der Alpen einzigartige
Gruppe.
Begleitende Aktivitäten
Avenches 21204 – Lausanne 20819 – Nyon 48273
RömermuseenAvenches, Lausanne und Nyon haben alle ihr eigenes, dieser Epoche gewidmetes
Museum, zum Teil auf römischen Ruinen erstellt, jedes mit einer reichen Sammlung
gallorömischer Fundstücke.
Liste der entsprechenden Tourismusbüros auf Seite 25
Lausanne 20819
Archäologischer Spaziergang
in VidyAuf diesem Spaziergang entdeckt man die
Überreste der in der Römerzeit am See
gelegenen Stadt Lousonna. Erhalten sind
Ruinen der Basilika, des Tempels, von Wohn-
und Handelsgebäuden sowie römische
Wege am Rande eines Wasserbeckens, das
den damaligen Seespiegel verdeutlicht.
Yverdon-les-Bains 21352
Castrum Wegen der strategischen Bedeutung
von Eburodunum errichteten die Römer
325 n. Chr. hier eine Verteidigungsan-
lage. Einige eindrückliche Überreste
sind in der Nähe des Schlosses und
im Museum von Yverdon und Region
zu sehen, wo auch zwei authentische
gallorömische Schiff e thronen.
Nyon 21351
Römische RuinenDie Stadt Nyon steht auf den Ruinen
von Noviodunum, das zu Lebzeiten von
Julius Cäsar gegründet worden und
eine der wichtigsten römischen Städte
Helvetiens war. Das Römische Museum
wurde in der antiken Basilika eingerichtet.
1996 entdeckte man ein Amphitheater,
das vierte der Schweiz. In der Grand-Rue
ausgegrabene Säulen stehen heute auf
der Esplanade des Marronniers.
Pierre Blanc, ein Mann auf der Suche der Vergangenheit
Pierre Blanc hat an der Universität Lausanne Archäologie studiert. Bei seinen ersten Ausgrabungen
wird er vom Virus infi ziert : der ungeheuren Freude vor Ort zu sein und Funde zu machen. 1987
beteiligt sich der künftige Archäologe an den vor dem Autobahnbau durchgeführten Ausgrabungen der
Römerstätte Avenches und schreibt seine Lizentiatsarbeit über diese Erfahrung. Im Auftrag der Stiftung
Pro Aventico macht er während 20 Jahren Ausgrabungen und übernimmt auch deren Leitung. Obwohl
ihn sein Beruf passioniert, warnt Pierre Blanc den Nachwuchs : Stellen sind rar und äusserst begehrt.
Um Gallien und Germanien zu erobern, muss Rom Helvetien – im Zentrum Europas –
unter Kontrolle bringen. 58 v. Chr. gewinnt Julius Cäsar die Schlacht von Bibracte. Gegen
40 v. Chr. werden zwei Kolonien gegründet, in Augst (BL) und in Nyon (VD), um das
Land zu kontrollieren. Während zwei Jahrhunderten erlebt Helvetien eine Blütezeit,
wovon zahlreiche archäologische Überreste zeugen. Um 250 n. Chr. plündern die
Alemannen den Osten der Schweiz. Die Honoratioren verlassen das Land.
Glanzvolle Jahreunter römischer Herrschaft
6
Abteikirche von Romainmôtier
Mittelalter
475 – 1492 n. Chr.
7
In der Zeit der Grafen, Herzöge und FürstenDie hauptsächlich zwischen dem Grafen, dann dem Herzog von Savoyen und dem Bischof von
Lausanne aufgeteilte politische Macht führt im 13. Jahrhundert zur Gründung von Neustädten,
deren Anordnung heute noch Bewunderung fi ndet. Gleichzeitig werden Burgen errichtet,
manchmal auch mitten in der Landschaft. Zahlreiche Kirchen, deren liturgisches Mobiliar
während der Reformation entfernt wurde, erinnern an das Gewicht der spirituellen Macht,
allen voran die Kathedrale von Lausanne, ein wahrhaftig aussergewöhnliches Baudenkmal.
Mittelalter
Sehenswürdigkeiten
Montreux 19975
Schloss ChillonAn strategischer Lage zwischen Nord und Süd zeugt Chillon von der Geschichte des 12. bis
16. Jahrhunderts. Das restaurierte Schloss steht auf einer kleinen Felsinsel und präsentiert
sich auf der Bergseite als uneinnehmbare Burg, auf der Seeseite als Fürstenresidenz. Es lässt
sich vom Donjon bis in die Untergeschosse besichtigen, deren Kerker Lord Byron zu seinem
berühmten Gedicht «The Prisoner of Chillon» inspirierte.
Grandson 20797
Schloss und Marktfl eckenDiese prachtvolle Burg, heute das zweit-
grösste Schloss der Schweiz, wurde zur
Hauptsache von Otto I. um 1280 errichtet.
Das mittelalterliche Baudenkmal oberhalb
des Neuenburgersees erzählt von den
Burgunderkriegen gegen Karl den Kühnen.
Eine Oldtimer-Ausstellung, Sammlungen von
Rüstungen und Armbrüsten bereichern eine
Besichtigung des eindrucksvollen Gebäudes.
La Sarraz 20832
Schloss La SarrazDas Schloss wurde im 11. Jahrhundert auf
einem Felssporn erbaut, um den Durchgangs-
verkehr zwischen Frankreich und Italien zu
kontrollieren. Bis 1948 diente es den Baronen
von La Sarraz und ihren Nachkommen als
Wohnsitz. Seit 2009 besitzt dieses Schloss
mit umfangreichen Sammlungen an Möbeln,
Porzellan, Gemälden und Korkenziehern das
«Europäische Kulturerbe-Siegel».
Aigle 20830
Schloss und ZehntenscheuneInmitten des Weinbaugebiets Chablais erhebt
sich das imposante Schloss von Aigle. Im
12. Jahrhundert von den Savoyern erbaut,
war es ab 1475 Sitz der Berner Vögte. Heute
ist es Eigentum der Gemeinde Aigle und
beherbergt als Bastion des Weinbaus und
Weines mehrere Museen und Empfangssäle.
In der restaurierten Zehntenscheune werden
Weindegustationen durchgeführt.
Morges 20076
Schloss MorgesDieses am Ufer des Genfersees mit Blick auf
den Montblanc gelegene, an allen vier Ecken
von einem Rundturm fl ankierte Schloss ist
ein gutes Beispiel für ein «Carré savoyard».
1286 von Ludwig von Savoyen errichtet, der
sich damit dem Bistum von Lausanne wider-
setzen wollte, war es zunächst Festung und
Wohnsitz der Savoyer Grafen und Herzöge,
später der Berner Vögte.
8
Nyon 20078
Schloss NyonDas Schloss von Nyon, eine romanische
Burg aus dem 12. Jahrhundert, die im
16. Jahrhundert umgebaut wurde, befi ndet
sich an herrlicher Lage auf einer kleinen
Anhöhe mit Blick auf den Genfersee. Dieses
Bauwerk, das seit der Herrschaft der Savoyer
als Verwaltungsgebäude gedient hatte, wurde
von 1999 bis 2006 vollständig restauriert
und ist seitdem öff entlich zugänglich.
Yverdon-les-Bains 20799
Schloss Yverdon-les-BainsDieses im 13. Jahrhundert von Peter von
Savoyen errichtete Schloss umfasste einen
Wehrbau und einen herrschaftlichen Wohnsitz
vom Typ «Carré savoyard» (Vierturmanlage).
Nachdem das mittelalterliche Baudenkmal den
Pädagogen J. H. Pestalozzi und sein Institut
beherbergt hatte, sind heute das Pestalozzi-
Zentrum, das Museum von Yverdon und
Region und das Schweizer Modemuseum darin
untergebracht.
Das Schloss La Sarraz und sein Künstlerhaus, eine Hinterlassenschaft
der letzten Eigentümerin Hélène de Mandrot, hat für seinen historisch-
kulturellen Wert das europäische Kulturerbe-Siegel erhalten. Diese
Auszeichnung krönt die enormen Anstrengungen, die für die Erhaltung,
den Unterhalt und die Bekanntmac hung dieses mittelalterlichen Juwels
unternommen wurden, das nicht nur in der Geschichte, sondern auch
kulturell von internationaler Bedeutung war. Die letzte Schlossherrin
hatte hier zahlreiche Berühmtheiten empfangen – Architekten, Filme-
macher und andere Persönlichkeiten aus der Welt der Kunst.
Oron 20798
Schloss OronDieses historische Baudenkmal von nationaler Bedeutung wacht bereits 900 Jahre über das Broye-
Tal. Seit 1936 ist es Eigentum einer Vereinigung, die sich um seinen Erhalt bemüht. Es beherbergt
eine umfassende Bibliothek mit Romanen, die zwischen 1775 und 1825 in französischer Sprache
verfasst wurden – die weltweit bedeutendste Privatsammlung mit Werken dieser Epoche.
Rougemont 21320
Kirche und Schloss von RougemontDie von Kluniazensern im 11. Jahrhundert erbaute romanische Kirche besitzt einen
kreuzförmigen Grundriss. Während der Herrschaft der Berner wurden die burgundischen
Dächer durch ein Schrägdach ersetzt, wie es für das Oberland typisch ist. Das angrenzende
Schloss aus dem 16. Jahrhundert wurde an der Stelle des einstigen Priorats errichtet und
diente den Berner Vögten als Wohnsitz.
Ein Schloss des europäischen Kulturerbes !
9
Mittelalter
Payerne 20825
Abteikirche von PayerneAls Glanzstück kluniazensischer Baukunst ist
die Abteikirche von Payerne die wichtigste
Zeugin der Romanik in der Schweiz. Sie ist im
11. Jahrhundert entstanden und zeichnet sich
durch ihre besonders gut bewahrte stilistische
Einheit aus. Die Reinheit und Erhabenheit der
Architektur machen aus diesem Baudenkmal
ein Meisterwerk der Hochromanik.
Vevey 21327
Kirche St-MartinDiese herrliche gotische Kirche wurde im
11. Jahrhundert auf den Fundamenten einer
früheren romanischen Kirche erbaut. Der
heutige Chor ist von Ende des 13. Jahrhun-
derts und stellt den elegantesten Teil des
Gotteshauses dar. Das riesige Glasfenster,
das die Rückwand des Chors erhellt, wurde
von Ernest Bieler entworfen und 1900 vom
Glasmaler Hosch gefertigt.
Romainmôtier 20804
Abteikirche und Priorat von RomainmôtierDie nach den Plänen der Kirche von Cluny zwischen 990 und 1028 erstellte Abteikirche von
Romainmôtier ist eine der ältesten romanischen Kirchen der Schweiz. In dem prächtigen, voll-
ständig renovierten Gebäude fi nden Gottesdienste und Konzerte statt. Das Haus des Priors
steht heute unter Denkmalschutz und besitzt einige prunkvolle Bankettsäle.
Moudon 21331
Mittelalterlicher Marktfl eckenDie als von nationaler Bedeutung eingestufte Oberstadt von Moudon hat sämtliche
Spuren der Geschichte bewahrt. Die Rue du Château, die dem ursprünglichen Stadtkern
entspricht, zeichnet sich durch ihre Arkadenhäuser aus. Von der einstigen Burg ist nur noch ein
grosser Turm übrig, während die Rue de Bourg durch ihr typisch mittelalterliches Aussehen
bezaubert.
Die 909/910 in Cluny (Burgund) gegründete Benediktinerabtei
stand an der Spitze eines der wichtigsten Mönchsorden des
Mittelalters. Um 930 erhielt sie das Priorat Romainmôtier, 965 die
Abteikirche von Payerne Aufgrund seines Grundbesitzes, seiner
Rechte und seiner Grösse (20-30 Mönche) bildete das Priorat
Romainmôtier eine Art Kleinstaat. Die Stadt Payerne verdankt ihre
Existenz der Abtei. Die im 11. und 12. Jahrhundert errichteten roma-
nischen Kirchen dieser beiden Klöster zeugen von einer besonders
raffi nierten Baukunst und erinnern an die heute verschwundenen
Gebäude der Mutterabtei.
Clunys Ausstrahlung
10
Lausanne 20838
Altstadt und KathedraleAuf dem Hügel der Altstadt befi ndet sich eine Gruppe aneinandergebauter mittelalterlicher
Häuser, in denen heute Boutiquen, Kunstgalerien, typische Restaurants und nette Bars unter-
gebracht sind. In der Mitte erhebt sich die Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert, das schönste
gotische Bauwerk der Schweiz, mit ihren Kunstschätzen (bemaltes Portal, 105-teilige Fensterrose).
Bonmont 21322
Abtei BonmontDie Abteikirche Bonmont, ein Meisterwerk
der Romanik, ist eine der frühesten Bauten
des Zisterzienserordens. Der 1098 von Robert
de Molesne gegründete Orden erlebte einen
bemerkenswerten Aufschwung. Die Stiftung
der Abtei Bonmont organisiert jedes Jahr einen
der alten Musik, insbesondere dem gregoriani-
schen Gesang gewidmeten Konzertzyklus.
La Sarraz 21345
Kapelle Saint-Antoine und GrabmalDie auch «Jaquemart» genannte Kapelle Saint-
Antoine geht auf die zweite Hälfte des 14. Jahr-
hunderts zurück. Im Inneren befi ndet sich das
Grabmal von Franz I. von La Sarraz. Es zeigt
einen von seinen Angehörigen umgebenen,
von Ungeziefer zerfressenen Leichnam, was
selbst für makabere mittelalterliche Darstellun-
gen aussergewöhnlich ist. Das Grabmal wurde
von der Gemeinde La Sarraz restauriert.
Grandson 21329
Kirche Saint-Jean-BaptisteDie 2006 restaurierte Kirche Saint-Jean Baptiste in der Rue Haute ist einer der Kulturschätze der
Region, insbesondere wegen der romanischen Kapitelle im Hauptschiff , die aus dem zweiten Viertel
des 12. Jahrhunderts stammen. Die 1178 erstmals erwähnte Kirche hing vom Benediktinerpriorat
Vautravers (Môtiers) ab, das der Kongregation La Chaise-Dieu unterstellt war.
11
Mittelalter
Begleitende Aktivitäten
Liste der entsprechenden Tourismusbüros auf Seite 25
Montreux 20921
Museum von MontreuxDieses Museum im Herzen der Altstadt
präsentiert die verschiedensten Facetten der
Region : Geschichte, regionale Erzeugnisse,
Tourismus und Hotellerie.
Aigle 21006
WeinmuseumDie Sammlungen dieses Museums im Schloss
von Aigle zelebrieren das Kulturerbe und die
Traditionen des Weinbaus und zeigen dessen
1500-jährige Geschichte auf.
Grandson 21290
SchlossmuseenDas Schloss beherbergt eine Oldtimer-
Sammlung mit Autos des 20. Jahrhunderts,
wovon einige berühmten Persönlichkeiten
gehört haben. Es besitzt zudem eine in der
Schweiz einzigartige Sammlung mit Rüstungen
und Armbrüsten.
La Sarraz 21268
PferdemuseumDas 1982 in einem wunderschönen Rahmen
eröff nete Museum ist der Welt des Pferdes
und seiner Entwicklung seit 70 Millionen
Jahren gewidmet.
Morges 21215
SchlossmuseenIm Schloss befi nden sich das Waadtländer
Militärmuseum, das Museum der Waadtländer
Gendarmerie, das Schweizer Zinnfi guren-
museum und ein Artilleriemuseum.
Morges 20844
Museum Alexis ForelDas 1918 gegründete Museum zeigt seine
Sammlungen und Wechselausstellungen in
einem Haus mit einem «italienischen»
Innenhof von 1670.
Nyon 21241
Historisches Museum
und PorzellansammlungSeit 1888 besitzt das historische Museum eine
bedeutende Porzellansammlung mit Stücken,
die im 18. Jahrhundert in der berühmten
Manufaktur von Nyon hergestellt wurden.
Yverdon-les-Bains 20860
Museum von Yverdon und Region Seit 1760 off enbart dieses Museum Zeugnisse
der Zivilisation, die hier vor 6000 Jahren
einsetzte.
Yverdon-les-Bains 21223
ModemuseumDas Schweizer Modemuseum zählt mehr als
5000 Kleidungsstücke vom 18. Jahrhundert
bis heute.
Payerne 20846
Museum von Payerne
(Museum von General Jomini,
Museum Aimée Rapin)Neben der Dauerausstellung zu den Samm-
lungen von General Jomini und den Werken
der Malerin Aimée Rapin präsentiert dieses
Museum auch Wechselausstellungen.
Moudon 20853
Museum Eugène BurnandDas frühere Haus Denezy ist dem Werk des
naturalistischen Landschafts- und Porträtmalers
Eugène Burnand (1850-1921) gewidmet.
Moudon 20848
Heimatmuseum Vieux MoudonIm symbolträchtigen Haus Rochefort mit
seinem Uhrturm wird die Stadtgeschichte
aufgezeigt, unter anderem mit einem inter-
aktiven Stadtmodell von Moudon am Anfang
des 15. Jahrhunderts.
Vevey 20858
Schloss La Tour-de-Peilz (Spielmuseum)Das im 13. Jahrhundert erbaute Schloss beher-
bergt heute das Schweizerische Spielmuseum.
Vevey 20925
Historisches Museum VeveyIn diesem Gebäude aus dem 16. Jahrhundert,
einem Eigentum der Winzerzunft, befi nden
sich das Zunftmuseum und das historische
Museum von Vevey.
Lausanne 21295
MudacDas in einem mittelalterlichen Gebäudekom-
plex untergebrachte Westschweizer Museum
für zeitgenössische angewandte Kunst zeigt
hochrangige Ausstellungen zum Thema
Grafi k, Design und Kunstgewerbe.
12
Neuzeit
1492 – 1800 n. Chr.
Grand Chalet, Rossinière
13
Neuzeit
Prangins 20077
Schloss PranginsDas in den 1730er Jahren im französischen Stil rund um einen Ehrenhof erbaute Schloss von
Prangins hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Während der Aufklärung lebten darin nach-
einander verschiedene Barone; auch Voltaire und Joseph Bonaparte fanden hier einige Zeit
Zufl ucht. Heute präsentiert es als Westschweizer Sitz des Schweizerischen Nationalmuseums
die jüngere Geschichte der Schweiz.
Coppet 20916
Schloss CoppetDer Bau des Schlosses geht auf das 13. Jahr-
hundert zurück. Das von den Bernern
niedergebrannte und im 17. Jahrhundert im
französischen Stil wiederaufgebaute Schloss
erlangte grosses Ansehen, nachdem Jacques
Necker es 1784 erworben hatte. Es ist bis heute
in den Händen derselben Familie geblieben, der
auch die berühmte Madame de Staël angehörte.
Vullierens 20315
Jardin des Iris (Schloss Vullierens)Schloss Vullierens geht auf eine 1706 in einen
herrschaftlichen Ansitz umgebaute Burg
zurück. Sein Renommee verdankt es einer
Schlossherrin, die hier in den 1950er Jahren
eine Iriszucht begann. Heute zieren im Mai bis
Juli jeweils 600 verschiedene Iris und Taglilien
den Schlossgarten.
Chêne-Pâquier 21318
Ovalkirche von Chêne-PâquierDiese 1667 mit einem ovalen Grundriss erbaute
Kirche ist eine der ältesten Zeuginnen der
protestantischen Architektur in der Schweiz
und verkörpert den Abspaltungswillen der
Protestanten. Die heilige Zahl Vier ist darin
vorherrschend : die vier Evangelien im
Zentrum des reformierten Glaubens, vier
Säulen, vier kleine ovale Glasfenster und vier
Masswerkfenster.
Lausanne 21292
Schloss BeaulieuDas Schloss Beaulieu war eines der prächtigsten
Privathäuser im Lausanne des 18. Jahrhunderts.
Seit 1976 ist darin die Collection de l’Art Brut
untergebracht, deren Grundbestand sich aus
der persönlichen Sammlung des französischen
Künstlers Jean Dubuff et zusammensetzt. Die
Collection de l’Art Brut gilt weltweit als Referenz
auf ihrem Gebiet.
Von Frankreich beeinfl usste Baukunst
Sehenswürdigkeiten
Unter der Herrschaft von Bern erlangt die Region einen gewissen Wohlstand, wovon auch das
architektonische Kulturerbe in den Städten und auf dem Land zeugt : prunkvolle Bürger- und
Bauernhäuser, Schlösser von adligen Familien und Patriziern, neue Kirchen für die reformierte
Glaubensgemeinschaft. Vorbilder werden aus Frankreich importiert oder mitgebracht,
insbesondere von den Hugenotten, die nach der Aufhebung des Edikts von Nantes (1685)
herbeiströmen. Aber auch lokale Meister treten im Laufe des 18. Jahrhunderts in Erscheinung.
14
Rossinière 21370
Ein Paradebeispiel des HolzbausObwohl nach dem Brand von 1855 einige
Häuser mit Mauerwerk gebaut wurden, ist
in Rossinière eine schöne Gruppe Holzbau-
ten erhalten, darunter zwei Gebäude von
herausragender Qualität. Das eine ist die
«Maison de la Place» von 1664, ein Werk von
Abraham Goballet, der einer Dynastie von
Zimmerleuten angehörte, die von Ende des
16. bis Mitte des 18. Jahrhunderts aktiv war.
Hinter der mit Schnitzereien reich verzier-
ten Fassade liegen zwei Wohnungen unter
einem breiten Dach mit geringer Neigung.
Das zweite, die «Grande Maison», ist ein ei-
gentliches Schloss aus Holz, das von einem
Walmdach überragt wird. Es wurde 1754 von
Zimmerleuten unter der Leitung von Joseph
Geneyne über den riesigen Käsekellern von
Jean-David Henchoz errichtet, einem Notar,
der im Käseexport tätig war. Um 1860 wurde
das Gebäude zu einer Pension und erhielt
den Namen «Grand Chalet». 1976 hat es
der berühmte Maler Balthus gekauft, dessen
Familie noch immer darin wohnt.
Ein gut erhaltenes Kulturerbe
Bei den Häusern in Dörfern handelt es sich generell um Wohngebäude mit einer nach hinten
gehenden Küche und Zimmern mit Fensteröff nungen in der Hauptfassade. Diese ist oft datiert
und besitzt eine geschnitzte oder aufgemalte Inschrift. Geschnitzte Friese betonen die Balken. Bei
den auf den Feldern verstreut liegenden Häusern sind meist Wohnung, Stall und Scheune unter
einem Dach vereint. Die Mehrheit der erhaltenen Gebäude geht auf das 17. und 18. Jahrhundert
zurück. Ab Ende des 19. Jahrhunderts passen die Zimmerleute ihr Handwerk den Bedürfnissen
des Tourismus an. Die Satteldächer dieser Häuser sind mit feinen Holzschindeln, sogenannten
«tavillons» gedeckt, eine Kunst, die einige Handwerker zum Glück auch heute noch beherrschen.
Rougemont 20821
Das Dorf RougemontDas Holzhäuserdorf Rougemont zeugt vom Talent der lokalen Zimmerleute und ihrer Kollegen
aus dem benachbarten Saanenland. Wer von der Kirche am Hôtel de Commune die Dorf-
strasse bis Les Allamans hinaufgeht, entdeckt eine jahrhundertealte Kunst. Um 1600 kommt die
Gewohnheit auf, Gebäude zu datieren. Das Haus von 1623, ein Werk von Claude Dubac,
besitzt sehr feine Schnitzereien. Von den einst zahlreichen Scheunen sind nur noch wenige
erhalten. Eine mit 1688 datierte Scheune weist eine lateinische Inschrift auf – eine Ausnahme.
Für den gegenüberliegenden früheren Gasthof Cheval Blanc von 1810 inspirierte sich Moïse
Henchoz am Stil des 17. Jahrhunderts. Eine ganze Reihe Häuser mit leicht lesbaren Datierun-
gen veranschaulichen die Entwicklung der Konsolen, welche die Vordächer abstützen. Diese
zunächst eckigen Knaggen erhalten ab dem 18. Jahrhundert eine abgerundete Form. Dass die
Tradition weiterlebt, veranschaulichen beim Dorfplatz einige undatierte Gebäude aus dem
20. Jahrhundert. Das Hôtel de Commune ist von 1709.
Die grosse Holzarchitektur
Sehenswürdigkeiten
Oberhalb von etwa 800 m über Meer baut man in den Alpen vor allem mit Holz. Die grossen
Nadelwälder liefern schön gerade Baumstämme, die vierkantig zugeschnitten wunderbare
Balken ergeben. Aufeinandergeschichtet und in den Ecken überkreuzt, bilden sie die Wände
von Speichern, Scheunen, Ställen und Wohnbauten. Die Gebäude der Hochalmen, die als
Chalet bezeichnet werden, bestehen hingegen oft aus Mauerwerk.
Colin Karlen, ein passionierter Handwerker
Wenn er ein Dach oder eine Fassade mit Holzschindeln (tavillons) decken kann, ist Colin Karlen in
seinem Element. Der in Rougemont aufgewachsene Schreiner und Zimmermann studierte an der
Fachhochschule für Holz in Biel. Zurück in der Heimat, lernte er bei einem pensionierten Spezialisten
das Handwerk des « tavilloneur ». Heute leitet Karlen ein blühendes Unternehmen, das zum Beispiel
das 636 m2 grosse Dach des Chalet Rubloz in Rougemont mit Holzschindeln gedeckt hat. Sein für
das Pays-d’Enhaut und Greyerzerland typische Handwerk hat eine schöne Zukunft vor sich!
15
Begleitende Aktivitäten
Liste der entsprechenden Tourismusbüros auf Seite 25
Prangins 21208
Schweizerisches LandesmuseumDieses Museum bietet einen thematischen
und chronologischen Überblick zur Geschich-
te, insbesondere zum kulturellen Leben in der
Schweiz des 18. und 19. Jahrhunderts, das aus
verschiedenen Blickwinkeln dargestellt wird.
Coppet 41653
Heimatmuseum Vieux Coppet
(Maison Michel)Dieses im Dorfkern gelegene Haus aus dem
15. Jahrhundert bietet einen authentischen
Rahmen für ein Museum, in dem Kunstobjekte
und Gegenstände des lokalen Kunsthandwerks
von früher gezeigt werden.
Lausanne 21293
Musée de l’ElyséeDas Musée de l’Elysée befi ndet sich in einem
eleganten Herrenhaus von 1783 und ist ganz
der Fotografi egeschichte von ihren Ursprüngen
bis heute gewidmet. Es geniesst internationales
Ansehen.
Lausanne 21294
Fondation de l’HermitageDieses Kunstmuseum in einem Anwesen aus
dem 19. Jahrhundert zeigt Wechselausstel-
lungen zur Malerei und Bildhauerkunst von
1850 bis 1920, mit einem Schwerpunkt auf
dem Impressionismus und der französischen
Kunst.
Lausanne 21292
Collection de l’Art BrutDie aus dem Nachlass von Jean Dubuff et
bestehende Sammlung vereint ungewöhnliche,
von Aussenseitern in psychiatrischen Anstalten,
Gefängnissen oder an unbekannten Orten
geschaff ene Kunstwerke.
Rossinière
Balthus-KapelleDie Balthus-Kapelle im Dorfkern von
Rossinière ist eine Gedenkstätte für den
gleichnamigen Künstler. Der Besucher kann
hier anhand von Dokumentarfi lmen und
verschiedenen Werken in die Welt eines der
grössten fi gurativen Maler des 20. Jahrhun-
derts eintauchen.
Château-d’Oex 20847
Heimatmuseum des Pays-d’EnhautDieses Museum zählt zu den wichtigsten
Volkskunstmuseen der Schweiz und besitzt
eine Sammlung kunstvoller Scherenschnitte
sowie zahlreiche Objekte, die mit den Tradi-
tionen in den Bergen in Zusammenhang
stehen.
Leysin 20918
Restaurant-Museum
«La Fromagerie»Hier können Sie Käsegerichte in einer
Umgebung geniessen, die mit Gegen-
ständen geschmückt ist, welche die Bergbau-
ern bis Mitte des 20. Jahrhunderts im Alltag
verwendet haben.
Vers-l’Église 21222
Musée des OrmontsDieses Heimatmuseum in Vers-l’Église
möchte anhand von Wechselausstellungen,
Publikationen und Lehrpfaden die unter-
schiedlichsten Aspekte der Geschichte dieses
Gebirgstals vermitteln.
Bex 20968
Der SalzwegEntdecken Sie die spannende Odyssee des
weissen Goldes anhand von rund 30 Schau-
tafeln, die Gross und Klein in Atem halten !
Das Salzbergwerk wurde vor sechs Jahr-
hunderten gebaut. Dieses unterirdische
Labyrinth aus Stollen, Schächten, Treppen und
Kammern zeigt die Geschichte und verschiede-
ne Techniken der Salzgewinnung seit 1684 auf.
Die Besichtigung beginnt mit der Grubenbahn
und wird wie zu Zeiten der Sucher des weissen
Goldes zu Fuss fortgesetzt.
Salzbergwerk Bex 20790
Neuzeit
41656
16
Rolex Learning Center, EPFL, Lausanne
Gegenwart
1800 bis heute
17
Olivier Piguet stammt aus dem Vallée de Joux, der Heimat der prestigereichsten Uhren der Welt. Die
Uhrmacherkunst ist zu seinem Beruf, zu seiner Passion geworden. In einem renovierten Uhrmacher-
Bauernhaus von 1798 hat er ein öffentlich zugängliches Initiationszentrum eingerichtet, wo man die
Subtilitäten des Uhrwerks einer mechanischen Uhr – einem Aushängeschild des Kulturerbes – in einer
weltweit einzigartigen Einführung in die Geschichte, Theorie und Praxis der Uhrmacherei entdecken kann.
Gegenwart
Sehenswürdigkeiten
Das von Ende des 19. Jahrhunderts bis 1914 dauernde, sogenannte schöne Zeitalter – die Belle
Epoque – ist von grossem Fortschrittsglauben und einer gewissen Sorglosigkeit geprägt. Es ist
auch der Höhepunkt des bürgerlichen Reisens. In der Baukunst kommt es zu Neuinterpretationen
von Stilen (Neobarock, Neorenaissance usw.), die traditionelle Werte symbolisieren und für den
Eklektizismus stehen. Der einzige wirklich neue Stil ist der Jugendstil (franz. Art nouveau), dem man
in bewusst modern gestalteten Gebäuden wie Kaufhäusern begegnet.
Architektonische Vielfaltund das Aufkommen von Vergnügungsreisen
Lausanne – Montreux – Territet – Caux
Die Architektur der Palace Hotels Die Zeit der Palace Hotels reicht von Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg.
Sie entstehen zunächst am Seeufer im neoklassizistischen Stil (erstes Beau-Rivage in Lausanne,
1861), erobern die Höhen (Caux Palace, 1902, im «alten Schweizer Stil») und wenden sich
dann dem Neobarock zu (Montreux Palace, 1906, Suisse-Majestic, 1907, Beau-Rivage Palace,
1908). Das letzte in der Schweiz gebaute Palace Hotel, das Lausanne-Palace (1915), stellt einen
Höhepunkt dieser Hotelarchitektur dar.
Lausanne
Das Konservatorium von LausanneDas Konservatorium befi ndet sich in einem ehemaligen Kaufhaus, das 1908 bis 1909 in den
Baustilen des Neobarocks und Jugendstils errichtet wurde. Es besitzt drei Konzertsäle, in denen
die Studierenden der Waadtländer Musikhochschule auftreten, eine bemerkenswerte elliptische
Treppe mit einem schönen Jugendstil-Glasdach und einen alten Aufzug aus Holz, einen
sogenannten Paternoster.
Leysin
Geschichte der Sanatorien Dank einem für die Behandlung von
Infektionskrankheiten günstigen Klima und
Ärzten, die Tuberkulosepatienten Aufenthalte
in den Bergen verschrieben, erlebte Leysin ab
1850 einen unerwarteten Aufschwung. Die
Architektur der Sanatorien mit ihren tiefen
Balkonen spielte eine Vorreiterrolle für den
Bau von Balkonen an Privathäusern.
Lausanne
Palais de RumineDieses 1898 bis 1906 im historischen
Stadtkern von Lausanne errichtete Palais im
Baustil der fl orentinischen Neorenaissance
beherbergt naturhistorische und archäolo-
gische Sammlungen, einen Teil der Kantons-
und Universitätsbibliothek sowie das
Kantonsparlament. Das Museum verfügt
über zehn Ausstellungssäle, drei davon mit
Oberlicht, und eine Skulpturenhalle.
Entdecken Sie das Geheimnis der Zeit mit Olivier Piguet 20829
41643
18
Sehenswürdigkeiten
Die zeitgenössische Architektur lässt sich nicht auf eine Region, einen Stil oder eine Strömung
beschränken und ist zu einem Bereich geworden, in dem die Schweiz Exzellenz beweist.
Nüchternheit, gemässigter Rationalismus : Die Moderne mit Le Corbusier als Galionsfi gur
dominiert das 20. Jahrhundert. In den 1960er Jahren entsteht die Tessiner Schule mit Architekten
wie Luigi Snozzi und Mario Botta. Später gewinnen Herzog & de Meuron und Peter Zumthor
internationale Ausstrahlung, indem sie Wagemut und Ausdrucksstärke kombinieren.
Grosse Architekten und avantgardistische Bauten
Die Artilleriefestung Pré-Giroud im Wald oberhalb von Vallorbe war
im Krieg von 1939 bis 1945 ein Verteidigungsposten, dessen Aufgabe
es war, eine Überschreitung des Jougne-Passes zu verhindern. Die in
den Fels gebaute Anlage ist öff entlich zugänglich und vermittelt einen
Eindruck der Lebensbedingungen der Soldaten im Zweiten Weltkrieg.
Festung Pré-Giroud 21359
Lausanne 21367
Flon-Viertel Wo ursprünglich alte Lagerhallen standen, gibt es
heute ultramoderne Bauten, in denen Geschäfte,
Büros, Wohnungen und Nachtlokale unterge-
bracht sind. Den Architekten ist es gelungen,
den Charakter dieses Industriequartiers von
1900 zu bewahren und gleichzeitig futuristisch
anmutende Neubauten zu schaff en.
Corseaux 20934
Villa Le Lac (Le Corbusier)Anfang der 1920er Jahre entwirft der
avantgardistische Architekt mit ein paar
Bleistiftstrichen ein kleines funktionelles
Haus, komfortabel und lichtdurchfl utet, das
für seine Eltern bestimmt ist. 1923 wird die
Villa Le Lac auf einem paradiesischen Stück
Land errichtet. Das bis 1972 von der Familie
des Architekten bewohnte Haus ist heute ein
Museum der Fondation Le Corbusier.
Les Diablerets 20861
Glacier 3000, Gebäude M. BottaDieses Gebäude hoch oben auf dem
Diablerets-Gletscher in fast 3000 m über
Meer kombiniert die Formen von Kubus und
Gabel, eine Anspielung auf den in der Region
allgegenwärtigen Teufel (franz. diable).
Es wurde vom berühmten Architekten
Mario Botta entworfen und beherbergt die
Bergstation der Seilbahn sowie zwei grosse
Restaurants mit atemberaubender Aussicht.
Lausanne
Hochhaus Bel-AirDas älteste Hochhaus der Schweiz wurde
vom Waadtländer Architekten Alphonse
Laverrière entworfen und 1931 fertiggestellt.
Sein Bau rief damals eine lebhafte Polemik
hervor. In seinem Inneren befi nden sich
ein wunderschöner Veranstaltungssaal mit
tausend Plätzen, Büros und Geschäfte.
Lausanne 41649
Rolex Learning Center, EPFLAls neues Herzstück des Campus der EPFL
(Eidgenössische Technische Hochschule
Lausanne) signalisiert das Rolex Learning Center
eine neue Ära der Architektur, die im Dienste
des Austausches von Wissen und Kenntnissen
steht. Der avantgardistische Gebäudekomplex
stellt eine technologische Meisterleistung dar
und schaff t in seinen verschiedenen Bereichen
eine stimulierende Atmosphäre.
Lausanne
Friedhof Bois-de-VauxAls einer der schönsten der Schweiz setzt
dieser Friedhof die Auff assung um, dass eine
letzte kollektive Ruhestätte ein Park sein soll, in
dem auch Gräber Platz fi nden. Persönlichkeiten
wie der Baron Pierre de Coubertin, Coco
Chanel und der Lexikologe Paul Robert liegen
hier begraben.
41639 41733
19
Gegenwart
Begleitende Aktivitäten
Liste der entsprechenden Tourismusbüros auf Seite 25
Lausanne 22317
F’ar Forum d’architecturesDie Stadt gemeinsam gestalten – so lautet
die Zielsetzung des Architekturforums,
das Fachleute und die breite Öff entlichkeit
dazu einlädt, über Stadtplanung und all das
zu diskutieren, was die Qualität des
Lebensraums beeinfl usst.
Lausanne 19980
Olympisches MuseumDieses weltweit einzigartige Informations-
zentrum zur olympischen Bewegung verfügt
über ein interaktives Museum, zeigt die
Geschichte der Olympischen Spiele auf und
führt Wechselausstellungen durch.
Caux 41651
Caux ExpoCaux Expo erzählt die bewegte Geschichte des
Caux Palace von Anfang des 20. Jahrhunderts
bis heute. Dieses 1902 fertiggestellte Palace
Hotel war einst das grösste und luxuriöseste
Hotel der Schweiz und beherbergte zahlreiche
Berühmtheiten.
Le Sentier 21230
Espace HorlogerDas Vallée de Joux gilt als Wiege der Luxus-
uhren. Das Uhrenmuseum Espace Horloger
zeigt anhand von alten Meisterwerken –
Uhren und anderen Messinstrumenten – die
Geschichte der hiesigen Uhrmacherkunst auf
und präsentiert auch aktuelle Kreationen.
L’Auberson 21237
Baud-MuseumDieses wahrhaftig ungewöhnliche Museum
wurde 1955 von den Brüdern Baud in
L’Auberson gegründet und besitzt eine
prachtvolle Sammlung mechanischer Musik-
instrumente von 1750 bis 1940.
Sainte-Croix 21233
CIMA-MuseumAls Abbild des technischen Know-hows von
Sainte-Croix, wo seit zwei Jahrhunderten
mechanische Werke hergestellt werden,
zeigt das Centre International de Mécanique
d’Art (CIMA) eine weltweit einzigartige
Musikdosensammlung.
Sainte-Croix 33833
Museum für Kunst
und Wissenschaften Seit der Gründung des Museums 1872
wurden ihm Gegenstände anvertraut, die von
der Lokalgeschichte zeugen; dazu gehören
Gemälde und Sammlungen von Schreibma-
schinen und Kameras, die in den Paillard-
Fabriken entwickelt wurden.
Vallorbe 21286
Eisen- und EisenbahnmuseumDieses im Gebäude der einstigen grossen
Schmiede untergebrachte Museum erzählt die
Entwicklung der Eisennutzung in Vallorbe seit
1495 und erinnert an die Eisenbahnstrecke
Paris-Mailand, die Anfang des 20. Jahrhunderts
von grosser Bedeutung war.
20
Lavaux, Weinberg-Terrassen
Epesses, Lavaux
21
Lavaux UNESCO
Sehenswürdigkeiten
Ein Kulturerbe von universellem Wert
Lutry 19977
Marktfl ecken LutryIn der Römerzeit hiess das kleine Fischerdorf Lutry «Lustriacum». Im 11. Jahrhundert liess sich
hier ein Benediktinerkloster nieder, auf das die Kirche zurückgeht. Von der im 13. Jahrhundert
erfolgten Befestigung des Marktfl eckens sind der Turm Bourg-Neuf, das Simplon-Haus und
der Bertholod-Turm erhalten. Ab 1536 wird das Schloss vergrössert und erhält seine heutigen
Ausmasse.
Cully 19977
Marktfl ecken CullyCully hatte schon den Römern gefallen, die
am Standort der heutigen Ortschaft eine
Villa errichteten. Seit 1359 besitzt Cully
den Titel «Bonne ville», was bedeutet, dass
der Ort einen Wochenmarkt abhalten
darf und auch das Befestigungsrecht erhält.
Die Ringmauer ist leider verschwunden, der
historische Ortskern hingegen in seiner
ganzen Ursprünglichkeit bewahrt.
Die Weinberg-Terrassen von Lavaux, ein Welterbe der UNESCO, sind auch ein Baudenkmal.
Zur Welterbestätte gehören nämlich ebenfalls die Gebäude, die für die dort lebenden und
arbeitenden Menschen notwendig sind. Um nicht auf den Weinberg überzugreifen, bilden die
Steinhäuser der Dörfer kompakte Inseln. Keller und Pressen liegen jeweils im Gebäudesockel,
darüber befi nden sich die Wohnung des Winzers und ein zweites Stockwerk mit den
Zimmern für Saisonarbeiter. Im Dachgeschoss lagerte man Holz und abgeschnittene Reben als
Brennmaterial. Sie wurden mit Hilfe einer Seilwinde durch ein «dôme» genanntes Dachfenster
hinaufgezogen, das sich wie eine Lukarne vom Ziegeldach absetzt. Einige erhaltene Scheunen
und Ställe erinnern daran, dass die Winzer bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts auch
Bauern waren, deren Weiden sich oberhalb des Weinbaugebiets befanden.
Einige Gebäude fallen durch ihre Grösse auf und liegen manchmal ausserhalb der Dörfer. Es
handelt sich um die Häuser grosser Weingüter, die angesehenen Familien oder öff entlichen
Körperschaften gehören, die auf die religiöse Orden gefolgt waren, die einst die Hänge urbar
gemacht hatten.
Andere Bauten sind so klein, dass man sie beinahe übersieht : Die an die Mauern gebauten
oder inmitten der Weinstöcke versteckten Häuschen, sogenannte «capites», dienen als
Aufbewahrungsort für das Werkzeug und als Rastplatz.
22
Begleitende Aktivitäten
Liste der entsprechenden Tourismusbüros auf Seite 25
Saint-Saphorin 19977
Marktfl ecken Saint-SaphorinZwischen See und Weinbergen schmiegt sich das charmante Winzerdorf Saint-Saphorin an den Hang, mit seinen engen Gassen und seiner um
1530 an der Stelle eines Heiligtums aus dem 6. Jahrhundert errichteten gotischen Kirche. Hier befi ndet sich auch ein römischer Meilenstein, der
auf die Präsenz der Römer um das Jahr 53 n. Chr. verweist. Das Schloss Glérolles etwas ausserhalb wachte im Mittealter über die Ländereien
des Bistums.
Rivaz 20940
Lavaux VinoramaEin einzigartiger Ort, um alles zum Thema
Wein und Weinbau zu entdecken. 300 Weine
aus dem Lavaux werden hier zur Degustation
und zum Verkauf angeboten; ein Film begleitet
eine Winzerfamilie durch das Jahr.
Lavaux 7861
WeinkellerZahlreiche, oft in den Gewölben der Win-
zerhäuser verborgene Weinkeller stehen für
Besucher off en. Den Winzern von Lavaux wird
es eine Freude sein, Ihnen die edlen Tropfen
ihrer Weingüter zur Degustation anzubieten.
Das Weinbaugebiet Lavaux erstreckt sich über einen mehrere Kilometer langen, nach Süden
gerichteten Hang, der zum Grossteil von Reben überzogen ist. Das Gelände besteht aus bis
zum See hinabfallenden, von Menschenhand geschaff enen Terrassen, die durch Steinmauern
befestigt sind, deren Hauptziel es ist, die Erde zurückzuhalten und so Flächen für den Weinbau
zu schaff en.
Diese vor langer Zeit zunächst von Mönchen, später von den Winzern gebauten Mauern
bilden eine Kulturlandschaft von aussergewöhnlichem universellem Wert, die ins UNESCO-
Welterbe aufgenommen wurde. Eine überwältigende, malerische Landschaft, deren
Querstreifung einen Gegensatz zur Längsstruktur der Alpen bildet und sich im Seewasser
spiegelt, wobei stets vielfältige, bisweilen unerwartete Licht- und Farbspiele entstehen.
Eine gebändigte Natur 19977
Chexbres – Cully – Lutry 20909 20915
Touristenzüge im WeinbaugebietEntdecken Sie allein, mit der Familie oder Freunden die malerischen Wege, die ab Lutry, Cully
und Chexbres durch die Weinberg-Terrassen von Lavaux führen – wahre Traumstrecken in
einer grandiosen Landschaft, die zum UNESCO-Welterbe gehört.
23
Unsere Broschüren
Entdecken Sie alle Broschüren auch auf dem Internetportal des Tourismusverbands
Genferseegebiet – www.genferseegebiet.ch
Dort können Sie die Broschüren online durchblättern, als PDF abspeichern oder bestellen. 6114
Der Tourismusverband Genferseegebiet sowie alle lokalen Tourismusbüros halten eine Reihe von Broschüren
für Sie bereit, die Ihnen zusätzliche Informationen liefern und Ihnen helfen, Ihren Aufenthalt im Genferseegebiet
optimal zu planen.
Bahn frei!
TraumstreckenDank einem äusserst dichten Verkehrsnetz lässt sich das
Genferseegebiet bequem nach Lust und Laune erkunden.
Die Broschüre listet zahlreiche Panoramastrecken auf, die
mit dem Schiff , der Bergbahn oder dem Dampfzug zurück-
gelegt werden können.
Emotionen miterleben
Feste und FestivalsDieser jährlich aktualisierte Veranstaltungskalender gibt
Ihnen einen Überblick über die Fest- und Kultur-veran-
staltungen im Genferseegebiet. Ein abwechslungsreiches,
erlesenes Programm, das von Januar bis Dezember in der
ganzen Region über die Bühne geht.
Attraktionen im Zeichen der Natur
Eine Region, tausend AbenteuerDas Genferseegebiet ist ein riesiger Naturpark, den zu
entdecken und zu bereisen in jeder Saison ein Vergnügen
ist. Diese Broschüre zeigt Ihnen wunderschöne Orte, wo
Sie garantiert Unvergessliches erleben werden.
Zurück zu den Wurzeln
GenussweltenIn einem typischen Rahmen eine Spezialität geniessen,
nach einer Wanderung in einer Alphütte einkehren, mitten
in den Weinbergen Qualitätsweine degustieren, in einem
Spitzenrestaurant eine raffi nierte Küche entdecken… ein
Führer für Feinschmecker und Geniesser!
Zu Fuss
Auf EntdeckungspfadenDurch eine Stadt bummeln, einen Ausfl ug ans Wasser
machen, in Wälder eintauchen, Weinberge erkunden,
über steile Bergkämme wandern, Gipfel erklimmen… die
zahlreichen in diesem Führer vorgestellten Wanderungen
ermöglichen Ihnen, erstaunlich vielfältige. Landschaften zu
entdecken
Mit dem Fahrrad
Ausfl üge auf zwei RädernDiese Karte zeigt Ihnen eine Auswahl der grossen
Radrouten der Schweiz, um das Genferseegebiet im
eigenen Tempo zu erfahren und dabei auch noch im Form
zu bleiben.
Eine Region – vier Welten
Genferseegebiet
Städte und Seen, Alpen, Jura, Auf dem LandBezaubernde Uferlandschaften, lebendige Städte, farbenprächtige Landschaften, hohe Berge – vier ganze verschiedene Welten auf kleinem Raum:
das Genferseegebiet!
24
Fotos: Offi ce du Tourisme du Canton de Vaud, José Crespo, Studio Patrick Jantet, Offi ce du Tourisme de Rougemont, EPFL/Sanaa/Cyrille Thomas, HP Siff ert/weinweltfoto.ch, Archéologie cantonale de l’Etat de Vaud/J.-L. Voruz, Fibbi-Aeppli photographes, Avenches Tourisme, Musée Romain Vidy, D. Jordan, H. Amoroso/Site et Musée romains d’Avenches, Michel Gaudard, R. Besancet, Nosek Safranek, Marc Baertsch, Château de la Sarraz, Estavayer-le-Lac/Payerne Tourisme, Germaine Arias Schreiber, Montreux-Vevey Tourisme, Abbaye de Bonmont, Lausanne Tourisme/Rémy Gindroz, Fabrice Wagner, Musée National Suisse/Amiguet, Camilla van Zuylen, D. Jordan, Jardins du Château de Vullierens, Ville de Lausanne/Carole Alkabes, Colin Karlen, Mines de sel de Bex, Montreux Palace, Pascale Albrand, Centre d’initiation à l’horlogerie/Olivier Piguet, Régis Colombo/www.diapo.ch, Marianne Béneche Heiniger, Urs Achermann, Glacier 3000, Région Yverdon-les-Bains Jura-Lac, Swiss-Image/Andy Mettler, Leysin Tourisme, Avenches Tourisme, Ville de Nyon, M. André Locher.
Nützliche Adressen
Gra
fi sch
e G
est
altu
ng:
Did
WeD
o.c
om
– I
n d
er
Schw
eiz
ged
rück
t –
Au
sgab
e 2
01
0 –
Die
se B
rosc
hü
re is
t ein
Pro
mo
tio
nsm
itte
l un
d h
at n
ich
t zu
m Z
iel,
ein
e v
olls
tän
dig
e L
iste
der
his
tori
sch
en
Mo
nu
men
te d
es
Kan
ton
s W
aad
t au
fzu
liste
n.
Offi ce du Tourisme d’AigleRue Colomb 5, Case postale 100, 1860 Aigle T : +41 (0)24 466 30 00 – F : +41 (0)24 466 30 03tourisme@aigle.ch – www.aigle.ch
Avenches TourismePlace de l’Eglise 3, Case postale 106, 1580 AvenchesT : +41 (0)26 676 99 22 – F : +41 (0)26 675 33 93info@avenches.ch – www.avenches.ch
Offi ce du Tourisme de BexAvenue de la Gare 24, 1880 BexT : +41 (0)24 463 30 80 – F : +41 (0)24 495 95 85info@bex-tourisme.ch – www.bex-tourisme.ch
Château-d’Œx TourismeLa Place, Case postale 103, 1660 Château-d’ŒxT : +41 (0)26 924 25 25 – F : +41 (0)26 924 25 26info@chateau-doex.ch – www.chateau-doex.ch
Montreux-Vevey Tourisme, Point i ChexbresPlace de la Gare, 1071 ChexbresT : +41 (0)21 962 84 64 – F : +41 (0)21 962 84 66info@montreuxriviera.com – www.lavaux.com
Montreux-Vevey Tourisme, Point i CullyPlace de la Gare 4, 1096 CullyT : +41 (0)21 962 84 54 – F : +41 (0)21 962 84 55info@montreuxriviera.com – www.lavaux.com
Diablerets TourismeMaison du Tourisme, Case postale 144, 1865 Les DiableretsT : +41 (0)24 492 33 58 – F : +41 (0)24 492 23 48info@diablerets.ch – www.diablerets.ch
Offi ce du Tourisme d’EchallensPlace des Petites Roches 1, 1040 EchallensT : +41 (0)21 881 50 62 – F : +41 (0)21 881 50 64region@echallens-tourisme.ch – www.echallens-tourisme.ch
Offi ce du Tourisme de GrandsonMaison des Terroirs, Rue Haute 13, 1422 GrandsonT : +41 (0)24 445 60 60 – F : +41 (0)24 445 60 70info@terroirs-region-grandson.ch – www.grandson-tourisme.ch
Gryon TourismePlace de la Barboleuse, 1882 GryonT : +41 (0)24 498 00 00 – F : +41 (0)24 498 26 22information@gryon.ch – www.villarsgryon.ch
Lausanne TourismeAv. de Rhodanie 2, Case postale 49, 1000 Lausanne 6T : +41 (0)21 613 73 73 – F : +41 (0)21 616 86 47information@lausanne-tourisme.ch – www.lausanne-tourisme.ch
Offi ce du Tourisme Venoge-Milieu du MondeChâteau de la Sarraz, 1315 La SarrazT : +41 (0)21 866 64 23 – F : +41 (0)21 866 11 80info@tourisme-lasarraz.ch – www.tourisme-lasarraz.ch
Leysin TourismePlace Large, 1854 LeysinT : +41 (0)24 493 33 00 – F : +41 (0)24 493 33 01info@leysin.ch – www.leysin.ch
Montreux-Vevey Tourisme, Point i LutryQuai Gustave-Doret, 1095 LutryT. +41 (0)21 791 47 65 – F. +41 (0)21 791 47 65info@montreuxriviera.com – www.montreuxriviera.com
Montreux-Vevey TourismePlace de l’Eurovision, 1820 MontreuxT : +41 (0)848 86 84 84 – F : +41 (0)21 962 84 94info@montreuxriviera.com – www.montreuxriviera.com
Morges Région TourismeRue du Château 2, Case postale 55, 1110 Morges 1T : +41 (0)21 801 32 33 – F : +41 (0)21 801 31 30info@morges-tourisme.ch – www.morges.ch
Offi ce du Tourisme Les Mosses-La LécheretteLes Fougères, Case postale 38, 1862 Les MossesT : +41 (0)24 491 14 66 – F : +41 (0)24 491 10 24info@lesmosses.ch – www.lesmosses.ch
Moudon Région TourismePlace de la Douane, Case postale 267, 1510 MoudonT : +41 (0)21 905 88 66 – F : +41 (0)21 905 55 50offi ce.tourisme@moudon.ch – www.moudon.ch
Nyon Région TourismeAv. Viollier 8, Case postale 1288, 1260 Nyon 1T : +41 (0)22 365 66 00 – F : +41 (0)22 365 66 06info@nrt.ch – www.nyon-tourisme.ch
Offi ce du Tourisme d’Orbe et environsGrand-Rue 1, Case postale 164, 1350 OrbeT : +41 (0)21 442 92 37tourisme@orbe.ch – www.orbe-tourisme.ch
Offi ce du Tourisme d’OronLe Bourg, Case postale 63, 1610 Oron-la-Ville T : +41 (0)21 907 63 32 – F : +41 (0)21 907 63 40info@region-oron.ch – www.region-oron.ch
Payerne/Estavayer-le-Lac TourismePlace du Marché 10, Case postale 301, 1530 PayerneT : +41 (0)26 660 61 61 – F : +41 (0)26 663 42 07tourisme@estavayer-payerne.ch – www.estavayer-payerne.ch
Offi ce du Tourisme de RolleGrand-Rue 1 bis, Case postale 140, 1180 RolleT : +41 (0)21 825 15 35 – F : +41 (0)21 825 11 31tourisme@rolle.ch – www.tourisme-rolle.ch
Offi ce du Tourisme de RomainmôtierAccueil et informations « La Porterie », 1323 RomainmôtierT : +41 (0)24 453 14 65tourisme@romainmotier.ch – www.romainmotier-tourisme.ch
Offi ce du Tourisme de RougemontBâtiment communal, 1659 RougemontT : +41 (0)26 925 11 66 – F : +41 (0)26 925 11 67info@rougemont.ch – www.rougemont.ch
Offi ce du Tourisme de St-CerguePl. Sy-Vieuxville, Case postale 144, 1264 St-CergueT : +41 (0)22 360 13 14 – F : +41 (0)22 360 24 74tourism@st-cergue.ch – www.st-cergue.ch
Offi ce du Tourisme de Sainte-Croix/Les RassesBalcon du Jura Vaudois Tourisme, Hôtel de Ville, Rue Neuve 10, 1450 Sainte-CroixT : +41 (0)24 455 41 42 – F : +41 (0)24 455 41 15ot@sainte-croix.ch – www.sainte-croix-les-rasses-tourisme.ch
Vallée de Joux TourismeCentre Sportif, Rue de l’Orbe 8, 1347 Le SentierT : +41 (0)21 845 17 77 – F : +41 (0)21 845 50 08info@valleedejoux.ch – www.myvalleedejoux.ch
Offi ce du Tourisme de VallorbeLes Grandes-Forges 11, Case postale 90, 1337 VallorbeT : +41 (0)21 843 25 83 – F : +41 (0)21 843 22 62contact@vallorbe.ch – www.vallorbe-tourisme.ch
Montreux-Vevey Tourisme, Point i VeveyGrande-Place 29, 1800 VeveyT : +41 (0)848 86 84 84 – F : +41 (0)21 962 84 78info@montreuxriviera.com – www.montreuxriviera.com
Villars TourismeRue Centrale, 1884 Villars-sur-OllonT : +41 (0)24 495 32 32 – F : +41 (0)24 495 95 85information@villars.ch – www.villars.ch
Montreux-Vevey Tourisme, Point i VilleneuvePlace de la Gare 5, Maison de Ville, 1844 VilleneuveT : +41 (0)21 962 84 81 – F : +41 (0)21 962 84 83info@montreuxriviera.com – www.montreuxriviera.com
Offi ce du Tourisme et du Thermalisme d’Yverdon-les-BainsAv. de la Gare 2, 1401 Yverdon-les-BainsT : +41 (0)24 423 61 01 – F : +41 (0)24 426 11 22info@yverdon-les-bains.ch – www.yverdonlesbainsregion.ch
Offi ce du Tourisme d'YvonandAvenue du Temple 15, 1462 Yvonand T. +41 (0)24 430 22 02yvonand.menthue@gmail.com – www.yvonand-tourisme.ch
Andere nützliche Adressen:
Association des châteaux vaudoisp. a. Château de Chillon, av. de Chillon 21, 1820 Veytaux – www.chateauxvaud.ch
RéseauPatrimoineS Association pour le patrimoine naturel et culturel du canton de VaudCase postale 5273, 1002 Lausanne info@reseaupatrimoines.ch – www.reseaupatrimoines.ch
25
OFFICE DU TOURISME DU CANTON DE VAUD • Avenue d’Ouchy 60 • Case postale 164 • 1000 Lausanne 6 • Schweiz
Tel. +41(0)21 613 26 26 • Fax +41(0)21 613 26 00 • info@genferseegebiet.ch • www.genferseegebiet.ch
Aigle
BexLavey-les-Bains
Château-d'Oex
Les Diablerets
Les Mosses
Leysin
Rougemont
GryonVillars
Rolle Vevey
Yverdon-les-Bains
Grandson
Lausanne
Montreux
Morges
Nyon
Sainte-Croix/Les Rasses
St-Cergue
Vallée de Joux
Vallorbe
Payerne
Neuchâtel
Romainmôtier
Avenches
Echallens
La Sarraz Moudon
Orbe
OronGruyères
Genève
Gstaad
FRANCE ÖSTERREICH
DEUTSCHLAND
ITALIA
• Basel
• Genève
• Zürich
• Bern
top related