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6: Kommunikation & Beziehung
: arbeit : lebenswelten : freizeit
Baustein : Unterricht
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Themengebiet Lebenswelten : Kommunikation & Beziehung
Literaturtipp:
[fairlink.de] – STEP 21-Aktion für Toleranz und Fairplay im Internet.
Kostenlos anzufordern bei STEP 21.
Steinle, Andreas, Wippermann, Peter: Trendbuch Generationen. Die neue Moral der
Netzwerkkinder. Piper Verlag: München 2003.
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.): JIM – Studie 2002: Jugend,
Information und (Multi-)Media, Basisuntersuchung zum Medienumgang 12–19jähriger
in Deutschland; Baden-Baden 2002.
Linktipp:
online-Version: http://www.mpfs.de/studien/jim/JIM02_Presse.pdf
Stundenumfang:
12–19
Klassenstufe:
ab Klasse 5
Fächer:
Deutsch, Sozialkunde, Darstellendes Spiel
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Themengebiet Lebenswelten : Kommunikation & Beziehung
Medien und Software
Kommunikation & Beziehung
Abschnitte (AS)
SMS – Kontakten ohne Blicke
Chatten – Spiele(n) mit Rollen und Identität
Alltagstauglichkeit – SMS, Telefonat, Chat, Treffen im Vergleich
Sich verlieben im Netz
Kommunikation in Soaps
Kommunikationsgewohnheiten heute und morgen
Arbeitsblätter (A)
Telefonat, SMS, Chat oder Treff? – Wie geht es am besten?
Kommunikation heute und morgen
Ehrenkodex für respektvolles Handeln im Internet 1
Ehrenkodex für respektvolles Handeln im Internet 2
S. 6
S. 8
S. 10
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S. 14
S. 16
S. 17
S. 18
S. 19
COMIC.EXE
MUSIC.EXE
COMIC.EXE
TALKSHOW
TV
Legende zu den Medien- und Software-Icons:
Comic-Software
Soap Gute Zeiten – Schlechte Zeiten
Talkshow-ToolTALKSHOW
TV
COMIC.EXE
: Jugendliche haben andere Kommunikationsgewohnheiten als
Erwachsene. Das betrifft zunächst ihre Kommunikationsthemen:
Sie sind viel mit sich, ihren Gefühlen und (angestrebten) Bezie-
hungen beschäftigt. Und: Sie nehmen sich viel Zeit, darüber zu
kommunizieren. Insbesondere das Handy und der Computer
eröffnen ihnen vielfältige Möglichkeiten, ihren Kommunikations-
bedürfnissen nachzugehen und Beziehungen zu »pflegen«. Die
Jugendlichen werden in diesem Baustein angeregt, einmal einen
Schritt zurückzutreten und ihre Kommunikationsgewohnheiten
aus der Distanz zu erforschen.
Themengebiet Lebenswelten : Kommunikation & Beziehung
Themengebiet Lebenswelten : Kommunikation & Beziehung
5
Ziele
Die Jugendlichen
•erkennen und bewerten Veränderungen
in den Kommunikationsgewohnheiten,
•werden für ihr eigenes Kommunika-
tionsverhalten sensibilisiert,
•entwerfen und konkretisieren ihre Vor-
stellungen gelungener Kommunikation
und
•entwickeln Zukunftsvisionen, wie und
mit welchen Mitteln die Menschen in
den nächsten Jahrzehnten kommuni-
zieren werden.
Thematik
Wie agieren Jugendliche mit den neuen Kommunikations-
medien und welche Art von Beziehungen entstehen dabei?
Die Selbstverständlichkeit, mit der heute Handys (SMS) und
Computer (E-Mail, Chat) zum Alltag gehören, war vor fünf
Jahren kaum vorstellbar.
•SMS: Fast 90 % der Jugendlichen besitzen ein Handy,
meist mit Prepaid-Karte. Sie benutzen es auf Grund der
Kosten häufig nur zum »Simsen«. Per SMS können sie
schnell, unverbindlich und relativ billig von jedem Ort aus
und zu jeder Zeit mit jemandem Kontakt aufnehmen.
Inhalt und Sprache verändern sich dabei entsprechend
den Möglichkeiten einer SMS.
•Chat: Der aktuellen JIM-Studie zufolge (s. Literaturhinweis)
verbringen im Durchschnitt 93 % der Jugendlichen min-
destens einmal im Monat Zeit vor dem Computer. Dabei
spielen sie vor allem und chatten. Über den Austausch mit
Gleichaltrigen hinaus bieten Chatrooms neue Möglichkei-
ten, sich »zu verkleiden« und mit der eigenen Identität zu
spielen.
Insgesamt werden durch die neuen Kommunikationsme-
dien die Wege der Kontaktaufnahme vielfältiger. Ob und
wie sich dadurch auch die Beziehungen unter den Jugend-
lichen verändern, ist noch weitgehend unbekannt. Ebenso
offen scheint, wie in Zukunft kommuniziert wird: Welche
neuen Kommunikationsgewohnheiten werden wir entwi-
ckeln und welche neue Medien werden uns dafür zur Verfü-
gung stehen? Genaue Zukunftsprognosen hierzu kann nie-
mand machen, doch lassen sich Trends erkennen, die
manche für wünschenswert, andere aber für erschreckend
halten.
STEP 21 führte mit der Aktion [fairlink.de] ein bundesweites
Jugendprojekt zum Thema Fairplay im Internet durch. Fast
100 Jugendliche organisierten in ihrer Freizeit Projektteams,
entwarfen ein Jahr lang unter der Schirmherrschaft des
Bundespräsidenten Johannes Rau Möglichkeiten zum tole-
ranten und verantwortungsvollen Umgang im und mit dem
World Wide Web. Ihre Ergebnisse finden sich im Netz unter
www.step21.de, sowie in der kostenlos erhältlichen Doku-
mentationsbroschüre zum Projekt [fairlink.de].
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Ä2. Schritt (Erarbeitung)
Vergleich der
Kommunikationswege
Anhand der Tabelle sammeln die Jugend-
lichen die Eigenschaften beider Kommu-
nikationswege. Sie bewerten die unter-
schiedlichen Eigenschaften zunächst in
Einzelarbeit und diskutieren sie dann in
der Klasse.
Ä1. Schritt (Einstieg)
Rollenspiel
Die Jugendlichen stellen sich die Situa-
tion vor, dass sie auf einer Party, in der
Eisdiele oder im Jugendtreff jemanden
gesehen haben, den sie unbedingt tref-
fen möchten. Die Handynummer lässt
sich besorgen. Die Jugendlichen insze-
nieren im Klassenzimmer die SMS-Kom-
munikation und die direkte Begegnung:
•Ausgeloste Paare schreiben sich zur
ersten Kontaktaufnahme direkt nach
dem ersten Blickkontakt (per Handy
oder Papier) eine SMS.
•Freiwillige spielen in einem Rollenspiel
eine erste Begegnung (z.B. Bushalte-
stelle am nächsten Morgen).
In einer ersten Auswertungsrunde tau-
schen sich die Jugendlichen in Klein-
gruppen oder in der ganzen Klasse über
folgende Fragen aus:
1. Hast du in einem wie dem oben
genannten Fall schon mal eine SMS
geschrieben oder die Person direkt ange-
sprochen? Erzähle!
2. Nenne Situationen, in denen du eher
eine SMS schicken bzw. in denen du eher
jemanden direkt ansprechen würdest!
Begründe!
Themengebiet Lebenswelten : Kommunikation & Beziehung
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SMS – Kontakten ohne Blicke(ab 7. Klasse; 2–4 Stunden)
Eine SMS zu schicken, um mit jemandem Kontakt aufzunehmen, ist
sehr beliebt. Die schriftliche Kommunikation bietet einen gewissen
Schutz: Man ist nicht direkt, sondern nur über das Medium Handy und
zeitverzögert mit der Reaktion des Anderen konfrontiert. Auf den Ein-
satz der Körpersprache, von Gestik und Mimik, muss jedoch verzichtet
werden.
Die Jugendlichen untersuchen die Unterschiede zwischen der Kommu-
nikation per SMS und der direkten Kommunikation.
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SMS Bewertung persönliches
Gespräch
Bewertung
Mimik, Gestik
Anonymität
Inhalt/Wörter
Antwort/Reaktion
Sprache
Geschwindigkeit
Kosten
ohne
hoch
reduziert
verzögert
Modewörter,
Symbole,
Kurzformen
hoch
hoch
mit
gering
vielfältig,
konventionell
direkt
vielfältig
hoch
niedrig
Ä3. Schritt (Ausweitung)
Kennenlerngeschichten
In Form von kurzen Geschichten erzählen
sich die Jugendlichen gegenseitig, wie sie
einen ihnen wichtigen Menschen kennen
gelernt haben. Dabei berücksichtigen sie
folgende Fragen:
•Was geht dem ersten Kontakt voraus?
•Wie nehme ich Kontakt auf?
•Was sage ich?
•Wie verhalte ich mich?
•Wie geht es dann weiter?
•Wie zeige ich jemandem bei einer
ersten Begegnung, dass ich ihn mag?
•Wie merke ich, dass jemand mich mag?
Ä4. Schritt (Ergebnissicherung)
Reflexion
Die Jugendlichen überlegen, inwieweit
ihre Beziehungen vor allem durch den
Austausch von Kurzbotschaften geprägt
sind. Dazu stellen sie sich z.B. vor, sie
dürften mit ihren Freunden nur noch
über SMS kommunizieren. Was würde
ihnen fehlen?
Variante
Die Jugendlichen entwickeln mit dem
Magix MusicMaker – einer einfachen
Audio-Software, die in dieser Box ent-
halten ist – ein kleines Hörspiel. Sie ver-
suchen dabei, eine Kommunikation per
SMS, im Gespräch, per Telefon und per
Brief als Audioproduktion umzusetzen.
Dabei können etwa Geräusche das SMS-
Tippen symbolisieren. Sehr gut geeignet
sind vier Situationen, in denen die Kom-
munikation a) per SMS, b) im Gespräch
(Hintergrund Discosound o.ä.), c) per
Telefon und d) per Brief etc. stattfindet.
Die Planung der Vertonung ermöglicht
eine Reflektion über die Tiefe und Art der
kommunizierten Inhalte. Nach der Prä-
sentation fragen die produzierenden
Jugendlichen bei den Zuhörern ihre Ein-
schätzungen zu Informationsgehalt und -
tiefe sowie zur kommunikativen Nähe ab.
Chancen und Nachteile der einzelnen
Kommunikationsstile können
zusammengetragen werden.
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Ä2. Schritt (Erarbeitung)
Chatrooms kennen lernen und
vergleichen
Die Jugendlichen tragen Informationen
zu möglichst unterschiedlichen Cha-
trooms zusammen und vergleichen sie
(z.B. nach Adressaten, Zeiten, Themen,
Teilnehmern, Beteiligung, Umgangsfor-
men). Dann beobachten sie in ausge-
wählten Chatrooms das Verhalten der
Besucher: Wer ist wo wie lange? Wer geht
wohin? Wie sind die Wege? (Bsp.: »Karl
Heinz betritt den Raum und geht kurze
Zeit später ins Café.«) Die Jugendlichen
entwickeln einen Grundriss und ziehen
ein Fazit zum Chatverhalten der anderen
Gäste.
Ä3. Schritt (Anwendung)
Mit Erfolg chatten
Die Jugendlichen nehmen an einem Chat
teil und verwickeln möglichst viele (min-
destens vier) andere Personen in ihre
Diskussion. In der Auswertung analysie-
ren sie die eingesetzten Mittel (z.B. pro-
vokante Thesen, »unflätige« Großschrift,
naive Angabe von realen Treffpunkten),
bewerten diese (welche Mittel sind kon-
struktiv für die Diskussion und welche
stören eher?) und vergleichen die Mög-
lichkeiten, im Chat Aufmerksamkeit auf
sich zu ziehen, mit denen in einer realen
Diskussion. Abschließend stellen sie
Diskussionsregeln für das Chatten auf.
Ä1. Schritt (Einstieg)
»Venezianischer Maskenball«
Lassen sich trotz der Bedingungen des
Chattens (Anonymität, Virtualität, Schnel-
ligkeit) Hinweise auf die Identität der
Chatter ausmachen? Die Jugendlichen
entwickeln in kleinen Teams ein Profil
der Person, als die sie im Chat auftreten
möchten. Dazu legen sie äußere Eigen-
schaften (z.B. Alter, Geschlecht, Interes-
sen/Hobbys, Schule, Einstellungen zu
Politik und Religion, Wohnsituation,
Beziehungen und Kontakte sowie beson-
dere Verhaltensmerkmale: Temperament,
persönliche Stärken und Schwächen,
besondere Erlebnisse, Pläne und Wün-
sche, Talente und Begabungen, Einstel-
lungen zu Natur, Leben und Zukunft,
Werte) fest. Anschließend chatten alle
Teams in der Rolle der von ihnen erfun-
denen Personen in einem ausgewählten
Chatroom und versuchen herauszufinden,
welcher Mitschüler hinter einer anderen
Person steckt.
In der Auswertung des Chats tauschen sie
sich zu folgenden Fragen aus: Wie weit
gelingt es, sich zu verkleiden? Wie weit
gebe ich unbeabsichtigte Hinweise auf
meine »wirkliche« Identität? Ist das Spiel
mit Identitäten der eigentliche Reiz beim
Chatten?
Die Jugendlichen ziehen ein Fazit zu fol-
gender Frage: In welchem Verhältnis ste-
hen im Internet Lüge und Wahrheit, Fan-
tasie und Wirklichkeit, Erfundenes und
Realität?
Chatten – Spiele(n) mit Rollen und Identität(ab 7. Klasse; auch Hauptschule; 3–6 Stunden)
Einfach jemand anders sein, Rollen ausprobieren und nicht auf Vorurteile stoßen, weil
du dick bist, einen Akzent hast oder sonst irgendwie anders bist: Vom Beschönigen bis
zum Erfinden eigener Identitäten ist in Chatrooms auf Grund der Anonymität fast alles
möglich. Die Jugendlichen werden angeregt, mit dem Chatten zu experimentieren. Noch-
Nicht-Chatter machen ihre ersten Schritte in den Chatrooms. Viel-Chatter bringen ihre
Erfahrungen ein, indem sie z.B. besonders interessante Chatrooms für einen Besuch vor-
schlagen, Tipps zum erfolgreichen Chatten geben und den Unterricht durch ihre Erfah-
rungen, »wie es sonst so im Netz läuft«, ergänzen.
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Ä4. Schritt (Ergebnissicherung)
Tipps und Warnungen zum
Chatten
Die Jugendlichen erstellen einen Chat-
Ratgeber, indem sie in Gruppen folgende
Themen bearbeiten und die Ergebnisse
zusammenstellen:
•Erfahrungen: Wie und wo macht Chat-
ten Spaß?
•Warnungen: Wie und wo macht Chatten
keinen Spaß?
•Regeln: Was muss jeder beim Chatten
beachten? Welche Vereinbarungen gibt
es? (Hinweis auf Regeln auf
www.step21.de)
•Geld: Gibt es kostenpflichtige Chats?
•Denkanstöße: Wann solltet ihr lieber
rausgehen und Fußballs spielen oder
ins Kino? Wie merke ich, dass ich zuviel
chatte und das Chatten zur Sucht wird?
Methodenhinweis
Als Anregungen zur Erstellung einer Bro-
schüre siehe auch den Abschnitt 1
»Arbeiten im Ausland« von Unterrichts-
baustein 3 »Arbeit – ganz (wo)anders«
und das Methoden-Heft »Checkliste:
Poster, Plakate, Handzettel«.
Variante
Projekt:
Die Jugendlichen setzen ein Chat-Trans-
kript (ausgedruckte Chatkommunikation)
szenisch oder als Comic um. Anhand der
Chatbeiträge entwickeln sie Rollen (Wer
sind die Teilnehmer?) und kleine Szenen
(Was passiert zwischen einzelnen Teil-
nehmern?), die sie zu einem Szenenab-
lauf zusammenstellen (Wie verläuft der
Chat? Gibt es Anfang und Ende, Höhen-
und Tiefpunkte, einen Spannungsbogen,
Konflikte, Missverständnisse, überra-
schende Wendungen?). Der Chat ist auch
als kleines Rollenspiel inszenierbar.
Tipp:
Zur Vertiefung dieses Abschnitts bietet sich das
Modul 3 »Virtuelle Formen der Kontaktaufnahme«
des Außerschulischen Bausteins 3 »Liebesleben –
Lebensliebe« an. Dort werden die Vor- und Nach-
teile virtueller Kommunikation thematisiert.
Literaturtipp:
Chatten macht Spaß. Verkommt die deutsche
Sprache durch den Cyberslang? Von Peter Schlo-
binski In: »Die Zeit« vom 22.03.2001, S. 40.
Linktipps:
www.step21.de
Überblick über Chatrooms:
www.webchat.de; eher dauerhafte Chatrooms:
www.bravo.de, www.chat.schulweb.de,
www.gzsz.de
Material:
Comic-Software
zusätzlich:
Computer mit Internet-Anschluss
COMIC.EXE
Ä1. Schritt (Einstieg)
Kommunikationsspiel
Zu verschiedenen Entscheidungssituatio-
nen führen die Jugendlichen ein Rollen-
spiel durch. Es geht dabei z.B. um Ort
und Zeitpunkt eines Kino- oder Discobe-
suchs, einer Abendveranstaltung oder
eines Wochenendausflugs per Rad.
Teilnehmer: mind. sechs Spieler (= eine
Clique), die von sechs Beobachtern beob-
achtet werden.
Inszenierungshilfen:
•Das Telefonieren im Klassenzimmer
kann anhand von zwei mit dem Rücken
zueinander stehenden Stühlen insze-
niert werden.
•SMS schreiben kann mit Hilfe von Bot-
schaften auf Zetteln inszeniert werden.
•Zum Chatten gehen die Jugendlichen in
den Computerraum.
Beispiel: Ins Kino? Aber in welches, wann
und zu welchem Film? Sechs Jugendliche
oder zwei Gruppen mit je sechs Jugend-
lichen spielen die Telefonate in der Cli-
que nach. Sie telefonieren z.T. gleichzei-
tig, z.T. nacheinander und versuchen,
sich zu verabreden. Zwei Beobachter
beobachten an je einer »Telefonstelle«,
ob und wie es zu einer Einigung in der
Clique kommt.
Alltagstauglichkeit –
SMS, Telefonat, Chat, Treffen im Vergleich(ab 5. Klasse)
SMS, Telefonat, Chat oder direkte Kommunikation? Welcher Kommuni-
kationsweg bietet welche Möglichkeiten? Sind sie alle alltagstauglich?
In einem spielerischen Vergleich testen die Jugendlichen die Möglich-
keiten der verschiedenen Kommunikationsarten. Dabei kann der Ver-
gleich aus Zeitgründen auf SMS und Telefonat reduziert werden.
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Variante
Die Jugendlichen untersuchen in Klein-
gruppen eine Nachricht nach ihrem
medialen Ursprung (z.B. FAZ, Bild-Zei-
tung, E-Mail, SMS). Sie erhalten, was sie
nicht wissen, alle die gleiche Nachricht:
Ohne die inhaltliche Botschaft zu benen-
nen (die anderen Gruppen sollen
schließlich nicht vorher aufgeklärt wer-
den), erklären die Jugendlichen, wie sie
die Botschaft einschätzen (z.B. seriös,
wahr, wichtig, lustig) und wie sie zu die-
ser Meinung gelangt sind. Zum Abschluss
werten die Jugendlichen gemeinsam aus,
wodurch das eigene Meinungsbild beein-
flusst werden kann.
Themengebiet Lebenswelten : Kommunikation & Beziehung
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Ä2. Schritt
(Erarbeitung und Ergebnissicherung)
Auswertung des Spiels
Um sich über ihren Gebrauch der ver-
schiedenen Kommunikationsmedien
bewusst zu werden, erstellen die
Jugendlichen zunächst eine Übersicht,
wie sie die unterschiedlichen Kommuni-
kationsmedien im Alltag nutzen.
Anschließend werten sie die Spielrunden
aus und diskutieren Vor- und Nachteile
der einzelnen Medien.
Lösungshinweis zu Aufgabe 2
auf Arbeitsblatt 1:
Telefonat SMS Chat Treff
Kommunikationsform
Beteiligung
Geschwindigkeit
sprechen
zwei und mehr
mittel
schreiben
zwei und mehr
hoch
sprechen,
nonverbale Signale
alle
hoch
schreiben
zwei
niedrig
Material:
Arbeitsblatt 1
zusätzlich:
Handys
vernetzte Computer
Ä1. Schritt (Einstieg)
Single-Chat
Die Jugendlichen besuchen einen Single-
Chatroom. Sie vergleichen anhand fol-
gender Fragen (in Einzel- oder Gruppen-
arbeit) eine Begegnung im Single-Chat
mit einer realen Begegnung:
•Wonach entscheiden sie, ob ihnen
jemand sympathisch ist?
•Worauf achten sie besonders?
•Was ermöglicht die Chat-Kommunika-
tion, was in der realen Kommunikation
nicht möglich wäre?
•Was ermöglicht umgekehrt die reale
Kommunikation, was in der Chat-Kom-
munikation nicht möglich wäre?
Sich verlieben im Netz(ab 9. Klasse; 1–2 Stunden)
Die Kinofilme »Hals über Kopf« (USA 2003) oder »E-Mail für Dich« ( USA
1998) machen vor, was passieren kann, wenn zwei Menschen sich über
das Internet kennen lernen. Im Netz gibt es zahlreiche Möglichkeiten
Kontakte zu knüpfen und Leute kennen zu lernen. Immer wieder
kommt es dabei vor, dass zwei Menschen sich über Wochen oder
Monate hinweg im Netz austauschen und dabei verlieben. Kommt es
dann zu einer Verabredung, ist völlig offen, was passiert: die große
Liebe oder die große Enttäuschung? Wie kann es aber überhaupt
geschehen, dass man sich in eine Person verliebt, die man nur vom
»Schreiben« bzw. Chatten her kennt? Was ist das Besondere dieser
Form der Begegnung?
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Tipp:
Module des Außerschulischen Bausteins 3
»Liebesleben – Lebensliebe«, insbesondere das
Modul 3 »Virtuelle Formen der Kontaktaufnah-
me«, können zum Einstieg oder zur Vertiefung
genutzt werden.
Material:
Comic-Software
zusätzlich:
Computer mit Internet-Anschluss
Ä2. Schritt
(Anwendung und Ergebnissicherung)
Fotostory
Die Jugendlichen erstellen mit Hilfe der
Comic-Software eine Fotostory zum
Thema »Verliebt sein im Netz«. Folgende
Stationen der Kontaktaufnahme kann der
Lehrer vorgeben:
•Wie werden die »Helden« aufeinander
aufmerksam?
•Was ist das Besondere in ihrem Chat?
•Was denken sie über die jeweils andere
Person? Wie stellen sie sie sich vor?
•Wie lernen sie sich schließlich kennen?
•Welche Überraschungen erleben sie?
•Was passiert dann?
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Ä1. Schritt (Einstieg)
GZSZ
Die Jugendlichen untersuchen mehrere
Dialoge aus unterschiedlichen Hand-
lungssträngen der Soap GZSZ anhand der
Fragen:
•Was sendet der eine?
•Was empfängt der andere?
•Stimmt es überein?
•Wo tauchen Konflikte auf?
•Ändert sich das »Sender- oder Empfän-
gerohr« bei unterschiedlicher
Gesprächsthematik (Beziehungskonflikt,
Arbeitsgespräch)?
Ä2. Schritt (Erarbeitung)
Herstellen eines Plakats
Die Jugendlichen stellen die Dialoge auf
einem Plakat dar und arbeiten dabei u.a.
heraus, auf welche Weise Beziehung
häufig indirekt thematisiert wird. Sie
gewichten die vier Ebenen und machen
optisch deutlich, welche überwiegt.
Kommunikation in Soaps(ab 10. Klasse; 2 Stunden)
Soaps bestehen vor allem aus Dialogen, die nicht länger als zwei bis fünf Zeilen sind. Die
Verwendung von Füllwörtern wird weitestgehend vermieden und die Sprechhandlungen
werden durch Gestik und Mimik ergänzt bzw. unterstützt.
Die Jugendlichen untersuchen die Kommunikation in einem Ausschnitt der Soap »Gute
Zeiten – Schlechte Zeiten« (GZSZ). Dazu verwenden sie das von Schulz von Thun entwik-
kelte Modell des »vierohrigen Empfängers« bzw. des »viermundigen Sprechers«.
Jede Nachricht enthält Botschaften auf vier Ebenen:
a) Der Sprecher gibt etwas von sich selbst kund (Selbstoffenbarung), er informiert über
einen Gegenstand (Sachinhalt), er macht klar, was er von dem Angesprochenen hält
(Beziehung) und er will mit seiner Nachricht eine bestimmte Wirkung bei dem Angespro-
chenen erzeugen (Appell).
b) Der Angesprochene wiederum hört Botschaften auf vier Ebenen: Was ist das für einer?
(Selbstoffenbarung) Wie ist der Sachverhalt zu verstehen? (Sachinhalt) Wie redet der mit
mir? (Beziehung) Was soll ich auf Grund dieser Mitteilung denken oder ausführen?
(Appell)
Ä3. Schritt (Reflexion und Transfer)
Beurteilung der Kommunikation
Die Jugendlichen beurteilen ihre Befunde
(z.B. ob sie die Kommunikation für
gelungen halten und was sich ändern
müsste) und entwickeln eigene Maßstäbe
gelungener Kommunikation. Diese visua-
lisieren sie auf einem Plakat.
Tipp:
Das Modul 2 »Beziehungen in Film und Soap«
des Außerschulischen Bausteins 3 »Liebesleben
– Lebensliebe« kann vertiefend eingesetzt wer-
den. Daran lassen sich besonders Fragen der
zwischenmenschlichen Beziehung in der media-
len Darstellung erarbeiten: Der Aspekt der
bewusst gesteuerten Verknüpfung von Darstel-
lung (szenische Darstellung) und Gespräch
(Drehbuch-Dialog) mit dem Ziel, Emotionen des
Betrachters zu beeinflussen, kann medienkriti-
sche Fragen provozieren.
Literaturtipp:
Schulz von Thun, Friedemann: Miteinander
reden 1. Störungen und Klärungen. Allgemeine
Psychologie der Kommunikation. 35. Auflage.
Rowohlt-Verlag: Reinbek bei Hamburg 2001.
Material:
Soap GZSZ
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Ä1. Schritt (Einstieg)
Kommunikationsprofil
Die Jugendlichen erstellen ihr eigenes
Kommunikationsprofil (Arbeitsblatt 1,
Aufgabe 1) oder greifen auf die Ergebnisse
von Abschnitt 3 »Alltagstauglichkeit –
SMS, Telefonat, Chat, Treffen im Ver-
gleich«, 2. Schritt zurück. Sie notieren
einen Tag lang, wann sie mit wem wie
lange, mit welchem Anliegen und über
welches Medium kommunizieren.
Anhand des Arbeitsblatts 2 (Aufgabe 1)
setzen sie sich mit der Frage auseinander,
wie sie ihre Kommunikationsbedürfnisse
ohne Handy und Computer befriedigen
würden.
Ä2. Schritt (Erarbeitung)
Entwickeln von
Zukunftsszenarien
Die Jugendlichen wählen aus dem
Arbeitsblatt 3 (Aufgabe 2) zwei Situatio-
nen aus und entwickeln Kommunika-
tionsszenarien für die Welt von morgen.
Dabei beurteilen sie auch, ob sie das
Szenario für wünschenswert halten.
Kommunikationsgewohnheiten
heute und morgen(ab 9. Klasse; 3 Stunden)
Handy und Computer prägen heutige Kommunikationsgewohnheiten: Schneller Austausch und ständige
Erreichbarkeit sind nicht mehr wegzudenken. »Fernanwesenheit« heißt der Trend. Während laut der
Umfrage »UPS Europe Business Monitor« die meisten der befragten Manager ihren Computer und viele auch
den Zugriff auf E-Mail nicht mehr missen möchten, stehen sie dem Handy nicht uneingeschränkt positiv
gegenüber: Fast die Hälfte fühlt sich auf das Handy angewiesen, doch ein Drittel würde es gerne loswer-
den. Die Erwartung, ständig erreichbar zu sein, wird als Zwang empfunden. Das Privatleben wird auch
durch das Gefühl beeinträchtigt, immer unter Kontrolle zu stehen.
In welche Richtung sich dieser Trend weiterentwickelt, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Eigene Vermu-
tungen über mögliche Entwicklungen machen die Jugendlichen sensibel dafür, was sie für wünschenswert
und was sie für gefährlich halten. Sie setzen sich mit ihren heutigen Kommunikationsgewohnheiten aus-
einander und entwickeln Visionen von der Kommunikationswelt von morgen.
Ä3. Schritt (Anwendung und Vertiefung)
Rollenspiel
Die Jugendlichen wählen die vier für sie
wichtigsten Kommunikationsanliegen aus
(z.B. Tratschen, Terminabsprache, Flirten,
Herz ausschütten). Sie bereiten für ein
Rollenspiel, eine Pro- und Contra-
Diskussion oder eine Talkshow zwei Posi-
tionen vor. Zur Debatte steht die Vergabe
von Mitteln des Zukunftsministeriums zur
Förderung der Kommunikation:
•Die Zukunftsunternehmer überlegen,
wie sich die vier ausgewählten Kom-
munikationsbedürfnisse ausweiten
könnten. Die Leitfrage lautet: Wo wün-
sche ich mir manchmal mehr Kommu-
nikation? Wie sollte das dann laufen?
Davon ausgehend entwickeln sie eine
Technikidee, die dieses Bedürfnis in 50
Jahren befriedigen könnte.
•Die Gegenwarts- und Vergangenheits-
genießer gehen von denselben Kom-
munikationsbedürfnissen aus, überle-
gen aber nicht, wie sie sich technisch
besser befriedigen lassen, sondern wel-
che traditionellen Formen aus dem All-
tag verschwunden sind, durch die sie
befriedigt wurden. Sie machen Vor-
schläge, wie man Zeiten und Räume für
Kommunikation auf innovative Weise in
den Alltag zukünftig re-integrieren
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zelnen Praxis-Tipps und entwickeln eige-
ne Möglichkeiten für eine faire Kommu-
nikation im Netz. Als Grundlage dient
dabei der [fairlink.de]-Katalog, zur wei-
teren Information ist sicher eine Recher-
che im Internet notwendig. Am Ende
entsteht ein selbst erarbeitetes konkretes
Regelwerk, dass anderen Jugendlichen
gemeinsam mit den [fairlink.de]-Tipps
als Leitfaden und Orientierungsbasis die-
nen kann. Die Ergebnisse können in der
Schule, über Flugblätter etc. oder auch
im Netz. z.B. über www.step21.de ver-
breitet werden. Im Forum von STEP 21
können einzelne Forderungen auch kon-
trovers diskutiert werden.
Welche der Forderungen können leicht
umgesetzt werden?
Welche Inhalte des Ehrenkodex jeder
Einzelne im Alltag umsetzen? Welche set-
zen ein Umdenken von vielen voraus?
Wie könnte dies geschehen?
Welche weiteren Forderungen wären vor-
stellbar?
Als langfristiges Projekt können die
Jugendlichen selbst die Initiative ergrei-
fen. Praktische Beispiele finden sich im
Netz unter www.step21.de. Außerdem
bietet STEP 21 auf Anfrage umfangreiche
Unterstützung an!
könnte (z.B. Ausbau von Treffpunkten
und Teeküchen in den Unternehmen,
Wiedereinführung der Salons). Sie kön-
nen auch aus technischer Sicht Kritik an
der fortschreitenden Technisierung
üben (z.B. Elektrosmog).
Zum historischen Vergleich recherchieren
die Jugendlichen z.B. in Geschichtsbü-
chern und erstellen eine Tabelle, wann
welches Medium eingeführt, welches tra-
ditionelle Medium dadurch in Frage
gestellt und was als bedrohlich bzw.
nützlich empfunden wurde, sowie wel-
che sozialen Gruppen das neue Medium
ablehnten bzw. für seine Verbreitung
eintraten.
Ä4. Schritt (Reflexion)
Auswertung des Rollenspiels
In der Auswertung sammeln die Jugend-
lichen Chancen und Risiken der ange-
sprochenen Entwicklungen, beurteilen,
welche Entwicklungen sie für wün-
schenswert halten, geben Prognosen zur
Wahrscheinlichkeit des Eintretens ab und
überlegen, wie sie bereits heute als Ver-
braucher die zukünftige Entwicklung in
ihrem Sinne beeinflussen können (Infor-
mationsmaterial der Verbraucherschutz-
zentralen).
Ä5. Schritt
Projekt
Jugendliche haben im STEP 21-Projekt
[fairlink.de] einen Forderungskatalog für
eine faire Kommunikation im WWW auf-
gestellt und in einem »Ehrenkodex«
zusammengestellt. Über 500 teilweise
sehr prominente Unterzeichner haben
sich seit November 2002 dort eingetragen
und befürworten diese Spielregeln. Für
das Projekt nutzen die Jugendlichen die
Arbeitsblätter 3 und 4.
Die Jugendlichen bearbeiten den Forde-
rungskatalog, diskutieren über die ein-
Tipps:
Tipps: Informationen zum Elektrosmog gibt es
u.a. beim Wissenschaftsladen in Bonn
(www.wilabonn.de).
Als Anregung kann auch der Traum vom »Bildte-
lefon« als historische Darstellung in Bildern
(www.z-punkt.de/galerie/05galerie.htm) die-
nen.
Material:
Talkshow-Tool
Arbeitsblätter 1+2+3+4
zusätzlich:
Informationsbroschüre zum
Elektrosmog
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Arbeitsaufträge:
,1. Erstelle dein Nutzungsprofil von Telefon, SMS, Chat und
direkter Kommunikation!
,2. Wertet gemeinsam die Spielrunden aus!
,3. Entscheidet, welches Medium ihr für die Abmachung von Gruppentreffen
vorziehen würdet, und begründet eure Entscheidung!
Telefonat, SMS, Chat oder Treff –
Wie geht es am besten?
A 1
Telefonat SMS Chat Treff
Wie oft am Tag?
An/Mit wem?
Wozu?
Vorteile?
Nachteile?
Telefonat SMS Chat Treff
Kommunikationsform
Beteiligung
Geschwindigkeit
Themengebiet Lebenswelten : Kommunikation & Beziehung
Arbeitsblatt
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Themengebiet Lebenswelten : Kommunikation & Beziehung
Arbeitsblatt
Arbeitsaufträge
,1. Notiere jeweils möglichst konkret (mit
Beispielen), wie sich durch die darge-
stellten Situationen dein Kontakt zu
anderen Menschen verändern würde!
Erwähne dabei:
•den Zeitpunkt, die Häufigkeit und die
Dauer des Kontakts,
•die Art und Weise der Kommunikation,
•die Inhalte der Kommunikation und
•deine Sprache.
,2. Vergleicht in Gruppen eure Ergebnisse
und fasst Unterschiede und Gemeinsam-
keiten zusammen!
,3. Stellt die Ergebnisse in der Klasse vor
und zieht Schlussfolgerungen in Bezug
auf die Bedeutung neuer Medien für
euren Alltag!
Kommunikation heute
und morgen
A 2
1. Was wäre, wenn heute ...
1. ... dein Handy kaputt ginge und du kein Geld für
ein Neues hättest?
2. ... ein Virus deinen Computer zerstörte und du dir
einen neuen Computer nicht leisten könntest?
3. ...
2. Was wäre, wenn in 20 Jahren ...
1. ... der Unterricht nicht mehr in der Schule statt-
fände, sondern du von zu Hause aus am Computer
virtuell unterrichtet würdest?
2. ... du 24 Stunden am Tag über das Netz alle Filme,
die du mal gern sehen würdest, abrufen könntest?
3. ... keine Geschäfte mehr existierten, zu denen
man hingeht, und telefonieren sehr teuer wäre, so
dass du alle Einkäufe, Nachfragen nach Informatio-
nen, Verabredungen etc. über E-Mail machen müs-
stest?
4. ... der Computer »sprechen« könnte?
5. ... du SMS-Botschaften per Sprache in das Handy
eingeben könntest?
6. ... es einen Ort ohne Grenzen gäbe, an dem du
mit allen Menschen auf der Welt kommunizieren
könntest – wann, wie viel, wie oft und worüber ihr
wollt?
7. ... der zwischenmenschliche face-to-face-Kontakt
nicht mehr nötig bzw. nicht mehr gewollt wäre, da
Medien sämtliche Kommunikationsformen übernäh-
men (auch nonverbale)?
8. … wenn Kommunikation zwischen Mensch und
Maschine möglich wäre?
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Themengebiet Lebenswelten : Kommunikation & Beziehung
Arbeitsblatt
STEP 21-[fairlink.de]-Ehrenkodex für
respektvolles Handeln im Internet
A 3
Schau nicht weg – Log in!
Achte den Anderen – der Ton macht die Musik
Werde öffentlich – sag, was du denkst
Sei wachsam – Unterscheide zwischen Schein und Sein
Schau nicht weg - Log in!
Informiere dich …
Schärfe deine Sinne für fragwürdige Inhalte. Diskutiere und
informiere dich in Foren, Chats etc. Wer fragt, führt.
Tipp: Ein Forum ist das schwarze Brett im Internet. Foren
geben die Möglichkeit, mit Menschen aus aller Welt zu
diskutieren und selbst seine Meinung zu äußern. Im
Gegensatz zum Chat ist es kein Gespräch, sondern viel-
mehr ein Schriftverkehr.
Tipp: »Chat« ist ein englisches Wort. Das heißt auf
Deutsch so viel wie »schwatzen«. Alle Leute, die im Inter-
net sind, können miteinander chatten. Das ist so ähnlich,
wie miteinander reden, nur dass man das, was man
sagen will, in den Computer tippt. Anstatt zu hören, kann
man lesen, was die anderen sagen bzw. schreiben.
Informiere dich über die Rechtslage und deinen Hand-
lungsspielraum.
Tipp: Vom Datenschutz (was darf ich herrunterladen, darf
ich Daten Dritter weitergeben? usw.) bis zum Strafgesetz-
buch (illegale Inhalte, Betrug und ähnlich Straftaten).
Siehe z.B. folgende Internetseiten: www.allgemeiner-
datenschutz.de oder www.online-recht.de.
Achte auf die Begriffe, die du verwendest, kläre ihre
Bedeutung. Überlasse anderen nicht die Definitionsmacht.
Tipp: Jeder hat seine eigene Definition von Begriffen: Was
ist z.B. Rassismus? Verwende Nachschlagewerke wie z.B.
www.wissen.de, www.idgr.de und/oder Fachliteratur! Bei
unklaren Rechtsbegriffen schau auch hier nach: www.ver-
fassungsschutz.de.
Tipp: Überlasse anderen nicht die Auslegung von Begrif-
fen, damit sie nicht mit Bedeutungen belegt werden, die
sie nicht haben sollten. Z.B. bedeutet 'schwul' nichts
Negatives. Also sollte es auch nicht als Schimpfwort
benutzt werden.
… und Andere …
Sei zuerst Lektor, und wenn nötig auch Zensor. Fordere
nicht nur das Verbot, sondern kläre auch auf. Sammle und
teile Wissen. Biete Hilfe an und suche den Rat von Exper-
ten.
Tipp: »Lektor« kommt vom lateinischen »lector« und
bedeutet wörtlich »Leser, Vorleser«; zu legere »lesen«. Ein
Lektor sein bedeutet, kritisch zu lesen.
Tipp: Ein Zensor überprüft Texte und die Inhalte anderer
Medien, um unerwünschte Inhalte zu löschen. Hier
bedeutet das: Prüfe zuerst den Inhalt und leite dann ggf.
die Adresse an »www.jugendschutz.net« oder andere
Institutionen weiter, die dann juristisch gegen problema-
tische Inhalte vorgehen können.
Tipp: Schneller Rat bei www.idw-online.de, bei
www.exit.de , oder bei www.step21.de oder per E-Mail
an team@step21.de.
… denn jeder Klick, jeder Schritt, jede Stimme zählt!
Schaffe alternative Angebote! Deine Kreativität ist gefragt!
Tipp: Beispiel sind unsere Projekte im Rahmen von fair-
link.de. Eine Beschreibung findest du unter
www.step21.de im Bereich »Antrieb«.
Melde extremistische Inhalte bei den zuständigen Stellen
und beschwere dich beim jeweiligen »Bereitsteller«. Bleib
am Ball! Hatte dein Handeln Erfolg?
Achte den Anderen –
der Ton macht die Musik
Gesetz im Netz
Was in der Realität Unrecht ist, wird im Netz nicht zu Recht.
Auch im Internet gelten Gesetze.
Tipp: Vom Datenschutz (was darf ich herrunterladen, darf
ich Daten Dritter weitergeben? usw.) bis zum Strafgesetz-
buch (illegale Inhalte, Betrug und ähnlich Straftaten)
Siehe z.B. folgende Internetseiten: www.allgemeiner-
datenschutz.de oder www.online-recht.de.
Verhalten gestalten
Am anderen Ende der Leitung sitzt immer ein Mensch;
behandle andere, wie du selbst gern behandelt werden
möchtest, bleibe fair und konstruktiv.
Handle vorbildlich: Respektiere die Verhaltensregeln in
Foren und Chats.
Tipp: Ein Vorbild ist eine Person, der man auf Grund ihrer
positiven Eigenschaften oder Handlungen nachstreben
sollte oder nachstreben kann. Vorbildliches Handeln soll-
te sich am Allgemeinwohl orientieren, wobei es niemals
den persönlichen Aspekt verlieren sollte.
Gefühle nachfühlen
Setze dich mit den Gedanken und Gefühlen anderer aus-
einander, auch wenn du sie ablehnst, doch bleibe wach-
sam - Verstand und Gefühle sind manipulierbar.
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Themengebiet Lebenswelten : Kommunikation & Beziehung
Arbeitsblatt
STEP 21-[fairlink.de]-Ehrenkodex für
respektvolles Handeln im Internet
A 4
Arbeitsaufträge
,1. Welche Gefahren siehst du bei der
Kommunikation im Internet?
,2. Lies dir die Tipps für ein respektvolles
Handeln im Internet durch.
•Fallen dir weitere Forderungen ein?
•Lassen sich diese Ansätze im Alltag
anwenden?
•Welche Probleme siehst Du bei der
Umsetzung?
,3. Tragt eure Ergebnisse in Gruppen
zusammen und diskutiert, welche Mög-
lichkeiten es gibt, die Inhalte des Ehren-
kodex weiter zu verbreiten.
,4. Wie kann man sich darüber hinaus zu
dem Thema engagieren?
Über 100 Jugendliche haben im Jahr 2002 ein Jahr lang zum Thema »Rechtsextremismus und Toleranz im Internet«
gearbeitet und unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Johannes Rau den Ehrenkodex entworfen, der unter
www.step21.de von mittlerweile über 500 teilweise prominenten Usern unterzeichnet worden ist.
Werde öffentlich –
sag, was du denkst
Veröffentliche, …
Nutze das Netz zur Veröffentlichung deiner Ideen,
Vorschläge und Projekte.
… rede mit anderen …
Tausch dich mit anderen aus, – z.B. über die Chancen und
Gefahren des Internets – das Internet ist deine weltweite
Plattform
Tipp: Chancen: Fortschritt der Globalisierung, die ständige
Verfügbarkeit von aktuellen Informationen, Vernetzung,
das heißt der weltweiter Austausch von Meinungen und
Informationen u.v.m., Fortschritt im Alltag (Online-Ban-
king), etc.
Tipp: Gefahren: Extremismus, Pornographie, Sekten,
Datensicherheit, Geldgeschäfte, Kosten, psychische
Gefährdung.
… und bleib interessant.
Sei konkret und beschränke dich auf das Wesentliche
Das Internet ist so gut oder so schlecht wie du es (mit-)
gestaltest
Sei wachsam -
Unterscheide zwischen
Schein und Sein
SOS - Save (y)our Surf !
Verhalte dich trotz deiner scheinbaren Anonymität gewis-
senhaft und werde nicht unfair.
Tipp: Jeder deiner Schritte im Internet kann zurückverfolgt
werden. Du bist nie anonym!
Nicht jeder ist der oder das, was er vorgibt zu sein. Sei dir
der Gefahren bewusst, die entstehen können, wenn du
deine Identität offen legst.
Tipp: Sage in Foren und Chatrooms nicht deinen wirk-
lichen Namen, wenn du unsicher bist. Gib dir einen
»Nickname«. Überprüfe, ob der Betreiber einer Internet-
seite seriös ist, bevor du deine persönlichen Daten ein-
gibst. Besorg dir am besten eine anonyme »Freemail«
(z.B. bei www.gmx.de, www.yahoo.de , etc.), mit der du
nicht so schnell erkennbar bist.
Sei dir bewusst, dass du bzw. dein Rechner (von Fachleu-
ten) jederzeit zurückverfolgt werden kann. Absolute
Anonymität gibt es nicht bzw. nur rein rechtlich.
Tipp: Gib niemals deine Adresse oder andere persönliche
Informationen weiter, wenn du dir nicht im Klaren bist,
wer sie bekommt bzw. wofür sie genutzt werden!
Bleib im Hier und Jetzt!
Nutze Deine Erfahrungen und Dein Wissen aus dem Netz für
das reale Leben.
Hilf anderen oder lass dir im Umgang mit dem Computer
und dem Surfen helfen.
Verliere dich nicht in der Virtualität.
Baustein :Unterricht 6 : Kommunikation & Beziehung
Herausgeber
STEP 21
Die Jugendinitiative für Toleranz
und Verantwortung
Jugend fordert! gemeinnützige GmbH
Stubbenhuk 3
20459 Hamburg
fon +49-40-37 85 96-12
fax +49-40-37 85 96-13
team@step21.de
www.step21.de
Konzeption: STEP 21
Henning Fietze, Dr. Petra Herzmann, Sonja Lahnstein,
Klaus Markus; Axel Neu
Redaktion: Martina Breer, Anke Hildebrandt, Dr. Kerstin Rabenstein,
Kristina Schrottka, Kathrin Wunderer-Hickman
Fotos Umschlag: Matthias Film, Picture Press
Gestaltung: die Typonauten®
Jugendliche haben andere Kommunikationsgewohnheiten als Erwach-
sene. Das betrifft ihre Kommunikationsthemen: Sie sind viel mit sich,
ihren Gefühlen und (angestrebten) Beziehungen beschäftigt. Und: Sie
nehmen sich viel Zeit zum Kommunizieren. Insbesondere per Telefon,
Handy und Computer gehen sie ihren Kommunikationsbedürfnissen
nach. Intention des Unterrichtsbausteins »Kommunikation & Beziehung«
ist es, nicht nur die eigenen Kommunikationsgewohnheiten zu erfor-
schen, sondern auch anhand von Rollenspielen einen verantwortlichen
Umgang miteinander zu erproben. Nicht zuletzt regt der Unterrichtsbau-
stein an, die Bedeutung von Kommunikation für das gesellschaftliche
Zusammenleben zu erkennen.
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