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BÖCKLER-VOR-ORT Datenkarte zum Landkreis Gießen*
Hans-Böckler-Stiftung in Kooperation mit der Offensive Mitbestimmung des DGB
Die „Offensive Mitbestimmung geht vor Ort“ Gewerkschaften haben viel erreicht. Weil sie sich auf die Mitbestimmung durch Betriebs- und Personalräte und in Aufsichtsräten vor Ort verlassen können: Gute Arbeit, nachhaltige Unternehmen, lebenswerte Region. Diese erfolgreiche Geschichte der Sozialen Marktwirtschaft möchten wir fortschreiben. Weil es gut für uns alle ist. Ansprechpartner für die Datenkarte in der Abteilung Mitbestimmungs-förderung der Hans-Böckler-Stiftung: Dr. Oliver Emons Referatsleitung Referat: Wirtschaft Telefon: 0211 - 7778 165 E-Mail: Oliver-Emons@boeckler.de
* Anm.: Aufgrund der eingeschränkten Datenlage betrachten wir in dieser Datenkarte die Stadt Gießen und den dazugehörigen Landkreis sowie die Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main.
www.boeckler.de
BÖCKLER-VOR-ORT besucht die Rinn GmbH & Co. KG in Heu-chelheim bei Gießen Die Rinn GmbH & Co KG ist ein Familienunternehmen, welches 1900 gegründet wurde und gänzlich noch im Besitz und unter der Leitung der Familie Rinn steht. Das Unternehmen fertigt hochwer-tige Steinprodukte für den Garten- und Landschaftsbau und für die Stadtgestaltung. Rinn Beton- und Naturstein hat sich in ihrer 115-jährigen Firmengeschichte zu einem der bedeutendsten Her-steller in der Betonsteinindustrie Deutschlands entwickelt. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Heuchelheim bei Gie-ßen. Die Fertigungstechnologie ist auf einem branchenweit markt-führenden technologischen Stand ausgerüstet. Rinn GmbH & Co. KG – Ein Leuchtturm der Mitbestimmung? Seit über 20 Jahren besteht eine Betriebsvereinbarung über eine Jahresarbeitszeit. Das bedeutet, dass alle Überstunden mit Frei-zeit abgegolten (auch die tariflichen Zuschläge werden in Zeit abgegolten) werden. Dies sichert der Rinn GmbH & Co. KG Ganz-jahresarbeitsplätze. Dies führt auch dazu, dass dort eine hohe Betriebszugehörigkeit herrscht und ein sehr gutes Betriebsklima entstanden ist. Im Bereich der Weiterbildung führt die Rinn GmbH & Co. KG re-gelmäßig Mitarbeiter – und Führungskräfte-Schulungen durch und begleitet auch Bachelor und Masterstudien. Leiharbeiter spielen bei der Rinn GmbH & Co. KG keine große Rolle. Es existiert eine Absprache zwischen dem Betriebsrat und der Geschäfts-führung, dass bis zu 15 Leiharbeiter zum Urlaubs- und Krankheitsausgleich eingesetzt werden können. Für den weiteren Einsatz, muss einer oder mehrere Leiharbeiter mit einem Zeitvertrag übernommen werden. Sonstige Daten der Rinn GmbH & Co. KG Mitarbeiter: 464 Zeitarbeitnehmer/Aushilfen:14,8 Krankheitsquote: 3,98 Durchschnittsalter: 45,26 Jahre Auszubildende: 19 Anzahl Schwerbehinderte: 19 Betriebsintegrierte Beschäftigte Lebenshilfe: 3 Anzahl Männer: 398 Anzahl Frauen: 66 Mitarbeiter in Teilzeit: 26
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A: STECKBRIEF GIEßEN & LANDKREIS GIEßEN Gießen
• Arbeitslose: 18.953 (Juli 2016 – 544 mehr Arbeitslose als im Juni)
• Einwohner: 83.628 (Stand Juni 2015) • Arbeitslosenquote: 5,3 • (Juli 2016 – Veränderung zum Vormonat: -0,2) • Prognose - Einwohner je km² in 2030: 233 (Rückgang von 6,5 %)
Universitäts- und Fachhochschulstandort; höchste Studierenden-dichte in Deutschland
• Bruttoinlandsprodukt: 7.475 Millionen Euro (2009) • Bruttoinlandsprodukt zwischen 2008 und 2009 um 2,8 % gesunken
Landkreis Gießen
• Hauptstadt: Gießen • 256.100 Einwohner • Einwohner je km²: 289 (Stand 31.12.2014) • Zu seinen 18 Städten und Gemeinden gehören Allendorf (Lumda),
Biebertal, Buseck, Fernwald, Gießen, Grünberg, Heuchelheim, Hungen, Langgöns, Laubach, Lich, Linden, Lollar, Pohlheim, Ra-benau, Reiskirchen, Staufenberg und Wettenberg
• Nach Aussage der IHK ist das Klima ist mit seinen kurzen Verwal-tungswegen und günstigen Ansiedlungskosten sehr investoren-freundlich
• Die Nähe zu den Hochschulen ermöglichen einen leichten Zugang zu Forschung und Entwicklung
Quellen: Bundesagentur für Arbeit (2016): abgerufen unter: https://www.arbeitsagentur.de/, Region
Gießen (2016): abgerufen unter: www.region-giessen.de, Landkreis Gießen (2016): abgerufen unter:
www.lkgi.de, jeweils zuletzt besucht am 10.08.2016
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Tab. 1: Die größten privaten Unternehmen der Stadt Gießen nach An-zahl an Beschäftigten
Handel und Dienstleistung: Universitätsklinikum Gießen-Marburg GmbH 4.300
Volksbank Mittelhessen eG 1.400
Sparkasse Gießen 560
Mittelhess. Druck- und Verlags GmbH 400
Karstadt Warenhaus GmbH 300
Industrie- und Baubetriebe: Tucker GmbH 900
Mettler Toledo GmbH 500
Poppe GmbH 370
Werth Messtechnik GmbH 300
Canon Gießen 250
Heyligenstaedt GmbH 230
Faber & Schnepp (Bau) 200
Quelle: Giessen.de (2016): Größte private Unternehmen der Stadt Gießen, abgerufen unter:
https://www.giessen.de/Wirtschaft/Wirtschaftsstandort/Zahlen_und_Fakten/, zuletzt besucht am
17.08.2016
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Tab. 2: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in Gießen
Gesamt (Stand: 06/2015) 44.799 Handel, Verkehr und Gastgewerbe 20,0 % Produzierendes Gewerbe 11,1 % Unternehmensdienstleistungen 19,1 % Öffentliche und private Dienstleis-tungen
49,7 %
Sonstige 0,1 %
Quelle: Giessen.de (2016): abgerufen unter:
https://www.giessen.de/Wirtschaft/Wirtschaftsstandort/Zahlen_und_Fakten/, zuletzt besucht am
17.08.2016
Die Hälfte aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Gie-ßen arbeitet im öffentlichen und privaten Dienstleistungssektor.
Tab. 3: Kommunale Daten - Beschäftigung in Gießen
Indikatoren Gießen, 2014
Bevölkerung (Anzahl) 259.834
Beschäftigungsanteil im 1. Sektor (%) 0,3
Beschäftigungsanteil im 2. Sektor (%) 25,7
Beschäftigungsanteil im 3. Sektor (%) 74,0
Beschäftigungsquote (%) 50,2
Frauenbeschäftigungsquote (%) 47,6
Beschäftigungsquote 55- bis 64-Jährige (%) 43,8
Quelle: Wegweiser-Komune.de (2016): abgerufen unter: http://www.wegweiser-kommune.de, zuletzt
besucht am 03.08.2016
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Tab. 4: Entwicklung der Arbeitsloszahlen für den Landkreis Gießen
Stadt
2011 2012 2013 2014 2015 2016
Allendorf 112 92 108 80 85 94 Biebertal 211 192 186 189 200 205 Buseck 447 368 372 353 325 320 Fernwald 182 163 162 180 163 167
Gießen 4.289 4.180 4.083 4.282 4.171 4.210 Grünberg 532 481 454 445 388 412
Heuchelheim 205 183 229 236 223 233 Hungen 418 386 396 378 349 333 Langgoens 332 295 279 285 278 287 Laubach 363 325 327 339 314 274 Lich 417 375 356 360 327 348 Linden 422 401 362 386 436 429 Lollar 372 368 368 368 340 363 Pohlheim 669 617 562 577 597 615 Rabenau 143 121 124 122 109 118 Reiskirchen 317 287 266 282 254 251 Staufenberg 249 206 230 230 223 238 Wettenberg 309 298 311 291 267 274 Summe 9.989 9.338 9.175 9.383 9.049 9.171
Quelle: IHK Gießen-Friedberg (2016):Arbeitslosenzahlen, abgerufen unter: https://www.giessen-
friberg.ihk.de/Geschaeftsbereiche/Standortpolitik/Wirtschaftsdaten_von_A_bis_Z/Arbeitslosenzahlen/28
87988, zuletzt besucht am 16.08.20916
Seit 2011 herrscht ein Auf und Ab der Arbeitslosenzahlen im Landkreis Gießen.
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Tab. 5: Kommunale Daten – Qualifikation in Gießen
Indikatoren Gießen, 2014
Bevölkerung (Anzahl) 259.834
Hochqualifizierte am Arbeitsort (%) 13,5
Hochqualifizierte am Wohnort (%) 16,1
Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss - ge-samt (%)
1,7
Schulabgänger mit Fachhoch-/Hochschulreife - gesamt (%)
49,8
Quelle: Wegweiser-Komune.de (2016): abgerufen unter: http://www.wegweiser-kommune.de, zuletzt
besucht 03.08.2016
Böckler-vor-Ort · Seite 7 von 16
Abb. 1: Bevölkerungspyramide für den Landkreis Gießen
Quelle: Wegweiser-Komune.de (2016): abgerufen unter: http://www.wegweiser-kommune.de, zuletzt
besucht am 03.08.2016
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B: BRANCHENSTRUKTUR IN DER METROPOLREGION FRANKFURT-RHEIN-MAIN
Abb. 2: Anzahl der Unternehmen in den verschiedenen Branchen (August 2015)
Quelle: IHK Frankfurt am Main (2016): abgerufen auf:
http://www.hanau.ihk.de/blob/huihk24/servicemarken/forum_rhein_main_channel/Publikationen/3007576/
7d92d731aa2ecb7847edb5f156d4000b/FrankfurtRheinMain_in_Zahlen_2016_Deutsch-data.pdf, zuletzt
besucht am 17.08.2016
Die Dienstleistungsbranche ist in der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main mit 138.676 Unternehmen am stärksten vertreten.
12.661
19.138
99.440
13.722
18.482 120.194
123.150
Gesamt: 9739
Verarbeitendes Gewerbe
Baugewerbe
Handel
Verkehr und Lagerei
Finanz und VersicherungsDienstleistungensonstige Dienstleistungen
sonstige
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Abb. 3: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in den Branchen (30.06.2014)
Quelle: IHK Frankfurt am Main (2016): abgerufen auf:
http://www.hanau.ihk.de/blob/huihk24/servicemarken/forum_rhein_main_channel/Publikationen/3007576/
7d92d731aa2ecb7847edb5f156d4000b/FrankfurtRheinMain_in_Zahlen_2016_Deutsch-data.pdf, zuletzt
besucht am 17.08.2016
341.128
99.717
294.833
242.511
136.877
870.025
107.830
Gesamt: 2.092.921
Verarbeitendes Gewerbe
Baugewerbe
Handel
Verkehr und Lagerei
Finanz und VersicherungsDiensteistungensonstige Dienstleistungen
Sonstige
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C: STÄDTERANKING: WO STEHT DER LANDKREIS GIEßEN?
Tab. 6: Platz 172 von 402 Aus dem Prognos Zukunftsatlas 2016*1
Demographie 51 Wirtschaft & Arbeitsmarkt 70 Wettbewerb & Innovation 307 Wohnstand & Soziale Lage 306 Digitalisierungskompass 2 von 5 Sternen
Quelle: Die Prognos AG (2016): Das Ranking für Deutschlands Regionen, abgerufen unter:
http://www.prognos.com/publikationen/zukunftsatlas-regionen/zukunftsatlas-2016/, zuletzt besucht am:
16.08.2016
*1Die Prognos AG beschreibt die Funktion des Atlas wie folgt: „Wie gut sind Deutschlands Kreise und Städte für die Zukunft aufgestellt? Wer liegt im Ranking vorn, wer muss aufho-len? Der Prognos Zukunftsatlas bewertet die Zukunftschancen und -risiken aller 402 Kreise und kreisfreien Städte Deutschlands. Er erscheint alle drei Jahre seit 2004. Damit ist er das einzige deutschlandweite Ranking, das regionale Entwicklungen über mehr als 10 Jahre sichtbar macht. Neu im Zukunftsatlas 2016: Der Digitalisierungskompass 2016 zeigt, wie fortgeschritten die Digitalisierung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt in den Regionen ist. Den Kompass haben Prognos und die index-Gruppe gemeinsam entwickelt. „Die Ergebnisse des Zukunftsatlas 2016 zeigen erneut ein deutliches Süd-Nord-Gefälle. Die Unterschiede zwi-schen den süddeutschen Regionen (Hessen, Bayern und Baden-Württemberg) und dem Rest der Republik nehmen weiter zu.
Tab. 7: Rang 248 von 402 Aus dem Focus-Regionen-Check (März 2014)
Wohlstand 171 Jobs 189 Sicherheit/Risiken 320 Kosten 226 Wohnraum/Infrastruktur 283 Demografie und Gesundheit 227
Quelle: FOCUS (2014): Wo Deutschland am besten ist, 17.3.2014, Nr. 12/14, S. 47ff
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D: ATYPISCHE BESCHÄFTIGUNG IM LANDKREIS GIEßEN Anzahl der Sozialversicherungspflichtigen (zugenommen) Vollzeitmitarbeiter (leicht abgenommen) Teilzeit (deutlich zugenommen) Leiharbeit (leicht zugenommen)
Die Anzahl an Sozialversicherungspflichtigen ist gestiegen. Im glei-chen Zeitraum hat sich auch die Anzahl an atypischen Beschäftigten in Gießen erhöht.
Tab. 8: Atypische Beschäftigung im Überblick:
Quelle: WSI (2016): Datenbank Atypische Beschäftigung, abgerufen unter:
http://www.boeckler.de/wsi_5859.htm, zuletzt besucht am 16.08.2016
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Abb. 4: Mehr atypische Jobs im Westen
Quelle: Quelle: WSI (2016): Datenbank Atypische Beschäftigung, abgerufen unter:
http://www.boeckler.de/wsi_5859.htm, zuletzt besucht am 16.08.2016
Unter 35 % aller abhängigen Beschäftigten im Landkreis Gießen arbeiten in Leiharbeit, Minijobs oder in Teilzeit. Im Gegensatz zu nördlichen Regionen ein deutlich niedrigeres Ergebnis.
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E: ARMUT IM LANDKREIS GIEßEN
Abb. 5: Kinderarmut in Deutschland
Quelle: Quelle: WSI (2016): Armer Osten, armes NRW, abgerufen unter:
http://www.boeckler.de/cps/rde/xchg/hbs/hs.xsl/themen_showpicture.htm?id=63249&chunk=1, zuletzt
besucht am 16.08.2016
Im Jahr 2014 waren von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren in Gießen ca. 13 bis 16,9 % armutsgefährdet.
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Tab. 9: Armutsgefährdungsquoten der 16 Bundesländer im Vergleich
Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden (2016): Armutsgefährdungsquote, abgerufen unter:
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Soziales/Sozialberichterstattung/Tabellen/Ar
mutsgefaehrungsquoteBundeslaender.html, zuletzt besucht am: 16.08.2016
Das Bundesland Hessen liegt mit 15,9 % im Mittelfeld der von Armut bedrohten Bundesländer. Spitzenreiter ist Hamburg mit 18,0 %. Zwischen 2012 und 2014 ist die Armutsgefährdungsquote gleichbleibend.
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WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN Offensive Mitbestimmung: http://www.dgb.de/extra/offensive-mitbestimmung Hans-Böckler-Stiftung: http://www.boeckler.de/index.htm Abteilunge Mitbestimmungsförderung der Hans-Böckler-Stiftung: http://www.boeckler.de/index_mitbestimmung.htm Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI): http://www.boeckler.de/index_wsi.htm Archiv betriebliche Vereinbarungen: http://www.boeckler.de/index_betriebsvereinbarung.htm
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