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Bericht über die Teilnahme an der
der Ben-Gurion Universität des Negev in Beer
Bericht über die Teilnahme an der 15. Internationale Sommeruniversität
Gurion Universität des Negev in Beer-Sheva/Israel
(Katrin Lampel und Visnja Kokotovic)
Studentin: Visnja Kokotovic
Karl-Franzens Universität
Master Studium Global Studies
E-Mail: visnja_k_1986@hotmail.com
15. Internationale Sommeruniversität
Sheva/Israel 2012
el und Visnja Kokotovic)
: Visnja Kokotovic
Master Studium Global Studies
visnja_k_1986@hotmail.com
Sommerschule 2012: Bist du bereit für die Wüste?! (05.August bis 13. September 2012, Beer-Sheva/Israel) Die von der Ben-Gurion Universität des Negev veranstaltete Sommer Schule 2012 richtet sich als interdisziplinäres Projekt insbesondere an Studierende aus den deutschsprachigen Ländern, für die es ein eigenes, deutschsprachiges Programm gab. Das Programm beinhaltete hauptsächlich einen Hebräischkurs, in dem die Teilnehmer in vier Kursstufen eingeteilt wurden. Im Rahmen dieses Programmes gab es Vorträge, Workshops und Exkursionen, die sich hauptsächlich mit der israelischen Gesellschaft sowie mit der deutsch-jüdischen Geschichte beschäftigten. Im Rahmen der Summer School fanden an der Ben-Gurion Universität des Negev in Beer-Sheva die folgenden öffentliche Veranstaltungen statt: Von Sonntag bis Donnerstag fand von 9:00-12:30 Uhr der Ulpan (Hebräischkurs) statt. Daneben gab es noch folgende Vorträge und andere Veranstaltungen: Dienstag, 7. August
um 18:00 Uhr Prof. Dr. Mark Gelber (BGU), Herzl, Freud und Stefan Zweigs "Die Welt von gestern": Autobiographie und Geschichte und um 20:00 Uhr Israelischer Film: אינה גבעת חלפון עונה
Mittwoch, 8. August
um 18:00 Uhr Prof. Dr. Regina Grundmann (Münster), „Und es ward Licht!“ Die Freundschaft zwischen Moses Mendelssohn und Gotthold Ephraim Lessing und ihre jüdische Rezeption im 19. Jahrhundert
Donnerstag, 9. August um 15:00 - Abfahrt zum Ausflug zum Machtesch Ramon: Poike
Freitag, 10. August Abendessen mit israelischen Studenten
Samstag, 11. August Frei! - Schabbat Schalom!
Wochenplan2
Sonntag, 12. August 9:00 - 12:30 Uhr: Ulpan Ulpan (Geb. 90, Zi. 321-6)
16:00 Workshop: Dichtung, Politik und literarischer Antisemitismus – Der Fall Günter Grass
• Prof. Dr. Mark Gelber (BGU), Literarischer Antisemitismus und Grass' Gedicht
• Dr. Michael Elm (BGU), Günter Grass und das deutsche kollektive Gedächtnis
• Dr. Christiane Reeves (BGU), Die Rolle der deutschen Medien in der Grass Affäre
21:30 Pub Night: Tapas Bar (in der Altstadt) zusammen mit israelischen Studenten
Montag, 13. August
16:00 Prof. Dr. Elisabeth Hollender (Frankfurt am Main), Shabbat Hatan im mittelalterlichen Ashkenaz.
Dienstag, 14. August
18:00 Prof. Oren Yiftachel (BGU), Social Justice and Human Rights – Two Contested Paths to Reshape Israeli Society
20:00 Israelischer Film: ביקור התזמורת.
Mittwoch, 15. August
18:00 Prof. Ilana Rosen (BGU), Oral History of Newcomers to the South of Israel in the State's Early Years
21:00 Ashan Hazman: Maryonetta Soul.
Donnerstag, 16. August
18:00 Michael Rummel (Jerusalem), Martin Luthers Judenbild und seine Verbindung zur jüdischen Exegese
20:00 Ashan Hazman: Avigail Roz
Freitag, 17. August
07:00 Ausflug nach Nizzanim
Wochenplan 3 : 19.-25. August, 2012
Sontag, 19. August
18:00 Dr. Shlomit Guy (BGU), "If Jabutinsky Was Alive Today He Would Probably Support Beitar Jerusalem": Football and Politics in Israel
Montag, 20. August
18:00 Stefanie Maerksch (Heidelberg), "Sabre oder Saber" - Identität und Heimat in der israelischen und palästinensischen Kunst
Dienstag, 21. August
16:00 Lea Fleischmann (Jerusalem), Lesung aus "Meine Sprache wohnt woanders"
18:00 Zohar Milchgrub (Tel Aviv), Die arabische Sprache in der israelischen Gesellschaft
20:00 Israelischer Film: האושפיזין
Mittwoch, 22. August
18:00 Chaim Noll (Meitar), "Was kann ein vernünftiger Mensch gegen Katzen haben?" Erzählungen eines deutsch-sprachigen Autors in Israel.
Donnerstag, 23. August
18:00 Noah Benninga (Jerusalem), Waiting to be Heard: Jacques Stroumsa and the Social Politics of Transgenerational Transmission in Israel and Germany
20:30 Ashan Hazman: Tal Levi + HaMosad (20 Schekel für beide)
Freitag, 24. August
07:00 Ausflug nach Jerusalem
Wochenplan 4: 26. August-1. September, 2012
Sonntag, 26. August
17:00 Jörn Christophersen (Sommeruni BGU), Mehr als nur Beerdigungsstätte – Zur Bedeutung einer jüdischen Gemeindeinstitution für Christen und Juden. Ein Beispiel aus dem östlichen Aschkenas des Mittelalters.
18:00 Dr. Gunnar Lehmann (BGU), Die Archäologie des alten Israel.
Montag, 27. August
18:00 Moriel Ram (BGU), Secular Spaces and Geopolitical Theologies: The Sanctification of the Golan Heights in Israel's Geopolitical Discourse
Dienstag, 28. August
18:00 Prof. Dr. Mark Gelber (BGU), Deutschsprachige Juden in Paris und der "Turn" zum jüdischen Nationalismus
20:00 Film (ohne englische Untertitel...) שליחותו של הממונה על משאבי אנוש
Mittwoch, 29. August
18:00 Kobi Kabalek (BGU), „Weiß nicht, ob man das veröffentlichen muss“ – Überlebende erzählen über Stehlen und Kannibalismus im Konzentrationslager
20:00 Israelischer Film: מרס תורכי
Donnerstag, 30. August
18:00 Dr. Clive Lipchin (BGU), The Dead Sea and Water Politics in the Middle East
Freitag, 31. August
Gruppe 1 fährt 08:00 Uhr nach Massada, macht da eine etwas 2-3stündige Führung und geht ans Tote Meer baden. Gruppe 2 fährt schon 07:00 Uhr los nach Ein Gedi, und macht eine 3-4stündige wanderung in Nachal Arugut und geht dann ans Tote Meer.
Wochenplan 5: 2.-8. September, 2012
Sonntag, 2. September
18:00 Dr. Nir Avieli (BGU), Food, Power, and Masculinity in Israeli Military Prison for Palestinian Detainees
Montag, 3. September
21:30 Die Flamenco Sängerin Yael Horwitz in Ashan Hazman
Dienstag, 4. September
18:00 Moriel Ram (BGU), Is It Kosher? - Zombies and the Jewish Problem
20:00 Israelischer Film: השוטר אזולאי
Mittwoch, 5. September
18:00 Dr. Brigitte Halbmayr (Wien -Institut für Konflikt Forschung), Aufklärung im politischen Widerstreit - Hermann Langbeins Bedeutung für den Auschwitz-Diskurs im Nachkriegseuropa.
Donnerstag, 6. September
18:00 Lesung: Katharina Stemberger und Johanna Mertinz "Eine von vielen" –
Eine Verschränkung von Texten von Margarete Schütte- Lihotzky, der ersten Architektin Österreichs, die im Widerstand arbeitete und Elfriede Hartmann, kommunistische Halbjüdin, die aus dem Wr. Landesgericht 37 erhaltene Kassiber schrieb, ehe sie 1943 hingerichtet wurde.
Ich habe den folgenden Link auf Youtube gefunden.
http://www.youtube.com/watch?v=ABju-Y3YZ9o&feature=share
Wochenplan 6: 9.-15. September, 2012
Sonntag, 9. September
9:00 - 12:30 Uhr: Ulpan Ulpan (Geb. 90, Zi. 321-6)
18:00 Dr. Michael Elm (BGU), Nazis im israelischen Kino
20:00 Pot-Lock auf der Wiese im Wohnheim
Montag, 10. September
9:00 – 11:00 Uhr: Ulpan Ulpan (Geb. 90, Zi. 321-6)
18:00 Dr. Nir Avieli (BGU), Hot Dogs: Thai Migrant Workers in Israel and the Dog Eating Myth.
Dienstag, 11. September
9:00 - 12:30 Uhr: Ulpan Ulpan (Geb. 90, Zi. 321-6)
16:00 Politische Diskussionsrunde: Unsere Erfahrungen in Israel
18:00 Israelischer Film: סוף העולם שמאלה
Mittwoch, 12. September
9:00 – 11:00 Uhr: Abschlusstest
19:30 Abschiedsparty auf der Wiese (Gan Udi) links vom Haupteingang.
Es folgen meine persönlichen Eindrücke von der Reise:
Klima
Israel befindet sich im Nahen Osten. 60% von Israel bestehen aus Wüste. Die Temperatur ist besonders im August hoch. Aber es gibt Unterschiede. In Tel Aviv ist es feucht. In Eilat gibt es ein trockenes Klima und Beer Sheva liegt da in der Mitte. Am Tag ist es heiß aber in der Nacht kalt. Und in den Bussen ist es kalt wie im Kühlschrank. Auch in unsere Klasse war die Klimaanlage immer eingeschaltet und es war ganz kalt. Die Israelis sind es so gewohnt. Aber für uns war es schwer von 40 Grad draußen sich sofort an 20 Grad im Supermarkt, im Bus oder im Schulraum zu gewöhnen.
Die Menschen in Israel
Wir hatten leider nicht ausreichend Zeit, um Israelis kennenzulernen. Nur das Erste, was ich bemerkt habe, ist eine temperamentvolle Art bei den Israelis. Besonders im Bus. Die meisten können nicht Englisch. Ich hatte eigentlich kein Problem,weil ich Russisch kann und in Israel gibt es viele russische Leute. Ich hatte Glück, dass ich mit einer Jüdin aus New Jersey zusammen gewohnt habe. Sie aß Koscher und sie war sehr religiös. Freitagabend bis Samstagabend gab es z.B. kein TV, kein Radio, kein Computer und auch keine Klimaanlage. Wir haben uns ganz gut verstanden und sie hat mir viel über das Essen, die Kultur und die Thora gelehrt.
Totes Meer
Was ich bemerkt habe ist das Problem, dass das Tote Meer verschwindet. In den letzten 20 Jahren ging das Wasser um einen Kilometer zurück. Ich habe gehört, dass es sein kann, dass der Grund dafür die Kosmetische Industrie ist. Wenn es so weiter geht in den nächsten 50 Jahren, bleibt vielleicht nur ganz wenig vom Toten Meer.
Sicherheit
Der erste Schock waren für mich die vielen Soldaten/innen auf der Straße. Sie gehen mit Maschinengewehren herum. Besonders an Bushaltestellen gibt es sehr viele. In Tel Aviv ist es ruhig. Aber in Beer Sheva konnte man immer wieder die Bombenabwürfe einer F-16 hören, weil sich in der Nähe eine militärische Basis befand.
Administration und Organisation
Unsere Koordinatoren waren Rita, Ben und Kobi Kabalek. Sie haben alles gut organisiert und sie waren immer bei uns und wir haben uns sicher gefühlt. Sie waren wirklich 24 Stunden erreichbar und bereit für uns. Kobi hat sein Maximum gegeben und er ist ein wunderbarer Mensch. Er kann ganz gut Deutsch und ich war total positiv überrascht von ihm. Er unterrichtet an der BGU und ich würde ihn gern hier bei uns an der KFU Graz empfehlen.
Verkehrsmittel
Verkehrsmittel sind relativ billig. Für 57 Schekel oder 10 Euro können wir von Beer-Sheva nach Eilat fahren. Die Autobahn ist ganz neu und alles ist irgendwie in der Nähe. Israel ist kein großes Land, aber jeder Ort ist etwas Besonderes. Jerusalem z.B. ist ganz religiös, Tel Aviv eine ganz moderne Stadt, in Eilat gibt es viel Tourismus und Beer Sheva ist eine schöne Universitätsstadt.
Lebenssituation
Die Lebensmittel sind teurer als in Österreich. Ein Kaffee aus dem Automaten kostet bei uns z.B. 60 Cent und dort 2 Euro. Die Wohnungen sind auch ganz teuer. In Tel Aviv kostet eine durchschnittliche Wohnung eine Million Dollar. Um eine Wohnung zu kaufen, muss man 10 Jahre arbeiten und den ganzen Lohn sparen. Also, das heißt dass man 40 Jahren durchschnittlich arbeiten muss, um eine Wohnung zu kaufen. Die meisten Leute wohnen zusammen mit Eltern und Geschwistern. Autos sind auch ganz teuer.
Hebräischkurs Ich habe den Hebräischkurs Aleph (Anfänger) besucht. In 5 Tagen waren wir schon mit allen Buchstaben fertig und danach haben wir Vokabeln gelernt, um Texte zu lesen und zu verstehen. Hebräisch war ganz intensiv, von 9 bis 12:30 Uhr. Wir hatten ganz viele Hausübungen. Am Abend gab es Vorträge und deswegen überhaupt keine Freizeit. Ich bin ganz zufrieden mit meiner Lehrerin (Mora) Ora. Sie hat das ganz gut gemacht und sie hat mich auch motiviert dass ich weiter hebräisch lerne. Im WS habe ich eine Operation aber ich habe vor, mir ab dem Sommersemester einen weiteren Hebräisch Kurs beim Treffpunkt Sprachen zu nehmen und meine Kenntnisse zu verbessern.
Vorträge und Filme
Die Vorträge und Filme waren ganz interessant. Wir haben viel über Israel, Geschichte, Kultur, Politik etc. gehört. Es waren auch einige Tabuthemen dabei, wie z.B. Kannibalismus in Konzentrationslagern. Nach den Veranstaltungen gab es lange Diskusionen darüber. Es wurden z.B. nach dem Dokumentarfilm "Zwei, drei Dinge, die ich von ihm weiß" immer wieder Fragen darüber gestellt, ob die Deutschen sich für den II. Weltkrieg schuldig fühlen und wir sprachen darüber, wie wir uns nach dem Film fühlen.
Die israelischen Filme, die wir gesehen haben, waren auch sehr interessant und brachten uns zum nachdenken.
Ausflüge
Die Ausflüge gingen nach Mizpe Ramon, Nizzanim, Jerusalem, Massada, En Gedi und an das Totes Meer. Sie haben für uns auch das Essen mitgebracht und wir mussten uns nicht darum kümmern. Es war so organisiert, dass es nicht so anstrengend war für uns. Wir haben alles gesehen und wir hatten genug Zeit. Für manche war es zu kurz aber länger würde irgendwie auch zu viel sein. Der Ausflug nach Nizzanim z.B. war so organisiert, dass wir früh am Morgen zum Zielort fuhren, danach spazierten wir durch die Wüste und den Rest der Zeit verbrachten wir am Meer. Um ungefähr drei oder 4 Uhr waren wir nach jedem Ausflug wieder im Heim und konnten uns erholen.
Am Ende wollte ich mich herzlich bedanken beim David-Herzog Fond, der Karl-Franzens Universität und der Ben-Gurion Universität. Diese Reise war etwas ganz besonderes für mich! Ich habe eine neue Sprache gelernt und neue Freunde aus Israel, Amerika und Deutschland kennengelernt. Diese Erfahrungen aus Israel finde ich ganz wichtig für mich und meine weitere berufliche Karriere.Ich habe große Lust, die hebräische Sprache weiter zu lernen und mehr über die jüdische Kultur und Religion zu erfahren.
Mit freundlichen Grüßen,
Visnja Kokotovic
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