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CAREER S E R V I C EUniversität Würzburg
MIT WISSEN ZUR HÖCHSTFORM
Bildungsreport 2013
Zahlen und Fakten zur Aus- und Weiterbildung in Mainfranken
Bildungsreport 2013
2
ImpressumHerausgeber:
IHK Würzburg-Schweinfurt
Hauptgeschäftsstelle: Mainaustraße 33-35 | 97082 Würzburg Telefon: +49 931 4194-0 | Fax: +49 931 4194-100
Geschäftsstelle Schweinfurt: Karl-Götz-Straße 7 | 97424 SchweinfurtTelefon: +49 9721 7848-0, Fax: +49 9721 7848-650
info@wuerzburg.ihk.dewww.wuerzburg.ihk.de
Redaktion: IHKBildmaterial: IHK Würzburg-Schweinfurt, fotolia.de, istockphoto.com
Zahlen: Deutscher Industrie- und Handelskammertag, Bundesinstitut für Berufsbildung, Eigenerhebungen
Druck: Stürtz GmbH
Stand: 3/2014, Daten: 12/2013© Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Vervielfältigung auf Papier oder elektronischen Datenträgern sowie Einspeisung in Datennetze nur mit Genehmigung des Herausgebers.
Alle Angaben wurden mit größter Sorgfalt erarbeitet und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts sowie für zwischenzeitliche Änderungen übernimmt die IHK keine Gewähr.
Aus- und Weiterbildung
der mainfränkische Ausbildungsmarkt hat sich 2013
erneut rückläu�g entwickelt. Mit 4.017 neu eingetragen-
en Ausbildungsverträgen wurden im Vergleich zum
Vorjahr 219 Ausbildungsverhältnisse (minus 5,2 Prozent)
weniger abgeschlossen.
Dieser Trend kommt wenig überraschend. Bereits
seit einigen Jahren sinkt die Zahl der Schulabgänger
in den Städten und Landkreisen deutlich. Zusätzlich
streben die Jugendlichen vermehrt auf weiterführende
Bildungswege, sodass der Bewerbermarkt für die Duale
Ausbildung zunehmend schrumpft. Das gestiegene
Ausbildungsengagement der Betriebe hat in den vergan-
genen Jahren dennoch dafür Sorge getragen, dass trotz
rückläu�ger Schülerzahlen die Ausbildungszahlen auf
höchstem Niveau lagen und auch noch liegen.
Damit auch zukünftig noch genügend Jugendliche
den Weg in die duale Berufsausbildung �nden,
müssen Betriebe einerseits ihr Ausbildungsmarketing
intensivieren, andererseits müssen die Berufsvorbe-
reitung und -motivation in den allgemein bildenden
Schulen verstärkt werden. Zudem führen die Wege vieler
schwächerer Schüler zuerst in das Übergangssystem, in
dem mithilfe verschiedenster Maßnahmen versucht wird,
eine entsprechende Ausbildungsreife zu erreichen. Im
Rahmen des bewährten Ausbildungspaktes wird es darum
umso wichtiger, möglichst viele Potenziale zur Sicherung
des Fachkräftenachwuchses direkt in den Betrieben zu
erschließen: Potenziale von Leistungsschwächeren, Alt-
bewerbern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund
ebenso wie von Leistungsstarken, die verstärkt für eine
duale Ausbildung gewonnen werden müssen.
Um die Region Mainfranken langfristig im Wettbewerb um
Fachkräfte, Wachstumspotenzial und Innovationsfähigkeit
voran zu bringen, bedarf es der Kraft und gemeinsamer
Ideen aller Akteure.
Auch 2013 engagierten wir uns weit über unseren
hoheitlichen Aufgabenbereich hinaus. Mit der neuen
Roadshow „IHK-Firmenbesuche“ diskutierten wir das
Thema Fachkräftesicherung an Hand guter Praxisbeispiele
Sehr geehrte Damen und Herren,
3
ImpressumHerausgeber:
IHK Würzburg-Schweinfurt
Hauptgeschäftsstelle: Mainaustraße 33-35 | 97082 Würzburg Telefon: +49 931 4194-0 | Fax: +49 931 4194-100
Geschäftsstelle Schweinfurt: Karl-Götz-Straße 7 | 97424 SchweinfurtTelefon: +49 9721 7848-0, Fax: +49 9721 7848-650
info@wuerzburg.ihk.dewww.wuerzburg.ihk.de
Redaktion: IHKBildmaterial: IHK Würzburg-Schweinfurt, fotolia.de, istockphoto.com
Zahlen: Deutscher Industrie- und Handelskammertag, Bundesinstitut für Berufsbildung, Eigenerhebungen
Druck: Stürtz GmbH
Stand: 3/2014, Daten: 12/2013© Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Vervielfältigung auf Papier oder elektronischen Datenträgern sowie Einspeisung in Datennetze nur mit Genehmigung des Herausgebers.
Alle Angaben wurden mit größter Sorgfalt erarbeitet und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts sowie für zwischenzeitliche Änderungen übernimmt die IHK keine Gewähr.
Vorwort
Bildungsreport 2013
mit Vertretern der Politik direkt in mainfränkischen
Unternehmen. Mit dem erfolgreichen Abschluss des
IHK-Sommercamps sind wir auch in der Förderung von
sehr schwachen Schülern einen neuen Weg gegangen
und nicht zuletzt engagieren wir uns für neue Angebote
wie der Wissenswerkstatt e.V. in Schweinfurt und der
Fortführung der Initiative „Haus der kleinen Forscher“
im vorschulischen Bereich für die Förderung des Inter-
esses an Naturwissenschaften und Technik bei den ganz
Kleinen und den Größeren.
Im Zuge der demogra�schen Entwicklung ist Aus- und
Weiterbildung die zentrale Strategie zum Erhalt des
wirtschaftlichen Leistungspotentials am Innovations-
standort Deutschland. Zur Unterstützung der regionalen
Wirtschaft kommt der IHK eine bedeutende Rolle bei der
Aus- und Weiterbildung von qualitativ hochwertigen
Fachkräften zu.
Auch im Kontext des lebenslangen Lernens ist Fort-
bildung nicht nur als wirtschaftlicher Faktor zu sehen,
sondern dient als Schlüssel zur individuellen Weiter-
quali�zierung und der Verbesserung von Karrierechancen.
Über unsere Initiativen des Jahres 2013 sowie die
wichtigsten aktuellen Zahlen, Daten und Fakten der
beru�ichen Aus- und Weiterbildung im Bezirk der IHK
Würzburg-Schweinfurt gibt Ihnen der vorliegende
Bildungsreport einen Überblick.
Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre!
Dieter P�ster
Präsident der IHK Würzburg-Schweinfurt
4
gesamtkaufmännisch
Neu eingetragene Ausbildungsverhältnisse, IHK-Bezirk Mainfranken
2013
1.568
2.903
4.471
2008
1.314
2.887
4.201
2010
1.346
2.534
3.880
2006
1.475
2.829
4.304
2011
1.552
2.890
4.442
2007
1.336
2.830
4.166
2009
1.284
2.517
3.801
2005
1.265
2.460
3.725
2004 2012
1.481
2.755
4.236
5.000
4.500
4.000
3.500
3.000
2.500
2.000
1.500
1.000
500
0
1.370
2.647
4.017
gewerblich-technisch
Aus- und Weiterbildung
Inhalt
Vorwort 3
Entwicklungen in der Berufsausbildung
Neu eingetragene Ausbildungsverhältnisse 6
Prüfungsstatistik 12
Entwicklungen in der Weiterbildung
Bilanz der Weiterbildung 15
Informationen zur Weiterbildung 20
Förderungen in der Aufstiegsfortbildung 23
Projekte
Bayerische Ausbilderakademie 24
IHK-Aktionstag Ausbildung 25
Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse 26
IHK-Sommercamp 2012-2013 28
„Haus der kleinen Forscher“ fördert schon die Kleinsten 32
Allianz „Fachkräfte für Mainfranken“ 33
Fachkräftesicherung als Zukunftsaufgabe 34
DIREKT – Brücke Studium-Wirtschaft 36
Bildungsangebote aus anderen IHK-Bereichen 38
Wissenswertes und Weiterführendes 42
5
Bildungsreport 2013
6
Der mainfränkische Ausbildungsmarkt hat sich 2013
erneut rückläu�g entwickelt. Mit 4.017 neu einge-
tragenen Ausbildungsverträgen wurden im Vergleich
zum Vorjahr 219 Ausbildungsverhältnisse (minus 5,2
Prozent) weniger abgeschlossen. Dieser Trend kommt
wenig überraschend. Bereits seit einigen Jahren sinkt
die Zahl der Schulabgänger in den Städten und Land-
kreisen deutlich. Zusätzlich verlassen die Jugendlichen
heute immer besser ausgebildet die Schulen und streben
vermehrt auf weiterführende Bildungswege, sodass der
Bewerbermarkt für die Duale Ausbildung zunehmend
schrumpft. Das gestiegene Ausbildungsengagement der
Betriebe hat in den vergangenen Jahren dennoch dafür
Sorge getragen, dass trotz rückläu�ger Schülerzahlen
die Ausbildungszahlen auf höchstem Niveau lagen und
auch noch liegen.
Neu eingetragene Ausbildungsverhältnisse, Mainfranken – Bayern – Deutschland
DeutschlandBayernMainfranken
3.000
3.500
4.000
4.500
45.000
50.000
55.000
60.000
300.000
325.000
350.000
375.000
3.880
51.877
336.619
2006
4.442
57.898
365.347
2007
4.471
59.382
365.430
2008
4.166
53.024
329.062
2009
4.201
54.596
328.700
2010 2012
4.236
56.624
330.053
2013
4.017
54.373
315.063
2011
4.304
57.587
339.567
Entwicklungen in der Berufsausbildung
Neu eingetragene Ausbildungsverhältnisse
Entwicklungen in der Berufsausbildung
* Seit dem Jahr 2011 werden diese Vorbildungen nicht mehr statistisch ausgewertet. Es erfolgt nur noch die Erfassung des höchsten allgemeinbildenden Schulabschlusses.
Die Verteilung der neu eingetragenen Ausbildungs-
verhältnisse auf die zuständigen Stellen in Unterfranken
hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Im
Jahr 2004 betrug der Anteil der bei den IHKs in Unter-
franken eingetragenen Ausbildungsverhältnisse noch
49,9 Prozent. Im Laufe der vergangenen Jahre ist dieser
Anteil auf inzwischen 60,3 Prozent (HWK 26,9 Prozent,
Sonstige 12,8 Prozent) gestiegen. Auch die Sonstigen
Berufe konnten im vergangenen Jahr prozentual zulegen.
7
Sonstige
Freie Berufe 741
Hauswirtschaft 45
Landwirtschaft 207
Öffentlicher Dienst 165
Sonstige12,8 %
IHK60,3 %
HWK26,9 %
Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung, Stand: 31.12.2013
Neu eingetragene Ausbildungsverhältnisse in Unterfranken 2013
SonstigeGesamt HWKIHK
1.204 1.233
3.1762.919
2.439
5.946 5.8295.472
10.3269.981
9.069
2012 2013
2013
Schulbildung der Auszubildenden 2004 bis 2013, IHK-Bezirk Mainfranken
Ausb
ildun
gsve
rhäl
tnis
se
Mittlerer Bildungsabschluss
Jahr
Hauptschulabschluss Hoch-/Fachhochschule BFS/BGJ/BVJ/Sonstige* ohne Abschluss
20
10
0
30
40
50
60
30,5 %29,7 %
54,1 %53,2 %
14,8 % 14,7 %
1,5 % 1,4 %
2012 2013
29,6 % 29,7 % 31,0 % 32,1 % 32,5 % 32,5 % 31,3 % 29,9 %
46,0 % 44,8 %42,4 %
48,7 %50,6 % 50,3 %
53,5 %
45,0 %
12,4 % 11,3 %12,8 %
15,4 %11,9 %
9,3 % 4,3 % 3,6 % 4,2 %
12,2 %
1,9 % 1,7 % 1,5 % 1,6 % 2,1 % 2,0 % 1,3 % 1,2 %
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
9,7 % 11,6 %
13,5 %
12.000
11.000
10.000
9.000
8.000
7.000
6.000
5.000
4.000
3.000
2.000
1.000
1.158
12,0 %
Bildungsreport 2013
8
gesamtkaufmännisch
Entwicklung der Ausbildungsverhältnisse, IHK-Bezirk Mainfranken
10.173
5.909
4.264
2004
10.424
6.177
4.247
2005
10.702
6.398
4.304
2006
11.317
6.674
4.643
2007
11.802
6.928
4.874
2008
11.772
6.917
4.855
2009
11.417
6.738
4.679
2010 2012
4.579
11.052
6.473
2013
4.535
10.851
6.316
2011
4.581
6.534
11.115
14.000
12.000
10.000
8.000
6.000
4.000
2.000
0
gewerblich-technisch
Der technologische Fortschritt und die steigenden
Anforderungen an beru�ich quali�zierte Tätigkeiten
erfordern eine stetige Anpassung der Berufsbilder und
Prüfungsmodalitäten. Im Bereich der Berufsausbildung
bedeutet das eine fortlaufende Überarbeitung der in
Deutschland gültigen 345 Ausbildungsberufe. Mit der
Zusammenfassung der wohl bekanntesten kaufmännischen
Berufe, Kaufmann für Bürokommunikation und Büro-
kaufmann, zum Kaufmann für Büromanagement wurde
mit Wirkung zum Ausbildungsbeginn 2014 ein neuer
Beruf geschaffen. Dieser wird voraussichtlich bereits
2014 der am häu�gsten gewählte Ausbildungsberuf sein.
Ebenfalls neu geschaffen wurde die Fachkraft für Me-
talltechnik, die eine inhaltlich attraktive Möglichkeit für
eine zweijährige Ausbildung im Metallbereich schafft.
Weniger relevant wird der neue Stanz- und Umform-
techniker werden, der sich inhaltlich auf einen engen
Arbeitsausschnitt der metallverarbeitenden Industrie
fokussiert. Neben der Schaffung neuer Berufsbilder, die
teilweise alte Berufe ersetzen, wurden 2013 viele Berufe
unter Beibehaltung ihrer Berufsbezeichnung überarbei-
tet. Der Fertigungsmechaniker, der Fluggeräteelektro-
niker, der Fluggerätmechaniker, der KfZ-Mechatroniker,
der Mediengestalter Digital und Print, der milchwirt-
schaftliche Laborant, der Weintechnologe und der
Werkstoffprüfer erfuhren Änderungen hinsichtlich ihres
inhaltlichen Aufbaus, wie zusätzliche Wahlquali�katio-
nen oder erhielten neue Prüfungsbestimmungen.
Neue und modernisierte Ausbildungsberufe
Die zehn stärksten Ausbildungsberufe 2013
Ausbildungsberufe Anzahl Platz im Vorjahr
Industriemechaniker/-in 1059 1
Kaufmann/-frau im Einzelhandel 750 2
Industriekaufmann/-frau 700 3
Kaufmann/-frau für Bürokommunikation 544 4
Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandel 542 6
Verkäufer/-in 538 5
Bankkaufmann/-frau 499 7
Mechatroniker/-in 479 8
Zerspanungsmechaniker/-in 400 9
Koch/Köchin 326 10
* Ausbildungsbetriebe, die sowohl in kaufmännischen als auch gewerblich-technischen Ausbildungsberufen ausbilden.
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
2.671 2.716 2.7002.790 2.852 2.851 2.785
1.923 1.978 1.976 2.041 2.054 2.049 2.004
507 490 469 486 510 528 517
241 248 255 263 288 274 264
Entwicklung der Ausbildungsstätten, IHK-Bezirk Mainfranken
gesamt kaumfmännisch gewerblich-technisch kaumfmännisch/gewerblich-technisch*
269 262 275
1.904 1.897 1.911
2.677 2.694 2.677
504 490 491
3.000
2.500
2.000
1.500
1.000
500
0
Entwicklungen in der Berufsausbildung
9
Berufsgruppe Anzahl der Neueintragungen 2012 Anzahl der Neueintragungen 2013 Veränderung Prozent
Metalltechnik 825 720 -105 -12,7
Elektrotechnik 341 327 -14 -4,1
Papier, Druck 76 91 15 19,7
Chemie, Physik, Biologie 82 86 4 4,9
Bau, Steine, Erden 82 94 12 14,6
Holz 23 16 -7 -30,4
Leder, Texil, Bekleidung 16 10 -6 -37,5
Nahrung, Genuß 24 16 -8 -33,3
Glas, Keramik, Schmuck 8 5 -3 -37,5
Ind.-techn. Behindertenberufe 3 5 2 66,7
Bergbau 1 0 -1 -100,0
Gesamt gew.-techn. Berufe 1.481 1.370 -111 -7,5
Handel 979 957 -22 -2,2
Sonstige Berufe 755 706 -49 -6,5
Hotel und Gaststätten 353 343 -10 -2,8
Industrie 249 230 -19 -7,6
Banken 170 175 5 2,9
Verkehr und Transport 188 179 -9 -4,8
Versicherung 61 57 -4 -6,6
Gesamt kfm. Berufe 2.755 2.647 -108 -3,9
Gesamt alle Berufe 4.236 4.017 -219 -5,2
Branchenvergleich neu eingetragener Ausbildungsverhältnisse, IHK-Bezirk Mainfranken
Bildungsreport 2013
100
50
100
150
200
250
300
350
400
450
Landkreis Würzburg
Stadt Würzburg
0
100
200
300
400
500
600
199
Landkreis Main-Spessart
2012
220242
462
2013
187
224
411
0
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
Landkreis Bad Kissingen
2011
105
290
395
2012
103
258
361
2013
99
266
365
200 223
423
2011
119
284
403
2011
259
116
375
2012
256
119
375
2013
257
790
1.047
2011
261
794
1.055
2012
250
749
999
2013
1.400
1.200
1.000
800
600
400
200
0
gewerblich-technisch
Neu eingetragene Ausbildungs-verhältnisse nach Landkreisen
gesamt
kaufmännisch
Entwicklungen in der Berufsausbildung
11
10
10
0
100
200
300
400
500
600
700
800
Stadt Schweinfurt
2012
299
408
707
2013
271
400
671
2011
355
432
787
0
50
100
150
200
250
300
Landkreis Schweinfurt
2012
86
217
303
2013
57
205
262
2011
61
217
278
0
50
0
150
200
250
300
350
400
Landkreis Kitzingen
0
50
0
150
200
250
300
350
400
450
Landkreis Rhön-Grabfeld
2012
183202
385
2013
351
2011
162
207
369
0
50
100
150
200
250
300
350
Landkreis Haßberge
2012
122
297
175
2013
119
275
156
2011
122
161
283
94
225
319
2011
91
200
291
2012
90
218
308
2013
178173
Bildungsreport 2013
Prüfungsstatistik
12
Teilnehmer an Abschlussprüfungen, IHK-Bezirk Mainfranken
gesamtkaufmännisch
1.628
2.506
4.134
2005
1.552
2.505
4.057
2006
1.511
2.716
4.227
2007
1.578
2.702
4.280
2008
1.674
2.848
4.522
2009 2012
1.889
2.789
4.687
2013
1.719
2.771
4.490
2010
1.981
3.073
5.054
2011
1.943
3.006
4.949
1.605
2.757
2004
4.326
7.000
6.000
5.000
4.000
3.000
2.000
1.000
0
Die Zahl der Teilnehmer an Abschlussprüfungen ist im
Jahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 Prozent
auf 4.490 gesunken. Hierbei handelt es sich noch um
die Auswirkungen der im Jahr 2009 aufgrund der Wirt-
schaftskrise gesunkenen Eintragungszahlen von neuen
Ausbildungsverhältnissen. Der Rückgang bei den ge-
werblich -technischen Ausbildungsberufen betrug 9,0
Prozent, bei den kaufmännischen Ausbildungsberufen
nur 1,0 Prozent.
gewerblich-technisch
Entwicklungen in der Berufsausbildung
13
Prüfungsergebnisse im Vergleich
Die Industrie- und Handelskammern veröffentlichen
bereits seit der Abschlussprüfung Sommer 2009 eine
bundesweit einheitliche Prüfungsstatistik für Abschluss-
prüfungen in allen IHK-Berufen. Mit der bundesweiten
Prüfungsstatistik ist es für Betriebe und Auszubildende
leichter, die Ergebnisse „ihrer“ Abschlussprüfung mit
den Durchschnittsergebnissen auf IHK-, Landes- und
Bundesebene zu vergleichen. Das wird unter anderem
Unternehmen, die an mehreren Standorten ausbilden,
ermöglichen, die Ergebnisse der jeweiligen Ausbildung
schneller einzuschätzen. Zugleich erlaubt die neue Prü-
fungsstatistik den jungen Fachkräften, ihr Leistungsver-
mögen im Vergleich zu anderen Ausbildungsabsolventen
einzuordnen. Ein Blick in die Durchschnittsergebnisse
der Abschlussprüfung Winter 2012/2013 zeigt für die
Prüfungsteilnehmer aus dem IHK-Bezirk Mainfranken
ein äußerst positives Bild. So liegen beispielsweise die
Durchschnittsergebnisse in den zwei teilnehmerstarken
Berufen Bankkaufmann/-frau und Industriemechaniker/-in
jeweils über dem Bayern- bzw. Bundesdurchschnitt.
Weitere Informationen: www.wuerzburg.ihk.de
(Ausbildung | Prüfungen | Prüfungsstatistik)
Vergleich der Prüfungsergebnisse – Industriemechaniker/-in
IHK Würzburg-Schweinfurt – Bayern – Deutschland
65
60
70
75
80
85
90
Fertigungs-technik
69
75
72
Wirtschafts- und Sozialkunde
77
8379
Auftrags- und Funktionsanalyse
6467
62Arbeitsauftrag
8785
83
∅ Gesamt-punktzahl
75
79 78
IHK Bayern Bund
Anzahl Teilnehmer 259 1.913 10.260
davon bestanden 255 1.862 9.929
Bestehensquote 98,5 97,3 96,8
IHK Würzburg-Schweinfurt Bayern Deutschland
Komplexe Arbeitsaufgabe
74
78 78
Vergleich der Prüfungsergebnisse – Bankkaufmann/-kauffrau
IHK Würzburg-Schweinfurt – Bayern – Deutschland
65
70
75
80
85
Wirtschafts- und Sozialkunde
7576
83
Rechnungswesen und Steuerung
7472
78
Kundenberatung
7979 80
Bankwirtschaft
737270
∅ Gesamt-punktzahl
76
78
75
IHK Bayern Bund
Anzahl Teilnehmer 156 1.929 8.294
davon bestanden 155 1.867 8.068
Bestehensquote 99,4 96,8 97,3
Bildungsreport 2013
Im Fürstensaal der Würzburger Residenz hat die IHK
Würzburg-Schweinfurt am 16.10.2013 die 101 Prüfungs-
besten aus ganz Mainfranken in ihrem jeweiligen Aus-
bildungsberuf für ihre herausragenden Leistungen in der
Berufsabschlussprüfung ausgezeichnet.
„Sie sind die Besten und damit die Spitze unseres Fach-
kräftenachwuchses.“, begrüßte IHK-Vizepräsident Claus
Bolza-Schünemann die Absolventen und ihre Angehöri-
gen sowie Ausbilder und gratulierte zu einer außerordent-
lichen Leistung. Insgesamt haben 4.495 junge Menschen
die Winterprüfung 2012 und die Sommerprüfung 2013
absolviert. Die 101 Prüfungsbesten in ihren Berufen – vom
Sport- und Fitnesskaufmann über den Papiertechnologen
bis zum Straßenbauer oder Industriemechaniker – hat die
IHK nun ausgezeichnet. Sieben von ihnen wurden auch als
Bayernbeste geehrt.
„Die demogra�sche Entwicklung wird es in den nächs-
ten Jahren immer schwerer machen, Ausbildungsplätze
mit geeigneten Bewerbern zu besetzen.“, so der IHK-
Vizepräsident. Ausbildungsbetriebe müssten deshalb
unabhängig von ihrer Größe ihre Anstrengungen im
Ausbildungsmarketing verstärken. Nicht nur Industrie,
Handel, Dienstleistungsgewerbe und Handwerk würden
um immer weniger Jugendliche werben, sondern auch
Fachschulen und öffentliche Einrichtungen.
Claus Bolza-Schünemann dankte den Ausbildern aus
den Betrieben und den Lehrern der Berufsschulen ganz
besonders. Sie sichern als Partner in der Dualen Ausbil-
dung gemeinsam die Qualität der Ausbildung. Lob zollte
er auch den mehr als 2.000 ehrenamtlichen Fachleuten in
den IHK-Prüfungsausschüssen aus den Unternehmen und
den Berufsschulen.
Spitze des Nachwuchses geehrt
IHK zeichnet 101 mainfränkische Prüfungsbeste aus
14
Entwicklungen in der Weiterbildung
15
1.122
619
471
974
550
447
1.137
794
553
1.147
850
620
1.192
646
414
1.103
691
508
1.189
872
572
Lehrgangsteilnehmer nach Bereichen
2012 20132004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
technische Lehrgänge kaufmännische Lehrgänge sonstige Lehrgänge
711698
779
948 965
846 859 849
1.011
1.200
1.000
800
600
400
200
0
Bilanz der Weiterbildung
Die IHK Würzburg-Schweinfurt bietet eine breite Palette
an Lehrgängen, Zerti�katslehrgängen und Seminaren an.
Seit einigen Jahren ist ein regelrechter Weiterbildungs-
boom in Mainfranken zu spüren.
Die Ausbildung legt die Grundlage für beru�iches Wissen
und praktisches Können. Unternehmen und Mitarbeiter
setzen einen höheren Anspruch an die persönliche Qua-
li�kation, um insbesondere die Handlungs- und Sozial-
kompetenz zu steigern.
Lehrgänge
Die Motivation sich weiter zu quali�zieren war auch 2013
auf sehr hohem Niveau. 2.603 Lehrgangsteilnehmer haben
sich in 107 Lehrgängen auf ihre Fortbildungsprüfungen
vorbereitet.
Prüfungen
Auch im Prüfungsbereich konnten 2.485 erfolgreiche
Prü�inge die Zeugnisse der IHK Würzburg-Schweinfurt in
Bildungsreport 2013
16
Teilnehmerstatistik (Prüfungen) Aufstiegsfortbildung
2009 2010
technische Prüfungen kaufmännische Prüfungen sonstige Prüfungen
2011
9721.012
783
914
746780
500585
492
2012 2013
416 447
681
877
976
1161
1.200
1.000
800
600
400
200
0
2.500
2.000
1.500
1.000
500
0
Empfang nehmen. Bisher hatten noch nie so viele Prü�inge
sich zu einer Weiterbildungsprüfung angemeldet. Gerade
Zuwächse bei den Bildungsträgern be�ügeln die Zahl der
Weiterbildungsprü�inge. Weiterhin ist die Bestehensquote
von 82 Prozent deutlich über dem Durchschnittswert auf
Bundesebene. Dieser Wert spricht für die hohe Motivation
und Leistungsbereitschaft der Weiterbildungsteilnehmer.
Besonders groß war in diesem Jahr erneut wieder die
Nachfrage nach dem Lehrgang und der Prüfung „Aus-
bildung der Ausbilder“. Insgesamt 1.161 neue Ausbilder
stehen nun den Mainfränkischen Unternehmen zur Ver-
fügung. Innerhalb der letzten 10 Jahre hat sich die Anzahl
der Personen, die die Ausbilderprüfung absolviert haben
verdoppelt.
Seminare
Das umfangreiche und vielseitige Seminarangebot der
Anpassungsweiterbildung erstreckt sich von temporären
Teilnehmer an Seminaren und Zerti�katslehrgängen
1.169
2.0591.951 1.980
1.6471.783
2.3992.230
1.9731.857
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
2.018
2.557
Entwicklungen in der Weiterbildung
17
Veranstaltungen, die sich im Rahmen weniger Stunden
bewegen, hin zu Veranstaltungen mit einem Zeithorizont
von mehreren Tagen oder Wochen. Die Dauer der einzelnen
Seminare ist abhängig von der jeweils angestrebten Quali-
�kation. Die qualitativ hochwertige und anwendungs-
orientierte Vermittlung von Wissen ist dabei Aufgabe und
Anspruch für die stetige Weiterentwicklung des Angebots
und orientiert sich stets an den aktuellen Bedarfen von
Industrie und Wirtschaft. Die Seminarinhalte werden hier-
für von der IHK Würzburg-Schweinfurt eigens erstellt und
ständig aktualisiert. Dies dient dazu die Qualität der Se-
minare auf einem konstant hohen Niveau zu halten und so
optimal auf die Bedürfnisse der Teilnehmer zuzuschneiden,
um die Unternehmen der Region Mainfranken mit hoch
quali�zierten Fachkräften zu unterstützen.
Zerti�katslehrgänge
Der zeitliche Rahmen für Zerti�katslehrgänge ist im
Gegensatz zu Seminaren wesentlich umfangreicher aus-
gelegt. Die Dauer kann bis zu einem Jahr betragen und
spielt sich für gewöhnlich in einem berufsbegleitenden
Kontext ab. Anders als bei den Seminaren liegen den
Zerti�katslehrgängen bundesweit einheitliche Standards
zugrunde. Die vermittelten Quali�kationen werden am
Ende durch einen schriftlichen Abschlusstest abgeprüft
und sind bundesweit anerkannt. Weiterquali�zierung
eröffnet nicht nur die Möglichkeit �nanziell und beru�ich
aufzusteigen, sondern auch die individuelle Quali�kation
zu verbessern. Auch im Zuge der demogra�schen Entwick-
lung und dem daraus resultierenden Fachkräftemangel
wird die beru�iche Weiterquali�zierung in den nächsten
Jahren an Bedeutung gewinnen und vielen die Chance
bieten beru�ich neue Wege einzuschlagen.
Weinschule
Die Weinschule hat auch 2013 ihre Erfolgsgeschichte
fortgesetzt. Dieser für die IHK junger Bereich bietet
interessante Möglichkeiten sich vor einem beru�ichen
Hintergrund zum Weinexperten zu quali�zieren und
zerti�zieren zu lassen. Dabei kann der Quali�kationsgrad
je nach Wunsch durch die dreistu�ge Modularisierung
individuell gestaltet werden. So hat sich die Weinschule
als eine wichtige Stütze zur Quali�zierung von fachkun-
digem Personal für die Weinanbauregion Mainfranken
erwiesen und erfreut sich wachsender Beliebtheit.
Bildungsreport 2013
18
Im Mittelpunkt der Begabtenförderung der beruf-
lichen Bildung steht auch in diesem Jahr die Förderung
von leistungsfähigen, jungen Fachkräften nach ihrer
Berufsausbildung. Das Stipendium eröffnet ihnen die
Möglichkeit einen Einstieg in das lebenslange Lernen zu
bekommen. Es dient weiterhin dazu anspruchsvolle fach-
liche und fachübergreifende Quali�zierungen zu erlangen
und berufsbegleitende Studiengänge zu �nanzieren. Eine
Förderung beantragen können Personen, die die Berufs-
abschlussprüfung mit mindestens 87 Punkten, also einer
Durchschnittsnote von 1,9 oder besser bestanden haben,
oder bei einem überregionalen beru�ichen Leistungs-
wettbewerb unter die ersten drei Plätze gekommen sind.
Auch dürfen Bewerber zum Zeitpunkt ihrer Bewerbung
nicht das 25. Lebensjahr überschritten haben. Dieses
Jahr wurden insgesamt 50 Stipendiaten in die Förderung
aufgenommen. Für sie wurde von der Stiftung Begabten-
förderung beru�iche Bildung (SBB) 186.000 Euro Förder-
gelder bewilligt. Insgesamt stehen jedem Stipendiaten
6.000 Euro Fördergelder über einem Zeitraum von drei
Jahren zu Verfügung. Die Eigenbeteiligung liegt bei 10
Prozent. Förderfähig sind in der Regel berufsbegleitende
Maßnahmen, die dem Erwerb fachbezogener beru�icher
Quali�kationen dienen, Vorbereitungskurse für Prüfun-
gen der beru�ichen Aufstiegsfortbildung oder der Erwerb
fachübergreifender und allgemeiner beru�icher und sozialer
Kompetenzen. Für die aus dem Förderprogramm ausschei-
denden Stipendiaten besteht die Möglichkeit, sich im
Anschluss für das Aufstiegsstipendium zu bewerben, so-
fern sie sich für ein anschließendes Studium interessieren.
Begabtenförderung
Entwicklungen in der Weiterbildung
19
Firmenseminare
Auch im Geschäftsjahr 2013 erfreute sich der Bereich der
Firmenseminare steigender Beliebtheit. Dies unterstreicht
den Trend, wonach Unternehmen verstärkt in die Weiter-
bildung ihrer Angestellten investieren. An dieser Tatsache
lässt sich erkennen, dass mainfränkische Unternehmen
die derzeitige Fachkräftesituation am Arbeitsmarkt korrekt
antizipieren und darauf reagieren. Zur Unterstützung der
Unternehmen in der Region bietet die IHK die Möglichkeit
Mitarbeiter in einem betrieblichen Rahmen gezielt auf un-
ternehmensspezi�sche Bedürfnisse hin zu schulen. Die IHK
berät dabei Unternehmen kostenfrei über Ihre individuel-
len Möglichkeiten direkt vor Ort. Das Angebot erstreckt
sich über ein großes Spektrum betriebswirtschaftlicher
und technischer Themen, als auch interaktiven Trainings
und allgemeiner Maßnahmen zur Förderung und Stärkung
von Gruppenprozessen. Auf Wunsch entwickelt die IHK
Konzepte, die auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten
sind und erstellt die dazu passenden Seminarunterlagen.
Die IHK betreut den gesamten Schulungsablauf, von der
Organisation bis hin zur Durchführung, mit einem direk-
ten Ansprechpartner. Schulungsort, Schulungszeitraum
und Schulungsdauer können frei nach den individuellen
Vorstellungen gestaltet werden.
Bildungsreport 2013
Informationen zur Weiterbildung
Wer mehr kann, kann auch mehr werden. Weiterbildung
eröffnet Chancen für das beru�iche Vorankommen.
Die Industrie- und Handelskammern bieten eine
breite Palette von Weiterbildungsprüfungen, die zu
anerkannten Abschlüssen führen.
Diese stehen für praxisnahe Fachkompetenz und gelten
europaweit. Den Unternehmen stehen mit den erfolg-
reichen Teilnehmern hochmotivierte Mitarbeiter zur
Verfügung, deren Fach- und Führungskompetenz die
Leistungsfähigkeit der Betriebe steigert.
Prüfungsvorbereitungslehrgänge
Prüfungsvorbereitungslehrgänge sind die Veranstal-
tungsart, mit der Sie auf einen öffentlich-rechtlich
anerkannten Abschluss vorbereitet werden. Mit einer
Dauer von bis zu drei Jahren sind sie die längste Ver-
anstaltungsart der IHK Würzburg-Schweinfurt. Wie die
Zerti�katslehrgänge, �nden sie meist berufsbegleitend
(also abends und/oder samstags) statt. Die Inhalte wer-
den anhand von Rahmenplänen vermittelt, die auf der
Basis der ihnen zugrunde liegenden Rechtsvorschriften
bzw. Rechtverordnungen erstellt sind. Als Teilnehmer des
Lehrgangs bleibt Ihnen freigestellt, ob Sie tatsächlich an
der Prüfung teilnehmen, oder nur die Inhalte lernen wollen.
Für die Teilnahme an der Prüfung sind Zulassungsvoraus-
setzungen zu erfüllen, die Sie durch die IHK feststellen
lassen. Die Kosten von Prüfungsvorbereitungslehrgängen
können oft durch das Meister-BAföG gefördert werden.
Die Abschlüsse
• Facharbeiter/-in: fachlich versierte Außenvertreter
einer Branche
• Fachkaufmann/-frau: funktionsspezi�sche
kaufmännische Führungskraft
• Fachwirt/-in: branchenspezi�scher „Generalist“
• Industriemeister/-in: quali�zierte industriell-
technische Führungskraft
• Technische/r Fachwirt/-in: Bindeglied an der
Schnittstelle zwischen dem kaufmännischen
und dem technischen Unternehmensbereich
• Betriebswirt/-in bzw. Technische/r Betriebswirt/-in:
auf Fachkaufmann/-frau, Fachwirt/-in oder
Industriemeister/-in aufbauende Quali�zierung,
die dazu befähigt, selbstständig Leitungsaufgaben
zu übernehmen
20
Geförderte Weiterbildung
Schwerpunkt der IHK-Lehrgänge im Auftrag der regio-
nalen Agenturen für Arbeit war, wie in den Vorjahren,
der SAP-Bereich, insbesondere der Lehrgang „SAP-
Anwender/-in Basisquali�kation (IHK)“. Im Rahmen
dieses Lehrganges absolvieren die Teilnehmer seit Mitte
2010 eine Zerti�zierung durch die SAP AG. Während
bundesweit die Bestehensquote dieser Zerti�zierung 85
Prozent beträgt, liegt die Erfolgsquote bei allen Würz-
burger und Schweinfurter IHK-Lehrgängen bislang bei
100 Prozent. Die Vermittlungsquote der Absolventen in
Arbeit lag auch 2013 bei 85 bis 90 Prozent. Aufgrund des
bisherigen Erfolges der Lehrgänge haben die regionalen
Agenturen für Arbeit angekündigt, die Lehrgänge auch
2014 weiter zu fördern. Der SAP-Bereich ist damit einer
der wenigen, in denen noch Weiterbildungsmaßnahmen
durch die Agenturen gefördert werden.
Informationen gibt es unter:
www.weiterbildungsstipendium.de bzw.
www.aufstiegsstipendium.info
Betriebswirt/in
Fachkaufmann/frauFachwirt/in Technische/r Fachwirt/in
Betriebliche Praxis
Kaufmännische/Gewerblich-technische Berufsausbildung
Allgemeinbildende Schule: Mittelschule - Realschule - Gymnasium - Wirtschaftsschule
Fremdsprachen Fachberater/inund ähnl. Abschlüsse
Industriemeister/inFachmeister/in
Technische/r Betriebswirt/inTechnische/r Industriemanager/in
Entwicklungen in der Weiterbildung
21
Bildungsreport 2013
Thomas Dötzer von der Huthamaki Films GmbH aus
Forchheim ist der 3.000ste Absolvent der Quali�-
kation zum Industriemeister Kunststoff/Kautschuk. Er
hat mit 30 Kollegen den sechsmonatigen Vollzeitlehr-
gang durchlaufen und in den Prüfungen umfangreiches
Fachwissen in der Kunststofftechnik, Personalführung
und Unternehmensführung nachgewiesen.
In einem stark technologieorientierten Bereich wie
der Kunststof�ndustrie ist das „Unternehmens-Kapital
Mitarbeiter“ ein entscheidender Wettbewerbsfaktor
für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Quali�zierte
und motivierte Mitarbeiter bilden die Basis, um sich im
Wettbewerb zu positionieren. Und genau bei der Weiter-
bildung dieser Fachkräfte setzt der Abschluss an.
Bereits seit 1967 führt die IHK Würzburg-Schweinfurt in
Kooperation mit dem Süddeutschen Kunststoffzentrum
diese Quali�kation durch und genießt einen sehr guten
Ruf. „Immer wieder melden sich Teilnehmer in Würzburg
an, deren Vorgesetzte oder Kollegen die Quali�kati-
on ebenfalls in Würzburg abgelegt haben. Dies spricht
für das gute Gesamtpaket, das in Würzburg angeboten
wird“, so IHK-Bereichsleiter Stefan Göbel.
Aus dem ganzen Bundesgebiet kommen die Teilnehmer
– in der Mehrzahl aus dem Süddeutschen Raum. Insge-
samt 800 Unterrichtsstunden werden in einem halben
Jahr absolviert. Zur Zeit starten pro Jahr drei Lehrgänge,
in denen den angehenden Industriemeistern die neusten
technischen Inhalte sowie betriebswirtschaftliches und
Führungs-Wissen vermittelt werden.
Der Abschluss wird momentan über das Bundesinstitut
für Berufsbildung neu geordnet, um auch weiterhin mit
den Erfordernissen des Marktes Schritt zu halten. Hierbei
bringen auch Experten aus Mainfranken ihr Fachwissen ein.
Stefan Göbel, IHK-Bereichsleiter Aufstiegsfortbildungen (links), überreichte mit Peter Selzam, Lehrgangsleiter des Süddeutschen Kunststoffzentrums und Prüfungs-ausschussvorsitzender, die Zeugnisse und Urkunden an den 3.000sten Industriemeister Kunststoff/Kautschuk Thomas Dötzer.
Quali�zierte Köpfe braucht das Land! Der 3.000ste Industriemeister
Kunststoff/Kautschuk erhält das IHK-Zeugnis
22
Meisterpreis der bayerischen Staatsregierung –
120 Fachkräfte prämiert Meisterbonus
Beru�iche Weiterbildung ist auf Seiten der bayerischen
Landespolitik ein wichtiges Ziel zur Fachkräftesicherung.
Deshalb hat das Bayerische Ministerium für Wirtschaft
zum 1. September 2013 den Meisterbonus für die er-
folgreichen Absolventen einer Aufstiegsfortbildung auf-
gelegt. Voraussetzung ist der Weiterbildungsabschluss
vor einer bayerischen IHK und dazu entweder den
Hauptwohnsitz in Bayern oder den Beschäftigungsort in
Bayern. Der Meisterbonus ist mit 1.000 Euro dotiert. Im
vierten Quartal 2013 haben bereits 60 IHK-Absolventen
bei der IHK Würzburg-Schweinfurt den Meisterbonus
erhalten.
Dass Weiterbildung und lebenslanges Lernen notwendig
sind, um mit der Arbeitswelt Schritt zu halten, ist
insbesondere für Jugendliche zusehends selbstver-
ständlicher. Mit neun kaufmännischen und sechs
technischen Abschlüssen konnten nun 120 besonders
hervorragende Absolventen mit der Meisterpreisurkunde
des Bayerischen Wirtschaftsministeriums ausgezeich-
net werden. Sie gehören zu den 20 Prozent Besten der
verschiedenen IHK-geprüften Abschlüsse – Betriebs-
wirte, Industrie- und Fachmeister, Fachwirte sowie
Fachkau�eute, die im letzten Jahr ihre Weiterbildungs-
prüfung mit der Note 2,5 oder besser abgeschlossen ha-
ben. „Für die regionalen Arbeitgeber ist es sehr wichtig,
talentierte Mitarbeiter im Unternehmen zu haben. Sie zu
halten und zu fördern wird immer mehr zur Zukunfts-
aufgabe der Wirtschaft, denn quali�zierte Nachwuchs-
kräfte werden rar.“, betonte IHK-Präsident Dieter P�ster.
Die Urkunden überreichte Bayerns Wirtschaftsstaats-
sekretärin Katja Hessel, oben im Bild mit IHK-Prü�ing
Stefan Holzmann.
Entwicklungen in der Weiterbildung
23
Förderungen in der Aufstiegsfortbildung
Bildungsreport 2013
Bayerische Ausbilderakademie
Die seit 2010 existierende Bayerische Ausbilderakademie
ist ein Zerti�zierungssystem, in dem sich engagierte Aus-
bilderinnen und Ausbilder, die über einen oder mehrere
Bildungsabschlüsse verfügen, ihre Leistungen in drei
Stufen zerti�zieren lassen können.
Im Wettbewerb um hoch quali�zierte Nachwuchskräfte
sind gute Ausbilder ein besonderer strategischer Wett-
bewerbsvorteil für Unternehmen.
Thematische Schwerpunkte des Ausbilderquali�zie-
rungssystems sind verschiedene Quali�zierungsbereiche
der Weiterbildung. Die Bepunktung der einzelnen Quali-
�kationen gliedert sich nach deren Art und der Dauer der
Maßnahme. Auf der Stufe zwei und drei können von der
Jury zusätzlich bis zu drei Sonderpunkte für besonders
engagierte Ausbilder oder ehrenamtliche Tätigkeiten
vergeben werden.
Im Jahr 2013 haben sich die ersten mainfränkischen
Fachkräfte für die dritte Zerti�zierungsstufe angemeldet,
die höchste Stufe der Bayerischen Ausbilderakademie.
Viele Ausbilder nutzen die speziellen Seminarangebote,
die von der IHK Würzburg-Schweinfurt angeboten
werden, wie „Auszubildende führen, fördern und for-
dern“, „Auszubildende sicher bewerten“ oder „Ausbil-
dungskonzepte von der Einstellung bis zur Übernahme“.
Mit diesen Seminaren erhalten die Ausbilder wertvolle
Impulse und Bildungspunkte für die Zerti�zierung zur
Bayerischen Ausbilderakademie.
Zerti�zierungssystem für Ausbilder
24
Der bundesweite Aktionstag Ausbildung der IHK-Orga-
nisation fand 2013 am 1. Juli statt. In den Räumen
der IHK Würzburg-Schweinfurt in Würzburg und
Schweinfurt nutzten über 200 Jugendliche die Chance,
direkt mit den Personalverantwortlichen zahlreicher
Unternehmen in Kontakt treten zu können. Namhafte
Firmen boten freie Ausbildungsplätze an, führten erste
Gespräche und nahmen Bewerbungen entgegen. Mit am
Start dieses Aktionstages waren die Agentur für Arbeit
mit ihren Berufsberatern, die Ausbildungsberater der
IHK Würzburg- Schweinfurt sowie die Handwerkskam-
mer für Unterfranken. Auch die Azubis der IHK hat-
ten ihren eigenen Stand: von Azubi zu Azubi stellten
Sie die Vorteile einer dualen Berufsausbildung vor und
plauderten auch mal aus dem Nähkästchen. Wertvolle
Unterstützung leisteten auch die Wirtschaftsjunioren
aus den Kreisen Würzburg und Schweinfurt am Aktions-
tag: Sie führten Bewerbungsunterlagenchecks vor Ort
durch und gaben den Schülern praxisnahe Tipps für das
Bewerbungsgespräch. Aber nicht nur vor den Räumen
der Wirtschaftsjunioren bildete sich zeitweise eine lan-
ge Schlange - ebenfalls großes Interesse fand ein ganz
besonderes Angebot der IHK Würzburg-Schweinfurt:
Fotografen erstellten auf Wunsch professionelle
Bewerbungsfotos, welche den Interessenten kostenfrei
digital ausgehändigt wurden. Mithilfe von Schmink-
spiegel und Tipps vom Pro� entstanden so schöne Fotos
für eine perfekte Bewerbungsmappe oder die Online-
Bewerbung. Auch Melanie Reh, Personalreferentin der
Schä�ein AG, zeigte sich als Ausstellerin zufrieden: „Die
meisten Schüler hatten ihre Berufsorientierung abge-
schlossen, zeigten großes Interesse und waren sehr
motiviert. Die geführten Gespräche waren intensiv und
zeugten von der hohen Qualität der Bewerber.“
IHK-Aktionstag Ausbildung
Das Team der IHK Würzburg-Schweinfurt war gut auf die Fragen der Jugendlichen vorbereitet. Hier im Bild: IHK-Auszubildende Vanessa Och (links) sowie IHK-Ausbildungs- und Fachkräfteberaterin Maresa Pfeuffer und Katja Döpfner aus dem Bereich Aufstiegsfortbil-dung (beide rechts) mit einer Besucherin des Aktionstags Ausbildung.
Projekte
25
Bildungsreport 2013
Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse
Bereits zum 1. April 2012 trat das „Gesetz zur Verbes-
serung der Feststellung und Anerkennung im Ausland
erworbener Berufsquali�kationen“, kurz Berufsquali�-
kationsfeststellungsgesetz (BQFG) in Kraft. Personen,
die im Ausland einen Berufsabschluss erworben haben,
erhalten so einen Anspruch auf Prüfung der Gleichwer-
tigkeit ihres ausländischen Bildungsabschlusses im Ver-
gleich zu einem deutschen Referenzberufsabschluss und
das binnen drei Monate. Unabhängig von der Staatsan-
gehörigkeit kann jeder, der im Ausland einen öffentlich
anerkannten beru�ichen Bildungsabschluss erworben
hat und in Deutschland erwerbstätig ist oder sein möch-
te, einen Antrag auf Feststellung der Gleichwertigkeit
stellen. Im Rahmen des Feststellungsverfahrens wird
überprüft, ob und inwieweit der im Ausland erworbene
Abschluss ergänzt um die berufspraktischen Erfahrun-
gen als Kompetenzpro�l mit einem deutschen Abschluss
gleichwertig ist. Liegen keine wesentlichen Unterschie-
de vor, so wird die Gleichwertigkeit des ausländischen
Abschlusses mit dem entsprechenden deutschen Beruf
bescheinigt. Wurden im Verfahren wesentliche Unter-
schiede festgestellt, so erhält der Antragsteller eine
Bescheinigung, aus der die vorhandenen und die noch
fehlenden Quali�kationen hervorgehen. Das BQFG gilt
ausschließlich für Berufe, die in der unmittelbaren Zu-
ständigkeit des Bundes liegen. Dazu zählen die rund
350 staatlich anerkannten Ausbildungsberufe. Die IHKs
übernehmen die Aufgabe der Feststellung der Gleich-
wertigkeit für alle Aus- und Weiterbildungsberufe des
Handels, der Industrie, der Versicherungen, Banken und
Dienstleistungen. Die Antragstellung erfolgt bei der von
den Industrie- und Handelskammern gegründeten IHK
FOSA (Foreign Skills Approval) in Nürnberg, die auch
über die Gleichwertigkeit entscheidet.
Erste Ergebnisse einer neuen Aufgabe
26
Zusammenfassung zur Erstberatung ab Januar 2013
(Stand: 31.12.2013)
Insgesamt erfolgten 24 Beratungsgespräche in den Räum-
lichkeiten der IHK Würzburg-Schweinfurt zum Thema BQFG.
Im Schnitt dauerte eine Erstberatung 52 Minuten.
Die Antragsteller setzen sich wie folgt zusammen:
• 11 Männer / 13 Frauen
• 14 technische Berufe / 10 kaufmännische Berufe
• 13 verschiedene Herkunftsländer
• 22mal handelte es sich um IHK-Berufe
Ukraine 1
Türkei 1
Bosnien-Herz. 1
Kasachstan 5
Rumänien 2
Russland 4
Polen 3
Tunesien 1
Mazedonien 1
China 1
Kosovo 1
Norwegen 1
Kirgisistan 2
Ausbildungsbereiche
Herkunftsländer
technisch 10
kaufmännisch 14
42%
58%
4%
21%
4%
4%
4%
4%
4%
4%
4%
4%
13%
17%
9%
8%
Projekte
27
Bildungsreport 2013
IHK-Sommercamp 2012-2013
Die IHK Würzburg-Schweinfurt beschritt mit der
Agentur für Arbeit Schweinfurt sowie der Stadt und dem
Landkreis Schweinfurt einen neuen und kreativen Weg,
um die Ausbildungsreife von Schulabgängern zu verbes-
sern. In Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schul-
amt sowie den Mittelschulen der Stadt und des Land-
kreises Schweinfurt gab die IHK 41 Hauptschülern in der
achten Klasse, deren Chance auf einen Schulabschluss
und damit auf einen Ausbildungsplatz sehr gering war,
die Möglichkeit am IHK-Sommercamp teilzunehmen.
Zusammen mit einem Team aus Pädagogen, Künstlern
und Studenten tauschten sie ihr gewohntes Umfeld für
drei Wochen in den Sommerferien mit der Stützelvilla in
Windischeschenbach (Oberpfalz) ein. Dort erhielten die
Jugendlichen zum einen schulische Unterstützung durch
ein Team aus rund zwanzig pädagogischen Fachkräften.
Gleichzeitig bereiteten sie sich in der Oberpfalz auf Be-
werbungsgespräche vor und konnten beim Einstudieren
eines Musicals ihre kreativen Talente entdecken. Nach
den drei Wochen im Sommercamp erhielten die Absol-
venten ein Zerti�kat und - noch viel wichtiger: - eine re-
gelmäßige Betreuung im neunten und letzten Schuljahr.
Das IHK-Sommercamp wurde nun zum Ende des
Jahres 2013 of�ziell beendet und wir haben Bilanz
gezogen. „Unser Sommercamp hat gezeigt, dass auch
bildungsschwächere Jugendliche mit gezielter und
persönlicher Betreuung �t für eine Lehrstelle werden
können.“, bilanzierte Dieter P�ster, Präsident der IHK
Würzburg-Schweinfurt, anlässlich eines Abschlussge-
spräches mit den Projektpartnern in Schweinfurt.
Während des Camps konnten sich viele Schüler in ihren
schulischen Leistungen stark verbessern. Die Kenntnisse
in Mathematik und Deutsch sowie die Lesekompetenzen
Erfolgreicher Abschluss
28
wurden bei allen Schülern mindestens um ein Schuljahr
verbessert – teilweise sogar um bis zu zwei Schuljahre.
Auch der Erfolg am Ende der Nachbetreuungsphase
während der neunten Klassenstufe ist beeindruckend:
• Von 41 Teilnehmern haben 39 ihren
Hauptschulabschluss bestanden!
• 21 Teilnehmer hiervon haben den Quali�zierenden
Hauptschulabschluss erfolgreich absolviert.
• 19 Teilnehmer haben einen Ausbildungsvertrag oder
sind an einer Berufsfachschule angenommen worden.
• Zwölf der Teilnehmer besuchen die zehnte Klasse um
die Mittlere Reife zu erreichen, vier Jugendliche
be�nden sich in einer Berufsvorbereitung.
• Ein Jugendlicher absolviert ein freiwilliges
soziales Jahr.
„Für die Jugendlichen ein toller Erfolg, auch wenn es
langfristig nicht die Aufgabe der Wirtschaft sein kann,
Aufgaben des Staates zu übernehmen.“, resümiert Max-
Martin W. Deinhard, IHK-Bereichsleiter Berufsausbil-
dung. Der 17-jährige Erik zum Beispiel aus Schweinfurt
absolviert seit September 2013 eine Ausbildung zur
Fachkraft Metalltechnik. Er hatte sich vor zwei Jahren
wie 40 andere Schweinfurter Hauptschüler freiwillig für
das Projekt „IHK-Sommercamp“ beworben. „Das Som-
mercamp hat mir vor allem in meinem Auftreten und
meiner Selbstsicherheit geholfen. Ich glaube nicht, dass
ich sonst so schnell einen Ausbildungsplatz gefunden
hätte.“, strahlt Erik.
IHK-Präsident Dieter P�ster (3. v. l.), stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Bode (1. v. r.) und Max-Martin W. Deinhard (2. v. r.), Bereichsleiter IHK-Berufsausbil-dung, freuen sich mit den Projektpartnern und den Kids über die erfolgreiche Bilanz des Sommercamps.
Projekte
29
Bildungsreport 2013
„Ohne die Zeit im Sommercamp wäre ich nicht so weit ge-kommen – ich bin nun anderen Menschen gegenüber viel offener - aber auch selbstbewusster.“ Stephanie, 16 Jahre
„Das Sommercamp und die Nachbetreuung waren klasse! Ich bin jetzt gut auf das Berufsleben und meine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann vorbereitet. Vor allem kann ich jetzt besser im Team arbeiten und auf andere zugehen.“ Anton, 17 Jahre
30
Aus- und Weiterbildung
„Das Sommercamp hat mir vor allem bei der Be-rufswahl geholfen. Ich hatte vorher keine Ahnung, was ich werden wollte. Jetzt fange ich ab September 2013 eine Ausbildung zur Köchin an. Darauf freue ich mich!“ Lisa, 15 Jahre
„Ich habe richtig viel gelernt – sogar der Unter richt in Mathe und Deutsch hat in Windisch- Eschenbach Spaß gemacht! Und meine Ausbildung bei der Deutschen Post wird bestimmt toll!“
Maximilian, 17 Jahre
Bildungsreport 2013
„Haus der kleinen Forscher“ fördert schon die Kleinsten
Mit der Initiative „Haus der kleinen Forscher“ engagiert
sich die IHK Würzburg-Schweinfurt im vorschuli-
schen Bereich für die Förderung des Interesses an
Naturwissenschaften, Mathematik und Technik bei den
ganz Kleinen. Kinder sind – wenn man so will – gebo-
rene Forscher, die mit Freude entdecken, erforschen und
sich mit naturwissenschaftlichen Phänomenen ausei-
nander setzen. Wie funktioniert eine Teebeutelrakete?
Woraus besteht die Farbe Schwarz? Kann Wasser berg-
auf laufen? Die Antworten auf solche Fragen erforschen
Mädchen und Jungen im „Haus der kleinen Forscher“.
Besonders engagierte Kindertagesstätten können zudem
eine Zerti�zierung über die Stiftung „Haus der kleinen
Forscher“ erhalten.
Gemeinsam mit lokalen Kita-Trägern ermöglicht die
IHK in dem Projekt die Schulung der Erzieher. Diese
vermitteln dann drei- bis sechsjährigen Schützlingen
spannende Zusammenhänge in den verschiedensten
Themenbereichen. Damit werden innovative Wege zur
Nachwuchssicherung in den naturwissenschaftlichen und
technischen Berufsfeldern eröffnet.
2013 konnten fünf neue Kindergärten in Mainfranken
als „Häuser der kleinen Forscher“ ausgezeichnet werden.
Diese sind der katholische Kindergarten Menschenskin-
der in Veitshöchheim, der katholische Kindergarten St.
Josef in Bad Neustadt, der katholische Kindergarten St.
Sebastian in Zellingen, die evangelische Kindertages-
einrichtung St. Michael in Kitzingen und der katholische
Kindergarten „Unsere liebe Frau“ in Würzburg.
Erfolgreiche Kooperation verlängert
32
Allianz „Fachkräfte für Mainfranken“
Um die Region Mainfranken langfristig im Wettbewerb
um Fachkräfte, Wachstumspotenzial und Innovations-
fähigkeit voran zu bringen, bedarf es der Kraft und
gemeinsamer Ideen aller Akteure. Aus diesem Grund
initiierte die IHK bereits Ende 2012 eine Allianz zur
„Sicherung der Fachkräfte in Mainfranken“. Dieses Ziel
verfolgen in Zukunft die Agentur für Arbeit Würzburg,
Agentur für Arbeit Schweinfurt, Industrie- und Han-
delskammer Würzburg-Schweinfurt, Handwerkskammer
für Unterfranken, vbw – Vereinigung der Bayerischen
Wirtschaft e.V., Bezirksgruppe Unterfranken, Deutscher
Gewerkschaftsbund Region Würzburg-Schweinfurt
sowie die Region Mainfranken GmbH.
Mit einem ersten gemeinsamen Projekt wurde das Ziel
verfolgt, junge Erwachsene ohne Berufsabschluss bis
zum Ausbildungsstart 2013 in eine beru�iche Ausbildung
zu bringen. Mit dieser Quali�zierungsoffensive konnten
über 50 Prozent der Teilnehmer mit Hilfe der Allianz-
partner in Beschäftigung, Ausbildung oder Umschulung
integriert werden. Aufgrund des großen Erfolges wird das
Projekt im Ausbildungsjahr 2014 modi�ziert fortgesetzt.
Die Eingliederung und Förderung von Menschen mit
Behinderung im Arbeitsleben ist eines der zehn Hand-
lungsfelder der Allianz. Inklusion stellt für Menschen
mit Behinderung eine Möglichkeit dar, ihren Lebens-
unterhalt durch Arbeit selbst zu bestreiten und er-
möglicht ihnen darüber hinaus einen allgemeinen und
barrierefreien Zugang zum Arbeitsmarkt, Die Allianz-
partner unterstützen ein gefördertes Projekt der Lebens-
hilfe für Behinderte e.V. Schweinfurt, welches diese
Bestrebungen konkret werden lässt.
Darüber hinaus hat sich die Allianz auf eine gemeinsame
Strategie beim Thema Anwerbung ausländischer Fach-
kräfte verständigt. Ziel ist es, zum einen die Unternehmen
bei der Anwerbung und Integration von Fachkräften aus
dem Ausland zu unterstützen und zum anderen eine
Willkommenskultur in der Region zu etablieren. Ein neu-
gegründeter Arbeitskreis „Willkommenskultur“ wird hier
erste konkrete Umsetzungsvorschläge erarbeiten.
Positive Zwischenbilanz
Projekte
33
Bildungsreport 2013
Fachkräftesicherung als Zukunftsaufgabe
Kleinere und mittlere Unternehmen – aber auch Städte
und Kommunen abseits von Ballungsräumen stehen an-
gesichts des demogra�schen Wandels vor großen Heraus-
forderungen. Die Region Mainfranken ist in besonderem
Maße von diesen Entwicklungen betroffen. Nach
dem Motto: „Agieren statt reagieren“ startete die IHK
Würzburg- Schweinfurt im Herbst 2012 die IHK-Road-
show zum Thema „Fachkräftesicherung als kommunale
Aufgabe“. Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik
und Verwaltung diskutierten bereits im Landkreis Rhön-
Grabfeld, Bad Kissingen, Main-Spessart und im Landkreis
Haßberge über die Konsequenzen, Herausforderungen
und Chancen, vor denen die mainfränkischen Kommunen
in Zukunft stehen. Den wissenschaftlichen Beitrag leistete
Professor Dr. Jürgen Rauh vom Zentrum für Regional-
forschung der Universität Würzburg, der den Zuhörern
verdeutlichte, dass es in den Kommunen nicht Einzelmaß-
nahmen sind, die zum Erfolg führen, sondern langfristig
angelegte strategische Konzepte. Besonders deutlich wur-
den die Chancen der demogra�schen Herausforderungen
durch die Praxisvorträge von Kommunalvertretern, die
aufgezeigt haben, welche vielseitigen Möglichkeiten
Kommunen haben, um sich als attraktiver Standort für
potenzielle Fachkräfte und Bürger vor Ort zu präsentieren.
Den demogra�sche Wandel aktiv gestalten –
Unternehmen stellen sich vor!
Mit einem neuen Konzept, der „IHK-Firmenbesuche“
erweitert die IHK 2013 ihre Veranstaltungsreihe und
bindet damit die Perspektive der Unternehmen mit ein.
Unter der Überschrift: „Den demogra�schen Wandel
aktiv gestalten“ stellen sich mainfränkische Betriebe vor,
die eine familienfreundliche, chancengerechte, gesund-
heitsbewusste und demogra�efeste Personalpolitik ver-
folgen. Das erste Unternehmen, das seine Türen für ein
interessiertes Publikum öffnete, war die Simon Möhringer
Anlagenbau GmbH in Wiesentheid.
Mit sechs Ausbildungsrichtungen gegen die
Demogra�efalle
Das seit über 125 Jahren familiengeführte Unternehmen
produziert Maschinen für die holzverarbeitende Indus-
trie und vertreibt diese weltweit. „Bei uns stehen die
einzelnen Mitarbeiter im Vordergrund der Unternehmens-
philosophie“, erklärte Geschäftsführer Dr. Stefan
Möhringer. Auszeichnungen, wie jüngst die für „Soziale
Verantwortung im Mittelstand“ des bayerischen Wirt-
IHK-Roadshow in ganz Mainfranken unterwegs
34
schaftsministeriums dokumentieren dies. Die Ausbildung
des eigenen Fachkräftenachwuchses in sechs verschie-
denen Ausbildungsrichtungen ist eine weitere Kern-
kompetenz des Unternehmens. Auf diesem Wege kann
das Unternehmen Fachkräfte nachhaltig sichern sowie
Wissen und Erfahrung an die nächste Generation weiter-
geben. Insbesondere im produzierenden Gewerbe ist
hierbei wichtig, dass die älteren Mitarbeiter dem Unter-
nehmen lange gesund treu bleiben und sowohl Familie
als auch Arbeit möglichst stressfrei unter einen Hut be-
kommen. Hier setzt der Geschäftsführer auf individuelle
und �exible Lösungen zur besseren Vereinbarkeit sowie
auf ein betriebliches Gesundheitsmanagement für Jung
und Alt.
„Unsere größte Investition sind unsere Auszubildenden“
Einen spannenden Einblick in die moderne Welt der
Transport- und Logistiklösungen erhielten die Teilneh-
mer beim zweiten Firmenbesuch bei der Schä�ein AG in
Röthlein. 750 Mitarbeiter hat das Unternehmen heute
insgesamt – und setzt auf die Ausbildung des eigenen
Fachkräftenachwuchses. „Unsere größte Investition
sind unsere Auszubildenden, unsere Ausbildungsquote
liegt durchschnittlich bei zehn Prozent.“, informierte die
Personalleiterin der Schä�ein AG Stephanie Kossner. Als
mittelständisches Unternehmen biete man Sicherheit
und gleichzeitig gute Aufstiegschancen. Maßgeblichen
Anteil daran, dass die Ausbildungssituation im Betrieb
aktuell so positiv aussieht, habe auch, dass das Unter-
nehmen unter anderem Ausbildungsmessen besucht,
Schnupperpraktika oder Willkommensveranstaltungen
für Eltern anbietet.
Die IHK-Roadshow wird auch 2014 auf Tour gehen und
Unternehmen in Mainfranken die Möglichkeit bieten,
Ihre Lösungsansätze im Rahmen der Fachkräftesicherung
vorzustellen. Weitere Informationen zu den Themen
„Demogra�e und Fachkräftesicherung“ erhalten Sie auf
unserem Onlineportal: www.fachkraefte-mainfranken.de
Sie erörterten Maßnahmen zur Bewältigung des demogra�schen Wandels (v. l.): Achim Schä�ein, Vorstandsvorsitzender der Schä�ein AG, Florian Töpper, Landrat des Landkreises Schweinfurt, Karin Jung, Agentur für Arbeit Schweinfurt, Stephanie Kossner, Schä�ein AG, Isabel Linz, IHK Würzburg-Schweinfurt, Max-Martin W. Deinhard, IHK-Bereichsleiter Berufsausbil-dung, Jürgen Bode, stellvertre-tender IHK-Hauptgeschäftsführer.
Projekte
35
Bildungsreport 2013
CAREER S E R V I C EUniversität Würzburg
In Kooperation mit der Julius-Maximilians-Universität
Würzburg sowie dem Technologie- und Gründerzent-
rum Würzburg (TGZ) und der IHK Würzburg-Schweinfurt
wurde das innovative Projekt DIREKT – Brücke Studium-
Wirtschaft entwickelt.
Motivierte Studierende der Geisteswissenschaften, die
später in der mainfränkischen Wirtschaft erfolgreich Fuß
fassen möchten, erhalten durch das Projekt die Möglich-
keit, betriebswirtschaftliche Zusatzquali�kationen für
einen erfolgreicheren Berufseinstieg zu erwerben. Einen
Einblick in die Arbeitsprozesse im Unternehmen erhalten
die Studierenden durch ein Betriebspraktikum. Zusam-
men mit dem Career Service der Universität Würzburg
sorgt die IHK für die Vermittlung der Studierenden an
die Betriebe.
Wie sieht die Brücke zur Wirtschaft aus?
Studienbegleitend werden zusätzliche Kompetenzen
in betriebswirtschaftlichen Bereichen unter anderem
Geschäftsprozessmanagement, Bilanzierung, Marketing
und Einkaufsmanagement vermittelt. „In erster Linie
geht es darum, die Chancen der Studierenden zu erhö-
hen, nach dem Abschluss, den direkten Weg in unseren
regionalen Arbeitsmarkt zu �nden“, so Jürgen Bode,
stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Würz-
burg-Schweinfurt. Die Veranstaltungen des Projektes
bestehen aus zwei Blöcken in zwei aufeinanderfolgen-
den vorlesungsfreien Zeiten. Die Lehrveranstaltungen
führt die Akademie für Weiterbildung an der Universität
Würzburg durch. Erfahrene Dozenten und Vertreter aus
der Wirtschaft gestalten dabei die praxisnahen Unter-
richtseinheiten. Nur wenn die Module erfolgreich mittels
36
DIREKT - Brücke Studium-Wirtschaft
Klausur abgeschlossen werden und das Praktikum absol-
viert wird, erhalten die Teilnehmer das Universitätszerti-
�kat Corporate Manager.
In der Praktikumsphase können die Studierenden das
Erlernte in der Praxis umsetzen. „Darüber hinaus er-
halten Unternehmen möglicherweise die Chance eine
passende Nachwuchskraft für ihr Unternehmen ken-
nenzulernen.“, betont Jürgen Bode und fügt hinzu, dass
es sich durchaus lohnen kann, auch unkonventionelle
Kandidaten ins Auge zu fassen. Studierende der Geistes-
wissenschaften bringen indes bereits Kompetenzen und
Erfahrungen mit, die für Fach- und Führungspositionen
in der Wirtschaft durchaus relevant sind. Wie etwas die
Bearbeitung komplexer Fragestellungen, Projekterfah-
rungen, kommunikative Kompetenzen, Fremdsprachen
und Verhandlungsgeschick.
Das Pilotprojekt wird durch den Europäischen Sozial-
fonds in Bayern sowie durch das Bayerische Staatsminis-
terium für Arbeit und Soziales, Familien und Integration
ko�nanziert und von den Kooperationspartnern umge-
setzt. Die Teilnahme für die Studierenden ist deshalb
kostenlos. Die Laufzeit des Projektes beträgt zwei Jahre
und endet im Juli 2015. Bis dahin erhalten insgesamt
80 Studierende der Geisteswissenschaften der Julius-
Maximilians-Universität Würzburg die Möglichkeit, sich
an dem Programm zu beteiligen.
Geschäftsprozessmanagement
Grundlagen Bilanzierung und Finanzierung
Wahlpflichtbereich
Unternehmenspraktikum
1. Semesterferien
2. Semesterferien
Wahlpflichtbereich
Unternehmenspraktikum
Wahlpflichtbereich
MarketingVertrieb
Einkaufs-management
Projekt-management
Betriebliche Informations-verarbeitung
Geschäftsprozessmanagement
Grundlagen Bilanzierung und Finanzierung
Wahlpflichtbereich
Unternehmenspraktikum
1. Semesterferien
2. Semesterferien
Wahlpflichtbereich
Unternehmenspraktikum
Wahlpflichtbereich
MarketingVertrieb
Einkaufs-management
Projekt-management
Betriebliche Informations-verarbeitung
Geschäftsprozessmanagement
Grundlagen Bilanzierung und Finanzierung
Wahlpflichtbereich
Unternehmenspraktikum
1. Semesterferien
2. Semesterferien
Wahlpflichtbereich
Unternehmenspraktikum
Wahlpflichtbereich
MarketingVertrieb
Einkaufs-management
Projekt-management
Betriebliche Informations-verarbeitung
Geschäftsprozessmanagement
Grundlagen Bilanzierung und Finanzierung
Wahlpflichtbereich
Unternehmenspraktikum
1. Semesterferien
2. Semesterferien
Wahlpflichtbereich
Unternehmenspraktikum
Wahlpflichtbereich
MarketingVertrieb
Einkaufs-management
Projekt-management
Betriebliche Informations-verarbeitung
Geschäftsprozessmanagement
Grundlagen Bilanzierung und Finanzierung
Wahlpflichtbereich
Unternehmenspraktikum
1. Semesterferien
2. Semesterferien
Wahlpflichtbereich
Unternehmenspraktikum
Wahlpflichtbereich
MarketingVertrieb
Einkaufs-management
Projekt-management
Betriebliche Informations-verarbeitung
Geschäftsprozessmanagement
Grundlagen Bilanzierung und Finanzierung
Wahlpflichtbereich
Unternehmenspraktikum
1. Semesterferien
2. Semesterferien
Wahlpflichtbereich
Unternehmenspraktikum
Wahlpflichtbereich
MarketingVertrieb
Einkaufs-management
Projekt-management
Betriebliche Informations-verarbeitung
Geschäftsprozessmanagement
Grundlagen Bilanzierung und Finanzierung
Wahlpflichtbereich
Unternehmenspraktikum
1. Semesterferien
2. Semesterferien
Wahlpflichtbereich
Unternehmenspraktikum
Wahlpflichtbereich
MarketingVertrieb
Einkaufs-management
Projekt-management
Betriebliche Informations-verarbeitung
Projekte
37
Bildungsreport 2013
Eine stabile Infrastruktur ist die Grundlage für wirtschaft-
liches Handeln und letztlich auch für unseren Wohlstand.
Grund genug für die IHK-Organisation das Jahr 2013 un-
ter das Jahresthema „Infrastruktur – Wege für morgen“
zu stellen. Infrastruktur beschränkt sich aber nicht nur auf
Verkehrswege. Mindestens ebenso bedeutend sind Ener-
gieinfrastruktur, Bildungsinfrastruktur und die Verfügbar-
keit von schnellem Internet. Zunehmende Vernetzungen
verschiedenster Lebens- und Arbeitsbereiche spielen eine
immer größere Rolle. Unter dieser Themenvielfalt wurden
2013 neben mehreren Informationsveranstaltungen auch
zahlreiche ergänzende Veröffentlichungen und Fach-
informationen verschiedenster Art angeboten. Als Leucht-
turmveranstaltung im Rahmen des Jahresthemas wurde
das Speicher-Forum Mainfranken 2013 unter der Schirm-
herrschaft von Regierungspräsident Dr. Paul Beinhofer mit
104 Teilnehmern durchgeführt. Das IHK-Netzwerk „Auto-
mation Valley Nordbayern“ veranstaltete mit dem Cluster
Mechatronik und Automation ein PROFILE-Treffen bei
der Firma perma-tec GmbH. Schwerpunkt war das The-
ma „Condition Monitoring“ das rund 50 Unternehmens-
vertreter aus Nordbayern nach Euerdorf führte. Weitere
Kooperationsveranstaltungen wurden mit der Handwerks-
kammer zu den Themen Neuerungen beim Spitzenausgleich
sowie Fördermittel für Innovation, Umwelt und Energie
durchgeführt. Der neu konzipierte IHK Energie-Treff wurde
bei der Kick-Off-Veranstaltung gut angenommen. In
Folge fanden drei weitere Treffen zu den Themen Energie-
controlling, Beschaffung sowie ef�ziente Drucklufttechnik
statt. Hohes Interesse verzeichneten die Seminare Energie-
management und neues aus dem Kreislaufwirtschafts-
gesetz sowie die Informationsveranstaltungen zur Novelle
des Produktsicherheitsgesetzes und dem Umweltrecht ak-
tuell. Die von der IHK Würzburg-Schweinfurt konzipierte
Informationsveranstaltung zum Produktsicherheitsrecht
wurde als Roadshow von fünf weiteren bayerischen Kam-
mern und der IHK Heilbronn-Franken übernommen und mit
sehr gutem Erfolg durchgeführt. Voll ausgebucht waren die
zwei Fördermittelsprechtage im Landratsamt Haßberge
und Bad Kissingen. Weitere Seminarthemen waren unter
anderem Lagerung von Gefahrstoffen, Betriebliches Ab-
fallmanagement, und TRIZ. Betriebswirtschaftliche Soft-
ware (ERP) und IT-Sicherheit waren die Kernthemen beim
E-Business-Kongress. Die Anwendungen, Lösungen und
IHK-Bereich Innovation und Umwelt – „Infrastruktur – Wege für morgen“
38
Bildungsangebote aus anderen IHK-Bereichen
Sicherheitshinweise für eine Nutzung von Cloud Compu-
ting rundeten die Veranstaltung ab. Weiterhin führte der
eBusiness-Lotse Sprechtage und Homepage-Checks bei
den Landratsämtern und Informationsveranstaltungen zu
Onlinemarketing, IT-Sicherheit, Social Media sowie Online
Recht durch.
Insgesamt konnten im Bereich Innovation und Um welt über
28 Informationsveranstaltungen 592 Teil neh mer und über
17 Seminare 203 Teilnehmer erreicht werden.
Die Anzahl der Firmen, für die das internationale Geschäft
eine bedeutende Rolle einnimmt, steigt weiter an. Eine
Konsequenz daraus ist eine zunehmende Anzahl an Mit-
arbeitern bzw. eine verstärkte Fluktuation in den Export-
abteilungen. Diese Mitarbeiter müssen mit der Abwicklung
internationaler Geschäfte in den Unternehmen betraut
sein und haben einen Bedarf an Weiterbildung zu außen-
wirtschaftlichen Themen und Fragestellungen. Darüber
hinaus sind Exporte in exporttechnisch schwierigere
Märkte überproportional gewachsen und �nden im
Zusammen hang mit der Komplexität der rechtlichen An-
forderungen im Exportgeschäft ihren Niederschlag in der
IHK-Außenwirtschaftsberatung. Die Erschließung neuer,
früher isolierter Märkte erfordert ein enormes Wissen. Der
Export in seinen Themenstellungen wurde in den letzten
Jahren deutlich komplexer und vielfältiger. Daneben erfor-
dern eine Reihe von Themen, wie die Exportkontrolle, das
Iran-Embargo, der zollrechtliche Status „AEO“ (Zugelas-
sener Wirtschaftsbeteiligter), neu hinzugekommene Prä-
ferenzabkommen sowie umfangreiche Änderungen der
Ursprungsregelungen im präferenziellen Warenverkehr
(Regelung zur Kumulierung) ein umfangreiches Knowhow
in international agierenden Firmen. Aber auch der inner-
gemeinschaftliche Warenverkehr ist hinsichtlich der An-
forderungen und Neuregelungen, die die Unternehmen
treffen, komplexer geworden. Über inter nationale Themen
aktuell und nachhaltig informiert zu werden, ist essentiell
für mainfränkische Unternehmen, die sich mit dem Export-
geschäft und dem Handel im EU-Binnenmarkt befassen.
Mit zahlreichen Initiativen und Veranstaltungen unter-
stützt der IHK-Bereich Inter national das Exportgeschäft
in Mainfranken. Neben den Beratungsleistungen erhalten
die Mitglieds unternehmen, gemessen an den wachsen-
den Bedürfnissen, ein breites Angebot an Fach seminaren,
Länderberatungen, Wirtschaftstagen und Informations-
veranstaltungen zum Thema Zoll oder Förderung. Mit 20
Fachseminaren, sieben Länder beratungen, fünf Informa-
tionsveranstaltungen zu den Themen „Zoll“ oder „Export-
förderung“ und fünf Messebeteiligungen unter stützte der
Bereich International 2013 mainfränkische Unter nehmen
beim Einstieg bzw. der Ausweitung ihrer inter nationalen
Geschäftstätigkeit und der Mitarbeiterschulung. Insgesamt
fanden 2013 im Bereich International 37 Veranstaltungen
mit 866 Teilnehmern statt.
Dipl.-Ing. (FH) Oliver FreitagBereichsleiter Innovation und UmweltTelefon: +49 931 4194-327E-Mail: oliver.freitag@wuerzburg.ihk.de
Dipl.-Vw. Marion OkerBereichsleiterin InternationalTelefon: +49 931 4194-353E-Mail: marion.oker@wuerzburg.ihk.de
IHK-Bereich International – Hintergründe und Zahlen
Bildungsangebote aus anderen IHK-Bereichen
39
Bildungsreport 2013
IHK-Bereich Recht und Steuern – Hintergründe und Zahlen
40
Ständige Änderungen in zahlreichen Rechtsgebieten
machen es erforderlich, die mainfränkischen Unternehmen
über diese zu informieren. Dies betrifft nicht nur Fragen
des Arbeits- und Steuerrechts. Verschärfungen im Geld-
wäschegesetz und gravierende Änderungen bei den Rund-
funkgebühren brachten intensiven Informationsbedarf für
die mainfränkischen Unternehmen mit sich. Die Einfüh-
rung einer PC-gestützten Sachkundeprüfung für Finanz-
anlagenvermittler sowie die neuen Erlaubnis- und Regist-
rierungsp�ichten für diesen Zweig von Gewerbetreibenden
haben einen großen Beratungsbedarf ausgelöst. Über all
diese Veränderungen hat der Bereich Recht und Steuern
neben zahlreichen individuellen Beratungen mit Informa-
tionsveranstaltungen und Seminaren die IHK-Mitglieds-
unternehmen informiert. Daneben bietet der Bereich auch
wirtschaftsorientierte Seminare für Rechtsreferendare
an. Im Bereich Recht und Steuern werden auch sämtliche
Sachkundeprüfungen für die unterschiedlichsten Gebiete
abgenommen sowie die in Bayern nach wie vor erforder-
liche Gaststättenunterrichtung angeboten. Insgesamt fan-
den 2013 im Bereich Recht und Steuern 17 Veranstaltungen
mit 318 Teilnehmern statt. An den Sachkundeprüfungen
und Gaststättenunterrichtungen nahmen insgesamt 1.433
Personen teil.
Ass. Jürgen RedlinBereichsleiter Recht und SteuernTelefon: +49 931 4194-313E-Mail: juergen.redlin@wuerzburg.ihk.de
Existenzgründungen sind die Grundlage eines blühen-
den Wirtschaftsstandortes. Sie besetzen Marktnischen,
stellen Mitarbeiter ein, sind selbst Kunden für Industrie
und Handel, stützen das soziale Netz und zahlen Steu-
ern und Abgaben. Erfolgreiche Existenzgründer sind
der erfolgreiche Mittelstand von morgen! Mainfran-
ken weist seit Jahren eine positive Entwicklung bei den
Unternehmensgründungen aus.
Wer heute gründet, der tut dies, weil er will und et-
was bewegen möchte. Neben Kontakten und Know-
how brauchen nicht nur Existenzgründer, sondern alle
Unternehmen, eines: Kapital! Egal ob in einer frü-
hen Unternehmensphase vor oder unmittelbar nach
der Gründung, ob zur Sicherung von Wachstums-
potenzialen bei Geschäftserweiterungen, oder im Zuge
einer Unternehmensübernahme: Finanzierungsmittel, ob
durch eigene Mittel oder in Form öffentlicher Darlehen
oder Zuschüsse, sind ein wichtiger Baustein, die den
unternehmerischen Erfolg beein�ussen und mit denen
es sich frühzeitig zu befassen gilt.
Informationen und Wissen sind wesentliche Erfolgsfak-
toren des erfolgreichen Unternehmers – egal ob beim
Schritt in die beru�iche Selbstständigkeit, bei der Finan-
zierung von Investitionsvorhaben oder zur Umsetzung
betrieblicher Nachfolgeregelungen. Nur wer alle Facetten
des Unternehmertums beherrscht und umfassendes
Wissen besitzt hat gute Chancen, sich erfolgreich am
Markt zu etablieren und langfristig zu behaupten.
Der IHK-Bereich Existenzgründung und Unternehmens-
förderung bietet Interessierten eine Reihe von quali�-
zierten Dienstleistungen an, damit Unternehmer aus
Mainfranken sich notwendiges Fach- und Experten-
wissen aneignen können.
Im Rahmen des Gründertages „Wie mache ich mich
selbstständig?“ erhalten Gründungswillige Antworten
auf ihre Fragen rund um ihre erfolgreiche Existenz-
gründung. Dank inhaltlich vertiefender Fachseminare
werden aktuelle Themen rund um die Kernkompe-
tenzen des IHK-Bereichs transportiert. Im Rahmen der
regelmäßigen Finanzierungssprechtage erhalten Unter-
nehmer im persönlichen Gespräch Hilfestellungen zu
allen Finanzierungsfragen. Mit Initiativen und Veran-
staltungen wie dem Konzept „BusinessClass – Forum
nur für Frauen“, dem IHK-Unternehmersymposium, der
Gründermesse Mainfranken oder dem Mainfränkischen
Mittelstandstag fördert die IHK Unternehmen und den
Mittelstand in Mainfranken.
Persönliche Beratungsgespräche und zahlreiche Dienst-
leistungen runden das Aufgabenportfolio des IHK-Bereichs
Existenzgründung und Unternehmensförderung ab.
Insgesamt fanden im Bereich „Existenzgründung und
Unternehmensförderung“ 61 Veranstaltungen mit ins-
gesamt 2.092 Teilnehmern statt.
IHK-Bereich Existenzgründung und Unternehmensförderung – Hintergründe und Zahlen
Bildungsangebote aus anderen IHK-Bereichen
41
Anzahl Veranstaltungen „Existenzgründung und Unternehmensförderung“ 2013
17 Gründertage „Wie mache ich mich selbstständig?“
16 Fachseminare z. B. „Kunden �nden – Kunden begeistern“, „Der Preis – nicht um jeden Preis“, „Rechtsfragen rund um die GmbH und GmbH & Co. KG“
13 Finanzierungssprechtage
15 Kostenfreie Initiativen und Veranstaltungen z. B. BusinessClass – IHK-Forum nur für Frauen!, IHK-Unternehmersymposium, Unternehmens-nachfolgekongress, Mainfränkischer Mittelstandstag, Gründermesse Mainfranken, Mainfränkische Wirtschaftsgespräche mit anschließenden Unternehmerfrühstücken, Informationsveranstaltungen zu SEPA, DIHK-Aktionstag zur sozialen Absicherung, Kooperationsveranstaltung zum Thema „Finanzierung – Bisher nur improvisiert?“
Dr. Sascha GendersBereichsleiter Existenzgründung und UnternehmensförderungTelefon: +49 931 4194-373E-Mail: sascha.genders@wuerzburg.ihk.de
Bildungsreport 2013
42
Wissenswertes und Weiterführendes
Wussten Sie eigentlich, dass …
… die Ausbildungs- und Fachkräfteberater der IHK
Würzburg-Schweinfurt jährlich über 1.200
Betriebsbesuche durchführen?
… fast 4.000 betriebliche Ausbilder die Auszubildenden
während der Ausbildung in mainfränkischen
Ausbildungsbetrieben begleiten?
… 1.161 Personen im Jahr 2013 an der bundeseinheit-
lichen Prüfung zum Erwerb der Ausbildungsberech-
tigung nach der Ausbildereignungsverordnung
teilgenommen haben?
… die Ausbilder im Rahmen von Ausbilderforen die
Möglichkeit haben, jährlich kostenfrei an
20 Informationsveranstaltungen zu Themen der
beru�ichen Ausbildung teilzunehmen?
… ca. 3.400 Prüfer der IHK pro Jahr
ca. 80.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit leisten?
… jeder dritte Auszubildende nach der Erstaus-
bildung eine Aufstiegsfortbildung absolviert?
… im Jahr 2013 erstmals 60 Absolventen einer
IHK-Weiterbildung mit dem Meisterbonus der
Bayerischen Staatsregierung ausgezeichnet wurden.
… 76 Prozent der Absolventen einer Aufstiegsfort-
bildung im Anschluss eine höhere Position oder
einen größeren Verantwortungsbereich
übertragen bekommen?
… 76 Prozent der Absolventen einer Aufstiegsfort-
bildung sich für die Zukunft vorgenommen haben,
weitere Weiterbildungen zu belegen?
… über 600 Dozenten der IHK Würzburg-Schweinfurt
im Jahr 2013 mehr als 36.000 Unterrichtsstunden
gehalten haben?
… pro Jahr ca. 50 Personen im Programm Weiter-
bildungsstipendium aufgenommen werden und
die IHK an ca. 150 Stipendiaten rund
185.000 Euro pro Jahr ausschüttet?
… 66 Prozent der Lehrgangsteilnehmer Meister-BAföG
für ihre Weiterbildung genutzt haben?
Wissenswertes und Weiterführendes
Schnell mal nachgeschaut …
Internetseite der
IHK Würzburg-Schweinfurt
Alle Informationen über die verschiedenen Themen der
IHK Würzburg-Schweinfurt.
www.wuerzburg.ihk.de
Bundeseinheitliche Prüfungs-
statistik der Berufsausbildung
Die Prüfungsstatistik beinhaltet für jeden Beruf das
Durchschnittsergebnis aller Prüfungsteilnehmer, die
Bestehensquote, die Notenverteilung und die Ergebnisse
der einzelnen Prüfungsbereiche.
www.wuerzburg.ihk.de
(Ausbildung | Prüfungen | Prüfungsstatistik)
Ausbildungsplätze in der
gemeinsamen Lehrstellen-
börse der Industrie- und
Handelskammern
Die gemeinsame Lehrstellenbörse der IHKs richtet sich
vorrangig an Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz
suchen und sich über Ausbildungsberufe informieren
wollen. Wie an einer echten Börse bringt sie die Nach-
frage der Jugendlichen mit den Angeboten ausbildungs-
berechtigter Unternehmen zusammen.
Die Lehrstellenbörse stellt Angebote für Jugendliche
bereit , die sich auf einen Ausbildungsplatz in ihrer Region
bewerben wollen. Und sie zielt auf diejenigen ab, die für
einen speziellen Beruf, der nicht überall angeboten wird,
in einem größeren Radius suchen – oder die räumlich
einen „Tapetenwechsel“ verwirklichen wollen.
www.ihk-lehrstellenboerse.de
tecnopedia –
Technik macht Schule
tecnopedia ist das Mit-mach-Angebot Ihrer IHK für
Lehrer, Unternehmer, Schüler und Eltern. Angebote
aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und
Technik (MINT) werden publiziert.
www.tecnopedia.de
WIS – Das bundesweite
Weiterbildungsportal
Seminare, IHK-Prüfungen, Weiterbildungspro�le, eine
Trainerübersicht und generelle Weiterbildungsinfor-
mationen – all das �nden Sie auf dem Weiterbildungs-
Informations -System der IHK-Organisation.
wis.ihk.de
BildungsScout
Sie wissen nicht, in welche Richtung Ihr Berufsleben
künftig gehen soll? Sie möchten sich weiterbilden,
um Ihre Karriere gezielt zu fördern? Sie haben mehr
Möglichkeiten, als Sie denken: Der BildungsScout der
IHK bringt Sie in drei Schritten zu Ihrer persönlichen
Weiterbildung.
www.bildungsscout.net
Die IHK Würzburg-Schweinfurt nutzt das Social-Media -
Netzwerk Facebook, um Jugendliche passender ansprechen
zu können.
www.facebook.com/ihk.wuerzburg.schweinfurt
43
M. A. Max-Martin W. DeinhardBerufsausbildung
Telefon: +49 931 4194-294Telefax: +49 931 4194-444E-Mail: max-martin.deinhard@wuerzburg.ihk.de
Bw. (VWA) Stefan GöbelAufstiegsfortbildung
Telefon: +49 931 4194-263 Telefax: +49 931 4194-300 E-Mail: stefan.goebel@wuerzburg.ihk.de
Dipl.-Bw. (FH) Udo AlbertAnpassungsweiterbildung
Telefon: +49 931 4194-252 Telefax: +49 931 4194-300 E-Mail: udo.albert@wuerzburg.ihk.de
Ihre Ansprechpartner für Aus- und Weiterbildung
Industrie- und Handelskammer Würzburg-Schweinfurt K. d. ö. R.Mainaustraße 33 - 35 | 97082 Würzburg | Tel. +49 931 4194-0 | Fax +49 931 4194-100E-Mail: info@wuerzburg.ihk.de | www.wuerzburg.ihk.de
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