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Blick über den Zaun.Was erwartet die Schule von
den Bibliotheken?
Bayerischer Bibliothekstag 2010Augsburg, 17. – 18. Juni 2010Themenforum II, 13:30-14:30 Uhr
Hermann Ruch, StDISB/GA: Leseförderung und Schulbibliotheken
Tel. 089/2170-2237; Mail: hermann.ruch@isb.bayern.dehttp://www.leseforum.bayern.de
Übersicht:
1. Blick über den Zaun: Schulsystem im Wandel
2. Maßnahmen zur Leseförderungin Bayern (LESEFORUM BAYERN)
3. Neuansatz: KMK-Projekt ProLesen4. Stand der Leseforschung5. Erwartungen an Bibliotheken
1. Blick über den Zaun: Schulsystem im Wandel
1.871.336 SchülerInnen
5.491 Schulen:
- Grundschulen: 2.418- Hauptschulen: 1.147- Realschulen: 352- Gymnasien: 405
- Förderschulen: 410
- Berufs- und Berufsfachschulen: 930- Wirtschaftsschulen: 74- Fach- und Berufsoberschulen: 141- Fachschulen und Fachakademien: 267
Schüler und Schulen
Schulsystem im Wandel
Bildungs- undErziehungsplan
FlexibleGrundschule
G8R6Mittelschule„Gelenkklasse“
FOS 13GYM: Neue Oberstufe
Berufsschule plusdbfh
Hochschule:Bologna-Prozess
Erleichterung des Übertritts
Merkmale:
Beibehaltung der DreigliedrigkeitErhöhung der Durchlässigkeit, dabei stärkere Berücksichtigung des ElternwillensEntkoppelung: Schulform - AbschlüsseErhöhung der „Abiturientenquote“(2007: ca. 35 % eines Jahrgangs, davon 60 % Gym, 40 % FOS/BOS)Aufwertung beruflicher AusbildungsgängeAusweitung von Ganztagsangeboten(gebunden / offe
Details: Bildungsbericht Bayern (ISB, Nov. 2009)
Herausforderungen:Harmonisierung der Übergänge(GS – Sek. I; Sek. I, Sek. II)Umgang mit Heterogenität - individuelle FörderungChancengerechtigkeit für SchülerInnen mit Migrationshintergrund und aus sozial schwachen SchichtenGeschlechtersensibilität (Buben!)Neue AufgabenkulturLernen: handlungsorientiert, entdeckend, selbsttätig, multimedial, im Team Schlüsselqualifikationen: Befähigung zum lebenslangen Lernen
Instrumente der QualitätssicherungBayern: Orientierungs- und Jahrgangsstufenarbeiten(zentral: GS / Sek. I) - schulinterne „Tests“Bundesweite Vergleichsarbeiten: VERA 3, VERA 8, Ländervergleich Sprachen 2008/09 (IQB Berlin)Kompetenz- und „Output“-Orientierung Evaluation: extern / internBildungsberichterstattung (Bayern, Bund)KMK-Bildungsstandards (2003, 2004)- Ende GS, Ende Sek. I: D, E, M, Nawi- Deutsch 3.3: „Lesen – mit Texten und
Medien umgehen“ (www.kmk.org)
ISB/Qualitätsagentur – IQB/Berlin
Instrumente der Qualitätssicherung
[1998 ff]
[2001 ff]
[2000 ff]
[2003/04]
Empirische Wende
Internationalisierungder Bildungsforschung
PISA 2006 - Lesekompetenz
mäßiges Gesamtergebnis: Platz 13/14 von 29 (= Durchschnitt)wenig Spitzenleistung (nur 9,9 % in KV; Südkorea: 21,7 %, Finnland: 16,7 %)weltweit höchste Leistungsstreuunggroße „Risikogruppe“ (20,1 %; 2000: 22,6%; 2003: 22,3%): K1 und daruntersignifikante Geschlechterdifferenzenhohe Koppelung mit sozialer Herkunft
PISA 2006: Lesekompetenz / Schularten
„Risikogruppe“ :- Hauptschule: 51,5 %- Realschule: 12,2 %- Gymnasium: 0,7 %
Kompetenzstufe IV und V:- Hauptschule: 3,5 %- Realschule: 25 %- Gymnasium: 70,8 %
In jeder Schulart sind Schüler aller Kompetenzstufen vertreten!
PISA 2006 – Lesemotivation
PISA 2006, S. 244
DESI 2006 Lesen und Geschlecht
Ländervergleich Sprachen2008/09
„Insgesamt zeigen die Befunde in allen Ländern, dass die Vorgaben der KMK-Regelstandards im Fach Deutsch von erheblichen Schüleranteilen erreicht werden.
In einigen Ländern zeigen sich allerdings im Lesen Quoten von über 20 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die Mindeststandards nicht erreichen.
Dies steht im Einklang mit den Befunden vergangener Ländervergleiche im Rahmen von PISA [...] und weist darauf hin, dass Leseförderprogramme nach wie vor hohe Relevanz besitzen.
(Aus: Olaf Köller u. a. (Hrsg.): Sprachliche Kompetenzen im Ländervergleich. Waxmann6/2010, S. 175, Zusammenfassung: http://www.iqb.hu-berlin.de/aktuell?pg=a_36)
2. Maßnahmen zur Leseförderung
in Bayern
Partner der Leseförderung und der Schulbibliotheksarbeit
Nach dem ersten PISA-Schock: Neuorientierung
19.11.2002
InstitutionelleVeränderungen:
2002/3:Vom „Gutachter-Ausschuss“
zum
AK „Leseförderungund Schulbibliotheken“(ISB/GA)
schulartübergreifend15 Gutachter (2009: 10)
16 Regionalbeauftragte für Leseförderung und Schulbibliotheken (2009: 19)
Schulung von Multiplikatoren Lefö & SBKMS zur Schulbibliotheksarbeit 2003 u. a.
ISB-Referat Lefö & SB (GY/GA)
Netzwerk Lesen:ElternKindergartenSchuleBuchhandlungenBibliothekenAutorenVereine / StiftungenMuseen / Archive Zeitungen / Film
Gütesiegel für Buchhandlungen:
Partner: Landesverband Bayern des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V.
Partner:Landesfachstelle für dasöffentliche Bibliothekswesen (BSB)
Rechtliche Grundlage:InterministerielleVereinbarung StMUKund StMWFK
Gütesiegel für öffentlicheBibliotheken2006, 2008, 2009, 2010
www.leseforum.bayern.de
StartseiteÜberblick / Aktuelles / Lese-Partner / NewsletterLesenswertGesamt- und Lektürekatalog / Unsere Besten / Bücher des Monats / Bücher spezialLeseland BayernAkteure der Leseförderung / Literaturfestivals / Großereignisse / VeranstaltungskalenderLeseförderungGrundlagen / Ideen – Konzepte / Gute Praxis / LesebegleithefteSchulbibliothekenKMK: ProLesenLinks
Download:
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Vorlesewettbewerb (6. Jgst.)
Schul-, Kreis, Landes- und Bundesentscheid
„Ich schenk dir eine Geschichte“Welttag des Buches23. April Börsenverein des deutschenBuchhandels, LV Bayern
2006:85.000 5. Klässler2007:77.000 Anmeldungen2008:140.000 4. + 5. Klassen2010:125.000
2008/09:140.000 Expl. „SZ-Junge Bibliothek“
„Mehr lesen – mehr verstehen!“ (2007)
„Mehr lesen – mehr verstehen!“
Konzept: Leseförderung als Aufgabe aller Fächer Ziele: - Erhöhung der Lesemotivation- Reduzierung von Leseschwächen Mittel:- extensives Lesen (Mehr Ganzschriften!)- Berücksichtigung individueller Leseinteressen- Sachbuch- Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern- Einbindung der Eltern Hauptzielgruppe: Die sog. „Risikogruppe“- Schüler mit Migrationshintergrund und- aus sozial schwachen und bildungsfernen Milieus - Buben
Tagungen im Münchner SiemensForum:•Literatur im DU (2005)
• Leseförderung: Buben (2006)• Leseförderung: Migrationshintergrund (2006)
• „Mehr lesen – mehr verstehen!“ (2008)• Viele Wege zum Text“ (2009)
1. Bayerischer Schulbibliothekstag
Nürnberg:26.10.200921.01.2010
3. KMK-Projekt: ProLesen. Auf dem Weg zur LeseschuleMaterialien und Konzepte zur Leseförderung als Aufgabe aller Fächer
- 16 Bundesländer- 135 Projektschulen- Laufzeit: 2008-2010- Federführung Bayern- BY: 9 Projektschulen
ProLesen – Module
Modul 1: Basismodul Modul 2: GrundschuleModul 3: Deutsch (als Leitfach)Modul 4: Religion / Ethik / PhilosophieModul 5: FremdsprachenModul 6: NaturwissenschaftenModul 7: Mathematik / InformatikModul 8: GesellschaftswissenschaftenModul 9: Musisch-ästhetische FächerModul 10: Gesamt- und außerschul. KontextModul 11: Übergang Hauptschule – Berufliche SchulenModul 12: Modulübergreifende Projekte
KMK-ProLesen: Themen
Basale Lesefertigkeit trainieren Systematisches Lesecurriculum (auch in Sek. I)Diagnosefähigkeit erweitern - Gabe von FeedbackTextverstehensstrategien und Selbstregulation(vor, während, nach dem Lesen)Umsetzung der KMK-BildungsstandardsIndividuelle Förderung, positive Selbstkonzepte Sachtexte - Neue AufgabenkulturKooperation mit außerschulischen PartnernLeseförderung als Aufgabe aller Fächer und der gesamten SchuleLesekompetenz + Lesemotivation
KMK-ProLesen: Grundlagen
Literaturdidaktik (Kulturwissenschaften):- Belletristik- Lesemotivation- Viellesen- Persönlichkeitsbildung
Lesesozialisationsforschung:- Lesebiographie- Milieus, Einflüsse, Selbstkonzept - Einübung in kulturelle Teilhabe
PISA-Konzept (Kognitionstheorie)- Sach- und Alltagstexte- Lesekompetenz- Informationsentnahme und –verarbeitung- Lebensbewältigung in Gesellschaft und Beruf
4. Stand der Leseforschung
Artelt, C. u.a. (2005). Förderung von Lesekompetenz – Eine Expertise. Bonn, Berlin: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
[http://www.bmbf.de/pub/bildungsreform_band_siebzehn.pdf]
Andrea Bertschi-Kaufmann (Hg.):Kallmeyer 2007€ 24,95
Autoren: • Richard Sigel• Sabine Feneberg
Internet:Bayerische Hauptschulinitiativehttp://www.isb-hauptschulinitiative.de/(dort Deutsch)
5. Was erwartet die Schule von den Bibliotheken?
Bibliothek als Bildungspartner
… in der Schule
Ergänzung der eigenen Bücher- und Medienbestände: Ganzschriften, Themenkisten für Projekte …Bibliothekarische Dienstleistungen für die Schulbibliothek: Bestandsaufbau, Erschließung, Fernleihe … Kooperation bei Leseförderaktionen in der Schule: Autorenlesungen, Wettbewerbe …Ausgabe von Bibliotheksausweisen für Schüler über die SchuleZugang zu OPAC, (Fach-)Datenbänken, elektron. Zeitschriften …
… in der Bibliothek:Veranstaltungen zur Förderung der Lesemotivation, z. B. SommerleseclubEinführungen in die Bibliotheksnutzung(Spiralcurriculum)SchülercenterUnterricht in der ÖB: projekt-, handlungs-, teamorientiert, multimedialZugang zu (Fach-)Datenbänken, elektron. ZeitschriftenFortbildung von LehrkräftenVermittlung von Informationskompetenz, v. a. mit Blick auf - W(issenschaftspropädeutische)-Seminar (GYM) - Seminararbeit FOS/BOS u. a.
Informationskompetenz
bezeichnet die Fähigkeiteneinen Informationsbedarf zu erkennen und zu benenneneine Suchstrategie zu entwickelngeeignete Informationsquellen zu identifizieren und zu nutzen,die Informationen zu beschaffen,zu bewerten (Quellenkritik!) undsie so weiterzubearbeiten, dass die ursprüngliche Fragestellung effektiv und effizient gelöst wird.
(nach Klaus Dahm 2007)
Partner:Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen: http://www.lfs.bsb-muenchen.de/
Expertenkommission Bibliothek und Schule:http://www.schulmediothek.de/
http://www.informationskompetenz.de/regionen/bayern/
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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