blickpunkt 1 / 2013
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ENGAGEMENT | 1_2013blickpunktDas Kundenmagazin der
www.avu.de
Schornsteinfeger
Mit Laptop und Zylinder
>> NEWS Solarkataster für Ennepetal >> NEUE ENERGIE Die Kraft aus der Biotonne >> JUNGES EN Jetzt um Fördergelder bewerben! >> MENSCHEN Der freundliche Supermarkt in Volmarstein >> GENIESSEN Das Restaurant „Tante Anna“ in Sprockhövel
Editorial
08_Neue eNergie
Vom Kaffeefilter zur Kilowattstunde Aus dem Biomüll des EN-Kreises wird Strom für rund 2.000 Haushalte erzeugt.
12_JuNges eN
Jugend ist ZukunftGeld für nachhaltige Projekte: Die zweite Staffel von „Junges EN“ startet in Kürze.
14_MeNscheN
Der freundliche SupermarktViele Mitarbeiter im CAP-Markt Volmarstein haben ein Handicap – na und?
16_geNiesseN
Ein feines ErbeDie „Tante Anna“ in Sprockhövel gilt als Geheimtipp für Feinschmecker.
19_VeraNstaltuNgeN & gewiNNspiel
Der Frühling lockt ins Freie Dampflokfahrten, kulinarischer Altstadt-markt, Mountain-Biking und mehr
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Engagement – ganz besonders ehrenamtliches – ist ein Thema, das uns alle angeht. Und es
ist schön zu sehen, wie viele Menschen bereit sind, sich für eine Sache, einen guten Zweck oder im Beruf
zu engagieren. Wir werden Ihnen in diesem Jahr immer wieder Menschen vorstellen, die sich allein oder
zusammen für andere stark machen oder sich für ein ehrenwertes Ziel einsetzen. Im sozialen
oder im kulturellen Bereich, im Sport oder im Umweltschutz.
Und der liegt der AVU natürlich besonders am Herzen. Sei es bei all den spannenden Projekten, die im
Rahmen des Wettbewerbs „Junges EN“ in den vergangenen Jahren realisiert wurden, oder bei der
Initiative „Energie-Effizienz-Region EN“, die seit Ende 2010 erfolgreich daran arbeitet, die Energie wende
vor Ort umzusetzen. Der Erhalt unserer Umwelt ist eine große Herausforderung, die viel Zeit und Ausdauer benötigt.
Und die wir trotz mancher Ungereimtheit und kontroverser Diskussionen in der Öffentlichkeit nicht aus den Augen ver-
lieren dürfen. Denn am Ende kann es unserer Umwelt nur guttun, von begrenzten Ressourcen weniger zu verbrauchen.
Eine schöne Frühlingszeit wünscht
Britta Worms, für den blickpunkt verantwortliche Redakteurin
04_Vor ortÜber den Dächern der Stadt
Schornsteinfeger müssen nicht nur schwindelfrei sein, Computerkennt-
nisse sind heute ebenso wichtig.
08_
14_
16_
Wer auf seinem Dach eine Fotovoltaikanlage errichten möchte,
muss wissen: Lohnt sich die Investition und welchen Ertrag ver-
spricht sie? Das Solarpotenzialkataster hilft in Ennepetal, diese Fra-
gen zu beantworten. Mit der Firma Tetraeder Solar aus Dortmund
haben die Stadt und die AVU den kostenlosen, frei zugänglichen
Service realisiert, der Auskunft gibt. Mit dem Klick auf die eigene
Dachfläche in einer virtuellen Karte erfährt man, wie gut dieses für
Fotovoltaik geeignet ist und welche jährliche Stromernte möglich
ist. Ennepetal ist die erste Stadt im EN-Kreis, die mithilfe der AVU
ein Solarpotenzialkataster bekam, weitere sollen folgen. Möglich
machen dies die grünstromplus-Kunden, die einen Cent mehr je
Kilowattstunde bezahlen, um Anlagen und Projekte im Bereich
„Erneuerbare“ zu fördern.
AVU „Top-Lokalversorger“Die AVU ist zum fünften Mal hintereinander mit dem Gütesiegel „Top-Lokalversorger“ ausgezeich-
net worden. Die Auszeichnung verleiht das „Energieverbraucherportal“. Prämiert werden Anbieter
mit den verbraucherfreundlichsten Angeboten, wobei auch Umwelt- und regionales Engagement
sowie Servicequalität mit in die Bewertung einfließen. Das Gütesiegel soll Kunden helfen, sich in
dem immer größeren Tarifangebot der Strom- und Gasversorger zurechtzufinden. Die AVU punk-
tete in allen Feldern und zählt überregional zu den 20 besten Anbietern. Das Energieverbraucherportal
finden Sie im Internet unter:
Geothermie war das Thema der „2. Effizienz-Werkstatt Erneuer-
bare Energien“, zu der das Netzwerk Energie-Effizienz-Region EN
Ende Januar eingeladen hatte. Bis 2020, schätzen Experten,
könnte Erdwärme ein Fünftel des Wärmemarkts versorgen. Ein
Experte des Internationalen Geothermiezentrums Bochum infor-
mierte über den Stand der experimentellen Forschung, zwei Wit-
tener Unternehmer stellten praktische Erdwärme-Lösungen vor.
Das Design und die weiße Lichtfarbe sind geblieben, aber
die technik ist modern: 32 neue Straßenlaternen rund um
den historischen Dom in Hattingen-Niederwenigern sorgen
mit Halogen-technik für 60 Prozent Energieeinsparung.
Damit zeigt die AVU als Betreiber der Straßenbeleuchtung
in Hattingen, dass auch ohne die zukunftsweisende LED-
technik eine hohe Energieeffizienz erreicht werden kann.
Parallel dazu sammelt die AVU bereits Erfahrungen mit
LED-Straßenbeleuchtung in ausgewählten Gebieten von
Hattingen und Wetter. Noch lassen sich die im Vergleich
hohen Anschaffungskos ten für die LED-technik mit den
erzielten Einsparungen nicht ausgleichen.
Die Sonne berechnen
Dom effizient beleuchtetErdwärme in der Praxis
www.www.avu-energietipp.de/en-solar
02_03_BlicKwiNKel
www.www.top-lokalversorger.de
Passend zum The-ma wurde die Aus-stellung „Unsere Erde – ein heißer Planet“ eröffnet.
Ennepetals Bürger-meister Wilhelm Wiggenhagen ist
bereits auf der Son-nenseite.
blickpunkt_MÄRZ_2013
Sie laufen so sicher über Dächer wie andere über die Straße. Bezirksschorn-steinfegermeister Norbert Ossen-berg (re.) und sein Sohn und Mitar-beiter Johannes wissen genau, wohin sie ihren Fuß setzen kön-nen – und wohin besser nicht.
Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite.
Kinder sind fasziniert vom „Schwarzen Mann“ mit dem großen Zylinder und dem komischen Besen auf dem Dach. Der Volksmund sagt, Schornsteinfeger bringen Glück. Doch mit Glück hat ihre Arbeit nur selten zu tun. Längst sind Schornsteinfeger Fachleute für hoch-moderne Techniken der Energieeinsparung und des Umweltschutzes. Sie müssen dafür nicht nur schwindelfrei sein. Computerkenntnisse sind mittlerweile genauso wichtig.
04_05_VoR oRt
Über den Dächernder Stadt
„Mich hat der Beruf schon als junger Mann gereizt“, erzählt Norbert Ossenberg, Vorsit-
zender der Bezirksschornsteinfegermeister im Ennepe-Ruhr-Kreis/Hagen. Dann zählt
er drei Merkmale seines Berufs auf, die ihm noch heute ausgesprochen gut gefallen: „Der
Kontakt mit Menschen, die technische Seite – also, die Themen Umweltschutz und Energie-
einsparung – und auch die Tatsache, dass nicht jeder diesen Beruf ergreifen kann. Schon da-
mals musste man einen Eignungstest bestehen“, erzählt Norbert Ossenberg nicht ohne Stolz.
Zu den Voraussetzungen zählt damals wie heute ein naturwissenschaftliches Verständnis,
insbesondere für Physik, Chemie sowie Spaß an der Mathematik.
Wer hoch hinaus will, muss natürlich auch
körperlich und gesundheitlich topfit sein.
Erst wenn alle diese Voraussetzungen er-
füllt sind, darf man die traditionelle Kluft
anziehen – den schwarzen Zweireiher mit
den Goldknöpfen und der verzierten Gürtel-
schnalle, den steifen Zylinder, den weißen
Schal als Filter gegen Ruß, Kehrleine und
Besen umgehängt.
Selbst hat der Bezirksschornsteinfegermeis-
ter in seinem Berufsleben 20 Auszubilden-
de zur Gesellenprüfung geführt, und als
Fachlehrer lehrt er heute am Berufskolleg
Technologie und Schornsteinfegerrecht.
„Der Umgang mit jungen Leuten macht mir
viel Freude“, sagt er.
Mit Laptop und ZylinderDas traditionelle Berufsbild hat sich im Ge-
gensatz zur Kluft stark verändert. Schorn-
steinfeger sind heute Fachleute für die Si-
cherheit von Heizungsan-
lagen, für Brandschutz,
für Energieeinsparung
und für Umweltschutz.
Was sie für ihren Dienst-
gang einpacken, das ist
moderne Technik vom
Feinsten: diverse Mess- und Prüfgeräte, ei-
nen Laptop, der heute mindestens so wich-
tig ist wie der klassische Kehrbesen. „Wir
haben einen offenen, modernen Beruf, in
dem wir uns immer wieder mit neuen Tech-
nologien auseinandersetzen müssen“, wirbt
Norbert Ossenberg.
Im Auftrag staatlicher Stellen überprüfen
Schornsteinfeger Abgaswege und messen
die Emissionen. Sie leisten dabei einen
wichtigen Beitrag zur Energieeinsparung
und zum Klimaschutz. Außerdem schonen
sie auch die Finanzen des Heizungsbetrei-
bers. Eine alte, unwirtschaftliche Heizung
geht zumeist zu Lasten des Geldbeutels.
Doch auch das klassische „Kehren“, das
Reinigen der Schornsteine, gehört nach wie
vor zu ihrem täglich Brot.
„Der Norbert“Nicht zuletzt ist es der Umgang mit dem
Kunden vor Ort, der einem Schornstein-
feger liegen muss. „Viele in meinem Bezirk
kennen mich von Kindesbeinen an – man-
che nennen mich noch beim Vornamen“,
sagt er schmunzelnd. Für diese Leute ge-
Fortsetzung von Seite 05
hört Norbert Ossenberg, der regelmäßig
das Haus vom Keller bis zum Dachboden
inspiziert, einfach dazu. Immer mit einem
freundlichen Wort oder einem fröhlichen
Lied auf den Lippen. „Was soll denn der
Blödsinn, du bist doch immer gekommen“,
sagen da die älteren Herrschaften zu ihm,
… Dazu bestimmen sie, wie viel Abgase ungenutzt durch den Schornstein gehen und können so verhindern, dass ineffizient geheizt wird.
„Schornstein-feger ist ein mo-
derner und offener Beruf.“
blickpunkt_MÄRZ_2013
… den Umweltschutz, führen Emissionsmessungen durch und achten darauf, dass Heizanlagen energiesparend arbeiten …
Schornsteinfeger haben viel mehr zu tun, als sich um Brandsicherheit zu kümmern – sie sorgen auch für …
wenn der Bezirksmeister von den geän-
derten Vorschriften erzählt und erklärt, dass
sie als Hauseigentümer künftig selbst aktiv
werden müssen und die Kehr- und Überprü-
fungsarbeiten beauftragen müssen (mehr
dazu rechts).
Seit 43 Jahren arbeitet Norbert Ossenberg
in seinem „Traumberuf“ – zum Glück oh-
ne Sturz, ohne Unfall. Sein Ansehen als
Glücksbringer macht er dafür jedoch
nicht verantwortlich. „Ich bin nicht
abergläubisch, freue mich aber
über die glücklichen Gesichter
bei meinem Anblick“.
Warum gelten Schornsteinfeger als Glücksbringer?
Im Mittelalter gingen viele Häuser in Flammen auf, wenn nicht „zum Glück“ der Schornsteinfeger vorher da war.
Auch heute noch werden die „Schwarzen Männer“ häufig berührt und gebeten, bei Hochzeiten, Blutspende-Aktionen
oder Neujahrsempfängen vorbeizukommen.
Täglich befreien Johannes und Norbert Ossenberg (v. li.) Schornsteine und
Kamine von Ruß. Ihr Job ist wichtig, denn das Kehren
verhindert Brände, die durch Verunreinigungen ent
stehen können.
06_07_VoR oRt
Die Zeit der Klebezettel an der Haustür, mit denen der Mann
oder die Frau in Schwarz sich ankündigen, sind passé. Der
Schornsteinfeger kommt seit Jahresbeginn – zumindest zum Fegen
und Messen – nur noch auf Bestellung. Somit darf der Auftrag-
geber auch bestimmen, welcher Schornsteinfeger in seinem Haus
Hand anlegt. Voraussetzung ist, dass dieser die entsprechende
fachliche Qualifikation nachweisen kann.
Norbert Ossenberg, Vorsitzender der Bezirksschornsteinfeger-
meister im Ennepe-Ruhr-Kreis/Hagen, rät: „Beachten Sie unbe-
dingt die Fristen auf dem letzten Feuerstättenbescheid, bis wann
die Aufgaben ausgeführt werden müssen.“ 14 Tage nach Ablauf
dieser Frist muss nämlich dem zuständigen bevollmächtigten Be-
zirksschornsteinfeger nachgewiesen werden, dass die Arbeiten
ordnungsgemäß durchgeführt worden sind. Ist dies nicht der Fall,
kann es teuer werden.
So ganz um einen Besuch des zuständigen bevollmächtigten Be-
zirksschornsteinfegers kommt aber niemand herum. Die Feuer-
stättenschau und alle Sicherheitsüberprüfungen der gesamten
Feuerungsanlage bleiben auch nach dem neuen Gesetz als hoheit-
liche Aufgabe in seinen Händen und müssen mindestens zweimal
in sieben Jahren durchgeführt werden.
Weitere Infos und Tipps zu dem, was sich 2013 für Hauseigen-
tümer und Mieter ändert, finden Sie hier:
www.www.avu-energietipp.de/2013
Neues Jahr, neue PflichtenAuf Druck der Europäischen Union wurde das bis-her in Deutschland geltende Monopol der Schorn-steinfeger in Teilbereichen gelockert. Dies entbindet die Hauseigentümer aber nicht von ihren Pflich- ten – ganz im Gegenteil, sie müssen nun für Kehr- und Überprüfungsarbeiten selbst aktiv werden.
Damit der Himmel über der Ruhr noch ein bisschen blauer wird … In der hoch-modernen Biogasanlage in Witten-Stockum werden aus Biomüll, Strauchschnitt und Laub täglich bis zu 7.000 Kubikmeter Gas für die Ökostromerzeugung gewonnen.
blickpunkt_MÄRZ_2013
Die Kraft aus der Biotonne
Lesen Sie weiter auf der nächsten Seite >>
„Aus der Biotonne ist im Ennepe-Ruhr-Kreis die Stromtonne geworden.
Mit meinen Küchenabfällen, die nicht auf den Kompost, aber sehr wohl in die Stromtonne gehören, wird klimafreundlich und CO2-neutral Strom erzeugt. Jetzt kommt es auf das richtige Trennen an.“
Karina Birka, beim EN-Kreis zuständig für die Abfall-wirtschaft
08_09_Neue eNeRgie
Die Kraft aus der BiotonneZugegeben, es zwickt schon ganz schön in der Nase. In der AHE-Halle in Witten-Bebbels-dorf schiebt ein Bagger den haushohen Berg aus Biomüll immer wieder zusammen. Daneben wird der Wertstoff, besser bekannt als Müll aus der Biotonne, auf Lauf bändern weitertransportiert. Was wir zu Hause wegschmeißen, wird hier verwertet. Und dabei riecht es eben streng nach organischem Abfall und Vergärung.
AHE-Verklärungsanlage in Zahlen
Biomüll-Menge im Ennepe-Ruhr-Kreis >> rund 25.000 Tonnen pro Jahr Stromerzeugung >> rund 5 Mio. Kilowattstunden pro Jahr mit 2 BHKW (Nennleis-
tung 700 KW). Das entspricht einem Jahres-verbrauch von rund 2.000 Haushalten. Dafür sind ca. 2,2 Mio. Kubikmeter Biogas erforderlich. Durch den Einsatz des umwelt-schonenden „Rohstoffs“ Biogas werden circa 4.000 Tonnen CO2 eingespart.Investitionskosten der AHE >> 15 Mio. EuroMehr Informationen unter
>> Fortsetzung von Seite 09
www.www.stromtonne.de
diese Hallen zur Annahme und Aufberei-
tung mit einer raffinierten Lüftungstechnik
ausgestattet. So steht man vor der
Halle und riecht nichts. Auch beim
Öffnen der Tore für die Müllwagen
sorgt die Technik dafür, dass kaum Gerü-
che nach außen gelangen.
Müll gibt es immerZweite Stufe in dem Bio-Kraftwerk ist
dann der Fermenter. Hier beginnt der Ver-
gärungsprozess. Es entsteht eine braune,
halbflüssige, blubbernde Masse: Aus dem
Biomüll wird Biogas. Bis zu 7.000 Ku-
bikmeter können in dem hermetisch abge-
schlossenen Behälter entstehen. Das Biogas
wird dann genutzt, um zwei Blockheizkraft-
werke (BHKW) zu betreiben. Diese BHKW
produzieren Strom, der in das öffentliche
Stromnetz eingespeist wird. Der gesamte
Prozess von der Anlieferung des Biomülls
bis zur Einspeisung in das Stromnetz dau-
ert rund elf Tage. Und wird wie alle erneu-
blickpunkt_MÄRZ_2013
AHE-Geschäftsführer Klaus Erlenbach (li.) mit Landrat Dr. Arnim Brux, der sich vor Ort einen Eindruck vom ers-ten Biomüllkraftwerk im Ruhrgebiet verschaffte
An der Müll-Umladestation in Bebbelsdorf werden die Bioabfälle des EN-Kreises gesammelt. Bisher landen aber noch 30 Prozent des Rohstoffs im Restmüll.
25.000 Tonnen Bioabfall jährlich sollen bei der AHE zu Strom und zu Kompost werden, dem festen Endprodukt der Biogaserzeugung.
erbaren Energien vergütet – hier gibt es
18 Cent für die Kilowattstunde. Anders als
Strom aus Wind- oder Sonnenenergie kann
die Energie aus der Biotonne konstant er-
zeugt werden.
Es darf also gerne noch etwas mehr Öko-
strom aus Biomüll sein. Der Ennepe-Ruhr-
Kreis hat den Anstoß zur Biomüll-Strom-
erzeugung gegeben und den Auftrag nach
öffentlicher Ausschreibung an die AHE
vergeben. Beim Kreis weiß man, dass noch
Luft in der Tonne ist: Rund 30 Prozent des
Biomülls landen immer noch in den grauen
Behältern. „Energetisch besonders ergiebig
sind die Reste, die in der Küche anfallen –
bei der Zubereitung des Essens oder das,
was nachher weggeschmissen wird“, erläu-
tert Klaus Erlenbach. Anders ausgedrückt:
Aus besagtem Kaffeefilter kann mehr
Strom produziert werden als aus dem Grün-
schnitt, der bei der Gartenarbeit anfällt.
„Der Geruch ist schon intensiv“, weiß
auch Klaus Erlenbach, Geschäftsfüh-
rer der AHE. Das Tochter-Unternehmen der
AVU ist Marktführer für die Entsorgung im
Ennepe-Ruhr-Kreis – in jeder Stadt enga-
giert und auf allen Verwertungsstufen aktiv:
von der Sammlung des Hausmülls über die
Umladung bis hin zum Transport zur Ver-
wertung oder Beseitigung.
Seit Anfang des Jahres gibt es eine neue,
umweltfreundliche und moderne Verwer-
tung: Die Biomüll-Vergärungsanlage in
Witten produziert Strom. Als Rohstoff wird
der Biomüll aus den Haushalten und Betrie-
ben des Ennepe-Ruhr-Kreises genutzt. Aus
dem gebrauchten Kaffeefilter wird so eine
Kilowattstunde Ökostrom! „Die Anlage
läuft – wir sind mit den Werten zufrieden“,
erklärt Erlenbach.
Wie entsteht aus Biomüll Strom? Zuerst
wird der Müll in den Hallen aufbereitet:
Nicht verwertbare Reste wie Plastik und
Metalle werden aussortiert. Übrigens sind
anziehen. „Das wünschen wir uns auch“,
freut sich Klaus Erlenbach. Denn die Besu-
cher können so sehen (und in der Halle auch
riechen), was mit ihrem Biomüll passiert.
Und sie können noch etwas mitnehmen. Ne-
ben der Stromproduktion fallen zwei wei-
tere Stoffe als Gärreste an. Es entsteht klas-
sischer Kompost, auch Muttererde genannt,
die jeder Hobbygärtner gerne einsetzt. Für
Landwirtschaft und Garten-Großbetriebe
interessant ist der Flüssigdünger, der bei
der Entwässerung aus dem
Fermenter gewonnen wird.
Sonnenernte
Noch mehr erneuer-bare Energien in Bebbelsdorf: Bereits seit März 2012 produ-ziert eine Freiflächen- Photovoltaik-Anlage Strom aus Sonnen-energie. Eine zweite Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Bio-müll-Vergärungsanla-ge entsteht in diesem Jahr. Federführend bei beiden Anlagen ist die AVU Serviceplus GmbH, die sich auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz spezialisiert hat.
10_11_Neue eNeRgie
Blick durchs Guckloch in den hermetisch abgeriegelten Fermenter. Hier wird der Grünmüll zu sauberem Biogas vergoren.
Beides gehört in die Biotonne und dafür
rührt die Kreisverwaltung die Werbetrom-
mel. Die Abfallberaterinnen Elisabeth
Henne und Karina Birka besuchen Veran-
staltungen im Kreis und informieren über
die Mülltrennung. Schulfeste, Wochen-
märkte oder Stadtfeste: Die Biotonne mit
der riesigen symbolischen Steckdose ist
ein Hingucker und veranschaulicht die
Biomüll-Stromproduktion. Nicht nur mit
der „Stromtonne“ wollen der Kreis und die
AHE als sein Auftragnehmer aufmerksam
machen. Schon jetzt hat die Vergä-
rungsanlage für Aufmerksamkeit in
den Medien gesorgt. Es ist das ein-
zige Biomüll-Kraftwerk im Ruhr-
gebiet und wird mit Sicherheit in
Zukunft Besuchergruppen aller Art
Beides will die AHE vermarkten, denn auch
diese Reste sind kein Abfall, sondern Pro-
dukte, die wieder genutzt werden können.
Von der ökologischen und wirtschaftlichen
Ausrichtung der Anlage ist Klaus Erlenbach
überzeugt. Für den Fachmann der Kreis-
laufwirtschaft ist noch wichtig, dass keine
nachwachsenden Rohstoffe wie Mais ein-
gesetzt werden, die nur zu diesem Zweck
angebaut werden. Die ersten Erfahrungen
mit der Stromproduktion aus der Biotonne
sind also rundum positiv – jetzt müssen
die Menschen zwischen Witten und
Breckerfeld ihre Biotonne ordentlich
„füttern“…
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Umweltpädagogik, die Spaß macht: Kinder bei der Meiler-woche in Ennepetal
Jugend ist ZukunftErinnern Sie sich an die Meilerwoche in Ennepetal? Fast 1.500 Grundschüler aus der ganzen Region lernten eine Woche lang eine Menge über Energie und Nachhaltigkeit, über regionale Traditionen und über gesunde Ernährung. Hautnah konnten sie erleben, wie hart viele Kinder früher arbeiten mussten – und es heute in weniger entwickelten Ländern auch noch müssen.
Haben Sie vielleicht noch die Aktion
„Wir bauen ein Solarmobil!“ der Ge-
meinschaftshauptschule Niedersprockhövel
vor Augen? Oder nutzen Sie sogar noch
den Bio-Einkaufsführer des Kinderschutz-
bundes Wetter? Das handliche Heft wurde
im vergangenen Jahr von einer Gruppe Kin-
Die unabhängige Jury bei „Junges EN“ – vorne (v. li.):
Loreen Grimm, Jutta Erdmann und Monika Deuß-Graf. Hin-ten: Klaus Bröking, Markus Müller, Dieter Wagner und
Marc Busch
Annette Bußmann vom Verein Zukunftsschmiede Gevelsberg freut sich über den Bürgergarten, in dem auch Kindergartenkinder Gemüse anbauen können.
alle sind aufgefordert, Projekte ins Leben
zu rufen, die Kindern und Jugendlichen in
der Region zugutekommen. Ganz klar spielt
dabei Kreativität eine große Rolle. Ebenso
wie Nachhaltigkeit und Sozialverhalten.
Für alles das gibt’s Punkte. Und obendrein
Pluspunkte für das Thema Klimaschutz.
Die werden verteilt von einer unabhängigen
Jury, die sich jetzt wieder traf, um die ein-
gereichten Projekte zu bewerten und zu dis-
kutieren.
Qual der Wahl für die JuryNeben Marc Busch von der Zukunfts-
schmiede Gevelsberg, Markus Müller,
Klima Netzwerker bei der Energieagentur
NRW, Loreen Grimm, für „Social Media“
bei der AVU zuständig, sind in der Jury
WR-Redaktionsleiter Klaus Bröking, Jutta
Erdmann vom Fachbereich Bildung, Me-
dien, Kultur, Sport und Integration beim
Ennepe-Ruhr-Kreis und Dieter Wagner
von der EN-Agentur vertreten. Leicht fällt
denen die Auswahl meist nicht, denn es gilt
blickpunkt_MÄRZ_2013
der erarbeitet, die zuvor genau untersucht
haben, was wirklich „bio“ ist. Im Rahmen
einer Projektwoche lernten sie gleich auch
noch einige Biohöfe in der Region kennen
und bereiteten gemeinsam köstliche Mahl-
zeiten aus gesunden, unbehandelten Le-
bensmitteln regionaler Herkunft zu.
Diese drei Projekte haben –
wie insgesamt 330 in den letz-
ten sieben Jahren – eines ge-
meinsam: Sie wurden über den
Wettbewerb „Junges EN“ von
der AVU unterstützt. Und zwar
mit insgesamt 330.000 Euro.
„Wir wollen damit die Vielfalt
in der Region fördern, Kindern
und Jugendlichen Chancen er-
öffnen, die Lebensqualität hier
vor Ort verbessern und nicht
zuletzt das Umweltbewusst-
sein stärken“, erläutert AVU-Marketingchef
Klaus Bruder die Ziele von „Junges EN“.
Zweimal im Jahr gibt es den Wettbewerb für
Vereine, Organisationen und Schulen. Sie
„Dank ,Junges EN‘konnte ich schon Pro-jekte realisieren, die ich sonst nicht hätte
durchführen kön-nen.Natur wird für Kinder und Jugendliche zum Erlebnis. Sie lernen ihre Umwelt nach-haltig und
fachgerecht zu schützen.“Elke Zach-Heuer, Biologische Station Ennepe-Ruhr
12_13_JUNGES EN
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel
Die zweite Staffel von „Junges EN“ startet in Kürze. Der Einsendeschluss ist der 15. Juli 2013. Bewerben können sich alle Vereine oder Gruppen aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis, die von der AVU mit Strom, Gas oder Wasser versorgt werden. Pluspunkte gibt es für Projekte, die umweltschonend und ökologisch sind, Strom sparen helfen, das Ziel haben, voneinander zu lernen, die nachhaltig sind und bleibende Spuren hinterlassen und die CO2 einsparen helfen.Bewerbungsformulare gibt es im Internet unter www.avu.de. Fragen zur Bewerbung beantworten Monika Deuß-Graf, Tel.: 02332 73-316, E-Mail: deuss-graf@avu.de und Rosemarie Dohmann-Weituschat, Tel.: 02332 73-304, E-Mail: dohmann@avu.de
Angeln und Umwelt-schutz gehören zusam-men – der Nachwuchs beim Hattinger Angel-sport-Verein Henrichs-hütte 1927 lernt das von Anfang an.
Auf dem Feld von Hof Sackern ernten die Kin-der beim Kochprojekt des Deutschen Kinder-schutzbunds Wetter ihr Mittagessen.
jedes Mal neu, die Bewerbungen um die
Fördergelder auf Herz und Nieren zu prüfen.
19 Projekte kamen diesmal in die engere
Wahl und bekamen dann den Zuschlag.
Die Ideen gehen nicht ausWieder mit dabei ist die Biologische Stati-
on. Die Artenvielfalt steht im Mittelpunkt
ihres neuen Projekts. Gemeinsam mit Schü-
lern wollen die Experten Futterinseln für
die vom Aussterben bedrohten Wildbienen
bauen. Die Music Factory Hattingen will
Umweltschutz einmal ganz anders umset-
zen und Kindern auf spielerische Art den
sorgsamen Umgang mit den Energieres-
sourcen und unserer Umwelt vermitteln.
Und zwar mit dem Musical „Trouble in
Toggo Toggo“, in dem sogar AVU-Ener-
gieberater Paul eine Rolle bekommen soll.
Das Kinder-Aktions-Zentrum Schwelm
will einen AVU-Gemüsegarten bauen und
und und. Die Ideen jedenfalls scheinen den
Vereinen, Organisationen und Schulen im
EN-Kreis noch lange nicht auszugehen …
Mehr zum Wettbewerb „Junges EN“ steht hier:
www.www.avu-energietipp.de/junges-en
Der freundliche SupermarktPiep, piep, piep … Patrick Sauren zieht die Waren zügig über die Scannerkasse. „Das macht 5,40 Euro“, sagt der junge Mann freundlich und nimmt einen Zeh-ner entgegen. Schon rasselt das Wechselgeld in das Ausgabefach des iCash-Automaten, einem grauen Kasten im Kassentresen.
Integrations-Assistentin Marina Alexius kümmert sich
um die Mitarbeiter auf den Außenarbeitsplätzen des
AWO-Werkstattverbunds. Heute gibt sie Patrick Sauren
an der Kasse Tipps.
Die iCash-Kasse ist aber auch schon
das auffälligste Merkmal, das den
CAP-Markt im Herzen von Volmarstein
von anderen Supermärkten unterscheidet.
Dass hier die Gänge breiter sind, damit
man auch mit Kinderwagen, Rollstuhl oder
Rollator bequem durchkommt, und die
Regale nicht so hoch sind, merkt man erst
beim zweiten Hinsehen. Auch, dass 16 der
20 Mitarbeiter des im Januar eröffneten
Supermarkts ein psychisches oder körper-
liches Handicap haben, macht sich, wenn
überhaupt, dann nur positiv bemerkbar. Die
jungen Männer und Frauen in ihren dun-
kelgrünen Fleecejacken sind sehr präsent,
ausnehmend freundlich und haben einen
geschulten Blick für Kunden, die Unterstüt-
zung benötigen.
Teilhabe an der ArbeitsweltDenn Service ist eines der Markenzeichen
der CAP-Märkte (Cap steht abgekürzt für
Handicap), von denen es bundesweit bereits
über 90 gibt – und jetzt auch den ers ten im
EN-Kreis. Der AWO Unterbezirk Ennepe-
Ruhr betreibt ihn als eine Außenstelle von
einer seiner drei Werkstätten für Menschen
mit Behinderungen in Sprockhövel und Ge-
velsberg. Seit ein paar Jahren gibt es dort
„eine große Offensive, Mitarbeiter auf Au-
ßenarbeitsplätzen unterzubringen“, berich-
tet Burghard Bormann, Bereichsleiter des
AWO-Werkstattverbunds. „Es geht darum,
Menschen mit Handicap, die sonst in Werk-
stätten für Menschen mit Behinderungen
arbeiten, in einem für jeden sichtbaren Ar-
beitsmarkt zu beschäftigen.“
Menschen wie Sven Pickel, der es „super“
findet, in einer ganz normalen Umgebung
zu arbeiten und mit allen Menschen Kon-
takt zu haben, „nicht nur mit Behinderten“.
Davor war er viele Jahre in der Systemmon-
tage-Abteilung einer AWO-Werkstatt be-
schäftigt. „Da habe ich Waren verpackt und
an der Waage gestanden.“ Der 33-Jährige,
der eine Lernschwäche hat und dadurch,
wie er selbst sagt, „etwas langsamer“ ist,
lebt in einer eigenen Wohnung in Hattingen
und meistert fast ganz selbstständig seinen
Alltag. Alleine mit einem öffentlichen Bus
zu fahren – schon um Viertel nach fünf,
wenn er Frühschicht hat! – gehört zu seinen
neuen Freiheiten, die er besonders schätzt.
Motivert und offenAuch die anderen Mitarbeiter nehmen lange
Busfahrten in Kauf. „Alle sind dankbar, hier
arbeiten zu können, deshalb sehr motiviert
und offen gegenüber ihren Mitmenschen“,
lobt Marktleiter Christian Voshage sein
Team, das jeden Tag ein wenig mehr zu-
sammenwächst. Nicole Hertwig, eine der
blickpunkt_MÄRZ_2013
Beschäftigten ohne Handicap, kann das nur
bestätigen. Die Arbeitsatmosphäre sei „viel,
viel entspannter“ als in dem Discounter,
bei dem sie davor tätig war. „Da wurde den
Mitarbeitern von oben ständig Druck ge-
macht – hier wird mehr Rücksicht auf den
Einzelnen genommen.“ Das sei manchmal
auch anstrengend, „weil man eine Menge
Geduld braucht“, sagt die alleinerziehende
Mutter, „aber es macht Spaß.“
Spezielle Aufgaben für einzelne Mitar-
beiter gibt es im CAP-Markt nicht. Jeder
macht das, was anfällt, Regale auffüllen,
Ware wieder nach vorn rücken und kas-
sieren. „Die Mitarbeiter werden nach ihren
Möglichkeiten eingesetzt“, erklärt AWO-
Bereichsleiter Bormann. Persönliche Wei-
terentwicklung wünsche er sich aber von
allen: „Die Anforderungen werden mit der
Zeit zunehmen, so wie im normalen Ar-
beitsleben auch.“
Eine gute SacheAcht Wochen nach der Eröffnung ist im
Laden der ganz normale Alltag eingekehrt.
Rund 450 Kunden kaufen im Schnitt täg-
lich hier ein. Viele ältere Menschen, junge
Familien und Singles. Um ein attraktives
Sortiment zu bieten, werden die mehr als
8.000 Artikel von Edeka geliefert, darunter
auch Produkte von dessen preiswerter Ei-
genmarke „Gut & Günstig“. „Die Kunden
„Kurze Wege, keine Fah-rerei mehr, überschau-bares Sortiment. Ganz modern, toll gemacht!“
Bernhild Bodenkämper, Kundin im CAP-Markt, arbeitet in Volmarstein.
bekommen an Lebensmitteln alles, was sie
benötigen, und zu fairen Preisen. Gleichzei-
tig unterstützen sie eine gute Sache. CAP-
Märkte gehen als Nahversorger dorthin, wo
sich andere zurückgezogen haben, weil sie
keine genügenden Umsatzmöglichkeiten
mehr sehen“, erklärt Bormann das Kon-
zept der sozialen Supermärkte. Auch der
in Volmarstein schließt eine Lücke, die im
vergangenen Herbst mit dem Rückzug des
Netto-Discounters aus der Ortsmitte ent-
standen war.
Produkte aus der RegionNeben dem Hauptlieferanten Edeka sind es
regionale Erzeuger, die dafür sorgen, dass
die Kunden im CAP-Markt auf durchaus
begrenztem Platz das Angebot eines Voll-
sortiments finden. So bekommt man neben
Bio-Obst und -Gemüse auch Honig von
einem Wetteraner Imker, Primeln aus den
Treibhäusern der benachbarten Evange-
lischen Stiftung Volmarstein und Kaffee aus
einer Hattinger Rösterei. Die Zusammen-
arbeit mit regionalen Bio-Erzeugern steht
erst am Anfang, soll aber schnell ausgebaut
werden, erklärt Marktleiter Voshage. Ge-
plant sei auch schon ein Lieferservice für
die Bürger Volmarsteins.
CAP-Marktleiter Christian Voshage (mit Blumen-strauß) und die Mitarbei-ter der Spätschicht
14_15_Menschen
CAP-Markt
Hauptstraße 1– 5, 5830 Wetter- Volmarstein, Öffnungszeiten:Montag bis Freitag 8–20 Uhr, Samstag 8–18 UhrHomepage der CAP-Märkte in Deutschland: www.cap-markt.de
Menschen erkennen Sven Pickel jetzt auf der Straße
wieder: „Sie sind doch der vom Supermarkt!“
Das Team wächst zusammen: Nicole Hertwig und Sascha Selders füllen Regale auf.
„Wie läuft‘s bei Ih-nen so?“– AWO-
Werkstattverbund-Leiter Burghard
Bormann schaut regelmäßig nach
dem Rechten.
+
Ein feines Erbeblickpunkt_MÄRZ_2013
Dass sie einmal Wirtin werden
würde, damit hatte Jutta Voll-
mann eigentlich nicht gerechnet. Ihr Fai-
ble für Gastlichkeit sei es gewesen, der
schließlich zur neuen Herausforderung, zur
Übernahme der „Tante Anna“ geführt habe.
Ihr erstes Jubiläum hat Jutta Vollmann mit ihrem Team im Restaurant „Tante Anna“ leise gefeiert. Nachdem über 30 Jahre Gudrun Löbbert das kleine, feine Restaurant an der Hauptstraße in Sprockhövel leitete, kam es nur kurz in „fremde Hände“, bevor Jutta Vollmann es unverhofft als Pächterin übernahm und dort anknüpfte, wo Gudrun Löbbert aufgehört hatte.
Gemütlich eingerichtet und stilvoll, mit Liebe fürs Detail dekoriert – die Gäste fühlen sich hier wie daheim.
Nostalgische Stimmung kommt auf, wenn man abends im Laternen-schein die Stufen zur „Tante Anna“ hinauf-steigt.
❧ Von der Bedienung und dem Gläserpolieren
hat die Sprockhövelerin aber in der Zwi-
schenzeit Abstand genommen. „Schwerer
als man sich es vorstellt“, sagt Vollmann,
„wenn man es richtig machen will.“
Richtig machen, das heißt für Detlef Bün-
dert, der seit 25 Jahren Chefkoch der „Tante
Anna“ ist, keine „abgefahrene“ Küche, aber
eine, die im Gedächtnis bleibt. „Unser Stil
ist schwer zu beschreiben. Es gibt italie-
nische Einflüsse, spanische, aber eben auch
deutsche“, sagt Jutta Vollmann, die schon
viele Jahre zuvor als Gast mochte, was Bün-
dert mit seinem Team in
der Küche kreiert.
Nicht überdreht soll es
sein, sondern ein „re-
elles Essen“ mit dem
gewissen Etwas, eins,
das satt macht und
trotzdem raffiniert ist.
Protest ist ihm dabei
sicher, wenn ein Klassiker von der Speise-
karte verschwinden soll. Der Feldsalat mit
warmem Kartoffeldressing und gebratenem
Speck, Schnittlauch und Croutons darf seit
Jahren schon nicht fehlen. Wenn doch, ha-
gelt es Protest von den Stammkunden.
Zweites WohnzimmerStammkunden, wie es Jutta Vollmann und
ihr Mann auch einmal waren. „Die ,Tante
Anna‘ war für uns immer wie ein zweites
Wohnzimmer“, und auch heute, nachdem
das frühere abendliche Ausflugsziel zum
+
Ein feines Erbe16_17_GENIESSEN
Restaurant Tante Anna
Hauptstraße 58, 45549 Sprockhövel Tel.: 02324 7 96 12Fax: 02324 68 50 81info@tante-anna.euwww.tante-anna.euReservierungen sind auch online möglich.
Arbeitsplatz wurde, fühlt sich Jutta Voll-
mann im gemütlichen Charme des Restau-
rants wie zu Hause. In sattem Grau leuch-
ten nun einige Wände im Gastraum, die
Korbstühle werden bald durch ebenfalls
graue Polstersessel ersetzt. Nach und nach,
aber behutsam will Vollmann den Stil des
Hauses ergänzen und mit eigenen Akzenten
versehen. Die Dankbarkeit der Stammgäste
ist ihr dabei sicher. „Viele kommen schon
seit Jahren, feiern hier ihre Geburtstage
und ihre Jubiläen.“ Sie waren froh, als Jutta
Vollmann die „Tante Anna“ übernahm und
damit die gepflegte Adresse
erhielt.
Dass Gäste wichtig für ei-
nen Gastronomen sind, dass
sie sich wohlfühlen und
gerne wiederkommen, das
ist nicht weiter erstaunlich in einem Gast-
betrieb, dass sie aber durchaus auch mal die
Speisekarte mitbestimmen, schon. „Wenn
sich ein Gast unbedingt eine Rinderroulade
wünscht, dann schauen wir natürlich, ob wir
ihm diesen Wunsch nicht erfüllen können.“
Und so hat es auch in der Vergangenheit im-
mer mal wieder ein Gastwunsch als Klas-
Zubereitung >> Eier trennen. Dann Eigelb,
Champagner und Zucker in einer Schüssel im
Wasserbad vorsichtig warm aufschlagen. Die Masse für zwei Stunden kalt stellen. Anschlie-
ßend die geschlagene Sahne vorsichtig unter-
heben.
Serviervorschlag >> Die Creme auf einem
Dessertteller anrichten, mit frischen Beeren der
Saison und den Minzblättern garnieren. Mit
Puderzucker bestreuen.
Guten Appetit!
Champagner-Creme
Rezept für 5 Personen
4 Eigelb >> 200 g Zucker >> 200 ml Cham-
pagner >> 250 ml geschlagene Sahne >> frische
Beeren der Saison >> 8 Minzblätter >> 1 EL Pu-
derzucker
Rezept_1_2013
Seit über 30 Jahren gilt die „Tante Anna“ in und um Sprockhövel als Geheimtipp für Feinschmecker.
siker auf die Karte geschafft. Von Dienstag
bis Donnerstag lockt nun zusätzlich zur
bewusst reduzierten Karte ein Überra-
schungsmenü in drei Gängen. Chefkoch
Bündert lässt sich nur ungern in die Karten
schauen, was am Abend auf der Speisekar-
te stehen wird. „Surprise“ sagt er nur und
lächelt. Und verrät dann aber doch so viel:
Frisch muss es sein, zur Jahreszeit passen
und gerne dürfen die Zutaten aus der Re-
gion stammen. Seine Gänse zum Beispiel
für das Carpaccio bezieht Bündert gerne
aus dem Wodantal. Wichtig ist und bleibt
aber die Qualität. „Gänse
müssen fett sein, da gibt
es nichts“, da lässt Bündert
auch nicht mit sich reden.
Wenn die Qualität der Pro-
dukte stimmt, dann stimmt
bei einem erfahrenen Koch wie Bündert,
der seit seinem 14. Lebensjahr am Herd
steht, sowieso auch das Endprodukt.
In der „Tante Anna“ freut man sich auf die
kommenden wärmeren Tage, dann öffnet
Jutta Vollmann die Scheiben des großen
Wintergartens, die den Blick auf den Garten
freigeben. Und wenn es dann warm genug
ist, dann dürfen wieder einige Tische auf
den grünen Rasen neben dem Teich ziehen.
Viele weitere Restauranttipps aus der Regi-
on und tolle Rezepte finden Sie unter:
„Wir erfüllen gerne die Wünsche unserer Gäste.“
Für größere Gesellschaften kann man auch das ganze Restaurant inklusive Wintergarten buchen.
Zu den Spezialitäten
des Hauses zählt unter anderem fangfrischer Fisch.
www.www.avu-energietipp.de/region
Foto
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Kaum beginnen die Ferien, klettern auch schon die Kraftstoffpreise. Nicht so an
den beiden öffentlichen Erdgas-Zapfsäulen der AVU (ESSO-Station Schwelm, Ber-
liner Straße 6, Aral-Tankstelle Gevelsberg, Hagener Straße 110–114). Hier bezahlen
Sie – Ferien hin oder her – nur 99,9 Cent pro Kilogramm Erdgas. Der Umstieg auf
den Alternativantrieb lohnt sich besonders für Vielfahrer. Dank steuerlicher Vor-
teile sind Erdgasautos bei den Kraftstoffkosten kaum zu schlagen. Zudem pusten
sie gut ein Viertel weniger Kohlendioxid in die Luft als Benziner. AVU-Kunden, die
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von durchschnittlich 5 kg/100 km). Interessiert? Dann rufen Sie die AVU an,
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Liebe Leserinnen und Leser!Die AVU liefert sauberes, kaltes Trinkwasser bis ins Gebäude. Von da an ist der Hauseigentümer verantwortlich für die Installation und die Reinheit des Wassers, das über die zentrale Warmwasseranlage in Bäder und Küchen gelangt.
Man hört immer wieder von gefährlichen Legionellen im Leitungswasser. Was ist da dran?Legionellen sind Bakterien, die schwere oder gar lebensgefährliche Lungenerkrankungen verursachen können. Die wärmeliebenden Keime vermehren sich besonders im Warmwasser von Trinkwasserinstallationen und können zum Beispiel beim Duschen durch Aerosole eingeatmet werden.
Was können Hausbesitzer dagegen tun?Sie müssen generell dafür sorgen, dass die Temperatur des Wassers am Austritt der
Warmwasseranlage ständig auf 60 Grad Celsius gehalten wird und im System nicht um mehr als fünf Grad absinken kann.
Ab dieser Temperatur werden die Bakterien zuverlässig abgetötet.
Was, wenn nicht?Eigentümer von Mietshäusern sind nach der 2012 geänderten Trinkwasserver
ordnung verpflichtet, ihre Warmwasseranlage einmal jährlich auf Legionellen untersuchen zu lassen! Betroffen davon sind aber nur Speicher oder zentrale DurchflussTrinkwassererwärmer mit mehr als 400 Litern Inhalt und Leitungen mit mehr als drei Litern Inhalt zwischen Warmwasserbereiter und Wasserhahn. Für diese Großanlagen bietet das Wasserwerk der AVU einen Komplettservice zur Legionellenprüfung an. Infos gibt es unter Telefon 02302 9173747 oder bei www.avu.de
Welche Vorsichtsmaßnahmen kann ich als Mieter ergreifen? Hier gilt die einfache Faustregel: Alle Warmwasserhähne im Haus mindestens einmal pro Woche kräftig laufen lassen, um die Leitungen durchzuspülen.
Energieberater Paul gibt gute Tipps.
Pauls Tipp: Gesundheit geht vor!
www.www.avu.de
blickpunkt_MÄRZ_2013
IMPRESSUM >> Herausgeber >> AVU Aktiengesellschaft für Versorgungs-Unternehmen, An der Drehbank 18, 58285 Gevelsberg, Internet: www.avu.de, Telefon 02332 73-168, Fax: 02332 73-314, E-Mail: blickpunkt@avu.de. Mitarbeiter >> Petra Backhoff, Ina Blumenthal, Studio Henkel, Walter Fischer, Jörg Prostka, Jürgen Taake. Redaktion >> Britta Worms. Verantwortlich >> Klaus Bruder in Zusammenarbeit mit Kerstin Mahnke, KOMMIT Medien GmbH, Dortmunder Landstraße 65, 58313 Herdecke. Layout >> Sabine Drösler, Publishers Factory, Otto brunn. Druck >> hofmann infocom, Nürnberg. Der blickpunkt wird im Auftrag der AVU an alle Haushalte im AVU-Netzgebiet kostenlos vierteljährlich verteilt.
Für Fragen und Wün sche steht Ihnen die AVU gerne zur Verfügung. Auskünfte über alle Angebote und Dienst leis tun gen erhalten Sie unter unserer Servicenummer 02332 73123. Hier sind wir montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr für Sie da.
Einfach und bequem
Einsendeschluss: 30. Mai 2013
Wie immer dürfen sich AVU-Mitarbeiter und ihre Familienangehörigen nicht am Preisrätsel
beteiligen.
Das war die Lösung aus Ausgabe 4/2012: Umweltschutz steht – dank vieler Aktionen
der AVU – regelmäßig auf dem Stundenplan der Schulen im Ennepe-Ruhr-Kreis.
Aus den richtigen Antworten des Rätsels im letzten Heft wurden folgende Gewinner
gezogen: 1. Preis: Ulrike Kaak, Hattingen; 2. Preis: Ulrike Langhard, Ennepetal;
3. Preis: Manfred Langenbach, Gevelsberg.
Mitmachen und gewinnenUnsere Rätselfrage lautet: In der neuen Vergärungsanlage der AHE
(siehe Seite 8 bis 11) wird seit einiger Zeit Strom produziert. Woraus entsteht die umweltfreundliche Energie?
Schicken Sie Ihre Antwort bis zum 30. Mai an: AVU-blickpunkt, Stichwort Rätselfrage,
An der Drehbank 18, 58285 Gevelsberg. Oder mailen Sie uns Ihre Antwort an die
Adresse blickpunkt@avu.de. (Bitte geben Sie Ihren Namen und Ihre Adresse mit an.)
Sie können jetzt auch online mitspielen unter
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1. Preis 150 Euro, als 2. Preis 90 Euro und der 3. Gewinner erhält 60 Euro.
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Die umweltfreundliche Energie entsteht aus:
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21. April, Haßlinghausen>> „Anradeln und Andampfen“ mit Saisoneröffnung der DampfBahn. Ab 10 Uhr werden neue Fahrradmodelle vorgestellt, die Polizei bietet einen RadCheck an. Ort: Bahntrasse „An der Kohlenbahn“ SprockhövelHaßlinghausen, Beermannshaus 14 >> „Dampftag“ am 19.5; 16.6; 21.7; 18.8 und Abdampfen am 15.9, immer von 11 bis 17 Uhr
+++++++++++++++++++++++++++++
30. April, Breckerfeld>> Traditionelles Maibaumaufstellen auf dem Parkplatz Hochstraße mit Rahmenprogramm. Start: 17 Uhr
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18. bis 20. Mai, Ennepetal>> Internationales U19Fußballturnier SpaxCup 2013 im Bremenstadion (Bremenplatz 33). Beginn: Fr. 18 Uhr, So. + Mo. 9.30 Uhr. Infos im Netz unter www.spaxcup.com
+++++++++++++++++++++++++++++
30. Mai bis 2. Juni, Hattingen>> Kulinarischer Altstadtmarkt vor der St.GeorgsKirche von 11 bis 17 Uhr
+++++++++++++++++++++++++++++
2. Juni, Schwelm>> Kunstmarkt vor der historischen Kulisse von Haus Martfeld, 11 bis 17 Uhr
+++++++++++++++++++++++++++++
22./23. Juni, Wetter>> ABUSRuhrbikeFestival auf dem Harkortberg. Samstagmittag startet der ABUSRuhrbikeMarathon, Sonntag starten die Rennen des „NRWMountainbikeCup“ für Freizeit und Leistungssportler. www.ruhrbikefestival.de Fo
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BreckerfeldSchulstraße 1dienstags 9 bis 13 Uhr, donnerstags 14 bis 18 UhrTel.: 02332 73-827Fax: 02332 73-832
EnnepetalVoerder Straße 70montags und dienstags 14 bis 18 Uhr,mittwochs, donnerstags und freitags 9 bis 13 UhrTel.: 02332 73-826Fax: 02332 73-833
GevelsbergMittelstraße 53montags bis freitags 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 UhrTel.: 02332 73-315Fax: 02332 73-599
HattingenAugustastraße 10montags bis freitags 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 UhrTel.: 02332 73-823Fax: 02332 73-834
SchwelmBahnhofstraße 3montags bis freitags 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 UhrTel.: 02332 73-821Fax: 02332 73-831
SprockhövelHauptstraße 56montags und donnerstags 14 bis 18 Uhr,dienstags, mittwochs und freitags 9 bis 13 UhrTel.: 02332 73-828Fax: 02332 73-836
WetterKaiserstraße 78montags, dienstags, mittwochs und freitags 9 bis 13 Uhr,donnerstags 14 bis 18 UhrTel.: 02332 73-825Fax: 02332 73-835
AVUblickpunktStichwort RätselfrageAn der Drehbank 1858285 Gevelsberg
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