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Brandschutz
- aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung
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- aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung -
Herzlich Willkommen
zum Kontaktstudium 2017
In Bielefeld
Brandschutz –aktuelle Auflagen mit folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 2
Brandschutz
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Schutzziele im Brandschutz
► In der Musterbauordnung (MBO) festgelegt
► Schutz vor Rauch und Feuer
Bauliche Anlagen sind so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und instand
zu halten, dass der Entstehung eines Brandes und der Ausbreitung von
Feuer und Rauch vorgebeugt wird
► Rettung von Menschen und Tieren
möglich ist
► Wirksame Löscharbeiten
Ein drittes Schutzziel ist, den abwehrenden Brandschutz durch die
Feuerwehr mit wirksamen Löscharbeiten zu ermöglichen.
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 3
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Brandschutzkonzept
► Im Brandschutzkonzept werden Risiken bewertet und ein Maßnahmenpaket
zusammengestellt, damit das Gebäude möglichst
optimal geschützt werden kann
► Um ein Brandschutzgutachten oder -konzept erstellen zu können,
sollten im Vorfeld folgende Punkte abgeklärt werden:
Gebäudeklassifizierung
Bestandsschutz
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 4
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Gebäudeklassifizierung
► Berufsbildungsstätten gehören zu den
► Sonderbauten
wie Kindergärten,
Schulen,
Sportstätten,
Krankenhäuser und
Hochhäuser und müssen dementsprechend höhere Anforderungen des
Brandschutzes erfüllen
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 5
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Gebäudeklassifizierung
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 6
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Die Säulen des Brandschutzes
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 7
Vorbeugender Brandschutz
► Anlagentechnisch Brandmeldeanlage, Löschanlage, Rauch- und
Wärmeabzugsanlage
► Betrieblich/organisatorisch Einweisen, Schulen, Üben
► Baulich Brandabschnitt, Feuerschutzabschluss
Rettungsweg, Beschilderung
Abwehrender Brandschutz
► Feuerwehr Retten, Bergen, Löschen, Schützen
Löschwasserversorgung
Feuerwehrflächen
Festgelegte Schutzziele müssen erreicht werden
Erstellen und Betreiben muss wirtschaftlich sein
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Brandschutzkonzept
► Baulicher Brandschutz
die äußere Erschließung des Gebäudes mit Löschwasser,
die Aufstell- und Bewegungsflächen für die Feuerwehr,
die Bildung von Brandabschnitten z.B. durch Brandwände und
die Bemessung oder normgerechte Erstellung von tragenden und
raumabschließenden Konstruktionen
► Anlagentechnischer Brandschutz
Brandmeldeanlagen nach DIN 14675 Brandmeldeanlagen - Aufbau und
Betrieb
Feuerlöschanlagen
natürliche und maschinelle Rauchabzugsanlagen nach DIN 18232 Rauch-
und Wärmefreihaltung
Brandschutztüren oder -tore
Anlagen zur Löschwasserrückhaltung
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 8
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Brandschutzkonzept
► Organisatorischer/betrieblicher Brandschutz
Instandhaltung, Wartung, Nutzung von und richtiger Umgang mit baulichen
und technischen Brandschutzeinrichtungen, z.B. Löschgeräten
Kennzeichnung und Freihaltung von Flucht- und Rettungswegen
Aushang von Brandschutzordnungen zur Brandvermeidung und für
Maßnahmen im Notfall (Notruf Feuerwehr)
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 9
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Brandmeldekonzept
Erforderliche Angaben
Angaben zum Objekt, zum Bauherrn und zum Betreiber
Schutzziele
Umfang der automatischen Überwachung
Maßnahmen zur Falschalarmvermeidung
Art der Fernalarmierung
Art der internen Alarmierung
Steuerfunktionen
Alarmorganisation
Anforderungen an die Dokumentation
Anforderungen an Wartung, Instandsetzung und erforderliche Prüfungen
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 10
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Brandmeldekonzept
Erforderliche Planungen
Einteilung in einzelne Brandabschnitte (z. B. Brandwände)
Brandabschnittstrennungen (Brandschott)
Statische Tragfähigkeit prüfen
Versorgung mit Strom für Notbeleuchtungen sicherstellen
Schornsteine und Feuerstätten müssen brandsicher ausgeführt werden
Verhinderung der Verrauchung durch Rauch-Wärme-Abzugsanlagen (RWA)
von Treppenhäusern
Flucht- und Rettungswege müssen auch im Brandfall genutzt werden können
Berücksichtigung der Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 11
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Brandmeldeanlage (BMA) Schutzziel nach § 14
► BMA werden häufig zur Kompensation von Abweichungen vom
Bauordnungsrecht verwendet
► Brandschutznachweise legen nur fest, ob eine BMA installiert werden soll
und ggf. den Überwachungsumfang
► Planung
Welche Räume müssen überwacht werden
Platzierung der erforderlichen Melder und Signalgeber, etc.
Festlegung der Zentrale (BMZ)
Feuerwehrperipherie
Beschreibung der Anforderungen an den Funktionserhalt im Brandfall
Erstellung einer Matrix für die Brandfallsteuerung, Schlüsseldepot
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 12
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Brandmeldeanlage (BMA)
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 13
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Feuerlöschgeräte- und Anlagen
► Erste Löschhilfe vor Eintreffen der Feuerwehr
► Brandklasseabhängig
► Brandklassen:
Brandklasse A: Brände fester, glutbildender Stoffe
Brandklasse B: Brände flüssiger und flüssigwerdender Stoffe
Brandklasse C: Brände von Gasen
Brandklasse D: Brände von Metallen
Brandklasse F: Brände von Speisefetten und -ölen.
Wasserlöscher A
Schaumlöscher A, B
Pulverfeuerlöscher A, B, C
Kohlendioxidlöscher CO2-Löscher B, C
Fettbrandlöscher Einsatz im Küchenbereich F
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 14
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Wandhydranten
► Wandhydranten vom Typ F
dürfen nicht direkt an das Trinkwassernetz angeschlossen werden, sondern
sind über Löschwasserleitungen „nass“ oder „nass/trocken“ nach DIN 1988-
600 Technische Regeln für Trinkwasser-Installationen - Teil 600:
Trinkwasser-Installationen in Verbindung mit Feuerlösch- und
Brandschutzanlagen versorgen.
Wandhydranten „Typ S“ sind nur zur Selbsthilfe vorgesehen.
Nur bei Wandhydranten vom Typ S darf ein direkter Trinkwasseranschluss
gewählt werden – sofern ein Schlauchanschlussventil mit integriertem
Rückflussverhinderer und Belüfter verwendet wird.
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 15
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Sprinkleranlagen
► Sprinkleranlagen sind selbsttätige Sprühwasserlöschanlagen, die die
Ausbreitung eines Brandes in der Anfangsphase verhindern sollen.
Unter Druck stehendes Rohrleitungsnetz
Eigene gesicherte Wasserversorgung
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 16
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Feststellanlagen
► Einrichtung zum Offenhalten von Brandabschlüssen (z. B. Brandschutz-,
Rauchschutztüren, Rolltoren oder Rauchschutzvorhängen
► Feuerschutzabschlüsse werden offengehalten
► Abnahme lt. Richtlinie des DIBt (Deutsches Institut für Bautechnik)
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 17
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Brandschutztüren, -tore, -vorhänge
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 18
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Rohrleitungsanlagen
► Rohrleitungsanlagen aus brennbaren Baustoffen oder mit
brennbaren Dämmstoffen müssen
in Schlitzen von massiven Wänden, die mit mindestens 15 mm
dickem mineralischem Putz auf nichtbrennbarem Putzträger
mit mindestens 15 mm dicken Platten aus mineralischen Baustoffen
verschlossen werden,
In Installationsschächten und -kanälen
über Unterdecken
in Unterflurkanälen oder
in Systemböden verlegt werden.
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 19
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Leitungen abgehängte Decke in Fluren
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 20
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Leitungen abgehängte Decke in Fluren
► Basisabschottung durch Massivbauteile Wand und Decke
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 21
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Lüftungsleitungen
► Einbau in Lüftungsleitungen
► Brandschutzklappen werden zwischen Brandabschnitten in Wände und
Decken eingebaut
Im Normalbetrieb ist die Brandschutzklappe geöffnet,
Schließt im Brandfall automatisch
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 22
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Brandschutzklappen
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 23
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Blitzschutz für bauliche Anlagen
nach Bauordnung der Länder
► Bauliche Anlagen die bei denen je nach Bauart, Lage oder Nutzung ein
Blitzschlag besonders schwere Folgen haben könnte, sind mit einem
wirksamen Blitzschutz zu versehen
► Hochhäuser, hohe Schornsteine oder Türme, kurz bauliche Anlagen die
ihre Umgebung weit überragen.
► bauliche Anlagen die besonders Brand- oder explosionsgefährdet
sind, wie zum Beispiel Holzbearbeitungsbetriebe, Lack- und
Munitionsfabriken, Lager brennbarer Materialien oder Gasbehälter.
► bauliche Anlagen besonderer Art und Nutzung, in denen infolge einer
Menschenansammlung bei Blitzschlag mit einer Panik zu rechnen ist.
► sonstige bauliche Anlagen, die besonders brandgefährdet sind oder
bei denen Kulturgüter geschützt werden sollen.
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 24
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Brandschutzkonzept
► Im Brandschutzkonzept werden Risiken bewertet und ein Maßnahmenpaket
zusammengestellt, damit das Gebäude möglichst
optimal geschützt werden kann
► Um ein Brandschutzgutachten oder -konzept erstellen zu können,
sollten im Vorfeld folgende Punkte abgeklärt werden:
Gebäudeklassifizierung
Bestandsschutz
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 25
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Bestandsschutz
Der Bestandsschutz erlischt, wenn an einem Gebäude entweder bauliche
Maßnahmen ergriffen werden, die nicht von der Baugenehmigung abgedeckt
sind oder wenn die Nutzung der Räume geändert wird
bauliche Maßnahmen
betrieblich/organisatorische Nutzungsänderungen
Änderungen im Bestand, die sich eindeutig abgrenzen lassen, führen nicht
dazu, dass die bauordnungsrechtlichen Maßnahmen auf das gesamte
Gebäude angewendet werden müssen oder der Bestandsschutz gefährdet ist
(Fenster oder Dachhaut erneuern)
Können Anforderungen im Bestand nicht erfüllt werden, ist bei den
Brandschutzvorschriften die Möglichkeit der „Zulassung der Abweichung“
gegeben
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 26
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Bestandsschutz
Beispiel 2. Rettungsweg
MBO § 33 Erster und zweiter Rettungsweg
Für Nutzungseinheiten mit mindestens einem Aufenthaltsraum wie
Wohnungen, Praxen, selbstständige Betriebsstätten müssen in jedem
Geschoss mindestens zwei voneinander unabhängige Rettungswege ins
Freie vorhanden sein, beide Rettungswege dürfen jedoch innerhalb des
Geschosses über den selben notwendigen Flur führen.
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 27
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Bestandsschutz
Bestandsgeschützt ist eine bauliche Anlage,
wenn sie genehmigt und genehmigungskonform errichtet worden ist
(„formeller Bestandsschutz“)
wenn sie zum Zeitpunkt ihrer Errichtung dem geltenden Recht
entsprochen hat („materieller Bestandsschutz“)
und danach jeweils nicht rechtswidrig geändert worden ist.
Auch wenn eine bauliche Anlage bestandsgeschützt ist, können Anforderungen
gestellt werden, wenn dies zur Abwehr erheblicher Gefahren für Leben und
Gesundheit notwendig ist. (2. Rettungsweg - Sonderbau)
Für diese Feststellung ist immer eine
„Vor Ort Beurteilung“ erforderlich !
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 28
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Baulicher Brandschutz und Barrierefreiheit
► Die Anforderungen an barrierefreies Bauen regelt § 50 der MBO
► Anforderungen der Länder können abweichen!!
► (2) bauliche Anlagen, die öffentlich zugänglich sind, müssen in den dem
allgemeinen Besucherverkehr dienenden Teilen von Menschen mit
Behinderungen barrierefrei erreicht und ohne fremde Hilfe
zweckentsprechend genutzt werden können
► - autonome und gleichberechtigte Nutzung –
► Anforderungen
An lichte Durchgangsbreiten , Bewegungsflächen, Treppen und
Toilettenräumen
Eigenrettung ermöglichen bei motorischen und sensorischen
Einschränkungen
Wegeführung und „zwei Sinne-Prinzip der Leitsysteme
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 29
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Baulicher Brandschutz und Barrierefreiheit
► 2. Rettungsweg mit Fahrstuhl
► Benutzung möglich auch im Brandfall
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 30
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Baulicher Brandschutz und Barrierefreiheit
► Mittels Eigenstromversorgungsanlage
► Integrierter Aufzug für Barrierefreiheit
► Parallel Feuerwehraufzug
► Auflage Brandschutzkonzept:
Fahrstuhl mit Netzerhaltungsanlage um bei Spannungsausfall
Die Nutzung weiter zu garantieren
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 31
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Dimensionierung von Flucht- und
Rettungswegen bei Sonderbauten
► Art und Nutzung von Sonderbauten oder Arbeitsstätten
► Beherbergungsstätten
► Länge: keine Abweichung von der Landesbauordnung (LBO) ≤ 35,00 m
► Breite: keine Abweichung von der LBO
► Schulbauten
► Länge: keine Abweichung von der LBO ≤ 35,00 m
► Breite: Ausgänge von Unterrichtsräumen und sonstigen Aufenthaltsräumen,
notwendige Flure, notwendige Treppen ≥ 1,20 m pro Benutzer
► Breite bei Ausgängen von Unterrichtsräumen und sonstigen
Aufenthaltsräumen, ≥ 0,90 m
► Breite notwendige Flure ≥1,50 m
► Breite notwendiger Treppen ≥ 1,20 m
► Versammlungsstätten
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 32
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Definition notwendige Flure horizontale
Fluchtwege
► Der horizontale Flucht- und Rettungsweg zwischen Nutzungseinheiten und
dem Treppenraum oder ins Freie wird als notwendiger Flur bezeichnet
► ….so angeordnet und ausgebildet
► sein, dass die Nutzung ausreichend
► lang möglich ist (§ 36 (1) MBO)
► Notwendie Flure sind durch Türabschlüsse
► in Rauchabschnitte ≤ 30 m zu unterteilen
► Abschlüsse nichtabschließbar, rauchdicht und
► selbstschließend herstellen (Rauchschutztüren)
► Wichtig: nicht z. B. mit Holzkeilen offenhalten,
► besser Offenhaltungssysteme
► Frei von Brandlasten
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 33
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Definition notwendige Treppen und
Treppenräume vertikale Fluchtwege
► Notwendig sind Treppen oder Treppenräume dann, wenn bauaufsichtliche
Rettungswege über sie geführt werden (§ 35 (1) MBO)
► Ausbildung der Wände als Brandwände
raumabschließende Bauteile
► (Brandabschnitt)
► Decken
Als raumabschließende Bauteile müssen
Decken eine Brandausbreitung zwischen
den geschossen verhindern. Öffnungen
für Leitungen müssen nach der Installation
durch geeignete Maßnahmen (z.B. Schottungen)
verschlossen werden.
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 34
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Rauchabzug in Treppenräumen
► In Treppenräumen von Sonderbauten, von denen angenommen werden
muss, dass sie dem Aufenthalt ortsunkundiger Personen dienen und für
hohes Publikumsaufkommen dimensioniert sind, ist immer ein Rauchabzug
vorzusehen
Auslösestellen auf jeder Etage
Ziele:
► Rauchfreihaltung (Personenschutz)
Vorbeugender Brandschutz, indem der Brandrauch schnellstmöglich aus
dem Gebäude nach außen abgeführt wird
► Wärmeabführung (Gebäudeerhalt und Sicherheit der Feuerwehr)
Die Gebäudekonstruktion durch gezielte Wärmeabführung thermisch zu
entlasten
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 35
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Abwehrender Brandschutz
Aufgabenbereich der Feuerwehr
Neue DIN 14096:2014-05 "Brandschutzordnung" seit
► Mai 2014 in Kraft! Seitdem gelten neue Anforderungen
Für die Erstellung und das Aushängen der Brandschutzordnung gilt
grundsätzlich die DIN 14096.
► Die DIN 14096 unterteilt sich in drei Teile:
Teil A (alle Personen),
Teil B (Mitarbeiter) und
Teil C (Brandschutzbeauftragte)
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 36
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Brandschutzordnung
► DIN A4-groß und mit einem roten Rahmen versehen, beinhaltet sie in
kurzen und verständlichen Sätzen, die wichtigsten Maßnahmen zur
Brandverhütung sowie für den Brandfall.
Aufgaben vom Brandschutzhelfer oder
vom Brandschutzbeauftragten, aber auch
allgemeine Maßnahmen zur Brand- und Rauchausbreitung
zur Alarmierung
zur Zusammenarbeit mit der Feuerwehr
zur Sicherung der Brandstelle
zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft von Brandschutzanlagen
► Die Brandschutzordnung richtet sich sowohl an Besucher als auch an
Mitarbeiter.
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 37
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Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 38
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Baustoffe Brandschutzklassen nach DIN 4102 Teil 1
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 39
A Baustoffe
nicht brennbar
Beton, Mauerwerk, Böden (Sand, Kies),
Zemente, Mörtel, Steinzeug, Baukeramik,
Glas, Schaumglas, massive Gipsbauteile
(Gipsdielen), Gusseisen, Stahl, Aluminium
A 1 Nicht brennbar
Ohne organische Bestandteile
Mineralfaserbauteile, Glaswolle
A 2 Nicht brennbar
mit brennbaren organischen
Bestandteile
Gipskartonplatten (mit geschlossener
Oberfläche), Styroporbeton, Mineralwolle
B Brennbar
B 1 Schwer entflammbar Brandschutzbehandelte Holzwerkstoffe,
Hartschaumkunststoffe
B 2 Normal entflammbar Holzbauteile und Holzwerkstoffe mit einer
Dicke > 2mm
B 3 Leicht entflammbar Holzbauteile und Holzwerkstoffe mit einer
Dicke < 2mm, Stroh, Pappen, Papier
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Bauteile Feuerwiderstandsklassen nach DIN 4102 Teil 2
► Die Feuerwiderstandsdauer ist die Mindestdauer in Minuten, während der
ein Bauteil beim Normbrandversuch nach DIN 4102 die dort gestellten
Anforderungen erfüllt.
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 40
Feuerwiderstandsklassen min
F 30 ≥ 30
F 60 ≥ 60
F 90 ≥ 90
F120 ≥ 120
F180 ≥ 180
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Baustoffe nach europäischer Klassifizierung
► Im Jahre 2001 vom europäischen Komitee für Normung (CEN) mit der
Normenreihe DIN EN 13501 Klassifizierung von Bauprodukten und
Bauarten zu ihrem Brandverhalten
► Einstufung der Baustoffe in sieben Euroklassen
► A1, A2 B, C, D, E und F
► Brandnebenerscheinungen
► Rauchentwicklung (s = smoke, Klassen s1, s2 und s3)
► Brennendes Abtropfen/Abfallen (d 0 droplets, Klassen d0, d1 und d2
► Bodenbeläge sind in besondere Klassen unterteilt (fl = floorings)
► Unterschied zur nationalen Klassifizierung DIN 4102
► - deutlich größeres Spektrum an Baustoffklassen und Kombinationen -
Brandschutz – aktuelle Auflagen mit Folgen für die Modernisierung Kontaktstudium 2017 HWK Bielefeld HPI Seite 41
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Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik
an der Leibniz Universität Hannover
www.zdh.de
Bildnachweise der Titelfolie (von links oben nach rechts unten): fotolia.com, Anton Maltsev / LVDESIGN / Heiko Löffler / Grecaud Paul / Piga / xy / niroworld / blickwinkel2511
Ria Meister
Wilhelm-Busch-Str. 18
30167 Hannover
Technische Beratung und Begutachtung
0511-701 55-23
meister@hpi-hannover.de
Verwendete Quellen: baunetzwissen, vds, rockwool planungs- u. montagehelfer
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