buch warum manche laender reich und andere arm
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7/26/2019 Buch Warum Manche Laender Reich Und Andere Arm
1/2Welt der Fertigung | Ausgabe xx. 201x76
G
oodie:Bcherwelt
Wie Lnder reich werden knnen
Industrialisierung als KnigswegGewichtige Persnlich-
keiten befrworten einFreihandelsabkommen mitden USA. Sie bersehen da-bei die Struktur der EU. Wa-rum derartige Abkommenfr EU-Mitgliedslnder mitnur rudimentr entwickel-tem Industriesektor in Ka-tastrophen mnden, ist imBuch Warum manche Ln-der reich und andere arm
sind von Erik S. Reinertnachzulesen.
Wer mit wachen Augen diearmen Lnder der Welt be-
trachtet, stellt fest, dass dieEntwicklungshilfe augen-
scheinlich keine Wirkung zeigt.
Die immer weiter ausgebau-
ten Hilfen bewirken fr vielearme Lnder keinen Ausstieg
aus der Armut. Aktuell sind
sogar vlkerwanderungshn-
liche Szenarien zu beobachten.
Die Brger armer Lnder ver-
suchen ihrem Schicksal, Hun-
ger und Elend, durch Auswan-
derung zu entgehen.
Wer seinen Blick jedoch aufdie wirtschaftlich starken Ln-
der Asiens richtet, stellt fest,
dass diese auch einmal arm
waren und nun zum groen
Wer das Buch Warum manche Lnder reich und andere arm
sind von Erik S. Reinert gelesen hat, wird knftig Entwicklungs-hilfeprojekte sowie die Politik der EU mit anderen Augen sehen.
Es wird klar herausgearbeitet, dass eine vllig falsche Politik zu
mehr statt zu weniger Armut in der Welt sowie in Europa fhrt.
Teil selbst einige Lnder Euro-pas im Wohlstand berrundet
haben. Was ist der Grund fr
die unterschiedliche Entwick-
lung von Lndern, die dereinstin etwa auf der gleichen Stufe
standen?
Die Antwort gibt Erik S. Rei-
nert in seinem Buch Warum
manche Lnder reich und
andere arm sind. In seinem
hchst interessanten und er-
hellenden Werk legt er klar
dar, dass diejenigen Lnderarm bleiben, die sich lediglich
als Rohstofflieferant verste-
hen. Lnder hingegen, die sich
bemhen, eine leistungsstarke
Industrie aufzubauen, werden
ihre Armut berwinden und
ihrer Bevlkerung einen hohenWohlstand bescheren.
Damit dies jedoch eintritt,
ist es eine absolute Notwen-
digkeit, das noch zarte Pflnz-
chen Industrie mit Zllen
vor der Konkurrenz so langezu schtzen, bis diese wett-
bewerbsfhig genug ist, sich
ohne Hilfe am Markt zu be-
haupten. Dieses Wissen war
ber Jahrhunderte in Europa
zuhause. Heute wird dem Br-
ger jedoch eingeredet, dass es
Wettbewerbsfhigkeit nur
gibt, indem der Lebensstan-
dard gesenkt wird. Erik S. Rei-
nert stellt daher sehr ausfhr-lich die Arbeiten bedeutender
Persnlichkeiten vor, derenSchriften sich auch heute noch
sehr modern und weitsichtig
prsentieren.
Insbesondere die Ideen des
Jakob Friedrich Freiherr von
Bielfeld sowie von Friedrich
List werden beleuchtet und als
durchaus heute noch anwend-
bar gelobt. Leider werden je-
doch in der EU die Gedanken
von Adam Smith verfolgt, der
irrigerweise davon ausgeht,
dass alle wirtschaftlichenTtigkeiten als Triebfederwirtschaftlichen Wohlstands
gleichwertig seien. Die Folgen
dieser Gedanken sind in der EUbereits zu beobachten: Entin-dustrialisierung, Entagrarisie-
rung und Entvlkerung.
Im Buch wird natrlich mit
Beispielen beschrieben, wie
dieses Rderwerk zusammen-
hngt: Die Landwirtschaft
profitiert beispielsweise vom
Wissen einer vorhandenen
Industrie in Form moderner
Maschinen fr die Bodenbear-
beitung. Das gute Einkommen
der in der Industrie Beschftig-ten bietet Bauern zudem einen
kaufkrftigen Markt fr ihre
Produkte. Die Landwirtschaft
liegt demnach dort darnieder,wo es keine Industrie gibt. Es
ist kaum glaubhaft, dass dieser
Zusammenhang magebli-
chen Stellen nicht bekannt ist.
Geplante Armut
Mithin muss die Behauptungin den Raum gestellt werden,
dass es geplant ist, mglichst
viele Entwicklungslndernicht zu Industrienationen zu
entwickeln, um die Zahl der
Konkurrenten zu begrenzen.
Dies hat bereits England in
seinen Kolonien versucht. Die
USA konnten sich nur deshalb
zur heutigen Gromacht ent-
wickeln, weil dieses Land sich
industrialisierte und Englands
Joch im Unabhngigkeitskriegabschttelte.
Das Buch ist ein wahres Fll-
horn an interessanten Fakten.
So auch das Kapitel Globa-
lisierung. Hier wird anhand
Titel: Warum manche
Lnder reich und
andere arm sind
Autor: Erik S. Reinert
Verlag: Schffer-PoeschelISBN: 978-3-7910-3184-2
Jahr: 2014
Preis: 24,95 Euro
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7/26/2019 Buch Warum Manche Laender Reich Und Andere Arm
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zu Papier zu bringen. Das Buch
fesselt von der ersten bis zur
letzten Sei-
te und erhlt
ohne Abstriche
eine klare Kauf-
empfehlung.
schaeffer-poeschel.de
Goodie: Bcherwelt
Hier dreht sich alles um TechnikHier dreht sich alles um Technik
Welt der Fertigung mehr muss man nicht lesen www.weltderfertigung.de
einer sogenannten Lernkur-
ve nachgewiesen, dass reiche
Lnder, in denen technologi-
sche Innovationen stattfin-
den, am Standort nur solange
produzieren und exportieren,
solange die Lernkurve steil
abfllt. Die Lernkurve zeigtan, wie innovativ das Produkt
ist und wie man es durch im-
mer raffinierte Fertigungsver-
fahren gnstiger produzieren
kann. Dadurch steigt auch derErls.
Verflacht die Lernkurve, so
deutet sich an, dass es keine
groen Kostensenkungssprn-
ge mehr geben wird und das
Produkt nur durch die Verlage-
rung in Billiglohnlnder noch
satte Renditen verspricht. Denarmen Lndern wird durch die
Produktion jedoch keine Chan-
ce gegeben, mit diesem Pro-
dukt den Lebensstandard zu
verbessern, da kein Lerneffekt
zu einer noch gnstigeren Pro-
duktion mehr zu erzielen ist.
Hier zeigt sich besondersschn, dass die Grundlage fr
Wohlstand nicht im Freihandel
liegt. Vielmehr ist das Gegen-
teil richtig, denn der Schutz
der eigenen Technologie undder eigenen Industrie ist der
Kernpunkt fr Wachstum und
Fortschritt. Der positive Effekt:
Je mehr Industrie ein Land hat,
desto hher kann natrlich die
Bevlkerungsdichte sein, die
es trgt. Gefahrloser Freihan-
del ist daher ausschlielich
zwischen gleich entwickelten
Lndern anzustreben, da hier
mit hoher Wahrscheinlichkeit
nicht mit negativen Begleiter-
scheinungen zu rechnen ist.Dabei darf jedoch der Finanz-
sektor nicht aus den Augen
verloren werden. Dieser ist
streng zu kontrollieren, damit
dieser nicht zur Gefahr fr die
Realwirtschaft wird. Erik S.
Reinert hlt es beispielsweise
fr fatal, dass Mario Draghi
fr eine siebenjhrige Amts-
periode zum Prsidenten der
Europischen Zentralbank ge-
whlt und mit umfassenden
Vollmachten ausgestattetwurde. Zudem hlt der Autor
eines der Ziele der EU fr vl-lig unlogisch: Die Auflsung
der Nationalstaaten. Dieser
Schritt wrde einem knftigen
Europa die Vitalitt nehmen,
die gewachsene Kulturen und
Sprachen hervorbringen und
daher einen Schaden histori-
scher Dimension verursachen.
Das Buch Warum mancheLnder reich und andere arm
sind ist ein kostbares Fach-
buch-Juwel, das man als poli-
tisch interessierter Brger un-
bedingt gelesen haben sollte.
Erik S. Reinert hat das Kunst-
stck fertiggebracht, Fakten
zu unverstandenen Prozessen
der Entwicklung von Staatenkompakt und leicht leserlich
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