das kompensationsmodell der motivation und volition als basis für die führung von mitarbeitern
Post on 05-Apr-2015
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Gliederung1. Einleitung2. Begriffsklärung
– Implizite Motive– Explizite Motive– Subjektive Fähigkeiten– Volition & Problemlösung– Intrinsische Motivation
3. Schematischer Überblick des Kompensationsmodells
4. Flow-Erlebnis
5. Verwendung des Kompensationsmodells als Führungsinstrument
6. Gruppenarbeitsphase
Das Kompensationsmodell unterscheidet
3 strukturelle Motivationskomponenten
Motivations-komponenten
ImpliziteMotive
ExpliziteMotive
SubjektiveFähigkeiten
Implizite Motive
• Implizite Motive werden durch bestimmte (motivthematische ) Reize unwillkürlich aktiviert und sorgen für affektive Präferenzen und spontane Verhaltensimpulse
• Beispiel: Das würde ich gern machen
Explizite Motive
• Explizite Motive entsprechen den selbst eingeschätzten Gründen einer Person für ihre Handlungen. Ihre Anregung führt zu kognitiven Präferenzen und entsprechenden expliziten Handlungstendenzen
• Beispiel: Das halte ich für wichtig, das will ich wirklich machen.
Subjektive Fähigkeiten
• Subjektive Fähigkeiten oder Selbstwirksamkeitsüberzeugungen bilden die dritte strukturelle Motivationskomponente des Kompensationsmodells, in Entsprechung der Ansätze, welche die motivationale Bedeutung dieses Faktors herausgestellt haben.
• Beispiel: Das kann ich gut
Zusammenhänge der Komponenten
Sind alle drei Komponenten- Implizites Motiv- Explizites Motiv- Subjektive Fähigkeiten
in ausreichendem Maße vorhanden, wird von Flow (dem Optimalen) gesprochen.In diesem Fall gibt es nichts zu kompensieren.Fehlt jedoch eine Komponente muss sie kompensiert werden. Dies geschieht mit Hilfe von: Volition und Problemlösung
Volition und Problemlösung
Im Kompensationsmodell wird in zwei Möglichkeiten zur Kompensation eines Defizits unterschieden:
• Volitionkompensiert unzureichende oder fehlende Motivation.
• Problemlösungkompensiert mangelnde Fähigkeiten
4 Arten volitionalen Verhaltens zur Begegnung eines Motivationsdefizits
• Motivationskontrolle(Stärkung zielförderlicher Motive durch entsprechende Phantasietätigkeit.)
• Emotionskontrolle(Heraufregulierung förderlicher und Herabregulierung hinderlicher Emotionen)
• Aufmerksamkeitskontrolle(Fokussierung der Aufmerksamkeit und tätigkeitsrelevanten Aspekte; Ausblendung hinderlicher Aspekte)
• Entscheidungskontrolle(Abbruch von Abwägungen und Herbeiführen einer schnellen Entscheidung)
Intrinsische Motivation
• Liegt eine Kongruenz von impliziten und expliziten Motiven vor kann von intrinsicher Motivation gesprochen werden
• Kongruenz bedeutet in diesem Fall, dass die expliziten (kognitiven) Motive nicht mit den impliziten (affektiven) Motiven konkurrieren, so dass diese unterminiert werden.
Die intrinsische Motivation ein anregendes Pausengespräch zu vertiefen würde z.B. dadurch unterminiert, dass man sich an die zuvor getroffene Absicht erinnert, pünktlich zur Arbeit erscheinen zu wollen.
Beispiel:
Hier konkurrieren implizites Motiv (anregendes Gespräch fortführen wollen) und explizites Motiv (Der Grundsatz pünktlich zur Arbeit erscheinen zu wollen).
Ein intrapsychischer Konflikt liegt vor.
Fehlen einer der 3 Komponenten
• Explizite und implizite Motive vorhanden
(Fehlen subjektiver Fähigkeiten)
= führt zu intrinsischer Motivation
Problemlösung erforderlich
Hoher Handlungserfolg ist zu erwarten!
• Explizite Motive und subjektive Fähigkeiten sind vorhanden
(fehlen Impliziter Motive)
= Inkongruenz zwischen impliziten und expliziten Motiven führt zu intrapsychischen Handlungskonflikt.
Volition in Form von Unterstützung
impliziter Motive erforderlich
• Implizite Motive und subjektive Fähigkeiten vorhanden
(Fehlen expliziter Motive)
= Inkongruenz zwischen impliziten und expliziten Motiven führt zu intrapsychischen Handlungskonflikt.
Volition durch Unterdrückung impliziter
Motive erforderlich, so dass sie mit expliziten
Motiven kompatibel sind.
Fehlen von 2 Komponenten
• Nur explizite Motive vorhanden
Volition (in Form von Unterstützung
impliziter Motive) und Problemlösung
erforderlich
= erhöhte Anfälligkeit für Handlungsfehler.
• Nur implizite Motive vorhanden
Volition (durch Unterstützung expliziter
Motive, jedoch bei gleichzeitiger
Unterdrückung impliziter Motive) und
Problemlösung erforderlich.
• Nur subjektive Fähigkeiten vorhanden.
keine Motivationswirkung, deshalb
keine Relevanz für das Verhalten.
Flow bei Csikszentmihalyi (1975)
• Ungeteilte Aufmerksamkeit
• Verändertes Zeitempfinden
• Kein Handlungskonflikt
• Keine störenden Gedanken
Optimales Passungsverhältnis von
Aufgabenschwierigkeit und Fähigkeit
Flow im Kompensationsmodell bei Kehr (2004)
• Optimales Passungsverhältnis von Aufgabenschwierigkeit und Fähigkeit bedeutet noch keinen Flow.
• Zusätzlich muss das in Frage stehende Verhalten
a) von affektiven Präferenzen der Person unterstützt werden.
b) darf nicht von konkurrierenden kognitiven Präferenzen unterminiert werden.
Kehr
• Bei Überforderung ist ein hohes Maß an Problemlöseaktivität erforderlich, Flow wird wie bei Csikszentmihalyi unterminiert.
• Bei Unterforderung kann es trotzdem zum Flowerleben kommen, nur dann nicht, wenn sie nicht zu einer Umkonfiguration der aktuell angeregten Motivstruktur führt.
Die Führungskraft soll
• die impliziten Motive• die expliziten Motive• subjektive Fähigkeiten• die volitionale Kompetenz
des Mitarbeiters unterstützen und, falls Defizite auszumachen sind,
intervenieren.
Proxi-Variablen:
• Übereinstimmung von Aufgabe und Zielen des Mitarbeiters- Frage nach der Wichtigkeit der Aufgabe für den Mitarbeiter
• Übereinstimmung von Aufgabe und impliziten Motiven- Frage nach dem „Spaßfaktor“ der Aufgabe für den Mitarbeiter
• Übereinstimmung von subjektiven Fähigkeiten und Aufgabe- Frage danach, ob der der Mitarbeiter sich die Aufgabe zutraut
Beispiel:
Ein Projekt im Ausland soll durchgeführt werden. Anhand des Kompensationsmodells
möchte der Vorgesetzte überprüfen, inwieweit sich ein bestimmter Mitarbeiter für
dies Aufgabe eignen würde.
Sektor c:
• Aufgabe stimmt mit impliziten Motiven und subjektiven Fähigkeiten des Mitarbeiters überein, aber nicht mit dessen Zielen
• Maßnahmen zur Förderung der Zielbindung und Zielsetzung sind nötig
• Mitarbeiter soll dadurch unterstützt werden, dass Ziel hinsichtlich ihrer Priorität neu bewertet werden
Sektor d:
• Aufgabe stimmt mit impliziten und expliziten Motiven des Mitarbeiters überein, subjektive Fähigkeiten fehlen
• Subjektives oder objektives Fähigkeitsdefizit?
• Maßnahmen bei subjektivem Fähigkeitsdefizit: z.B. Förderung der Selbstwirksamkeit
• Maßnahmen bei objektivem Fähigkeitsdefizit: z.B. Training von Fähigkeiten
Sektor b:
• Aufgabe stimmt mit expliziten Motiven und subjektiven Fähigkeiten des Mitarbeiters überein, es fehlt die implizite Motivation
• Handlungen: metavolitionale und metamotivationale Maßnahmen
Metavolitionale Maßnahmen:
• Strategien zur Verbesserung volitionaler Handlungssteuerung und einer Verringerung unerwünschter Nebeneffekte
• Gezielter und systematischer Aufbau volitionaler Ressourcen, unterstützt durch z.B. Selbsthilfeliteratur
Metamotivationale Maßnahmen
• Strategien zur Förderung der intrinsischen Motivation, durch Verringerung der Diskrepanz zwischen impliziten und expliziten Motiven
• Ansätze der visionären Führung können als metamotivationale Maßnahmen angesehen werden
Visionäre Führung
• Eine Vision ist „effektiv“, wenn sie eine Resonanz der impliziten Motive der angesprochenen Menschen erzeugt
• Schwierigkeit: Vision sollte viele Menschen mit ganz unterschiedlichen Motivationsstrukturen ansprechen
• Imagination der Zielführenden Wege durch den Vorgesetzten und den Mitarbeiter, um Wege zu erschließen, die eine möglichst starke Unterstützung der Aufgabenerfüllung durch die impliziten Motive des Mitarbeiters versprechen
Durch die Aufschlüsselung der impliziten Motive, in Anschluss-,
Macht und Leistungsmotiv lassen sich weitere Führungsmaßnahmen
benennen, welche die Motive differenziell ansprechen.
Sektor e, f oder g:
• Es fehlen zwei oder drei Motivationskomponenten
• Ist der Mangel nicht von Dauer, so lässt er sich durch die vorher genannten Führungsmaßnahmen ausgleichen
• Ist der Defizit von Dauer, sollte die Aufgabe an einen anderen Mitarbeiter übergeben werden
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