das modus-modell der schematherapie
Post on 18-Nov-2021
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S c h e m a t h e r a p i e
Typische Lebensfallen und ihre Bearbeitung
Dr. med. Walter Meili
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Was ist ein Schema?
Ein umfassendes Muster aus Erinnerungen, Kognitionen, Emotionen und Körperempfindungen,
welche sich auf den Betreffenden selbst und seine Kontakte zu andern Menschen beziehen,
ein Muster, das in der Kindheit oder Adoleszenz entstanden ist
und stark dysfunktional ist
(und deshalb auch «Lebensfalle» genannt wird)
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Der Begründer der Schematherapie
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Jeffrey Young, geb. 1950
Persönlichkeitsstörungen
Zu den grundlegenden Diagnosekriterien der Persönlichkeitsstörungen zählt, dass es sich bei diesen Störungen um tief verwurzelte und zeitlich überdauernde, dysfunktionale Verhaltensmuster handelt.
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Im Laufe des vergangenen Jahrzehnts wurde die Schematherapie nicht nur zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen, sondern auch bei chronischer Depression, Kindheitstraumata, Ess-Störungen, Paararbeit, in der Rückfallprävention bei Substanzmissbrauch und zur Behandlung von Straftätern eingesetzt. (Jeffrey Young, 2003)
Häufig wird sie bei Patienten mit Achse-I-Störungen nach Abklingen der akuten Symptome zur Behandlung prädisponierender charakterologischer Probleme eingesetzt.
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Wie entsteht ein Schema?
Ein Schema entsteht als Reaktion auf die nicht angemessene Befriedigung von emotionalen Grundbedürfnissen, wie
Sichere Bindung zu andern Menschen
Autonomie, Kompetenz und Identitätsgefühl
Realistische Grenzen gesetzt bekommen
Freiheit, berechtigte Bedürfnisse und Emotionen auszudrücken
Spontaneität und Spiel
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Emotionales Grundbedürfnis Schema
Bindung - Verlassenheit - Unzulänglichkeit / Scham
Autonomie - Abhängigkeit - Verstrickung
Realistische Grenzen - Unzureichende Selbstkontrolle
Berechtigte Bedürfnisse und Emotionen
- Unterwerfung - Aufopferung
Spontaneität und Spiel - Überhöhte Standards
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Schema «Unzulänglichkeit /Scham»
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aus: Eckhard Roediger, Was ist Schematherapie?
Schema «Unzulänglichkeit /Scham»
aus: Eckhard Roediger, Was ist Schematherapie?
«Überhöhte Standards / Unerbittliche Ansprüche»
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aus: Eckhard Roediger, Was ist Schematherapie?
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«Überhöhte Standards / Unerbittliche Ansprüche»
aus: Eckhard Roediger, Was ist Schematherapie?
Schema «Aufopferung»
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aus: Eckhard Roediger, Was ist Schematherapie?
Schema «Aufopferung»
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aus: Eckhard Roediger, Was ist Schematherapie?
Das Modus-Modell
Ein Modus ist der momentan aktivierte Erlebenszustand einschliesslich Verhaltenstendenz der Person
Kurz - der momentane Zustand der Persönlichkeit.
Er kann rasch wechseln
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Das Modus-Modell
Kind-Modi
Dysfunktionale Elternmodi
Dysfunktionale Bewältigungsmodi
Gesunder Erwachsener
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Kind-Modi
Kind-Modi treten dann auf, wenn die Person intensive, negative, belastende oder überwältigende Gefühle erlebt, die der aktuellen Situation objektiv betrachtet nicht angemessen sind.
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www.schemakarten.ch
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Dysfunktionale Elternmodi
antreibende oder bestrafende innere Stimme, die das wiederholt, was der Patient früher von Bezugspersonen gehört hat.
Sie führt zu übertriebenen Anforderungen an sich selbst und/oder zu Selbstvorwürfen und Selbsthass.
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Dysfunktionale Elternmodi
Strafender Elternmodus
– «Wenn jemand dich richtig kennen lernt, wird er sich abwenden»
Emotional fordernder Elternmodus
– «Stell deine Bedürfnisse nicht in den Vordergrund, das ist egoistisch»
Leistungsfordernder Elternmodus
– «Wenn es nicht perfekt ist, ist es nichts wert»
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Bewältigungsmodi
Strategien zur Spannungsreduktion aus dem Leid, das durch die Eltern- und Kind-Modi ausgelöst wird.
Unterordnender Modus (angepasster Unterwerfer)
Gefühlsvermeidende Modi
Überkompensierende Modi
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Gefühlsvermeidende Modi I
Distanzierter Beschützer
Stunden versäumen, zu spät kommen
Hausaufgaben «vergessen»
Dem Patienten fällt nichts ein; keine Gefühle zulassen
Den Therapeuten «zuquatschen»
Dissoziieren
Psychosomat. Symptome
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Gefühlsvermeidende Modi II
Distanzierter Selbstberuhiger
Substanzgebrauch
Promiskuität, Internetpornographie
Computerspiele, Glückspiele
Übermässiges Essen, Kaufen
Risikosportarten
Workaholismus
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Überkompensierende Modi
Selbsterhöher/Wichtigtuer
Einschüchterer
Zwanghafter Kontrolleur
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Fassbinder, Schweiger, Jacob Therapie-Tools Schematherapie
Dysfunktionale Elternmodi bekämpfen
«Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein.» (Lk 14,26)
Anselm Grün:
– «Wenn ich ganz ich selbst sein will, wenn ich das Leben leben möchte, das Gott von mir will, dann muss ich mich zuerst innerlich von den Eltern lösen. Es gibt viele Menschen, die nie reif werden, weil sie in ihrem Inneren immer noch von ihren Eltern bestimmt werden.» (Gut mit
sich selbst umgehen, S. 55f)
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Dysfunktionale Elternmodi bekämpfen
Elternmodus identifizieren (Imaginationsübung)
Den Modus erkennen – Was sind die typischen Auslöser?
– Welche Gefühle habe ich in diesem Modus?
– Welche automatischen Gedanken habe ich in diesem Modus?
– Welche Erinnerungen und Bilder sind beteiligt/werden ausgelöst?
– Wie fühlt sich mein Körper typischerweise in diesem Modus an?
– Welches Verhalten zeige ich typischerweise in diesem Modus?
Vor- und Nachteile suchen
Alternative Botschaften des gesunden Erwachsenen suchen
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Alternative Botschaft des gesunden Erwachsenen suchen
Botschaft der problematischen Elternmodi
Alternative Botschaft des gesunden Erwachsenen
Du bist geizig
Du hast Strafe verdient!
Du schaust zu stark auf dein Äusseres
Du wirst von allen abgelehnt
Du darfst keine Fehler machen
Du machst alles falsch
Es darf dir nicht gut gehen
Du kommst in die Hölle
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Eltern-Modi bekämpfen
Den Modus in der Imagination bekämpfen
Den problematischen Elternmodus auf einen Stuhl setzen
Das Gegenteil tun von dem, was der Modus sagt
31 Hanne Baar, Die Namen meiner Feinde
Umgang mit dem verletzlichen Kindmodus
1. Therapeutische Beziehung
2. Kognitive Methoden
3. Erlebnisaktivierende Methoden
4. Behaviorale Methoden
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1. Therapeutische Beziehung
1. Warmherzige, verlässliche Beziehung
2. «Präsenz» zwischen den Stunden: Zettel, Audio-Datei, Übergangs- objekt mitgeben. Telefon. Erreich- barkeit, Email-Kontakt
3. Evtl. Gebet
4. Konfrontation bei dependentem Beziehungsmuster
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2. Kognitive Methoden Psychoedukation über emotionale Bedürfnisse des
Kindes
Bearbeitung von Schuldgefühlen
Kognitive Umstrukturierung von dysfunktionalen Kognitionen wie
– «Niemand liebt mich und niemand wird mich je lieben»; «Ich bin eine Versagerin».
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3. Erlebnisaktivierende Methoden Imaginationsübungen
Arbeit mit mehreren Stühlen
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4. Behaviorale Methoden
Eigene Bedürfnisse zulassen und zeigen
– Auch in der Therapiebeziehung üben
– Schädliche Beziehungen beenden
Rollenspiele
Training sozialer Kompetenzen (Hinsch/Pfingsten)
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