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entomos
DasJournalderAndermattGruppe
25 JAHREAndermatt Biocontrol
10 JAHREAndermatt Biogarten
10 JAHREAndermatt BioVet
Inhalt
25JahreAndermattBiocontrol:EineErfolgsgeschichteMARTIN ANDERMATT UND ISABEL ANDERMATT, ANDERMATT BIOCONTROL ...............................5
10JahreAndermattBiogartenAGRALPH SCHWARZ, ANDERMATT BIOGARTEN .....................................................................................................8
15JahreTHYMOVARund10JahreAndermattBioVetAGimDienstederBienengesundheitRALPH SCHMIDGALL, ANDERMATT BIOVET .........................................................................................................9
EntomosAG:NeuesGeschäftsfeldWeiterbildungundKurseURS FANGER, ENTOMOS AG ...................................................................................................................................21
Bacillus amyloliquefaciensProduktevonABiTEP–neuweltweiteDistributiondurchAndermattBiocontrolRETO FLÜCKIGER UND SAMUEL STÜSSI, ANDERMATT BIOCONTROL ...............................................10
LITTOVIRbringtErfolginderBekämpfungvonSpodoptera littoralisIRIS KRAAZ, ANDERMATT BIOCONTROL ..........................................................................................................11
TOPSNAP–DieIndoor-Mausefalle.MATHIAS BAMERT, ANDERMATT BIOCONTROL ...........................................................................................12
HervorragendeWirkungvonDelfingegendenBuchsbaumzünslerANDREA OELHAFEN UND ESTHER FISCHER, ZHAW;
BERTRAND GENTIZON, ANDERMATT BIOCONTROL ...................................................................................13
NeuesAusbringsystemfürBlattlausparasitoidenSAMUEL STÜSSI, ANDERMATT BIOCONTROL ................................................................................................14
HatdasBlackeneisenbaldausgedient?MARTIN GÜNTER, ANDERMATT BIOCONTROL .............................................................................................15
Kundenrat–GemeinsammitdenKundenindieZukunftMARTIN GÜNTER, ANDERMATT BIOCONTROL .............................................................................................15
NeueZulassungenfürBaculovirenderAndermattBiocontrolPHILIP KESSLER, ANDERMATT BIOCONTROL ..................................................................................................16
GranulosevirusweiterhinersteWahlinderBekämpfungdesApfelwicklers!DANIEL ZINGG, ANDERMATT BIOCONTROL ..................................................................................................16
Florfliegen–vomFleischtigerzumVegetarierJUDITH LADNER CALLIPARI, ANDERMATT BIOGARTEN ..............................................................................17
MADEX2fürdenHobbygarten–ServicevonAbisZJUDITH LADNER CALLIPARI, ANDERMATT BIOGARTEN ..............................................................................18
BienenundVarroa:integriertesBehandlungskonzeptROMAN ERNI, ANDERMATT BIOVET .....................................................................................................................19
RoteVogelmilbeimHühnerstall:BiotauglicheGegenmassnahmenESTHER MANSER, ANDERMATT BIOVET .............................................................................................................20
entomos
1
AndermattHolding
www.biocontrol.ch www.biogarten.ch www.biovet.ch
entomos
www.entomos.ch www.service-ag.ch
GmbH
topcat GmbH
Editorial
Deutschland,100% Deutschland,100% Kanada,60%
www.sylvar.ca
Südafrika,40%
www.madumbi.co.za
Österreich,33%
www.biohelp.at
Deutschland,24,9%
www.abitep.de
Deutschland,10%
www.biofa-profi.de
Deutschland,100%
www.andermatt-biovet.de
Das vorliegende AG-Journal steht ganz im Zeichen unserer Firmen-Jubiläen, die wir im Jahr 2013 feiern können (siehe Seiten 5 – 9). In Zei-ten intensivierter Übernahmeaktivi-täten der Grosskonzerne in Bezug auf Biocontrol-Unternehmen sind wir stolz, schon auf eine 25-jährige Geschichte als unabhängiges Fami-lienunternehmen zurückblicken zu können. Firmenjubiläen sind ohne treue Kunden nicht möglich! Ich danke allen Kunden für das grosse Vertrauen in unsere Produkte und Dienstleistungen und allen Mitarbei-tenden für das unermüdliche Engage-ment, mit dem sie die Basis schaffen für zufriedene Kunden.
Unser Netzwerk haben wir mit einer Beteiligung bei der ABiTEP GmbH (Deutschland) weiter ausgebaut (siehe
Graphik unten und den Artikel auf Seite 10). Daneben pflegen wir nach wie vor eine intensive Zusammenar-beit mit vielen Forschungspartnern (siehe z. B. Beiträge auf den Seiten 13 und 15).
Das vorliegende AG-Journal enthält wiederum eine Fülle von neuen For-schungsresultaten und Erkenntnis-sen in Zusammenhang mit unseren Produkten. An dieser Stelle sei allen Betriebsleitern, die ihre Kulturen für Versuche zu Verfügung stellten, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Forschungsinstitutionen und allen anderen Partnern für die gute Zusam-menarbeit herzlich gedankt.
Im Namen der Andermatt Gruppe wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre.
Liebe Leserin, Lieber Leser
Dr.MartinAndermattVerwaltungsratspräsidentAndermatt Holding AG
Schweiz,100%
www.topcat.ch
2 Daniel Zingg
Mathias Bamert
Alex Meier
Iris Kraaz
Philip Kessler
Reto Flückiger
Deborah Britschgi
Pflanzenschutz im Erwerbsanbau
Daniel ZinggGeschäftsführer
Dr. Philip KesslerRegistrierungsleiter
Erich FrankVerkaufsleiterExport
Reto FlückigerTechnischeBeratung
Iris KraazTechnischeBeratung
Mathias BamertTechnischeBeratung
Dr. Deborah BritschgiRegistrierungen,TechnischeBeratung
Alex MeierMarketingleiterExport
Marketing Export
Cécile BrunSekretariat
Christoph KuhnSekretariat
3
Silke Süsse
Samuel StüssiBertrand Gentizon Martin Günter
Marco ArnLionel Lo Brutto
Richard PellissierLionel Lo Brutto
Marketing Schweiz
Samuel StüssiFachberaterGemüsebau,Zierpflanzenkulturen,Indoor,Bot.Gärten,Beeren,Nützlinge
Martin GünterMarketingleiterSchweiz,FachberaterWeinbau,Ackerbau
Richard PellissierVerkaufsberaterWallis
Bertrand GentizonFachberaterObstbau,Gartenbau
Marco ArnVerkaufsberaterWestschweiz
Silke SüsseVerkaufsberaterinOstschweiz
Lionel Lo BruttoVerkaufsberaterWestschweiz
Margrit FesslerSekretariat
Irene BremgartnerSekretariat
Matthias JägginDesktop-Publishing
Kathrin FlückigerSekretariat
Adrian FelderSekretariat,Desktop-Publishing
LernenderMediamatiker
Cécile BrunSekretariat
Oliver AndréSekretariat,Desktop-Publishing
LernenderMediamatiker
4
entomos
Produkte für Haus und Garten
Tiergesundheit mit natürlichem Vorteil
Insekten für Futter, Forschung und Biochirurgie
Ralph SchwarzGeschäftsführer
Ralph SchmidgallGeschäftsführer
Urs FangerGeschäftsführer
Sandra Pabst-GublerMarketing
Esther ManserBereichsleiterinTiergesundheit,Zulassungen
Kathrin FlückigerKundenbetreuung
Rita Uhlmann Export,Kundenbetreuung
Rachel AsbachKundenbetreuung,Qualitätssicherung
Rudolf IngoldProduktmanagement
Brigitte Zimmermann Kundenbetreuung,Export/Inland
Lukas SchwitterKundenbetreuung,Desktop-Publishing
LernenderMediamatiker
Joel Struchen Kundenbetreuung,Desktop-Publishing
LernenderMediamatiker
Charlotte ZauggKundenbetreuung
Judith Ladner CallipariProduktmanagement
Roman ErniVertriebsleiterImkerei
Myriam LanzKundenbetreuung,Desktop-Publishing
LernendeMediamatikerin
Adrian FelderSekretariat,Desktop-Publishing
LernenderMediamatiker
Oliver AndréSekretariat,Desktop-Publishing
LernenderMediamatiker
5
25 Jahre Andermatt Biocontrol: Eine ErfolgsgeschichteNacheiner25jährigenErfolgsgeschichtelohntessichzurückzuschauen,aberauchfestzuhalten,waswirerreichthabenundwaswirnocherreichenwollen.InderSchweizistindieserZeitderEinsatzvonbiologischenInsektizidenvonunter5%aufrund50%desGesamtmarktesinderLandwirtschaftgestiegen.WeltweitwarenundsinddieZahlenvieltiefer:Esgibtnochvielzutun!
DieAnfänge1986 beschlossen wir in jugendli-chem Tatendrang das Apfelwickler-granulosevirus auf den Markt zu brin-gen. In der Literatur waren Angaben zur Produktion, Wirkung im Feld und toxikologische Daten zu finden. Im Januar 1987 haben wir ein beschei-denes Zulassungsdossier eingereicht, dann in unserer Wohnung die ers-ten Batches produziert und im Som-mer ein paar Feldversuche durchge-führt. Schon im Dezember 1987 lag eine provisorische Registrierung für unser Apfelwicklergranulosevirus-produkt MADEX® vor. Es war dies die weltweit erste Registrierung für ein Granulosevirus-Produkt in der Nahrungsmittelproduktion. Auf Grund des regen Interesses von Bioobstbauern für dieses neue Pro-dukt entschlossen wir uns, Ende 1988 von Oberglatt (Kt. Zürich) nach Grossdietwil (Kt. Luzern) umzuzie-hen, wo wir ein Bauernhaus mieten und nach unseren Vorstellungen in ein Produktionslabor umbauen konnten.
DieMeilensteineEin Unternehmen, das jährlich 15% wächst, verdoppelt sich alle fünf Jahre. Rückblickend können wir sehr stolz sein, dass wir dieses rasante
Wachstum über eine so lange Periode durchhalten konnten. Es ist schwie-rig, bei exponentiellem Wachstum über 25 Jahre einige Meilensteine herauszupicken. Für jedes einzelne Jahr wären mehrere zu nennen. Sie-ben Erweiterungsbauten wurden ein-geweiht, neun neue Unternehmen wurden direkt oder indirekt aus der Andermatt Biocontrol heraus gegrün-det, zwei Firmen und vier Beteili-gungen wurden erworben. Über
100 Pflanzenschutzmittelregistrie-rungen im In- und Ausland wurden erarbeitet, unter anderem 1987 mit MADEX die weltweit erste Zulassung von einem Granulosevirus,1995 die europaweit erste Registrierung für ein Neem-Produkt. 1996 die wichtigen Registrierungen für Verwirrungstech-nik im Obst- und Weinbau, welche in der Schweiz zu einer der grössten Erfolgsgeschichten weit über den Bio-anbau hinaus führten.
MARTIN ANDERMATT UND ISABEL ANDERMATT, ANDERMATT BIOCONTROL
Bild1:Isabel und Martin Andermatt
Bild2:Das Firmengebäude der Andermatt Gruppe
6
Die eigene Forschung- und Entwick-lungsabteilung entwickelte meh-rere Dutzend Produkte, darunter auch das international viel beach-tete MADEX PLUS, mit dem sich die Granulosevirus-resistenten Apfelwick-ler wieder bekämpfen liessen. Die Erfolgsgeschichte wurde auch immer wieder mit regionalen und natio-nalen Preisen und Auszeichnungen gewürdigt.
DerStandheuteDie Andermatt Gruppe beschäftigt im In- und Ausland rund 100 Personen. Sie ist der mit Abstand grösste Arbeits-geber in der Gemeinde Grossdietwil. Die Andermatt Biocontrol führt welt-weit am meisten Produkte auf der Basis von Insektenviren und ver-kauft die Virenprodukte weltweit in mehr als 30 Ländern. Nach dem Kauf der Firma Topcat GmbH wurde der Mäusebekämpfungsmarkt erfolg-reich ausgebaut. Mit den Outdoorfal-len TOPCAT® und STANDBY® sowie der Neuentwicklung der Indoorfalle TOPSNAP® ist Andermatt Biocontrol europaweit führend in der giftfreien Nagerbekämpfung.In der Schweiz führt die Andermatt Biocontrol das weltweit grösste Sor-timent an Produkten für den bio-logischen Pflanzenschutz und hat dadurch wesentlich zur guten Ent-wicklung des Biolandbaus in der Schweiz beigetragen. Bei den Viren-produkten, den Nützlingen und insektenparasitischen Nematoden
und der Verwirrungstechnik ist sie in der Schweiz Marktführer. Als Produ-zent von Pflanzenschutzmitteln ist die Andermatt Biocontrol in der Schweiz die Nummer zwei, direkt hinter der Firma Syngenta.
DieöffentlicheWahrnehmungDank dem kontinuierlichen Wachs-tum und auf Grund der Tatsache, dass wir das Geld lieber in die For-schung und Entwicklung als in die
Werbung investieren, hinkt die öffent-liche Wahrnehmung der tatsächlichen Kraft und Bedeutung der Andermatt Biocontrol hintenher. In der Schweiz ist in den letzten 25 Jahren aus dem kleinen Exoten ein zuverlässiger und sehr innovativer Player geworden, der für die biologische und integrierte Pro-duktion eine grosse Bedeutung hat. Auch weltweit geniesst die Andermatt Biocontrol den Ruf eines zuverlässi-gen und innovativen Partners.
Grafik1:Die Umsatzentwicklung der Andermatt Biocontrol
Bild3:2012 wurde die kleine Photovoltaik-Anlage mit Baujahr 2008 auf 500 m² erweitert.
Jahr 1988 1991 1994 1997 2000 2003 2006 2009 2011
0
4 000 000
1 000 000
2 000 000
3 000 000
8 000 000
5 000 000
6 000 000
7 000 000
12 000 000
13 000 000
9 000 000
10 000 000
11 000 000
Um
satz
der
An
der
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ol [
CHF]
Spin-off Andermatt Biogarten AG
Spin-off Andermatt BioVet AG
Spin-off Andermatt Service AG
Spin-off Entomos AG
Spin-off Andermatt Biocontrol GmbH
7
IMPRESSUM
AndermattServiceAGStahlermatten66146GrossdietwilSchweiz
Tel.+41(0)629175117Fax+41(0)629175006info@service-ag.chwww.service-ag.ch
ErscheinteinmaljährlichindenSprachendeutsch,französischundenglisch.
Schutzgebühr:Fr.9.50
RedaktionMartinAndermattMelanieEiholzer
GestaltungMatthiasJäggin
Exotisch mutet auf dem internatio-nalen Parkett an, dass es sich bei der Andermatt Biocontrol immer noch um ein Familienunternehmen handelt, denn der Pflanzenschutzmarkt liegt grossmehrheitlich in den Händen der Konzerne der Agrochemie. Auch ein anderer Unterschied fällt auf: die Mit-arbeitenden sind überdurchschnitt-lich engagiert und sehr firmentreu. Der Grund dürfte in der sinnstiften-den Arbeit liegen, dem kollegialen
Umgang, wie er für Familienunterneh-men typisch ist und der Mitarbeiterbe-teiligung bezüglich Entscheidungsfin-dung, Erfolg und auch Aktien.
DieVisionfürdienächsten25JahreWir werden unser bisheriges Ziel auch weiterhin verfolgen: Sinnvolle biologische Alternativen zu den chemisch-synthetischen Pflanzen-schutz-, Schädlingsbekämpfungs- und Düngemitteln finden und der
Praxis verfügbar machen. Auf Grund des Bevölkerungswachstums und der weltweiten Zunahme des Fleischkon-sums wird die Intensivierung in der Landwirtschaft weiter zunehmen. Die Landwirte brauchen dringend gute biologische Pflanzenschutz-Lösun-gen, sonst erfolgt die Intensivierung mithilfe chemisch-synthetischer Pes-tizide mit deren vielfältigen negativen Auswirkungen. Es bleibt noch viel zu tun!
Bild4:Die Mitarbeitenden der Andermatt Biocontrol (sechs Personen fehlen auf dem Bild).
neutralDrucksache
No. 01-12-881339 – www.myclimate.org© myclimate – The Climate Protection Partnership
8
10 Jahre Andermatt Biogarten AGSeit10JahrenbietetdieFirmaAndermattBiogartenprofessionelleLösungenfürdenHobbybe-reichan.UrsprünglichwareseinTeilbereichbeiAndermattBiocontrol,wurdedannzureigenenFirmaundetabliertesichzuderExpertinimGartenbereich,mitdemschweizerischgrösstenSortimentanbiologischenLösungenfürHaus,GartenundBalkon.
Die Lösungen von Andermatt Biocontrol waren nicht nur von den Profis gefragt, sondern auch von den Hobbygärtnerinnen und Hobbygärt-nern, welche vor 25 Jahren mitbekom-men haben, dass es neue Lösungsan-sätze in der Schädlingsbekämpfung in der Schweiz gibt.Bereits 1988 wurden bei Andermatt Biocontrol Packungen für die Hob-bygärtner angeboten: mit MADEX® 2 und Nematoden gegen Dickmaulrüss-ler (ab 1989), wurden zwei wichtige Probleme im Garten mit professionel-len Lösungen selektiv, ökologisch und hochwirksam gelöst.
Die Nachfrage von den Hobbygärt-nerinnen und Hobbygärtnern ist konstant gewachsen: Wieso sollten diese nicht im Hobbygarten benut-zen, was auch in der Landwirtschaft funktioniert?Clevere, ökologische Lösungen sind auch im Hobbygarten gefragt und nötig. Die Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner unterschieden sich jedoch stark von den professionel-len Anwendern. Angaben in Hekta-ren und prozentuale Verdünnungen von Spritzmitteln sind für den Laien schnell eine Überforderung. Auch die
Packungsgrössen für den Profibereich sind im kleinen Keller oder Garten-schuppen undenkbar. Es braucht daher detailliertere Anleitungen, kleinere Packungsgrössen und eine andere Kundenbetreuung. Landwir-tinnen und Landwirte oder Garten-bauerinnen und Gartenbauer haben eine mehrjährige Ausbildung hinter sich; Hobbygärtnerin und Hobbygärt-ner wird man indem man sich eine Pflanze kauft.
Umso wichtiger ist es deshalb, dass es Lösungen gibt, welche ungefährlich in der Anwendung sind, keine Rück-stände auf den Kulturen hinterlassen, nützlingsschonend sind und auch keine sonstigen Nebenwirkungen auf die Umwelt haben. Kontrollen über die Einhaltung der Einschränkungen bei Pflanzenschutz-mitteln, über limitierte Mengen auf einer Fläche, Anzahl Anwendungen pro Jahr, Einhaltung der Einschrän-kungen auf die richtigen Kulturen oder Vermeidung von Bienentox, gibt es im Hausgarten nicht.
Um die Kundengruppe optimal betreuen zu können, wurde die Andermatt Biogarten im Jahr 2003
von der Andermatt Biocontrol ausgegliedert.Heute werden über 200 Produkte angeboten. Von robusten Bio-Pflan-zen, zu Düngern und Pflanzen-schutzmitteln aber auch Zubehör für den Garten gibt es bei Andermatt Biogarten alles was das Gärtnerinnen- und Gärtner-Herz begehrt.Doch auch bei der Schädlingsbe-kämpfung im Haus gibt es Lösungen, welche gezielter und ökologischer wirken: Von Schlupfwespen gegen Vorratsmotten bis zum Schimmelbe-kämpfungsmittel ohne Chlor.2005 wurde ein neuer Sortimentbe-reich geschaffen: Mit der Produktion und dem Vertrieb von Aufzuchtsets für Marienkäfer, Schmetterlinge und Flor-fliegen, bietet Andermatt Biogarten ein Naturerlebnis der besonderen Art. Eine spannende Umweltbildung nicht nur für die kleinen Kunden, sondern auch Erwachsene können viel daraus lernen und sich an die-sem Naturschauspiel, welches ohne Vorwissen zu Hause bestaunt werden kann, erfreuen.
RALPH SCHWARZ, ANDERMATT BIOGARTEN
Bild1:Frühlings-Broschüren 2003 – 2012
9
Unser Schwerpunkt ist die medizi-nische Behandlung von Nutztieren und ihr Schutz vor Parasiten und Läst-lingen. Seit der Gründung der Firma haben wir Jahr für Jahr neue Produkte ins Sortiment aufgenommen und neue Märkte erschlossen. Heute ist Andermatt BioVet ein international anerkannter Spezialist für die Behand-lung von Bienenkrankheiten. National haben wir uns zudem als kompeten-ter Partner für die Anwendungen von Nützlingen im Stall einen Namen gemacht.
Bis zur Lancierung von THYMOVAR vor 15 Jahren haben sich Martin Andermatt und Franz Bollhalder bereits mit den Herausforderungen der Varroose auseinandergesetzt und als eines der ersten Produkte die Krä-merplatte mit Ameisensäure im Markt eingeführt. Bereits 1997 folgte der im Bieneninstitut in Liebefeld entwi-ckelte FAM Dispenser ebenfalls für die Anwendung mit Ameisensäure. In rascher Folge kamen MELLONEX® zur Vorbeugung von Schäden durch die Wachsmotte, VARROX® für die Verdampfung von Oxalsäure zur Winterbehandlung, OXUVAR®, der LIEBIG-DISPENSER und verschiedene
organische Säuren ins Programm, um eine ganzjährige Behandlung der Var-roa in Wirtschaftsvölkern wie auch in Nachzuchten zu ermöglichen.
Parallel dazu wurde das Standbein der Tiergesundheit mit dem Schwer-punkt der natürlichen Behandlung von Nutztieren bei Parasitenbefall und den Folgen von Parasitenbefall ausgebaut. Den Start machten Nütz-linge gegen Stallfliegen. Kurz darauf kamen bewährte Produkte aus dem Hause Schaette und als neuestes Pro-dukt Nützlinge zur Behandlung der roten Vogelmilbe bei Hühnern dazu. Im Bereich Parasitenkontrolle bietet Andermatt BioVet exklusiv für den Schweizer Markt neben den Nützlin-gen und bio-kompatiblen Wirkstof-fen auch Beratung für die optimale Anwendung der Nützlinge im Stall an.
Seit der Firmengründung haben sich von den Verbrauchern weitgehend unbemerkt in der Schweiz und in Europa über die letzten 10 Jahre die Anforderungen an Hersteller im Bereich Hygiene und Produktionssi-cherheit wesentlich entwickelt und verschärft. Die Anforderungen an einen Hersteller von Tierarzneimitteln
nähern sich immer mehr denjenigen der Hersteller von Humanarzneimit-teln an. Andermatt BioVet hat mit diesen Anforderungen Schritt gehal-ten und die Produktionsmethoden und Systeme kontinuierlich weiter-entwickelt. So sind wir als Firma nach ISO 9001, sowie PIC und GMP zertifiziert. In der Schweiz und in Deutschland sind wir mit je einem pharmazeutischen Herstellbetrieb für Tierarzneimittel präsent.
15 Jahre THYMOVAR und 10 Jahre Andermatt BioVet AG im Dienste der BienengesundheitDasHauptproduktderAndermattBioVet,THYMOVAR®,isteinwesentlicherBausteinimwelt-weitenKonzeptderbiologischenBehandlungderVarroosebeiBienenvölkern.THYMOVARgibtesinderSchweizbereitsseit15Jahren.Erstseit10JahrengibtesdieFirmaAndermattBioVetAGalseigenständigeFirma.
RALPH SCHMIDGALL, ANDERMATT BIOVET
Grafik1:THYMOVAR ist in den meisten Ländern Europas als Tierarzneimittel zugelassen
AUSSICHT
FürdieJahrebiszumnächstenJubi-läumwerdenwir:�� Unsere Position im sehr spezifi-schenMarktderBienentierarznei-mittelstärkenundweitereIndikati-onenbeiBienenbehandeln.�� Unser Sortiment für biologischeParasitenreduktioninderSchweizkomplettieren.�� UnsereKundenmitfallbezogenerBeratung für biologische Parasi-tenreduktionunterstützen.
THYMOVAR-Streifen
10
WirkungsweiseIn langjähriger Forschungsarbeit wurde der Stamm FZB42 selektiert, der bezüglich Ertragssteigerung und erhöhter Pflanzenvitalität besonders leistungsfähig ist. So tragen Wachs-tumshormone (Auxine) und phos-phormobilisierende Enzyme zu einem gesteigerten Wachstum und insbeson-dere Ertrag bei. Die Bazillen besie-deln die Rhizosphäre (Wurzelzone der Pflanze) und konkurrieren mit Pflanzenpathogenen um Nährstoffe und Lebensraum und bilden so einen «krankheitshemmenden Schutz-schild». Im Weiteren wird durch eine Resistenzinduktion die natürliche Abwehr in der Pflanze aktiviert.
AnwendungsspektrumerstrecktsichübervielePflanzenkulturenBacillus amyloliquefaciens FZB42 Produkte sind in fast allen Kulturen anwendbar. Sehr grosse Erfahrun-gen hat man mit der Anwendung im Gemüse- und Kartoffelanbau. So weiss man beispielsweise, dass bei Kartoffeln die Erträge im Mittel 5 – 10% gesteigert werden können. Im Kampf gegen Qualitätskrankhei-ten, wie verschiedene Rhizoctoniafor-men, werden Kulturen wie Kartoffeln (Grafik 1) und Salate (Bild 1) gestärkt und der Ertrag an vermarktbarer Ware beträchtlich gesteigert. Durch die gute Kombinierbarkeit mit Pflan-zenschutz- und Düngemitteln kann praktisch jeder Arbeitsvorgang mit
anderen Anwendungen kombiniert werden. Kombinationen mit Fungi-ziden und Düngern ergänzen zudem die Wirkung, was das Produkt auch sehr interessant für die integrierte Produktion macht. In Kulturen wie Rollrasen, Zierpflanzen und Baum-schulware kommt Bacillus amyloli-quefaciens FZB42 einer Art Anwachs-garantie gleich. Auch ausserhalb von Europa wurden in Kulturen wie Reis und Baumwolle positive Effekte mit FZB42 gezeigt. Durch die hohe Qualität und diese vielseitige Anwendbarkeit bezüglich Kultur und geographischer Lage hat Andermatt Biocontrol das Ziel, diese Bakterienpräparate weltweit in allen relevanten Märkten einzuführen.
LeistungenvonBacillus amylolique-faciensFZB42 – Wurzelwachstumsförderung und erhöhter Nährstoffaufschluss
– Ermöglicht höhere Erträge – Stimuliert pflanzeneigene Abwehr-mechanismen gegen Pathogene
– Hemmung von Pathogenen durch Konkurrenz um Nährstoffe und Siedlungsraum
– Gute Verträglichkeit mit Düngern und Pflanzenschutzmitteln
– Sehr gute und lange Lagerfähigkeit
Knollen mit Pocken [%]
Bacillus amyloliquefaciens Produkte von ABiTEP – neu weltweite Distribution durch Andermatt Biocontrol EinegesundeundimGleichgewichtstehendeBodenmikrofloraisteinewichtigeVoraussetzungfürdieerfolgreicheundnachhaltigePflanzenproduktion.Bacillus amyloliquefaciensFZB42isteinnatürlichvorkommendesBodenbakterium,welchesdurchseinevielseitigenEigenschaftendieVitalitätundLeistungsfähigkeitderPflanzenstärkt.AndermattBiocontrolistneuexklusivweltweiterDistributorvonBacillus amyloliquefaciensProduktenwieRHIZOVITAL42vonderABiTEPGmbHinBerlin.
RETO FLÜCKIGER UND SAMUEL STÜSSI, ANDERMATT BIOCONTROL
RHIZOVITAL 42 Unbehandelte Kontrolle
Unbehandelte Kontrolle
RHIZOVITAL 42
0 10 20 30 40
ANDERMATT BIOCONTROL BETEILIGTE SICH MIT 24,9% AN DER ABITEP GMBH
ABiTEP (Berlin, D) ist spezialisiertaufdieProduktionvonnatürlichenBodenbakterienfürdenEinsatzalsbiologische Pflanzenstärkungsmit-telbzw.Bodenhilfsstoffe.MitdieserBeteiligung übernahm AndermattBiocontrolauchdenweltweitenVer-trieb der Produkte von ABiTEP imBereichLandwirtschaft,Gartenbauund Hobbygärten und ergänzt soimExportgeschäftdasschonbeste-hendePortfolioanEigenprodukten.
Bild1:Salat: Reduktion der Rhizoctoniafäule durch eine RHIZOVITAL 42 Behandlung (Angiessen: 0,5 ml / Liter Wasser) verglichen mit der unbehandelten Kontrolle (Max Baladou OCVCM 2008).
Grafik1:Rhizoctoniabefall in % Knollen mit Pocken. RHIZOVITAL 42 (Saatgutbehandlung: 0,5 l / ha) im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle (ABiTEP 2011).
11
Die ägyptische Baumwolleule (Spo-doptera littoralis) tritt vor allem in Afrika, im mittleren Osten und im Mittelmeerraum auf, wo sie beträcht-liche Ertragsausfälle in Kulturpflanzen wie Peperoni, Tomaten, Blattgemüse, Erdbeeren und Baumwolle verursacht. Als extrem polyphage Art kann sie über 80 verschiedene Pflanzenarten befallen.
Die in LITTOVIR enthaltene Aktivsub-stanz, der Spodoptera littoralis Nuc-leopolyhedrovirus, hat eine selektive Wirkung gegen Larven der ägyp-tischen Baumwolleule. Die Larve nimmt den Erreger via Frasstätigkeit auf. In der Folge vermehren sich die Viren im Verdauungstrakt der Schad-raupe und verursachen 3 bis 6 Tagen nach Infektionszeitpunkt deren Tod. Als Folge der Infektion zerläuft die Larve und neue Viren treten in die Umwelt ein. Junge Larven (L1 – L3) von Spodop-tera littoralis sind sensitiver gegen-über einer Infektion mit LITTOVIR als ältere. Erfolgt die erste Applikation
mit dem Beginn des Larvenschlup-fes, werden hohe Wirkungsgrade erreicht ( Grafik 1). Bei einer Kombi-nation mit anderen chemisch-syn-thetischen Insektiziden wird emp-fohlen, LITTOVIR am Anfang des Behandlungsprogrammes einzu-setzen. Das biologische Pflanzen-schutzmittel kann mit allen handels-üblichen Düngern, Fungiziden und Insektiziden kombiniert werden, solange ein pH-Wert in der Tankmi-schung zwischen 5 und 8,5 gewähr-leistet ist. LITTOVIR ist nicht in der
Verordnung über Rückstandshöchst-mengen gelistet und ermöglicht so mehr Flexibilität bei der Wahl der Pflanzenschutzmittelstrategie.Spodoptera littoralis ist in mehreren Ländern resistent gegenüber Insekti-ziden, welche auf Pyrethroiden und Organophosphaten basieren. Erwie-sen sind auch Resistenzen gegen einige Bacillus thuringiensis Bakte-rienstämme. Die Einbindung von LITTOVIR in eine Bekämpfungsstra-tegie hat daher einen positiven Effekt auf die Resistenzprävention.
Blattschaden [%]
Wirksamkeit [%]
LITTOVIR bringt Erfolg in der Bekämpfung von Spodoptera littoralisDasaufderBasiseinesInsektenvirusformulierteLarvizidbringtneueMöglichkeitenfürdenbiologischenundintegriertenPflanzenschutzimGemüse-undAckerbau.LITTOVIR®ermöglichtdankseinerrückstandslosenundhochselektivenWirkungsweisemehrFlexibilitätinderBekämp-fungsstrategievonSpodoptera littoralis.
IRIS KRAAZ, ANDERMATT BIOCONTROL
Unbehandelte Kontrolle
■ BeschädigteBlattoberfläche ◆ WirksamkeitaufBlattbefall[%]
■AnzahlbefallenerBlätter
Bacillus thuringiensis kurstaki
LITTOVIR 200 ml
Emamectinbenzoat
0
0
A
a
B
82
41
71
B
b
B
b
b
10
40
5
20
15
60
20
80
25
100
Grafik1:Wirksamkeitstest von LITTOVIR gegen Spodoptera littoralis in Salat (Sizilien 2011). Applikationsintervalle: 8 Tage. Anz. Applikationen: 3 bei allen Verfahren. 1. Applikation beim Start Larvenschlupf (L1). Auswertung 6 Tage nach der letzten Behandlung. Agrigeos Italien, 2011.
MARKTEINTRITT
Marktgerechte Lösungen für denPflanzenschutzzuentwickelnerfor-dertWeitblick.DerMarkteintrittvonmikrobiellen Pflanzenschutzmittelnfindet inderRegelsiebenbiszehnJahrenachdenerstenEntwicklungs-schrittenstatt.DieseZeitbrauchtes,umdiegeeigneteAktivsubstanzzuselektionieren,denProduktionspro-zess aufzubauen und das formu-lierteProduktzuzulassen.LITTOVIR,einvonAndermattBiocontrolentwi-ckeltesLarvizidgegenSpodoptera littoralishatdiesenProzesserfolg-reichdurchlaufen.DasneuePflan-zenschutzmittel erhielt im August2012 erstmalig eine provisorischeZulassung in Italien. Der Registrie-rungsprozessinweiterenLändernistamLaufen.
Bild1:Larven fressen mit Vorliebe an jungen Blättern der Pflanzen. Sie können aber auch Jungtriebe, Stängel, Blätter und Früchte befallen.
12
TOPSNAP – Die Indoor-Mausefalle.EineinnovativeNeuentwicklungzurgezieltenBekämpfungvonSchadnagernimInnenbereich.
Mit der eigens entwickelten TOPSNAP ®-Falle ergänzt Andermatt Biocontrol die bereits bekannten TOPCAT ® und STANDBY ® Fallensys-teme um eine weitere Innovation zur Kontrolle von Schadnagern. Die zum Patent angemeldete TOPSNAP-Falle ist einfach und sicher in der Hand-habung und besticht durch qualitativ hochwertige Materialien und Verar-beitung. Sie fängt dank ausgeklügel-ter Mechanik die unterschiedlichsten Mausarten im Innenbereich.
Schadbilder und Probleme durchMäusesindvielseitigHaus- und andere Kleinmäuse rich-ten durch Frass und Verunreinigungen enorme wirtschaftliche Schäden z.B. in Obst- und Getreidelagern, Lebens-mittel verarbeitenden Betrieben oder Gewächshäusern an. Aber auch in Haus und Hof werden beträchtli-che Schäden angerichtet. Diese rei-chen von angenagten Vorräten bis hin zu verbissenen Stromkabeln, welche Brände verursachen können. Zudem sind Mäuse Überträger von Infektionskrankheiten und Parasiten auf den Menschen sowie Haus- und Nutztiere. Eine frühzeitige und aktive Bekämpfung gegen Mäuse ist deshalb sehr wichtig.
Mäusebekämpfung – gute LösunggesuchtDas Produktangebot gegen Schadna-ger ist riesig, es reicht von einfachen Lebendfangfallen über Totschlagfallen bis hin zur chemischen Keule. Nicht
alle Fallen sind einfach und sicher in der Handhabung. Der Einsatz von chemischen Produkten kann andere Tiere und Menschen gefährden. Viele Mäusepopulationen sind zudem bereits resistent gegen gewisse che-mische Wirkstoffe. Mechanische Tot-schlagfallen stellen in solchen Fällen oft die einzige Lösung dar, gegen die Mäuseplage vorzugehen. Andermatt Biocontrol hat mit der TOPSNAP-Falle ein Produkt entwickelt, welches dank ausgefeilter Mechanik sehr einfach in der Anwendung ist. Die TOPSNAP-Falle wurde von der Forschungs- und Entwicklungsabteilung zusammen mit Jean Malevez, dem Erfinder der TOPCAT-Mausefalle, während fünfzehn Monaten entwickelt und getestet. Die TOPSNAP-Falle wurde erstmals an der ÖGA 2012 der Öffent-lichkeit vorgestellt und ist seither im Verkauf erhältlich.
KleinerAufwand–grosseWirkungBei Verdacht auf Mäusebefall wird TOPSNAP im befallenen Areal aufge-stellt. Über zwei separate Spannhe-bel lassen sich beide Fangmechanis-men von aussen mit einem Handgriff schnell und unkompliziert stellen. Die Mäuse werden durch reine Neu-gier oder mit Hilfe eines Köders in die Falle gelockt. Der sensible Fallenme-chanismus reagiert auch bei leich-ten Jungmäusen. Durch Berührung der Auslöseplatte wird der Schlag-bügel ausgelöst und die Maus sofort getötet. Anhand der zwei Stellanzei-gen auf dem Gehäuse ist die Auslö-sekontrolle aus Distanz möglich. Der
zeitliche Kontrollaufwand fällt daher gering aus. Die gefangenen Mäuse können berührungsfrei – durch Anhe-ben des Spannhebels – entsorgt wer-den. Die TOPSNAP-Falle ist danach sofort wieder einsatzbereit.
EineFallefüralleFälleDas Material zur Konstruktion der Falle wurde bewusst ausgewählt, um ein robustes und dadurch langlebiges Produkt zu garantieren. Das Gehäuse ist aus widerstandsfähigem Kunststoff gefertigt, die gesamte Fallenmecha-nik besteht aus rostfreiem Edelstahl. TOPSNAP eignet sich dadurch für den dauerhaften Einsatz im Indoor-Bereich wie: Vorratslagern von Lebens- und Futtermitteln, Gewächshäuser und Gemüsetunnels, Gemüse- und Obst-lager, Haus und Hof oder grundsätz-lich überall dort, wo Mäuse in Gebäu-den auftreten.
MATHIAS BAMERT, ANDERMATT BIOCONTROL
VERKAUF DER TOPSNAP-FALLE
Die TOPSNAP-Falle ist bereits seitAugust 2012 erhältlich und kannsowohl überWiederverkäufer wieauchdirektbeiAndermattBiocontrolbezogen werden. Das Verkaufs-netz–derzeit bestehendausWie-derverkäufern in der Schweiz undDeutschland–wirdschrittweiseaus-gebaut und ausgedehnt. WeitereInformationen zur TOPSNAP-Fallesindaufwww.tocpat.chverfügbar.
Bild2:Innenansicht TOPSNAP
Bild1:TOPSNAP Indoor-Mausefalle
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Hervorragende Wirkung von DELFIN gegen den BuchsbaumzünslerImRahmeneinerBachelorarbeitanderZürcherHochschulefürAngewandteWissenschaften(ZHAW)wurdedieWirkungverschiedenerbiologischerInsektizidesowohlgegenjunge(L2–L3)alsauchältereLarvenstadien(L4–L5)desBuchsbaumzünslersuntersucht.InbeidenFällenhatdasnatürlicheInsektizidDELFIN®einesehrguteWirkunggezeigt,indiesemVersuchsogarbes-seralsdaschemischeInsektizidaufBasisvonLambda-cyhalothrin.
DerBuchsbaumzünslerDer Buchsbaumzünsler ist ein Nacht-falter mit Ursprung in Ostasien. Im Jahr 2007 wurde er das erste Mal in Europa in der Umgebung von Basel entdeckt, von wo er sich nun in der ganzen Schweiz ausbreitet.Die Raupen sind sehr gefrässig und können ganze Buchspflanzen inner-halb kurzer Zeit kahl fressen. Bei starkem Befall ist der Schaden leicht erkennbar: Abgefressene Stängel und Blätter, Gespinst- und Häutungs-reste und Exkremente. Hingegen ist es schwieriger den Befall zu erken-nen solange die Raupen klein und im Innern der Pflanze versteckt sind. Der Schaden ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht offensichtlich (siehe Bild 1).Der Buchsbaumzünsler überwintert als Larve. Im Frühling sobald die Tem-peraturen milder werden nehmen die Raupen ihre Frassaktivität wieder auf und fressen an den Blättern und jun-gen Trieben der Buchspflanzen. 4 bis 5 Wochen später nach Erreichen der letzten Larvenstadien (L6 – L7) sind sie bis zu 5 cm gross und verpuppen sich. Nach ein paar Wochen schlüpfen die Falter, begatten sich und legen die Eier der neuen Generation ab. Der Buchs-baumzünsler macht bis zu 3 Genera-tionen pro Jahr.
WirksamkeitderbiologischenInsek-tizideIm Rahmen einer Bachelorarbeit an der ZHAW wurde die Wirksamkeit von drei biologischen Insektiziden gegen junge (L2 – L3) und alte Lar-venstadien (L4 – L5) mit einem che-mischen Standardprodukt (Wirk-stoff Lamda-cyhalothrin) und einer mit Wasser behandelten Kontrolle verglichen.
Getestete Verfahren (Dosierung in %):1. DELFIN (0,15%): biologisches Insek-
tizid auf Basis von Endotoxinen des Bakteriums Bacillus thurin-giensis var. kurstaki. Wirkt als Frassgift.
2. NEEMAZAL® -T/S (0,5%): Pflanzen-extrakt des Neembaums. Wirkstoff Azadirachtin. Wirkt als Frassgift.
3. Isolat eines Nucleopolyhedrovirus (NPV) (1 × 107 OB / ml). Baculovi-ren sind insektenpathogene Viren, welche sehr spezifisch wirken. Wirkt als Frassgift.
4. Referenzprodukt (0,015%): Lambda-cyhalothrin, 100 g / l. Pyrethroid. Wirkt als Konktaktmittel und Frassgift
5. Kontrolle: Wasser
Zwischen den drei geprüften bio-logischen Insektiziden wurden grosse Unterschiede aufgezeigt. NEEMAZAL-T/S (0,5%) und Baculo-virus (1 × 107 OB / ml) wirkten eher auf die jüngeren Larvenstadien und ver-ursachten eine starke Verzögerung der Larvenentwicklung. Bei der Langzeit-betrachtung bis zum Abschluss des Zyklus erreichten bei der Variante NEEMAZAL-T/S nur 7% der behandel-ten L4 – L5 Larven das Puppenstadium und keine einzige Larve das Adultsta-dium. Bei der Virusvariante waren es 8% bis zum Puppenstadium und 1% bis zum Falter.Der Einsatz von DELFIN (0,15%) lie-ferte sehr gute Ergebnisse bei jungen und älteren Larvenstadien. DELFIN erzielte in diesem Versuch sogar eine bessere Wirkung als das chemische Referenzprodukt mit dem Wirkstoff Lambda-cyhalothrin (siehe Grafik 1).
VerdankungVielen Dank an Andrea Oelhafen für die Ausführung der Arbeiten und Aus-dauer während der ganzen Bachelor-arbeit und an Esther Fischer, ZHAW, welche die Arbeit ermöglichte und begleitete.
ANDREA OELHAFEN UND ESTHER FISCHER, ZHAW; BERTRAND GENTIZON, ANDERMATT BIOCONTROL
Bild1:Blattfrass durch junge Larven, welche nur an der Blattunterseite fressen. Die obere Epidermis bleibt intakt. (Bild: Andrea Oelhafen)
Grafik1:Anzahl tote Larven 1 bis 7 Tage nach Behandlung auf alte Larven (L4 – L5) mit den biologischen Insektiziden DELFIN, NEEMAZAL-T/S und Baculovirus im Vergleich zum chemischen Referenzprodukt (Lambda-cyhalothrin und der Kontrolle (Wasser).
DELFIN
NEEMAZAL-T/S
BACULOVIRUS
WASSER
KENDO
Tag 1 2 5 6 7
0
2
4
8
6
10A
nza
hl t
ote
r La
rven
Quelle:Oelhafen A. 2012. Bekämpfung des Buchsbaumzünslers Cydalima perspectalis (Walker, 1859) mit biologischen Mitteln. Bachelorarbeit.
14 Tabelle1:Im gedeckten Gemüsebau vorkommende Blattläuse (hervorgehoben sind die wichtigsten Arten) und Wirtsspektrum der verwendeten Parasitoiden. ( = Wirkung gemäss Literaturangabe; + bis +++ = Einschätzung der Wirksamkeit aus Versuchen und Erfahrungen)
Neues Ausbringsystem für BlattlausparasitoidenDerregelmässigeEinsatzeinerParasitoidenmischungvereinfachtdiebiologischeBlattlausbe-kämpfungimgedecktenAnbauerheblich.DiesspeziellinBetrieben,welchenichtinkurzenAbständendurcheinenBeraterbesuchtwerden.DieAnwendungmussjedochfrühzeitigerfol-gen,dabeihoherBlattlausdichtedieWirkungnichtschnellgenugerfolgenkann.
Unser Lieferant Viridaxis aus Bel-gien hat sich auf die Zucht von Blatt-lausparasiten spezialisiert. Ein in Zusammenarbeit mit der Université Catholique de Louvain (Belgien) ent-wickeltes Zuchtsystem ermöglicht die effiziente Produktion verschiedener Blattlausparasitoiden.
Wenn wir als Beispiel die üblichen Gemüsekulturen im Gewächshaus nehmen, können verschiedene Blatt-lausarten auftreten (siehe Tabelle 1).
Der gezielte Einsatz einzelner Parasi-toiden ist jedoch nur nach vorheriger Bestimmung der Blattläuse möglich. Eine Arbeit, welche nur wenige Pro-duzenten beherrschen und norma-lerweise von der Beraterin oder dem Berater ausgeführt werden muss. Die mit dem neuen Ausbringsystem den entsprechenden Kulturen angepasste Parasitoidenmischung deckt alle wichtigen Blattlausarten ab und ist einfach anzuwenden.
SAMUEL STÜSSI, ANDERMATT BIOCONTROL
FAZIT 2012
An verschiedenen Gewächshaus-standortenwurdedieseSaisondiefür den Gemüsebau angepassteMischung(sieheTabelle1)inPraxis-versucheneingesetzt.Schnell konnte eine überdurch-schnittlicheParasitierungdurchPraon volucreundspäterdurchAphelinus abdominalisfestgestelltwerden.IndenmeistenBetriebenwardieWir-kung des neuen Verfahrens bes-seralsmitderbisanhinverwende-ten Freilassungsstrategie (z.B. mit«OffenerZucht»).SchlechteResultatewurdeninBetrie-benerzielt,woderEinsatzzuspät,bzw.ersteinigeWochennachdemKulturstarterfolgteoderwoAmei-sen vorhanden waren, welchedie Nützlinge aus den Röhrchenabtransportierten.EineKombinationderParasitoiden-mischung mit Blattlausräubern beistarkem Befallsdruck ist zu prüfen,ebensoeinbessererSchutzderRöhr-chenvorAmeisen.Bild1:Kartonröhrchen mit Nahrungsquelle für ausschlüpfende Blattlausparasitoiden.
Einsatzmenge: 1 Röhrchen pro 200 m².
Blattlaus / ParasitoidAphidius colemani
Aphidius ervi
Aphidius matricariae
Aphelinus abdominalis
Ephedrus cerasicola
Praon volucre
Acyrtosiphon pisum ++ +++
Aphis craccivora +++ ++ +
Aphis fabae + +
Aphis frangulae +++ ++ +
Aphis gossypii +++ ++ +
Aphis nasturtii ++ +
Aphis spiraecola ++ ++
Aulacorthum circumflexum +++ ++ ++ ++
Aulacorthum solani ++ ++ +++ ++
Macrosiphum euphorbiae +++ +++ +++
Myzus ascalonicus
Myzus nicotianae + +++
Myzus ornatus ++ ++ +
Myzus persicae +++ + ++ ++ ++ ++
Anteil in Mischung [%] 30 7 17 32 7 7
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Kundenrat – Gemeinsam mit den Kunden in die ZukunftDerMarketingbereichSchweizhatimJanuar2012einenKundenratsanlassveranstaltet.Dabeiwurde vonKundendas generelleUmfeldbeleuchtet undauf derenAnforderungenandieAndermattBiocontroleingegangen.
Hat das Blackeneisen bald ausgedient?DieEntwicklungbiologischerAlternativenzurBekämpfungderBlackehatsichbisheralssteinigerwiesen.ImRahmeneinesKTI-ProjektesmitBeteiligungderAndermattBiocontrolwirdeineneueinteressanteBekämpfungsmethodeverfolgt.
Wie gut trifft die Andermatt Biocontrol die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden? Welche Leistungen sind künftig gefragt? Andermatt Biocontrol will bei diesen Fragen die Zielgrup-pen einbeziehen, um den Kundennut-zen zu erhöhen. Wir haben im letzten Januar unter dem Namen Kundenrat längjährige Schweizer Kunden aus den verschiedensten Bereichen zu einem halbtägigen Workshop einge-laden. Der Anlass wurde zusammen mit einem externen Moderator vorbe-reitet und von diesem geleitet.
Es zeigte sich, dass die Betriebe der Teilnehmer in vielen Belangen grund-sätzlich mit sehr ähnlichen Heraus-forderungen konfrontiert sind wie die Andermatt Biocontrol. Das Umfeld ist
härter geworden und man muss sich abheben können, um erfolgreich zu sein. In der Diskussion, wie man sich diesen Herausforderungen stellt, und was die Erwartungen an die Andermatt Biocontrol sind, bekamen wir von den Teilnehmern wertvolle Inputs.
Hier eine Auswahl an Leistungen, welche die Kundenräte als wichtig erachteten: – Auf Betrieb angepasste Fachberatung
– Stetige Produktinnovationen – Schnelle, nutzenstiftende Informa-tionen, z.B. über SMS, E-Mail
– Mehrwerte schaffen (z. B. weniger Rückstände) und diesen gemein-sam nutzen und vermarkten (Imagegewinn, Werbung)
Wir danken allen Beteiligten für die motivierte Teilnahme. In einem nächs-ten Schritt werden wir vom Allgemei-nen ins Spezifische gehen und dabei sicher wieder Leute aus unserem Kun-denkreis einbeziehen.
Die Blacke ist das bedeutendste Unkraut im Futterbau. Ihre Bekämp-fung stellt eine grosse Herausforde-rung dar und ist oft mit sehr hohem Aufwand verbunden. Ausser dem arbeitsintensiven Ausstechen hat sich bisher keine biologische Methode in der breiten Praxis durchsetzen können.
Aus Australien ist bekannt, dass Bla-cken mit einem Insekt, einer Glasflüg-lerart, erfolgreich reduziert werden konnten. Die Raupe dieses Schmetter-lings frisst sich in die Pfahlwurzel ein und höhlt diese aus, schwächt so die Blacke und bringt sie zum Absterben.CABI in Delémont hat diesen Ansatz aufgegriffen und 2008 erste Versuche mit einer einheimischen Glasflüglerart (Pyropteron chrysidiforme) durchge-führt. Die ersten Resultate aus Topf-versuchen waren erfolgversprechend,
so dass das CABI zusammen mit Agroscope Reckenholz- Tänikon ART, der Arbeitsgemeinschaft zur Förde-rung des Futterbaues (AGFF), der Uni Fribourg und der Andermatt Biocontrol ein KTI Projekt bean-tragte, welches bewilligt wurde. Im Rahmen des dreijährigen Projektes wird nun seit Frühling 2010 erforscht, ob diese Glasflüglerart für eine effi-ziente biologische Bekämpfung von Blacken genutzt werden kann. Die Andermatt Biocontrol übernimmt dabei den Aufbau der Massenzucht des Glasflüglers und die Entwicklung der Applikationsmethode.Bis zur Fertigentwicklung eines pra-xistauglichen Produkts müssen noch diverse Hürden genommen werden. Wir hoffen aber, dass mit diesem Nützling eine effiziente Bekämpfungs-möglichkeit gegen die Blacke geschaf-fen werden kann.
MARTIN GÜNTER, ANDERMATT BIOCONTROL
MARTIN GÜNTER, ANDERMATT BIOCONTROL
Bild1:Teilnehmer des Kundenrates im Gespräch
Bild1:Raupen von Pyropteron chrysidiforme in Blackenwurzel (Bild: Agroscope Reckenholz-Tänikon ART)
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Neue Zulassungen für Baculoviren der Andermatt Biocontrol
Granulosevirus weiterhin erste Wahl in der Bekämpfung des Apfelwicklers!NeuechemischeWirkstoffewieChlorantraniliproleundEmamectinstehenzurBekämpfungdesApfelwicklersaktuellzuoberstaufderMittellistederObstproduzenten.Umeinelangfristige,effizienteundrückstandsarmeBekämpfungzugewährleisten,mussdasApfelwickler-Granu-losevirusjedochseinenPlatzinderintegriertenApfelwickler-Bekämpfungsstrategiebehalten.
Die Andermatt Biocontrol AG inves-tiert laufend in die Zulassung ihrer Baculoviren-Produkte. Weltweit wur-den neue Zulassungsanträge für unter-schiedlichste Märkte eingereicht, wie auch eine Vielzahl erfolgreiche Neuzulassungen für unsere Bacu-loviren erwirkt. Ein grosser Erfolg ist die Zulassung von BOLLDEX® ( = HELICOVEX®/HearNPV) in Süd-afrika für die Bekämpfung von Helicoverpa armigera auf Toma-ten, Salat, Bohnen, Erbsen, Kicher-erbsen, Soja, Hirse und Süssmais. MADEX® ( = CpGV) wurde neu in der Slowakei, Finnland und Marokko
für die Apfelwicklerbekämpfung zugelassen und zudem konnten die CpGV Produkte der neuen Genera-tion MADEX MAX in Deutschland und MADEX TOP in der Schweiz registriert werden. MADEX TWIN, das neuste Virenprodukt aus unse-rem Haus zur Bekämpfung des Pfir-sichwicklers und des Apfelwicklers, erhielt die ersten Zulassungen in Russland und in der Schweiz. Provi-sorische Bewilligungen wurden für LITTOVIR® (gegen Spodoptera littora-lis) in Italien und CAPEX® (gegen Ado-xophyes orana) in Dänemark erhalten. Diese provisorischen Zulassungen
konnten noch gemäss der alten EU Verordnung 91/414 ausgesprochen werden. Das neue Pflanzenschutz-mittelgesetz 1107/2009 der EU sieht diese Möglichkeit leider nicht mehr vor. Das Zulassungsverfahren für die Wirkstoffzulassung in der EU für den Adoxophyes orana Granulosevi-rus (CAPEX) wurde diesen Sommer nach fast acht (!) Jahren Bewertungs-zeit positiv abgeschlossen. Es bleibt zu hoffen, dass unter dem neuen EU Reglement die Zulassungsverfahren schneller und transparenter durchge-führt werden können.
Unser holländischer MADEX® PLUS-Partner Koppert hat den Granulose-virus-Vertrieb äusserst effizient über BASF Nederland organisiert. Letztere hat im September 2012 die holländi-schen Beraterinnen und Berater für einen Wissensaustauch in die Schweiz gebracht. Unter Anleitung der For-schungs- und Entwicklungsspezialis-ten der Andermatt Biocontrol wurde in einem anschaulichen Workshop
die Qualitätskontrolle bei Granulose-viren-Produkten aufgezeigt.Im anschliessenden Austausch zu Anwendungsstrategien wurde auf die positiven Eigenschaften der Granuloseviren vertieft eingegangen. In jeder Apfelwickler-Bekämpfungs-strategie sollen Granuloseviren einge-setzt werden. Eine solche Anwendung schwächt die Apfelwicklerpopulation. Diese lässt sich dadurch langfristig am
besten kontrollieren. Die kombinierte Bekämpfung mittels Baculoviren zusammen mit Verwirrungstechnik und/oder mit chemisch-synthetischen Produkten verhindert eine rasche Resistenzentwicklung der eingesetz-ten Wirkstoffe. Um das volle Poten-tial der Granuloseviren auszuschöp-fen, ist eine frühzeitige Anwendung zu Beginn des Apfelwicklerzyklus zentral.
PHILIP KESSLER, ANDERMATT BIOCONTROL
DANIEL ZINGG, ANDERMATT BIOCONTROL
Bild1:Heiri Wandeler erklärt den Workshop-Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Vorgehen bei der Qualitätskontrolle.
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Florfliegen – vom Fleischtiger zum VegetarierSieseheneinwenigauswieMinikrokodileundsindauchsehrgefrässig:FlorfliegenlarvensindNützlingemiteinembreitenNahrungsspektrum.NeukönnensieauchbeiAndermattBiogartenbezogenwerden.
Es sieht aus wie Akupunktur für Pflan-zen: Das kleine, weisslich-grüne Ei der Florfliege steht auf einem dünnen, langen Stiel. Vielleicht wurde diese seltsame Gelegeform zum Schutz vor Feinden «erfunden», vielleicht schüt-zen sich die daraus schlüpfenden Lar-ven aber auch eher voreinander. Denn diese haben einen so übermässigen Appetit, dass sie sogar ihre Geschwis-ter auffressen würden, wenn sie nur leichter zugänglich wären.
Eine Florfliegenlarve vertilgt täg-lich – oder, da nachtaktiv, besser nächtlich – bis zu 50 Blattläuse. Damit hat sie ihren Übername «Blatt-lauslöwe» redlich verdient. Die Larven fressen neben Blattläusen aber auch Thripse, Weisse Fliegen, Schmier-läuse, Milben und andere Schädlinge. Auf ihrer Jagd legen die Larven grosse Strecken zurück. Sie bewegen dabei den Kopf ständig hin und her, bis sie auf Beute treffen. Dann geht alles schnell: die Larve packt die Beute mit ihren zwei Saugzangen, hebt sie hoch, injiziert einen Verdauungs-saft und saugt nach einer Weile das so vorverdaute Tier aus. Die ausge-saugte Hülle wird dann weggeschleu-dert. Nach zwei bis drei Wochen intensiver Beutejagd verpuppen sich die Florfliegenlarven, nach weiteren drei Wochen ist die Entwicklung zum
Adulttier vollendet. Die meisten Arten der intensiv grün gefärbten Florfliegen mit den vier filigranen Flügeln ernäh-ren sich dann nur noch von Pollen, Nektar und Honigtau.
Florfliegen kommen zwar weltweit in fast allen Regionen vor und ent-wickeln jährlich mehrere Generati-onen. Wenn aber die Blattläuse im Frühling zu ihrer explosionsartigen Vermehrung ansetzen, ist vielleicht gerade weit und breit keine Florfliege zu finden. In diesem Fall können Lar-ven der einheimischen Art der Gemei-nen oder Grünen Florfliege (Chry-soperla carnea) zu jeweils 100 Stück bei Andermatt Biogarten bestellt und im Garten ausgesetzt werden. Diese Nützlinge werden seit langem in der biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt, vor allem in Gewächshäu-sern. Ihr Vorteil gegenüber den recht ähnlichen Marienkäferlarven ist das breitere Beutespektrum. Ihr Nachteil, dass die Adulttiere im Gegensatz zu den Marienkäfern sich strikt vegeta-risch ernähren.
Florfliegen lassen sich im Garten ein-fach fördern. Die Larven benötigen genügend Schädlinge, die man ihnen ja gerne überlässt. Ist eine Bekämp-fung mit Insektiziden trotzdem nötig, dann sollte darauf geachtet werden,
dass diese nützlingsschonend sind. Sinnvoll sind auch Nischen, in wel-chen keine Insektizide eingesetzt wer-den, damit Florfliegen und andere Nützlinge die ganze Saison über ein genügendes Futterangebot haben. Adulte Florfliegen benötigen genü-gend Pollen und Nektar. Sie bevorzu-gen Dolden- und Korbblütler wie Dill, Fenchel, Wilde Möhre und Ringel-blume. Sehr geeignet sind vielfältige Blumenwiesen, einheimische Sträu-cher und blühende Gemüsepflanzen.
Da den Florfliegen in Gärten manch-mal auch Unterschlupfmöglichkeiten wie Laubhaufen und Baumhöhlen fehlen, kann man ihnen zur Überwin-terung oder zur Überdauerung von schlechten Witterungsbedingungen auch ein Florfliegenhaus anbieten.
JUDITH LADNER CALLIPARI, ANDERMATT BIOGARTEN
Bild1:Florfliegenlarve
Bild2:Florfliegen- und Marienkäferhaus
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Der Wurm im Apfel ist vielen nur noch aus Redewendungen und Comics bekannt. Madige Äpfel vom Ladengestell sind nicht mehr vorstell-bar. Dabei ist der Apfelwickler, dessen Larven sich am Fruchtfleisch und an den Kernen gütlich tun, ein schwierig zu bekämpfender Schädling. Im Hob-bygarten ist die Spritzung mit dem biologischen Granulosevirus-Produkt MADEX 2 eine effektive, sehr gezielt wirksame Bekämpfungsmöglichkeit.
Das Mittel alleine ist aber wenig nützlich, wenn der optimale Spritz-termin nicht bekannt ist. Denn wenn die Larven aus den Eihüllen schlüp-fen, bleibt für eine Behandlung nur sehr wenig Zeit. Kurz danach boh-ren sich die «Würmchen» nämlich in den Apfel und sind vor Fremdein-wirkung geschützt. Je nach Witterung geschieht dies von Jahr zu Jahr zu einem andern Zeitpunkt (siehe Gra-fik 1). Professionelle Obstproduzen-tinnen und Obstproduzenten können sich jeweils über Prognosemodelle, Pheromonfallen, Newsletter und die kantonalen Beratungsstellen informie-ren. Hobbygärtnerinnen und Hobby-gärtner haben dazu entweder keinen Zugang, sind mit der Interpretation von Apfelwickler-Flugprognosen überfordert oder wollen für die Ret-tung ihrer paar Kilogramm Äpfel aus Eigenproduktion schlicht nur wenig Zeit investieren.
Optimaler Spritztermin – optimaleWirkungHier hilft eine besondere Service-leistung von Andermatt Biogarten weiter: Die Kundschaft erhält nicht nur das Mittel mit einer ausführli-chen Gebrauchsanweisung, son-dern später auch den optimalen Ter-min für die erste Spritzung geliefert. Dazu wird bei der Bestellung nebst der Adresse auch die Höhenlage des Garten standorts notiert. Gegen Mai hin werden dann die Informationen der Agroscope Changins-Wädenswil über den Apfelwicklerflug konsul-tiert. Die Forschungsanstalt betreibt ein dichtes Schädlings-Beobach-tungsnetz über die ganze Schweiz. Auf der Basis dieser Informationen wird dann von unserer Schwester-firma Andermatt Biocontrol für die einzelnen Regionen und Höhenlagen ein Spritzterminkalender erstellt. Die Adressen der MADEX 2-Bestellerin-nen und -Besteller werden daraufhin in Regionen sowie in frühe, mittlere und späte Lagen aufgefächert. Diesen können dann die einzelnen Spritzer-mine zugeteilt werden. Kurz vor dem optimalen ersten Spritztermin liegt schliesslich eine Spritzterminkarte im Briefkasten der Kundschaft.
Die erste Spritzung ist für den Behand-lungserfolg entscheidend. Je nach-dem, ob eine Kundin oder ein Kunde einen vollständigen Schutz anstrebt
oder eine kleine Wirkungsreduktion in Kauf nimmt, können bis zu drei wei-tere Spritzungen durchgeführt wer-den. Der Termin hängt dabei jeweils von der Anzahl Sonnentage nach der letzten Behandlung ab.
Mit MADEX 2 steht so auch privaten Anwenderinnen und Anwendern ein hochselektives, äusserst wirksames Profiprodukt zur Verfügung.
2011
2012
Woche 15 17 19 2116 18 20 2322 25 27 3024 26 28 3129 3432 33 35 36 37 38
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Grafik1:Durchschnittlicher Verlauf des Apfelwickler-Flugs in den Jahren 2011 und 2012 in der Deutschschweiz. Je nach Region und Höhenlage, aber auch aufgrund von Besonnungsintensität, Exposition usw. kann die Kurve für einen bestimmten Standort erheblich davon abweichen (Quelle: Agroscope Changins-Wädenswil, 2012).
MADEX 2 für den Hobbygarten – Service von A bis ZEinebesondereArtvonJust-in-time-LieferungbietetAndermattBiogartenihrerKundschaft,denHobbygärtnerinnenundHobbygärtnern,an:DieseerhaltenaufBestellungnichtnurdasProduktMADEX®2gegenApfelwicklerlarven,sondernaucheineMeldunggenauzudemZeitpunkt,wennderSchädlinginihremGartenausdemEischlüpftundsomitderoptimaleBehandlungszeitpunktgekommenist.DahintersteckteineausgeklügeltePlanungundLogistik.
JUDITH LADNER CALLIPARI, ANDERMATT BIOGARTEN
Bild1:Perfektes Timing für eine gezielte Behandlung: Nach dem Schlupf der Apfelwicklerlarve aus der Eihülle bohrt sich die Raupe sehr schnell in den Apfel ein. Die Behandlung mit MADEX 2 muss kurz zuvor geschehen.
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Bienen und Varroa: integriertes BehandlungskonzeptDerwarmeundtrockeneFrühling2011begünstigtenichtnureinetolleHonigernte,auchdieVarroamilbefandoptimaleVermehrungsbedingungenvor.VielescheinbarstarkeVölkersindimletztenWintereingegangen.ImkerberichtetenzudemvonAusfällenbeidenAblegern.SinddieVarroamedikamentenichtmehrwirksam?DieSuchenachErklärungengestaltetsichschwierig.
Je besser die Wetterbedingungen und je zahlreicher die Bienenbrut, desto besser und schneller entwickelt sich die Varroa. Das führt dazu, dass zum Ende der Saison die Brut der Winter-bienen besonders bedrängt wird. In dieser Zeitspanne, Juli bis September, ist die Bienenbrutfläche stark rückläu-fig während dem die Milbenpopula-tion rasant ansteigt.Die Mehrfachparasitisierung der Brut ergibt stark geschädigte Bienen mit reduzierter Vitalität, welche unmit-telbar oder frühzeitig wegsterben. Zudem tragen bis zu sieben verschie-dene Bienenviren zu einer raschen Schwächung der Völker bei. Untersu-chungen vom Zentrum für Bienenfor-schung in Liebefeld haben ergeben, dass tote oder sehr schwache Völker im Winter in der Regel einen erhöh-ten Titer von DWV (Deformed Wing Virus) und ABPV (Acute Bee Paralysis Virus) aufweisen. In Gegensatz dazu sind gesunde Völker nur sehr schwach oder gar nicht befallen. Die Varroa ist ein hocheffizienter Vektor der Bienenviren.
Um die Schadschwelle von Milben in den Völkern nicht zu überschrei-ten, kann der Imker einige Massnah-men treffen:Bei den Wirtschaftsvölkern sind der zwei- bis dreimalige Drohnenbrut-schnitt sowie die Bildung von Able-gern gute Mittel, um den Varroadruck im Frühjahr und Sommer zu reduzie-ren. Ableger bzw. Jungvölker sollten auf einem separaten Stand gehal-ten werden. Dies vermindert die Rückinvasion von Milben aus den Wirtschaftsvölkern. Zudem ist die Varroakontrolle im Minimum stich-probenartig bereits im Juni durchzu-führen. Die Befallszahlen können auf einem Bienenstand zwischen den ein-zelnen Völkern wesentlich variieren. Eine Stichprobe an einem einzelnen Volk kann ein falsches Bild ergeben. Wer den Varroadruck sicher feststel-len will, führt bei allen Völkern eine Befallsdiagnose durch.
Mehrmaliges Träufeln von Oxalsäure-produkten während der Tracht gefähr-det die Honigqualität und bringt nicht den gewünschten Behandlungserfolg,
weil die Varroa in der verdeckelten Brut nicht erreicht wird. Mit Sicherheit keine Zukunft hat die «harte Chemie» der Varroacide, wie sie in einigen älte-ren Medikamenten enthalten sind. Sie enthalten oft fettlösliche Wirkstoffe, welche durch die Bienen über die Brutwaben in den Honigraum gelan-gen können. Bei frischem Nektarein-trag der Bienen wird diese Vorstufe des Honigs oft im Brutraum zwischen-gelagert und dadurch möglicherweise kontaminiert. Milben, welche ständig auf kontaminiertem Wachs laufen, bilden rasch Resistenzen aus, wes-halb die Wirkung von chemisch-syn-thetischen Mitteln in der Regel nach wenigen Jahren nachlässt. (Quelle: Dr. P. Aumeier, Monatsbetrachtung 10. 2008)
Im Durchschnitt erfolgen die Som-merbehandlungen zu spät und die Winterbehandlung zu früh. (Quelle: Dr. Ch. Otten) Sofern eine Spättracht (Wald, Heide, usw.) ausbleibt, kann der Imker in der Regel bereits Mitte Juli eine erste Behandlung bei den Wirtschaftsvölkern durchführen.
ROMAN ERNI, ANDERMATT BIOVET
Frühjahr Sommer Herbst Winter
Brut
Bienen
Varroamilben
Varroamilben-Population
mit Behandlung
Winterbienenbrut
Winterbienen
Pop
ula
tio
nsd
ich
te
1. THYMOVAR oder AS
2. THYMOVAR oder AS
OXUVAR oder VARROX
Grafik1:Je kleiner die Milbenzahl nach der Auswinterung, desto später wird die Schadschwelle erreicht. Ablegerbildung mit viel gedeckelter Brut aus den Wirtschaftsvölkern, sowie der 2 bis 3-malige Drohnenbrutschnitt verzögern den Zeitpunkt der Schadschwelle. Quelle: Dr. Gerhard Liebig, Grafik 1, Produkthinweise durch Andermatt BioVet AG
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Rote Vogelmilbe im Hühnerstall: Biotaugliche GegenmassnahmenDerBefallmitderrotenVogelmilbe(Dermanyssus gallinae)stelltinvielenGeflügelställeneinProblemdar.SommerlicheTemperaturenführenzurmassenhaftenVermehrungundBeeinträch-tigungdesTierwohls.DiestrategischeKontrolleundAnwendunggezielterMassnahmenhaltendenDruckaufeinemunterschwelligenNiveau.
Die rote Vogelmilbe ist ein Ektopara-sit beim Geflügel. Sie sucht das Huhn nachts zur Blutaufnahme auf. Tags-über versteckt sie sich in Ritzen. Die Geschwindigkeit des Entwicklungs-zyklus vom Ei zur adulten Milbe ist stark temperaturabhängig (bei 25 °C; 5,5 Tage). Versteckt in den Ritzen überleben die Milben ohne Blutmahl-zeit bis zu 9 Monate (bei 5 °C).Die hohe und schnelle Reprodukti-onsrate sowie die lange Überlebens-zeit ohne Wirt verlangen eine stetige Überwachung des Befalls und gezielte Massnahmen. Die Bekämpfung erfolgt als Umgebungsbehandlung. Knack-punkt ist das Sich-Verstecken der Milben. Flüssigkeiten und Pulver gelangen nie in alle Ritzen und Rest-populationen überleben.Ebenso können Wildtiere (Spatzen, Mäuse) oder zugekauftes Geflügel Milben wieder einschleppen.
Je nach Befall werden pro- oder metaphylaktische Massnahmen oder Mittel intensiver Bekämpfung ein-gesetzt. Die Einteilung erfolgt nach Wirkmechanismus:
BiophysikalischSilikate werden aus fossilen Kieselal-gen gewonnen. Kommen die Milben
in Kontakt mit Silikaten trocknen sie aus. Silikate eignen sich hervorragend zur Pro- und Metaphylaxe. Zusätzlich entwickeln sich keine Resistenzen.
MittelsAntagonistenNeu ist der Einsatz von Raubmilben (Hypoaspis miles). Als beweglicher Gegner jagen sie die rote Vogelmilbe in deren Verstecken. Eine Lösung, die sich für den Einsatz in Ställen zur Vor-beugung und Metaphylaxe eignet.Gleichzeitig auf den Markt gekommen sind Trinkwasserzusätze mit pflanzli-chen Extrakten (z.B. ätherische Öle), welche das Blut der Hühner für die Milben unattraktiv machen.
MittelsPflanzenextraktenBio-Betrieben steht mit dem aus Chry-santhemen gewonnen Pyrethrum eine potente Substanz zur Verfügung. Naturpyrethrum kommt zum Einsatz, wenn der Milbendruck schnell redu-ziert werden muss.
PhysikalischMilben werden bei Temperaturen unter – 20 °C und über 45 °C abge-tötet. Befallene Stellen können abge-flammt werden (Bunsenbrenner). Im Ausland wird das Aufheizen des gan-zen Stalles über 45 °C praktiziert.
ESTHER MANSER, ANDERMATT BIOVET
Bild1:Die Raubmilbe (Hypoaspis miles) ist etwa 1 mm gross
BERATUNG ANDERMATT BIOVET
ImKundengesprächwirdeinsitua-tiv abgestimmter Behandlungsvor-schlagerarbeitet.DiesersollzueinerlangfristigenDezimierungderPopu-lationanrotenVogelmilbenführen.BerücksichtigtwerdenBefallsstärke,GesundheitszustanddesGeflügels,ArtderAufstallung,StallgrösseundAusbringungspräferenzen.DasTeamvon Andermatt BioVet AG besitztlangjährigeErfahrung inderBera-tung und ein breitesSortiment anbiotauglichenLösungen.
THYMOVAR® wirkt konstant über drei Wochen auf die Varroamilben und bis zu einer Woche über das Behandlungsende hinaus. Auch die zweite Behandlung mit THYMOVAR bedarf Temperaturen über 15 °C, wel-che bei uns bis Ende September mög-lich sind. In Waldtrachtgebieten mit spätem Abschleudern, Mitte August, wird unter anderem von deutschen Bieneninstituten seit 2012 offiziell eine Erstbehandlung mit Ameisen-säure empfohlen. Eine Langzeitbe-handlung von einer Woche mit einem
Dispenser birgt dabei gegenüber den Schockbehandlungen in Bezug auf Brutschäden und Königinnenverluste weniger Risiken. Die Behandlung mit Ameisensäure führt zu einer schnel-len Entmilbung. Brutverluste, die bei einer gut wirkenden Ameisensäurebe-handlung vorkommen, werden von den Bienenvölkern kurzfristig kom-pensiert. Nach der Erstbehandlung mit Ameisensäure sind auch in Spät-tracht-Gebieten die Temperaturen für einen Einsatz von THYMOVAR noch ausreichend hoch.
PRODUKTSORTIMENT ANDERMATT BIOVET AG
Mit dem breiten Produktsortiment,welches Andermatt BioVet AGanbietet, können wir ein auf alleBedürfnisseabgestimmtesBehand-lungskonzeptausarbeitenundanbie-ten.UnsereBeratungsdienstestellenwirden Imkervereinen immeröfterzurVerfügung.
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Entomos AG: Neues Geschäftsfeld Weiterbildung und KurseDieEntomosAGistdiejüngsteTochterfirmaderAndermattHoldingAGundbietetentomologischeProdukteundDienstleistungeninMärktenausserhalbderLandwirtschaftan.BisheristdieFirmaindreiverschiedenenGeschäftsfelderntätig.SieverkauftFutterinsektenfürdieZoofachbran-che,ForschungsinsektenfürentomologischeForschungszentren,sowieWundtherapiemadenzurBehandlungvonchronischenWunden.NeubietetdieEntomosAGauchentomologischeKurse,SeminareundDienstleistungenan.
Das Kurswesen der Entomos AG hat sich im Bereich Wundbehand-lung bereits im Jahr 2012 etabliert. Im vergangenen Jahr wurden acht Seminare zum Thema biochirurgi-sches Débridement (Madentherapie) durchgeführt. Bei der biochirurgi-schen Methode werden chronische Wunden mittels steril hergestellten Fliegenmaden der Art Lucilia seri-cata gereinigt und desinfiziert. Die Anwendung der Maden benötigt ein Grundwissen bei Pflegefachpersonen,
Wundexpertinnen und Ärzten, wel-ches anlässlich der Seminare an zahl-reiche Teilnehmerinnen und Teilneh-mer vermittelt wurde. Die Seminare wurden sowohl intern, wie auch an externen Standorten angeboten. Im kommenden Jahr wird das Angebot aufgrund grosser Nachfrage weiter ausgebaut. Die Entomos AG bietet ebenfalls Dienstleistungen an, bei denen die Anbringung (Applikation) der Wundmaden direkt am Patienten geschult wird.
AusweitungaufandereGeschäftsfelderViele Reptilienhalter züchten ihre Fut-terinsekten selber, weil dies ein span-nender Teil ihres Hobbys darstellt. Die Methoden zu diesen Zuchten können in Internetforen oder Büchern nach-gelesen werden. Die Umsetzung der Zuchtanleitungen ist oft sehr aufwän-dig und die Instruktionen sind sehr unvollständig. So bleiben bei den Insektenfans viele Fragen zur Klima-führung, zur Hygiene, zur Reproduk-tionsrate, usw. unbeantwortet. Auch der grosse Aufwand für das Erstel-len und Unterhalten von Zuchtan-lagen ist für viele Hobbyzüchter ein Dorn im Auge. Deshalb gehen bei der Entomos AG täglich Anfragen in Bezug auf die Haltung und Aufzucht von Futter- und anderen Insekten ein. Die neu aufgebauten Kurse vermit-teln den interessierten Teilnehmerin-nen und Teilnehmern Tipps und Tricks im Aufbau und Organisation solcher Insektenzuchten. Sie lernen, wie sie mit einfachsten Mitteln und wenig Aufwand qualitativ hochwertige Insekten in den eigenen vier Wänden züchten können. Das grosse Wissen, welches sich in den letzten 25 Jah-ren innerhalb der Andermatt Firmen-gruppe angehäuft hat, wird dabei an Hobbyzüchterinnen und Hobbyzüch-ter, sowie an professionelle Insekten-halter vermittelt.
URS FANGER, ENTOMOS AG
Bild1:Ausschnitt aus einem Seminar «Biochirurgisches Débridement» mit über 250 Teilnehmern und Teilnehmerinnen am Kantonsspital St. Gallen 2012
OPTIMALE INFRASTRUKTUR
DieRäumlichkeitenamStandortderAndermattFirmengruppesindopti-mal eingerichtet für Seminare mit5biszu30Personen.DieSeminarefinden aber, je nach Nachfrage,auchanexternenOrtenundsogardirektbeidenKundenstatt.
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