der bund stuttgart 2018 · stuttgart 21 - was können wir tun? kostensteigerungen bei stuttgart 21...
Post on 07-Aug-2019
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Wir machen Stuttgart insektenfreundlicher
Früher gab es mehr Insekten!
In den letzten 20-30 Jahren gab es bei den Insekten einen Rückgang um 70-80%. Früher häufig vertretene
Schmetterlingsarten wie Admiral und Tagpfauenauge kann man nur noch ganz selten beobachten. Das
Thema Insektenschwund hat nun auch die breite Masse alarmiert - Bienensterben und der Rückgang der
Wildbienen sind in aller Munde.
Was aber sind die Ursachen?
Der Verlust vielfältiger Lebensräume, Zerschneidung und Ausräumung der Landschaft, industrielle
Agrarproduktion ohne Fruchtwechsel mit immer weniger Kulturen, Überdüngung von Feldern und Wiesen,
vor allem aber der Einsatz hochgiftiger Pestizide sind verantwortlich für das Artensterben.
Wir wollen etwas dagegen tun!
Wir vom BUND Kreisverband Stuttgart widmen dieses Jahr dem Thema Insekten(sterben). Mit verschiedenen
Aktionen und Veranstaltungen informieren wir über das Thema und zeigen Möglichkeiten, eine
insektenfreundliche Stadt zu werden. Lesen Sie mehr dazu in diesem Rundbrief und machen Sie mit!
Die Naturdetektive entdecken Insekten
Die Naturdetektive stellen sich vor
Seit diesem Schuljahr erforschen die
Naturdetektive an der Falkertschule
im Stuttgarter Westen und der
Salzäckerschule in Möhringen die Natur
vor dem Klassenzimmer. Gemeinsam mit
den ehrenamtlichen BetreuerInnen des
BUND Stuttgart gibt es für die Kinder
jede Woche etwas Neues zu entdecken:
sie machen spannende Experimente,
kochen zusammen Kürbissuppe, züchten
Schmetterlinge und vieles mehr.
Wir bauen ein Hotel für Insekten
Im Januar haben sich die Detektive
mit dem Thema Insekten beschäftigt.
Dabei kam schnell die Frage auf:
Wo „wohnen“ Insekten eigentlich?
Na klar, im Insektenhotel! Kurzer
Hand wurden die Detektive zu
Baumeistern. Als Rohbau diente eine
leere Konservendose. Anschließend
wurde der ganze Schulhof nach
nützlichen Einrichtungsgegenständen
abgesucht. Und so wurden aus Stöcken,
Fichtenzapfen und morschem Holz
neuer Lebensraum für Insekten auf dem
Pausenhof. Rico Rachel
Die Mosaikjungfer ist eine der häufigsten Libellen-Arten in Deutschland. Foto: pixabay.de
Stolz auf das eigene Insekten-Hotel.
Der BUND Stuttgart 2018
Wer Falter liebt, zählt
Die BUND-Arbeitsgruppe Schmetterlinge
Wir arbeiten eigentlich so geräuschlos wie die Falter, fielen
letztes Jahr aber dank neuer Informationstafeln und einigen
Presseartikeln trotzdem auf. Schließlich sind die sympathischen
Schmetterlinge gute Botschafter für den Naturschutz.
Schmetterlinge zählen im Sommer
In unserem achtköpfigen Team zählt jeder den Sommer über
einmal wöchentlich Falter auf „seiner“ Wiese: vom Rosensteinpark
über den Schlossgarten bis nach Vaihingen. Die Wilhelma pflegt
die Projektwiesen in Abstimmung mit dem BUND schmetterlings-
freundlich. Das rentiert sich: auf allen acht Projektwiesen fanden
Biologen mehr Arten als auf Vergleichsflächen. Im letzten Jahr haben
wir noch zwei neue Wiesen dazubekommen. Jutta Schneider-Rapp
Daher suchen wir weitere Falterfreunde. Wollen Sie mitmachen?
Dann melden Sie sich bei:
Leonie Schurr, Tel. 0711 61970 30, info@bund-stuttgart.de
Unsere Schmetterlings-Zähler ausgerüstet mit Netz und Bestimmungsbuch.
Politik insektenfreundlich gestalten
Weniger Pestizide = glückliche Insekten
Neben einem europaweiten und bundesweiten Verbot wirkt der
BUND auch lokal in Stuttgart darauf hin, die Giftspritzerei in der
der Natur endlich zu beenden. Seit 2016 hat Oberbürgermeister
Fritz Kuhn den Einsatz von Glyphosat zur Unkrautbekämpfung im
städtischen Garten-, Friedhofs- und Forstamt verboten.
Unsere Forderungen an die Stadt
Der BUND fordert darüber hinaus, dass bei der Neuverpachtung
bzw. Pachtverlängerung von stadteigenen landwirtschaftlichen
Flächen ein Verbot von Glyphosat und Neonicotinoide
Vertragsbestandteil sein muss.
Auch das städtische Weingut sollte endlich auf den Standard des
ökologischen Weinbaus umgestellt werden – die wachsende Zahl
von erfolgreichen Ökowinzern in der Region können nicht irren.
Und Wildbienen, Schmetterlinge und Co werden es danken.
Clarissa Seitz
Das können wir für die Insekten tun
Vier einfache Tipps:
Beim Einkaufen darauf achten: regional, saisonal und bio. Denn das ist ohne chemische Pestizide.
Im Garten mal Brennnesseln stehen lassen. Die lieben viele Insekten, z.B. Raupen.
Lehm, Ton oder Löss im Garten anbringen. Denn daraus bauen viele Insekten ihr Nest.
Insekten-Nisthilfen für Balkon, Fenstersims oder Garten bauen.
Die Biene freut sich über mehr Grün in der Stadt.
Grün in der Stadt
Parkflächen, Gärten und Straßenbäume leisten einen wichtigen
Beitrag dazu, dass Menschen sich in einer Stadt wohlfühlen. Sie
geben jeder Stadt ihr eigenes Gesicht und dienen der Erholung, der
Anpassung an den Klimawandel und dem Erhalt biologischer Vielfalt.
Stadtgrün und Insekten
Wer eine Grünfläche insektenfreundlich pflegt, hat auch in der
Stadt gute Möglichkeiten, dem Insektensterben entgegenzuwirken.
Besonders wichtig ist es, das ganze Jahr hindurch Futterpflanzen
ohne Blühpause und Nisthilfen bereitzustellen. Bärbel Wittich
Komm vorbei zum Arbeitskreis lebenswerte Stadt:
Jeden ersten Montag im Monat ab 18 Uhr im Umweltzentrum
Stuttgart, Rotebühlstr. 86/1, info@bund-stuttgart.de
Stuttgart 21 - was können wir tun?
Kostensteigerungen bei Stuttgart 21
Im Juli 2008 hat der BUND eine Kostenprognose für Stuttgart
21 errechnen lassen. Ergebnis: 6,9 Mrd. Euro. Von den S21-
Befürwortern wurde der BUND dafür als unseriös verhöhnt,
denn offiziell wurde das Projekt damals für nur 2,8 Mrd. Euro
versprochen. Stand Januar 2018 steht S21 bei 8,2 Mrd. Euro –
weitere Kostensteigerungen werden erfahrungsgemäß kommen.
Trotz allem Ärger und Unmut ist der BUND der Auffassung, dass
Stuttgart 21 in wesentlichen Teilen nicht mehr zu stoppen ist, weil
mehr als 60% der Tunnel bereits gebohrt sind – sie machen die
Hauptbaumasse des Projekts aus.
Am Flughafen abspecken, im Talkessel Gleise erhalten
Überhaupt noch nichts gebaut ist jedoch am Flughafen, dort
fehlen auch noch wichtige Genehmigungen. Rund eine Milliarde
Euro könnte eingespart werden, wenn man auf die extrem
aufwändigen Tiefbahnhöfe und Tunnelstrecken am Flughafen
verzichten würde und lediglich einen oberirdischen Halt an der
Neubaustrecke entlang der Autobahn unter dem Bosch-Parkhaus
bauen würde. Diese abgespeckte Lösung wäre dem von der Bahn
inzwischen selbst eingeräumten schwachen Bedarf am Flughafen
angemessen – pro Tag und Richtung sollen nur 3 IC´s und keine
ICE´s halten.
Im Gegenzug jedoch, fordert der BUND, sollten Teile des
Stuttgarter Kopfbahnhofes erhalten bleiben, um insbesondere für
die S-Bahn, den Regional- und Fernverkehr weitere Kapazitäten
zu schaffen. Die Gäubahn könnte dann auch wie bisher verkehren
und man hätte bei Störfällen wie Tunnelsperrungen ausreichend
Ausweichrouten. Nur mit einer solchen leistungsfähigen „Kombi-
Lösung“ kann in erheblichen Maß Verkehr von der Straße auf die
Schiene verlagert werden. Gerhard Pfeifer
Künftig Fossil Free investieren
Der Arbeitskreis Fossil Free
Investitionen abziehen („divestieren“) aus Kohle, Öl und Gas für
den Klimaschutz - dazu wollen wir öffentliche Institutionen
bewegen. Denn wenn es falsch ist das Klima zu zerstören, dann
ist es auch falsch von der Klimazerstörung zu profitieren. Im
August 2017 stimmte die Landesregierung diesem Grundsatz zu,
indem sie die Anlagerichtlinien für den Pensionsfonds der baden-
württembergischen Beamtinnen und Beamten entsprechend
änderte. Bereits ein Jahr zuvor hatte die Stadt Stuttgart mit ihren
Anlagerichtlinien vorgemacht, dass und wie das möglich ist.
Unsere aktuelle Kampagne
Mit unserer aktuellen Kampagne unterstützen wir die Landesbank
Baden-Württemberg - wie im Koalitionsvertrag schön formuliert -
auf dem Weg zu einer Divestment-Strategie. Carolin Jaschek
Wollen Sie uns dabei helfen? Bei unseren 2-wöchentlichen
Gruppentreffen freuen wir uns immer über Interessierte! Schreiben
Sie uns einfach eine Mail: fossilfreestuttgart@riseup.net
Fossil Free als sterbende Insekten bei einer Demo anlässlich der COP 23.
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Impressum Kreisrundbrief BUND Kreisverband Stuttgart
Herausgeber: Clarissa Seitz (V.i.S.d.P.), Peter Hensinger, Martin Steeb, Peter Deimel, Jutta Schneider-Rapp, Carolin Jaschek, Wolf-Dietrich Paul, Christian Petersohn
Kontakt: BUND Kreisverband Stuttgart | Rotebühlstraße 86/1 | 70178 Stuttgart | Telefon: 0711 61970 30
info@bund-stuttgart.de | www.bund-stuttgart.de | www.facebook.com/BundStuttgart
Spenden: BUND KV Stuttgart | IBAN: DE45 4306 0967 7002 2395 00 | BIC: GENODEM1GLS (Bochum) | Bank: GLS Gemeinschaftsbank | Bitte angeben: Spende KV Stuttgart
Der BUND ist ein anerkannter Naturschutzverband nach § 63 Bundesnaturschutzgesetz. Spenden sind steuerabzugsfähig. Erbschaften und Vermächtnisse an den BUND sind von
der Erbschaftssteuer befreit. Wir informieren Sie gerne.
Ich stelle mich vor: Patricia Gotterbarm Über mich:
Mein Name ist Patricia Gotterbarm, ich bin 22 Jahre alt und mache aktuell meinen
Bundesfreiwilligendienst beim BUND Kreisverband Stuttgart. Ich setzte mich für den Umwelt-
und Naturschutz ein, da ich den Menschen zeigen will, wie schön die Welt sein kann und dass
man mit kleinen Dingen Großes bewirkt.
Der Bundesfreiwilligendienst beim BUND Stuttgart:
Ich empfehle jedem, der sich bei der Studien- oder Berufswahl unsicher ist, ein Bundes-
frewilligendienst beim BUND Stuttgart zu machen. Die Abwechslung zwischen Büroarbeit
und praktischen Aufgaben macht mir viel Spaß. Besonders die Arbeit mit Kindern hat mir bei
meiner Studienwahl geholfen. Außerdem bekommst Du die Chance, Dich in vielen Bereichen
auszuprobieren und bei Seminaren kannst Du Dich weiterbilden. Überall lernst du viele neue
Menschen kennen und hast eine super Zeit. Patricia Gotterbarm
Willst Du auch einen Bundesfreiwilligendienst beim BUND Stuttgart machen?
Dann melde Dich bei uns: Tel. 0711 61970 30, E-Mail: info@bund-stuttgart.de
Machen Sie mit beim BUND Stuttgart Wollen Sie, dass Stuttgart eine nachhaltige Stadt ist? Toben, basteln und spielen Sie gerne mit Kindern?
Dann machen Sie mit beim AK Lebenswerte Stadt. Werden Sie LeiterIn in einer BUND Kindergruppe.
Interessieren Sie sich für Schmetterlinge? Lieben Sie die Natur, fühlen sich aber beim Schreiben und Gestalten wohler?
Dann werden Sie SchmetterlingszählerIn. Machen Sie mit beim AK Öffentlichkeitsarbeit.
Mehr Ideen und Infos zum „Aktiv werden“ bekommen Sie unter:
E-Mail: info@bund-stuttgart.de , Tel. 0711 61970 30, Ansprechpartner: Leonie Schurr & Patricia Gotterbarm
Testen Sie Ihr Wissen: Kleidung
1) Wie viel Textilmüll entsteht jeden Tag in Deutschland?
a) 1.150 Tonnen b) 2.740 Tonnen c) 3.320 Tonnen
2) Für die Herstellung eins Baumwoll-Shirt braucht man ____________Liter Wasser.
3) Wie viel Kleidungsstücke besitzt eine Frau durchschnittlich?
(ohne Strümpfe und Unterwäsche)
a) 77 b) 118 c) 139
4) Wie viel Prozent unserer Kleidung im Kleiderschrank tragen wir gar nicht?
a) 20% b) 30% c) 40% d) 50%
5) Die Textilindustrie ist der ____________ größte Umweltverschmutzer der Welt.
Die Lösungen finden Sie am Ende dieser Seite.
Nachhaltige Kleidung - Vier einfache Tipps:
Zu Secondhandläden,
Kleidertauschpartys oder
Flohmärkten gehen
Kleidung auch mal reparieren
oder upcyclen
Nicht zu oft waschen und auf die
Pflegehinweise achten
Qualität vor Quantität - lieber etwas
mehr zahlen und dafür beim Kauf auf
ein faires Siegel achten
Lösungen zum Kleidungs-Quiz (Rückseite): 1) 2.740 Tonnen, 2) 2.700 Liter 3) 118 Kleidungsstücke 4) 40% 5) der 2. größte
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