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Sie sind meist weithin sichtbar, diese Zeichen der Montanindustrie, einst Säulen der Wirtschaftskraft im Regionalverband Saarbrücken. Etwa die Anlagen der schon lange stillgelegten Steinkohlengrube in Göttelborn, die Abraumhalden, Industriehallen mit eingeworfenen Fensterscheiben. Aber auch der „Leuchtturm“ unserer Industriedenkmäler, das UNESCOWeltkulturerbe Völklinger Hütte. Wahrzeichen für längst Vergangenes aber auch Symbol für die Zukunft als eines der Highlights im Tourismus des Saarlandes. Rund um das Oberzentrum Saarbrücken ist der Regionalverband mit seinen innovativen Unternehmen, mit den Standorten von Universität und Fachhochschulen, mit Gewerbeparks und Starterzentren Beleg für erfolgreichen Struktur
wandel. Da entsteht auf den ehemaligen Geländen der Burbacher Hütte (Saarterrassen) ein Zentrum für innovative junge Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Auf dem gerade erwähnten Gelände der Kohlengrube Göttelborn vermarktet die IKS – Industriekultur Saar GmbH – eine neue multifunktionale Veranstaltungshalle, bietet neue Standorte für Nanotechnologieunternehmen und innovative HighTecUnternehmen. Das sind nur einige wenige Beispiele, die die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung im Regionalverband dokumentieren. Die anstehenden Großprojekte – ECEEinkaufszentrum, die Stadtmitte am Fluss, der Eurobahnhof – stimmen optimistisch, dass die vergleichsweise hohe Arbeitslosenquote bald Vergangenheit sein wird.
Von Dr. Carsten Meierund Rupert Stillemunkes
Der Regionalverband Saarbrücken Zukunftsgerichtete Stadtentwicklungsperspektiven,
gelebte Industriekultur, exzellente Forschung
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Und von der Sogwirkung der Großprojekte wird das ganze Saarland profitieren.
Aus dem einstigen Stadtverband Saarbrücken ist durch die zum 1. Januar 2008 in Kraft getretene Verwaltungsstrukturreform der neue Regionalverband Saarbrücken mit der Landeshauptstadt Saarbrücken und seinen neun Kommunen (Friedrichsthal, Großrosseln, Heusweiler, Kleinbittersdorf, Püttlingen, Quierschied, Riegelsberg, Sulzbach und Völklingen) entstanden. Eine Maßnahme, die an der Zusammensetzung sowie an den Kompetenzen des 350.000 Einwohner zählenden Ballungsraumes nichts Wesentliches änderte. Die Aufgabenschwerpunkte des Regionalverbandes liegen weiterhin in den Bereichen
Jugend und Soziales, für die derzeit rund 80 Prozent des 280 MillionenEuroHaushaltes aufwendet werden.
Gelungener Strukturwandel
Wo einst Kohle und Eisen für Wachstum und Beschäftigung sorgten, haben die Gruben und Hüttenschließungen der vergangenen Jahrzehnte für eine zwischenzeitlich hohe Arbeitslosigkeit gesorgt. Mit 10,1 Prozent ist die Arbeitslosenquote auch nach dem erfolgreich eingeleiteten Strukturwandel im Verhältnis zum Landesdurchschnitt (6,8 Prozent1) noch immer relativ hoch. Gegenüber dem Vorjahrswert ist die Zahl der Arbeitslosen im Regionalverband jedoch um 13 Prozent
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zurückgegangen. Die Sorgwirkung, die die prosperierenden Unternehmen im Regionalverband auf die Arbeitnehmer der gesamten Region ausüben, verdeutlicht auch die hohe Quote sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse bezogen auf den Arbeitsort von mehr als 40 Prozent, die in Saarbrücken sogar auf nahezu 60 Prozent anwächst. Diese vergleichsweise hohe Beschäftigungsbesatz (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte je 1.000 Einwohner) und die Vielzahl der im Regionalverband Saarbrücken ansässigen Unternehmen verdeutlichen zugleich die Bedeutung für die IHK Saarland: Ein gutes Drittel der mehr als 50.000 zumeist kleinst und mittelständischen IHKMitgliedsunternehmen sind hier tätig (siehe Schaubild). Zahlreiche bedeutende
Unternehmen haben im Regionalverband ihren Sitz: Halberg Guss, die Brück GmbH, die Hager Electro GmbH & Co KG, die Hydac Techno
logie GmbH mit Standorten in Sulzbach und QuierschiedGöttelborn, Decoma in SulzbachNeuweiler oder Stahl und Apparatebau Hans Leffler
GmbH in SaarbrückenDudweiler, Saarstahl in Völklingen sowie das Werk der ZF Getriebe GmbH in Saarbrücken, um nur einige davon bei
spielhaft zu nennen. Sie alle profitieren mit ihren innovativen Produkten von der weltweiten Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Erzeugnissen „made im Saarland“ und tragen mit ihrem Absatz zu Wachstum und Beschäftigungsaufbau in der gesamten Region bei. Nach wie vor gilt daher: Die Metall und Elektroindustrie sowie die Automobilzulieferindustrie sind die Leitindustrien der saarländischen Wirtschaft auch und gerade im Regionalverband Saarbrücken. Ergänzt wird diese Struktur aber mehr und mehr durch innovative, junge Branchen, die vom For1 Die Daten basieren auf den Angaben der Regionaldirektion der Arbeitsagentur vom September 2008.
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schungsstandort Saarbrücken profitieren. Gerade die zukunftsgerichtete Hochschul und Innovationslandschaft mit den hier verdichteten Zukunftssegmenten Automotive, IT, Nano und Biotechnologie zeugen von den Potentialen der Region. Für den notwendigen Wissenstransfer als Motor für Innovation und Wachstum sorgen das auf dem Gelände der Universität des Saarlandes angesiedelte deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), das auf dem Gebiet innovativer Softwaretechnologien eine der führenden wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen in Deutschland ist und zu den weltweit wichtigsten „Centers of Excellence“ zählt. Dazu gehören das MaxPlankInstitut für Informatik (MPII), das Institut für Neue Materialien (INM) sowie das
FraunhoferInstitut für zerstörungsfreie Prüfverfahren (IzfP). Zahlreiche Gründer und Technologiezentren, wie der ITPark Saarland, die Saarterrassen als zukunftsweisender Standort für Dienstleistungen, neue Medien und Telekommunikation, der Science Park Saar oder das SpinOff Center der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) und das Starterzentrum bieten zudem die besten Voraussetzungen für junge Gründer. Die Verkehrsinfrastruktur im Regionalverband Saarbrücken ist ausgezeichnet. Die BAB 620 sowie die BAB 623 und 8 „umschließen“ den Regionalverband förmlich und sorgen für ein optimale Anbindung vieler Unternehmen an das Fernverkehrstraßennetz. Aber auch im Luft und Wasserstraßenverkehr trifft die regi
onale Wirtschaft auf gute bis sehr gute Bedingungen. Der Flughafen Saarbrücken entwickelt sich – trotz des großen Konkurrenzangebotes in der Region. Die Kommunen im Regionalverband bieten den Unternehmen immer noch gute Möglichkeiten, sich in Gewerbeparks anzusiedeln. Nahezu alle Kommunen versuchen, weitere Gewerbegebiete zu erschließen und die Bedingungen für die Schaffung neuer Unternehmensstandorte zu verbessern.
Gelebte Industriekultur
Derart exzellente Voraussetzungen finden sich auch auf dem 40 ha großen Gelände des ehemaligen Bergwerkes in Göttelborn. Der dortige Strukturwandel, der auf den Qualitäten der industriellen Vergangenheit
aufbaut, trägt bereits heute das Gesicht der Zukunft. Im „Zukunftsort“ Göttelborn mit seiner unverwechselbaren Mischung aus historischer Bausubstanz und moderner Industriearchitektur, haben sich unter Federführung der Industrie KulturSaar IKS bereits moderne, zukunftsfähige Unternehmen, wie die Nanogate AG, die City Solar AG mit ihrem riesigen Solarwerk sowie die Hydac International GmbH angesiedelt und entfalten ihre Magnetwirkung auf andere Unternehmen. Anziehungskraft hat dieser Ort gelebter Industriekultur mittlerweile auch auf unzählige Touristen, die bei einer Fahrt auf den höchsten Förderturm der Welt dem Wahrzeichen des 2000 stillgelegten Bergwerkes Göttelborn einen herrlichen Ausblick auf Hunsrück, Pfälzer Wald und Vogesen ha
Aktiv für die RegionWirtschafts-, Tourismus- und Kulturarbeit beim Regionalverband Saarbrücken
„Wir arbeiten daran, unsere Re-gion noch attraktiver zu machen und sie weiter im Bewusstsein der Menschen zu verankern. Dabei setzen wir stets auf eine enge Ko-operation mit unseren Partnern.“ So Ulf Huppert, Direktor des Re-gionalverbandes Saarbrücken, über ein Aufgabengebiet seiner Verwaltung, das der Region Im-pulse für eine weitere gedeihliche Entwicklung geben soll. Der Fachbereich Regionale Ent-wicklung leistet neben seinen Ak-tivitäten in Kompetenzfeldern wie kommunale Planung, in grenzüberschreitender Zusam-menarbeit und Unterer Bauauf-sicht wichtige Arbeit in den The-menbereichen Tourismus und Kultur. Dies stets in Zusammen-arbeit mit weiteren Akteuren von kommunaler und Landesseite. Ulf Huppert kommt auf Aufga-benfelder zu sprechen, bei denen der Netzwerkcharakter von be-sonderer Bedeutung ist:
„Wir leisten Beiträge zur touris-tischen Inwertsetzung unserer Region. Bei der touristischen Ver-marktung arbeiten wir mit den touristischen Dienstleistern TZS und KONTOUR eng zusammen. Beispiele unserer Projektarbeit sind: die Erlebnisroute Barock-Straße SaarPfalz, das grenzüber-greifende Radwegenetz Velo vi-savis, die Einrichtung von Premiumwanderwegen und der Jakobswege in unserer Region, Aktivitäten zum Wassertourismus und zum barrierefreien Wan-dern.“Besonderes Anliegen des Regio-nalverbandes Saarbrücken ist es sein kulturelles Erbe zu bewah-ren und erlebbar zu machen. Da-bei bereichern außergewöhnliche Veranstaltungen an Kulturorten (z. B. Wintringer Kapelle in Klein-blittersdorf, Jagdschloss und Forstgarten Karlsbrunn, Ölmühle Berschweiler), vor allem aber die weithin bekannten Reihen sonn-
tags ans Schloss, Kultur für Kids, Comedy im Frühling/Herbst das kulturelle Angebot in der Regi-on.Neben diesen freizeitwirtschaft-lichen und kulturellen Arbeiten widmet sich ein Arbeitsbereich der Regionalentwicklung ganz konkreten unternehmerischen Belangen: die Wirtschaftsförde-rung. Ulf Huppert: „Wir verste-hen uns als Mittler zwischen un-ternehmerischen Interessen und öffentlichen Belangen. Mit un-seren Projektgesellschaften set-zen wir uns für den Strukturwan-del unserer Region ein. Wir leisten Einstiegsberatung für Existenz-gründungswillige im Rahmen der Saarland Online Gründerinitiative (SOG) und verstehen uns als „Kümmerer“ bei Unterneh-mensanliegen.“Gerade das Kümmern – im um-fassenden Sinn verstanden – be-deutet für junge, kleine oder in Not geratene Unternehmen eine
wichtige Hilfe. Dezent und un-spektakulär sucht die Wirtschafts-förderung nach geeigneten Lö-sungen. Der Regionalverband hat keine Zuschussprogramme aufgelegt. Er zeigt aber Wege und Maßnahmen auf, die in ihrer Summe dazu führen, ein Unter-nehmen auf gesunde Beine zu stellen.
Informationen:Regionalverband SaarbrückenRegionalentwicklungSaarbrücker Schloss66119 SaarbrückenTel.: 06 81/5 06-80 01 regionalentwicklung@rvsbr.dewww.regionalverband-saarbrue-cken.de
Ulf Huppert, Direktor des Regi-onalverbandes Saarbrücken
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ben. Die Erfolgsgeschichte im Zukunftsort Göttelborn wird langfristig auch positive Effekte auf die umliegenden Orte Sulzbach, Quierschied und Fiedrichsthal haben, wo Einzelhandel und Gastronomie besonders unter den Folgen der Schließung der Gruben Camphausen, Göttelborn, und Reden innerhalb von nur etwas mehr als einem Jahrzehnt zu leiden hatten und auch teilweise noch haben. Positiv auf die Entwicklung des Tourismus, und damit auch auf Einzelhandel und Gastronomie, wird sich auch die Realisierung der lange geplanten Kurklinik in RilchingenHanweiler auswirken (geplante Eröffnung im Herbst 2010, Investitionssumme: 20 Millionen Euro). Das Projekt ergänzt damit die im Saarland bereits gut aufgestellten Angebote im Bereich von Maßnahmen sowie der WellnessWirtschaft insgesamt. Die neue Kurklinik wird sich hervorragend in das vielfältige Angebot an medizinischer Versorgung im Regionalverband Saarbrücken eingliedern. Dazu gehören das WinterbergKlinikum in Saarbrücken, das Herzzentrum Völklingen und die Knappschaftsklinik in Püttlingen, in die inzwischen auch eine Klinik für Naturheilverfahren integriert ist. Unbestrittenes touristisches Highlight ist das Weltkulturerbe Völklinger Hütte im Zentrum der Mittelstadt Völklingen mit ihren rund 40.000
E inwohnern . 1994 nahm die UNESCO die 1986 stillgelegte Roheisenproduktion der Völklinger Hütte in die Liste des Weltkulturerbes auf 1,6 Millionen Besucher haben diesen Ort spannender Begegnungen mit seiner Technologiegeschichte und Industriekultur und dessen vielfältige Projekte seitdem besucht. Wo einst Eisen kochte, treffen heute Künstler aus aller Welt ihr Publikum aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg und tragen dazu bei, dass Industriekultur und Kunst eine gelungene Symbiose eingehen. Gleichzeitig ist Völklingen mit der Saarstahl AG weiterhin ein Stahlstandort modernster Prägung. Investitionen in Millionenhöhe zeugen
davon, dass das Unternehmen auf dem Weltmarkt mitspielen kann. Wenn man so will, auch dies ein konkreter Beleg für erfolgreichen Strukturwandel.Viele Angebote der Kunst und Kulturszene sind jedoch auf die Landeshauptstadt Saarbrücken konzentriert. Auch in diesem Segment wird die Stadt ihrer Rolle als BarockOberzentrum gerecht. Und zahlreiche Bauten des Baumeisters Joachim Friedrich Stengel (1694–1787) sind im Stadtbild präsent und weit über die engen Grenzen der Stadt hinaus bekannt. Das Saarländische Staatstheater – ein DreiSpartenHaus – begeistert Einheimische wie Touristen ebenso wie das alle zwei Jahre stattfindende
Festival Perspectives, das zeitgenössische deutsche und französische Aufführungen von hohem Rang mit Theater, Tanz, Straßentheater, Zirkus und aktueller Musik präsentiert. Abgerundet wird das Angebot durch die Musikfestspiele Saar, das Festival „jazztransfer“ sowie durch zahlreiche interessante Museen, wie das Saarlandmuseum, die Stadtgalerie Saarbrücken sowie das Museum für Vor und Frühgeschichte. Saarbrücken – bekannt für seine französische Lebensart, das „Savoir vivre“, und sicherlich die französischste Landeshauptstadt in Deutschland – ist nicht nur ein wichtiger Kulturstandort. Es ist zugleich das wirtschaftliche und industrielle Herz des Saarlandes sowie ein grenzüberschreitend bedeutender Standort für Handel und Dienstleistungen. 2007 kürte die Initiative „Neue Soziale Marktwirtschaft“ in Zusammenarbeit mit dem Magazin Wirtschaftswoche Saarbrücken zu einer der dynamischsten Großstädte Deutschlands. Wohl zu recht, wenn man die angestrebte nachhaltige Aufwertung des Standortes durch die geplanten Stadtentwicklungs und Infrastrukturprojekte genauer betrachtet. Hierzu zählen vor allem der Eurobahnhof, das Projekt „Stadtmitte am Fluss“, der Ausbau der ehemaligen Saargalerie zum ECEEinkaufstempel, aber auch die Ertüchtigung des Ludwigbergs und des Ostspangenkreisels, der Weiterbau der Saarbahntrasse bis nach Lebach.
Zukunftsgerichtete Stadtentwicklungsprojekte
Das multifunktionale Quartier „Eurobahnhof Saarbrücken“ wird sich zum Verkehrs und strukturpolitischen Schlüsselprojekt der Region entwickeln: Mit Anschluss an drei Autobahnen, ExpressBussen, die Saarbahn und die Innenstadt ist der Eurobahnhof Saarbrücken auf dem Weg zu dem Mobilitätsstandort im Südwesten Deutschlands. Bis zu fünfmal täglich hält heute bereits der ICE 3 M auf seiner Fahrt von Frankfurt nach Paris und zurück. Dadurch verkürzt sich die Fahrzeit von und nach Paris um 110 Minuten ein un
Hohe Bevölkerungs- und IHK-Mitgliederdichte
Gemeinde Einwohner 1 Einwohner/km 1 IHKMitglieder 2
Friedrichsthal 11.114 1.225 455
Großrosseln 8.757 348 365
Heusweiler 19.928 499 955
Kleinblittersdorf 12.634 463 671
Püttlingen 20.348 850 900
Quierschied 14.079 696 621
Riegelsberg 15.122 1.029 752
Saarbrücken 176.889 1.059 11.643
Sulzbach 17.803 1.104 730
Völklingen 40.086 598 1.842
Stadtverband 336.760 820 18.934
Saarland 1.035.090 403 54.192
Quelle: Statistisches Landesamt und IHK Saarland. 1 Stand: 31.03.2008; 2 Stand: 15.09.2008
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schätzbarer Vorteil für Manager und Angestellte französischer Unternehmen mit Niederlassungen im Saarland, wie etwa Peugeot oder Michelin und umgekehrt natürlich auch für Unternehmer aus dem Saarland, die in Frankreich tätig sind. Aber der Eurobahnhof ist mehr als nur ein Verkehrsknotenpunkt: Auf zehn Hektar ehemaliger Bahnflächen stehen 75.000 qm Bruttogeschossfläche für Dienstleitungen, Handel, designorientiertes Handwerk, Gastronomie, Freizeit, Kunst und Kultur zur Verfügung. Ohne Zweifel hat der Anschluss an das internationale ICE/TGVSystem diesem Standort einen neuen Qualitätssprung beschert. Im Gegensatz zum grenzüberschreitenden Gewerbe und Dienstleistungspark „Eurozone“ an der Goldenen
Bremm, bei dem deutlich mehr Engagement in der Vermarktung erforderlich ist (und nicht zuletzt deshalb gerade aus dem EUZielIIProgramm einen Zuschuss in Höhe von einer halben Million Euro f. d. Umbau der Gärtnerhäuser 1 und 2 erhalten hat), hat der Eurobahnhof das Potential, sich zu einem attraktiven und erfolgreichen Innovationsstandort zu entwickeln. Erhebliches Potential bietet auch die künftige Nutzung des Geländes der ehemaligen Grube Jägersfreude als neues Gewerbegebiet: Erste interessante Anfragen von namhaften Handelsunternehmen in erheblicher Größenordnung liegen bereits vor. Voraussetzung für einen prosperierenden Standort ist aber auch eine leistungsfähige Infrastruktur für den
Individual und Kraftfahrzeugverkehr. Hier beseht noch erheblicher Handlungsbedarf, doch die ersten Fortschritte sind bereits erkennbar: Mit der Fertigstellung der Baumaßnahmen im Zusammenhang mit Ausweitung des Verkehrskreisels am Ludwigsberg von vier auf sieben Spuren vor einigen Wochen sowie mit dem für Anfang 2009 zu erwartenden Abschluss der Erweiterung des Ostspangenkreisels wird eine deutliche Entspannung der Verkehrssituation eintreten. Verkehrspolitisch für den Regionalverband Saarbrücken bedeutsam ist auch der Ausbau der Saarbahntrasse. Nach dem mittlerweile rechtskräftigen Planfeststellungsbeschluss steht dem Weiterbau der Trasse von RiegelsbergEtzenhofen bis nach
LebachJabach nichts mehr entgegen. Die ersten Bauarbeiten an der insgesamt rund 60 Millionen Euro teuren Strecke sollen Anfang 2009 beginnen. Ab Beginn des Jahres 2011 können die SaarbahnZüge dann bis HeusweilerMarkt fahren. Die Realisierung der weiteren Strecke folgt ab 2011.Ein weiterer städtebaulicher Impuls für Saarbrücken und darüber hinaus wird von der Umgestaltung und Erweiterung der ehemaligen Saargalerie unter Einbeziehung der denkmalgeschützten, einstigen Bergwerksdirektion ausgehen. Rund 120 Millionen Euro werden die Hamburger ECE und die Crédit Suisse Asset Management Immobilienanlagegesellschaft mbH in die Realisierung des ehrgeizigen Projektes investieren.
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Insgesamt werden in der neuen Einkaufsgalerie 100 mittel und hochwertige Einzelhandelsgeschäfte auf rund 25.000 qm Verkaufsfläche und zahlreiche gastronomische Angebote die gesamte Innenstadt beleben. Und die ersten Folgeinvestitionen sind schon in der Realisierungsphase: Das bekannte „Walters Eck“ ist verschwunden, C&A errichtetan dieser Stelle ein neues Kaufhaus.
„Stadtmitte am Fluss als entscheidendes Leucht turmprojekt“
Das meist diskutierte, neue Leitprojekt für Saarbrücken ist aber sicherlich das Projekt „Stadtmit te am Fluss“ – das Chancen und Heraus
forderungen zugleich in sich birgt: Derzeit wird die Mitte Saarbrückens beherrscht von der Stadtautobahn. Die zahlreichen Abfahrten, Kreisverkehranlagen sowie die Hochwasserumfahrt zwischen Luisenbrücke und Bismarckbrücke umfassen über 13 ha und trennen AltSaarbrücken vom Fluss. Mit der Lärmemission behindert die Autobahn das öffentliche Leben und entsprechende private Investitionen im Umfeld des Flusses. Durch die geplante Teilverlegung der Stadtautobahn in einen Tunnel, könnte die Stadt an den Fluss herangeführt und die Quartiere über den Freiraum als Bindeglied zusammengeführt werden. Ein weiteres Ziel des Großprojektes, zu dem gegenwärtig in einem Bürgerbeteiligungsverfahren erste Entwürfe dis
kutiert und in einem Realisierungswettbewerb zwischen sechs Planungsbüros konzipiert werden, ist die Rückgewinnung der Berliner Promenade als Flaniermeile mit gastronomischen Schwerpunkten. Jahrelange Diskussionen sind hier erfolgreich zum Abschluss gekommen. Noch bevor das Projekt „Stadtmitte am Fluss“ in die Realisierungsphase gelangt, wird die Berliner Promenade ein neues Gesicht bekommen (Baubeginn 2009, Investitionssumme: 21 Millionen Euro). Durchgänge von und zur Bahnhofsstraße, die damit verbundene Öffnung zum Flussraum, können die Qualität der gesamten Innenstadt erhöhen und damit ein weiterer Beitrag zur Stärkung des Handels in der Stadt im Wettbewerb mit anderen Städten in
der SaarLorLuxRegion geleistet werden. Ein Besuch in Saarbrücken, ein Einkaufsbummel werden zum Erlebnis.Alles in allem würde durch die Realisierung von „Stadtmitte am Fluss“ die Mitte der Stadt ihren Bürgern zurückgegeben. Durch die zahlreichen Maßnahmen würde ein erheblicher Beitrag zur Verbesserung der Attraktivität und Lebensqualität geleistet werden eine Chance, zusätzlichen Raum für attraktives Wohnen in der Innenstadt zu etablieren und den Flussrum für die Menschen wieder erlebbar zu machen.Strukturpolitisch ist dieses „Leuchtturmprojekt“, das Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz notfalls auch ohne finanzielle Beteiligung der EU vorantreiben will, bes
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tens geeignet, Saarbrückens Rolle als Oberzentrum in der Region, als attraktiver Lebensraum und Motor des Strukturwandels zu festigen. Damit verbunden ist die Erwartung, dass die öffentliche Vorleistung der Autobahnverlagerung in einem Tunnel auf der AltSaarbrücker Saarseite erhebliche private Investitionen zur Revitalisierung der Berliner Promenade nach sich ziehen werden.
„Stadtmitte am Fluss“ bietet aber zugleich die Chance auf den Erhalt und die Schaffung von bis zu 3.000 Arbeitsplätzen in Handel, Tourismus, Gastronomie sowie in der Baubranche. Die Stadt Saarbrücken wird durch dieses „RuckProjekt“ erheblich an Attraktivität, Vitalität und Flair gewinnen. Fazit: Der Regionalverband Saarbrücken ist auf dem richtigen Weg, den
➜ Die Autoren
Rupert Stillemunkesist Redakteur der Zeitschrift „Wirtschaft im Saarland“und betreut den IHK Regional-verband Saarbrücken (06 81) 95 20 - 3 10 rupert.stillemunkes@
saarland.ihk.de
Dr. Carsten Meierist Leiter der StabstelleKoordination/Grundsatzfragen (06 81) 95 20 - 1 04 carsten.meier@saarland.
ihk.de
Der Regionalverband Saarbrücken mit seinen zehn Städten und Gemeinden – darunter auch die Landeshauptstadt Saarbrücken und die Mittelstadt Völklingen – bildet die wirtschaftliche Kernregion des Saarlandes. Auf einer Fläche von 411 km2 leben hier über 340.000 Menschen; rund ein Drittel der saarländischen Bevölkerung. Im Regionalverband findet sich fast die Hälfte aller Arbeitsplätze im Saarland. Diese Tatsache und das breit gefächerte Bildungsangebot mit Schulen und Hochschulen sowie Forschungs und Entwicklungseinrichtungen unterstreicht die Bedeutung der Region als Motor der saarländischen Wirtschaftsentwicklung.Der Regionalverband Saarbrücken versteht sich als Impulsgeber, vor allem aber als Partner seiner Städte und Gemeinden. Durch seine Aus
gleichsfunktion zwischen Stadt und Umland schafft er mit die Voraussetzungen für eine zukunftsorientierte Entwicklung der saarländischen Kernregion.Seine Rolle definiert der Regionalverband in erster Linie als Dienstleister für seine Kommunen. So stellt er als Schulträger sicher, dass ortsnah ein weiterführender Schulabschluss möglich ist und seine weit über 50 allgemeinbildenden und beruflichen Schulen mit ihren 30.000 Schülern eine zeitgemäße und qualitativ gute Ausstattung haben. Mit seiner leistungsstarken ARGE kümmert sich der Regionalverband um Zehntausende von Menschen und engagiert sich um die Vermittlung in Arbeit oder Ausbildung. Über das Jugendamt werden Kinder, Jugendliche und Familien bei persönlichen, familiären oder erzieherischen Problemen be
raten. Außerdem beteiligt er sich an der Finanzierung von über 70 sozialen Projekten und 170 Kindertageseinrichtungen. Damit wird eine soziale Infrastruktur sichergestellt, die wesentlich zum Miteinander von Menschen unterschiedlicher sozialer Stellung oder Herkunft beiträgt.Die besondere Herausforderung aus der Grenzlage hat der Regionalverband als Chance zu einer engen Zusammenarbeit in vielfältigen Bereichen genutzt. Dies hat nicht zuletzt zur Gründung des ersten kommunalen, grenzüberschreitenden Vereins Zukunft SaarMoselle Avenir mit den benachbarten französischen Gebietskörperschaften geführt, so dass sich dort mittlerweile fast 1,1 Millionen Einwohner repräsentieren. Zur Zeit läuft mit Unterstützung aus Berlin und Paris die Entwicklung eines Eurodistrikts, ei
nes Wirtschaftsraumes ohne Grenzen.Die Bündelung dieser Aufgaben in den Bereichen Bildung, Jugend und Soziales beim Regionalverband entlastet in der Summe regionalverbandsangehörigen Kommunen. Damit werden für die Städte und Gemeinden nicht zuletzt auch finanzielle Spielräume geschaffen, um ihrerseits den immer noch andauernden Strukturwandel aktiv begleiten zu können.
Der Regionalverband Saarbrücken:Kernregion und Motor des SaarlandesVon Ulf Huppert
➜ Der Autor
ist Beauftragter für das Amtdes Regionalverbandsdirektors
eingeleiteten Strukturwandel aktiv und erfolgreich zu meistern und weiterhin an Dynamik zuzulegen. Von einer starken Landeshauptstadt Saarbrücken und prosperierenden Gemeinden im Regionalverband wird schließlich das ganze Land profitieren. Zunächst sind aber weiterhin klare und mutige standortpolitische
Entscheidungen der Politik ebenso erforderlich wie deren konsequente Umsetzungen. Hier ist ohne Zweifel das Projekt Stadtmitte am Fluss zu nennen. Ob Bund und EU sich finanziell beteiligen und in welcher Höhe soll Anfang 2009 entschieden werden.
Noch „Zukunftsmusik“ …
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